Sherlock Holmes – neuer Fall Nr. 55: Der Blütenmacher

Der Nachtexpress nach London wird überfallen. In ihm befindet sich auch Inspector Lestrade, der einen gefährlichen Sträfling überführen soll. Als der Beamte nach einem Schlag auf den Kopf wieder zu sich kommt, ist der Mörder geflohen und das Banknotenpapier, das für die Bank of England bestimmt war, geraubt. Holmes übernimmt den Fall. Zusammen mit Watson nimmt er die Spur einer Fälscherbande auf, die in London ihr Unwesen treibt. Um dem Drahtzieher der Bande auf die Schliche zu kommen, wird Watson in die Organisation eingeschleust. Doch dann geschieht ein entsetzlicher Mord und die Ereignisse eskalieren.

Der 55. Fall der „neuen Fälle“, in denen Christian Rode als Sherlock Holmes und Peter Groeger als Dr. Watson brillieren, präsentiert uns eine spannende Geschichte, in der ausgerechnet Watson Mitglied einer Geldfälscherbande werden muss.

Die Story ist logisch aufgebaut und ich empfand das gesamte, 62minütige Hörspiel als äußerst kurzweilig. Ein Glied der logischen Kette fügt sich in das Nächste. Holmes ist wieder einmal ganz er selbst, wie wir es von Christian Rode kennen und Peter Groegers Watson auch wieder einmal genießen zu dürfen, war mir eine große Freude.

(c) allscore, romantruhe.de - Der 55. neue Fall!

Lutz Harder bietet uns jenen integren Kriminalinspektor, den wir auch aus seiner eigenen Serie schon so gut kennen. Udo Schenk´s Stimme ist perfekt für die Rolle des kriminellen Charles Hartigan geschaffen. Aber auch Melanie Isakowitz und Nicolai Tegeler sprechen ihre Rollen passend als die Frau des Kunstlehrers, Julie Sommers, und ihren Mann, Cliff Sommers. Alle Sprecherinnen und Sprecher überzeugen. Musik und Effekte runden den guten Gesamteindruck ab.

Man könnte dem Hörspiel vorwerfen, etwas in der Art habe es sicher schon so oder ähnlich irgendwo gegeben, aber exakt dies sehe ich als Pluspunkt: Diese Story wirkt wie ein richtiger alter Krimi in der Art von Sir Conan Doyle. So reizvoll es auch sein mag, ungewöhnliche Hörspiele mit völlig unerwarteten Situationen und Verläufen zu hören, muss es manchmal einfach ein Krimi „vom alten Schlag“ sein, so wie es hier der Fall ist.

Sherlock Holmes, neue Fälle 55: Der Blütenmacher

Sherlock Holmes Folge 57: Die vierte Flasche (Titania Medien)

Bevor ich mit der Rezension richtig loslege, muss ich kurz dem Star Trek Fan in mir Zeit für ein paar Zeilen einräumen:

Wer sich die neuesten Folgen von „Star Trek: Strange new worlds“ angesehen hat, kennt die Stimme von Philine Peters-Arnolds, denn dort spricht sie die unglaubliche Pelia (gespielt von Carol Kane). Ihre hier so schön schrullige Stimme hat dem Star Trek Charakter, der von vielen „New Trek“ – Hatern mit Skepsis betrachtet wurde, einen zusätzlicher Teil an Charisma beigetragen. Natürlich spielte Carol Kane die Rolle auch perfekt, aber das wir in Deutschland eine so begnadete Synchronschauspielerin haben, die so großartig passt, ist ein Glücksfall.

So, jetzt geht es mit der Rezension richtig los…

So freute ich mich sehr als ich Philine Peters – Arnolds abermals begegnete als ich mir die Folge 57 aus der Titania Medien – Holmes – Reihe angehört habe. Hier stellt sie eine Freundin von Martha Hudson dar, die sich bei der Verabredung mit zwei Herren in einem bekannten Londoner Club, im Tag geirrt hat. So kommt es, dass Holmes und Watson einspringen. Wo die beiden sind, ist natürlich auch ein Mord (oder sonstiges Verbrechen) nicht weit entfernt.

Holmes und Watson werden Zeugen eines Rivalitätsstreits zwischen dem verheirateten Lebemann John Forfar und dem charismatischen Tony Elgin, der unsterblich in Forfars Gattin verliebt ist. Wenig später kommt der Ehemann zu Tode. Hat sein Ableben etwas mit der Rivalität zwischen den beiden Männern zu tun, oder war es Selbstmord? Holmes beginnt zu ermitteln.

Das Label Titania Medien, welches sich auf die Fahnen geschrieben hat, atmosphärische Hörspiele zu produzieren, zaubert hier tatsächlich akustisch das bunte Treiben an einem ausgelassenen Abend in einem gut besuchten Londoner Club auf die Ohren. Als Hörer befand ich mich mitten im Geschehen. Das alleine hat schon Spaß gemacht.

