Der Weg nach Westen – Classic Selection – Western von Concorde auf BD

Drei große Namen

Einen Western mit Kirk Douglas, Robert Mitchum (zusammen mit seinem Bruder John) und Richard Widmark zu sehen, das klingt für einen alten Western – Fan großartig. Dies ist auch der einzige Western, in dem alle drei Filmgrößen gleichzeitig vorkommen. Sally Field, die spätere Oscar – Gewinnerin, hat ihr ebenfalls eine ihrer ersten Rollen. Und Jack Elam zu sehen, ist immer eine Freude.

Ich will auch gleich vorwegnehmen, dass die drei genannten Schauspieler ihren Job sehr gut machen. Die Landschaftsaufnahmen sind spitze und kommen erst Recht in der höheren Auflösung der BD so recht zu Geltung. Hier wurden schon im Original keine Kosten gescheut und der Kameramann wusste, was er tat.

Was nun die erzählte Story angeht, bin ich leider nicht so überzeugt.

Missouri 1843: Nach dem Tod seiner Ehefrau hält Senator Tadlock nichts mehr in seiner Heimat. Seinen Traum vom Neuanfang setzt er um, in dem er einen Trek nach Oregon plant, wo er eine Stadt ganz nach seinen Vorstellungen errichten will. Als Scout setzt er den erfahrenen, aber in die Jahre gekommenen Trapper Dick Summers an, der anfangs den Job nicht annehmen will. Doch bei der gefahrvollen Reise bietet er dem unerbittlichen Tadlock mehr als einmal die Stirn.
Werden die Siedler die Strapazen und Gefahren von Fluss- und Wüstendurchquerungen, Indianerangriffen und allerlei Zwischenmenschlichem überstehen und das gelobte Oregon erreichen?

Eine Menge Patina und undfreiwillige Komik

Der Film richtet sich lose nach dem Roman gleichen Namens, von Alfred B. Guthrie Jr., für den er 1959 den Pulitzer – Preis erhielt. Der Original – Roman umfasst beinahe 400 Seiten, denen der Film auch in seinen 122 Minuten nicht gerecht werden kann.

Beispiele für meine Kritik:

Während Senator Tadlock (Kirk Douglas) veruscht, Dick Summers (Robert Mitchum) zu überreden, den Trek zu begleiten, gibt es keinen Moment, in dem man merkt, dass Summers überzeugt ist. Er kommt einfach „trotzdem“ mit, wirkt gleichmütig, hält sich aus vielem raus, was nicht unsympathisch ist. Jedoch erfährt man nicht, was ihn am Ende überzeugt hat, mitzukommen.

An einer anderen Stelle im Film wird eine Kuh von einem Pfeil getroffen, steht aber noch eine Sekunde da, ehe sie dann, seltsam steif, seitlich umkippt, was ulkig wirkt. An anderer Stelle ertrinkt ein Mann auf eine äußerst unspektakuläre und schwer nachvollziehbare Weise. Ein Indianer Kind wird aus Versehen erschossen, ein anderes stirbt durch einen vermeidbaren Unfall und selbst dessen Grab wird dann noch quasi, begründet durch einen gemurmelten Nebensatz, „geschändet“. Als Summers sich von einem anderen für seine Fehler auspeitschen lässt, wird der Film noch skurriler. Von der psychotischen Frau, die passiv wie aktiv manches Unheil anrichtet, will ich gar nicht erzählen.

Verschenktes Potential

Das, was erzählt wird, beinhaltet dramatisches Potential, welches aber nicht feinfühlig und pointiert umgesetzt wird. Stattdessen werden viele kleine Geschehnisse des Treks aneinandergereiht, einige lose verbunden, andere willkürlich und ohne große Betroffenheit der übrigen Begleiter. Möglicherweise wollte der Regisseur, Andrew V. McLaglen, somit erreichen, die willkürliche Mitleidlosigkeit der grausamen Seite des „wilden Westens“ zu unterstreichen. Dies gelingt aber nur teilweise.

Für einen Familien – Western ist dieser Film, manchmal komisch und manchmal bizarr, zu brutal (FSK 12), für einen „erwachsenen“ Western mag er zu seiner Zeit passend gewesen sein. Doch scheint es mir so, dass nur Passagen, besondere Ereignisse aus dem Originalbuch herausgepickt und dann miteinander verbunden wurden, so dass es an Tiefe und einem Spannungsbogen fehlt.

Das Ende ist ebenfalls merkwürdig, denn der Film endet – wie der Trek – vor seinem eigentlichen Ende und hinterlässt den Zuschauer mit einem schiefen Grinsen. Ein Grinsen jedoch durchaus, was daran liegt, dass die Schauspieler, wie gesagt, ihren Job sehr gut machen und die Western – Atmosphäre, durch die großartigen Landschaftsaufnahmen, hervorragend transportiert wird.

Trotzdem ein sehenswerter Film!

Nur die Geschichte selbst, die hakt immer wieder, wirkt konstruiert und aufgesetzt, übertrieben hier und unglaubwürdig dort. Und immer wieder auch skurril, so als wenn jemand versucht hätte, etwas besonders „Großes“ zu erschaffen, was mit einem geringeren Anspruch weit besser geklappt hätte.

Der Film ist bei Concorde unter dem Label „Classic Selection“ erschienen. Das passt auch sehr gut, denn bei aller Kritik ist dies doch ein Klassiker, der drei der besten und größten aller Schauspieler, gerade im Western – Genre, aber auch darüber hinaus – auf der Leinwand vereint hat.

