Das Hasbro Star Wars Vintage Collection – Playset „Endor Bunker“

May, the 4th nähert sich und „Die Rückkehr der Jedi – Ritter“ feiert dieses Jahr sein 40igstes Jubiläum. Es soll sogar Kinovorstellungen geben! Zu dieser Gelegenheit hat Hasbro ein schönes Set vom imperialen Bunker auf Endor auf den Markt gebracht. Mit dabei ist der als Scout – Trooper verkleidete Rebellen – Kommandeur, von dem ich, ich gebe es zu, erst durch dieses Set erfuhr.

(c) Disney, Hasbro – Der Endor – Bunker – Eingang

Wenn wir vom „Bunker“ sprechen, so ist bei diesem Produkt eher der Eingang gemeint, was sich bei diesem Maßstab aber ja fast von selbst versteht. Dieser, teilweise von grüner Vegetation überwucherte Eingang, spielte gegen Ende des Finales von Episode VI eine entscheidende Rolle, wobei speziell das doppelte Tor von Bedeutung war.

Der Bunker – Eingang ist in diesem Set akkurat wiedergegeben und erinnert daran, wie Han Solo und Leia, zunächst vergeblich, bemüht waren, dessen Türen kurzzuschließen.

(c) Disney, Hasbro: Der getarnte Rebellen – Commander

Man muss nur etwas basteln, ehe einem dieses schöne Set zur Verfügung steht, was durchaus Spaß macht. Einmal aufgebaut hat man einen hervorrangenden Hintergrund zum Aufbau von Figuren in einer Vitrine oder auf einem Regalbrett. Zum spielen eignet sich dieses Set nur bedingt, da die Türen über keine Mechanik verfügen. Möglich ist es natürlich trotzdem.

Der Hasbro Star Wars Vintage Collection – Playset Endor Bunker with Rebel Commando (Scout Trooper Disguise) kann in ausgewählten Shops für rund 70 EUR erworben werden, wie zum Beispiel hier:

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Die angegebenen Bestellmöglichkeiten sind nur exemplarisch. Eine Eingabe über Google genügt, um weitere ausfindig zu machen. 

YOUNG SHERLOCK HOLMES Limited Blu-Ray – Steelbook

Ein halbes Jahr nach der Premiere von „Young Sherlock Holmes“ kam der Film, im Sommer 1986, nach Deutschland. In Amerika hatte der Film seine Premiere am 4. Dezember 1985 und ein düsteres, wunderbares Kinoplakat, welches eindeutig zeigte, dass es sich hier um ein Abenteuer des jungen Sherlock Holmes handelte.

Das Kinoplakat in Deutschland war recht vage. Eine Mischung aus Motiven der Aushangbilder, im Zentrum eine „Tempelszene“. Einzig das „Steven Spielberg präsentiert“ ganz oben drüber hätte eventuell locken können, andererseits meinte das potentielle Publikum vielleicht auch, dies sei eine Kinderversion von „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ aus dem Jahre 1984?

Jedenfalls war der Film kein großer Hit. Er kostete 18 Mio. Dollar und nahm in Amerika und Kanada zusammen lediglich 19,7 Mio. Dollar ein. Die Kritiken waren nicht vernichtend, aber auch nicht begeistert. Das dieser Film den ersten „nur CGI – Charakter“ in der Geschichte des Kinofilms beinhaltete, machte mehr von sich reden als der Film selbst. Auch der Soundtrack von Bruce Broughton wurde schnell beliebt und gewann den Saturn Award für den besten Soundtrack.

Das dieser Film kein großer Erfolg war, konnte ich 1986 nicht wissen, was gut so war. Es gab noch keine „social media“ und kein Internet, aus dem ich innerhalb von wenigen Stunden erfahren hätte, dass die „Welt“ diesen Film nicht so wirklich interessant findet.

Mich hat der Film damals begeistert. Das lag daran, dass ich mich mit diesem Holmes (und, zugegeben, Watson) identifizieren konnte, aber auch daran, dass der Film einfach mit viel Liebe zur Figur des Sherlock Holmes und zum viktorianischen London erzählt wurde. Die SchauspielerInnen waren überzeugend, nichts an diesem Film wirkt billig. Durch die speziellen „Waffen“ der „Bösen“ in diesem Film, gab es obendrein auch noch eine Prise Spielberg´schen Horrors.

Auch, wenn sich Holmes und Watson eigentlich erst im Erwachsenenalter treffen (in „Eine Studie in Scharlachrot“), könnte dies dennoch die „geheime Vorgeschichte“ sein, die eigentliche, wichtige Story, die erklärt, wie Holmes wurde, der er war als Watson ihn im „Barts“, dem „Bartholomews Hospital“, antraf.

Chris Columbus, der Drehbuchautor, orientierte sich bei seinem Drehbuch nicht nur an den Original – Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle, sondern auch an den Werken von Charles Dickens, was u.a. in den äußerst kreativen Namen erkennbar ist. Angeblich soll „Nicholas Nickelby“ speziell ein Vorbild gewesen sein, was die Stimmung in der Brompton School angeht. Columbus machte sich später einen Namen als er Regie beim ersten „Harry Potter“ Film führte, zu dem „Young Sherlock Holmes“ einige Ähnlichkeiten im Stil aufweist. (Man könnte zudem meinen, J.K. Rowling hätte dieser Film irgendwann sehr beeindruckt und beeinflusst… Sucht man nach Ähnlichkeiten, findet man sie auch ;))

Barry Levinson (Regisseur von Rain Man z.B.) führte Regie und neben Spielberg – der sich eigens am Set um eine „britische, korrekte Film –  Atmosphäre“ gekümmert haben soll, fungierten die berühmten Kathleen Kennedy und Frank Marshal als ausführende Produzenten.

Unter den Schauspielern befanden sich beispielsweise Anthony Higgins (Der Kontrakt des Zeichners) und Nigel Stock (Waxflatter), der in einer bekannten BBC – Serie den Dr. Watson darstellte, zuletzt mit Peter Cushing als Holmes. Aber auch Patrick Newell, der in einer Sherlock Holmes Serie mit Geoffrey Whitehead und Donald Pickering den Inspector Lestrade gab und in der Granada Sherlock Holmes Serie, in der Folge „Der Dauerpatient“, (ebenfalls und zu Recht) um sein Leben fürchtet, war mit von der Partie.

Jetzt ist der Film von Paramount Pictures endlich auf Blu-Ray erschienen und zwar in einer schicken Steelbook – Edition. Die Verpackung ist wunderschön. Aber wie ist die Bildqualität? Wer sich bei Youtube danach umsieht, wird wenigstens eine vernichtende Kritik zur High Definition Qualität der Blu Ray finden (auf englisch). Was ist da dran? Nachdem ich diese sehr schlechte Kritik gesehen hatte, musste ich die Steelbook Edition natürlich trotzdem haben, und sei es nur als seltenes Sammlerstück. So sind Fans eben 😉

Zu meiner großen Freude konnte ich dann aber auch feststellen, dass die Bildqualität viel besser ist als – nach jener Kritik – erwartet! Okay, dies ist kein sorgfältig restauriertes Bild und wer sich z .B. die Blu-Ray von „Ivanhoe“ (1952) ansieht, der weiß, dass es sogar noch besser ginge, aber gegenüber der DVD – Veröffentlichung ist die Blu – Ray von „Young Sherlock Holmes“ eindeutig ein Schritt nach Vorne. Der Film wirkt solider, das Bild ist detailreicher und wird – in größerer Schärfe und mit deutlicheren Konturen – zu neuem Leben erweckt. Ein Kauf der limitierten Steelbook – Edition lohnt sich also.

(c) Paramount - Das Geheimnis des verborgenen Tempels - limitierte Steelbook - Edition

Dennoch wird der Film etwas stiefmütterlich behandelt: Keine Zusatzszenen, kein Audio-Kommentar, keine „Behind the Scenes“ – Doku und nicht einmal ein Trailer sind auf der Blu – Ray zu finden! Dabei wäre der Trailer kein Problem gewesen und selbst auf Youtube gibt es zumindest einen Beitrag über den ersten CGI – Charakter im Film, den „Glasritter“. Warum hat man so was nicht mit auf die Blu-Ray gepackt? Auch ein Intereview mit Nicholas Rowe (Holmes) und Alan Cox (Watson) wäre höchst interessant gewesen.