Mehr als andere Hörspiele der Folge lebt dieses hier von witzigen Dialogen, so auch jenen zwischen Mrs. Hudson (Regina Lamster) und ihrer Freundin, Margery Mapleton (Philine Peters – Arnolds).

Lestrade bekommt Extra – Screentime

Nach begangenem Verbrechen schreitet der unnachahmliche Inspektor Lestrade (Lutz Reichert) zur Tat. In seiner schnoddrigen, besserwisserischen Art und seiner offensichtlichen Abneitung gegenüber Dr. Watson, ist dieser Lestrade von Titania – Medien einzigartig. Reichert spielt den Inspektor so speziell, dass man sich nur zwischen Zuneigung und Abneigung entscheiden kann. Ich persönlich finde ihn inzwischen großartig, nachdem ich einige Folgen zuvor leise Bedenken hatte.

Sieht man sich den literarischen Lestrade an, so ist dies natürlich ein etwas biederer Polizeibeamter, der wohl kaum im Dienst an Alkohol denken oder allzu flappsige Sprüche machen würde. Jedoch gibt es inzwischen Unmengen von Hörspielen, alleine im Bereich „Sherlock Holmes“. So ist es ganz schön, einmal eine weitere Variante des Inspektors zu erhalten. Reichert bekommt offenbar immer mehr „Screentime“, was mir gefällt. Taucht Lestrade auf, gibt es auch etwas zu lachen.

Übrigens könnte dies durchaus an die Sherlock Holmes Verfilmungen mit Basil Rathbone angelehnt sein, in der Dennis Hoey den Lestrade gespielt hat. In der bekannten Film – Reihe waren Lestrade, wie auch Watson, leicht komödiantisch angelegt. So hat Lestrade sich in einer Folge in den Geheimgängen eines Hauses verlaufen oder hat sich selbst ausgesperrt etc. Auch die Wortgefechte zwischen Holmes / Watson und Lestrade machten in den Universal – Filmen (über)deutlich, wer intelligenter ist.

Auflösung wie bei einem Original – Fall

Die Auflösung des Falls hat mich ganz entfernt an den Original – Fall „Abbey Grange“ erinnert. Aber ich will nichts weiter verraten, nur soviel, dass die Auflösung wieder einmal deduziert wird, was mir sehr gefiel.

Wer also diesen beliebten und belebten Londoner Club mit launigen Gästen besuchen und dabei noch einen Mordfall samt Aufklärung erleben möchte, kann getrost zugreifen. Das Hörspiel von Marc Gruppe nach Herman Cyril McNeile und Sir Arthur Conan Doyle, könnt ihr u.a. hier erwerben:

Folge 057: Die vierte Flasche

Sherlock Holmes (54) – Tod eines Giftforschers

Sherlock Holmes ist gerade mal wieder äußerst schlecht gelaunt, da kein Fall in Reichweite scheint, da kommt ihm Rechtsanwalt Alfred Humber (Torsten Münchow) äußerst gelegen. Der hat nämlich einen Klienten, der wenige Tage vor Auszahlung seiner Lebensversicherung verstarb. Und das, wie es den Anschein hat, da er – ein Hobby-mäßiger Giftforscher – sich offenbar versehentlich selbst vergiftet hat. Humber glaubt das nicht so recht und so bittet er Holmes darum, Nachforschungen anzustellen…

Von Anfang an ist dieses Hörspiel vom Feeling her den Originalen von Sir Arthur Conan Doyle sehr nahe. Ich hatte von Anfang an viel Spaß mit diesem Hörspiel, was auch daran liegt, dass die Art und Weise, wie sich Holmes verhält, um einen Beweis nachzuprüfen und schließlich den Täter stellt, absolut dem Verhalten des Sherlock Holmes entspricht, den ich so gut kenne.

Dieses Hörspiel gehört zu den „sehr guten“, der stets zumindest „guten“ Hörspiele der Reihe. Ich kann es bedenkenlos empfehlen.

Neben den Sprechern von Holmes (Joachim Tennstedt) und Watson (Detlev Bierstedt) spricht Regina Lemnitz die Mrs. Hudson, Pascal Breuer den John Sinclair, Thomas Balou Martin den Inspektor Durant. Ein Wirt und ein Meerschweinchen wird von Marc Gruppe gesprochen.

Genau das Richtige, wenn es draußen stürmt und regnet oder schneit. Gemütliche, atomosphärische dichte und spannende Geschichte mit guten Sprechern. 

Micro – Crimes: Sherlock Holmes und der Tod aus der Themse

Als alter Sherlock Holmes Fan ist man immer wieder auf der Suche nach neuen Erscheinungen, die es einem ermöglichen, mit Holmes und Watson Zeit zu verbringen. Was schließlich gibt es für einen Fan des Duos schöneres als sich im alten London zu treffen und mit ihnen Fälle zu lösen?

