Titania Medien: Sherlock Holmes (59) Gottes Mühlen und (60) Der zehnte Earl

Die Originalgeschichten von Cyril McNeile haben einen anderen Detektiv im Fokus: Ronald Standish. Es sind insgesamt 14 Short Stories und 5 Novellen über den Detektiv entstanden. Titania Medien hat auch mit den vorliegenden zwei Fällen zwei dieser Fälle geschickt so umgearbeitet, dass es sich um Sherlock Holmes Abenteuer handelt.

„Gottes Mühlen“

Wie in vielen beliebten Sherlock Holmes Stories von Sir Arthur Conan Doyle besucht auch in dem Fall Nr. 59, „Gottes Mühlen“, eine hilfesuchende junge Frau die Baker Street 221B. Muriel Padston, reizend gesprochen von Fabienne Hesse, erzählt vom Mord an ihrem Onkel Peter und bittet um Aufklärung.

Charles Denne, ihr Cousin, den sie obendrein liebt, scheint offensichtlich der Täter zu sein, wie der – wie immer von Lutz Reichert erfrischend „rüde“ gespielte – Lestrade umgehend annahm, als er den Tatort kurz nach der Tat in Augenschein nahm. Alle Indizien deuten (überdeutlich) auf den genannten Charles Denne. Holmes wird argwöhnisch.

Kurzes Fazit zu Fall (59):

Der Fall ist recht verquickt. Ein richtiger „Whodunit“, bei dem es die Gerechtigkeit schwerer als sonst hat, zum Sieg zu gelangen. Es macht Spaß mitzurätseln.

„Der zehnte Earl“

Während „Gottes Mühlen“ dadurch besticht, dass man selbst versuchen kann, den verworrenen Fall zu lösen, zeichnet sich Fall Nr. 60, „Der zehnte Earl“ vor Allem durch eine ungewöhnlich spannende Stimmung aus, die fast schon als gruselig zu bezeichnen wäre. Die Ursache dafür ist zum Einen das wirklich gute Skript, auch wieder eine Umsetzung einer McNeile – Story, und zum Anderen die dieses Mal besonders stimmungsvolle, unheimliche Hintergrundmusik. Natürlich stimmen auch wieder sämtliche Hintergrundgeräusche, denn das Label Titania Medien wirbt ja nicht grundlos für „atmosphärische Hörspiele“.

Auch dieser Fall beginnt damit, dass eine junge Frau den Detektiv aus der Baker Street um Hilfe bittet. Dieses Mal ist es Lady Kitty Ranelagh, eine alte Bekannte von Watson. Allerdings bittet sie nicht direkt, sondern aufgrund eines zufälligen Wiedersehens mit Watson, dem man deutlich anmerkt, dass er eigentlich noch verliebt in Kitty sein mag: Sehr gut gesprochen sowohl von Detlev Bierstedt als auch von „Kitty“, Katharina von Keller. Sie reden von alten Zeiten und schließlich von dem seltsamen Verhalten ihres Mannes, Henry Earl of Ranelagh. Dieser wird immer häufiger vom Arzt des Hauses, Doktor Frobisher, besucht. Angeblich wegen des guten Portweins, was wenig glaubhaft klingt. Aber warum sonst sollte er immer wieder hier erscheinen? Und warum wird darum so ein Geheimnis gemacht?

Frobisher wird übrigens von Hörspiel – Legende Jürgen Thormann gesprochen. Ein Highlight in diesem Hörspiel!

Fazit zu Fall (60):

Die deduktive Arbeit von Sherlock Holmes kommt in „Der zehnte Earl“ kaum zum Tragen. Ja, er findet auch einmal Spuren, aber das ist nicht der Holmes, der sich wie ein Bluthund von Spur zu Spur hangelt, wie in klassischen Fällen a´la „Die tanzenden Männchen“ oder „Der Baumeister von Norwood“. Hier ist er mehr Beobachter, ähnlich vielleicht wie in einer der schwächeren Conan Doyle Fälle: „Die verschleierte Mieterin“.

Trotzdem macht das Hörspiel sehr viel Spaß und ist, bis zur Auflösung des Falls, sehr spannend und „gruselig – unterhaltsam“. Das stets nur angedeutete Geheimnis, das nicht nur vor der Frau des Hauses, sondern später auch vor Holmes und Watson gewahrt werden soll, erzeugt natürlich in der eigenen Vorstellungskraft einige, mitunter recht gruselige, Fantasien. Die Stimmung des Hörspiel ist top. Die Lösung ist unerwartet.

Sherlock Holmes

Batman – Der Mann, der lacht (Panini Comics)

Ein Klassiker aus Batmans Anfangstagen, in dem sein erstes Aufeinandertreffen mit dem Joker neu erzählt wurde! Der Joker schlägt zum ersten Mal zu und nimmt sogar Bruce Wayne ins Visier. Plus: Batman und Green Lantern Alan Scott ermitteln in einem Fall, der Jim Gordon in tödliche Gefahr bringt

Warum ich den Comics lesen musste….

Ich fand den Comic „Der Mann, der lacht“ von Anfang an spannend, noch ehe ich ihn wirklich gelesen hatte, weil es hier um die erste Begegnung zwischen Batman, man kann auch sagen zwischen Gotham, und den Killerclown geht. Generell finde ich Batman – Comics, die in der Anfangszeit gelegen sind, unheimlich gut, weil sich hier alles noch „frisch“ anfühlt. Sowohl Batman als auch seine oft bizarren Gegner sind noch wirklich beeindruckend oder erschreckend, während ein Batman in späteren Jahren nur wenig über das Erscheinen des Jokers, des Pinguins oder von Two-Face etc. überrascht ist. Auch die Reaktionen der Polizei oder der Bevölkerung auf Batman geht eher in die Richtung: „Ah, da ist er wieder!“ als eines „Wow, das ist er also! Der Batman!“, wie das in früheren Jahren der Fledermaus der Fall war. So auch hier.