Wie dem auch sei, ich bin sehr glücklich über die Veröffentlichung des Films auf Bluray und werde die Steelbook – Edition hüten wie einen Schatz.

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Überall, wo es Blu-Rays gibt!

Die Mars Chroniken (TV Serie) – Remastered bei PIDAX

Ray Bradbury (1920 – 2012) veröffentlichte seine „Mars Chroniken“, eine lose zusammenhängende Reihe von dystopischen Kurzgeschichten, im Jahre 1950. Behandelt wird die Kolonisierung des Mars aus verschiedenen Blickwinkeln, wobei der Menschheit ein nicht gerade freundlich anmutender Spiegel vorgehalten wird. Bradbury´s Romane behandeln häufig die Licht- und Schattenseiten der Menschheit, wobei die Schattenseite deutlich stärker ausfällt. So tun seine Science Fiction Geschichten das, was Science Fiction am besten kann: Davor warnen, was geschehen könnte, wenn die Menschheit sich nicht endlich im positiven Sinne weiterentwickelt.

Eine Serie, die jeder kennt, ohne sie zu kennen…

Grob angelehnt an diese Kurzgeschichtensammlung entstand 1979 der TV – Dreiteiler „Die Mars Chroniken“, der im April 1983 im ZDF ausgestrahlt wurde. Diese damals sehr stark verkürzte Version des Dreiteilers war auch die letzte Ausstrahlung, die gezeigt wurde. Bradbury selbst stand dieser Verfilmung kritisch gegenüber.

Ich war jedoch – damals gerade mal 13 Jahre alt – äußerst gespannt auf dies Serie. Das hatte diverse Gründe. Zum Einen gab es da diese ZDF Werbesendung für den „neuen ZDF Zweikanalton“, die häufig am Vormittag lief. Darin gab es eine kuriose und leicht gruselige Szene, in der ein Vater zu seinem „Sohn“ sagt: „You are David and yet you are not!“ usw. Diese Werbesendung lief so oft, dass sie wohl niemand verpasst hat. Ich war natürlich gespannt, wie die dazugehörige Serie wäre.

(c) Pidax – Die Mars Chroniken remastered

Dann war da noch Rock Hudson in „der“ Hauptrolle! Ihn kannte ich vor Allem aus amerikanischen Komödien a´la „Ein Goldfisch an der Leine“ oder auch „Pyjama für Zwei“. Erstaunlich ist, dass er in viel mehr Western und Abenteuerfilmen mitgewirkt hat, und er mir dennoch vor Allem aus jenen witzige Filmen im Gedächtnis geblieben ist. Jene Komödien hatten dafür gesorgt, dass ich den Kerl gerne sah. Aber auch andere bekannte Gesichter sollten mitspielen, wie zum Beispiel Maria Schell oder Barry Morse, den ich als Prof. Victor Bergman, aus „Mondbasis Alpha 1“ kannte.

Remastered und mit dem Charme der 1970er

Bei Pidax sind die Folgen stark überarbeitet – und komplett! –  erschienen. Das Bild und der Ton waren noch nie so gut, speziell die nun wunderbar detailreichen Matte Paintings sehen einfach toll aus. Die Farben wirken stärker, teils sogar  leicht anders als zuvor. Optisch ist das jetzt ein Genuß und man kann leicht über die offensichtlichen Spielzeug – Modelle hinwegsehen, die jetzt mehr denn je als solche entlarvt werden. Ist ja klar: Je besser die Auflösung, desto mehr werden auch solche Details deutlich.

Das die Serie so sehenswert ist, liegt vor Allem daran, dass sie einen ganz eigenen 70iger / 80iger Jahre – Charme versprüht. Die mitreißende Musik von Stanley Myers (die kaum noch auf CD zu haben ist), die Kleidung, das Design – alles wirkt auf eine einnehmende Weise „Retro“.

Dystopie, aber unterhaltsam

Die Geschichte ist nicht gerade das, was man sich ansehen sollte, wenn man sich besser fühlen will, denn ähnlich wie in den Vorbilder von Bradbury, an die man sich hier vage anlehnt, wird der Mensch hier in vielen unschönen Facetten dargestellt. So stimmt die Serie nachdenklich.

(c) Pidax – ein optimistischer Colonel Wilder

Dabei beginnt alles eigentlich sehr optimistisch, denn die erste Reise zum Mars steht an. So berichtet die erste Folge von den „Expeditionen“ (auch Titel der Folge 1). Colonel Wilder möchte den Mars für die Menschen gewinnen, jedoch verlaufen die ersten Missionen ganz anders als erwartet… Schließlich macht er sich selbst auf den Weg. Jede einzelne Mission wird von den Charakteren getragen und von deren „Chemie“ untereinander…

Folge 2, „Die Kolonisten“. Hier die Inhaltsangabe von der Website fernsehserien.de: Colonel Wilder und seine Crew besiedeln den „Roten Planeten“ Mars. Scheitert die Kolonisation am Unvermögen der Irdischen, unter neuen Bedingungen die alten Fehler abzulegen? Oder sind geheimnisvolle Kräfte im Spiel? Die Pater Peregrine und Stone verfolgen eine Spur. Das Ehepaar Lustig such indes nach seinem verschollenen Sohn David. Er taucht auf – und verschwindet. Nur ein Spuk? (Text: Hörzu 13/1983, S. 69)

Folge 3, „Die Marsianer“: Nur wenige Siedler blieben auf dem Mars. Die meisten sind auf die Erde zurückgekehrt, wo inzwischen der Atomkrieg ausgebrochen ist. Colonel Wilder verschweigt dem alten Hathaway das schreckliche Ende irdischen Lebens. Als er die Frau und die Tochter Hathaway trifft, traut er seinen Augen kaum: Vor zehn Jahren hatte er sie zuletzt gesehen. Und doch sind sie nicht gealtert. Hatten die Frauen Kontakt mit Marsianern? (Text: Hörzu 13/1983, S. 77)

Übrigens spricht Friedrich Schütter (Lorne – Greene Sprecher), immer wieder einleitende oder kommentierende Texte, während Gert Günther Hoffmann (bekannt u.a. als DIE Stimme von Captain Kirk) den Colonel Wilder synchronisiert hat.

Fazit: Mit der Neuauflage der „Mars – Chroniken“ von PIDAX erhalten wir die bisher audiovisuell beste Bearbeitung der SciFi-Serie aus den 1970ern. Wie gut oder schlecht sie damals auch abgeschnitten haben mag: Heute ist sie ein Leckerbissen für nostalgische SciFi-Fans.

Für 19,99 EUR u.a. hier erhältlich:

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Star Trek Discovery, Staffel 4 – Der Phoenix aus der Asche

Es ist nicht lange her, dass ich mich hier über das „new Trek“ negativ geäußert habe. Und dann geschah es. Ich sah mir eine weitere, zweite, Folge von Star Trek: Discovery, Staffel 4 an. Nur so aus langer Weile, weil es sonst nicht besseres gab. Ja, das war noch vor „Strange new worlds“.

Es blieb nicht bei der einen Folge der Staffel 4, die ich bei Amazon Prime gekauft habe. Wir erinnern uns, dass wir deutsche Fans nicht nur „Strange new worlds“ erst ein halbes Jahr nach US – Start zu sehen bekommen sollten, sondern auch „Disco 4“ entweder nur auf PLUTO (mit Werbung) sehen oder die Serie bei Amazon Prime erwerben konnten. So war das 2022.

Ich erwarb – Folge für Folge – schließlich die komplette Serie und entschloss mich, mir auf jeden Fall die Blu-Ray zu holen, wenn sie im Dezember 2022 erscheinen würde.

Ich werde hier viel spoilern. Also seid gewarnt 😉

Aber zuerst gehe ich auf ein ungewöhnlich selten besprochenes Thema ein:

Was mir an uns Fans nicht gefällt

Showrunner von Star Trek zu sein muss in unseren Tagen ein Höllenjob sein. Ein gut bezahlter Job, ja, aber man muss auch liefern. Mittlerweile ist der „Jagd nach Quoten- Wahnsinn“ auch in Deutschland völlig angekommen. Serien, die nicht sofort überzeugen, werden in der Regel gecancelt. Überzeugen = Eine große Zuschauerschaft generieren und von Folge 1 an und diese dann halten können.

