Sherlock Holmes-Neue Fälle CD 51: Ein Schilling für den Tod

Insgesamt gesehen ist es immer eine Freude, ein neues Hörspiel der „neuen Fälle“ von Sherlock Holmes mit Christian Rode und Peter Groeger zu hören. Das vorweg. Ich werde den „neuen Fall“ – den ich als äußerst unterhaltsam bewerte – nun einer Kritik unterziehen. Dabei kommt es zu Spoilern. Man sei also gewarnt.

Nicht ganz der wahre Holmes

So ist mir aufgefallen, dass sich Holmes hier ein wenig atypisch verhält. Beispielsweise, denke ich zurück an die Originalfälle von Sir Conan Doyle, war Holmes selbst immer der Typ, der sich die Leichen genau ansah und in Sekunden erkannte, was mit ihnen los war. Hier jedoch ist es Watson, der an die „Front“ geschickt wird und sich die Leiche/n genau anschauen muss, während Holmes nicht nur nicht zuschaut, sondern sogar den Raum verlässt, weil er sich offenbar ein wenig ekelt. Das passt leider so gar nicht zum Original – Holmes, der vermutlich nach fünf Minuten Betrachtung des Opfers am Tatort schon grundlegende Erkenntnisse zu Eigenarten und Todesart gewonnen hätte und zusätzlich noch Watson hinzugezogen hätte. Holmes ist – in eine Vermittlung verwickelt – nur noch eine „Maschine“. Emotionen sind dann eher rar. Im Hörspiel ist er außerordentlich „menschlich“

Bizarrer Fall – wenn auch spannend!

Auch ist ist dieser Fall wieder außerordentlich bizarr. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, erinnerte mich der Fall eher an den durchaus gelungenen aktuellen „Batman“ – Film (2022) als an eine Original – Sherlock Holmes – Story. Grausig und im Finale ziemlich bizarr gibt es hier einen ganz anderen Ton als in den literarischen Fällen Von Sir Conan Doyle.

Lestrade? Lestrade!

Nichtsdestotrotz kann ich sagen: Dieser Fall fesselt von der ersten Sekunde an. Die SprecherInnen sind in top Form. Schön auch, dass Holmes und Watson einmal wieder mit Lestrade gemeinsam an einem Fall arbeiten. Es kam keine Sekunde Langeweile auf.

Fazit: Das literarische Vorbild ist etwas feiner in seiner Beschreibung von bizarren Grausamkeiten (die dort auch weit seltener vorkommen). Zudem ist der echte Holmes auch viel nüchterner und sogar gewitzter, wenn es um die Betrachtung von Toten geht, als das hier der Fall ist. Trotzdem ist der Fall so spannend und die Sprecher mit so viel Spielfreude dabei, dass man nicht weghören kann. Im Gegenteil: Man möchte wissen, wie es ausgeht. Urteil für diese Folge: Ein durch und durch solides Hörspiel!

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