Ich traf bei meiner Recherche auf ein großformatiges Wimmel – Bilderbuch. „Micro – Crimes. Das Krimi Suchbuch. Sherlock Homes und der Tod aus der Themse.“

Selbst, wenn in den hier abgebildeten Wimmebildern von Gecko Keck (sicher ein Künstlername), keine Verbrechen versteckt wären, könnte man sich Stunden darin verlieren. Ich war zwei Mal in London und ja, es wimmelt dort tatsächlich von so vielen (und mehr) Menschen.

Gecko Keck (geb. 1967) designte Ü-Eier (5000 Designs und 300 Modelle) und war auch schon für Lizenzen zu Harry Potter, Herr der Ringe, Peanuts, Hello Kitty u.a. aktiv. Über 60 Bücher gehen auf sein Konto, darunter auch Kinder- und Jugendbücher sowie Bücher zum Thema zeichnen und malen. Das (und ein wenig mehr) verrät uns die Kurzvorstellung auf https://www.thalia.de/autor/gecko+keck-1313087/.

Ich fühlte mich sofort von den Zeichnungen angezogen. An berühmten Orten wie dem Big Ben, Covent Garden, Tower Bridge, Picadilly Circus und vielen weiteren sehen wir das bunte Treiben bei Tag und auch mal bei Nacht, wie es wohl etwa in den 1920er Jahren stattfand.

Wie, die Holmes – Geschichten handeln gar nicht in den 1920er Jahren? Nun, diese hier schon. Und das hat auch einen Grund. Hier kommen wir zum tieferen Sinn des Buchs. Watson richtet sich selbst an die Leser und erklärt, dass der alte Holmes, der sich offiziell von seinem Dienst zurückgezogen hatte, sich nun doch bereit erklärt, von seinem Schreibtisch aus für Recht und Ordnung zu sorgen. Alles, was er erhält sind diese akribischen Zeichnungen. Dazu Fragestellungen, wie z.B. diese hier:

„Nahe Big Ben, unweit der Themse schlägt der Veteran und Taucher John Loyd das erste Mal zu […] Es gilt seine Mordserie zu stoppen, auch wenn seine Opfer mutmaßliche Verbrecher aus der Londoner Unterwelt sind.“

Dies führt dazu, dass man schließlich höchstselbst mit einer Lupe die Wimmelbilder begutachtet. Eine nahezu meditative Beschäftigung, bei der man manchmal über die Detailsfreude der Zeichnungen schmunzeln kann. Aber es fallen einem auch manche Personen auf, die sich sehr verdächtig verhalten. Der Rest ist Kombinationsgabe: Hängt das, was wir sehen zusammen? Wenn ja, wie?

Natürlich löst Holmes auf, so dass wir am Ende wissen, was geschehen ist. Der eigentliche Spaß, da würde Holmes vermutlich zustimmen, ist das „Ermitteln“ selbst.

Übrigens ist bei diesem Buch auch noch ein hübsches Poster im Wimmelbild – Stil dabei.

Mittlerweile gibt es zwei Bücher in dieser Reihe, die sich großer Beliebtheit erfreuen und zu den SPIEGEL – BESTSELLERN gehören! Im zweiten Band treffen Holmes und Arsene Lupin aufeinander. Ein dritter ist bereits in Vorbereitung. Im März soll ein weiteres Buch dieser Art erscheinen, in dem es die Leser nach Berlin in den 1920ern verschlägt.

Fazit: Holmes – Fans mit wenig Kombinationsgabe kommen alleine durch das Betrachten der wunderschönen Bilder auf ihre Kosten. Fans mit Kombinationsgabe haben hier die Möglichkeit auf eine neue Weise das Lösen von Fällen zu erleben. Spaß ist garantiert. Die Bücher der Reihe sind sehr schön gebunden, die Seiten sind aus starkem Papier. Für nur 20 EUR lohnt sich zumindest mal ein Versuch.

Zum TOPP Verlag

Das inoffizielle Sherlock Holmes Fanbuch

Im Topp-Verlag ist „Das inoffizielle Sherlock Holems Fanbuch“ erschienen. „Unnützes Wissen, Facts und Fun rund um den legendären Detektiv“ heißt es auf dem Cover. Ich habe mir das Buch einmal angeschaut und erzähle hier, was ich davon halte.

I. Erster Eindruck

Das in Hardcover gehaltene Buch wirkt – von der Gestaltung des Covers her – vor Allem unabhängig. Kein Schauspieler – Antlitz, keine Filmszene oder Filmplakaten entlehntes Design – Muster kommt auf dem Cover zur Geltung. Dennoch fehlt es nicht an den üblichen, mit Sherlock Holmes in Verbindung gebrachten, Gegenständen: Lupe, Pfeife, Deerstalker, Times, im Hintergrund der Big Ben, eine Landkarte und eine Taschenuhr sind zu sehen. Das Cover sieht einladend aus, ohne sich anzubiedern.