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Sherlock Holmes Folge 57: Die vierte Flasche (Titania Medien)

Bevor ich mit der Rezension richtig loslege, muss ich kurz dem Star Trek Fan in mir Zeit für ein paar Zeilen einräumen:

Wer sich die neuesten Folgen von „Star Trek: Strange new worlds“ angesehen hat, kennt die Stimme von Philine Peters-Arnolds, denn dort spricht sie die unglaubliche Pelia (gespielt von Carol Kane). Ihre hier so schön schrullige Stimme hat dem Star Trek Charakter, der von vielen „New Trek“ – Hatern mit Skepsis betrachtet wurde, einen zusätzlicher Teil an Charisma beigetragen. Natürlich spielte Carol Kane die Rolle auch perfekt, aber das wir in Deutschland eine so begnadete Synchronschauspielerin haben, die so großartig passt, ist ein Glücksfall.

So, jetzt geht es mit der Rezension richtig los…

So freute ich mich sehr als ich Philine Peters – Arnolds abermals begegnete als ich mir die Folge 57 aus der Titania Medien – Holmes – Reihe angehört habe. Hier stellt sie eine Freundin von Martha Hudson dar, die sich bei der Verabredung mit zwei Herren in einem bekannten Londoner Club, im Tag geirrt hat. So kommt es, dass Holmes und Watson einspringen. Wo die beiden sind, ist natürlich auch ein Mord (oder sonstiges Verbrechen) nicht weit entfernt.

Holmes und Watson werden Zeugen eines Rivalitätsstreits zwischen dem verheirateten Lebemann John Forfar und dem charismatischen Tony Elgin, der unsterblich in Forfars Gattin verliebt ist. Wenig später kommt der Ehemann zu Tode. Hat sein Ableben etwas mit der Rivalität zwischen den beiden Männern zu tun, oder war es Selbstmord? Holmes beginnt zu ermitteln.

Das Label Titania Medien, welches sich auf die Fahnen geschrieben hat, atmosphärische Hörspiele zu produzieren, zaubert hier tatsächlich akustisch das bunte Treiben an einem ausgelassenen Abend in einem gut besuchten Londoner Club auf die Ohren. Als Hörer befand ich mich mitten im Geschehen. Das alleine hat schon Spaß gemacht.

Mehr als andere Hörspiele der Folge lebt dieses hier von witzigen Dialogen, so auch jenen zwischen Mrs. Hudson (Regina Lamster) und ihrer Freundin, Margery Mapleton (Philine Peters – Arnolds).

Lestrade bekommt Extra – Screentime

Nach begangenem Verbrechen schreitet der unnachahmliche Inspektor Lestrade (Lutz Reichert) zur Tat. In seiner schnoddrigen, besserwisserischen Art und seiner offensichtlichen Abneitung gegenüber Dr. Watson, ist dieser Lestrade von Titania – Medien einzigartig. Reichert spielt den Inspektor so speziell, dass man sich nur zwischen Zuneigung und Abneigung entscheiden kann. Ich persönlich finde ihn inzwischen großartig, nachdem ich einige Folgen zuvor leise Bedenken hatte.

Sieht man sich den literarischen Lestrade an, so ist dies natürlich ein etwas biederer Polizeibeamter, der wohl kaum im Dienst an Alkohol denken oder allzu flappsige Sprüche machen würde. Jedoch gibt es inzwischen Unmengen von Hörspielen, alleine im Bereich „Sherlock Holmes“. So ist es ganz schön, einmal eine weitere Variante des Inspektors zu erhalten. Reichert bekommt offenbar immer mehr „Screentime“, was mir gefällt. Taucht Lestrade auf, gibt es auch etwas zu lachen.

Übrigens könnte dies durchaus an die Sherlock Holmes Verfilmungen mit Basil Rathbone angelehnt sein, in der Dennis Hoey den Lestrade gespielt hat. In der bekannten Film – Reihe waren Lestrade, wie auch Watson, leicht komödiantisch angelegt. So hat Lestrade sich in einer Folge in den Geheimgängen eines Hauses verlaufen oder hat sich selbst ausgesperrt etc. Auch die Wortgefechte zwischen Holmes / Watson und Lestrade machten in den Universal – Filmen (über)deutlich, wer intelligenter ist.

Auflösung wie bei einem Original – Fall

Die Auflösung des Falls hat mich ganz entfernt an den Original – Fall „Abbey Grange“ erinnert. Aber ich will nichts weiter verraten, nur soviel, dass die Auflösung wieder einmal deduziert wird, was mir sehr gefiel.

Wer also diesen beliebten und belebten Londoner Club mit launigen Gästen besuchen und dabei noch einen Mordfall samt Aufklärung erleben möchte, kann getrost zugreifen. Das Hörspiel von Marc Gruppe nach Herman Cyril McNeile und Sir Arthur Conan Doyle, könnt ihr u.a. hier erwerben:

Folge 057: Die vierte Flasche

1492 – Die Eroberung des Paradieses auf Blu – Ray

Als sich 1992 die Entdeckung Amerikas zum 500. Mal jährte, wurde diesem Ereignis mit zwei Kinofilmen gedacht. Der eine Film wurde unter anderem von Alexander Salkind (1921 – 1997) produziert, der auch die recht ikonischen Superman – Kinofilme mit dem 2004 verstorbenen Christopher Reeve, produzierte.

Es wird wohl kein Zufall sein, dass auch sein Film – wie „Superman – Der Kinofilm“ von 1978, mit mehr oder weniger bekannten Stars garniert daher kam: Tom Selleck, Marlon Brando, Rachel Ward, Benecio del Toro, Catherine Zeta – Jones kamen darin vor, während Georges Corrafaces den Christopher Columbus spielte. Der Film ist spannend, beinahe ein Mantel- und Degenfilm, und stellt Columbus vor Allem als Helden dar. Als großen Entdecker.