Ich lernte Star Trek über die ORIGINAL SERIE kennen. Ich wusste damals nicht mal, dass es Zuschauerquoten gibt oder das irgendwer darauf achten könnte. Die „nächste Generation“ mit Picard überzeugte auch nicht jeden in den ersten zwei Staffeln. Ich fand den ersten Ableger von „Raumschiff Enterprise“ damals zumindest recht unterhaltsam, aber erst ab Staffel 3 konnte die Serie wirklich punkten und schließlich zur neuen INKARNATION von Star Trek werden. Die ersten zwei Serien des Franchise bleiben für mich auch lebende Definition der Antwort auf die Frage: Was ist Star Trek?

Doch, wie gesagt, TNG („Raumschiff Enterprise – das nächste Jahrhundert“) hätte es heute nicht geschafft, dem Druck standzuhalten, dem eine neue Serie heute standhalten muss. Nicht nur, dass viele Trekker und auch Trekkies damals unsicher waren, ob es nach Captain James T. Kirk überhaupt einen neuen Captain auf irgendeiner Enterprise geben dürfe (ich erinnere mich lebendig an entsprechende Kolumnen in Fan – Magazinen), auch musste so ziemlich alles an „TNG“ erstmal einen Reifungsprozess durchmachen. Begonnen bei der Charakterentwicklung über die Drehbücher bis hin zur Chemie unterhalb der Schauspieler, die letzthin bis heute befreundet sind.

Ich hole soweit aus, weil ich beobachtet habe, dass auch wir Fans – ich schließe mich da nicht aus – die harten Richtlinien des Showbusiness, der „Quoten“, oft ubewusst -sic!- übernommen haben. Wir Fans geben oft einer Show selbst keine zweite Chance und wenn nicht jede Episode sofort begeistern kann, geben wir (oft in den sozialen Medien) relativ selbstgefällig bekannt, warum diese oder jene Folge durchgefallen ist.

Aber Kritik muss doch erlaubt sein oder:
Was mir an Discovery tatsächlich nicht gefiel

Ja, wir fühlen uns wie Nero, können unsere eigene Macht ausspielen, schließlich sind wir ja – als Fans – prädistiniert dafür. Wir wissen ja schließlich Bescheid. Wer sonst?

Dumm nur, dass viele Fans eine so starke Meinung haben, die oft genug von der unsrigen abweicht. Und da wir – die wir oft unbewusst die „Quoten – Geilheit“ aus Amerika übernommen haben – unsere Meinung oft nicht „auf Betäubung“, sondern mindestens auf „töten“ (wenn nicht gar „desintigrieren“) gestellt hatten, als wir diese verkündeten, unterscheiden sich die Diskussionen, die heute weltweit im WWW stattfinden auch so sehr von jenen, die wir im letzten Jahrhundert geführt haben. Und die waren auch nicht von „schechten Eltern“. (Kennt überhaupt noch jemand diese Redewendung? Gott, bin ich alt…).

Captain Picard – der Vorzeige – Captain aller Captains – hätte einer lebendigen, sachlichen, konstruktiven Diskussion sicher immer zugestimmt. Und er hätte auch gewusst, dass ein Chateau Picard nicht jedem schmecken muss, auch, wenn er ihn für vorzüglich hielt.

Diese edle Einstellung, diese wahre Toleranz (ohne Ironie!) wollen wohl viele Fans übernehmen, ehe sie ihre Meinung kundtun. Aber es steckt einfach zu viel radikale Energie dahinter. Von Anfang an, noch ehe man beginnt zu argumentieren. Ich bleibe bei meiner Ansicht, dass das „Quoten-System“ jene Energie ist, die jeden, vom Reinigungsteam am TV – Set über die Schauspieler bis hin zum Zuschauer, unter Druck setzt. Correct me, if I´m wrong.

Aber was hat das mit „Star Trek – Discovery“ zu tun? Nun, auch mir gefiel Discovery lange nicht so sehr wie nun in der vierten Staffel. Woran das liegt, ist schwer zu sagen. Aber ich will versuchen, es knapp darzustellen.

Der Sporenantrieb war mein erster Kritikpunkt. Wir reden von einer Prä – TOS – Ära und man benutzt in der Föderation, in der Sternenflotte einen Antrieb, bei dem man ein lebendes Wesen an Geräte anschließt (später dann ein Crew – Mitglied)? Das war so völlig abwegig. Abgesehen davon, dass dieser Antrieb jeglichem, was wir bis einschließlich der Zukunft von „All good things“ (TNG – Schlußepisode), kennen, haushoch überlegen ist, würde die Föderation niemals den Einsatz von einem lebenden Wesen (oder Crew- Mitglied) billigen, das / der an den Antrieb angeschlossen werden muss, damit er funktioniert.

Burnham, Burnham und wieder Burnham. Ich mag Michael Burnham. Ich finde ihren Vornamen etwas irritierend, aber okay. Gibt es in Amerika keine Michaela? Egal. Im Prinzip finde ich diesen Charakter interessant und auch innerhalb des Star Trek Universums sinnvoll. Eine farbige Frau, die sich hocharbeitet, immer wieder Chancen bekommt und schließlich zum Captain aufsteigt. So gelesen wirkt das spannend und passend für das tolerante, zukunftsgewandte Star Trek Universum. Leider nur gelingt ihr zu viel und spätestens, wenn in Staffel 2 ihre Mutter ! der „Engel“ ist, dessen Identität das große Rätsel der Staffel darstellte, frage ich mich, ob Burnham die Auserwählte, die „Skywalker“ (ich liebe die Skywalker – Saga, abgesehen davon…) von „Star Trek“ sein soll? Leider passt so ein „Auserwählten“-Thema nur in Sagen, Legenden, aber nicht bei Star Trek.

Zu fortschrittlich für mich? Ich sagte kürzlich einer Kollegin, dass ich mich für tolerant hielte, bis ich jemanden traf, der mir zeigte, dass ich es eigentlich gar nicht bin.

Genau das passierte mir mit „Discovery“ öfter. In meinem normalen Umfeld bewegen sich keine Transgender – Personen oder welche, die mit „divers“ angesprochen werden wollen, wohl aber hier oder da homosexuelle Menschen.

Die Beziehung zwischen Stamets und Culbert brachte mich gelegentlich zum weinen, ich gebe es zu. Die Darsteller konnten und können diese homosexuelle Beziehung so authentisch darstellen, dass es mich berührte und ja, das fühlte sich echt seltsam an, denn Homosexuelle, „diverse“ und „Transpersonen“ führen mir vor Augen, dass ich eben doch Probeme mit „andersartigen Menschen“ haben. Anders als ich, meine ich damit. Und wie soll „Wohlfühl – Fernsehen“ funktionieren, wenn ich immer wieder gezeigt bekomme: Und mit der Person (z.B. Adira) habe ich also ein Problem? Warum? Aber ja, habe ich…

Vielleicht ist aber auch genau das Star Trek? Uns an unsere eigenen „letzten Grenzen“ heranzuführen? Genau deshalb ist dies für mich (auch) eine schwierige Serie, ich sehe jedoch Potential. Bei mir.

Immer nur ganz großes Kino. „Ich muss eben noch die Welt retten“ könnte eigentlich auf Burnhams T-Shirt stehen, wenn sie den deutschen Song von Tim Bendzko kennen würde.

In den ersten zwei Star Trek Serien (TOS und TNG) gab es richtig tolle Folgen, in denen es z.B. um die neurotischen Verhaltensweisen eines Crewmitglieds ging, um das älter werden, um die eigene Entwicklung. Solche „kleinen“ Themen wurde bei Discovery bisher nur begrenzt gezeigt. Es liegt sicherich am Format der Serie, nämlich daran, dass eine fortlaufende Geschichte erzählt wird. Der Plot braucht am Ende eine Auflösung und die sollte dann auch überzeugen, sonst ist das ganze wie ein lange aufgebauter Witz ohne Pointe. So erging es mir in Staffel 2 und auch in Staffel 3 (die mich aber bis zur Pointe sehr gut unterhalten hatte!). „Strange new worlds“ macht das viel besser, aber um die Serie geht es hier ja nicht. Und dennoch hat mich Staffel 4 überzeugt, OBWOHL auch hier wieder ein GROSSER, übergreifender Plot existiert.