Schlägt man das Buch auf, ist schon in den „Vorseiten“ – ehe das Buch überhaupt „richtig los geht“ – angedeutet die Tower Bridge angedeutet und spätestens jetzt kommt der Verdacht auf, dies könnte ein liebevoll gestaltetes Buch sein. Mal sehen, wie es weitergeht…

II. Der Inhalt

Der Autor, Ulrich Magin, widmet dieses Buch seiner Frau und seinen Eltern. Noch ein Indiz dafür, dass es sich um ein „Herzenprojekt“ handelt: Jemand, der sein Buch Frau und Eltern widmet, dem bedeutet es auch etwas. Auf seine weiterhin individuelle Art werden in den folgenden Kapitel bekannte und weniger bekannte Themen behandelt.

Das Buch ist in folgende Kapitel aufgeteilt:

Überblick

Der Autor und sein Detektiv

Der Kanon

Der Nachruhm

Als Sherlockianer, der ich nun seit über 35 Jahren bin, dachte ich mir, hier nichts „Neues“ mehr zu finden. Aber wer sich für eine Detektiv – Reihe aus dem 19. Jahrhundert interessiert, für den gibt es naturgemäß nur wenig „Neues“, abgesehen von neu erscheinenden Pastiches, Verfilmungen oder Hörspiele. So erwartete ich auch nichts anderes als mir schon bekanntes ggf. von einer anderen Perspektive aus, neu erzählt zu bekommen.

„Fanbücher“, die nicht immer so hießen, gab es im Laufe der Zeit schon eine Handvoll (vom Ullsteinverlag etwa zum 100jährigen „Bestehen“ von Sherlock Holmes, aber auch in Form eines „Sherlock Holmes Handbuchs“ vom bekannten Haffmans Verlag).

III. Was macht dieses Buch aus?

Um das Lesen der Fakten rund um Doyle und Holmes etwas spannender zu gestaslten, würzt der Autor die entsprechenden Kapitel mit Quiz-Fragen. Auch QR-Codes kommen in dem Buch vor. Auf diese Weise wird der Leser, in dieser Zeit der kurzen Aufmerksamkeitsspannen, dazu angeregt, sich die dargebotenen Fakten – augenzwinkernd ganz im Sinne eines Sherlock Holmes – zu merken.

Sowohl die Biografie von Sir Conan Doyle als auch von Sherlock Holmes werden vorgestellt. In vielen kleinen Aufsätzen erfährt der Leser von Holmes Erscheinungsbild und Eigenschaften, von Conan Doyle, dem Arzt und Autor, von Widersprüchlichkeiten in den Geschichten und vieles mehr.

Zum Beispiel von den „apokryphen Geschichten“ oder Conan Doyl´s Hang zjm Spiritismus.

Neben Altbekanntem tauchen Fakten auf, die wohl nicht jeder kennt. Von Cindy und Bert´s Song „Der Hund von Baskerville“ ist die Rede oder davon, dass der 1971 entstandene Film „The french Connection“ eine moderne Art von Holmes und Moriarty zeigen sollte.

Doch das Kapitel über den „Nachruhm“ wirkt eher wie eine Sammlung von „Kuriositäten und Wissenswertem, ohne Anspruch auf Vollständigkeit“. Vollständig wirklich jede Art von Sherlock Holmes – Verbindung in modernen Medien seit Ende der Originale anzugeben, hätte den Rahmen sicherlich gesprengt, jedoch empfand ich es als Nachlässigkeit (die Einzige, die ich nicht gut verzeihen kann), dass Basil Rathbones Holmes nicht mal ein (an)erkennendes Nicken zugeeignet wurde.Wer dieses Buch als ERSTES liest, wird sehr viel wichtiges über Holmes und Doyle wissen, aber er wird nicht erfahren, dass Rathbone den Holmes gespielt hat, obwohl er als einer der besten, zumindest aber beliebtesten, Darsteller des Detektivs gilt.

IV. Fazit

Sieht man davon ab, dass zwar Hans Albers, aber nicht Basil Rathbone als Holmes – Darsteller erwähnt wird, hat man hier ein hübsches Hardcover – Buch, dass dazu einlädt, es immer mal wieder zur Hand zu nehmen, etwa zur „Tea Time“, um darin zu schmökern, wobei einem auch das eine oder andere „Ach was?“ über die Lippen kommen wird.

Das Hardcover – Buch ist im Buchhandel, aber natürlich auch beim Verlag  für nur 14 EUR erhältlich:

https://www.topp-kreativ.de/das-inoffizielle-sherlock-holmes-fan-buch-25038

Ebenfalls im TOPP-VERLAG erschienen sind die „Micro – Crimes“.  Auch hierzu wird in Kürze eine Kurzvorstellung stattfinden.