(c) Panini, DC

Ein deutlich erwachsener Comic

„Der Mann, der lacht“ beginnt grausam. Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass das hier nichts für Kinder ist. Es ist ein Erwachsenencomic. In einem verlassenen Haus findet die Polizei einige Stadtstreicher, denen hier offenbar jemand mit irgendwelchen Chemikalien versucht hat, ihnen ein „Lächeln“ aufs Gesicht zu zaubern. Was in der Regel ziemlich schief ging und so starren einen hier kalkweiße Leichen an, deren Lächeln auch die Folge von Schmerz gewesen sein könnte. Gordon zu einem Polizisten: „Wie viele davon gibt’s da drin?“ „Mindestens acht oder neun. Kann´s nicht genau sagen, Captain.“

Danach hängt Gordon seinen Gedanken nach, während er sich in dem verfallenen Haus umschaut. Diese Gedanken-Momente ziehen sich durch den ganzen Comic und beziehen sich teils auch auf die Gedanken von Batman. Ich finde so etwas immer sehr schön, weil ich dadurch den Personen der Story viel näher bin.

Batman und Gordon

Dann erscheint Batman. Batman, mit dem sich Gordon lieber noch etwas abseits von den anderen Polizisten trifft, der diesem aber offenbar schon fraglos vertraut. „Was denkst du?“ fragt ihn Gordon. Batman antwortet: „.. dass das hier erst der Anfang ist.“ Gordon darauf: „Na super…“ Genau diese Art von Dialogen mag ich ebenfalls. „Galgenhumor“. Aber Batman und Gordon stehen das zusammen durch. Sie sind Helden, aber man merkt auch, wie unfreiwillig zumindest Gordon hier ein Held ist, ja, sein muss.

Als der Joker noch keinen Namen hatte…

Nachdem der Joker sich eines Funkwagens bemächtigt hat, sorgt er für große, mediale Auftritte und sagt nach und nach den Tod von diesem und jenem bevor. Alles Personen, die mit Ace Chemicals irgendwie in Verbindung stehen? Und doch ist da noch jemand mit von der Partie: Bruce Wayne soll ebenfalls sterben!

Der Joker (hier wird auch erklärt, wie er zu dem Namen kam) lässt sich eine Menge einfallen und wird zum ernsthaften Gegenspieler von Batman.

Fazit / Eine weitere Story

Es ist eine gute Story, die sich klassisch anfühlt, wie damals in den 1980ern, nur eben „erwachsen“. Die Zeichnungen sind zumeist sehr realistisch, nur selten gibt es groteske, übertriebene Gesichtszüge oder dergleichen. Die Atmosphäre der Stadt wurde ebenfalls gut eingefangen.

Ebenfalls in diesem Band ist eine spannende Story enthalten, in der es um Green Lantern und Batman geht. Dabei werden Bezüge zu sehr frühen Zeiten der ursprünglichen Green Lantern gezogen. Diese Geschichte macht ebenfalls Spaß und rundet den Comicband noch ab.

Informationen von Panini zum Comic:

PaperbackVerlag:Panini
Zeichner:Doug Mahnke, Patrick Zircher
Autor:Ed Brubaker
Charaktere:Batman, Green Lantern, Joker
Format:Softcover
Kategorie:Comics
Marke:Batman
Seitenzahl:148
Storys:The Man Who Laughs 1, Detective Comics 784-786Thema:Superhelden
Preis: 16,99 EUR

Die drei Musketiere: D´Artagnan (BD) – REVIEW

Worum es geht…

D‘Artagnan, ein temperamentvoller junger Gascogner, kommt nach Paris und verbündet sich dort mit den drei Musketieren des Königs: Athos, Porthos und Aramis. Gemeinsam kämpfen sie gegen die dunklen Machenschaften des Kardinals Richelieu. Als sich D‘Artagnan in Constance Bonacieux, Vertraute der Königin, verliebt, bringt er sich wirklich in Gefahr: Denn seine Leidenschaft treibt ihn direkt in die Fänge der ebenso geheimnisvollen wie gefährlichen Milady de Winter. Vom Louvre zum Buckingham Palace, von den Gossen von Paris zur Belagerung der Festung La Rochelle … in einem Königreich, das durch Religionskriege gespalten und von einer britischen Invasion bedroht ist, kreuzen eine Handvoll Männer und Frauen die Schwerter und binden ihr Schicksal an das Schicksal Frankreichs.

Erster Eindruck

Ein Mann reitet bei strömenden Regen in das nächtliche Paris – oder doch wenigstens einen Teil von Paris, wo es im allgemeinen sehr ruhig zu sein scheint. Abgesehen von einer hübschen blonden Dame, die von zwei Herren eskortiert und in eine Kutsche gesetzt wird.  Der junge Mann trollt sich und will sich um sein Pferd kümmern, da gibt es einen Knall. Schreie. Der Mann scheint recht verwegen und hat eine gute Dosis Zivilcourage. Er rennt zurück und beginnt mit fremden, bewaffneten Männern zu kämpfen, öffnet die Kutsche, die im Mittelpunkt des Kampfes steht, da er die blonde Frau retten möchte – um von einer gezückten Waffe begrüßt zu werden…

Unerwartet spannend und frisch

Man sagt, wenn man ein gutes Buch schreibt, müsse man Grund haben, die jeweils nächste Seite umzuschlagen, weil man wissen will, wie es weiter geht. Man sagt außerdem, ein gutes Buch müsse mit einem „Knall“ anfangen.

Dies tut dieser erste von zwei Teilen definitiv: Er fängt mit einem Knall an, in mehr als einer Hinsicht.

Ich war auf diese Verfilmung der „drei Musketiere“ gespannt, weil ich vom Trailer beeindruckt war. Der Film ist auch tatsächlich so schön gefilmt, wie man es schon im Trailer erahnen kann. Es gibt Unmengen von Außenaufnahmen, nur selten befindet man sich beispielsweise im Schloss des Königs.

Darüber hinaus hat man keine Mühen gescheut, ist dabei aber deutlich unter den üblichen Kosten geblieben, um einen extrem „historisch“ wirkenden „Mantel- und Degenfilm“ für das Jahr 2023 zu erschaffen.

Die Kostüme sehen einfach großartig aus. Die Aufbauten wirken komplett real und ich bin nich einmal sicher, ob irgendetwas mit CGI erschaffen wurde, was natürlich für das CGI spricht, wenn es doch verwendet worden sein sollte.

Während der Film immer wieder Grund gibt „die nächste Seite umzublättern“ bzw. gespannt zu sein, was da als Nächstes kommen mag, gibt es unerwartete, gut in Szene gesetzte Entwicklungen in der Handlung sowie einige recht ansehnliche Kämpfe.