So sehr „Christopher Columbus – Der Entdecker“ seine Berechtigung hat, zumal der Film auch für jüngere Zuschauer geeignet ist, war es doch gut, dass Ridley Scott mit „1492 – Eroberung des Paradieses“ ein realistischeres Bild von Columbus und der genannten „Eroberung“ entwarf.

Gerard Depardieu war ohnehin schon ein großer Name, gerade erst 1990 verkörperte der außerordentlich arbeitsame Schauspieler „Cyrano von Bergerac“ im gleichnamigen, von Preisen überhäuften Film, nach dem Drama von Edmond Rostand.

Ridley Scott wählte sich mit ihm einen charismatischen Schauspieler aus, der zwar äußerlich nicht dem Stereotyp von Christopher Columbus entsprach (einem italienischen Seefahrer in kastilischen Diensten), jedoch den Menschen Columbus mehrdimensional darstellen konnte.

Columbus war Humanist. Er begegnete den indigenen Völkern seines entdeckten Kontinents mit Respekt und lernte sogar von ihnen, wie er es auch in seinen Logbucheintragungen beschrieb. Erst als der spanische Hof (die Königin wird von Sigourney Weaver gespielt, die Ridley Scott Fans bekannt sein dürfte, da sie die „Ripley“ in diversen Alien – Filmen gab) von der Möglichkeit erfuhr, in „Indien“ (in Wahrheit Amerika) könne es Gold geben, begann das grausames Fiasko seinen Lauf zu nehmen. Sollte das christliche Abendland den Ureinwohnern eigentlich Gutes bringen, wir kenne das heute aus unseren Geschichtsbüchern, brachte es in Wahrheit Verderben in mannigfaltiger Form.

So ist diese Verfilmung nichts für schwache Nerven. Was langsam und zunehmend euphorisch beginnt, weist ausgerechnet da Längen auf, wo das Paradies entweiht wird und blutige Grausamkeiten um sich greifen, bis man als Zuschauer selbst droht darin (geistig) unterzugehen.

Das Ende weiß mit einem Detail zu überraschen, nämlich dem, wie es dazu kam, dass Columbus nicht vergessen wurde, obschon er keinesfalls einen kürzeren Weg nach Indien gefunden hatte. Das wir ihn heute alle noch namentlich kennen, hat er nämlich seinem Sohn zu verdanken. Aber ich möchte nichts vorweg nehmen.

Dieser farbenprächtige Film mit der eindringlichen Musik von Vangelis ist anders als der erstgenannte: Kein Heldenepos, aber ein historisches Lehrstück von gigantischem Ausmaß. Gespart hat man hier an Nichts, wie es scheint, was erst recht auf Blu – Ray eindrucksvoll zu sehen ist.

Sehenswert und bei Pidax aktuell auf DVD und Blu-Ray erhältlich.

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Superman 78 – Der beste Superman ist zurück!

DIE COMIC-FORTSETZUNG DES 70ER-JAHRE-KULTFILMS!

Superman ist der größte Held aller Zeiten! Er beschützt die Stadt Metropolis und den gesamten Erdball! Die Menschen lieben und verehren ihn! Aber aus den Tiefen des Alls droht eine ungeheuerliche Gefahr: Das Maschinenwesen Brainiac, das ein unfassbares Geheimnis mit Supermans Heimatplaneten Krypton verbindet, kommt nun zur Erde, um den Mann aus Stahl zu bezwingen! Um die Bürger von Metropolis zu retten, bleibt ihm nur eine Wahl: Er muss sich dem überlegenen Feind ergeben! Eine brandneue Story aus der Welt von Richard Donners Kino-Klassikers Superman – Der Film, der „Mutter aller Superhelden-Filme“ – ein Muss für alle Fans des stählernen Helden! Geschrieben von Robert Venditti (GREEN LANTERN, HAWKMAN, FLASH) und in Szene gesetzt von Wilfredo Torres (SUICIDE SQUAD, Jupiter‘s Legacy)! ENTHÄLT: SUPERMAN ’78 1–6 (Pressetext, Panini-Comics).

Persönlicher Eindruck

Ich persönlich habe Christopher Reeve als Superman erst im zweiten Teil im Kino kennengelernt. Erst später sah ich dann auch „Superman – Der Film“, den ich bis heute gerne einmal auf der großen Leinwand sehen würde. Beide Filme nahmen, bei ganz viel Augenzwinkern, den Helden relativ ernst (nicht normal in den 1970ern), was mich damals total begeistert hat.

(c) Panini (c) DC Comics – SUPERMAN 78

Christopher Reeve (1952 – 2004) stellte Superman zudem symphatisch dar. Sein Alter Ego, Clark Kent, trug eine fast zu große Hornbrille und stellte sich ständig irgendwie ungeschickt an. Diese komischen Momente wurden von Lois Lane, gespielt von Margot Kidder (1948 – 2018), meist ignoriert. Sie kannte Clark Kent, ihren Kollegen, eben nur so und fand ihn allenfalls „nett“. In Superman jedoch verliebte sie sich unsterblich, ohne (zunächst) zu bemerken, dass Superman und Clark Kent eine Person sind.

Gene Hackman (geb. 1930) gab einen perfiden Lex Luther. Manchmal wurde seine Rolle überzeichnet und oft, wenn man ihn nicht mehr ernst nehmen konnte, wurde er zur echten Bedrohung.

Klar ist, dass Richard Donner (1930 – 1921) die erste ernstzunehmende Kinoversion von „Superman“ (oder überhaupt eines Comichelden!) auf die Leinwand brachte. Mit Marlon Brando als Supermans Vater (wenngleich Brando seine Rolle eher lustlos gespielt haben soll), wurde „Superman: The Movie“ zumindest aufsehenserregend. Dazu trugen aber auch Namen wie Glenn Ford (Jonathan Kent) und Maria Schell (Vond – Ah) bei.

