„Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe!“ (Support your local Sheriff) bei Pidax erschienen!

Western – Fans kennen sie alle: die kühlen Revolverhelden, wie sie durch Yul Brynner und Steve McQueen in „Die glorreichen Sieben“ dargestellt worden sind oder die durch Clint Eastwood und Co, zumeist in den 1950 Jahren bis in die 1980er hinein.

Aber auch die neueren Western, wie die Christian Bale – Verfilmung von „Todeszug nach Yuma“ oder der Kevin Costner – Film „Open Range“ können sich sehen lassen.

Westernhelden jeder der genannten und unzähliger weiterer Verfilmungen sind einfach cool. Verschwiegen, manchmal brutal, immer jedoch berechnend laufen sie durch die staubigen Straßen von Städten und sorgen auf ihre eigene Weise für Recht und Ordnung.

Western und Komödie – geht das?

Es gibt zwar nur noch wenige neue Western, aber sterben wird das Genre wohl nie – und das ist gut so. So, wie mystifizierte und romantisierte Ritter- und auch Piratenfilme etwas ungemein anziehendes haben, so weiß auch der Western zu gefallen. SIe haben nichts mit der Realität zu tun, müssen sie auch nicht.

Dennoch: Wer eine ganze Reihe von Western gesehen hat, dem verlangt es irgendwann einmal, sich vom Staub der sandigen Wüste Nevadas, den kalten Nächten in den Canyons und den Schießereien in Dodge City zu erholen. Verdammt, gibt es hier denn wirklich so gar nichts zu lachen im „wilden Westen“?

Doch es gibt sie tatsächlich: Komödien wie „Blazing Sattles“ von Mel Brooks oder „City Slickers“. Doch nur eine Western – Komödie trifft meiner Meinung nach den rostigen Nagel auf den Kopf: „Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe!“

Turbulent – verrückt und immer noch nahe am klassischen Western

Im Original heißt der Film „Support your local Sheriff“. Die James Garner – Verfilmung aus dem Jahre 1969 hat auch einen coolen Helden. Doch da, wo sich ein Yul Brynner oder ein Clint Eastwood eingemischt hätten, da hat Revolverheld McCullough nur eines im Sinn: Sich heraushalten. Denn er ist eigentlich nur auf der Durchreise nach Australien und will jeglichen Konflikten aus dem Weg gehen. Das macht ihn von Anfang an sympathisch, zumal er dies mit einer gewissen provokanten Selbstverständlichkeit tut.

Bei seiner Reise nach Australien  kommt er in eine sündige Goldgräberstadt, in der es bisher kein Sheriff aushalten konnte. Oder überlebte. Da er nunmal leider Geld und Unterkunft benötigt, solange er dort verweilt, übernimmt er den „Job“ mit sehr ausgefallenen Mitteln, bei der sich ein unerwartetes Können mit dem Schießeisen mit einer absurden Kreativität (Stichwort: Gefängnisgitter) und Kaltschneuzigkeit verbindet.

Das bekommt zuerst einmal die Danby – Bande zu spüren und niemand geringeres als Bruce Dern spielt Joe Danby. Kein weiteres Wort zu dieser Bande, außer vielleicht, dass sie an die Daltons aus der Comicreihe „Lucky Luke“ erinnern.

Die Danby – Bande im Konflikt mit dem Sheriff (c) PIDAX

Übrigens steht McCullough ein tatkräftiger, naja, sagen wir mal, ein nicht ganz gescheiter, aber ehrenwerter Helfer zur Seite. Jake wird von „Spiel mir das Lied vom Tod“ – Jack Elam (1920 – 2003) gespielt.

Echte Spielfreude am Set

Die Komödie, die von William Bowers geschrieben und von Regisseur Burt Kennedy gedreht wurde, ist ein Feuerwerk von Gags. Manchmal sind es Wortwitze, manchmal Slapstick – Einlagen. Dabei ist das ganze Ensemble mit so einer großen Spielfreude dabei, dass der ganze 93minütige Film einem wie ein einziger großer, toller Witz vorkommt. Nie wieder wurde seither das Western – Genre so einfallsreich aufs Korn genommen. Oft sind gerade Western – Komödien derart übertrieben und absurd, dass man den „Western“ unter der nach Lachern heischenden Oberfläche kaum noch erkennt. In „Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe“ glaubt man in jeder Minute es mit einem waschechten 1960er – Western zu tun zu haben. Er ist nur unerwartet anders.

