Revell / Bandai: Death Star II + Imperial Star Destroyer GEWINNSPIEL (BEENDET)

Meine Frage war offenbar zu schwierig, daher habt ihr nun erneut die Chance zu gewinnen! Die neue Frage findet ihr unten 🙂 

Star Wars Bandai-Modelle bei Revell

Als ich kürzlich auf der Website von Revell hereinschaute, entdeckte ich die Abteilung mit den Bandai – Modellen. Speziell interessant fand ich sofort zwei Modelle, nämlich den Todesstern aus „Rückkehr der Jedi-Ritter“ mit einem Sternenzerstörer sowie das Set mit dem AT – ST.

(Mehr Produkte von Bandai bei Revell findet ihr hier:  https://www.revell.de/produkte/star-wars/star-wars-bandai/

Der Maßstab ist in beiden Fällen relativ klein. Der Todesstern kommt mit einem Maßstab von 1:2700000. Hat man ihn zusammengesetzt, kann ein Playmobil-Männchen daneben stehen. Dennoch fand ich schon vom ersten Eindruck her die Struktur des unfertigen Todessterns beeindruckend. Bisher hatte ich nie einen Todesstern als Bausatz gesehen – abgesehen vom hochpreisigen LEGO – Bausatz. Aber LEGO ist eh eine Welt für sich, sowohl was das Design als auch die Preise angeht.

Ich habe mir die Bausätze also kommen lassen. Der Todesstern war verhältnismäßig schnell zusammengesetzt, sogar ohne Kleber. Okay, ich habe trotzdem etwas Plastikkleber von Revell verwendet, aber man MUSS das nicht. Das Stecksystem ist so ausgereift, dass alles irgendwie hält.

Death Star II

Todesstern II – Bandai (c) Matthias Wieprecht

Sowohl der Death Star II als auch der Sternzerstörer waren schnell zusammengesetzt. Sie sehen gut aus und schmücken seither meinen Desktop – PC.

So wagte ich mich auch an den AT – ST heran. Bei einem Maßstab von 1:48 ein größerer Bausatz, wenn auch im Prinzip immer noch relativ klein (Höhe 182 mm).

Hier fiel mir auf, dass die BANDAI – Anleitungen schwerer verständlich sind als die von Revell. Andererseits sind die Details möglicherweise noch feiner. Alles wirkt – einmal zusammengesetzt – wie ein Film – Prop. Wer kann, mag noch für ein älteres Erscheinungsbild sorgen, aber der AT – ST macht schon was her!

AT – ST von BANDAI (c) Bandai / Revell

Gewinnspiel

Das Gewinnspiel ist beendet. Bettina W. hat gewonnen. Herzlichen Glückwunsch! 

Hier könnt ihr ein Set mit Todesstern und Sternzerstörer gewinnen. Herzlichen Dank an Revell / Bandai für das zur Verfügung stellen!

In den Kommentaren gilt es mir folgende (neue) Frage zu beantworten:

Wer ist der Pilot des „Rasenden Falken“ bei der Zerstörung des Todessterns Nr. 2?

a) Han Solo
b) Nien Numb
c) Lando Calrissian

Details und rechtliche Hinweise zum Gewinnspiel:

Veranstalter bin ich (Matthias Wieprecht), zu erreichen über die Kommentare dieses Blogs.

Die Teilnehmer müssen im Kommentar zu diesem Blogeintrag beantworten, wer der Pilot des „Rasenden Falken“ bei der Zerstörung des zweiten Todessterns gewesen ist. Genaue Fragestellung siehe oben.

(c) Revell/Bandai: Todesstern mit Sternenzerstörer

Tragt diesen in den Kommentar ein (keine Sorge, niemand außer mir sieht das). Bitte auch nicht mindestens eure E-Mail-Adresse vergessen, möglichst schreibt einfach eure komplette Adresse in den Kommentar. Diese Kommentareintragungen werden NICHT veröffentlicht und dienen nur dem Verlosungsprozess!

Das Auslosen funktioniert so: Die Einträge werden nummeriert, danach wird ein Zufallsgenerator aus dem Internet verwendet, der eine Zahl zwischen 1 und der Anzahl der Teilnehmer nennt. Danach richtet sich der Gewinner.

Einsendeschluß ist der 15.02.2021. Die Gewinner werden binnen 1 Woche per E-Mail unterrichtet.

Der Gewinner / die Gewinnerin wird nach dem Zufallsprinzip ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Preis ist nur einmal verfügbar und wird direkt von mir per Hermes-Paket verschickt.

 

Star Wars Figuren sammeln früher und heute: Von DM zu EUR, von „entspannt“ zu „unter Druck“

Wie viel ist eine Star Wars Figur wert?

In den 80iger Jahren kamen nach und nach die berühmten KENNER Figuren in die Spielzeugläden. Früher gab es in der Hildesheimer Innenstadt zwei Spielzeugläden (neben der entsprechenden Abteilung bei Horten, heute „Galeria Kaufhof“): „Auswahl“ und „Bruns“.

Bei „Bruns“ entdeckte ich – damals noch unwissend – nicht nur jene Verpackung eines Merchandise mit der Aufschrift „Revenge of the Jedi“, dort erhielt ich auch – glücklich – an einem Morgen meinen ersten „Darth Vader“. Der Preis betrug damals 6,95 DM (Deutsche Mark).

Später kam dann der Euro. Der Euro sollte ursprünglich genau 1,95583 DM wert sein. Grob gesagt: Ein Euro entspricht 2 DM.

So hätte eine Figur damals keine (für damalige Verhältnisse recht teure) ca. 7 EUR, sondern ca. 3,95 EUR gekostet, wenn es den EUR gegeben hätte.

Aber dieser Preis lässt sich aus zwei Gründen so schwer ermitteln. Nicht nur war Star Wars seinerzeit ein Überraschungs – Hit (der Preis der Figuren wurde mit der Zeit angehoben), auch habe ich die generellen Entwicklungen des Geldwertes außer Acht gelassen. Was es nicht leichter macht ist, dass nicht mal die Webseiten von Anbietern wie Vedes, Spielemax oder Galeria-Kaufhof einen einheitlichen Preis pro 3,75 Inch Figur anbieten.

Worauf wir uns einigen können ist aber sicher dies: Wer für eine einzige Figur zwischen 12 und 16 EUR bezahlen muss (heute Standart), hat ein Problem. Ich gehe jetzt mal aus der Sicht von Eltern aus. Aber auch Kinder mögen sich das kaum erlauben können, denn – jeder Sammler weiß das – es bleibt ja schließlich nicht bei EINER Figur!

So viel zum Preis, der nach oben natürlich großen Spielraum bietet. So gibt es auch die 6 Inch Figuren, die wirklich nicht so sehr zum spielen als zum sammeln geeignet sind. Diese sind – ich beschrieb es oft – recht detailliert und sehen toll aus. Man kann sie sogar in die Vitrine stellen. Sie kosten etwa 30 EURO, was angemessen ist, wenn man vergisst, dass das 60 DM wären 😉

Auswahl und Zeitdruck

„Damals“ in den 80iger Jahren konnte ich, wenn ich in den Spielzeugladen ging, einen großen Aufsteller mit Star Wars Figuren finden. Über ihm thronte ein stilisierter Vader – Kopf mit rot leuchtenden Augen. Alle Figuren wurden angeboten. Vader, Luke, Leia, aber auch die Kopfgeldjäger aus „Das Imperium schlägt zurück“, einfache Soldaten und Nebencharaktere.

Die Figuren aus „Krieg der Sterne“ hingen nach dem Erscheinen von „Rückkehr der Jedi-Ritter“ ebenso an diesen Aufstellern wie jene aus „Das Imperium schlägt zurück“. Und wie gesagt: 6,95 DM pro Figur! Mit einem aufgebesserten Taschengeld konnte man sich also schon mal was leisten. Ganz zu schweigen davon, was ging, wenn man Geburtstag hatte 😉

Wie gerne würde ich jenen Spielzeugladen von damals heute noch einmal betreten und mir „satt“ Star Wars Figuren kaufen! Drei Snowtrooper, Luke, Yoda, den Imperator, Vader… Heute ist das leider nicht mehr möglich.

Es ist seltsam, dass ausgerechnet in unseren Zeiten des absoluten Überflusses, in dem man prinzipiell jede Figur jeder Szene eines Films, in jedem Kleidungsstück, sauber und verdreckt, kaufen kann, kein einheitliches Angebot der Hasbro – Figuren herrscht, was die tatsächliche Auswahl angeht, die im „Laden an der Ecke“, aber auch bei Amazon und Co. angeboten werden.