Neue Sherlock Holmes Hörspiele von Titania (Herbst 2022)

Pünktlich zur dunklen Jahreszeit hat TITANIA gleich zwei Sherlock Holmes – Produktionen auf dem Markt gebracht. Beide Hörspiele haben, man wundert sich kaum, mit dem „Tod“ zu tun. „Der stille Tod“ und „Der maskierte Tod“ lauten die Titel der beiden Hörspiele, in denen wieder das eingespielte „Synchronschauspiel – Team“ Joachim Tennstedt und Detlev Bierstedt Sherlock Holmes und Dr. Watson unnachahmlich gemütlich und launig darstellen.

Der stille Tod

Dabei wird speziell im Ersteren viel wert auf die Chemie zwischen Holmes, Watson und Mrs. Hudson gelegt. Die etwas weit ausschweifenden Erklärungen um die Familienverhältnisse um Sir Hubert Ardingley und seinem Onkel William werden durch einen besonders foppenden Holmes, einer besonders spitzzüngigen Mrs. Hudson und Dr. Watson, als ruhender Pol des Ganzen, „mundgerecht“ (oder eher Ohr – gerecht) kredenzt.

Trotzdem wäre es einfacher gewesen, ohne Umschweife darzustellen, dass sich Ardingley einfach Sorgen um seinen Onkel macht, weil dieser – bisher überzeugte Junggeselle – sich mit der Absicht trägt, eine etwas undurchschaubare Frau zu heiraten.

Diese Frau wird von der einzigartigen Hörspiel – Legende (und Schauspielerin) Reinhilt Schneider gesprochen, deren jung (gebliebene) , angenehme Stimme dem Charakter der Violet Plessey einen eigenen Charme verleiht.

Die ganze Geschichte, die in und um dem Anwesen von Wiliam Ardingale spielt, kann durchaus unterhalten. „Mord im Herrenhaus“ ist immer spannend. Wie immer bei Titania – Hörspielen wurde viel Wert auf Atmosphäre gelegt.

Jedoch würde ich das zweite genannte Hörspiel dem Esteren den klaren Vorzug einräumen:

Der maskierte Tod

Sheila Darby bittet Holmes und Watson um Hilfe, nachdem ihr Verlobter auf äußerst mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist. Obwohl alles auf einen Unfall hindeutet, hat Miss Darby einen konkreten Verdacht, dass es sich um Mord handelt. Der vermeintliche Mörder hat jedoch ein unerschütterliches Alibi …

Dieser Fall erinnerte mich an 1930er / 1940er schwarz-weiß Krimis a´la „Charlie Chan“ oder eben Sherlock Holmes (mit Basil Rathbone). Holmes, Watson und Lestrade bilden ein ungleiches Team, dass – bei allen Widersprüchen der Charaktere (Waton kann Lestrade einfach nicht leiden und macht keinen Hehl daraus), dem Ziel immer näher kommt.

Lutz Reichert stellt Lestrade ungewöhnlich schnodderig, dem Alkohol zugeneigt und äußerst bodenständig dar. Ein einfacher Polizeibeamter, der seine Wurzeln tief in der Arbeiterklasse hat. Kein Wunder, dass Watson, mit seiner guten Erziehung und Beachtung der guten Sitten, mit ihm ab und zu aneinandergerät. Je näher die ungleichen Protagonisten dem Ende entgegenstreben, desto größer wird jedoch der gegenseitige Respekt, den sie – trotz aller Unterschiede – füreinander empfinden. So jedenfalls stellte es sich mir dar.

Die Idee um den Mord ist einfallsreich und die Art, wie unser merkwürdiges Team den Mörder überführt, macht einfach großen Spaß.

Ein äußerst kurzweiliges, atmosphärisch dichtes und sogar witziges Hörspiel, bei dem man sich wünscht, es würde noch weitere dieser Art geben – oder das Ende der Silberscheibe (oder des Streams etc.) sei noch nicht erreicht.

Schon am 25. November 2022 soll ein weiteres Hörspiel der beliebten Reihe erscheinen: Tod eines GiftmischersWir dürfen gespannt sein.

Sherlock Holmes – Fall 52: Familienbande

Der Titel dieses Hörspiels ist Programm und das in mehr als einer Hinsicht. Wir bekommen einen der seltenen Einblicke in Holmes Liebesleben in jüngeren Jahren, soviel sei verraten. Aber das ist nicht die Hauptsache.

In erster Linie geht es um eine Erbschaft:

Die wohlhabende Ricarda Hurst kommt bei einem tragischen Schiffsunglück ums Leben. Wer wird nun das gewaltige Familienvermögen erben? Eine aussichtsreiche Kandidatin ist die Tochter der Verstorbenen. Diese fühlt sich seit dem Tod ihrer Mutter verfolgt. Sie bittet Sherlock Holmes, sie zur Testamentseröffnung zu begleiten. Innerhalb kürzester Zeit kommt es im Kreis der Erben zu Morden. Noch ahnt Londons größter Detektiv nicht, dass dies der persönlichste Fall seiner bisherigen Karriere werden soll.