Warum mich Staffel 4 von DISCOVERY vollends überzeugt hat:

In Staffel 4 bekamen wir ein klares Exempel für  echte, nachvollziehbare Föderations – Politik:

Als die Föderation von der Spezies 10c hörte (warum denke ich dabei an meine alte Schule?), geht sie (vorwiegend) davon aus, dass diese nicht absichtlich zerstört hätte. Es wäre so einfach gewesen, die fremde Spezies einfach nur zu hassen – und einigen, wie Book (David Ajala), fiel dies auch verständlicher Weise zu schwer. Aber die Föderationspolitiker versuchen erstmal an die „Unschuld des Täters“ zu glauben, ehe das Gegenteil bewiesen ist.

Die Folge zeigte, wie enorm schwwierig es ist, jemandem (Spezies 10c) Gutes zu unterstellen, wenn dieser / diese Spezies so offensichtlich Tod und Zerstörung in die Welt brachte. Wie schwierig es ist, der Ideologie der Föderation dennoch zu folgen, auch, wenn man direkt mit den Folgen der Zerstörung auf einer sehr persönlichen Ebene konfrontiert wird (Book).

Äußerst realistisch zeigte die vierte Staffel, wie Burnham, die Präsidentin, Book und viele mehr immer wieder neu ansetzten, um das möglichst beste anzunehmen und den Erstkontakt so friedlich und optimal wie möglich zu gestalten. Der Erstkontakt selbst erfolgt auf eine bestimmte Weise, die ein Synonym für Star Trek ist. Das bringt mich zum zweiten Punkt:

Sie haben den „Rosetta – Stein“ für Star Trek wiederentdeckt! In der vierten Staffel geht es viel um Vertrauen, Loslassen, innere und äußere Mauern zu öffnen. Es gab einerseits den ganz großen Konflikt, die unbekannte Bedrohung und gleichzeitig gab es auf dem Weg zum Erstkontakt so viel auf persönlicher Ebene zu bewältigen!

Saru lernt sich zu öffnen, Book zu vergeben Die Flucht in eine falsche Realität ist genauso falsch wie der Weg der Rache, auch das wird zum Thema. Die Macher von Star Trek – Discovery, Staffel 4,  haben offenbar erkannt, dass gutes Star Trek immer auf (mindestens) zwei Ebenen stattfindet. Die Eine ist SciFi, die andere Weisheit, menschliche Erfahrung und fragt: Wie gehe ich mit den Problemen des Lebens um? Das war es auch, was TNG seinerzeit so erfolgreich machte!

Der „Rosetta – Stein“ bekommt in dieser Staffel noch eine ganz andere Bedeutung als die, dass die Produzenten und Drehbuchautoren Star Trek (endlich richtig?) verstanden haben, die wiederum zeigt, dass sich Discovery in eine wirklich gute Richtung zu bewegen scheint.

To Boldly go! Obwohl „To boldly go, where no one has gone before“ seit ewigen Zeiten die Premisse aller Star Trek Serien ist, geschieht es äußerst selten, dass First Contact – Situationen stattfinden, erst recht nicht jenseits der „last frontier“, die auch Kirk und Co in Star Trek V überquerten, freilich um Sha-ka-re zu betreten. Eine andere Geschichte.

(Ganz nebenbei verstehen wir, wie es sein kann, dass der Bord Computer der 1701 manchmal so anzüglich und menschlich klingt, was wirklich Spaß macht und für manch spannende Momente sorgt. Oder lag das damals (bei TOS) nur an der deutschen Synchro? Ganz egal, denn hier ist es erklärt.)

FAZIT: Nach 3 Staffeln fand „Star Trek – Discovery“ einen Weg, „echte Star Trek Geschichten“ zu erzählen. Alles fühlt sich groß an, aber es gibt auch menschliche, „kleine“ Momente, die ich zuvor oft vermisst hatte. Optisch ist die Serie seit Anfang an „ein Hingucker“.  Da die vierte Staffel inzwischen auch auf Blu-Ray veröffentlicht wurde (zur Amazon – Bestellung), könnt ihr der Serie hier selbst noch eine Chance geben.

Natürlich ist Michael Burnham nach wie vor die Frau, die „die Welt rettet“, während die „diversen“ und „transgeschlechtlichen“ Besatzungsmitglieder eben ihren Job tun, aber während Burnham etwas aus ihrer „Superheldinnen“-Rolle heraustritt, fühlt sich Letzteres erstaunlich normal an. Was irgendwie gut ist, dass mich die Serie an der Stelle herausfordert, aber nicht überfordert 😉

Ich werde „Discovery“ vermutlich nie so sehr lieben, wie „Strange new world“, aber die Serie kommt bei mir durch die vierte Staffel tatsächich an zweiter Stelle, was das „new trek“ angeht. Ich jedenfalls gebe DISCO aufgrund dieser Staffel weiterhin eine Chance.

Lord Peter Wimsey (Pidax)

Dorothy Leigh Sayers (1893 – 1957) war eine britische „British Crime Lady“, deren großer Bekanntheitsgrad vor Allem durch die „Lord Peter Wimsey“ Romane begründet wurde. In diesen beschrieb sie nicht nur verwickelte, spannende Fälle, sondern auch die 20er und 30er Jahre.

Lord Peter Wimsey – Die Serie

Lord Peter Wimsey (c) Pidax

In fünf Staffeln wurden folgende Fälle von „Lord Peter Wimsey“ verfilmt:

1972: Diskrete Zeugen (Clouds of Witness)

Lord Peter Wimsey reist in eigener Sache nach Yorkshire: Sein Bruder Gerald wurde wegen Mordverdachts verhaftet. Er soll angeblich den Verlobten seiner Schwester Lady Mary ermordet haben. Gerald behauptet, er habe nachts nicht schlafen können und die Leiche lediglich entdeckt. Lord Peter findet schließlich Hinweise darauf, dass eine weitere Person am Tatort gewesen sein muss …

1972: Ärger im Bellona-Club (The Unpleasantness at the Bellona Club)

Waffenstillstandstag 1928: Im Bellona-Club, Treffpunkt für Kriegsveteranen, wird General Fentiman tot aufgefunden. Lord Peter Wimsey ist zufällig vor Ort und hat damit einen neuen Fall: Obwohl man eine natürliche Todesursache feststellt, scheint irgendetwas faul zu sein. Auch der Umstand, dass die Schwester des Toten am gleichen Tag starb, macht Lord Peter misstrauisch …

1973: Mord braucht Reklame (Murder Must Advertise)

In einer Londoner Werbeagentur stirbt ein Mann bei einem Sturz über die Treppe. Für Lord Peter Wimsey ist sofort klar, dass dies kein Unfall war. Als Werbetexter getarnt nimmt er einen Job in der Agentur an. Seine Ermittlungen führen ihn auf die Spur von Drogenschmugglern und in die Londoner Unterwelt …

1974: Die neun Schneider (zuvor: „Der Glocken Schlag“) (The Nine Tailors)

An Silvester kommt Lord Peter Wimsey aufgrund des schlechten Wetters nicht weiter und findet in einem Pfarrhaus unterschlupf. Man bittet ihn dort um einen Gefallen. Das traditionelle Glockenläuten zur Neujahrsnacht ist in Gefahr, da der benötigte achte Mann fehlt. Lord Peter springt ein und ahnt nicht, dass er damit mitten in einem neuen Fall steckt. Auf dem Friedhof der friedlichen Gemeinde wird wenig später ein unbekannter Toter gefunden. Die Identität des Toten ist unklar, doch scheint der Fall mit einem ungeklärten Smaragdraub zusammenzuhängen …

1975: Fünf falsche Fährten (Five Red Herrings)

Aus dem gemütlichen Angelurlaub in Schottland wird für Lord Peter Wimsey nichts. Als der talentierte, aber streit- und alkoholsüchtige Maler Sandy Campbell ermordet wird, befindet er sich mitten in einem neuen Fall. Jeder von den sechs Künstlerkollegen des Toten könnte es gewesen sein. Wimsey muss fünf falsche Spuren verfolgen, ehe er auf der richtigen Fährte ist …

Was Dr. Watson für Sherlock Holmes ist, dass ist Bunter für Lord Peter. Bunter ist ein ehemaliger Kriegskamerad von Lord Peter, dem dieser sein Leben verdankt. Obwohl Bunter der Diener von Lord Peter Wimsey ist und diese Aufgabe so ehrenvoll wie pflichtbewusst erfüllt, kann man von einer Freundschaft auf Augenhöhe sprechen.