Das Angebot ist durchmischt. Große und kleine Figuren, teure und billige tummeln sich auf dem Markt, jene zu „Solo“, jene zu „Rogue One“, eine andere zu „Rebels“, aber eine einheitliche Reihe, die alle drei Star Wars Sagen innerhalb einer „Collection“ abdeckt, bezahlbar ist und langfristig im Angebot steht, gibt es nicht.

Heute ist es  eben nicht möglich, im Laden eben jene oben genannten „drei Snowtrooper“ zu kaufen, weil sie dort einfach nicht zu kaufen sind. Dazu bedient man dann das Internet. Bleiben wir mal beim Beispiel „Snowtrooper“ und bleiben dabei bei der normalen, handlichen Spielfigur. Ich ignoriere dabei also 6 Inch Figuren und hochpreisige „Statuen“.

LEGO

Wow, ja, die erste Snowtrooper – Figur, die mir auf Amazon begegnet, kostet tatsächlich „nur“ 7,99 EUR. Es ist eine LEGO Figur. LEGO ist so ein Thema für sich. Ich wuchs mit LEGO zu einer Zeit auf, in der man mit den Spielzeugsteinen seiner Fantasie freien Lauf lassen konnte. Heute gibt es durchdachte, minimalistische Bausätze, die teilweise einen gewissen Reiz haben, teilweise jedoch zu minimalistisch sind.

Schweifen wir kurz mal zu LEGO ab, weil es sich so ergibt.  Weil ich diesen Snowtrooper für rund 10 EUR gefunden habe, will ich mal wissen, ob ich jetzt – rein auf die Figuren konzentriert – alle Figuren für rund 10 EUR bekommen könnte. Wäre ja immerhin nicht schlecht und ggf. eine Alternative zu den Kenner-nachfolgenden Hasbro Figuren, oder?

Ich gebe „Solo“ ein. Klappt. Auch Han Solo wird bei Amazon für rund 10 EUR angeboten. Dann gebe ich „Leia“ ein. Ups! Ja, es gibt eine „Minitaschenlampe Leia“ als Schlüsselanhänger und überhaupt sind die LEGO Leia – Schlüsselanhänger im 10 EUR – Segment. Aber die eigentlichen Figuren werden ab sage und schreibe 21,99 EUR angeboten (abgesehen von Episode VII – General Leia für ca. 17 EUR (teuer genug), aber wir konzentrieren uns hier ja vorrangig auf die Original Trilogie).

Okay, denke ich, vielleicht gibt es ja ein SET mit Leia? Ja, da gibt es wirklich spannende Sets! Zum Beispiel LEGO 75229, Flucht vom Todesstern. Das Set kommt für 35,36 EUR und zeigt die Szene in der sich Luke und Leia (noch nichts ahnend, dass sie Geschwister sind) über die Schlucht im Todesstern schwingen. Das Set sieht nicht schlecht aus und es ist ja auch nicht meine Absicht, Lego als „schlecht“ darzustellen. Hier gibt es Luke und Leia dabei – also kauft man doch lieber dieses Set als eine einzige Leia Figur, oder? Dabei vergisst man, dass man etwa 10 EUR mehr ausgibt für zwei Figuren als man wollte PLUS man beginnt SETS zu sammeln, obwohl man bei den FIGUREN bleiben wollte. Genau so verkauft sich LEGO Star Wars.

Chewbacca findet man wieder für ca. 10 EUR. Darth Vader indes findet man wieder nur ab ca. 30 EUR oder in einem der großen Sets, die zwischen 70 EUR (in einem alten „20 Jahre Star Wars“ Set (75261)) und für126,71 EUR in „Darth Vaders Festung“ (75251), angeboten wird.

LEGO ist raffiniert: Wer die Hauptcharaktere haben will, wird nicht an den größeren Sets vorbeikommen. Ist das Interesse an diesen erweckt, bewegt man sich schnell im Bereich oberhalb von 50 EUR (ja, genau: 100 DM,….).

Natürlich ist LEGO schön, aber billig ist es nicht. Weder in der Qualität, noch im Preis. Der Preis ist meiner Ansicht nach – trotz der Qualität –  i.d.R. zu hoch angesetzt. Manche Sets (um 21 EUR) bringen nur wenige Steine zu den Figuren. Die Sammelmöglichkeiten liegen – aufgrund der Vielzahl der Sets – in einem Bereich, den man unmöglich abdecken kann. So funktioniert aber auch der Markt: Das Gefühl im Käufer zu wecken nie so „ganz“ zufrieden zu sein, immer mehr zu wollen, das liegt auch noch an einem anderen Effekt, auf den ich gleich eingehen werde.

Star Wars Merch: Eigentlich immer limitiert!

Ich möchte einen Effekt ansprechen, den es in den „glory 1980s“ nicht gab. Wisst ihr noch, wie ich davon sprach, dass damals alle Figuren aller Star Wars Episoden (die es gab) nebeneinander beim Spielzeugladen hingen? Heute wäre das gar nicht mehr möglich, weil alle Figuren eine sehr kurze Veröffentlichungs-Dauer haben. Ja, sie haben so eine Art „Verfallsdatum“. Natürlich nicht offiziell, aber jeder Sammler erlebt das: Die Figur, die vor zwei Monaten – und das gilt sowohl für LEGO als auch für HASBRO – noch für z.B. 14 EUR bei Amazon gab, gibt es nun nur noch für z.B 60 EUR und in einem weiteren Monat kann man jegliche Figuren-Anbieter im Netz durchstreifen: Die Figur gibt es einfach nicht mehr!

So ging es mir mit „C3PO und Babu Frik“ (Hasbro, 6 Inch). Eigentlich war das wohl eine „Target Exclusive“ Figur, weshalb sie sich wohl auch meinen Sinnen entzog. Es gab aber durchaus ein paar deutsche Anbieter im Netz. Als ich herausfand, dass es die Figur gibt, war sie leider schon „weg“ – und das nur extrem kurz nachdem der Film „The Rise of Skywalker“ in die Kinos gekommen war!

Bei LEGO ist es nicht ganz so extrem, aber auch hier verschwinden nach einer gewissen Zeit Produktreihen (als LEGO – Potter – Sammler weiß ich, wovon ich rede) und da kann man dann schon mal für eine LEGO Minifigur an die 40 EUR – und mehr – ausgeben. Und erinnert euch an den 30 EUR – Vader! Not nice, ich weiß.

Die Käufer, nicht nur die Kinder, sondern alle Sammler, werden so natürlich noch ein wenig mehr unter Druck gesetzt. Gehetzt zwischen „Ich kann hier was bekommen, was bald viel mehr wert sein wird“ / „…bald sehr viel teurer sein wird“ und „Kann ich mir das jetzt auch noch leisten?“ bleibt gar nicht so viel Zeit, zuzuschlagen oder eben nicht.

Mein Beileid an dieser Stelle an alle Eltern, die ihren Kindern ihre Wünsche gerne erfüllen würden, wenn sie könnten, und an die Kinder, die gar nicht wissen, welchen Marktstrategien ihre Wünsche unterliegen. Damals, wie gesagt, war das alles entspannter. Da konnte man sich den „Obi Wan“ aus dem damals „ersten Teil“ auch noch sechs Jahre später kaufen – vielleicht eine DM teurer, aber das war es dann auch.

Heute ist Star Wars Merch dieser Art eigentlich immer limitiert, auch, wenn es nicht immer drauf steht.

Nun aber zurück zum „Snowtrooper“.

Snowtrooper – Preise…

Der nächste Snowtrooper von Hasbro (Größe: 10cm), der mir auf Amazon begegnet, bestätigt die unrealistische Verteuerung durch Limitierung.

Der „Star Wars Imperial Snowtrooper“ von 2014 soll 52,22 EUR kosten (ganz abgesehen von den 19,99 EUR Versandkosten). Kein Kommentar dazu.

Es folgt ein Snowtrooper aus der Trilogy – Collection (2013) für „nur“ 19,99 EUR (bei 3,80 EUR Versand). Geht also eigentlich. Ich verzichte auf DM – Vergleiche.

Ich finde noch einige Snowtrooper anderer „Kollektionen“ (aber alle von Hasbro) von rund 18 – 20 EUR, was mich etwas versöhnt, wenngleich der Preis recht hoch ist (für meinen Geschmack, denn da lohnt sich eine 6 Inch Black Series Figur schon eher – für nur 10 EUR mehr).

Doch die Frage, die mich nun treibt ist die, ob eine der Reihen einen einheitlichen Preis und ein vielfältiges Angebot hat, so „wie damals beim Spielzeugladen“.

Was die Größe des Angebots angeht, nun, man muss sich das alles schon etwas zusammentragen, aber es gibt so ziemlich alle Figuren, die ich mir heute beim Spielzeugladen an der Ecke kaufen wollte. Die Preise schwanken allerdings zwischen 13 und über 20 EUR und es gibt nirgends – auch nicht beim entsprechenden Einstellen des Amazon – Suchfilters – eine einheitliche Übersicht von „nur“ einer einzigen Kollektion (der „Trilogy Collection“ z.B.).