Das Hörspiel von Maureen Butcher (Autorin von u.a. Fall 32, „Der Fall John Watson“ und Fall 17, „Die drei Diven“) wurde am 2. September 2022 veröffentlicht und lässt sich im „ersten Akt“ Zeit. Es geht um ein persönliches Detail aus Holmes Vergangenheit. Des Weiteren werden die genaueren Umstände der zu erwartenden Testamentseröffnung besprochen. 

Der erste Mord bringt Spannung in die Testamentseröffnung, denn schnell ist klar, dass sich unter ihnen ein Mörder / eine Mörderin befindet. Aber wer und warum?

Ich persönlich mochte die Darstellung des ersten Tatorts nicht so sehr, da die Begleitumstände der Mordart realitischer als nötig dargestellt werden. Nicht das erste Mal jedoch, dass diese, ansonsten sehr gute Serie, auch unangenehme Details mehr in den Fokus rückt als es wohl Sir Conan Doyle getan hätte. Aber das ist nur meine Meinung.

Nach dem ersten Mord entsteht ein Setting, das sogar noch spannender wird und schließlich befindet sich Holmes selbst in unmittelbarer Gefahr.

Familienbande (c) Romantruhe

Generell kann das Hörspiel mit einigen großen Stimmen aufwarten:

Rolle

Sprecher

Sherlock Holmes Christian Rode
Dr. Watson Peter Groeger
Albert Winslow Johannson Horst Naumann
Gloria Hurst Marieke Oeffinger
Mildred Joyner Gabriele Libbach
Isabell Inglewood Sandrine Mittelstädt
Martha Inglewood Liane Rudolph
Curt Larkin Peter Kirchberger
Richard Hurst Wolf Frass
Bartholomew Compton Dirk Hardegen
Butler Erik Schäffler
Ricarda Hurst Katja Brügger

(c)sherlockholmes.fandom.com

Als es am Spannendsten wird, hatte ich richtig Lust noch länger dieses „Whodunit“ zu verfolgen. Gerne wäre ich noch mehr verwirrt worden, hätte es genossen, noch weitere Verdächtige eingeführt zu bekommen. Und gerade die Gefahr für Sherlock Holmes kann keinen Fan kalt lassen. Leider befinden wir uns hier aber schon fast im Finale, dass stimmig ist und diesen Fall – wie sollte es anders sein – zu einem gerechten Ende führt.

Fazit:

Es hat wieder einmal Spaß gemacht, Christian Rode und Peter Groeger in ihren großen Rollen als Holmes und Watson zu hören. Der Fall geht zwar langsam los, wird dann aber richtig spannend und man bedauert, dass das Hörspiel keine längere Laufzeit hat. Speziell Horst Naumann, Peter Kirchberger und Wolf Frass waren hochkarätige Gast – Sprecher, die ihre Rollen besonders überzeugend dargestellt haben.

Für den Sherlock Holmes Fan bietet der 52. „neue Fall“ zudem einen persönlichen Einblick in Holmes Jugendzeit.

Absolut hörenswert, trotz des langsamen Anfangs und des zu schnellen Endes.

Arthur & George – Eine Miniserie für Sherlock Holmes Fans – ohne Sherlock Holmes!

Wusstet ihr, dass der Cousin von Martin Clunes, dem britischen Schauspieler, der auch „Doc Martin“ spielt, niemand geringeres ist als der ehrenwerte Jeremy Brett? Jetzt sagt nicht, ihr wisst nicht, wer Jeremy Brett ist.

Kurzer Abstecher in eine andere Serie…

Okay, Jeremy Brett´s (1933 – 1995) weltberühmte Darstellung von Conan Doyles Meisterdetektiv Sherlock Holmes wurde vor dem Mauerfall in Westdeutschland ziemlich stiefmütterlich behandelt, was man auch an der Synchronisation seiner „Sherlock Holmes Serie“ merkt, die zunächst nur vom „Fernsehen der DDR“ synchronisiert und ausgestrahlt wurde. Die Qualität der Synchronisation war allerdings recht mittelmäßig. Allein der Hauptdarsteller (Jeremy Brett) erhielt im Laufe der Serie drei verschiedene Synchronstimmen. Später kamen durch Nachzügler-Synchronisationen noch zwei weitere Synchronstimmen hinzu. Aber auch die Übersetzung war nicht gerade galant, hörte sich teils an als hätte man sie mit einem Englisch – Deutsch – Wörterbuch übersetzt, wobei der englische Satzbau nur selten dem deutschen angepasst wurde, was teilweise seltsam wirkte.

Ich reite nur deshalb auf der sehr wechselhaften und mittelmäßigen Synchronisation der – wie gesagt – weltberühmten und anerkannten Serie so herum, weil das zeigt, wie wenig man sich im „West Fernsehen“ damals um die Serie kümmerte, die in vielen anderen Ländern – von Europa bis Amerika – so sehr gepriesen wurde. Ich habe das bis heute nicht ganz begriffen und wünschte mir, man würde der Serie ein einziges Mal eine einheitliche, wirklich gute Synchro verpassen, zumal bis heute noch vier Folgen gänzlich unsynchronisiert sind. Unfassbar!