Lord Peter Wimsey ist eigentlich ein Dandy. Er lebt auf großem Fuß und Fälle zu lösen ist für ihn nur ein Zeitvertreib. Jedoch einer, bei dem er außerordentlich erfolgreich ist. Anders als bei Sherlock Holmes, um bei diesem Vergleich zu bleiben, kommt Scotland Yard hier viel besser weg. Inspector Parker wird sogar Teil der Familie…

Lord Peter und auch alle anderen Persönlichkeiten der Fälle, die je eine ganze Staffel füllen, sind unheimlich launig geschrieben und schließlich auch von tollen Schauspielern dargestellt worden. Echte Größen des britischen TVs aus den 1970ern kommen hier ins Spiel.

(c)Pidax Donald Pickering – der Watson aus „Sherlock Holmes und Dr. Watson“

Die Schauspieler

Ian Carmichael (1920 – 2010) spielt Lord Peter Wimsey. Er war in England bekannter als in Deutschland und spielte bis kurz vor seinem Tod auf der Bühne. Auch las er diverse Bücher von Dorothy L. Sayers als Audiobook ein. Bunter wurde sowohl von Glyn Houston als auch von Derek Newark gespielt. Glücklicherweise wurden beide Darsteller vom selben Synchronsprecher synchonisiert, was den Unterschied der beiden Schauspieler etwas verschleiert. (Mir persönlich gefiel Glyn Houston wesentlich besser.)

Houston (1925 – 2019) spielte in vielen TV – Produktionen mit. Beispielsweise in „Simon Templar“, „Task Force Police“, „Paul Temple“, „Dr. Who“, „Inspector Morse“. David Newarks TV – Einträge fallen jedoch auch nicht viel weniger großartig aus. Auch er war Gast bei „Dr. Who“ und „Simon Templar“.

David Langton als Duke of Denver, der Darsteller des Richard Bellamy im „Haus am Eaton Place“ und Christopher Timothy, der junge James Herriot aus „Der Doktor und das liebe Vieh“, sind nur zwei Beispiele der vielen Gesichter, die man irgendwo schon mal gesehen hat, wenn man die britischen Serien der 1970er Jahre kennt.

Hinzu kommt, dass die Darsteller wunderbar synchronisiert worden sind. Fred Maire, Günther Sauer, Hogler Hagen und mehr machen die Serie auch zu einem nostalgischen Hör – Genuß.

Wimsey und sein Diener Bunter (c) Pidax

Die Veröffentlichung der Serie

Pidax hat alle fünf Staffeln auf DVD veröffentlicht.

Die Bildqualität ist (leider) in Etwa so, wie man es seinerzeit eben gewohnt war. Es ist keine „Remasterd edition“, kein HD. Aber die intelligenten Fälle, die Bilder, die es so leicht machen in das Milieu der 20er / 30er Jahre einzutauchen, die gelungenen Charakterzeichnungen und schlicht das Können der Darsteller, machen die Staffeln dennoch zu einem großen Vergnügen für alle Freunde gepfleger britischer Krimikultur. 

https://www.pidax-film.de/Serien-Klassiker/Lord-Peter-Wimsey-Gesamtedition::2525.html

Merlin – die komplette Serie in einer Box

Über die überaus spannende und innovative Fantasy – Serie „Merlin – die neuen Abenteuer“ berichtete ich bereits, siehe https://starbase-fantasy.de/2285-2/.

Die Serie, die von 2008 bis 2012 von NBC Universal und BBC One produziert wurde, beschreibt sehr einfallsreich die Artus – Sage. Dabei ist Merlin der Diener von Artus und selbst noch ein junger Mann und Artus ist zunächst noch gar nicht auf dem Thron, sondern muss sich mit seinem Vater herumschlagen. König Uther ist ein Mann, der die Magie im Land verfolgt. Menschen, die auch nur einen ansatzweisen Hang zur Zauberei zu haben scheinen, werden da schon mal hingerichtet. Schwierig, da Merlin ja selbst zaubern kann, womit er immer wieder Artus rettet, ohne sein Wissen…

Merlin und sein väterlicher Freund und Mentor, Gaius (c)BBC, Polyband

Bei allen Kniffen und Abweichungen von der Original – Sage folgt die Serie in fünf Staffeln dennoch in allen wesentlichen Punkten eben jener.

Lange Zeit gab es von Polyband pro Staffel zwei DVD – Boxen. Einerseits: Immerhin! Andererseits: Wesentlich schöner und praktischer wäre eine Komplettbox. Eben diese ist nunmehr erhältlich. Für rund 70 – 80 EUR erhält man 30 DVDs in einer dicken Box, die ein wenig wie ein dickes Buch aussieht, wenn sie im Regal steht.

https://www.amazon.de/Merlin-neuen-Abenteuer-komplette-Serie

Die Komplettbox sieht aus wie ein altes Buch

Polyband bietet auch noch andere komplette Serien in einer Box an, so zum Beispiel:

Misfits – Die komplette Serie

https://www.amazon.de/Misfits-Die-komplette-Serie-Blu-ray/

Poirot – Collector´s Box (Alle Episoden)

https://www.amazon.de/Agatha-Christie-Poirot-Collectors-Episoden/

oder z.B.

Die Musketiere – die komplette Serie

https://www.amazon.de/Die-Musketiere-komplette-Serie-Blu-ray/

Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ist dies vielleicht eine gute Geschenkidee.

Director´s Edition von Star Trek – The Motion Picture auf 4K


“Star Trek I” – Der Unvollendete

Am 8. September 2022 erscheint eine Remastered-Version von “Star Trek: Der Film – The Director’s Edition” auf Blu-ray beziehungsweise 4K Ultra HD inklusive Bonusmaterial. Wir haben uns die Geschichte der “Director’s Edition” mal etwas genauer angesehen.

Als Robert Wise, der Regisseur von “Star Trek: Der Film” (“Star Trek: The Motion Picture”), Ende der 90er-Jahre Wind davon bekam, dass man begonnen hatte, alte Film zu überarbeiten, sagte er: “Wenn irgendein Film so was bräuchte, dann ‘Star Trek’”, womit er natürlich seinen “Star Trek”-Film meinte.

Aber was war so schief gelaufen bei diesem Film? Robert Wise war ein erfahrener Regisseur, sowohl verantwortlich für “Der Tag, an dem die Erde stillstand” als auch für die Verfilmung des Broadway-Musicals “West Side Story”. Er hatte alles minutiös vorbereitet, doch dann geriet das ganze Projekt unter Druck.

“Am Schluss wurde es so hektisch, dass der Cutter fehlende Frames oder Elemente am Anfang oder Ende einer Aufnahme gar nicht bemerkte.[…] oder wenn die Kamera sich nicht mehr bewegte. Das gab nur ein leichtes ruckeln. Alle waren einfach völlig ausgelaugt.“ (Douglas Smith, Kameramann (“Star Trek: The Motion Picture”))

Robert Wise und Todd Ramsey, der Filmeditor, konnten sich den Film nie zusammen ansehen, ehe dieser in die Kinos kam. So sehr der Film auch erwartet wurde, so klar war auch, dass er pünktlich in die Kinos kommen musste. Koste es, was es wolle – inhaltlich und qualitativ!

Die Postproduktion wurde schlicht nicht abgeschlossen, sondern einfach für “beendet” erklärt. Ein unfertiger Film kam also in die Kinos. Beim Zuschauer stellte sich – neben dem überwältigendem Gefühl, die Enterprise nun auf der großen Leinwand zu sehen und dazu einen genialen Soundtrack von Jerry Goldsmith zu hören – ein vages, nicht genau zu bezeichnendes Gefühl eben jener “Unfertigkeit” ein.

“Star Trek I” – Der “Director´s Cut”

“Ich wollte eine endgültige Fassung. Ich ging zu Paramount, um zu sehen, ob das ok wäre. Sie sagten, ja, das wäre okay. Daran habe ich mit Mike Matessino gearbeitet. Ich machte das,was damals meine endgültige Fassung hätte sein sollen.“ (Robert Wise, Regisseur “Star Trek: The Motion Picture”)

“Alles musste mit der Fassung von 1979 zusammenpassen. Das war die Weisung, die wir mit Daren zu Beginn diskutierten. Was immer wir produzierten, es musste passen. Wir wollten sicherstellen, dass alle neuen Effekte, die in den Film kamen, auch im Jahre 1979 hätten produziert werden können.“ (David C. Fein, Produzent “Star Trek: The Motion Picture – The Director’s Cut” (2001))

Um den 2001 auf DVD erschienenen “Director ́s Cut” anzufertigen, war viel Arbeit notwendig. Das Team organisierte sich zunächst die originalen Storyboards. Sie erhielten auch das Modell der Enterprise, welches seinerzeit verwendet wurde, um sich anzusehen, wie bei der Tricktechnik in den 70ern das Licht gewirkt hätte, wenn man es nun digital erstellte. Nichts sollte zu “sauber” aussehen oder schlicht unzeitgemäß sein.