Frische Gesichter in charismatische Rollen

Selbst, wenn man nicht weiß, dass es sich hier um einen französischen Film handelt, so fühlt er sich auf gute Weise „un-amerikanisch“ an. Versteht mich nicht falsch! Ich liebe sehr viele amerikanische Filme! Aber dieser Film wird dem Originalstoff auf eine so feinsinnige Weise gerecht, wie das wohl nur die Franzosen selbst tun konnten.

Martin Bouboulon ist der Regisseur. Charles d´Artagnan wird von Francois Civil, Athos von Vincent Cassel, Aramis von Romaine Duris und Porthos von Pio Marmai gespielt. Jeder einzelne Charakter ist hier alleine schon durch die unterschiedlichen Typen der Schauspieler faszinierend charismatisch. Wagemut, ernste Nachdenklichkeit und Lebenslust wurde selten besser verkörpert. Keine zweidimensionalen Darsteller, sondern richtig gute Schauspieler, die ihr Handwerk verstehen.

Louis Garrel spielt einen unsicheren Louis XIII, den man durchaus sympathisch finden kann und der unter Druck steht – besonders unter dem Druck vom dem Ränkeschmied schlechthin, dem Kardinal Richelieu. Viele erwarten von Louis, dass er gegen die Protestanten in den Krieg ziehen lässt, aber er lehnt ab. Er will Frieden im Land, wagt dadurch vor seinem Hofstaat jedoch schwach zu wirken…

Und natürlich: Die Liebe….!

Natürlich spielt in einem so französischen Film von einem französischen Schriftsteller die Liebe auf verschiedenen Ebenen eine Rolle. So die Liebe von D´Artagnan zu Anne Bonacieux, die von einer passenden Lyna Khoudri dargestellt wurde. Dann wäre da auch noch die Affäre der Königin mit dem Engländer Buckingham, die ihr einiges an Schwierigkeiten bringt.

Fazit

Ich habe noch nie zuvor eine so spannende, ästhetisch gelungene Verfilmung der „drei Musketiere“ gesehen, die nach den Bücherseiten des originalen Romans „duftet“. Ich bleibe sehr gespannt auf den zweiten und letzten Teil der „drei Musketiere“, der am 14. Dezember ins Kino kommen wird: „Die drei Musketiere – Milady“!

Teil 1 – schon JETZT auf Blu-Ray!

Ihr könnt „D´Artagnan“ schon auf Blu – Ray kaufen, um euch auf den zweiten Teil im Kino vorzubereiten. Glaubt mir: Habt ihr den gesehen, geht es im Dezember ins Kino 😉

D´Artagnan bei Amazon auf BD kaufen

Bildformat: 2.39:1 in 16:9

Tonformat: Deutsch DTS-HD 7.1, Französisch DTS-HD 7.1, Deutsch Dolby Digital 2.0 HF,

Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte

Jahr: Frankreich, 2023

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 121 Min.

Extras: Featurette Comediens (ca. 01:19 min), Featurette Cascades (01:14 min), Featurette Ampleur Du

Projet (01:04 min), Trailer Deutsch (02:28 min, FSK 12), Trailer Französisch (02:26, FSK 12)

Kauf-EAN: 4011976353386

PIDAX PRÄSENTIERT: Lou Grant – Staffel 1

Zwischen 1982 und 1985 gab es im ZDF – jeweils am Samstagabend um 18 Uhr – eine einzigartige, neue Serie aus den U.S.A. zu sehen. „Lou Grant“ war ihr Name.

Ein frischer Ansatz

Während das ZDF ursprünglich nur 52 ausgewählte Folgen ausstrahlte, wurden viele Jahre später durch den Fernsehsender VOX weitere 61 Folgen synchronisiert. Insgesamt gibt es also 113 synchronisierte  von insgesamt 114 existierenden Folgen. Eine Folge wurde in Deutschland nie ausgestrahlt! Dazu gleich noch mehr…

Die Idee der Serie war einzigartig, wenngleich Filme wie „Der große Bluff“ (1951) oder auch „All the President´s Men“ (1976) gezeigt hatten, wie spannend das Thema ist. Während sich der Lolli lutschende Kojak oder die beliebten Cops aus den Straßen von San Francisco regelmässig mit Morden befassten, gab es bei „Lou Grant“ einen Ort, wo wirklich alle aufsehenserregenden Vorkommnisse zusammenkamen: Bei der Zeitung, in diesem Fall der „Los Angeles Tribune“, kurz „Trib“ (https://thelosangelestribune.com/ – wobei es sich in der Serie laut Wikipedia.com bei der Los Angeles Tribune um eine fiktive Zeitung handeln soll).

(c) Pidax – Lou Grant

Brisante Themen

Soziale Themen, Drogenmissbrauch, radikale politische Ansichten, Waldbrände etc. wurden hier von einem sehr bunten „Haufen“ von Angestellten bei der „Trib“ akribisch untersucht.

So wurde man als Zuschauer Zeuge der journalistischen Arbeit mit all ihren Fallstricken, moralischen Dilemmata und unterschiedlichen Sichtweisen, die man zu den Ereignissen haben kann. Ganz wichtig bei dieser Arbeit war die Gewissenhaftigkeit. Fakten und klare Quellnachweise gingen bei Lou Grant vor Sensationsheischenden Aufmachern.

Die oben erwähnte Folge, die nie synchronisiert wurde, befasste sich mit dem Thema „Nazis“. Ähnlich wie die Folge „Patterns of Force“ aus der amerikanischen TV-Serie „Star Trek“, umging das deutsche Fernsehen jegliche Episoden mit Bezug zum Thema „Nationalsozialismus“.

Die Folge, die im Ursprungsland im November 1977 ausgestrahlt wurde, behandelte den Aufstieg nationalsozialistischer Strömungen in den Vereinigten Staaten. Eine nationalsozialistische Gruppe will eine Parade in der Stadt veranstalten und die Mitarbeiter der Los Angeles Tribune muss sich nun mit der Frage auseinandersetzen, wie sie darüber berichten sollen! Leider ein weiterhin aktuelles Thema, dass hier mit viel Fingerspitzengefühl und Umsicht behandelt wird: Nur ein Beispiel für die vielen Themen, die in der Serie behandelt wurden.

Zum Einen ist es natürlich spannend zu sehen, wie Journalismus in den 1970ern stattfand, denn das wird hier sehr realistisch vermittelt, zum Anderen lebt die Serie aber auch von ihren Charakteren.