Wer im Film die ikonische Musik von John Williams hörte und dabei zusah, wie Kal – El seinen Weg als superstarkes Kleinkind auf der Erde antrat, um zu jemandem zu werden, der sich geschworen hatte, der Menschheit beizustehen, konnte – nach bestandenem Abenteuer – nur begeistert das Kino verlassen. Die Tricktechnik war innovativ und überzeugend, das Drehbuch eine gekonnte Mischung aus einer tiefen Verneigung vor der Comicfigur „Superman“, einer ordentlichen Spur Humor und Wunderglauben, was insgesamt einen äußerst erfrischendes Ergebnis zeitigte.

Die ersten beiden Kino – Teile wurden seinerzeit in einem Stück gedreht und sie gehören auch inhaltlich eng zueinander. Jedoch: Was wäre gewesen, wenn es dazwischen noch einen weiteren Teil gegeben hätte?

Die Comic-Fortsetzung zwischen Teil I und Teil II

Es ist Robert Vendetti und Wilfredo Torres außerordentlich gut gelungen, die richtige Atmosphäre des 1978er – Kinofilms einzufangen. Nicht nur ist dies eine Großstadt in den 1970er – Jahren, wie wir sie aus den Kinofilmen (u.a.) kennen, auch ist der Zeichenstil angelehnt an die Comics jener Zeit.

Zur stimmigen Atmosphäre kommt dann noch, dass die Hauptcharaktere (meistens) sehr gut getroffen werden. Und sie verhalten sich auch so, wie wir es vom Kino kennen.

Und so läuft ratternd eine weitere „Kinofilm – Rolle“ im Kopf an, wenn man den Band öffnet. Man meint, die triumphale Filmmusik von John Williams zu hören und man bekommt „einfach mal so“ einen weiteren Teil der vielleicht besten Superman – Film – Reihe präsentiert.

Weniger Gutes wird ausgeblendet

Nach „Superman – Der Film“ und „Superman II – Allein gegen Alle“ wurden noch „Superman III – Der stählerne Blitz“ und „Superman IV – Die Welt am Abgrund“ gedreht.

Die beiden Filme haben ebenfalls einen eigenen Charme, aber können das Gefühl, einen wirklich großen Kinofilm zu sehen, nicht mehr so gut generieren. Doch da dieser Comic direkt nach dem ersten stattfindet, braucht uns das nicht weiter zu kümmern.

Fazit:

Superman 78“ ist für die vielen Christopher Reeve Fans auf der Welt ein Geschenk. Endlich kann man wieder in diese äußerst unterhaltsame und atmosphärisch dichte Welt eintauchen, die einige von uns als Kind erstmals erlebten.

Weiterführender Link:

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Star Trek: Strange new worlds – Staffel 1 auf Blu-Ray und Co. (Mai 2023)

Vor Weihnachten wirkte „Strange New Worlds“ (auf Paramount Plus) auf mich wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Jede Folge brachte eine in sich abgeschlossene Handlung, während übergeordnete Handlungen fortgesetzt wurden.

So konnten sich schon in diesen ersten 10 Episoden Beziehungen und Charaktere entwickeln, während man trotzdem wöchtenlich die Befriedigung einer in sich abgeschlossenen Episode erleben durfte.

Die Charaktere sind ähnlich jenen, die ich von der Kirk – Crew meiner Kindheit kenne. Nur in modern. Tatsächlich sind ja auch Pike, Spock, Una und Uhura mit von der Partie!

SNW wirkte von Anfang an frischer, lebendiger und vor Allem weit optimistischer als alles andere, was wir in jüngster Zeit aus dem „Star Trek“ – Universum erleben durften. Ethan Peck übernahm die Rolle von Spock in einer eigenen Weise, die aber gut aufgeht. Ohne Bart (wie in Star Trek: Discovery) sieht er dem Vulkanier nun auch viel ähnlicher.

Endlich ist die erste Staffel nunmehr auf Silberscheibe erschienen, was es jedem ermöglicht, die Serie zu sehen, unabhängig vom Erwerb eines Streamingdienstanbieters.

Die einzenen Folgen wurden mit zusätzlichen, nicht verwendeten Szenen im „Extra“ versehen. Einige dieser Szenen sind so toll, dass ich mich nur etwas ärgere, dass man sich gegen sie entschieden hatte. Manches wäre noch klarer geworden. Zudem sind auf der letzten Scheibe noch ein paar „Behind the scenes“ – Momente verewigt, die auch hinter den Kulissen eine grundsätzlich positive Stimmung erahnen lassen – wenn nicht gerade „Karanthäne“ angesagt ist. Da war ja mal was…. Corona, genau.

Ich kann die Serie und natürlich auch die verschiedenen Inkarnationen der erschienenen ersten Staffel jedem Trekki nur ans Herz legen.

(c) Paramount Plus

https://www.mediamarkt.de/de/product/_star-trek-strange-new-worlds-staffel-1-dvd-2865130.html

Im Mai 2023 erschienen nun zwei weitere TITANIA Sherlock Holmes Hörspiele!

Im Mai 2023 sind zwei neue „SHERLOCK HOLMES“ – Hörspiele aus dem Hause Titania auf den Markt gekommen. Hier stelle ich sie kurz für euch vor.

I. Der Mann im Speisewagen

Philip Hardy wird von vier Personen verfolgt, die offenbar sein Leben bedrohen. Alles nur wegen dieses unsinnigen Schriftstücks, dass ihm der Zufall im wahrsten Sinne zugeweht hat?

Dieser Fall ist spannend vom ersten Moment an. Auch, wenn die verschlüsselte Botschaft schnell gelöst wird, macht es Spaß, Holmes, Watson und auch Lestrade in Aktion zu erleben. Speziell das Zusammenspiel von Watson und Lestrade macht Freude.