Eine der ersten Szenen, die deutlich umgestaltet wurde, ist jene auf Vulkan. Spock schützt seine Augen vor der Sonne. Doch einen Schnitt weiter sind Sterne am schwarzen Himmel zu sehen, jedoch keine Sonne. Seltsam eigentlich. Nun wurde ein rötlicher Himmel eingefügt und einige recht beeindruckende Monumente, die nun viel deutlicher unterstreichen, dass es sich nicht nur um den Planeten Vulkan handelt, sondern um die Oberfläche eines Planeten mit einer reichen, uralten Kultur. Diese Ergänzungen decken sich mit dem Original-Storyboard und geben nun wieder, was ursprünglich geplant war.

Ein weiteres Beispiel für die Verbesserung des Originals ist eine Szene in San Francisco. Kirk landet in einer (Matte-Painings sei Dank) recht ansprechenden Station. Eine Menge Leute sind unterwegs, aber auf der rechten Seite, neben dem landenden Shuttle, steht lediglich eine Mauer. Diese wurde nun gekürzt und man sieht, dass da ein Shuttle der Originalserie fliegt! Die Einstellung wirkte runder, lebendiger.

Der “Director´s Cut” von 2001 ist – durch das späte Abschließen der Postproduktion – die definitive Version von “Star Trek: Der Film”. So hätte der Film ins Kino kommen sollen! Einiges macht nun mehr Sinn. Längen wurden geschnitten und neue Szenen hinzugefügt, damit alles runder wirkt.

“Star Trek I” – So klar wie nie!

Aber der Film kam in dieser überarbeiteten Version bisher nur auf DVD heraus. Das war 2001 (Region 1) beziehungsweise 2002 (Region 2)! Also in einer Zeit, in der riesengroße
Flachbildschirme nur für wenige erschwinglich waren. Damals hätte auch niemand gewusst, was “4K” sein soll. Und so kam es zur “Director´s Edition” von 2022:

“Dank der wunderbaren Leute im Paramount Archiv und ihren Recherchen sowie Gene Kozickis Recherche für uns begannen wir mit einem 4K-Scan-Negativ, den Negativen, die damals tatsächlich benutzt wurden. Davon ausgehend setzten wir neue Negative aus exakten digitalen Kopien zusammen und erstellten so eine digitale Version des Films.” (David C. Fein, Produzent “Star Trek: The Motion Picture – The Director’s Edition”)

Und die kann sich sehen und hören lassen! Ich kann von der Bildqualität gar nicht genug schwärmen. Seht es euch am besten selbst an. Nur so viel: Ich hatte lediglich die Möglichkeit die Blu-ray mit High Definition (nicht die 4K-Variante) anzusehen. Ein absolut klares, feines Bild, wie man es heutzutage nur erhoffen kann.

Gewinnspiel!

Es gibt drei Varianten der „directors edition“ auf Deutsch:

  1. Star Trek: Der Film – The Director ́s Edition in 4K (zwei Discs, Film und Bonus) für 24,99 EUR.
  2. Star Trek: Der Film – The Director ́s Edition als Einzel-Blu-ray (1 Disc) für 12,99 EUR.
  3. Star Trek: Der Film – The Director ́s Edition – The Complete Adventure für 74,99 EUR. Hierin enthalten sind:
    • Zwei 4K Ultra HD-Discs und drei Blu-ray-Discs für den ganz großen Fan des Films.
    • Dieses Limited-Edition Collector’s Set enthält alle Inhalte auf der Blu-ray Bonus-Disc wie in der Star Trek: Der Film – The Director ́s Edition sowie eine zusätzliche 4K Ultra HD-Disc mit der ursprünglichen Kinofassung von Star Trek: Der Film.
    • Das Set enthält insgesamt fünf Discs und wird in einer edlen Sonderverpackung zusammen mit exklusiven Sammlerstücken präsentiert, darunter Poster, Artcards, Stickersheet, ein 16-seitiges Booklet und vier Computer-Aufkleber.Die ersten beiden Varianten gibt es hier zu gewinnen!Schickt mir einfach einen Grund, warum gerade ihr hier gewinnen wollt an info@trekdinner-hildesheim.de.Einsendeschluß ist der 11.09.22. Die Gewinner werden binnen 1 Woche per
      E-Mail unterrichtet.

      Der Gewinner / die Gewinnerin wird nach dem Zufallsprinzip ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Preis ist nur einmal verfügbar und wird direkt von mir verschickt.

      Danksagung: Ich habe diesen Beitrag ursprünglich für Trekzone.de geschrieben, wo er mit den abgebildeten wunderbaren Bildern, in Zusammenarbeit verfeinert wurde. Dank also an Trekzone.de, eine der besten deutschsprachigen Webseiten in Sachen Star Trek!

KUNG FU – die komplette TV – Serie auf DVD (Pidax)

Natürlich erinnern sich alle, die es miterlebt haben, an den Song „Kung Fu Fighting“ und bringen ihn unmittelbar mit der David Carradine Serie in Verbindung. Der Song von Carl Douglas hatte aber eigentlich gar nichts mit der Reihe zu tun und wurde nur in der deutschen Version im Nachspann gespielt.

Worum geht es in der TV-Serie?

Kwai Chang Caine tötete während einer ungewollten Auseinandersetzung ein Mitglied der
chinesischen Kaiserfamilie. So ist er gezwungen, China zu verlassen und macht sich auf den Weg nach Amerika.

In jeder Folge wird uns eine Art „Western“ präsentiert, denn diese Serie handelt im „wilden Westen“. Es gibt Schießereien, Kopfgeldjäger und alle möglichen anderen Typen, denen man auch in anderen Westernserien begegnen kann. Doch dadurch, dass Caine ein
buddhistischer Mönch ist, bekommt diese Serie ihre spezielle Note: Da, wo „echte
Revolverhelden“ längst die Knarre gezogen hätten und ihr feindseliges Gegenüber über den Haufen geschossen hätte, erinnert sich Caine an eine Lehre aus seiner Zeit in der
„Klosterausbildung“ und wendet seine damaligen Lehren unmittelbar an.

So erscheint er bisweilen auf den ersten Blick zu passiv, ja, fast feige, doch gibt es genug
Situationen, in denen er sich dazu gezwungen sieht, sein Kung Fu – Können anzuwenden,
dann zum Erstaunen der Betroffenen und der Zuschauer. Als buddhistischer Mönch brüstet er sich jedoch nie damit, wie toll er die Ganoven zusammenschlagen kann – das Gegenteil ist der Fall. Eine friedliche Lösung hätte er vorgezogen.

Ihr seht schon, diese „Western – Serie“ ist anders als die anderen. Ein friedliebender Mönch im wilden Westen, das hatte eine Menge Unterhaltungswert – damals (1972 – 1975) wie heute.

„Kung Fu“ ist eigentlich die chinesische Bezeichnung dafür, etwas – eine Fähigkeit etwa –
durch harte Arbeit erreicht zu haben. Der Begriff wird in China für alle Künste verwendet. Im Westen jedoch bezeichnet der Begriff eine Reihe von Kampfkünsten, wie das „Wing Tsun (Kung – Fu)“ oder das „Shaolin Kung – Fu“.

Die Serie sorgte für große Begeisterung an asiatischen Kampfkünsten im Westen.
In der seinerzeit sehr beliebten und erfolgreichen Serie traten große Stars auf, darunter
Harrison Ford, William Shatner, Jodie Foster und Leslie Nielsen.

Gesamtbox

Es ist wieder einmal PIDAX zu verdanken, dass die Serie jetzt in einer Gesamtbox vorliegt.
Ungekürzt und in wirklich guter DVD – Qualität. Die früher nicht gezeigten Szenen wurden deutsch untertitelt.

Caine (c) Pidax

Als Bonusmaterial findet sich:

„From Grasshopper to Caine“ – Wie Kung Fu entstand, „

„Tao of Caine“ – Hinter den Kulissen“

„Zen & Now“: Ein Dinner mit David Carradine und Freunden.