Würde sich z.B. Pidax einer gesamten, einheitlichen Synchronisation annehmen, wären viele deutsche Sherlock Holmes Fans dankbar. Das nur am Rande. Jetzt aber endlich zu…

Arthur & George

und damit auch zurück zu Martin Clunes. Was hat der Kerl nun mit Holmes zu tun, abgesehen von seiner Verwandtschaft mit Jeremy Brett? Nun, genau so viel wie Arthur Conan Doyle in gewisser Weise, denn diesen spielt er in dem Fernseh – 3 – Teiler „Arthur und George“.

Pidax brachte diesen 3 – Teiler kürzlich auf den Markt und überraschte zumindest mich damit komplett, da ich überhaupt nicht damit gerechnet hatte, dass irgendetwas in der Art von itv Studios je gedreht worden war. Dabei bin ich ein ausgemachter „Holmesian“. Die Serie ging einfach an mir vorbei.

Sir Arthur Conan Doyles Leben liest sich selbst wie das Leben eines Abenteurers. Ähnlich wie der reale Jules Verne erlebte auch Doyle diverse Reisen mit allerlei Abenteuern, machte diverse Abstecher ins Reich des Spiritismus – und löste einen Fall!

Julian Barnes schrieb genau darüber ein Buch, in dem es eben darum geht, wie Arthur Conan Doyle und Alfred Wood, genauer Major Alfred Herbert Wood, den Doyle immer „Woody“ nannte, sich eines Falls annahmen. (Woody war ein ehemaliger Schuldirektor und zwischen 1897 und 1930 Conan Doyles Freund, Privatsekretär und „Manager“.)

Den hier beschriebenen „Fall Edalji“ gab es tatsächlich. Aber ob er sich in jedem Detail genau so zugetragen hat, wie hier zu sehen ist, weiß niemand. Jedenfalls kann man sich das aber gut so vorstellen. Das Ende, wie ich fand, war zu schön in Szene gesetzt als das es sich wirklich exakt so abgespielt haben könnte. Die Grundlagen der Story stimmen auf jeden Fall.

Edalji landete wegen Tierverstümmelungen drei Jahre im Gefängnis. Mir scheint fast, heute würde man – zu Unrecht!- besser bei einer solchen Straftaten davon kommen, aber das ist ein anderes Thema. Als Vorbestrafter wurde George Edalji – ein angehender Rechtsanwalt – aus der „Law Society“ ausgeschlossen. Conan Doyle nahm sich des Falls an und stellte während seiner Ermittlungen, in denen er teilweise so brillierte wie sein literarisches Geschöpf Sherlock Holmes, einige Fehler während der polizeilichen Ermittlungen fest. Außerdem wurde der angehende Anwalt, der in Bombay geboren wurde, mit rassistischen Vorurteilen konfrontiert. Woody half Doyle dabei ähnlich wie Watson es bei Sherlock Holmes tat.

Diese „wahre Geschichte“ wurde mit hervorragenden Schauspielern in einem aufwendigen, zeitgenössischen Ambiente produziert. Auch die deutschen Synchronsprecher sind durch die Bank weg gut gewählt.

Wer sich für Sherlock Holmes interessiert, dem wird auch dieser 3 – Teiler gefallen. Aber vorsicht: Die mutwillige Verstümmelung von Pferden wird nicht nur erwähnt, sondern teilweise auch gezeigt bzw. deren Folgen. Das sollte man vorher wissen.

Fazit: „Arthur und George“ ist eine beeindruckende, spannende Produktion und für alle Freunde viktorianischer Krimis empfehlenswert und kostet nur rund 15 EUR.

https://www.pidax-film.de/Serien-Klassiker/Arthur-George::2232.html

 

Sherlock Holmes – Das Grauen von Old Hall (Titania)

Man weiß ja inzwischen, was man von einem Sherlock Holmes Hörspiel aus dem Hause Titania zu erwarten hat. Das Label selbst wirbt mit „Titania – atmosphärische Hörspiele“ und ich kann dem nicht widersprechen. Das ist die große Stärke.

Das „Baskerville“ – Rezept

„Hollywood“ – (Synchron-) Stimmen, ein fulminantes Ambiente und passende Musik sind der Mix, den man verlässlich serviert bekommt.

Autor des vorliegenden Falls waren Stephan Bosenius und Marc Gruppe. Beide ersannen hier eine Story, die vor Allem gruselig sein sollte. Mehr noch als im „Hund der Baskervilles“, der Sherlock Holmes Geschichte, die durch die Mischung von Grusel und brillanter Deduktion punkten konnte, legt „Das Grauen von Old Hall“ seinen Schwerpunkt auf das gruselige, das Schreckliche.