Etwas untypisch für einen „echten Holmes Fall“ – so man dieses Maßband anlegen möchte –  ist der offenbar große Bekanntenkreis von Holmes und Watson, denn auch, wenn sie ein paar Bekannte hatten, so lebten sie in den Original – Büchern relativ zurückgezogen. Wenn überhaupt, dann hatte Watson ein paar „Freunde“ (man denke zum Beispiel an Percy Phelps in „Der Marinevertrag“ und schließlich wird er ja mit Holmes auch nur durch einen alten Freund bekannt gemacht (in „Eine Studie in Scharlachrot“ ).

Wir erinnern uns jedoch daran, dass es Herman Cyril McNeile, aus dessen Federn die meisten der Titania – Fälle stammen. Obgleich er ein Zeitgenosse von Sir Conan Doyle war, schrieb er seine Fälle nicht über Holmes. Sie werden von Titania den „Holmes´schen Umfeld“ angeglichen.

Das ist jedoch nur ein Detail: Dieses Hörspiel macht Spaß! 

II. Geheimsache Styles Court

Sir James Lillybrook kann es sich nicht erklären, dass Staatsgeheimnisse an die Öffentlichkeit kamen. Und dabei werden seine Kollegen und er noch öfter zusammentreten, wieder unter den hohen Sicherheitsstandarts, die aber ja offensichtlich nicht ausreichen. Warum ist das so?

Wieder ist Lestrade (Lutz Reichert) mit von der Partie und wieder macht es Spaß, dem – in diesen Hörspielen – dem Alkohol zugeneigten Lestrade zu erleben, der Watson einmal mehr aufs Korn nimmt. Es gibt ein paar Stellen, wo ich mich wirklich amüsiert habe.

Die Lösung des eigentlichen Falls, der merkbar Anfang des 20. Jahrhunderts angelegt ist, ist abermals weniger ein deduktiv zu lösender Fall, wie einst beim „Hund von Baskerville“ oder im  Fall „Der Dauerpatient“. Dennoch ist es auch dieses Mal die scharfe Beobachtung und Schlussfolgerung von Holmes, die den Fall löst.

Merkwürdig bleibt jedoch, was Holmes am Ende der Story dem Schuldigen vorschlägt, um sich der Justiz zu entziehen. Ich kenne Holmes als jemanden, der vielleicht verzeiht und sogar mal Verbrechern, wie in dem Fall „Abbey Grange“ oder „Der blaue Karfunkel“, dabei hilft zu fliehen, wenn er ihre Motive versteht oder die Folgen einer Verurteilung seiner Ansicht nach nicht im richtigen Verhältnis zum Verbrechen stehen. Dieses Mal jedoch ist ein „Vorschlag“ ganz anderer Art… und erinnert mich an einen „Lord Peter Wimsey“ Fall.

Bewertung: Beide Hörspiele haben großen Spaß gemacht. Watson könnte sich beim Kommentieren jeglicher Sätze, die gesprochen werden, vielleicht mal etwas zurückhalten und ich würde auch gerne mal wieder so einen richtigen, heißt, „klassischen“ Holmes – Fall“ hören, aber die Qualität dieser Hörspiele hier (Sprecher, Musik, Effekte, Story) ist insgesamt sehr gut. Beste Unterhaltung für die Krimi-verwöhnen Ohren.

 

Das Hasbro Star Wars Vintage Collection – Playset „Endor Bunker“

May, the 4th nähert sich und „Die Rückkehr der Jedi – Ritter“ feiert dieses Jahr sein 40igstes Jubiläum. Es soll sogar Kinovorstellungen geben! Zu dieser Gelegenheit hat Hasbro ein schönes Set vom imperialen Bunker auf Endor auf den Markt gebracht. Mit dabei ist der als Scout – Trooper verkleidete Rebellen – Kommandeur, von dem ich, ich gebe es zu, erst durch dieses Set erfuhr.

(c) Disney, Hasbro – Der Endor – Bunker – Eingang

Wenn wir vom „Bunker“ sprechen, so ist bei diesem Produkt eher der Eingang gemeint, was sich bei diesem Maßstab aber ja fast von selbst versteht. Dieser, teilweise von grüner Vegetation überwucherte Eingang, spielte gegen Ende des Finales von Episode VI eine entscheidende Rolle, wobei speziell das doppelte Tor von Bedeutung war.

Der Bunker – Eingang ist in diesem Set akkurat wiedergegeben und erinnert daran, wie Han Solo und Leia, zunächst vergeblich, bemüht waren, dessen Türen kurzzuschließen.

(c) Disney, Hasbro: Der getarnte Rebellen – Commander

Man muss nur etwas basteln, ehe einem dieses schöne Set zur Verfügung steht, was durchaus Spaß macht. Einmal aufgebaut hat man einen hervorrangenden Hintergrund zum Aufbau von Figuren in einer Vitrine oder auf einem Regalbrett. Zum spielen eignet sich dieses Set nur bedingt, da die Türen über keine Mechanik verfügen. Möglich ist es natürlich trotzdem.

Der Hasbro Star Wars Vintage Collection – Playset Endor Bunker with Rebel Commando (Scout Trooper Disguise) kann in ausgewählten Shops für rund 70 EUR erworben werden, wie zum Beispiel hier:

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Playset bei Toy-Palace bestellen…

Die angegebenen Bestellmöglichkeiten sind nur exemplarisch. Eine Eingabe über Google genügt, um weitere ausfindig zu machen. 

YOUNG SHERLOCK HOLMES Limited Blu-Ray – Steelbook

Ein halbes Jahr nach der Premiere von „Young Sherlock Holmes“ kam der Film, im Sommer 1986, nach Deutschland. In Amerika hatte der Film seine Premiere am 4. Dezember 1985 und ein düsteres, wunderbares Kinoplakat, welches eindeutig zeigte, dass es sich hier um ein Abenteuer des jungen Sherlock Holmes handelte.