Die Gesamtbox kann man aktuell zu einem Preis von 49,90 EUR erwerben. Sie beinhaltet
insgesamt 11 DVDs.

https://www.pidax-film.de/Serien-Klassiker/Kung-Fu-Komplettbox::2405.html

Kung Fu – wie es weiterging

Mitte der 1980er Jahre gab es einen Kinofilm, „Kung – Fu: der Film“, in dem ein gealteter Kwai Chang Caine seinen Sohn trifft. Und den Vater desjenigen, den er seinerzeit in China getötet hatte und der nun auf Rache aus ist.

Die TV- Serie „Kung Fu: Im Zeichen des Drachen“ wurde in den 1990er – Jahren im TV
gezeigt und war eine spannende Serie, in der es um den Enkel von Caine (aus der ersten
Serie) geht. Er unterstützt seinen Sohn Peter, der Polizist ist. Jedoch begegnet er nicht nur
üblichen Ganoven, sondern auch Personen, die sich in der „Shaolin Mystik“ auskennen.
David Carradine ist natürlich auch hier wieder in (s)einer Hauptrolle zu sehen.

Die Serie hatte einen ganz eigenen Charme, jedoch wurde in Deutschland bisher nur die
erste Staffel veröffentlicht und ist aktuell nicht mehr (neu) erhältlich.

Fazit zur ersten „Kung Fu“ – Serie

In meiner Kindheit in den 1970er Jahren gehörte diese Serie zu einer, die mich stark beschftigte. Auf dem Schulhof wurde zwischen uns Jungs natürlch nur mit angeblichem Kung Fu – gerade aus der Serie „gelernt“ – angegeben. So halbherzige Tritte oder etwas in der Art… Aber was mich beschäftigte, waren die Lehren, an die sich Caine in den Rückblenden erinnerte. Sie waren oft fremdartig und ich habe festgestellt, dass ich viele davon erst heute verstehe.

Kung Fu brachte eine fremde Kultur in einem als „Western“ getarnten Gewand in unsere Familien. Die Serie war mein erster Kontakt mit asiatischer Kampfkunst. Als ich später Judo, Karate, Jiu – Jiutsu und auch Wing – Tsun kennenlernte, schwebte der „Geist“ von Caine irgendwo mit mir, bildhaft gesprochen. Es ist weniger das coole als das weise, was mich stets an diesen Kampfkünsten beeindruckt hat. Es geht nicht nur um „Muskeln“, auch darum, die innere Energie klug einzusetzen, innerlich wie äußerlich biegsam zu sein wie ein Baum im Wind und geschickt die Kraft des Gegners gegen ihn selbst zu verwenden. Das wurde auch in dieser Serie schon ganz gut veranschaulicht.

Die Serie hat also einen nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht und als ich sie nun wieder gesehen habe, faszinierte sie mich eher noch mehr als damals. Freilich ist das Kung Fu von David Carradine nicht den wirklichen Shaloin – Mönchen würdig, aber das ist vielleicht auch gar nicht so wichtig.

Sie atmet die 1970er Jahre und ist gleichzeitig zeitlos. Ein eigenwilliges Juwel in der endlos scheinenden Weite an TV-Serien. Man sollte sie kennen.

Merlin – die neuen Abenteuer

Worum es geht

Auf ganze fünf Staffeln hat es die britische NBC / BBC Serie aus den Jahren 2008 – 2012 namens „Merlin – die neuen Abenteuer“ gebracht. Merlin (Colin Morgan) ist natürlich der Zauberer aus der Artus – Legende. Jedoch ist er hier erstmal nur ein junger Mann, der seine Zauberkräfte verbirgt, weil König Uther das zaubern verboten hat. Wer zaubert, wird geköpft.

So schickt ihn seine Mutter aus seinem Dorf, weil er dort sonst zu sehr auffällt und vielleicht einmal verraten wird. Das will sie natürlich verhindern. Sie schickt ihn daher zu einem Freund, nämlich zum alten Gaius (Richard Wilson), der früher einmal selbst gezaubert hat, nun jedoch – „geläutert“ – am Hofe von König Uther den Heiler gibt.

Da Merlin seine Zauberkräfte kaum beherrscht und zudem Gaius vor den Folgen eines Sturzes von einer Leiter retten möchte, wird Gaius sehr schnell Zeuge seiner Fähigkeiten. Jedoch verrät er ihn nicht. Im Gegenteil. Das zaubern wird ihr gemeinsames Geheimnis. Merlin soll sich möglichst unauffällig in Camelot verhalten, so der Rat von Gaius.

Schon bald jedoch stößt Merlin ausgerechnet mit dem Kronprinzen, Arthur (Bradley James) zusammen und fordert ihn sogar zum Kampf heraus, weil er dessen arrogante Art mit anderen umzugehen nicht leiden kann. Wer jedoch hätte gedacht, dass Merlin schon bald die Möglichkeit dazu erhält – und sie auch nutzt – ihm, Artus, das Leben zu retten? Aus Dankbarkeit dafür, dass er das Leben seines Sohnes gerettet hat, setzt er ihn als Diener von Arthur ein.

So kommt es, dass Artus, der eigentlich nicht auffallen sollte, nun täglich bei Hofe seinen Dienst verrichtet. Dabei lernt er auch die freundliche Ziehtochter von Uther, Morgana (Katie McGrath) und deren Dienerin Gwen (Angel Coulby) kennen.

Wer die Original – Sage kennt, wird spätestens jetzt stutzig werden. Gwen, soll das etwa Guinever aus der Sage sein? Ist es nicht seltsam, dass sie hier eine Dienerin ist?

Und genau da beginnt der eigentliche Spaß der Serie.

Die Arthur – Legende einmal anders

Die Stützpfeiler der Arthur – Legende werden während der Serie durchaus eingehalten und so steht im Prinzip auch schon vieles fest, jedoch wird mit den Charakteren der Sage hier gespielt. Das sorgt für ein gewisses Element der Unsicherheit. Im Prinzip weiß man, was geschehen wird, so man die Sage kennt, aber hier kann es doch alles ein klein wenig anders ausfallen.

Was ebenfalls zur außerordentlichen Spannung der Serie beiträgt ist, dass diese Serie uns die Sage um König Artus und die Ritter der Tafelrunde so erzählt, wie wir sie uns vielleicht, mehr oder minder, als Kinder ausgemalt hatten, ehe wir sie – meist durch eine Hollywood – Verfilmung – kennenlernten. Sagen wir es frei heraus: Die Original – Sage ist, besonders in der alten Version von Chretien de Troyes, nicht unbedingt zeitgemäß erzählt. Ehren sollte man sie für die Grundzüge der Geschichte und dafür, dass die Sage überhaupt überliefert wurde zu einer Zeit, wo kaum jemand schreiben konnte. Die wohl origialgetreueste Version von Artus im Film findet man in John Boormans „Excalibur“, der sowohl das faszinierende zeigt als auch das, was uns heute merkwürdig an der Originalsage vorkommt.

Stellten wir uns als Kinder jedoch nicht immer Drachen, Ungeheuer, Kobolde, Hexen und Zauberer vor, wenn wir von den „Rittern der Tafelrunde“ erfuhren? Wo sind die Heldentaten, in denen wir unsere Helden gegen echte Gefahren antreten sehen? Diese Serie hat all das. Speziell ein Drache wird zu einem Weggefährten von Merlin. Er teilt ihm auch mit, dass Merlins Aufgabe darin besteht, das Leben von Arthur zu schützen.

Das ist der dritte Punkt, der diese Serie so großartig macht. Merlin wird zum geheimen Lebensretter von Arthur – und das nicht nur einmal. Dabei gelingt es ihm immer wieder völlig teilnahmslos am Geschehen und zuweilen gar nutzlos zu erscheinen.

Dennoch entwickelt sich eine rauhe Freundschaft zwischen Merlin und Arthur, die mit der Zeit viel tiefer geht. Oberflächlich gibt es stets „dumme Sprüche“, aber eigentlich halten sie eine Menge voneinander.

Man hat sich bewusst dafür entschieden, Menschen mit dunkler Hautfarbe mit einzubauen. Sogar Gwen fällt darunter. Im Mittelalter gab es in Europa vermutlich keine Menschen mit dunkler Hautfarbe (zumal als Ritter). Insofern nimmt sich die Serie eine gewisse Freiheit, passt sie auch in dieser Hinsicht – neben der erzählerischen – unserer Zeit an.