Fazit

Seit der Erstveröffentlichung der Star Wars Figuren ist der Markt unübersichtlicher geworden. Ich meine, dies hat Methode, denn der potentielle Käufer soll wenig Zeit dazu haben, nachzudenken. Das, was es heute teuer gibt, wird morgen noch teurer und übermorgen nicht mehr erhältlich sein. Natürlich könnten die – in der Herstellung vermutlich zu Cent-Beträgen hergestellten – Figuren in Massen und über lange Zeit angeboten werden, aber dann könnte der Käufer zu entspannt werden und den Kauf von Figuren, von denen er nicht komplett überzeugt ist, am Ende sein lassen.

Kinder werden das ganze „System“ dahinter nicht verstehen und nur wissen: „Das gibt es nicht mehr lange und das will ich haben.“

Die Preise sind – wenn man es sich mal ganz klar macht – überzogen. Ich persönlich spiele schon lange nicht mehr mit Star Wars Figuren und habe den Eindruck, die „Black Series“ 6 Inch Figuren sind – sowohl qualitativ als auch preislich – ein guter Kompromiss zwischen überteuerter 10cm Figur und „high – end Statue“ von mehreren hundert Euro.

Wer allerdings spielen will, sollte sich gut überlegen, ob er bei Hasbro bleibt oder zu Lego wechselt. Als alter Kenner / Hasbro – „Fan“ tue ich mich zwar etwas schwer mit den unfreiwillig niedlichen Lego Figuren, die sich meiner Ansicht nach geradezu aggressiv in den Star Wars Sektor gedrängelt haben und schon präsent sind, ehe ein neuer Film erscheint, aber relativ gesehen wird man hier für zwar immer noch (zu) viel Geld viele Möglichkeiten zum spielen bekommen. Die Sets bis 30 EUR sind sehr gemischt, manche zu minimalistisch, manche beeindruckend (oben genannte „Flucht vom Todesstern“ zum Beispiel).

Etwas „sozialer“ wurde das Figuren – Angebot seit Disney das Ruder übernommen hat. Zwar immer noch limitiert und qualitativ nicht ganz so gut wie die Figuren von Hasbro, werden hier Sets veröffentlicht. Zum Beispiel gab es für 30 – 40 EUR ein Deluxe Set mit vielen Figuren zu „Episode IX“ als dieser im Kino anlief. Leider kann man dieses Set nun nicht mehr erwerben. Auch hier greift die Limitierung.

Aktuell (August 2020) gibt es eine „Celebrate the Saga“ – Reihe von Hasbro, wo man an die fünf Figuren für insgesamt rund 40 EUR bekommt.

Sicher ist für mich: Bezogen auf Star Wars Merch habe ich mit den 1980ern die beste aller Zeiten erlebt. Und das, obwohl es heute viel, viel mehr gibt – aber eben nicht gleichzeitig und i.d.R. zu viel zu krassen Preisen.

Episode VIII: Die letzten Jedi – eine weitere Retrospektive

Ein weiterer Rückblick

SPOILER AHEAD!

Episode VIII ist kontrovers. Ich bin in keinen der neuen Filme so oft gegangen wie in Episode VIII und in VII war ich an die sieben Mal. Warum ist das so? Nicht, weil ich „Last Jedi“ für den Besten halte. Bei weitem nicht. Ich bin ein Abrams – Anhänger, mag seine Filme (generell) sehr und in diesem Fall auch MEHR.

Ich bin deshalb so oft in VIII gegangen, weil er mich herausforderte. Rian Johnson würde es freuen, dies zu lesen, denn genau das bezweckt er mit seinen Filmen. Er ist der Typ, der Vollwertkost im Kino austeilt, an der man lange zu knabbern hat. Abrams verteilt indes Hamburger, bildlich gesprochen. Man kann sie schnell wegschlemmen und hat schon bald Hunger auf mehr davon. Nach Johnsons „Vollwertkost“ ist man erstmal satt. Manche auf Monate. Manche au ewig.

Je öfter ich über den Film nachdenke, desto seltsamer wird es: Gedanklich fällt mir immer wieder mehr ein, warum der Film eine Enttäuschung ist. Sehe ich ihn mir dann wieder an, gefällt er mir (dennoch).

VIII ist vor Allem ANDERS

Kein Wunder also, warum ich mich immer wieder frage, was mich an diesem Werk stört. Klar, ein Grund platzt einem ins Gesicht, wenn man ihn schon das erste Mal sieht: Er arbeitet höchst eigenwillig mit der Vorgabe, nämlich Episode VII. Er ist willentlich ganz anders als Episode VII.  Snoke, der in „Erwachen“ als neuer Oberbösewicht angelegt ist und äußerst mysteriös und mächtig wirkt, wird in dem Film – wir wissen es alle – kurzerhand gekillt. Der oberste Anführer ist tot, es lebe der oberste Anführer.

Rey´s Schicksal

Rey soll ein Niemand sein. Dieser Punkt wird in IX „aufgelöst“, wenn man das so sagen will. Auch ihre Eltern werden dort enthüllt. Ein letzter Teil steht allerdings auch in der Pflicht, Antworten zu bringen. Wann sonst sollten sie sonst kommen?

Die Höhlenszene in VIII wird indes oft falsch gedeutet, scheint mir: Sie will dort nicht wissen, von welchen „Superhelden“ sie ihre Macht hat, sie ist dort lediglich auf der Spur ihrer selbst. Die gesamte achte Episode, streng genommen die ganze Trilogie ist die Suche einer jungen Frau nach ihrer wahren Identität.

„Wer bist du?“ „Ein Niemand!“
(„Das Erwachen der Macht“)

Wer seine Eltern kennt, weiß mehr über sich selbst. Darum will sie wissen, wer ihre Eltern sind. Der Kinogänger freilich möchte wissen, woher ihre Macht kommt. Während es Rey brennend interessiert, wer ihre Eltern sind, ist dies dem Zuschauer nur wichtig, wenn er einen Bezug zu den Eltern hat, sie kennt und dadurch eigene Rückschlüsse ziehen kann.

Die Antwort der Höhle auf Ahch To, die ja offenbar der dunklen Seite der Macht angehört, ist genau so finster: Rey wird im wahrsten Sinne auf sich selbst zurückgeworfen. Auch, wenn es da draußen irgendwo ihre Eltern geben mag, hier und jetzt ist sie auf sich alleine angewiesen. Darum sieht sie nur sich selbst. Niemand gibt ihr eine Hilfe. Luke, als (eher schlechter) Repräsentant der Jedi und des Lichts, nicht, aber auch die dunkle Seite, in Form der Höhle, nicht.

„Ich brauche jemanden, der mir meinen Platz in all dem zeigt!“ (Rey)

So sucht sie schließlich Kylo Ben Ren auf, dem sie sich zugewandter fühlt als irgendwem sonst. Vielleicht weil er „die Vergangenheit sterben lassen will“, was eine zynische Reaktion sein mag, denn auch Kylo „Ben“ Ren ist – wie Rey – unreif und auf der Suche nach seiner Bestimmung, die er – wir wissen es – am Ende von IX auch findet.  Tragisch: Luke verliert Rey um ein Haar, eben gerade weil er sich weigert, ihr im vollen Umfang zu helfen!

Ist das unser Luke?

Ein wichtiger Kritikpunkt der Episode VIII ist freilich die dunkle Darstellungsweise von Luke. Das er, nach seinem Versagen an Ben ins Exil gegangen, nicht gerade ein „happy guy“ wäre, war mir schon nach Episode VII klar, aber das er schon zuvor ein derart finsterer Zeitgenosse geworden war, dass er überlegte, Ben, den Sohn seiner Schwester und seines besten Freundes, im Schlaf zu töten, fand ich lange Zeit unglaubwürdig.

Ist es an sich auch, zeigt aber andererseits doch nur, dass Luke auch die dunkle Seite in sich trägt, mit der er sich offenbar immer wieder auseinandersetzen muss. Allzu schnell vergisst man, dass er der Sohn von Vader ist, obwohl man es immer wieder gerne zitiert: „Ich bin Dein Vater!“

Wie schnell reagiert man selbst im Alltag auf böse Taten in der Welt, die wir in den Nachrichten oder sonst wo hören, mit Aggressivität oder Rachegedanken? Das ist menschlich. Zudem mag Luke sich eigene Fehler viel weniger nachzusehen als die Fremder, wie die seines Vaters, wenn er dann ins Exil geht und zum brütenden Eremiten wird.

Immer dann, wenn sich Helden auf der Leinwand in dieser Weise menschlich verhalten, stört uns das. Sie sollen gefälligst überlebensgroß sein und bleiben! Das ist auch menschlich und Momente wie jener, in dem Luke seine Freunde aus den Fängen Jabbas befreit werden wir, einmal geshen, nie vergessen. Es sind die leuchtenden, prickelnden Augenblicke der Saga.