Das für die Hauptrolle James Garner (1928 – 2014) gewählt wurde, war vermutlich direkt beabsichtigt, denn der trockene Humor wirkt wie auf seinen Leib geschneidert. Der Schauspieler, den man aus diversen Komödien mit Doris Day kennt und der mit der Serie „Detektiv Rockford“ berühmt wurde, spielte auch in zwei recht kurzweiligen Western – Serien um den Cowboy „Maverick“ mit, die beide bei Pidax erhältlich sind: https://www.pidax-film.de/advanced_search_result.php?keywords=maverick.

„Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe“ ist kürzlich auf DVD und sogar Blu Ray bei Pidax in prima Bildqualität erschienen:

https://www.pidax-film.de/advanced_search_result.php?keywords=auch+ein+sheriff+braucht+mal+hilfe

Noch erwähnenswert dazu…

Es gab später noch eine „Fortsetzung“ oder besser: Eine aternative Geschichte nach selbem Rezept: „Support your local gunfighter“ (deutscher Titel: Latigo). Hier spielen wieder sehr viele Schauspieler aus „Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe“ mit. Ob es am Drehbuch lag – dieses mal wurde es von James Edward Grant geschrieben, ist schwer zu sagen, aber der Film wirkt wie ein laues Lüftchen im Vergleich zum „Sheriff“ – Film. Da James Garner natürlich immer sehenswert ist und auch Jack Elam u.a. wieder mit dabei ist, ist der Film natürlich trotzdem sehenswert, aber man sollte nicht so viel wie vom Vorgänger erwarten.

Fazit: „Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe“ ist der lustigste Western aller Zeiten: Anschauen!

Maverick bei PIDAX

Beginnen wir mit einem Ratespiel: Findet heraus, wen ich meine, wenn ich von „Maverick“ spreche!

Wer heute den Titel „Maverick“ in Verbindung mit einem Film hört, der denkt an „Top Gun 2“, der „Maverick“ als Zweitnamen trägt. Aber „Maverick“ heißt eigentlich „Einzelgänger“, zu gut deutsch übersetzt.

Um auf „meinen“ hier beschriebenen „Maverick“ zu kommen, würde ich raten, an den guten alten Western zu denken. Okay, ja, genau den meine ich, aber auch nicht, denn ihr denkt jetzt sicherlich an den Kinofilm „Maverick – Den Colt im Gürtel, ein As im Ärmel“  mit Mel Gibson und Jodie Foster aus dem Jahre 1994. Fast richtig, denn ich meine schon DEN Maverick, aber James Garner, der in diesem Kinofilm eine Nebenrolle spielte war einmal Teil einer Western – Serie gleichen Namens.

Jetzt werden aber wieder einige Leser aufs Glatteis gelaufen sein, denn sie werden an die Serie „Bret Maverick“ aus dem Jahre 1981 denken, die im Privatfernsehen lief. Das ist in der Tat jedoch eine Nachfolgeserie des Originals – und genau DAS meine ich.

Die von mir gesuchte Serie, „Maverick“, wurde zwischen 1957 und 1962 im amerikanischen TV produziert und bestand aus insgesamt 124 Schwarzweiß – Folgen. Die Serie teilte sich in Episoden, in denen man Abenteuer von Bret Maverick (James Garner, 1928 – 2014) und von seinem Bruder Bart Maverick (Jack Kelly, 1927 – 1992) erleben konnte. Garner sollte der eigentliche Star der Reihe sein, aber um das wöchentliche Pensum an Episoden leisten zu können, zogen zwei getrennte Produktionsteams los und filmten. Später kam auch noch James Bond, eh, ich meine (Roger Moore, 1927 – 2017) dazu und zwar als Beau Maverick.

Jeder der Mavericks hat einen ganz eigenen Charakter. Bart ist ernsthafter als Bret und Beau, während Beau mehr der Chameur ist. An Frauenbekanntschaften interessiert ist zwar auch Bret, aber sein Lebensmotto lautet eher: Halte dich aus allem heraus und sorge dafür, dass du immer was vom Kuchen abbekommst, wenn du einen siehst.

