EUROPA Grusel 7 – Mondära – Im Todesgriff der Würgepflanze

„Mondära – Im Todesgriff der Würgepflanze“ ist ein weiteres Hörspiel von Andre Minninger und die siebte Folge der neuen Grusel – Reihe bei Europa.

Kurze Inhaltsangabe mit leichten Spoilern (ohne das Ende vorweg zu nehmen):

Michael Prelle gibt einen angenehmen Erzähler ab. Wir werden Zeuge, wie Hattie und Henry Miller (Elga Schütz und Eckard Dux) von einer Feier heimwärts fahren. Hattie sitzt am Steuer, denn Henry hat einen über den Durst getrunken. Da steht plötzlich eine ältere Dame (Elke Reissert) auf der Fahrbahn, die sich partout weigert, wieder zurück in ihr Seniorenheim zu gehen.

Hattie ist couragiert genug, der Dame, mit Namen Blanche Cooper, zur Seite zu stehen und sich auch der Heimleiterin, Mrs. Summer (Judy Winter) gegenüber zu behaupten. Sie wittert schon bald eine unheimliche Geschichte hinter dem Verschwinden einer Mitbewohnerin von Blanche Cooper.

Während ihrer Nachforschungen, bei denen sie (mehr oder weniger freiwillig) von ihrem Ehemann unterstützt wird, trifft sie auch auf jene Aufzeichnungen des Pflanzenkundlers Brighton (Wolfgang Pampel). Schlagartig wird ihr klar, dass sich im Altersheim eine Tragödie zuspitzt…

Bewertung

Hattie und Henry Miller sind ein tolles Team, die alleine schon aufgrund ihrer guten Chemie für Unterhaltung sorgen. Judy Winter wieder zu hören hat Spaß gemacht. Ich kannte sie schon als „Thora“ in den Perry Rhodan Hörspielen und wer hätte die „Insel der Zombies“ je vergessen können, der sie einmal gehört hat? Wolfgang Pampel (sehr gut besetzt!) ist eine Klasse für sich und hebt das Hörvergnügen noch einmal um einiges an.
Es sind also gute Sprecher vorhanden, die auch einen wirklich guten Job abliefern.

Mir fehlte in dieser Folge jedoch ein wenig das Gruselige. Es ist vermutlich schwierig, die für das EUROPA – Label typische Art von „Grusel“ zu produzieren. Die Grusel – Klassiker von H. G. Francis, die sich die neue Reihe zum Vorbild genommen hat (wie man z.B. am sehr gelungenen Design der CD – Cover sehen kann), waren weder besonders blutig noch musste man sich i.d.R. groß Erschrecken. Sie erzeugten in kurzen, knackigen Hörspielen schon sehr früh Grusel, der sich dann bis zum Ende zuspitzte.

Es wäre ein Irrtum anzunehmen, dass die Retro – Fans von einst die neuen Folgen nicht mit den Alten vergleichen würden. Vielmehr sollte man genau darauf aufbauen und sich bezüglich des Aufbaus der „Originale“ inspirieren lassen. Möglicherweise sollte man auch in Maßen der Tatsache Rechnung tragen, dass viele Hörer dieser Hörspielreihe 40+ Jahre alt sind. Ich bin definitiv gegen eine Verrohung oder Zunahme an Grausamkeit oder dergleichen, aber es darf ruhig ein wenig mehr gruseln als damals… und ehrlich gesagt hatte ich bei „Insel der Zombies“ damals richtig Angst, während ich nach dem „Schloss des Grauens nur mit Zureden Kartoffeln aus dem Keller holte 🙂 Nach „Mondära“ wäre ich weniger ängstlich gewesen, das ist einmal sicher…

Sowohl für die Idee der Serie an sich und der einzelnen Hörspielen im Speziellen kann man Andre Minninger gar nicht genug danken. Die Schuhe von H. G. Francis auszufüllen war vielleicht nie seine Absicht, aber nun hat es sich so ergeben, dass in vielen sozialen Netzwerken über alle Maßen verglichen wird. Die Fähigkeit sich auf Neues einzulassen könnte bei so manchen Fans besser ausgeprägt sein. Andererseits würde auch ich mich freuen, wenn zukünftige Folgen weit gruseliger wären. Wie wäre es mit einem / einer Co-AutorIn? Auch wären Fortsetzungen zu den alten EUROPA – Hörspielen spannend! Ich selbst hätte da eine Idee bezüglich einer Rückkehr zu dem Schloss des Schergen Tonis 🙂

Fazit:

„Mondära – Im Todesgriff der Würgepflanze“ unterhält durch teils sehr gute SprecherInnen und einem guten Drehbuch, wird aber zu langsam gruselig.

Ich kann das Hörspiel aufgrund seiner unterhaltenden Qualitäten empfehlen, jedoch nicht für seine gruseligen Qualitäten.

 

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