Erste deutsche DVD – Veröffentlichung

Die stelle ich euch dann im nächsten Beitrag zu „Lou Grant“ vor, wenn die zweite Staffel veröffentlicht werden wird: Endlich können wir auch in Deutschland sagen: Es gibt eine DVD – Veröffentlichung dieser Serie, die 13 Emmy Awards und einen Peabody Award erhielt. Darüber hinaus erhielt Ed Asner selbst noch mehrere Golden Globes für seine außergewöhnliche Leistung bei der Darstellung des Chefredakteurs und die Autoren der Drehbücher erhielten häufiger den „Writers Guild of America Award“.

Dank PIDAX können wir nun die erste Staffel bereits für nur 25,90 EUR erwerben – und die zwei folgenden Staffeln sind schon in Sicht!

(c) PIdax – Erste Staffel

Mit dabei ist die nie zuvor ausgestrahlte „Nazi“ – Folge. Hier eine Gesamtübersicht:

1. Der neue Job (Cophouse)
2. Geiselnahme (Hostages)
3. Nägel mit Köpfen (Hoax)
4. Zwischen den Zeilen (Henhouse)
5. Nazi – Original mit deutschen Untertiteln
6. Nachbeben (Aftershock)
7. Die Strassenbanden (Barrio)
8. Titelseite – Dreispaltig! (Scoop)
9. Richter Rushman (Judge)
10. Nervenprobe (Psychout)
11. Frauenfeinde (Housewarming)
12. Die junge Garde (Takeover)
13. Weihnachtsgeschichten (Christmas)
14. Nachtschicht (Airliner)
15. Unfaires Spiel (Sports)
16. Der Held des Tages (Hero)
17. Der Zeitungshändler (Renewal)
18. Die Sekte (Sect)
19. Ein Skandal (Scandal)
20. Wer ist der Spion? (Spies)
21. Zwischenfall in Las Tunas (Poison)
22. Erfahrungen – Erfahrungen (Physical)

Unter anderem hier könnt ihr euch die erste Staffel holen:

Direkt bei Pidax bestellen

Ende November erscheint die zweite Staffel, dann erfahrt ihr, neben dem Inhalt der weiteren DVDs, auch noch mehr über Lou Grant und seine Kollegen.

The magic flute – Das Vermächtnis der Zauberflöte

„Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart ist die vielleicht beliebteste Oper des berühmten Komponisten. Wer so etwas verfilmen möchte, muss sich gleich zu Anfang die Frage stellen: Für wen? Was soll das Zielpublikum sein? Das Publikum, welches vielleicht schon viele Aufführungen der Oper gesehen hat und sich „auskennt“? Musikkenner, die bereits die Symbolik hinter der freimaurerischen Oper er-kennen? Jugendliche, die vielleicht an klassischer Musik interessiert sind, es aber noch nicht gewagt haben, den Schritt in diese „Welt“ zu tun?

Ein frischer Ansatz für eine neue Generation

Alleine schon der Titel „Das Vermächtnis der Zauberflöte“ macht meiner Ansicht nach schon klar, dass es am Ehesten die Jugendlichen (und jung gebliebenen) sind, die hier adressiert werden.

Die erste Szene ist unerwartet ergreifend. Ein ziemlich junger Mann (Tim Walker, gespielt von Jack Wolfe) besucht seinen im Sterben befindlichen Vater (Greg Wise) im Krankenhaus. Die Verbindung zwischen Beiden wirkt echt. Der Vater bittet den Sohn, nach seinem Tod an sich zu denken, statt daheim zu bleiben und sich um die Familie zu kümmern, und die Musikschule zu besuchen, zu der der Sohn schon immer gehen wollte und auf der auch er einmal sein „Glück“ gemacht hatte. Der Vater gibt dem Sohn ein dort einst „entliehenes“ Buch mit den Noten (und einigen Zeichnungen) der Zauberflöte mit, damit es dorthin zurückkehrt, wo es hingehört.

So ist die Motivation des Jungen doppelt beflügelt. Einerseits durch das am Sterbebett gegebene Versprechen an seinen Vater, andererseits aufgrund seiner eigenen Liebe zur Musik. Die Burg Hohenwerfen im Salzburger Land (bekanntermaßen ist Salzburg die Geburtsstadt Mozarts) bot das Äußere der „International Mozart School“, während die Bibliothek des Schlosses „Leopoldskron“ aus gleicher Gegend, das Portal in eine andere Welt bot.

Fast „Harry Potter“ – Feeling

Das Setting, teils die angegebenen sehr hübschen Stätten, teils durch CGI und ein wenig Kulisse entstandene Orte, erzeugen eine recht „lauschige“ Atmosphäre, die auf angenehme Weise an Momente der Harry Potter – Filme denken lässt.

Während seiner Zugfahrt zur „Mozart School“  (der Hogwarts-Express lässt grüßen) begegnet er Sophie (Nimah McCormack). Ihr schnelles Kennenlernen ist hübsch inszeniert, wenn auch ein wenig unglaubwürdig (nur meine Meinung). Obwohl Nimah McCormack und Jack Wolfe an sich beide gut spielen, fühlte es sich für mich, auch im weiteren Verlauf des Films, nie so ganz echt an, dass sich die beiden ineinander verliebt hätten. Jedenfalls kommt Sofie im „Mädchentrakt“ der „Mozart School“ unter, bleibt also in „Reichweite“.

Der Zimmergenosse und der strenge Professor

Kaum angekommen, wird Tim einem Zimmer zugeteilt, dass er sich mit seinem Zimmernachbarn Ellie (Paolo Tocci) teilen muss. Dem gefällt es zuerst nur mäßig, einen neuen Zimmergenossen zu bekommen, stellt sich dann aber glücklicherweise als netter Kumpel heraus. Natürlich gibt es auch das Gegenteil dazu, dargestellt durch Anton Milanesi (Amir Wilson). Dieser hat offenbar eigene Probleme, die er nur all zu gerne an anderen auslässt.