Inhalt:

Molly Remayne wendet sich angsterfüllt an den Meisterdetektiv, nachdem in Old Hall, dem Wohnsitz ihres Verlobten, sowohl dessen Vater als auch Bruder offenbar einer übernatürlichen Macht zum Opfer gefallen sind. Tatsächlich finden sich keinerlei Hinweise auf eine natürliche Erlärung der beiden Todesfälle. Doch Sherlock Holmes hat an dem angeblichen Spukphänomen trotzdem seine Zweifel…

Persönliche Bewertung

(c) Titania

Ich mag es, wenn Sherlock Holmes Geschichten gruselig sind. Es ist wie bei alten „Drei ???“ – Abenteuern, die einen einerseits gegruselt haben, doch andererseits natürlich mit einer am Ende nachvollziehbaren Lösung aufwarteten. Die Frage auch dieses Falls ist eher, wie gemordet wurde als wer oder warum. Das wird gen Ende relativ schnell abgewickelt. Im Mittelpunkt steht das „wie“.

Es macht Spaß, mit Holmes und Watson, in das alte Herrenhaus einzuziehen, mit ihnen vor Ort zu erkunden, was es mit den wahrhaft gruseligen Erscheinungen auf sich hat. Langsam werden – Schritt für Schritt – neue Informationen zusammengetragen, bis Holmes das entscheidende Licht aufgeht.

Neben Detlev Bierstedt als Watson und Joachim Tennstedt als Holmes stich besonders Lutz Reichert als Lestrade hervor, der es schafft, Lestrade so darzustellen, wie er immer beschrieben wird. „Nicht die größte Kerze auf dem Kuchen“, wie Holmes im Hörspiel sagt. Doch andererseits dann doch eben „der Einäugige unter den Blinden“.

Doch jegliche SprecherInnen machen hier einen soliden Job, was man bei den Titania Produktionen ja auch nicht anders erwartet.

Es scheint leider etwas in Mode gekommen zu sein, Hörspiele irgendwie grausam enden zu lassen. Ohne zu spoilern möchte ich nur darauf hinweisen, dass die Original – Holmes – Fälle nur extrem selten grausam wurden. Und das meist bei den weniger guten Storys.

Auch wenn das „wer“ und „warum“ – wie gesagt – etwas kurz kommt, ist auch dieses Hörspiel außerordentlich kurzweilig und gelungen.

Mehr zum  Hörspiel findet ihr hier: https://titania-medien.de/album/folge-049-das-grauen-von-old-hall#

Sherlock Holmes 50: Im Zeichen des Vollstreckers

Aus dem Gefängnis von Dartmoor ist der berüchtigte Verbrecher Stanford Shaw entkommen. Der ehemalige Polizeibeamte richtete Verbrecher, die durch die Maschen des Gesetzes geschlüpft sind. Schon bald geschieht ein entsetzlicher Mord. Der junge Inspektor Ryan Briggs hat alle Hände voll zu tun. Wie gut, dass ihm da der große Detektiv Sherlock Holmes und sein treuer Freund Doctor Watson zur Seite gestellt werden. Doch auch sie haben es nicht leicht im Kampf gegen einen Mörder, der keine Skrupel kennt.

Christian Rode und Peter Groeger sprachen hier einmal mehr die Rollen von Sherlock Holmes und Dr. John Hamish Watson. Alles an diesem Hörspiel ist routiniert. Neben den Stammsprechern bekommen wir die passende, bekannte Soundkulisse, die vertraute Hintergrundmusik, professionelle Sprecher in weiteren Rollen und einen Fall, der bis zum spannend inszenierten Ende hin, zu unterhalten weiß.

Im Zeichen des Vollstreckers (c)Allscore

Es ist ein Geschenk an die Fans, dass Rode und Groeger nun schon insgesamt 110 Sherlock Holmes Hörspiele bestritten und uns – nach ihrem überraschenden Tod – so viel Gutes hinterlassen haben (die Originale und jene aus dem Hause Allscore).

Da wir auf der Zeitleiste nicht stehen geblieben sind, gibt es Veränderungen! In den Original – Geschichten von Sir Conan Doyle gab es nur wenige Geschichten, die jenseits des Jahrhundertwechsels handelten. Sherlock Holmes Abenteuer funktionieren im „Droschken und Gaslicht“ – Setting einfach besonders gut. Für dieses Hörspiel verabschiedete man sich von den Droschken. Automobile halten vollends Einzug und neben Inspector Lestrade gibt es für den Polizeiapparat einen Neuzuwachs, wie das auch im echten Leben wäre. Auf der einen Seite geht die Hörspielserie damit neue Wege und entfernt sich damit von vertrautem Terrain, auf der anderen Seite erhalten wir endlich einmal eine Antwort auf die Frage, wie es mit Holmes und Watson wohl zu Anfang des 20. Jahrhunderts weiterging. Das ist ein Detail, auf das ich auch bei kommenden Abenteuern besonders achten werde.

Fazit: Insgesamt liegt mit dem 50. Fall hier eine routinierte Produktion vor, die hörenswert ist. Nebenbei kommt Holmes im 20. Jahrhundert an.