Das Kinoplakat in Deutschland war recht vage. Eine Mischung aus Motiven der Aushangbilder, im Zentrum eine „Tempelszene“. Einzig das „Steven Spielberg präsentiert“ ganz oben drüber hätte eventuell locken können, andererseits meinte das potentielle Publikum vielleicht auch, dies sei eine Kinderversion von „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ aus dem Jahre 1984?

Jedenfalls war der Film kein großer Hit. Er kostete 18 Mio. Dollar und nahm in Amerika und Kanada zusammen lediglich 19,7 Mio. Dollar ein. Die Kritiken waren nicht vernichtend, aber auch nicht begeistert. Das dieser Film den ersten „nur CGI – Charakter“ in der Geschichte des Kinofilms beinhaltete, machte mehr von sich reden als der Film selbst. Auch der Soundtrack von Bruce Broughton wurde schnell beliebt und gewann den Saturn Award für den besten Soundtrack.

Das dieser Film kein großer Erfolg war, konnte ich 1986 nicht wissen, was gut so war. Es gab noch keine „social media“ und kein Internet, aus dem ich innerhalb von wenigen Stunden erfahren hätte, dass die „Welt“ diesen Film nicht so wirklich interessant findet.

Mich hat der Film damals begeistert. Das lag daran, dass ich mich mit diesem Holmes (und, zugegeben, Watson) identifizieren konnte, aber auch daran, dass der Film einfach mit viel Liebe zur Figur des Sherlock Holmes und zum viktorianischen London erzählt wurde. Die SchauspielerInnen waren überzeugend, nichts an diesem Film wirkt billig. Durch die speziellen „Waffen“ der „Bösen“ in diesem Film, gab es obendrein auch noch eine Prise Spielberg´schen Horrors.

Auch, wenn sich Holmes und Watson eigentlich erst im Erwachsenenalter treffen (in „Eine Studie in Scharlachrot“), könnte dies dennoch die „geheime Vorgeschichte“ sein, die eigentliche, wichtige Story, die erklärt, wie Holmes wurde, der er war als Watson ihn im „Barts“, dem „Bartholomews Hospital“, antraf.

Chris Columbus, der Drehbuchautor, orientierte sich bei seinem Drehbuch nicht nur an den Original – Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle, sondern auch an den Werken von Charles Dickens, was u.a. in den äußerst kreativen Namen erkennbar ist. Angeblich soll „Nicholas Nickelby“ speziell ein Vorbild gewesen sein, was die Stimmung in der Brompton School angeht. Columbus machte sich später einen Namen als er Regie beim ersten „Harry Potter“ Film führte, zu dem „Young Sherlock Holmes“ einige Ähnlichkeiten im Stil aufweist. (Man könnte zudem meinen, J.K. Rowling hätte dieser Film irgendwann sehr beeindruckt und beeinflusst… Sucht man nach Ähnlichkeiten, findet man sie auch ;))

Barry Levinson (Regisseur von Rain Man z.B.) führte Regie und neben Spielberg – der sich eigens am Set um eine „britische, korrekte Film –  Atmosphäre“ gekümmert haben soll, fungierten die berühmten Kathleen Kennedy und Frank Marshal als ausführende Produzenten.

Unter den Schauspielern befanden sich beispielsweise Anthony Higgins (Der Kontrakt des Zeichners) und Nigel Stock (Waxflatter), der in einer bekannten BBC – Serie den Dr. Watson darstellte, zuletzt mit Peter Cushing als Holmes. Aber auch Patrick Newell, der in einer Sherlock Holmes Serie mit Geoffrey Whitehead und Donald Pickering den Inspector Lestrade gab und in der Granada Sherlock Holmes Serie, in der Folge „Der Dauerpatient“, (ebenfalls und zu Recht) um sein Leben fürchtet, war mit von der Partie.

Jetzt ist der Film von Paramount Pictures endlich auf Blu-Ray erschienen und zwar in einer schicken Steelbook – Edition. Die Verpackung ist wunderschön. Aber wie ist die Bildqualität? Wer sich bei Youtube danach umsieht, wird wenigstens eine vernichtende Kritik zur High Definition Qualität der Blu Ray finden (auf englisch). Was ist da dran? Nachdem ich diese sehr schlechte Kritik gesehen hatte, musste ich die Steelbook Edition natürlich trotzdem haben, und sei es nur als seltenes Sammlerstück. So sind Fans eben 😉

Zu meiner großen Freude konnte ich dann aber auch feststellen, dass die Bildqualität viel besser ist als – nach jener Kritik – erwartet! Okay, dies ist kein sorgfältig restauriertes Bild und wer sich z .B. die Blu-Ray von „Ivanhoe“ (1952) ansieht, der weiß, dass es sogar noch besser ginge, aber gegenüber der DVD – Veröffentlichung ist die Blu – Ray von „Young Sherlock Holmes“ eindeutig ein Schritt nach Vorne. Der Film wirkt solider, das Bild ist detailreicher und wird – in größerer Schärfe und mit deutlicheren Konturen – zu neuem Leben erweckt. Ein Kauf der limitierten Steelbook – Edition lohnt sich also.

(c) Paramount - Das Geheimnis des verborgenen Tempels - limitierte Steelbook - Edition

Dennoch wird der Film etwas stiefmütterlich behandelt: Keine Zusatzszenen, kein Audio-Kommentar, keine „Behind the Scenes“ – Doku und nicht einmal ein Trailer sind auf der Blu – Ray zu finden! Dabei wäre der Trailer kein Problem gewesen und selbst auf Youtube gibt es zumindest einen Beitrag über den ersten CGI – Charakter im Film, den „Glasritter“. Warum hat man so was nicht mit auf die Blu-Ray gepackt? Auch ein Intereview mit Nicholas Rowe (Holmes) und Alan Cox (Watson) wäre höchst interessant gewesen.