Dennoch gab mir der Gedanke daran, dass Luke durch den Verlust Bens an Snoke / die dunkle Seite, alleine aufgrund seiner Fehlbarkeit, zum verbitterten, alten Eremiten wird, eine gewisse Befriedigung. Es ist nicht meine „Wunsch – Version“ vom „alten Luke“, aber es ist eine Version, die ich für möglich halte.

Lukes Aufstieg & Die seltsamen Wege der Macht

Rey befreit ihn aus seinem brütenden Dasein, ein wenig mit Hilfe von Yoda, und am Ende von VIII und am Anfang von IX ist er wieder ganz der Alte.

Was mich zu meinem letzten heutigen Punkt bringt: Warum können Jedi die Macht als Machtgeister nutzen? Nun, Obi Wan konnte mit Luke sprechen als er den Todesstern angriff. Klar, dass ist etwas anderes als einen Blitz zu Boden zu schicken, aber ihr habt es gesehen: Yoda musste sich sammeln als er das tat. Das ist nichts, was er mal so nebenbei macht, es braucht Kraft, Energie, Konzentration, die so nicht maßlos zu Verfügung stehen wird, auf das ein Eingriff etwa in „irdische Konflikte“ nur sehr begrenzt möglich sein werden. Denkt man an „normale Geister“ aus Geisterfilmen, so können diese ja auch eher ein Bild von der Wand fallen lassen als jemanden zu erdrosseln. Okay, aber das führt ins Horror-Genre. Nicht mein Fachgebiet… Jedenfalls muss sich auch Luke sehr konzentrieren als er in Episode IX den X-Wing aufsteigen lässt. So viele diese Szene ablehnen: Ich feiere sie 🙂

Meine Motivation

Während viele Fans sich (gerne?) selbst im Hass gegen manche Entscheidungen mancher Regisseure zerfleischen, ist es mein Wunsch, auch die Sequel – Trilogie als ein in sich geschlossenes, rundes Werk zu verstehen. Dies gelingt mir nicht immer leicht, aber definitiv leichter als die Lücken und Vorsprünge zwischen der alten Trilogie und den Prequels zu schließen.

Aber das ist eine andere Geschichte….

BBC One Verfilmung von Wells´ „War of the worlds“ – eine erste, grobe Kritik mit Spoilern

Es ist kein Zufall, dass Eleanor Tomlinson´s Rolle als Amy, wenn man bei IMDB die Miniserie „War of the world“ nachschlägt, an erster Stelle genannt wird. Die Frau, die mit George (Rafe Spall) in wilder Ehe lebt, steht im Mittelpunkt dieser Verfilmung des SciFi-Klassikers von H.G. Wells, wobei das „G“ für „George“ steht. Daher wohl auch nennt sich der Zeitreisende in George Pal´s Verfilmung seiner „Zeitmaschine“ George und daher wird der männliche Hauptdarsteller wohl auch hier „George“ genannt.

Schauspielern können sie alle – die Darsteller der BBC – Verfilmung. Unter ihnen findet sich Jonathan Aris als Priester. Er spielte in der berühmten Reihe „Sherlock“ den „Anderson“. Auch der „Lestrade“ jener Reihe bekam hier eine gewichtige Rolle: Rupert Graves spielt Frederick, den Bruder von George.

Ob nun das Musical von Jeff Wayne oder die Spielberg-Variante von 2005: Der Prolog des Klassikers ist stets dem literarischen Vorbild sehr nahe:

Niemand hätte wohl in den letzten Jahren des neunzehnten Jahrhunderts geglaubt, dass die menschlichen Angelegenheiten sehr genau von Wesen beobachtet wurden, die weitaus intelligenter als der Mensch waren …”

Trotzdem weder Amy noch Frederick im Original vorkommen (der Erzähler hat sehr wohl eine Frau, aber sie leben nicht in wilder Ehe und es rangt sich auch sonst keine zusätzliche Dramatik um ihre Beziehung), ist der erste Teil (von Zweien) dem Original sehr nahe: Das Ankommen der Aliens, die beginnende Zerstörung. Es ist kein Wunder, dass alle Szenen aus dem offiziellen Trailer dem ersten Teil entspringen!

Aber zum Ende von Teil 1 zeigt sich, dass diese Verfilmung mehr Wert auf die Dramatik zwischen den Charakteren legt als darauf, dass wilde Kriegsgeschehen, welches im Original äußerst real beschrieben wird, darzustellen.

Wo der Erzähler in H. G. Wells Roman zum Beispiel einem Artilleristen begegnet, der den verrückten Plan geschmiedet hat, die Menschheit könnte unter der Erde weiterleben, da begegnet George hier zwar schon einem entsprechenden Soldaten, aber der hat keine Pläne bezüglich eines Lebens unter der Erde. Wo im Roman eine große Fähre auf der Themse angegriffen wird, ist es hier ein kleines Boot und auch der Priester, der in den angreifenden Marsianern den Teufel sieht, erhält in dieser Adaption eine andere, spätere Rolle.

Alles in Allem ist es ohnehin Amy, die alles aus ihrer Sicht berichtet. Während die erste Folge erahnen lässt, dass wir bald wirklich großes Kino zu sehen bekommen, etwa ein viktorianisches London, dass Stück für Stück in Schutt und Asche zerlegt wird, wird dies doch letzthin nur angedeutet (im Vergleich zum Roman). Und der zweite Teil findet ohnedies fast nur in einem mehr oder weniger -sic!- verlassenem Haus statt. Der ganz große „Krieg“ findet draußen statt. Nicht in der kleinen Welt von George, Amy, Frederick und zwei weiteren Flüchtlingen, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte.

In einem Dialog wird einem auch Wells eigentliche Intention des Romans verraten: Er sollte nämlich eine Art Gleichnis für die teils brutale Kolonialpolitik seiner Zeit sein. So, wie manches indigene Volk britischen Soldaten unterlegen war, so ist es die ganze Menschheit in Wells´Roman gegenüber den Marsianern. Aber der entsprechende Dialog zwischen George und Frederick, so löblich er ist, ist nicht nur unzeitgemäß, sondern auch platt insziniert. „Nicht sagen, sondern zeigen“ ist eine alte Regel unter Autoren und Filmschaffenden und wo dies nicht möglich ist, sollte man es vielleicht einfach lassen?

Und dann die Zwischenblenden. Man bekommt Stück für Stück mit, dass sich die Erde noch Jahre später in den Händen der Marsianer befindet, die zwar irgendwie besiegt wurden, aber ohne das die Erde biologisch von ihrem Einfluss befreit wäre.

Das Ende der TV-Verfilmung ist weniger intelligent als jenes des Originals, so viel sei verraten. Während das Original die Sinnlosigkeit des Kriegs und eine tiefe Sehnsucht nach Frieden und Ordnung heraufbeschwört, ist die „Moral von der Geschicht“, die Prämisse dieses Zweiteilers, nur schwer zu finden.

Am Ende ist es einfach nur „eine weitere Adaption“. Großartige Schauspieler spielen hier  nach einem mittelmäßigen Drehbuch, welches seine starken Momente in der Regel seinem großartigen Vorbild zu verdanken hat. Nicht auszudenken, wie genial diese Verfilmung hätte werden können, wäre man nicht darauf erpicht gewesen, noch genialer zu sein als das Original. So ereilt gen Ende auch „War of the Worlds“ ein ähnliches Schicksal wie das der BBC Produktion „Sherlock“: Man war nicht zufrieden damit, einfach nur „sehr gut“ zu sein und wollte es noch besser machen. Und genau daran ist man gescheitert.

Die Serie ist unter dem Titel „War of the Worlds“ derzeit auf Amazon Prime zu sehen. Sich ein Bild zu machen schadet nicht und, wie gesagt, die Schauspieler überzeugen, nur die Handlung wird gen Ende immer dünner… 

Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers auf Blu-Ray

Die Blu-Ray ist auf den Markt gekommen

Endlich ist es soweit: Die neunte Episode der Sternenkriegs-Saga ist erschienen. Ich selbst bestellte mir natürlich die Steelbook-Edition vor, die neben der normalen Blu-Ray (Hauptfilm + Bonusinhalte) noch die 3D-Version enthält.