Dr. Longbow (F. Murray Abrahams, „Amadeus“ lässt grüßen), ist ein äußerst konservativer, strenger Direktor, der sich seine Schützlinge genau anschaut, ehe er ihnen überhaupt eine Chance gibt. Das Vorsingen für die Rolle des Tamino (aus der Zauberflöte) vergeigt Tim, da er einen „operesken“ Popsong („Time to say goodbye“, Bocelli) vorsingt und Pop nicht gern auf dieser Schule gehört wird. Zum anderen wirft Longbow Tim vor, er wäre nicht er selbst, wenn er singt, sondern würde nur andere (hier: Andrea Bocelli) nachahmen.

Zur Zauberflöte

Das Setting für den ersten Handlungsstrang ist damit gesetzt. Die Rollen in ihren Positionen, könnte man sagen. Ehe ich zum zweiten Handlungsstrang, der eigentlichen „Zauberflöte“ komme, möchte ich sagen, dass dieser erste Handlungsstrang nur sehr wenig Zeit hat, sich zu entfalten. Dafür, dass das so ist, entwickelt sich sehr viel. Man musste hier einen Kompromiss finden. Es durfte nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig in der dargestellten Zeit von wenigen Tagen, passieren. Das ist meiner Ansicht nach zwar gut geglückt, aber dennoch hätte dieser Film das Zeug zu einer Miniserie gehabt, in der man weit mehr Charakterentwicklung in der „wahren Welt“ hätte stattfinden lassen können.

Tim sieht sich jedenfalls abends, vor dem Schlafen, noch einmal das Buch seines Vaters an, welches er noch nicht zurückgestellt hat, da begegnen ihm drei strahlende Lichter, die ihn auffordern, ihm zu folgen. Er ist überraschend wenig überrascht, aber neugierig und folgt ihnen in die Bibliothek, wo er das Buch seines Vaters in die dort vorgesehene Lücke steckt und sich plötzlich im Land der „Zauberflöte“ befindet.

Dort geht es auch endlich mit der eigentlichen Handlung der Oper los. Natürlich kann das Ungeheuer, die „listige Schlange“ mit CGI 1000mal besser dargestellt werden als auf einer noch so großen und professionellen Bühne. Das ist ein Pluspunkt dieser Operndarstellung.

Ein Problem, welches viele Kritiker gesehen haben, tut sich schon in dem Moment auf, in dem die drei Dienerinnen der „Königin der Nacht“ anfangen zu singen, denn dies ist nicht die Art von Gesangsstil, die man in der Oper üblicherweise zu hören bekommt. Das klingt ein wenig so als wenn Mariah Carey oder Rihanna singt (bei allen dreien, aber in unterschiedlichen Tonlagen). Für den routinierten Operngänger ist das erschreckend. Außer, er ist bereit für Neues.

Auch das zuvor von Tamino gesungene „Zu Hilfe! Zu Hilfe!“ wirkt etwas schräg, könnte man sagen.

Ich denke mir jedoch, dass das alles gewollt war. Es ist ein niederschwelliger Zugang für Jugendliche in den Bereich der Opern – Musik. Zudem fand ich, der ich viele Einspielungen der Oper kenne, diese Variante interessant. Zugegebener Maßen verstand ich viel mehr als sonst, was da eigentlich gesungen wurde. Ein Blick ins Libretto war nicht nötig.

Überraschend ist bei diesem Ansatz, dass die später aufkreuzende „Königin der Nacht“ (wie auch Sarastro) durchaus so singen, wie man es von ihnen „erwartet“. Hier fehlt der „Mariah Carey“ – Ansatz. Vielleicht, weil es sich um so monumental berühmte Arien handelt, dass man ihnen nichts „antun“ wollte? Oder um den, nun in die Handlung gezogenen, jungen Zuschauer nun die „volle Dröhnung“ echter Opernmusik zuzumuten? Opernmusik kann, verstehe man mich nicht falsch, wundervoll sein, aber gerade der Einstieg ist oft mühselig. Für mich persönlich war es, nachdem ich mich sogar Teilen der 12 – Ton – Musik geöffnet hatte, die letzte Pforte der klassischen Musik, der ich mich – übrigens dank Mozart! – geöffnet habe.

So bietet dieser Film einen sanften Einstieg für Opern – Neulinge, der auf jeden Fall interessant ist.  Ob dies geklappt hat, können jedoch nur jene berichten, die den Film gesehen haben und seither auch Opernmusik streamen.

Leichte Veränderungen und Fazit

Aus dem „Schwarzen“ wurde ein „Diener“, denn Diesen heutzutage singen zu lassen „…weil ein Schwarzer hässlich ist!“, wie im Original von Schikaneder, wird heute so zurecht als so rassistisch empfunden, wie dies damals eben nicht der Fall war. Hier scheiden sich die Geister, jedoch ist ja längst klar, dass es sich hier nicht um eine Präsentation der Oper handelt, der es vor Allem um „historische Korrektheit“ geht! Sie soll zeitgemäß sein und daher ist die Entscheidung dieser Änderung vollkommen plausibel und angebracht.

Hätten es sich der Drehbuchautor Christopher Zwickler und Regisseur Florian Siegel leicht machen wollen, hätten sie einfach eine Bühnenadaption mit CGI – Effekten gedreht. Mit Topstars der Opernszene. Es hätte keinen böse Stimme gegeben. Naja, fast keine. Es gibt immer jemanden, der schimpft.

Aber stattdessen haben sie sich wirklich Gedanken gemacht, wie man „Die Zauberflöte“ für ein neues Publikum interessant macht. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Die größten Schwächen entstanden, meiner Ansicht nach, aus der Kürze des Films, da es eigentlich zwei Filme in einem sind. Ein 2- Teiler wäre mindestens eine gute Idee gewesen, aber heutzutage weiß man ja nie, ob es dann auch zu einem zweiten Teil gekommen wäre.

Längst sind Blu-Ray, DVD und Stream auf dem Markt, u.a. hier:

https://www.hugendubel.de/de/blu_ray/andrew_lowery_florian_sigl_jason_young_christopher_zwickler-the_magic_flute_das_vermaechtnis_der_zauberfloete_bd-44885942-produkt-details.html

Review zum 1989er Batman mit Keaton und Nicholson

Ja, wenn man mit einem Film / einer Serie etc. aufwächst, dann ist man geprägt davon und es kommt vor, dass man dann Filme / Serien etc. liebt und in der Gegenwart von jüngeren Zeitgenossen nur noch Verständnis mehr dafür erhält…

Ich bin Batmanfan seit ich … keine Ahnung … 7 Jahre alt war? Das war dann so etwa 1976. Also schon ganz schön lange. Als 1989 viel Wirbel um den Keaton – Batman – FIlm gemacht wurde, berührte mich das allerdings gar nicht. Im Gegenteil. Die großen Plakate mit dem Burton´schen Batzeichen auf den Litfasssäulen, die merkwürdigen Musikvideos von Prince, selbst der Trailer, fühlten sich für mich fremd an. Warum? Nun, ich wuchs mit dem Neal Adams (Comiczeichner) – Batman auf. Einem Batman, der athletisch ist und nicht quasi  (nur LEICHT übertrieben) unbeweglich in der Gegend herumsteht und wartet, dass jemand gegen seine Faust läuft, wie bei Keaton.