Garner als Maverick (c)Pidax

Garners komödiantische Art, die er später in den wundervollen Filmen mit Doris Day oder z.B. auch in der brillanten Western – Komödie „Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe“ immer wieder zum Besten geben sollte, ist bereits in „Maverick“ deutlich erkennbar. Als Bret gefragt wird, was eigentlich sein Prinzip sei, antwortet er: „Am Leben bleiben, sich das Essen schmecken lassen und öfter mal lachen.“

Damit agiert er völlig im Gegensatz zu allen typischen Revolverhelden aus den zig anderen Western – Serien, die es gibt. In einer Folge („Ein Mann namens Waco“) begleitet er sogar einen echten Helden, wie man ihn kennt! Nur allerdings, um immer wieder über dessen draufgängerische, heldenhafte Art den Kopf zu schütteln. Im ersten Moment mag einem Bret Mavericks Art feige erscheinen, doch auf dem zweiten ist das ziemlich sympatisch, denn wer von uns würde nicht lieber die Hintertür einem offenbar tödlichen Duell vorziehen? Das macht ihn ungemein menschlich. Das Pokerblatt zieht er dem Colt vor und doch kann auch er manchmal nicht anders als den Helden zu spielen – wider Willen zwar, aber nicht weniger ehrenhaft, denn im Herzen ist er ein guter Mensch und kann Unrecht nicht leiden.

Am Anfang jeden Vorspanns sieht man das Foto desjenigen Maverick, der in der folgenden Episode die Hauptrolle spielen wird. Jene Folgen mit Garner sind dabei die weitaus Besten, was die mit Jack Kelley jedoch nicht als schlecht bezeichnen soll! Als Westernserie besticht diese Serie jedoch weniger als  beispielsweise „Laramie“ (auch bei Pidax erhältlich), sondern vor Allem durch die schauspielerische Darstellung James Garners, die wie das Salz in der Suppe wirkt.

Fans klassischer Westernserien finden spätestens nach dem Genuß der zweiten Episode Gefallen an der schwarzweiß Serie, die einen auf sorglose, teils witzige Weise zu unterhalten vermag.

Insgesamt hat Pidax 14 Folgen (plus eine Episode mit Clint Eastwood im Original mit deutschen Untertiteln) auf zwei DVDs veröffentlicht. Der Einzelpreis beträgt 15,90 EUR bzw. 16,90 EUR und ein wenig sparen kann man mit dem Bündel beider DVDs für 29,90 EUR.

Die Brüder Bret und Bart Maverick ziehen beide unabhängig voneinander durch den Wilden Westen. Einer geregelten Arbeit gehen sie nicht nach. Das brauchen sie auch nicht, denn ihren Lebensunterhalt verdienen sich die Mavericks beim Kartenspiel in diversen Saloons. Natürlich haben die Brüder durch ihre Glücksspiele nicht nur Freunde. Gerade Bret gewinnt häufig beim Pokerspiel und selten geben sich seine Gegner damit zufrieden, was ihn zwingt, seine Fertigkeiten mit dem Colt unter Beweis zu stellen oder sich schnell aus dem Staub zu machen. Bart Maverick ist der ältere und vernünftige Bruder von Bret. Jedoch gerät auch er als leidenschaftlicher Spieler in ähnliche Probleme wie sein Bruder. Werden die Mavericks in jeder brenzlichen Situation einen Ausweg finden?

Volume 1

Episodenliste:
1. Zwei Brüder aus Texas
2. Ein interessantes Buch
3. Ein Grabstein in White Rock
4. Das letzte Telegramm
5. Ein Mann namens Waco
6. Eine merkwürdige Reise
7. Das Ultimatum

Volume 2:

Episodenliste:
1. Die Tage mit Diana
2. Begegnung mit dem Silberkönig
3. Poststation Oblivion
4. Ein Gentleman
5. Unter Gaunern
6. Pferdeund Dollars
7. Ein schlechtes Horoskop

Bonusmaterial:
Bonusfolge „Duel at Sundown“ mit Clint Eastwood (Original mit dt. Untertiteln)

Hier erhältlich:

https://www.pidax-film.de/Western-Klassiker/Maverick-Gesamtedition::1822.html