Für viele spannend sind die Bonusinhalte. Davon gibt es nicht wenige, wenngleich auch die klassischen „deleted scenes“ leider fehlen:

  • Das Vermächtnis der Skywalker: Das Making-of in Spielfilmlänge zeigt die Entstehung von Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers, in dem Cast und Crew einen letzten Blick auf ihr Meisterwerk werfen.
  • Die Speeder-Jagd auf Pasaana: Tauchen Sie ein in die Entstehung der epischen Verfolgungs­jagd und entdecken Sie, wie die spektakuläre Szenerie auf die große Leinwand gebracht wurde.
  • Dreharbeiten in der Wüste: Das Feature erklärt, wie die Pasaana-Wüstenszenen kreiert wurden – von der Größe und Komplexität der Aufnahmen bis hin zu den lebendigen und bunten Details.
  • D-O: Schlüssel zur Vergangenheit: Erkunden Sie das Raumschiff, das Rey mit ihren vermissten Eltern verbindet, und lernen Sie den neuesten Droiden-Zuwachs der Galaxis kennen.
  • Warwick & Sohn: Warwick Davis schlüpft erneut in das Ewok Kostüm von Wicket – dieses Mal zusammen mit seinem Sohn Harrison.
  • Die Kreaturen: In diesem Feature machen Sie die Bekanntschaft mit Neal Scanlans Kreaturen-Effekte-Team, das die vielfältigen Geschöpfe des Films vorstellt und bahnbrechende Techniken enthüllt, mit denen sie zum Leben erweckt wurden.

Speziell „Das Vermächtnis der Skywalker“ ist eine wundervolle Dokumentation der ganzen Reihe, in der Making – of – Szenen der klassischen Trilogie neben die der Sequels gestellt werden. Aber auch sonst bekommt man dort eine gute Übersicht über die technischen Wunder und persönlicher Momente während der Dreharbeiten.

(c) Disney

Episode IX: Noch einmal meine persönliche Sicht der Dinge
(in Kürze dieses Mal)

Episode IX ist meiner Ansicht nach ein Meisterwerk, was ich auch gerne erklären werde:

Während ich die offenbar ? planlose Herangehensweise an die Trilogie von „Disney“als sehr schade empfinde, da dadurch Chancen ungenutzt blieben, war ich schon bei Episode VII davon begeistert, dass man sich wieder auf das gute alte, „dreckige“ Star Wars der 70iger / 80iger – Jahre besann, was die Technik und das komplette „Feeling“ angeht.

Episode VIII – ein super Stand-Alone-Film, doch nur ein mässiger zweiter Teil einer Trilogie – kam mit einem gewaltigen Ego daher, wirkte wie eine Diva, die nicht im Team spielen will – auch, wenn hier einige bemerkenswerte Momente entstanden (wie die mit Yoda oder der viel gerühmte Schulter-an-Schulter-Kampf von Rey und Kylo Ren).

J.J. Abrams hatte nun nicht mehr und nicht weniger zu tun als all dem Sinn einzuhauchen. Hierzu schrieben Chris Terrio und er ein spannungs- und inhaltsgeladenes Drehbuch, welches manchem Zuschauer als Zumutung erschien. Doch musste hier – im letzten Teil – ja schließlich endlich der Rohdiamant geschliefen werden. Die in Episode VIII für die Gesamt-Trilogie nicht verwendete Zeit musste eingeholt werden, das „Pferd“ musste rückwärts aufgezäumt werden. Es gab also keine Möglichkeit mehr zu diesem Zeitpunkt irgendetwas „einfühlsam“ zu erklären. Rumms! Da hast du die Fakten! So nur konnte es noch gehen. Das war jedoch nicht Abrams Schuld, sondern es war vielmehr seine Pflicht, die Aufgabe genau so anzugehen. Nur so konnte noch ein „Schuh“ draus werden!

Auch, wenn es offenbar nicht Abrams Originalplan war, den Imperator als „den“ bösen Oberschurken in dieser Trilogie einzuführen (vielmehr wirkte Episode VII so als wenn er Snoke ein weit längeres und mächtigeres Dasein zugestehen wollte), passt seines (Palpatines) Klons Auftauchen durchaus und die uns erzählte Story ist wie jedes Märchen: Man nimmt es so hin oder nicht. (Warum nur wird nie darüber diskutiert, dass die gefressene Großmutter in „Rotkäppchen“ überleben konnte? ;)) Und ja, Star Wars ist KEINE Science Fiction, sondern ein Fantasy – Märchen!

Aus erzählerischer Hinsicht und aufgrund der mit Episode VIII geschaffenen Tatsachen vollführten Abrams, Terrio und das ganze große Produktionsteam eine Meisterleistung! Einen rasanten, stimmigen Abschlussfilm, der Spaß macht und so manchen Fehltritt in der vorangegangenen Episode verzeihen lässt. Mehr noch: Die gesamte Skywalker-Saga wird zu einem runden Ende geführt.

Schlusswort und Kaufempfehlung

Ich erinnere mich an die 80iger Jahre, wo wir den „Vorteil“ hatten, nicht alles kommentieren zu können und zu müssen, was aus Hollywood kam. Vielmehr konnten wir uns im Kinosessel zurücklehnen und genießen. Fast wünsche ich mir diese Zeit wieder zurück, in der ich allerdings auch keinen Blog schreiben würde 😉

Wer sich von euch allerdings jetzt mal in seinem Wohnzimmersessel zurücklehen und Episode IX genießen möchte, kann sich diesen Wunsch nun also erfüllen. Kaufen könnt ihr die blaue Scheibe z.B. hier:

https://www.saturn.de/de/product/_star-wars-der-aufstieg-skywalkers-action-4k-ultra-hd-blu-ray-blu-ray-2623960.html

 

 

 

 

 

Star Wars? Danke, Disney, danke!

Ich bin dankbar dafür, dass Disney und Kathleen Kennedy die neue Trilogie erschaffen haben. Ohne sie hätten wir nie wieder Luke Skywalker, Leia Organa oder Han Solo im Kino zu Gesicht bekommen. Aber auch über Poe, Finn, Rey und auch Rose freue ich mich. Die Idee, den Imperator zurück zu holen ist genial und funktioniert auch in Episode IX. Sogar rückwirkend. Aber heute wird alles analysiert und schlecht gemacht. Heute achten die Kinder darauf, dass keine Petersilie in ihrer Suppe schwimmt! Nicht, dass man die unbedingt großartig schmecken würde. Alleine das sie da schwimmt reicht, um das Essen zurück in die Küche gehen zu lassen.

Als damals Episode IV als „Krieg der Sterne“ in die Kinos kam, hatte noch niemand auf der Welt ein Bild von „Krieg der Sterne“ im Kopf. Ich bin überzeugt, dass es nur deshalb ein so großer Erfolg werden konnte. Hätte George Lucas „Flash Gordon“ verfilmt, hätte er viele Fans von Flash Gordon nur enttäuschen können.

Heute „weiß“ jeder, was „Star Wars“ ist. Gleichzeitig weiß es keiner. Statt sich einfach zu freuen, dass es verdammt nochmal endlich weiter geht mit dieser totgesagten Saga, wird genölt. Klar, ich wollte auch nicht, dass Snoke in VIII stirbt. Oder Luke. Aber es gab endlich wieder unsere Helden auf der Leinwand zu sehen. Und obschon Luke Skywalker in VIII stirbt, wird hier Luke gefeiert. Er wird vom Einsiedler, der im Exil lebt (Yoda lässt grüßen) zum Idealisten, der er ja eigentlich immer im Herzen gewesen ist. Der er auch in IX konsequent ist.

Okay, eine drei Teile überspannende Story – Outline hätte sein müssen. Das sehe ich auch kritisch. Aber am Ende passt es doch alles überraschend gut zueinander!

Ich mochte auch „Rogue One“ und noch mehr „Solo“. Aber überall wird genölt. Ich glaube, nur, wenn Star Wars in einem Sarg sein Dasein fristen würde und niemand den Schlüssel dazu hätte, würden sich die Menschen wieder erzählen, wie genial diese Serie war. Auch die letzten Filme. Und in zwanzig, dreißig Jahren könnte man Sätze hören wie „Hey, die müssten mal wieder einen Star Wars drehen!“ Aber wehe, wenn 😉

Ich bin kein „Ja“-Sager. Ich mochte Episode II kaum, III am meisten von den Prequels, aber perfekt ist er nicht. Wir können uns auch kritisch darüber unterhalten, inwiefern die Prequels und die Original Trilogie überhaupt zusammen passen. Dürfte eine lange Diskussion werden… Ich bin durchaus kritisch, aber mir gefällt bisher alles, was ich von Disney sah in Sachen „Star Wars“. Klar, mal mehr und mal weniger, aber schlecht war da gar nichts. Ich werde nicht von Disney bezahlt, merke aber, dass es schon eines gewissen Mutes bedarf, öffentlich zur neuen Trilogie zu stehen oder überhaupt zu „Disney / Star Wars“. Muss nicht jeder mögen, aber hey, wenn man es mag: Ist doch okay!? Leben und leben lassen.

John Williams- der Maestro unter den Filmkomponisten

(Diesen Text schrieb ich für den Fedcon Insider, wo er Anfang 2018 erschienen ist.)