Wie dem auch sei, ich bin sehr glücklich über die Veröffentlichung des Films auf Bluray und werde die Steelbook – Edition hüten wie einen Schatz.

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Die Mars Chroniken (TV Serie) – Remastered bei PIDAX

Ray Bradbury (1920 – 2012) veröffentlichte seine „Mars Chroniken“, eine lose zusammenhängende Reihe von dystopischen Kurzgeschichten, im Jahre 1950. Behandelt wird die Kolonisierung des Mars aus verschiedenen Blickwinkeln, wobei der Menschheit ein nicht gerade freundlich anmutender Spiegel vorgehalten wird. Bradbury´s Romane behandeln häufig die Licht- und Schattenseiten der Menschheit, wobei die Schattenseite deutlich stärker ausfällt. So tun seine Science Fiction Geschichten das, was Science Fiction am besten kann: Davor warnen, was geschehen könnte, wenn die Menschheit sich nicht endlich im positiven Sinne weiterentwickelt.

Eine Serie, die jeder kennt, ohne sie zu kennen…

Grob angelehnt an diese Kurzgeschichtensammlung entstand 1979 der TV – Dreiteiler „Die Mars Chroniken“, der im April 1983 im ZDF ausgestrahlt wurde. Diese damals sehr stark verkürzte Version des Dreiteilers war auch die letzte Ausstrahlung, die gezeigt wurde. Bradbury selbst stand dieser Verfilmung kritisch gegenüber.

Ich war jedoch – damals gerade mal 13 Jahre alt – äußerst gespannt auf dies Serie. Das hatte diverse Gründe. Zum Einen gab es da diese ZDF Werbesendung für den „neuen ZDF Zweikanalton“, die häufig am Vormittag lief. Darin gab es eine kuriose und leicht gruselige Szene, in der ein Vater zu seinem „Sohn“ sagt: „You are David and yet you are not!“ usw. Diese Werbesendung lief so oft, dass sie wohl niemand verpasst hat. Ich war natürlich gespannt, wie die dazugehörige Serie wäre.

(c) Pidax – Die Mars Chroniken remastered

Dann war da noch Rock Hudson in „der“ Hauptrolle! Ihn kannte ich vor Allem aus amerikanischen Komödien a´la „Ein Goldfisch an der Leine“ oder auch „Pyjama für Zwei“. Erstaunlich ist, dass er in viel mehr Western und Abenteuerfilmen mitgewirkt hat, und er mir dennoch vor Allem aus jenen witzige Filmen im Gedächtnis geblieben ist. Jene Komödien hatten dafür gesorgt, dass ich den Kerl gerne sah. Aber auch andere bekannte Gesichter sollten mitspielen, wie zum Beispiel Maria Schell oder Barry Morse, den ich als Prof. Victor Bergman, aus „Mondbasis Alpha 1“ kannte.

Remastered und mit dem Charme der 1970er

Bei Pidax sind die Folgen stark überarbeitet – und komplett! –  erschienen. Das Bild und der Ton waren noch nie so gut, speziell die nun wunderbar detailreichen Matte Paintings sehen einfach toll aus. Die Farben wirken stärker, teils sogar  leicht anders als zuvor. Optisch ist das jetzt ein Genuß und man kann leicht über die offensichtlichen Spielzeug – Modelle hinwegsehen, die jetzt mehr denn je als solche entlarvt werden. Ist ja klar: Je besser die Auflösung, desto mehr werden auch solche Details deutlich.

Das die Serie so sehenswert ist, liegt vor Allem daran, dass sie einen ganz eigenen 70iger / 80iger Jahre – Charme versprüht. Die mitreißende Musik von Stanley Myers (die kaum noch auf CD zu haben ist), die Kleidung, das Design – alles wirkt auf eine einnehmende Weise „Retro“.

Dystopie, aber unterhaltsam

Die Geschichte ist nicht gerade das, was man sich ansehen sollte, wenn man sich besser fühlen will, denn ähnlich wie in den Vorbilder von Bradbury, an die man sich hier vage anlehnt, wird der Mensch hier in vielen unschönen Facetten dargestellt. So stimmt die Serie nachdenklich.

(c) Pidax – ein optimistischer Colonel Wilder

Dabei beginnt alles eigentlich sehr optimistisch, denn die erste Reise zum Mars steht an. So berichtet die erste Folge von den „Expeditionen“ (auch Titel der Folge 1). Colonel Wilder möchte den Mars für die Menschen gewinnen, jedoch verlaufen die ersten Missionen ganz anders als erwartet… Schließlich macht er sich selbst auf den Weg. Jede einzelne Mission wird von den Charakteren getragen und von deren „Chemie“ untereinander…

Folge 2, „Die Kolonisten“. Hier die Inhaltsangabe von der Website fernsehserien.de: Colonel Wilder und seine Crew besiedeln den „Roten Planeten“ Mars. Scheitert die Kolonisation am Unvermögen der Irdischen, unter neuen Bedingungen die alten Fehler abzulegen? Oder sind geheimnisvolle Kräfte im Spiel? Die Pater Peregrine und Stone verfolgen eine Spur. Das Ehepaar Lustig such indes nach seinem verschollenen Sohn David. Er taucht auf – und verschwindet. Nur ein Spuk? (Text: Hörzu 13/1983, S. 69)

Folge 3, „Die Marsianer“: Nur wenige Siedler blieben auf dem Mars. Die meisten sind auf die Erde zurückgekehrt, wo inzwischen der Atomkrieg ausgebrochen ist. Colonel Wilder verschweigt dem alten Hathaway das schreckliche Ende irdischen Lebens. Als er die Frau und die Tochter Hathaway trifft, traut er seinen Augen kaum: Vor zehn Jahren hatte er sie zuletzt gesehen. Und doch sind sie nicht gealtert. Hatten die Frauen Kontakt mit Marsianern? (Text: Hörzu 13/1983, S. 77)

Übrigens spricht Friedrich Schütter (Lorne – Greene Sprecher), immer wieder einleitende oder kommentierende Texte, während Gert Günther Hoffmann (bekannt u.a. als DIE Stimme von Captain Kirk) den Colonel Wilder synchronisiert hat.

