Maverick bei PIDAX

Beginnen wir mit einem Ratespiel: Findet heraus, wen ich meine, wenn ich von „Maverick“ spreche!

Wer heute den Titel „Maverick“ in Verbindung mit einem Film hört, der denkt an „Top Gun 2“, der „Maverick“ als Zweitnamen trägt. Aber „Maverick“ heißt eigentlich „Einzelgänger“, zu gut deutsch übersetzt.

Um auf „meinen“ hier beschriebenen „Maverick“ zu kommen, würde ich raten, an den guten alten Western zu denken. Okay, ja, genau den meine ich, aber auch nicht, denn ihr denkt jetzt sicherlich an den Kinofilm „Maverick – Den Colt im Gürtel, ein As im Ärmel“  mit Mel Gibson und Jodie Foster aus dem Jahre 1994. Fast richtig, denn ich meine schon DEN Maverick, aber James Garner, der in diesem Kinofilm eine Nebenrolle spielte war einmal Teil einer Western – Serie gleichen Namens.

Jetzt werden aber wieder einige Leser aufs Glatteis gelaufen sein, denn sie werden an die Serie „Bret Maverick“ aus dem Jahre 1981 denken, die im Privatfernsehen lief. Das ist in der Tat jedoch eine Nachfolgeserie des Originals – und genau DAS meine ich.

Die von mir gesuchte Serie, „Maverick“, wurde zwischen 1957 und 1962 im amerikanischen TV produziert und bestand aus insgesamt 124 Schwarzweiß – Folgen. Die Serie teilte sich in Episoden, in denen man Abenteuer von Bret Maverick (James Garner, 1928 – 2014) und von seinem Bruder Bart Maverick (Jack Kelly, 1927 – 1992) erleben konnte. Garner sollte der eigentliche Star der Reihe sein, aber um das wöchentliche Pensum an Episoden leisten zu können, zogen zwei getrennte Produktionsteams los und filmten. Später kam auch noch James Bond, eh, ich meine (Roger Moore, 1927 – 2017) dazu und zwar als Beau Maverick.

Jeder der Mavericks hat einen ganz eigenen Charakter. Bart ist ernsthafter als Bret und Beau, während Beau mehr der Chameur ist. An Frauenbekanntschaften interessiert ist zwar auch Bret, aber sein Lebensmotto lautet eher: Halte dich aus allem heraus und sorge dafür, dass du immer was vom Kuchen abbekommst, wenn du einen siehst.

Garner als Maverick (c)Pidax

Garners komödiantische Art, die er später in den wundervollen Filmen mit Doris Day oder z.B. auch in der brillanten Western – Komödie „Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe“ immer wieder zum Besten geben sollte, ist bereits in „Maverick“ deutlich erkennbar. Als Bret gefragt wird, was eigentlich sein Prinzip sei, antwortet er: „Am Leben bleiben, sich das Essen schmecken lassen und öfter mal lachen.“

Damit agiert er völlig im Gegensatz zu allen typischen Revolverhelden aus den zig anderen Western – Serien, die es gibt. In einer Folge („Ein Mann namens Waco“) begleitet er sogar einen echten Helden, wie man ihn kennt! Nur allerdings, um immer wieder über dessen draufgängerische, heldenhafte Art den Kopf zu schütteln. Im ersten Moment mag einem Bret Mavericks Art feige erscheinen, doch auf dem zweiten ist das ziemlich sympatisch, denn wer von uns würde nicht lieber die Hintertür einem offenbar tödlichen Duell vorziehen? Das macht ihn ungemein menschlich. Das Pokerblatt zieht er dem Colt vor und doch kann auch er manchmal nicht anders als den Helden zu spielen – wider Willen zwar, aber nicht weniger ehrenhaft, denn im Herzen ist er ein guter Mensch und kann Unrecht nicht leiden.

Am Anfang jeden Vorspanns sieht man das Foto desjenigen Maverick, der in der folgenden Episode die Hauptrolle spielen wird. Jene Folgen mit Garner sind dabei die weitaus Besten, was die mit Jack Kelley jedoch nicht als schlecht bezeichnen soll! Als Westernserie besticht diese Serie jedoch weniger als  beispielsweise „Laramie“ (auch bei Pidax erhältlich), sondern vor Allem durch die schauspielerische Darstellung James Garners, die wie das Salz in der Suppe wirkt.

Fans klassischer Westernserien finden spätestens nach dem Genuß der zweiten Episode Gefallen an der schwarzweiß Serie, die einen auf sorglose, teils witzige Weise zu unterhalten vermag.

Insgesamt hat Pidax 14 Folgen (plus eine Episode mit Clint Eastwood im Original mit deutschen Untertiteln) auf zwei DVDs veröffentlicht. Der Einzelpreis beträgt 15,90 EUR bzw. 16,90 EUR und ein wenig sparen kann man mit dem Bündel beider DVDs für 29,90 EUR.

Die Brüder Bret und Bart Maverick ziehen beide unabhängig voneinander durch den Wilden Westen. Einer geregelten Arbeit gehen sie nicht nach. Das brauchen sie auch nicht, denn ihren Lebensunterhalt verdienen sich die Mavericks beim Kartenspiel in diversen Saloons. Natürlich haben die Brüder durch ihre Glücksspiele nicht nur Freunde. Gerade Bret gewinnt häufig beim Pokerspiel und selten geben sich seine Gegner damit zufrieden, was ihn zwingt, seine Fertigkeiten mit dem Colt unter Beweis zu stellen oder sich schnell aus dem Staub zu machen. Bart Maverick ist der ältere und vernünftige Bruder von Bret. Jedoch gerät auch er als leidenschaftlicher Spieler in ähnliche Probleme wie sein Bruder. Werden die Mavericks in jeder brenzlichen Situation einen Ausweg finden?

Volume 1

Episodenliste:
1. Zwei Brüder aus Texas
2. Ein interessantes Buch
3. Ein Grabstein in White Rock
4. Das letzte Telegramm
5. Ein Mann namens Waco
6. Eine merkwürdige Reise
7. Das Ultimatum

Volume 2:

Episodenliste:
1. Die Tage mit Diana
2. Begegnung mit dem Silberkönig
3. Poststation Oblivion
4. Ein Gentleman
5. Unter Gaunern
6. Pferdeund Dollars
7. Ein schlechtes Horoskop

Bonusmaterial:
Bonusfolge „Duel at Sundown“ mit Clint Eastwood (Original mit dt. Untertiteln)

Hier erhältlich:

https://www.pidax-film.de/Western-Klassiker/Maverick-Gesamtedition::1822.html

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