Aber das ist gar nicht mein Hauptproblem, dass ich mit diesem Batman – Film habe und hatte. Es begann vielmehr schon im Design. In einem Comic des Ehapa – Verlags, dass im Laufe der 1970er Jahre erschienen war, stand, „Gotham sei ein umgangssprachlicher Ausdruck für  New York“. Schon ehe ich dies las, stellte ich mir Gotham wie eine typische amerikanische Großstadt vor. Ja, hier und da fette, gothische „Wahrzeichen“, aber insgesamt vor Allem Hochhäuser und typische Stadtteile mit mehr oder eben weniger gutem Ruf. Das Film –  Gotham aus dem 1989er Streifen sieht von Anfang an aus als sei es für viel Geld in einer sehr großen Halle entstanden. Diese Stadt „atmet“ nicht, sie ist künstlich, fühlt sich nach Kaufhaus an. Im Nachfolger, „Batman Returns“, wird diese Künstlichkeit noch übertroffen (und so sehr verdreht, dass es wie eine eigene Kunstform wirkt).

Wir haben also steife Actionszenen und eine künstlich wirkende Stadt. Was habe ich noch zu monieren?

Jack Nicholson!

Versteht mich nicht falsch: Ich mag Jack Nicholson! Der Kerl war / ist ein großartiger Charakterdarsteller! Aber er war damals schon zu alt und ZU charismatisch als reale Person als das er einen guten Joker hätte abgeben können! Ein Bekannter, der den Film mochte, meinte einmal: „Das Geniale ist, dass er nur sich selbst spielen muss, um den Joker darzustellen.“ Joker, speziell der „gerade erst entstandene Joker“, war relativ jung. Eher ein 30, maximal 40 Jahre alter Mann. Nicholson war damals schon 52 Jahre alt! Und das merkt man ihm an. Es kümmert ihn nicht, er spielt an sich nicht schlecht, aber er hat den Joker ver“nicholson“t. Die Comicfigur verblasst in Nicholsons Gegenwart. Aber ist nicht genau das die eigentliche Aufgabe eines Schauspielers, einer geschriebenen Person Leben einzuhauchen? Hier ging das deutlich schief. Der Joker wurde zu einer wahrhaft blassen (Wortwitz!) Version von Jack Nicholson.

Auch Michael Keaton war / ist ein angenehmer Schauspieler. Ich persönlich finde aber nicht, dass er mit IRGENDEINER Comicadaption von Bruce Wayne auch nur entfernte Ähnlichkeiten teilt, aber gut, er war befreundet mit Tim Burton und ein großer Star. Grund genug, dass er die Rolle bekam. Aber Ähnlichkeit mit Bruce Wayne? Sicher nicht!

Tim Burton gefiel es wohl nicht, dass er sich in diesem Film so zurückhalten musste, und produzierte den „Nachfolger“ (der per se keiner ist) nur unter der Bedingung, schalten und walten zu können, wie er will. Das Ergebnis ist eine Art „Nightmare before Christmas“ auf Bat-Art. Ein gothisches Tim Burton Märchen, gemacht für die Fans von Burton, aber nicht (unbedingt) für die Fans von Batman. Burtons starker und sehr spezieller Stil schien schon im „Batman 89“ – Film durch und wurde spürbar gedrosselt. Dadurch war er aber trotzdem zu spüren!

Kurz und gut: Als Neal Adams – Batman – Fan und überhaupt Fan des Comic-Batman gab es für mich in diesem Film zu vieles, was nicht in mein Bild passte. Ich gab dem Film gerade erst erneut eine Chance, um mich erneut bestätigt zu sehen. Für mich ist dies leider nichts. Anders als die Nolan – Trilogie, die dem Original weit mehr huldigt und des aktuelle Reeves – Film (The Batman), der sich dann wirklich wie ein Comic anfühlt. Genau so sollte es aber doch sein?

Der Burton – Film von 1989 bot einer Menge Stars (inklusive Tim Burton) eine Bühne, um sich darzustellen, aber irgendwie kamen Batman und seine Welt dabei ein wenig zu kurz. Schlimmer wurde es nur noch in dem Nachfolger, der zwar eine, wenn nicht die beste, Catwoman / Selina Kyle aufbot, aber ansonsten Batman und seine Welt mehr oder minder ignorierte.

Gut war natürlich, dass Batman endlich einmal einen enrsteren Film bekam, der Mythos einen Aufschwung erhielt und einige Szenen im Film – wie jene in der Bathöhle oder auf der Wayne – Party im Wayne Manor, gefielen mir dennoch sehr gut. Und Keaton kann seine fehlende Ähnlichkeit mit dem Comic – Wayne leicht überspielen, auch das ist ein Plustpunkt. Wenn ich dann noch die geniale Musik von Danny Elfmann hinzunehme, komme ich auf 2,5 Punkte von 5.

Übrigens… ist das natürlich nur MEINE Meinung. Wer den Film liebt, … ist doch prima! Ich mochte und mag ihn leider nicht so sehr. Aber es gibt auch für mich genug Fledermäuse im Kino, im TV und in unzähligen Comics der Vergangenheit und Gegenwart 🙂


https://en.wikipedia.org/wiki/Neal_Adams

Sherlock Holmes 58 – Das Musikzimmer – TITANIA Medien

Als ich den Titel der Folge 58 aus der bei Titania Meiden erschienenen Sherlock Holmes Serie las, musste ich lächeln. Ich fühlte mich an alte Zeiten erinnert, in denen meine ganze Familie miteinander „Cluedo“ gespielt hat, jenes bekannte und vielleicht erste aller Detektiv – Gesellschaftsspiele, denn auch dort gibt es ein „Musikzimmer“.