Präludium

Ich sitze gerade an meinem Schreibtisch und sehe aus dem Fenster heraus. Die Sonne scheint, viele Menschen tummeln sich im Hof, während ich „The menu“ aus dem Score von„Jaws 2“ höre. Durch die Musik wirkt das bunte Treiben beinahe ironisch, ähnlich wie das Treiben am Strand in „Der weiße Hai 2“ zu jener Musik. Selbiges habe ich mit Williams schon öfter erlebt. Etwa während einer Bahnfahrt. Ich hörte mir „The mountain“ aus „Close Encounters of the third kind“ an, während wir durch einen Tunnel fuhren. Als wir den Tunnel verließen, ertönt das erste Crescendo im Stück, danach wird es ruhiger und die Landschaft, die an dem Zug vorbei“fährt“ verschmilzt scheinbar mit der Musik.

Die Filmmusik von John Williams bezaubert mich seit meiner Kindheit. Schon bevor ich die großen Steven Spielberg Filme oder „Star Wars“ überhaupt sehen durfte, hörte ich schon seine Musik und spürte, wie großartig die Filme wohl sein mussten, die dazu gehörten.

Damals noch unwissend, dass es sich dabei um Filmmusik von John Williams handelte, fand ich schon das Eingangsthema der Serie „Time Tunnel“ ausgesprochen innovativ und magisch.

Williams verdanke ich viele spannende, wunderbar emotionale Momente. Seine Musik ist wie Malerei. Kaum hört man ihre Klänge, sieht man Bilder vor seinem geistigen Auge. Seine Musik ist Magie, sie füllte schon viele Filme mit einer wunderschönen „Seele“.

Es wird Zeit, diesem so genialen wie bescheidenen Künstler einen Artikel zu widmen.

Schlaglichter um ein Genie

John Williams, geboren am 8. Februar 1932 in New York, ist seit den 1970er- Jahren jedem ein Begriff, der sich auch nur ansatzweise für Filmmusik interessiert. Im Musik-Genre nennt man ihn den „Maestro“. Kein Wunder, denn die Liste seiner Preise füllen schon mindestens zwei Leben aus. Seinen ersten „Golden Globe“ und seinen ersten „Oscar“ erhielt er 1975 für seine eingängige Musik zu „Der weiße Hai“.

Spielberg, für den dies nach „Sugarland Express“ (1974) die zweite Zusammenarbeit mit Williams war, erzählt bezüglich „Jaws“ oft folgende Geschichte: Williams wollte Spielberg seine Idee zu dem Thema von „Jaws“ auf dem Klavier vorspielen. Steven Spielberg erwartete etwas unheimliches, etwas wie seltsame „Weltraum – Musik“, nur „unter Wasser“. Doch statt einer groß angelegten, orchestralen Melodie verwendete Williams nur zwei Zeigefinger um ihm das uns heute bekannte Thema des weißen Hais vorzuspielen. Spielberg lachte zunächst darüber, meinte das sei ein Scherz. Aber mit der Zeit passte es immer besser und schließlich erkannte Spielberg, dass dies in der Tat ein brillantes, passendes Thema war. John Williams fand es deshalb so schön, weil es je nach Tempo und Intensität gespielt unterschiedlich verwendet werden konnte. Es konnte einen Hai „darstellen“, der in der Ferne lauert, einen der näher kommt und – einen, der zupackt.

1977 erhielt der Komponist seinen zweiten „Golden Globe“ (und seinen zweiten „Oscar“) – für „Star Wars“. In einem Interview mit dem Music Express Magazine wurde Williams einmal gefragt, wie er an das Schreiben von Themen herangeht. Themen seien das Schwierigste, meinte Williams daraufhin, aber er würde den Charakter analysieren, für den er ein Thema schreibt. In Darth Vaders Fall: „Da ist große Autorität, große Macht, auch in mancher Hinsicht beängstigend, jemand, der auch ein militärisches Verhalten aufweist. Das sind für mich die Ausgangspunkte, die dazu führen, dass ich ein Thema finde, dass den entsprechenden Charakter auszeichnet.“

1982 folgte der dritte „Golden Globe“ und der dritte „Oscar“, den er für „E.T.“ erhielt. Schon auf dem LP – Cover des Soundtracks gab es damals eine kleine Notiz von Steven Spielberg, in der er sagt, „Williams sei E.T.“, was er 2016, während des AFI Life Achivment Awards, in dem das Lebenswerk von John Williams geehrt wurde, noch mehr ausführte. Williams würde den Filmen Glaubwürdigkeit einhauchen, sagte der Regisseur. Ohne die Magie seiner Musik würden „keine Männer mit roten Capes fliegen können, es gäbe keine „Macht“, Dinosaurier würden nicht auf der Erde wandeln und Besen nicht in Quidditch-Matches fliegen können. Wir wären nicht erstaunt, würden nicht weinen, würden nicht glauben [was wir sehen].“ Er endete seine Rede mit den Worten: „John, you breath belief into every film we have made.“

1994 erhielt er noch einen „Oscar“ für seine Filmmusik zu Steven Spielbergs „Schindlers Liste“. Hier zeigten sich Spielberg und Williams beiderseits von einer anderen, ernsteren Seite. Als John Williams von Spielberg erfuhr, dass er die Musik zu diesem Film schreiben würde, sagte er: „Dafür brauchst du einen besseren Komponisten!“ Spielberg antwortete schlagfertig: „Ja, ich weiß, aber die sind alle tot!“

Genial sein ist nicht genug, Williams ist zudem auch noch äußerst bescheiden: J. J. Abrams erzählte in einem Interview, dass auf dem PBS SoCal Chanel in Amerika gezeigt wurde – es ging um dessen Zusammenarbeit aufgrund von „The Force Awakens“ – John Williams sei „der ehrlich bescheidenste Mensch auf der Welt. […] Man muss sich einmal diese Filme ohne seinen Soundtrack ansehen, das wäre eine gänzlich andere Erfahrung. Man kann die Wichtigkeit der Rolle, die er für die Filme gespielt hat, für die er komponiert hat, nicht genug betonen. Und er spricht nicht wie ein Mensch, der irgendetwas erreicht hätte! Er spricht über seine Musik in der bescheidensten Art und Weise, Das ist eine der schönsten Dinge, er ist authentisch und […] einfach nur der Künstler, der […] uns mit seiner Musik berührt.“

Wer sich ein Interview mit John Williams ansieht, versteht, was J. J. Abrams hier anspricht. Williams Art ist auf angenehme Weise schlicht. Er kommt nicht mit Stolz geschwellter Brust daher als müsse er behandelt werden wie ein „Maestro“, sondern eher wie der Nachbar, den man im Supermarkt trifft. Dabei hätte er allen Grund, auf seine Werke stolz zu sein.

Selbst in dieser unvollständigen Betrachtung seines Werks darf „Hedwig´s Theme“ und überhaupt der komplette Soundtrack zu „Harry Potter und der Stein der Weisen“ nicht fehlen. Chris Columbus selbst, der Regisseur des ersten Teils der Zauberer-Geschichte nach J. K. Rowling, bat John Williams darum, dass er den Soundtrack schreibt. Später – als die Geschichten ernster werden und die Regisseure wechseln – ändern sich auch die Komponisten, aber „Hedwig´s Theme“ ist die Erkennungsmelodie für Harry Potter überhaupt geblieben.

Seinen vierten und bislang letzten „Golden Globe“ erhielt John Williams 2005 für seine Musik zu dem Film „Die Geisha“. Dies war der erste Film, um dessen Mitwirkung Williams bat und der Regisseur, Rob Marshal, war sehr überrascht von dieser Anfrage, denn schließlich war er überglücklich, John Williams für den Film bekommen zu haben. Williams überraschte Rob Marshal nochmals als er den bekannten Violinisten Itzhak Perlman sowie den berühmten Cellisten Yo-Yo Ma mit an Bord nahm, um dem Film seinen musikalischen Anstrich zu verleihen. Hier suchte Williams eine Herausforderung, experimentierte mit konservativen und traditionellen, chinesischen Instrumenten. Wer die Musik hört, erkennt seinen „Pinselstrich“. Ein „echter Williams“.

Biografisches

Als Esther Williams, geborene Towner, und Johnny Williams 1932 in New York ihren frisch geborenen Sohn in Händen hielten, war dessen Schicksal schon vorgezeichnet, denn sein Vater war Schlagzeuger in dem „Raymond Scott Quintet“. John verstand sich gut mit seinem Vater, der ihm schon im Alter von 3 Jahren erste Notenkenntnisse vermittelte. Mozart lässt grüßen.

Nach dem Weltkrieg, 1948, zog die Familie nach Los Angeles. Dort besuchte er die „University of California“. Der italienische Komponist Mario Casteluovo Tedesco (1895 – 1968) unterrichtete ihn hier in Komposition.