Und warum auch nicht? Sicherlich hat auch manch „farbiges“ Mädchen und manch „farbiger“ Junge einst davon geträumt, Ritter oder Königin in Camelot zu sein und findet sich nun in dieser Serie wieder.

Erste Staffel zu Ende sehen! Der Rest kommt von selbst!

Sämtliche Schauspieler vermögen zu überzeugen. Zusammen sind sie einfach großartig. Die Chemie zwischen allen Protagonisten stimmt einfach.

Dennoch muss man die Serie erst kennenlernen, ehe sie so wirklich Spaß macht. Die ersten Folgen der ersten Staffel sind für sich zwar spannend und witzig aber sie fühlen sich noch nicht nach „Epos“ an, noch nicht nach großer, gewaltiger Legende, die einen nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Weinen zu bewegen vermag. Aber all das kommt im Laufe der folgenden Staffeln. Man bekommt in manchen Episoden sogar richtig großes Kino geboten

Wer die Original – Sage kennt, wird die Serie mit der Zeit umso mehr zu schätzen wissen, da sie gekonnt dafür sorgt ganz anders, aber trotzdem genauso zu sein. Es ist ein wenig als würde man eine „wahre Geschichte“ sehen. „So war es wirklich“.

DVDs, Soundtracks, Figuren…

Wer skeptisch ist, kann sich die Folgen auf Netflix ansehen. Polyband hat jedoch auch dankenswerter Weise sämtliche Staffeln auf DVD veröffentlicht. Diese DVDs sind für „wahre Fans“, denn sie beinhalten nicht nur die Serie, sondern auch einen Haufen Zusatzmaterial. Eine Menge Interviews, „Behind the scenes“ und Making of´s laden dazu ein, die Entstehung der Serie und die darin vorkommenden Schauspieler besser kennenzulernen.

https://polyband.de/ceemes/page/show/964/search=merlin

Eine halbe Staffel auf DVD kostet etwa 15 EUR beim bekanntesten Internet – Kaufhaus.

Merlin (c) Polyband, NBC, BBC

Zudemist zu den ersten vier Staffeln der Soundtrack von Rob Lane und anderen veröffentlicht worden. Angeblich sei die Filmmusik für Staffel 5 alleine aus dem bestehenden Material entstanden, daher gab es nie einen fünften Soundtrack. Während sich die physischen CDs nur noch zu erhöhten Preisen finden lassen, kann man die MP3s z.B. bei Amazon für rund 10 EUR bekommen.

Seinerzeit kamen auch eine Handvoll Figuren auf den Markt, die an jene von Hasbro zu Star Wars erinnern. Diese findet man ggf. auf Ebay.

Fazit

„Merlin – die neuen Abenteuer“ erfreut sich einer großen Fangemeinde, die immer noch hofft, dass es nach dem Ende der Serie doch noch weitergeht. Ich persönlich hatte immer das Gefühl, dass die Serie wirklich gut durchgeplant worden ist – von Anfang bis Ende. Und das Ende ist stimmig. Es zahlt sich doch immer wieder aus, eine Geschichte komplett zu kennen, ehe man sie verfilmt, nicht wahr, DISNEY! (-> Star Wars Sequels!)…

Eine Fortsetzung der Serie macht meiner Ansicht nach weniger Sinn. Spannend wären allerdings Kinofilme, die die Geschichten zwischen den Staffeln erzählten. Hier könnte man noch mehr von den Abenteuern der Ritter der Tafelrunde erzählen. Aber daran scheint kein Studio Interesse zu haben. Schade eigentlich.

So bleibt mir nur, die Serie immer wieder mal von vorne zu sehen, die mittlerweile in einen in Vergessenheit geratenden Edelstein mutiert , weswegen ich dieser fantastischen Serie hier diese Zeilen widme und vor so viel Kreativität und Liebe zu Handlung, Setting und Charakteren nur den Hut ziehen kann.

Für Camelot!

Mel Brooks – Dracula – Tot, aber glücklich!

Mel Brooks

Der 1926 in Brooklyn, New York, geborene Mel Brooks ist wohl allen ein Begriff. Komödien wie „Frankenstein Junior“, „Spaceballs“ und „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ gingen in die Filmgeschichte ein. Sein Humor ist speziell, sein Wortwitz  allseits bekannt, wobei er auch ein Freund von Doppeldeutigkeiten ist. Er produziert also genau die Art von Filmen, bei denen man abschalten kann und was zu lachen hat.

Schon „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ kam nicht zufällig gerade mal zwei Jahre nach der Costner – Verfilmung des bekannten Stoffs auf dem Markt, auch „Dracula – Tot aber glücklich“ (1995) bezieht sich auf einen seriösen Publikumsmagneten, nämlich Francis Ford Coppolas „Bram Stokers Dracula“ (1993).

Kein großer Erfolg – aber deshalb schlecht?

„Dracula – tot, aber glücklich“ war bisher Mel Brooks letzter Streich. Sehr erfolgreich an den Kinokassen, speziell in Amerika, war dieser leider nicht, obschon Leslie Nielsen hier voller Spielfreude in die Rolle des rumänischen Vampirs schlüpft.

In Deutschland allerdings war der Film offenbar erfolgreicher als im „Rest der Welt“, wenn man Kino.de (laut Wikipedia) glaubt:

Dracula auf Blu-Ray bei (c) Pidax

„Für Mel Brooks Verhältnisse ist seine aktuelle Witzmär überraschend verhalten ausgefallen, finden sich doch ungewohnt wenige jener Geschmacklosigkeiten, mit denen sich der Blödelmeister einen Namen gemacht hat. […] Zudem hält Brooks die Gagfrequenz überraschend niedrig. Dafür kann der Altmeister mehr Treffer verbuchen als in seinen letzten Filmen. Während sich die Begeisterung in den USA in Grenzen hält, ist Mel Brooks „Dracula – tot, aber glücklich!“,  nach dem
Riesenerfolg von „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ (2,1 Mio. Zuschauer) im
kalauervernarrten Deutschland eine todsichere (Blut-)Bank.“

Die Cinema und das Lexikon des internationalen Films gehen etwas pessimistischer mit diesem Film ins Gericht. Aber wie gut ist der Film wirklich? Durch die Veröffentlichung bei Pidax auf DVD und Blu-Ray konnte ich mir (noch einmal – nachdem ich ihn seinerzeit im Kino gesehen hatte) ein Bild machen.

Ich persönlich kann sagen: Ich  wurde gut unterhalten, da ich die persifilierten Vorlagen sehr gut kenne. Nicht nur den Coppola, sondern auch den 1931er Fim mit Bela Lugosi. Kennt man diese gut, weiß man auch, worauf angespielt wird und die ohnehin witzigen Slapstickeinlagen bekommen eine Prise Witz mehr, wenn man weiß welche Originalszene auf den Arm genommen wird.

Seltsame Gestalten und ganz viel Knoblauch (c)Pidax

Problematisch finde ich, dass viele der großen, überraschenden Gags schon im Trailer des Kinofilms verbraten wurden. Daher habe ich hier auch keinen solchen verlinkt. Wenn man dem Film neu begegnet, hält er durchaus ein paar Schenkelklopfer parat. Es ist aber speziell Leslie Nielsens Schauspiel, welches das Grinsen im Gesicht hält, weil er es einfach drauf hatte wie kein anderer, solche Rollen mit einer eigenen Art paradoxen Tiefgangs zu versehen. Dieser Dracula ist aus dem selben Stoff wie „die nackte Kanone“.

Die Synchronisation ist übrigens auch äußerst gut gelungen. Welche andere Stimme als jene von Horst Schön könnte Leslie Nielsen angemessen synchronisieren? Van Helsing, der von Mel Brooks selbst gespielt wird, wurde von Wolfgang Völz synchronisiert, einer weiteren legendären Synchronstimme.

Die Bildqualität der Blu-Ray ist sehr gut und in den Extras erleben wir u.a. einen witzigen, gut gelaunten Leslie Nielsen, der in seiner Role offenbar sehr aufging (auch hinter der Kamera) und – gemeinsam mit seinen Kollegen – eine gute Zeit am Set hatte.
Den schaurig – witzigen Spaß bekommt man bei Pidax oder z.B. Amazon für rund 10 EUR.