Die Atmosphäre des Hörspiels erwartet einen auch im entsprechenden Ambiente. Ein Herrenhaus, eine interessante Gesellschaft. Man isst und trinkt und unterhält sich vor einem großen Kamin, während sich draußen in der Nacht ein tobendes Gewitter entlädt. Unter den Gästen befinden sich, wie sollte es anders sein, Mr. Holmes und Dr. Watson. Einen Anlass für ihre Anwesenheit gibt es, neben einer gewissen Bekanntschaft mit den Crawshams, nicht. Noch nicht.

Sir John Crawsham, der Gastgeber (gesprochen von Hans Bayer), beginnt schließlich, ganz passend zum Gewitter, von Gespenstern zu erzählen und von einem Geheimgang, den es in dem alten Gemäuer geben soll. Die Atmosphäre der ersten Minuten ist angenehm gruselig. Ich fühlte mich an alte Basil Rathbone Verfilmungen erinnert, wie „Gespenster im Schloß“ oder „Das Haus des Schreckens“.

(c) Titania Medien - Sherlock Holmes: Das Musikzimmer

(c) Titania Medien – Sherlock Holmes: Das Musikzimmer

Wirklich unangenehm wird es, als in der Nacht ein Gast und Familienmitglied der Crawshams zu Tode kommt. Ein schrecklicher Unfall, wie es scheint, aber Holmes ist sich da – im Vergleich zum hinzugezogenen Arzt und der örtlichen Polizei – ganz und gar nicht sicher.

„Das Musikzimmer“ sollte man sich anhören, wenn ein herbstlicher Wind um das eigene Haus weht. Es ist hervorragend geeignet, um sich damit gruseln zu lassen, während Sherlock Holmes mit seinem klaren Verstand mehr sieht als alle anderen und auch die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen vermag.

Da Basil Rathbones Holmes mein erster „Holmes“ war, haben gruselige Sherlock Holmes Geschichten, wie „Der Hund der Baskervilles“, einen besonderen Stellenwert bei mir. Ich mag es einfach, wenn übernatürliche Mächte ihre Hand im Spiel zu haben scheinen, jedoch postum alles genau erklärt werden kann. Ähnlich ist es hier.

Dichte Atmosphäre, gute SprecherInnen, ein fulminanter Klangteppich und passende Musik runden dieses gruselige Sherlock Holmes Hörspiel ab.

Eine Hörprobe und eine Bestellmöglichkeit gibt es hier:

Folge 058: Das Musikzimmer

Paul Dini: Dark Night – eine wahre Batman – Geschichte

Paul Dini wurde völlig unerwartet und grundlos zusammengeschlagen und musste dabei sprichwörtlich Todesängste ausstehen, während er gerade kurz davor stand am „Batman Animated“ Kinofilm „Batman und das Phantom“ zu arbeiten.

Der Comic zeigt uns so bildhaft, wie das nur im Comic – Genre möglich ist, wie Paul Dini im wahren Leben daraufhin zunächst versucht, sich zu betäuben, sich nicht mit dem psychischen Schmerz, der eigenen vermeintlichen Schwäche und sogar einem gewissen Selbsthass auseinanderzusetzen. Verdrängung ist angesagt. Das klingt nach krassem Stoff und in gewisser Weise ist es das auch.

Doch Paul Dini weiß diese sehr persönliche Geschichte in ansprechende Bilder zu kleiden, die es einem leicht machen, diesen schweren Stoff zu verdauen. Und dann sind da noch die uns vertrauten Batman – Charaktere…

Der eigentliche Clou dabei ist nämlich, dass Paul Dini schon sehr lange vor diesem Vorfall mit den eigenen fiktiven Freunden (und Feinden) im Kopf herum lief, mit ihnen innere Gespräche führte und durch sie diverse Aspekte von allen möglichen Dingen, die in seiner realen Welt geschahen, betrachtete. Nun wurden seine inneren Selbstgespräche (u.a. mit Batman, dem Joker, dem Riddler usw.) ein Weg zu sich selbst, ja, ein Weg, sein Trauma zu verarbeiten.

(c)Panini, DC, „Dark Night“ – eine ungewöhnliche Story

So werden wir Zeuge, wenn Batman Paul danach fragt, warum er an dem Abend nicht einfach die Straßenseite gewechselt hat, wo er schon kein Kämpfer ist, während der Joker, TwoFace und Co. sich an seinem Leid weiden und ihm nur wenig Verständnis entgegenbringen… Und dann ist da noch Harley Quinn (die Paul Dini mit Bruce Timm erschaffen hat), die einfach mal wieder Spaß haben will und nicht nur brütend herumhocken möchte… In Wahrheit sind dies wohl alles innere Anteile von Paul Dini, der uns hier einen ehrlichen, höchst persönlichen Blick in sein Seelenleben gibt.

Der durch viele bekannte Personen hochgelobte Comic (u.a. Joker – Synchronsprecher und Jedi – Ritter Mark Hamill findet anerkennende Worte!) ist sehr unterhaltsam. Aber er ist auch lehrreich, denn beim Lesen denkt man unwillkürlich über sich nach. Wie hätte ich reagiert? Kenne ich dies und das vielleicht so oder anders auch von mir selbst, was Paul Dini da beschreibt?

Gute Batman Comics können dafür sorgen, dass man nicht nur gut unterhalten wird, sondern auch versteht, was diesen oder jenen dazu brachte und machte, was er oder sie ist oder tut. Einige dieser besonderen Comics schaffen es sogar, einen noch lange zu beschäftigen. Bei „Dark Night“ war das der Fall bei mir.

Dieser Ausnahme – Comic hat – auf eine völlig andere Weise – alles, was ein guter Batman Comic braucht und schlägt dabei eine Brücke zwischen Comic – Fantasy und Realität. Unterhaltsam, lehrreich und faszinierend.

Die besten Geschichten schreibt das Leben 😉

Als Fan der Fledermaus sollte man sich diesen besonderen Comic nicht entgehen lassen!