Nach seinem Wehrdienst bei der Air Force zog er wieder zurück nach New York, besuchte hier die Juilliard School. Dort erhielt er Klavierunterricht von der russischen Rosina Lhevinne. Schon bald spielte er als Jazz-Pianist in vielen New Yorker Jazz-Clubs. Da mag es auch nicht verwundern, wie er den weltberühmten „Cantina Song“ komponieren konnte, obwohl er doch sonst eher der Klassik zu zugehören scheint. 1951 veröffentlichte er seine erste Klavier-Sonate, er begann an diversen klassischen Werken zu schreiben und arbeitete erstmals – wieder zurück in Los Angeles – für Film und Fernsehen.

Er heiratete 1956 die Schauspielerin und Sängerin Barbara Ruick. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor: Jennifer (* 1956), Mark (* 1958) und Joseph (* 1960). Joseph ist seinerseits Filmkomponist und Sänger der Gruppe Toto.

Den ersten Durchbruch erlebte John Williams als Komponist im Jahre 1972 durch die Musik zu „Höllenfahrt der Poseidon“.

1974 starb seine Frau während der Dreharbeiten von „California Split“ an einer Hirnblutung. Somit verlor John Williams – gerade 42 Jahre alt – vollkommen unerwartet jemanden „der mir sehr, sehr, sehr nahe stand“, sagte er 2014 in einem Interview. „Vor diesem Moment in meinem Leben wusste ich nicht, was ich tue. Aber nach diesem Moment – egal, ob es um mein Schreiben oder um meinen musikalischen Ansatz ging oder sonst irgendetwas – fühlte ich nun sicher und klar, was es ist, was ich tun möchte und kann – mit der kleinen Gabe, die mir gegeben wurde. Es war ein großer emotionaler Wendepunkt in meinem Leben, der noch immer in mir nachklingt. Der mir beibrachte, wer ich bin, was ich tue und was das bedeutet. Es ist eine tief emotionale Sache und in gewisser Weise eines der größten Geschenke, wenn man das von außen betrachtet, die ich je erhalten habe, ein entscheidender Augenblick in meinem Denken, in meinem Leben.“

Liegt es an jenem entscheidenden Wendepunkt seines Lebens, dass er 1975 für „Jaws“ und 1977 für „Star Wars“ einen Oscar erhielt? Niemand kann das mit Gewissheit sagen, aber der lang anhaltende Ruhm, der folgen sollte, hat sicher etwas mit dem zu tun, was damals in dem Menschen und in dem Komponisten John Williams geschah.

Mit Sicherheit hat sein Erfolg indes etwas mit der Magie der Musik an sich zu tun. Nach der „Power of music“ in eben jenem Interview (im LACMA’s Bing Theater im Juli 2014) gefragt, zitierte er den berühmten Alfred Hitchcock: „Im Film sagt die Musik das, was mit Worten nicht gesprochen werden kann“. Wie Recht sie doch beide damit haben!

Seit 1980 ist John Williams mit Samantha Winslow verheiratet. Er lebt noch immer in Los Angeles. Die Reisen nach England, zum London Symphonie Orchestra, mit dem er immer wieder für „Star Wars“ zusammenarbeitete, sind ihm zu beschwerlich geworden. Seiner Musik tut dies keinen Abbruch. In dem Soundtrack zu „Star Wars – The Force Awakens“ ist sogar ein besonders frischer, jungendlicher Williams zu hören. Manch einer vermisst zwar solche Ear-Catcher wie „Duel of the fates“ oder „Across the stars“, aber „The Scavenger“, „March of the Resistance“ oder auch „The Jedi Steps“ sind nur drei Highlights des neuen Soundtracks.

Mit 85 Jahren ist John Williams immer noch ein viel beschäftigter Mann. Seine Auträge enden derzeit erst 2019 mit Episode IX. Die Filmmusik zu „The last Jedi“ wurde bereits aufgenommen und ist abgeschlossen.

Letzte Gedanken…

Anbetracht seines nicht ganz unbeträchtlichen Alters wurde in „Rogue One“ bereits ein anderer Komponist eingeführt, nämlich Michael Giacchino. Eigentlich sollte es Alexandre Desplat sein, vielleicht wäre das eine klügere Wahl gewesen, aber nun ja… jetzt ist es eben Giacchino. Obwohl dieser sich – wie so ziemlich jeder Filmkomponist – vor Williams persönlich und musikalisch verneigt, kann er ihn doch bei Weitem nicht erreichen. Viele seiner Themen wirken auf eine merkwürdige Weise schwülstig und dann wieder „vom Band“, beliebig, austauschbar. So haben alle seine Actionszenen ähnliche Musik, egal ob man sich jene bei „Star Trek“ oder bei „Rogue One“ anhört. Zwar kann man dies in gewissem Maße auch John Williams vorwerfen, aber sein Pinselstrich ist raffinierter, selbst, wenn er sich wiederholt. Giacchino ist an sich kein schlechter Komponist, aber er ist ein schlechterer als Williams, behaupte ich. Letzten Endes ist das natürlich immer eine Frage des Geschmacks.

Wir haben das Glück in einer Zeit zu leben, in der ein Genie lebt. Sollte John Williams eines Tages sterben, wird er eine klaffende Lücke hinterlassen. Seine Werke werden jedoch weiterhin die Herzen von Cineasten und Musikliebhabern berühren.

 

The Rise of Skywalker – Der Aufstieg Skywalkers: Kurze Stellungnahme

Kaum ist „Der Aufstieg Skywalkers“ im Kino, schon folgen die in der Regel gemischten oder negativen Zeilen in der Presse und im Internet. Negative Schlagzeilen machen sich gut und werden gelesen. Aber sie beeinflussen auch die öffentliche Meinung. Darum ist es so fatal, wenn viele Leute Schlechtes schreiben, um gelesen zu werden und nicht unbedingt, weil ihre Texte auch ihre wahre Meinung darstellen. Manchmal wird auch voneinander abgeschrieben… Ich denke da immer an diesen schmutzigen Witz: „Tausend Fliegen können nicht irren! Esst Scheiße!“

J.J. Abrams, der sehr wohl weiß, dass sein neuester Geniestreich nicht jeden zufrieden stellen wird, hat Großes geleistet. Nach seinem sehr erfolgreichen Film, „Das Erwachen der Macht“ (2015) folgte Rian Johnsons „Die letzten Jedi“ (2017). Johnson bog viele Male anders in seinem Drehbuch ab als J.J. Abrams dies getan hätte. „Die letzten Jedi“ spaltete die Fans mehr als irgendein anderer Film. Natürlich schwang sich das Internet auch zu jener Zeit auf, sich an Negativität zu überbieten. Vielleicht beeinflussten auch damals die unvorsichtig geäußerten Meinungen selbsternannter Journalisten auch jene Massen, die sich dann berufen sahen, einzelnen Schauspielerinnen Drohungen zu schicken. Die Verhältnismässigkeit in den Medien wird schon lange nicht mehr gewahrt.

Dennoch zeigte Episode 8, das Herzstück der neuen Trilogie, ein Problem auf: Es gab keine Roadmap, keine Storyline. J.J.Abrams und Lawrence Kasdan, die gemeinsam „Das Erwachen der Macht“ gebastelt hatten, hatten zwar eine grobe Idee, wo es hingehen könnte, aber Rian Johnson wurde dann Narrenfreiheit gewährt (warum auch immer) und so wirkten die Episoden VII und VIII nicht wie aus einem Guß. Auch, wenn man die Episode VIII mag (ich finde sie durchaus solide, angefüllt mit sowohl liebenswerten wie unsinnigen Momenten), wird man nicht umhin kommen zu erkennen, dass „Die letzten Jedi“ dem letzten Regisseur / Drehbuchautoren der Sequels ein Schlachtfeld hinterlies.

Der in „VII“ aufgebaute Oberbösewicht wurde zum Freak im goldenen Schlafrock und wurde schließlich geötet. Luke Skywalker: Getötet. Captain Phasma: Getötet. Leia: FAST getötet. Die Herkunft von Rey: Als unwichtig erklärt! Am Ende von VIII hatte ich keine Ahnung, in welche Richtung die Fahrt gehen soll. Ich meine: Am Ende der „Episode II“ (oder: „Angriff der Klonkrieger“) konnten wir mit Spannung die berühmten Klonkriege erwarten und wussten, dass da ein dunkles Schicksal auf Anakin Skywalker wartet. Spannend! Am Ende von Episode V erfuhren wir, dass Vader der Vater von Luke Skywalker ist und Han Solo war gerade in Carbonit gefroren zu Jabba the Hutt gebracht worden! Spannend! Aber am Ende von Episode VIII gab es keinen Spannungsbogen. Nichts, worauf man hätte gespannt sein können, denn alles schien klar zu sein – bis auf das, was man – wie Snokes oder Reys Herkunft – einfach ignorierte. Der Widerstand war kleiner, die Erste Ordnung mächtiger. Aber war das nicht schon am Anfang von Episode VII – „Das Erwachen der Macht“ – der Fall? Nein, VIII, „Die letzten Jedi“ wies in keine Richtung. Alles war offen, es gab nichts, was zu erwarten gewesen wäre. So gut „Die letzten Jedi“ einigen gefiel, so sehr gingen noch sehr viel mehr mit einem „?“ über dem Kopf aus dem Kino.