Fazit: Mit der Neuauflage der „Mars – Chroniken“ von PIDAX erhalten wir die bisher audiovisuell beste Bearbeitung der SciFi-Serie aus den 1970ern. Wie gut oder schlecht sie damals auch abgeschnitten haben mag: Heute ist sie ein Leckerbissen für nostalgische SciFi-Fans.

Für 19,99 EUR u.a. hier erhältlich:

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Sherlock Holmes 50 (TITANIA): Der Tod im Würmsee

Am Pfingstsonntag, dem 13. Juni 1886, kam Ludwig II. von Bayern unter ungeklärten Umständen im Würmsee zu Tode. Auch Prof. Dr. Bernhard von Gudden, sein behandelnder Psychiater, fand im nicht allzu tiefen Wasser den Tod. Die Ermittlungsergebnisse des Meisterdetektivs Sherlock Holmes diesen Fall betreffend, wurden bis heute unter Verschluss gehalten und hiermit nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. (Verlagstext).

Generell finde ich die TITANIA – Hörspiel – Serie um „die geheimen Fälle des Meisterdetektivs“ äußerst reizvoll. Die Sprecher, oft aus dem Synchronschauspieler – Bereich, die passende Musik und reichhaltigen Hintergrundgeräusche erzeugen regelmässig ein bestes Beispiel für „Kopfkino“ und zwar so, wie es Holywood nicht besser erzeugen könnte. Entsprechend habe ich schon oft berichtet.

Auch das 50. Hörspiel weist diese Charakterzüge auf, aber es holt mich leider nicht so ganz ab. Der Grund ist ganz einfach: Ich bin sehr wohl ein Fan von Sherlock Holmes, jedoch nicht von Ludwig II. Ich weiß, nicht zuletzt von meinem Bruder, der vor vielen Jahren nach Bayern zog, dass Ludwig II. dort ein wahrer „Kult“ ist, also ähnlich wie Sherlock Holmes überall auf der Welt.

Marc Gruppe ist tief in die Historie eingetaucht, um dieses 2CD – Hörspiel zum Leben zu erwecken. Zugegebener Maßen ist es durchaus kurzweilig, dem Geschehen zu folgen. Ein wenig so als würde man an einer äußerst lebendigen Geschichtsstunde teilnehmen, die einen zum Zeugen von Geschehnissen macht, die geschichtlich mitunter äußerst brisant und spannend sind. Vielleicht ist es so gewesen!

Jedoch bin ich wohl ein zu großer Traditionalist, was „Sherlock Holmes“ angeht. Ich fand seinerzeit die Folge „Mayerling“ zwar etwas exotisch, aber durchaus spannend. Nun abermals mit „Geschichtsstunden aus dem deutschsprachigen Raum“ unterhalten zu werden, wird dem Einen gefallen, dem Anderen weniger. Ich persönlich würde es jederzeit vorziehen einen ganz normalen Mordfall im nebelverhangenen London und dessen Aufklärung zu folgen als – im Kopf – nach Bayern zu reisen…. Aber das ist Geschmackssache.

Diese relativ harten Worte tun mir aber auch schon wieder leid, da sie nun geschrieben worden sind: Ich kann nur ahnen, wie viel Mühe in die Recherchen zu diesem Hörspiel eingeflossen sein mögen! Abgesehen davon ist es ja abermals ein gelunges Hörspiel! Nur eben – aus meiner Sicht – kein richtiger „Holmes“.

Dieser klärt jedoch den „Fall Ludwig II – Der Tod im Würmsee“ durchaus nach Holmes – Art auf. Joachim Tennstedt ist dabei – wie auch Detlev Bierstedt – so professionell wie eh und je. Überhaupt können alls SprecherInnen überzeugen.

Fazit: Normalerweise fällt es mir sehr leicht, die Titania – Holmes – Hörspiele zu rezensieren, wenn es sich um übliche „Sherlock Holmes“ – artige Hörspiele handelt. Dieses sehr gut recherchierte Hörspiel um den Tod von Ludwig II. hat einen ganz eigenen Reiz und ist durchaus als kurzweilig (und sogar noch lehrreich) zu bezeichnen. Dennoch fehlt mir persönlich eine Prise vom „Ur – Holmes“, dem Kerl, der im Londoner Nebel Spuren sichert und Lestrade durch die Blume erklärt, wie überlegen er ihm ist. Also: Ein sehr gelungenes Hörspiel, ein nicht ganz so starkes „Holmes“ – Hörspiel. Das wäre meine persönliche Wertung.

Wer jedoch Holmes UND Ludwig II. verehrt, für den ist dieses Hörspiel ein absolutes Muss!

Interessantes von Sherlock Holmes Wikipedia:

„Das Hörspiel war ursprünglich bereits für den 27. Mai angekündigt wurden, doch führten Flutschäden im Juli 2021, bei dem auch das Studio in Mitleidenschaft geraten war, sowie Corona-Erkrankungen von Marc Gruppe und Stephan Boseniusim im Frühjahr 2022 zu mehreren Verschiebungen, wodurch sie erst nach Folge 54 erschien.“