Dark Night bei Panini bestellen…

Sherlock Holmes – neuer Fall Nr. 55: Der Blütenmacher

Der Nachtexpress nach London wird überfallen. In ihm befindet sich auch Inspector Lestrade, der einen gefährlichen Sträfling überführen soll. Als der Beamte nach einem Schlag auf den Kopf wieder zu sich kommt, ist der Mörder geflohen und das Banknotenpapier, das für die Bank of England bestimmt war, geraubt. Holmes übernimmt den Fall. Zusammen mit Watson nimmt er die Spur einer Fälscherbande auf, die in London ihr Unwesen treibt. Um dem Drahtzieher der Bande auf die Schliche zu kommen, wird Watson in die Organisation eingeschleust. Doch dann geschieht ein entsetzlicher Mord und die Ereignisse eskalieren.

Der 55. Fall der „neuen Fälle“, in denen Christian Rode als Sherlock Holmes und Peter Groeger als Dr. Watson brillieren, präsentiert uns eine spannende Geschichte, in der ausgerechnet Watson Mitglied einer Geldfälscherbande werden muss.

Die Story ist logisch aufgebaut und ich empfand das gesamte, 62minütige Hörspiel als äußerst kurzweilig. Ein Glied der logischen Kette fügt sich in das Nächste. Holmes ist wieder einmal ganz er selbst, wie wir es von Christian Rode kennen und Peter Groegers Watson auch wieder einmal genießen zu dürfen, war mir eine große Freude.

(c) allscore, romantruhe.de - Der 55. neue Fall!

Lutz Harder bietet uns jenen integren Kriminalinspektor, den wir auch aus seiner eigenen Serie schon so gut kennen. Udo Schenk´s Stimme ist perfekt für die Rolle des kriminellen Charles Hartigan geschaffen. Aber auch Melanie Isakowitz und Nicolai Tegeler sprechen ihre Rollen passend als die Frau des Kunstlehrers, Julie Sommers, und ihren Mann, Cliff Sommers. Alle Sprecherinnen und Sprecher überzeugen. Musik und Effekte runden den guten Gesamteindruck ab.

Man könnte dem Hörspiel vorwerfen, etwas in der Art habe es sicher schon so oder ähnlich irgendwo gegeben, aber exakt dies sehe ich als Pluspunkt: Diese Story wirkt wie ein richtiger alter Krimi in der Art von Sir Conan Doyle. So reizvoll es auch sein mag, ungewöhnliche Hörspiele mit völlig unerwarteten Situationen und Verläufen zu hören, muss es manchmal einfach ein Krimi „vom alten Schlag“ sein, so wie es hier der Fall ist.

Sherlock Holmes, neue Fälle 55: Der Blütenmacher

Star Wars – TIMELINES – die ausführliche Star Wars Chronik!

Star Wars – das war zu meiner Kindheit einfach jene wahnsinnig beeindruckende Kino – Trilogie. Luke, Han, Leia. Das war Star Wars oder besser: „Krieg der Sterne“, wie es damals noch hieß. Aber, meine Güte, es hat sich eine Menge getan im Sternenkrieg. Selbst nach der Einführung der Prequels war es noch einigermaßen übersichtlich, aber dann kamen „The Clone Wars“ und „Clone Wars“ hinzu. Nachdem Disney Star Wars übernahm jedoch wirkte selbst diese Zeit noch übersichtlich. 

Die Lösung für alle, die ALLES verstehen wollen.

(c)DK, Disney - Star Wars Timlines

(c)DK, Disney – Star Wars Timlines

Mittlerweile gibt es die „High Republic“, die es nur in Buchform gibt, es gibt – mehr denn je – Romane, Comics, Spiele und SERIEN.

Entweder man pickt sich einzelne Filme oder Serien heraus und definiert diese dann als „sein persönliches Star Wars“ oder aber man wagt den großen Blick, über den „outer Rim“ hinaus.

Dieses Buch ist für alle wie geschaffen, die nicht aufgeben wollen, die Masse an Zusammenhängen der bisher veröffentlichten Medien zum Thema Star Wars für sich selbst einmal „klar zu bekommen“.

Dem Zeitstrahlen folgen

Aufgemacht ist das Buch wie ein Geschichtsbuch mit Zeitstrahl, an dem sich das gesamte Buch auf über 350 Seiten entlang hangelt.

Aus dem Buch:

„Star Wars Timelines stellt die Ereignisse chronologisch von links nach rechts dar, wobei sich, neben konkreten auch ungefähre Datierungen finden.

Einträge zu wichtigen Geburten und Todesfällen sowie passende Zitate runden das Ganze ab. Die chronologische Abfolge des Buchs wird nur auf ausgewählten Seiten für spezielle Themen durchbrochen, die die Star Wars Geschichte besonders bereichert haben. Neben Biografien von Helden und Schurken finden sich auch Chroniken von Familien und Kulturen sowie die Historie von Schiffen und Objekten.“
(Star Wars Timelines, Seite 7)

(c) DK, Disney - Ein Beispiel für den allumfassenden Zeitstrahl

(c) DK, Disney – Ein Beispiel für den allumfassenden Zeitstrahl

Das Buch ist zwar auch etwas für junge „Warsler“, aber die Aufmachung ist erwachsen gehalten. Bilder werden nicht übergroß und bunt im Vordergrund abgebildet, wobei sie dann mit relativ naiven Texten beschrieben werden, sondern das Buch ist übersichtich strukturiert darauf ausgelegt, das kompakte und teils kompexe Wissen um die (fiktive) Star Wars Geschichte zu vermitteln.

Und dieses Wissen ist immens! Wenn man Star Wars als GANZES liebt und nicht nur bestimmte Serien oder Filme des Franchises, dann bekommt man hier die Möglichkeit, die ganze bisher erzählte Saga auch komplett zu erfassen. Dabei werden Videospiele wie „Fallen Order“ ebenso berücksichtigt wie offizielleRomane und Comics.

Wenn es an diesem in Hardcover gebundenen Buch einen Grund zur Kritik gibt, ist es der, dass natürlich noch viele Filme, Bücher, Spiele, Comics und Serien folgen werden. Wie viele erweiterte Auflagen werden uns wohl noch erwarten?

Aber eines ist sicher: Der Grundstein ist gelegt. Es ist den Autorinnen und Autoren von „Star Wars – Timelines“ zu verdanken, dass die überfällige komplette offizielle Star Wars Saga auf aktuellem Stand und übersichtlich zusammengefasst wurde. Die Macht war eindeutig mit ihnen.

Überall für 49 EUR zu erwerben, wo es Bücher gibt.

zur Bestellung bei Hugendubel