Und genau aus dieser Situation musste nun J.J. Abrams etwas „stricken“, was einigermaßen gefällig daher kam. Mit atemberaubendem Tempo tut er das in „Der Aufstieg Skywalkers“ auch. Keine große Vorgeschichte. Es geht schon mit dem ersten Satz des typischen Schrift-Vorlaufs ans Eingemachte. Das bleibt auch so, bis die Musik zum Nachspan ansetzt. Ohne groß zu spoilern will ich sagen: Vielleicht ist Episode IX kein absolut perfekter Film, aber es ist dennoch beileibe ein großartiger Film. Abrams und Terrio, sein Co-Autor, sind Künstler. Sie vermochten es „aus Kehrdreck Pfeffer“ zu machen, wie eine alte Redensart sagt. So nutzten sie Episode VIII für den Abschlußteil, korrigierten ihn, ohne ihm weh zu tun oder zu verändern und führten die Story dann mit Furore und Tempo in ein großes, emotionales Finale.

Keiner jener negativen Kritiker, so behaupte ich, hätten Episode IX besser schreiben können.

Eine ausführliche Kritik wird in den nächsten Monaten noch im „Fedcon Insider“ zu lesen sein…

https://www.youtube.com/watch?v=KBiZ2bSFntI

Die seltsame Stimmung vor Episode IX – The Rise of Skywalker – Der Aufstieg Skywalkers (Ende November 2019)

Als 2015 „Das Erwachen der Macht“ in die Kinos kam, wurde für mich ein Traum wahr. Ich fühlte mich wieder wie in den frühen 80er – Jahren. Der Film bot Spaß, war eine rasante Achterbahnfahrt und führte eine gehörige Prise Nostalgie und Fanservice im Schlepptau. Genau dafür scholten viele Episode VII. Für mich war das ein absoluter Pluspunkt. Nun steht Episode IX vor der Tür, doch die Fans sind gespalten, das fühlt man auch…

Episode VIII, „Die letzten Jedi“, von dem ich inzwischen denke, dass er ein sehr guter Film, aber ein schlechter zweiter Teil dieser Star Wars Trilogie ist, tat genau das Gegenteil von seinem Vorgänger: Wurde in „Force awakens“ der oberste Anführer Snoke noch düster und geheimnisvoll aufgebaut, wurde er in Episode VIII zum Träger eines „goldenen Bademantels“ und schrumpfte, trotz immer noch imposanter Größe, auf „etwas über Chewbaccas Augenhöhe“. Zudem wurde er kurzerhand von seinem Lieblingsschüler getötet. Mutmaßte man noch in Episode VII, Rey sei eine Skywalker, so wurde dies – wenigstens zunächst – in VIII von der Hand gewiesen. Ihre Herkunft konnte kaum belangloser sein als es uns Rian Johnson hier erzählte. Und das Lichtschwert, welches im symbolischsten Cliffhanger aller Zeiten Luke überreicht wird, wird von diesem im „letzten Jedi“ achtlos weggeworfen. Der ganze achte Teil zelebriert im nostalgischen Gewand von VII, die Verachtung des filmischen Vorgängers. Er bietet Fanservice, aber mit einer Scheibe Zitrone und Salz. Viel Salz, denkt man an Crait…

Statt jedoch ein totaler Gegenentwurf zu werden, um wenigstens die Hater von „Erwachen“ abzuholen, gibt es merkwürdige Wendungen und Windungen im Nachfolger. Ja, Rey ist die Tochter von Schrotthändlern, aber es kann auch eine Lüge sein, die von Snoke erdacht wurde… Ja, es gibt eine „Beinahe – Verwandlung“ von Rey in Richtung dunkler Seite der Macht und angedeutete Liebe zwischen Kylo und Rey, aber am Ende ist alles wie am Ende von VII: Sie blieben Antagonisten. Ja, Yoda verbrennt den alten Baum mit den uralten Jedi-Texten, aber am Ende hat Rey sie doch im „Falken“ dabei: Exemplarisch für den Film, der so wirkt wie ein roter Ferrari, der an der Ampel immer wieder Gas und Bremse drückt, um Eindruck zu schinden, aber dann absäuft, wenn es grün wird.

Diese Ambivalenz des Films, weder eine „runde“ Fortzsetzung seines Vorgängers zu sein noch wirklich gewagt und konsequent neue Wege zu gehen, liegt vielen noch schwer im Magen. Es wird nicht besser dadurch, dass man den Film, wenn man ihn sieht, an manchen Stellen dennoch „toll“ findet. Es reicht für ein „gut“, aber nicht für ein „sehr gut“. Schon Yoda wusste, dass nur eindeutige Sichtweisen Erfolg bringen: „Tu es oder lass es. Es gibt kein versuchen.“ Das hätte sich Rian Johnson zu Herzen nehmen sollen, der vielleicht einfach zu viel erreichen wollte. Ein guter Film, aber keine gute Fortsetzung kam dabei heraus. Just my opinion. Viele sind dabei weniger gnädig und hassen den Film.

Am Ende von Episode V – „Das Imperium schlägt zurück“ – gab es eine klare Ansage: Vader ist Lukes Vater! Das hat gesessen und dann kam schon der Abspann. So hätte ich mir auch das Ende von „Die letzten Jedi“ erhofft. Aber das, womit der Film mich zurücklies war das Gefühl, dass die Story nicht wesentlich weiter kam. Keine Antworten, nur noch mehr Fragen – und das unangenehme Gefühl, dass die neuen „Macher“ von Star Wars vielleicht nicht mal einen Plan für diese Trilogie hatten, denn der Mittelteil einer Story soll ja – wie einst in der Schule gelernt – am meisten Inhalt bringen. War nicht so.

Was „Solo“ betrifft, jenen letzten Anthologiefilm, den so ziemlich jede/r im Nachhinein doch irgendwie gut fand, so patzte hier Disney ganz gewaltig, denn die Zuschauer waren längst daran gewöhnt zu Weihnachten einen Disney – Film zu sehen. „Solo“ nur etwa ein Viertel Jahr nach Episode VIII zu zeigen war einfach dumm. Disney-Chef Bob Iger gab zu, zu gierig gewesen zu sein. Daher muss das nicht weiter erläutert werden. Seltsam, dass sie nun die Anthologiefilme ganz sein lassen statt einfach nur weiterhin auf das Weihnachtsgeschäft zu hoffen; verstehe ich nicht, aber auch das ist ein anderes Thema.

Episode VIII (und weniger der Film „Solo“ als das ganze Gerede drumherum), das schlechte Marketing um „Solo“ und sein unüberlegter Veröffentlichungstermin, sorgten insgesamt für Unmut bei den Fans. „Die letzten Jedi“ hatte die Geschichte um Rey, Finn, Poe und Kylo nicht weiter gebracht. Die Story hatte nur im Schlamm gewühlt und nachdem dieser sich wieder setzte, sah alles fast so aus wie vorher. So what? Und genau das beschreibt – wie ich das sehe – die Stimmung, wenigstens meine Stimmung, vor „Der Aufstieg Skywalkers“.

Ich habe keine Erwartungen an den Film. Ein Gefühl von Gleichgültigkeit hat sich ergeben. Durchsetzt mit der Hoffnung darauf, dass es trotzdem ein ganz großes Ding wird, ein richtiger Oberhammer.

Äußerungen von J.J. Abrams (https://www.moviepilot.de/news/j-j-abrams-star-wars-8-hat-episode-9-nicht-ruiniert-1121022), der final trailer und die mit Charakteren bedruckten Coladosen bei Rewe (lol) ergaben bei mir aber dennoch genau das, worauf jede Rebellion basiert: Hoffnung 😉

Vanity Fair: Rise of Skywalker

Vanity Fair macht mächtig Werbung für die nächste (?) Ausgabe des Magazins. Ganz zu Recht, denn dort wird es sehr gelungene, atmosphärische erste Bilder zu „The Rise of Skywalker“ geben.

In einem Interview erzählte der Autor zu den Bildern in Vanity Fair ein paar Einzelheiten, die schon als echte SPOILER durchgehen können. Darum schreibe ich nichts weiter dazu. Schau selbst oder wartet bis zum 19.12.2019: