Lou Grant – die Staffel 2 ist erschienen, Staffel 3 folgt!

Die erste Staffel von „Lou Grant“, die dort am 13. Mai 1978 endete, erhielt viel positive Kritik, sowohl seitens der Presse als auch seitens des Publikums. Ed Asner gewann, in der Folge, einen Emmy als „Herausragender Hauptdarsteller in einer Dramaserie“, während die Serie selbst für die erste Staffel einen Emmy Award als „Herausragende Dramaserie“ erhielt.

Lou Grant – Staffel 2 (c) Pidax

Eine Erfolgsserie geht in die zweite Staffel…

Schon im September 1978 ging es in den U.S.A. mit der zweiten Staffel weiter. Die zweite Staffel ist auf verschiedenen Ebenen tiefer gehend als es schon die erste Staffel war. Wie die „Tribune“ selbst, haben auch die Folgen der zweiten Staffel immer heißere Eisen angefasst, die zu einem nicht geringen Teil auch heute noch aktuelle Tagesbezüge aufweisen und einen nachdenklich stimmen.

Das ist ja vermutlich das Qualitätsmerkmal guter Serien und Filme: Dass sie einen noch lange beschäftigen, wenn man schon lange nicht mehr vor dem Fernseher oder im Kino sitzt!

Persönlicher, noch mehr Tiefe…

In der zweiten Staffel gibt es aber nicht nur weitere Themen, die einen auch nach der Sichtung der Folgen weiter beschäftigen, sondern es wird auch mehr Zeit darauf verwendet, den Charakteren noch mehr Tiefe zu verleihen, indem man mehr über ihr Privatleben erfährt.

Worum es in den ersten 7 Folgen geht…

Die Serie, die so schnell Fahrt aufgenommen hat und vom ersten Moment an solide daher kam, setzt mit vielen spannenden Themen fort, wie dies von Anfang an üblich war.

Ich werde die ersten Folgen mit ein paar kurzen Hinweisen versehen, worum es jeweils geht, damit sich der / die geneigte Leser/in ein Bild von der Art der Geschichten machen kann, die hier erzählt werden:

1. Unerwartete Folgen (Pills)
Lous Versuch, einen Pillen vertreibenden Arzt zu entlarven, endet für Rossi im Knast.

2. Verstrickungen (Prisoner)
Lou versucht herauszufinden, warum sein Freund und Chef, Charlie Hume, sich irrational verhält. Wie hält es ein demokratischer Staat mit diktatorischen Ländern, mit denen man aber direkt oder indirekt befreundet ist?

3. Rotlichtmilieu (Hooker)
Als die Reporterin Billie Newman den Mord an einer jungen Prostituierten untersucht, muss sie viele ihrer Vorstellungen von der Welt des Rotlichtmilieus ändern. Währenddessen bringt Lous Berichterstattung über die Kampagne eines Kongressabgeordneten gegen Pornografie die Los Angeles Tribune in große Schwierigkeiten.

Weitere Folgen der zweiten Staffel

4. Begegnung mit der Vergangenheit (Mob)
Lou und Rossi haben Schwierigkeiten, eine große Geschichte zusammenzustellen, nachdem sie auf einen alten Mafiosi gestoßen sind.

5. Der Aufmacher (Murder)
Billie stellt fest, dass sie die Einzige ist, die es interessiert, wenn eine Frau im Ghetto ermordet wird.

6. Schicksalsschlag (Dying)
Art Donovans Sorge um seine schwerkranke Mutter veranlasst Lou, Billie einen ungewöhnlichen Auftrag zu erteilen.

7. Schülergewalt (Schools)
Lou erfährt durch die Bemühungen von Reverend Jesse Jackson und einer Betreuerin an einer Ghetto-Highschool, dass Gewalt für manche Menschen zum Alltag geworden ist.

Dies sind nur einige Beispiele für die vielfältigen Inhalte der zweiten Staffel. Wie man sehen kann, gehen die Geschichten immer mehr auch auf das Privatleben der Journalistinnen und Journalisten ein, die, bei aller Betroffenheit und aufrichtiger Anteilnahme, sich doch stets der Herausforderung gegenüber sehen, objektiv zu berichten. Dies zu einer Zeit, in der nicht jede stark gefärbte Meinung Tausende über das Internet erreichen konnte.

Titel der weiteren Folgen:

8. Brisante Story (Slaughter)
9. Junggesellen (Singles)
10. Kinderhandel (Babies)
11. Konflikte (Conflict)
12. Familienprobleme (Denial)
13. Heisse Spuren (Fire)
14. Veteranen (Vet)
15. Der Dollarsegen (Scam)
16. Fremde in Los Angeles (Sweep)
17. Stadt in Angst (Samaritan)
18. Fahrerflucht (Hit)
19. Pflegenotstand (Home)
20. Kidnapping (Convention)
21. Redaktionsalltag (Marathon)
22. Atom-Terror (Bomb)
23. Der Aussteiger (Skids)
24. Berechnende Liebe (Loves a.k.a. Romance)

Vorstellung der Haupt-Charaktere…

Wie im ersten Teil meiner Lou Grant – Vorstellungen versprochen, stelle ich hier die Charaktere kurz vor:

Lou Grant (gespielt von Ed Asner):  Nicht grundlos erhielt Ed Asner seine Preise für diese Rolle, denn Lou Grant ist ein integrer, fairer, dabei aber auch autoritärer und mitfühlender Chefredakteur. Er ist ein „Typ“. Aufrecht, zu Fehlern fähig, aber auch dazu, diese  zuzugeben. Vor Allem ist er ein leidenschaftlicher Redakteur, dem es stets wichtig ist, dass die Leute „die Wahrheit“ erfahren.

Lou Grant (c)Pidax

 

 

 

 

 

 


Charlie Hume (gespielt von Mason Adams):
Charlie ist der Herausgeber der Zeitung und Lou Grants Vorgesetzter. Die beiden haben eine komplexe, aber enge berufliche Beziehung – und: Sie sind befreundet, was es mal leichter und mal schwieriger macht, zusammen zu arbeiten.

Charlie Hume und Mrs. Pynchon (c) Pidax

Mrs. Pynchon (gespielt von Nancy Marchand): Sie unterstützt journalistische Integrität, zeigt sich unabhängig und hat eine spezielle Beziehung zu Lou Grant. Ihre Dialoge sind köstlich!  Mrs. Pynchon repräsentiert die Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und gesellschaftlichem Engagement.

Billie Newman (gespielt von Linda Kelsey): Billie ist eine Reporterin bei der „Los Angeles Tribune“. Sie ist eine unabhängige und engagierte Journalistin, die oft mit Lou Grant aneinander gerät (aber keine Sorge: Sie streiten auf jene Art und Weise, die das beste in ihnen hervorbringt ;)). Ich könnte mir vorstellen, dass Billie Newman die erste selbstbewusste, beruflich engagierte Frau war, die jenseits von Klischees und gesellschaftlichen Normen im (amerikanischen) TV ihre Frau stand. 

Billie Newmann (c) Pidax

Rossi (gespielt von Robert Walden): Dieser Rossi sorgt nicht das Glück, sondern immer eine gute Story.  Er ist ehrgeizig und immer auf der Suche nach einer guten Story. Seine forsche, wenn nicht gar freche Art und Weise sorgt für den einen oder anderen Lacher, aber er kann wirklich was und stellt das auch immer wieder unter Beweis.

Rossi (Pidax)

Art Donovan (gespielt von Jack Bannon): Donovan ist der Leiter der Lokalredaktion. Er hat eine eher konservative Einstellung, was auch mal zu Konflikten führen kann. Im Normalfall ist er jedoch ein ruhiger, netter Kerl.

Art Donovan (c) Pidax

Bestie“ (gespielt von Daryl Anderson): Ein etwas eigenwilliger, lockerer Fotograf, der sich sofort an jedes Motiv „klebt“, egal wie gefährlich das gerade sein mag. Wie ist eigentlich sein richtiger Name?

Bestie (c) Pidax

Staffel 3 – Schon in diesem Monat!

Lou Grant – Staffel 3 (c) Pidax

Schon im Januar 2024 – in diesem Monat – erscheint Staffel 3 der Erfolgsserie mit folgenden Titeln:

1. Wahrheitsfindung (Cop)
2. Klatsch (Expose)
3. Die Gefängniszeitung (Slammer)
4. Der Scharlatan (Charlatan)
5. Das Komplott (Frame-Up)
6. Versuchskaninchen (Hype)
7. Pferdenarren (Gambling)
8. Billie und der Star (Witness)
9. Rivalitäten (Kidnap)
10. Andrew (Teil I) (Andrew, Part 1: Premonition)
11. Andrew (Teil II) (Andrew, Part 2: Trial)
12. Hollywood (Hollywood)
13. Kindheiten (Kids)
14. Feueralarm (Bushfire)
15. Indianer (Indians)
16. Inkognito (Cover-Up)
17. Ein schwarzes Erbe (Inheritance)
18. Zensur (Censored)
19. Ein verflixter Tag (Lou)
20. Eine schwarze Nacht (Blackout)
21. Tierquäler (Dogs)
22. Unter Druck (Influence)
23. Waffenbrüder (Guns)
24. Käuflich (Hazard)

Fazit:

Nachdem „Lou Grant“ Jahrzehnte gebraucht hat, um in Deutschland auf Silberscheibe zu erscheinen, geht es nun zügig voran. Pidax hat offenbar keine Mühen gescheut, die Folgen deutsch zu veröffentlichen.  Im März werde ich die vierte und letzte Staffel ebenfalls in meinem Blog vorstellen und freue mich schon darauf…

Wer zugreifen will, kann jede Staffel für 25,90 EUR erhalten, z.B. hier:

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Die Mars Chroniken (TV Serie) – Remastered bei PIDAX

Ray Bradbury (1920 – 2012) veröffentlichte seine „Mars Chroniken“, eine lose zusammenhängende Reihe von dystopischen Kurzgeschichten, im Jahre 1950. Behandelt wird die Kolonisierung des Mars aus verschiedenen Blickwinkeln, wobei der Menschheit ein nicht gerade freundlich anmutender Spiegel vorgehalten wird. Bradbury´s Romane behandeln häufig die Licht- und Schattenseiten der Menschheit, wobei die Schattenseite deutlich stärker ausfällt. So tun seine Science Fiction Geschichten das, was Science Fiction am besten kann: Davor warnen, was geschehen könnte, wenn die Menschheit sich nicht endlich im positiven Sinne weiterentwickelt.

Eine Serie, die jeder kennt, ohne sie zu kennen…

Grob angelehnt an diese Kurzgeschichtensammlung entstand 1979 der TV – Dreiteiler „Die Mars Chroniken“, der im April 1983 im ZDF ausgestrahlt wurde. Diese damals sehr stark verkürzte Version des Dreiteilers war auch die letzte Ausstrahlung, die gezeigt wurde. Bradbury selbst stand dieser Verfilmung kritisch gegenüber.

Ich war jedoch – damals gerade mal 13 Jahre alt – äußerst gespannt auf dies Serie. Das hatte diverse Gründe. Zum Einen gab es da diese ZDF Werbesendung für den „neuen ZDF Zweikanalton“, die häufig am Vormittag lief. Darin gab es eine kuriose und leicht gruselige Szene, in der ein Vater zu seinem „Sohn“ sagt: „You are David and yet you are not!“ usw. Diese Werbesendung lief so oft, dass sie wohl niemand verpasst hat. Ich war natürlich gespannt, wie die dazugehörige Serie wäre.

(c) Pidax – Die Mars Chroniken remastered

Dann war da noch Rock Hudson in „der“ Hauptrolle! Ihn kannte ich vor Allem aus amerikanischen Komödien a´la „Ein Goldfisch an der Leine“ oder auch „Pyjama für Zwei“. Erstaunlich ist, dass er in viel mehr Western und Abenteuerfilmen mitgewirkt hat, und er mir dennoch vor Allem aus jenen witzige Filmen im Gedächtnis geblieben ist. Jene Komödien hatten dafür gesorgt, dass ich den Kerl gerne sah. Aber auch andere bekannte Gesichter sollten mitspielen, wie zum Beispiel Maria Schell oder Barry Morse, den ich als Prof. Victor Bergman, aus „Mondbasis Alpha 1“ kannte.

Remastered und mit dem Charme der 1970er

Bei Pidax sind die Folgen stark überarbeitet – und komplett! –  erschienen. Das Bild und der Ton waren noch nie so gut, speziell die nun wunderbar detailreichen Matte Paintings sehen einfach toll aus. Die Farben wirken stärker, teils sogar  leicht anders als zuvor. Optisch ist das jetzt ein Genuß und man kann leicht über die offensichtlichen Spielzeug – Modelle hinwegsehen, die jetzt mehr denn je als solche entlarvt werden. Ist ja klar: Je besser die Auflösung, desto mehr werden auch solche Details deutlich.

Das die Serie so sehenswert ist, liegt vor Allem daran, dass sie einen ganz eigenen 70iger / 80iger Jahre – Charme versprüht. Die mitreißende Musik von Stanley Myers (die kaum noch auf CD zu haben ist), die Kleidung, das Design – alles wirkt auf eine einnehmende Weise „Retro“.

Dystopie, aber unterhaltsam

Die Geschichte ist nicht gerade das, was man sich ansehen sollte, wenn man sich besser fühlen will, denn ähnlich wie in den Vorbilder von Bradbury, an die man sich hier vage anlehnt, wird der Mensch hier in vielen unschönen Facetten dargestellt. So stimmt die Serie nachdenklich.

(c) Pidax – ein optimistischer Colonel Wilder

Dabei beginnt alles eigentlich sehr optimistisch, denn die erste Reise zum Mars steht an. So berichtet die erste Folge von den „Expeditionen“ (auch Titel der Folge 1). Colonel Wilder möchte den Mars für die Menschen gewinnen, jedoch verlaufen die ersten Missionen ganz anders als erwartet… Schließlich macht er sich selbst auf den Weg. Jede einzelne Mission wird von den Charakteren getragen und von deren „Chemie“ untereinander…

Folge 2, „Die Kolonisten“. Hier die Inhaltsangabe von der Website fernsehserien.de: Colonel Wilder und seine Crew besiedeln den „Roten Planeten“ Mars. Scheitert die Kolonisation am Unvermögen der Irdischen, unter neuen Bedingungen die alten Fehler abzulegen? Oder sind geheimnisvolle Kräfte im Spiel? Die Pater Peregrine und Stone verfolgen eine Spur. Das Ehepaar Lustig such indes nach seinem verschollenen Sohn David. Er taucht auf – und verschwindet. Nur ein Spuk? (Text: Hörzu 13/1983, S. 69)

Folge 3, „Die Marsianer“: Nur wenige Siedler blieben auf dem Mars. Die meisten sind auf die Erde zurückgekehrt, wo inzwischen der Atomkrieg ausgebrochen ist. Colonel Wilder verschweigt dem alten Hathaway das schreckliche Ende irdischen Lebens. Als er die Frau und die Tochter Hathaway trifft, traut er seinen Augen kaum: Vor zehn Jahren hatte er sie zuletzt gesehen. Und doch sind sie nicht gealtert. Hatten die Frauen Kontakt mit Marsianern? (Text: Hörzu 13/1983, S. 77)

Übrigens spricht Friedrich Schütter (Lorne – Greene Sprecher), immer wieder einleitende oder kommentierende Texte, während Gert Günther Hoffmann (bekannt u.a. als DIE Stimme von Captain Kirk) den Colonel Wilder synchronisiert hat.

Fazit: Mit der Neuauflage der „Mars – Chroniken“ von PIDAX erhalten wir die bisher audiovisuell beste Bearbeitung der SciFi-Serie aus den 1970ern. Wie gut oder schlecht sie damals auch abgeschnitten haben mag: Heute ist sie ein Leckerbissen für nostalgische SciFi-Fans.

Für 19,99 EUR u.a. hier erhältlich:

Direkt bei Pidax bestellen

 

KUNG FU – die komplette TV – Serie auf DVD (Pidax)

Natürlich erinnern sich alle, die es miterlebt haben, an den Song „Kung Fu Fighting“ und bringen ihn unmittelbar mit der David Carradine Serie in Verbindung. Der Song von Carl Douglas hatte aber eigentlich gar nichts mit der Reihe zu tun und wurde nur in der deutschen Version im Nachspann gespielt.

Worum geht es in der TV-Serie?

Kwai Chang Caine tötete während einer ungewollten Auseinandersetzung ein Mitglied der
chinesischen Kaiserfamilie. So ist er gezwungen, China zu verlassen und macht sich auf den Weg nach Amerika.

In jeder Folge wird uns eine Art „Western“ präsentiert, denn diese Serie handelt im „wilden Westen“. Es gibt Schießereien, Kopfgeldjäger und alle möglichen anderen Typen, denen man auch in anderen Westernserien begegnen kann. Doch dadurch, dass Caine ein
buddhistischer Mönch ist, bekommt diese Serie ihre spezielle Note: Da, wo „echte
Revolverhelden“ längst die Knarre gezogen hätten und ihr feindseliges Gegenüber über den Haufen geschossen hätte, erinnert sich Caine an eine Lehre aus seiner Zeit in der
„Klosterausbildung“ und wendet seine damaligen Lehren unmittelbar an.

So erscheint er bisweilen auf den ersten Blick zu passiv, ja, fast feige, doch gibt es genug
Situationen, in denen er sich dazu gezwungen sieht, sein Kung Fu – Können anzuwenden,
dann zum Erstaunen der Betroffenen und der Zuschauer. Als buddhistischer Mönch brüstet er sich jedoch nie damit, wie toll er die Ganoven zusammenschlagen kann – das Gegenteil ist der Fall. Eine friedliche Lösung hätte er vorgezogen.

Ihr seht schon, diese „Western – Serie“ ist anders als die anderen. Ein friedliebender Mönch im wilden Westen, das hatte eine Menge Unterhaltungswert – damals (1972 – 1975) wie heute.

„Kung Fu“ ist eigentlich die chinesische Bezeichnung dafür, etwas – eine Fähigkeit etwa –
durch harte Arbeit erreicht zu haben. Der Begriff wird in China für alle Künste verwendet. Im Westen jedoch bezeichnet der Begriff eine Reihe von Kampfkünsten, wie das „Wing Tsun (Kung – Fu)“ oder das „Shaolin Kung – Fu“.

Die Serie sorgte für große Begeisterung an asiatischen Kampfkünsten im Westen.
In der seinerzeit sehr beliebten und erfolgreichen Serie traten große Stars auf, darunter
Harrison Ford, William Shatner, Jodie Foster und Leslie Nielsen.

Gesamtbox

Es ist wieder einmal PIDAX zu verdanken, dass die Serie jetzt in einer Gesamtbox vorliegt.
Ungekürzt und in wirklich guter DVD – Qualität. Die früher nicht gezeigten Szenen wurden deutsch untertitelt.

Caine (c) Pidax

Als Bonusmaterial findet sich:

„From Grasshopper to Caine“ – Wie Kung Fu entstand, „

„Tao of Caine“ – Hinter den Kulissen“

„Zen & Now“: Ein Dinner mit David Carradine und Freunden.

Die Gesamtbox kann man aktuell zu einem Preis von 49,90 EUR erwerben. Sie beinhaltet
insgesamt 11 DVDs.

https://www.pidax-film.de/Serien-Klassiker/Kung-Fu-Komplettbox::2405.html

Kung Fu – wie es weiterging

Mitte der 1980er Jahre gab es einen Kinofilm, „Kung – Fu: der Film“, in dem ein gealteter Kwai Chang Caine seinen Sohn trifft. Und den Vater desjenigen, den er seinerzeit in China getötet hatte und der nun auf Rache aus ist.

Die TV- Serie „Kung Fu: Im Zeichen des Drachen“ wurde in den 1990er – Jahren im TV
gezeigt und war eine spannende Serie, in der es um den Enkel von Caine (aus der ersten
Serie) geht. Er unterstützt seinen Sohn Peter, der Polizist ist. Jedoch begegnet er nicht nur
üblichen Ganoven, sondern auch Personen, die sich in der „Shaolin Mystik“ auskennen.
David Carradine ist natürlich auch hier wieder in (s)einer Hauptrolle zu sehen.

Die Serie hatte einen ganz eigenen Charme, jedoch wurde in Deutschland bisher nur die
erste Staffel veröffentlicht und ist aktuell nicht mehr (neu) erhältlich.

Fazit zur ersten „Kung Fu“ – Serie

In meiner Kindheit in den 1970er Jahren gehörte diese Serie zu einer, die mich stark beschftigte. Auf dem Schulhof wurde zwischen uns Jungs natürlch nur mit angeblichem Kung Fu – gerade aus der Serie „gelernt“ – angegeben. So halbherzige Tritte oder etwas in der Art… Aber was mich beschäftigte, waren die Lehren, an die sich Caine in den Rückblenden erinnerte. Sie waren oft fremdartig und ich habe festgestellt, dass ich viele davon erst heute verstehe.

Kung Fu brachte eine fremde Kultur in einem als „Western“ getarnten Gewand in unsere Familien. Die Serie war mein erster Kontakt mit asiatischer Kampfkunst. Als ich später Judo, Karate, Jiu – Jiutsu und auch Wing – Tsun kennenlernte, schwebte der „Geist“ von Caine irgendwo mit mir, bildhaft gesprochen. Es ist weniger das coole als das weise, was mich stets an diesen Kampfkünsten beeindruckt hat. Es geht nicht nur um „Muskeln“, auch darum, die innere Energie klug einzusetzen, innerlich wie äußerlich biegsam zu sein wie ein Baum im Wind und geschickt die Kraft des Gegners gegen ihn selbst zu verwenden. Das wurde auch in dieser Serie schon ganz gut veranschaulicht.

Die Serie hat also einen nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht und als ich sie nun wieder gesehen habe, faszinierte sie mich eher noch mehr als damals. Freilich ist das Kung Fu von David Carradine nicht den wirklichen Shaloin – Mönchen würdig, aber das ist vielleicht auch gar nicht so wichtig.

Sie atmet die 1970er Jahre und ist gleichzeitig zeitlos. Ein eigenwilliges Juwel in der endlos scheinenden Weite an TV-Serien. Man sollte sie kennen.

Mel Brooks – Dracula – Tot, aber glücklich!

Mel Brooks

Der 1926 in Brooklyn, New York, geborene Mel Brooks ist wohl allen ein Begriff. Komödien wie „Frankenstein Junior“, „Spaceballs“ und „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ gingen in die Filmgeschichte ein. Sein Humor ist speziell, sein Wortwitz  allseits bekannt, wobei er auch ein Freund von Doppeldeutigkeiten ist. Er produziert also genau die Art von Filmen, bei denen man abschalten kann und was zu lachen hat.

Schon „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ kam nicht zufällig gerade mal zwei Jahre nach der Costner – Verfilmung des bekannten Stoffs auf dem Markt, auch „Dracula – Tot aber glücklich“ (1995) bezieht sich auf einen seriösen Publikumsmagneten, nämlich Francis Ford Coppolas „Bram Stokers Dracula“ (1993).

Kein großer Erfolg – aber deshalb schlecht?

„Dracula – tot, aber glücklich“ war bisher Mel Brooks letzter Streich. Sehr erfolgreich an den Kinokassen, speziell in Amerika, war dieser leider nicht, obschon Leslie Nielsen hier voller Spielfreude in die Rolle des rumänischen Vampirs schlüpft.

In Deutschland allerdings war der Film offenbar erfolgreicher als im „Rest der Welt“, wenn man Kino.de (laut Wikipedia) glaubt:

Dracula auf Blu-Ray bei (c) Pidax

„Für Mel Brooks Verhältnisse ist seine aktuelle Witzmär überraschend verhalten ausgefallen, finden sich doch ungewohnt wenige jener Geschmacklosigkeiten, mit denen sich der Blödelmeister einen Namen gemacht hat. […] Zudem hält Brooks die Gagfrequenz überraschend niedrig. Dafür kann der Altmeister mehr Treffer verbuchen als in seinen letzten Filmen. Während sich die Begeisterung in den USA in Grenzen hält, ist Mel Brooks „Dracula – tot, aber glücklich!“,  nach dem
Riesenerfolg von „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ (2,1 Mio. Zuschauer) im
kalauervernarrten Deutschland eine todsichere (Blut-)Bank.“

Die Cinema und das Lexikon des internationalen Films gehen etwas pessimistischer mit diesem Film ins Gericht. Aber wie gut ist der Film wirklich? Durch die Veröffentlichung bei Pidax auf DVD und Blu-Ray konnte ich mir (noch einmal – nachdem ich ihn seinerzeit im Kino gesehen hatte) ein Bild machen.

Ich persönlich kann sagen: Ich  wurde gut unterhalten, da ich die persifilierten Vorlagen sehr gut kenne. Nicht nur den Coppola, sondern auch den 1931er Fim mit Bela Lugosi. Kennt man diese gut, weiß man auch, worauf angespielt wird und die ohnehin witzigen Slapstickeinlagen bekommen eine Prise Witz mehr, wenn man weiß welche Originalszene auf den Arm genommen wird.

Seltsame Gestalten und ganz viel Knoblauch (c)Pidax

Problematisch finde ich, dass viele der großen, überraschenden Gags schon im Trailer des Kinofilms verbraten wurden. Daher habe ich hier auch keinen solchen verlinkt. Wenn man dem Film neu begegnet, hält er durchaus ein paar Schenkelklopfer parat. Es ist aber speziell Leslie Nielsens Schauspiel, welches das Grinsen im Gesicht hält, weil er es einfach drauf hatte wie kein anderer, solche Rollen mit einer eigenen Art paradoxen Tiefgangs zu versehen. Dieser Dracula ist aus dem selben Stoff wie „die nackte Kanone“.

Die Synchronisation ist übrigens auch äußerst gut gelungen. Welche andere Stimme als jene von Horst Schön könnte Leslie Nielsen angemessen synchronisieren? Van Helsing, der von Mel Brooks selbst gespielt wird, wurde von Wolfgang Völz synchronisiert, einer weiteren legendären Synchronstimme.

Die Bildqualität der Blu-Ray ist sehr gut und in den Extras erleben wir u.a. einen witzigen, gut gelaunten Leslie Nielsen, der in seiner Role offenbar sehr aufging (auch hinter der Kamera) und – gemeinsam mit seinen Kollegen – eine gute Zeit am Set hatte.
Den schaurig – witzigen Spaß bekommt man bei Pidax oder z.B. Amazon für rund 10 EUR.

Verliebt in Chopin – DVD – Veröffentlichung bei PIDAX

Der Film heißt im Original „Impromptu“. Nur Musikliebhaber, speziell der Romantik, werden verstehen, dass es sich bei einem „Impromptu“ (französisch: Aus dem Stehgreif, überraschend – Wikipedia), um ein kleineres Musikstück, meist Klavierstück handelt. 

Überraschend charmant und witzig ist die Handlung, in der es darum geht, wie sich zwei Personen aus der Geschichte begegnen, die sich auch tatsächlich einst begegneten: Frederic Chopin und George Sand, die sich gerne Männerklamotten anzog als das noch ein Aufreger war und in Wirklichkeit Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil hieß.

George Sand und eine gute ? Freundin… (c)Pidax

Das ungleiche Paar – auf der einen Seite die freigeistige Schriftstellerin und auf der anderen Seite der kränkliche, empfindsame Chopin – gingen tatsächlich um 1838 eine Liebesbeziehung ein, die leider nicht ewig hielt und im wahren Leben auch einen nicht ganz glücklichen Ausgang hatte, was aber für diesen Film keine Rolle spielt.

Denn dieser Film will vor allem unterhalten und zwar, ganz stilecht, auf romantische und – im Sinne des Impromptu – auch überraschende Weise. Hugh Grant, der 1982 ins Filmgeschäft kam, spielte in diesem 1990er Film den großen Komponisten und Klaviervirtuosen, während Judy Davis die George Sand spielt. Auch Emma Thompson, bekannt aus Harry Potter und den Branagh – Shakespeare – Verfilmungen, ist mit von der Partie.

Das der Film für das deutsche Publikum den Titel „Verliebt in Chopin“ erhielt, könnte dazu verleiten anzunehmen, dass man das deutsche Publikum für begriffsstuzig hält. Wer weiß. Sicher ist, dass dieser Film allen, die mit leichten, romantischen, historischen Komödien und idealerweise auch mit klassischer Musik etwas anfangen können, eine gute Zeit beschert.

Der Film ist bei PIDAX für den Preis von 11,90 EUR erschienen und ist jeden Cent wert.

https://www.pidax-film.de/Historien-Klassiker/Verliebt-in-Chopin-Impromptu-Remastered-Edition::2374.html

Arthur & George – Eine Miniserie für Sherlock Holmes Fans – ohne Sherlock Holmes!

Wusstet ihr, dass der Cousin von Martin Clunes, dem britischen Schauspieler, der auch „Doc Martin“ spielt, niemand geringeres ist als der ehrenwerte Jeremy Brett? Jetzt sagt nicht, ihr wisst nicht, wer Jeremy Brett ist.

Kurzer Abstecher in eine andere Serie…

Okay, Jeremy Brett´s (1933 – 1995) weltberühmte Darstellung von Conan Doyles Meisterdetektiv Sherlock Holmes wurde vor dem Mauerfall in Westdeutschland ziemlich stiefmütterlich behandelt, was man auch an der Synchronisation seiner „Sherlock Holmes Serie“ merkt, die zunächst nur vom „Fernsehen der DDR“ synchronisiert und ausgestrahlt wurde. Die Qualität der Synchronisation war allerdings recht mittelmäßig. Allein der Hauptdarsteller (Jeremy Brett) erhielt im Laufe der Serie drei verschiedene Synchronstimmen. Später kamen durch Nachzügler-Synchronisationen noch zwei weitere Synchronstimmen hinzu. Aber auch die Übersetzung war nicht gerade galant, hörte sich teils an als hätte man sie mit einem Englisch – Deutsch – Wörterbuch übersetzt, wobei der englische Satzbau nur selten dem deutschen angepasst wurde, was teilweise seltsam wirkte.

Ich reite nur deshalb auf der sehr wechselhaften und mittelmäßigen Synchronisation der – wie gesagt – weltberühmten und anerkannten Serie so herum, weil das zeigt, wie wenig man sich im „West Fernsehen“ damals um die Serie kümmerte, die in vielen anderen Ländern – von Europa bis Amerika – so sehr gepriesen wurde. Ich habe das bis heute nicht ganz begriffen und wünschte mir, man würde der Serie ein einziges Mal eine einheitliche, wirklich gute Synchro verpassen, zumal bis heute noch vier Folgen gänzlich unsynchronisiert sind. Unfassbar!

Würde sich z.B. Pidax einer gesamten, einheitlichen Synchronisation annehmen, wären viele deutsche Sherlock Holmes Fans dankbar. Das nur am Rande. Jetzt aber endlich zu…

Arthur & George

und damit auch zurück zu Martin Clunes. Was hat der Kerl nun mit Holmes zu tun, abgesehen von seiner Verwandtschaft mit Jeremy Brett? Nun, genau so viel wie Arthur Conan Doyle in gewisser Weise, denn diesen spielt er in dem Fernseh – 3 – Teiler „Arthur und George“.

Pidax brachte diesen 3 – Teiler kürzlich auf den Markt und überraschte zumindest mich damit komplett, da ich überhaupt nicht damit gerechnet hatte, dass irgendetwas in der Art von itv Studios je gedreht worden war. Dabei bin ich ein ausgemachter „Holmesian“. Die Serie ging einfach an mir vorbei.

Sir Arthur Conan Doyles Leben liest sich selbst wie das Leben eines Abenteurers. Ähnlich wie der reale Jules Verne erlebte auch Doyle diverse Reisen mit allerlei Abenteuern, machte diverse Abstecher ins Reich des Spiritismus – und löste einen Fall!

Julian Barnes schrieb genau darüber ein Buch, in dem es eben darum geht, wie Arthur Conan Doyle und Alfred Wood, genauer Major Alfred Herbert Wood, den Doyle immer „Woody“ nannte, sich eines Falls annahmen. (Woody war ein ehemaliger Schuldirektor und zwischen 1897 und 1930 Conan Doyles Freund, Privatsekretär und „Manager“.)

Den hier beschriebenen „Fall Edalji“ gab es tatsächlich. Aber ob er sich in jedem Detail genau so zugetragen hat, wie hier zu sehen ist, weiß niemand. Jedenfalls kann man sich das aber gut so vorstellen. Das Ende, wie ich fand, war zu schön in Szene gesetzt als das es sich wirklich exakt so abgespielt haben könnte. Die Grundlagen der Story stimmen auf jeden Fall.

Edalji landete wegen Tierverstümmelungen drei Jahre im Gefängnis. Mir scheint fast, heute würde man – zu Unrecht!- besser bei einer solchen Straftaten davon kommen, aber das ist ein anderes Thema. Als Vorbestrafter wurde George Edalji – ein angehender Rechtsanwalt – aus der „Law Society“ ausgeschlossen. Conan Doyle nahm sich des Falls an und stellte während seiner Ermittlungen, in denen er teilweise so brillierte wie sein literarisches Geschöpf Sherlock Holmes, einige Fehler während der polizeilichen Ermittlungen fest. Außerdem wurde der angehende Anwalt, der in Bombay geboren wurde, mit rassistischen Vorurteilen konfrontiert. Woody half Doyle dabei ähnlich wie Watson es bei Sherlock Holmes tat.

Diese „wahre Geschichte“ wurde mit hervorragenden Schauspielern in einem aufwendigen, zeitgenössischen Ambiente produziert. Auch die deutschen Synchronsprecher sind durch die Bank weg gut gewählt.

Wer sich für Sherlock Holmes interessiert, dem wird auch dieser 3 – Teiler gefallen. Aber vorsicht: Die mutwillige Verstümmelung von Pferden wird nicht nur erwähnt, sondern teilweise auch gezeigt bzw. deren Folgen. Das sollte man vorher wissen.

Fazit: „Arthur und George“ ist eine beeindruckende, spannende Produktion und für alle Freunde viktorianischer Krimis empfehlenswert und kostet nur rund 15 EUR.

https://www.pidax-film.de/Serien-Klassiker/Arthur-George::2232.html

 

„Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe!“ (Support your local Sheriff) bei Pidax erschienen!

Western – Fans kennen sie alle: die kühlen Revolverhelden, wie sie durch Yul Brynner und Steve McQueen in „Die glorreichen Sieben“ dargestellt worden sind oder die durch Clint Eastwood und Co, zumeist in den 1950 Jahren bis in die 1980er hinein.

Aber auch die neueren Western, wie die Christian Bale – Verfilmung von „Todeszug nach Yuma“ oder der Kevin Costner – Film „Open Range“ können sich sehen lassen.

Westernhelden jeder der genannten und unzähliger weiterer Verfilmungen sind einfach cool. Verschwiegen, manchmal brutal, immer jedoch berechnend laufen sie durch die staubigen Straßen von Städten und sorgen auf ihre eigene Weise für Recht und Ordnung.

Western und Komödie – geht das?

Es gibt zwar nur noch wenige neue Western, aber sterben wird das Genre wohl nie – und das ist gut so. So, wie mystifizierte und romantisierte Ritter- und auch Piratenfilme etwas ungemein anziehendes haben, so weiß auch der Western zu gefallen. SIe haben nichts mit der Realität zu tun, müssen sie auch nicht.

Dennoch: Wer eine ganze Reihe von Western gesehen hat, dem verlangt es irgendwann einmal, sich vom Staub der sandigen Wüste Nevadas, den kalten Nächten in den Canyons und den Schießereien in Dodge City zu erholen. Verdammt, gibt es hier denn wirklich so gar nichts zu lachen im „wilden Westen“?

Doch es gibt sie tatsächlich: Komödien wie „Blazing Sattles“ von Mel Brooks oder „City Slickers“. Doch nur eine Western – Komödie trifft meiner Meinung nach den rostigen Nagel auf den Kopf: „Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe!“

Turbulent – verrückt und immer noch nahe am klassischen Western

Im Original heißt der Film „Support your local Sheriff“. Die James Garner – Verfilmung aus dem Jahre 1969 hat auch einen coolen Helden. Doch da, wo sich ein Yul Brynner oder ein Clint Eastwood eingemischt hätten, da hat Revolverheld McCullough nur eines im Sinn: Sich heraushalten. Denn er ist eigentlich nur auf der Durchreise nach Australien und will jeglichen Konflikten aus dem Weg gehen. Das macht ihn von Anfang an sympathisch, zumal er dies mit einer gewissen provokanten Selbstverständlichkeit tut.

Bei seiner Reise nach Australien  kommt er in eine sündige Goldgräberstadt, in der es bisher kein Sheriff aushalten konnte. Oder überlebte. Da er nunmal leider Geld und Unterkunft benötigt, solange er dort verweilt, übernimmt er den „Job“ mit sehr ausgefallenen Mitteln, bei der sich ein unerwartetes Können mit dem Schießeisen mit einer absurden Kreativität (Stichwort: Gefängnisgitter) und Kaltschneuzigkeit verbindet.

Das bekommt zuerst einmal die Danby – Bande zu spüren und niemand geringeres als Bruce Dern spielt Joe Danby. Kein weiteres Wort zu dieser Bande, außer vielleicht, dass sie an die Daltons aus der Comicreihe „Lucky Luke“ erinnern.

Die Danby – Bande im Konflikt mit dem Sheriff (c) PIDAX

Übrigens steht McCullough ein tatkräftiger, naja, sagen wir mal, ein nicht ganz gescheiter, aber ehrenwerter Helfer zur Seite. Jake wird von „Spiel mir das Lied vom Tod“ – Jack Elam (1920 – 2003) gespielt.

Echte Spielfreude am Set

Die Komödie, die von William Bowers geschrieben und von Regisseur Burt Kennedy gedreht wurde, ist ein Feuerwerk von Gags. Manchmal sind es Wortwitze, manchmal Slapstick – Einlagen. Dabei ist das ganze Ensemble mit so einer großen Spielfreude dabei, dass der ganze 93minütige Film einem wie ein einziger großer, toller Witz vorkommt. Nie wieder wurde seither das Western – Genre so einfallsreich aufs Korn genommen. Oft sind gerade Western – Komödien derart übertrieben und absurd, dass man den „Western“ unter der nach Lachern heischenden Oberfläche kaum noch erkennt. In „Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe“ glaubt man in jeder Minute es mit einem waschechten 1960er – Western zu tun zu haben. Er ist nur unerwartet anders.

Das für die Hauptrolle James Garner (1928 – 2014) gewählt wurde, war vermutlich direkt beabsichtigt, denn der trockene Humor wirkt wie auf seinen Leib geschneidert. Der Schauspieler, den man aus diversen Komödien mit Doris Day kennt und der mit der Serie „Detektiv Rockford“ berühmt wurde, spielte auch in zwei recht kurzweiligen Western – Serien um den Cowboy „Maverick“ mit, die beide bei Pidax erhältlich sind: https://www.pidax-film.de/advanced_search_result.php?keywords=maverick.

„Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe“ ist kürzlich auf DVD und sogar Blu Ray bei Pidax in prima Bildqualität erschienen:

https://www.pidax-film.de/advanced_search_result.php?keywords=auch+ein+sheriff+braucht+mal+hilfe

Noch erwähnenswert dazu…

Es gab später noch eine „Fortsetzung“ oder besser: Eine aternative Geschichte nach selbem Rezept: „Support your local gunfighter“ (deutscher Titel: Latigo). Hier spielen wieder sehr viele Schauspieler aus „Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe“ mit. Ob es am Drehbuch lag – dieses mal wurde es von James Edward Grant geschrieben, ist schwer zu sagen, aber der Film wirkt wie ein laues Lüftchen im Vergleich zum „Sheriff“ – Film. Da James Garner natürlich immer sehenswert ist und auch Jack Elam u.a. wieder mit dabei ist, ist der Film natürlich trotzdem sehenswert, aber man sollte nicht so viel wie vom Vorgänger erwarten.

Fazit: „Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe“ ist der lustigste Western aller Zeiten: Anschauen!

Sherlock Holmes Zeichentrick – Filme bei PIDAX

Burbank Films Australia begann 1982 eine Reihe von Klassikern der Weltliteratur als Zeichentrick – Veröffentlichung zu verfilmen. Große Werke von Charles Dickens, Alexandre Dumas, Lewis Carrol u.a. große Autoren wurden ebenso hierfür verwendet wie auch die vier Sherlock Holmes Romane von Sir Arthur Conan Doyle.

Unter den Titeln „Ein Traum in Rot“, „Im Zeichen der Vier“, „Der Hund von Baskerville“ und „Im Tal der Angst“ wurden ihre literarischen Vorbilder in Zeichentrick umgesetzt. Im Original lieh der renommierte Schauspieler Peter O´Toole (1931 – 2013)Sherlock Holmes seine Stimme, während Watson vom weniger bekannten, aber passenden Earle Cross gesprochen wurde.

(c) Pidax, Burbank Films – Sherlock Holmes

Interessant in diesem Zusammenhang mag sein, dass O´Toole eigentlich den Holmes zu Lawrence Olivier als Watson in dem Film „Mord an der Themse“ (Murder by decree, 1979), spielen sollte. Er hatte aber persönliche Differenzen mit Olivier und so wurden Christopher Plummer (1929 – 2021) und James Mason (1909 – 1984) kein weniger guter Ersatz. Aber das ist eine andere Geschichte…

Pidax veröffentlichte vor einiger Zeit die von Friedrich Schönfelder wunderbar gesprochenen Sherlock Holmes Kurzgeschichten auf CD. Diese wurden, ebenfalls in den 1980er Jahren, im Radio gesendet. Inzwischen sind sie nicht mehr im PIDAX Programm gelistet, aber noch bei u.a. Amazon käuflich: https://www.amazon.de/Sherlock-Holmes-Friedrich-Schoenfelder-Kriminalgeschichten/dp/B07HQ9XX79

Warum ich darauf verweise? Nun, Schönfelder, (1916 – 2011), der ohne Weiteres auch den Edward Hardwicke – Watson der berühmten Granada – Serie meisterhaft vertont hätte (hätte man ihn dafür engagiert) – ist auch die deutsche Stimme des Dr. Watson in der hier vorgestellten Zeichentrick“serie“!

Horst Stark (geb. 1934 in Hamburg) synchronisierte indes den Sherlock Holmes. Stark ist jedem Hörspiel – Fan bekannt, er sprach u.a. unzählige Rollen für das Label EUROPA und wurde auch im Synchron eingesetzt, wobei die Zeichentrickreihe nur ein Beispiel seiner Kunst darstellt. Seine markante Stimme ist einmalig und – ähnlich wie jene von Christian Rode (1936 – 2018) – absolut passend für den Meisterdetektiv.

(c) Pidax, Burbank Films -Bobbys bzw. Polizisten

Für damalige Verhältnisse ist dies eine ansehnliche Serie. Kein Wunder, dass Burbank Films Australia später (unter dem Namen „Burbank Animation Studios“) mit für so tolle Zeichentrickfilme wie „Anastasia“ und Disneys „Schöne und das Biest“ , verantwortlich zeichneten. Die Holmes – Reihe ist dabei als Anfangswerk der Firma zu sehen, deren Stil eindeutig 1980er Jahre – Stil präsentiert, was gut ist, aber auch Geschmackssache ist.

 

Die Begleitmusik ist ebenfalls adäquat und besser als mancher „Soundtrack“ aktueller Sherlock Holmes Hörspiele.

Die Geschichten wurden natürlich stark gekürzt, sonst wäre man kaum auf je ca. 40 Minuten gekommen. Verfilmungen jener Romane mit echten Darstellern verdoppelten leicht diese Laufzeit.

Was man sich hätte ersparen können wäre sicher gewesen, dass sich Holmes und Watson nicht etwas Duzen, auch nicht Siezen, sondern sie reden sich mit „Ihr“ und „Euch“ an, wie im Mittelalter unter Adeligen. Das ist nervig, weil unpassend. Auch, dass z.B. der schottische Inspektor aus dem Fall „Im Tal der Angst“ sich anhört wie ein Araber ist der etwas missglückte Versuch, den schottischen Akzent auf das Deutsche zu übertragen. Auf diese Weise ist die deutsche Tonspur nicht nur schön anzuhören, weil: Tolle Sprecher! Sondern auch stellenweise unfreiwillig komisch.

Zum Glück kann man aber wechseln zwischen dem englischen Original, in dem die Musik weit mehr im Vordergrund ist als im Deutschen, wo sie dezenter daher kommt, und der deutschen Tonspur. Je nach Geschmack.

Wer im Detail wissen will, worin sich die Filme von den literarischen Originalen unterscheiden, dem empfehle ich das Sherlock Holmes Wiki: https://sherlockholmes.fandom.com/de/wiki/Meisterwerke_der_Weltliteratur

Lange Zeit gab es die vier Filme auf einzelnen, teils überteuerten, Videokassetten. Dank Pidax endlich auf DVD für nur 16,90 EUR.

https://www.pidax-film.de/Gesamtkatalog/Sherlock-Holmes-Trickfilm-Collection-4-Filme::2109.html

 

Sherlock Holmes und das Halsband des Todes (PIDAX)

Das mit einem Fluch belegte Halsband von Kleopatra ist verschwunden. Scotland Yard ist auf die Hilfe von Meisterdetektiv Sherlock Holmes angewiesen. Der lässt sich von seinem Intimfeind Professor Moriarty nicht täuschen und bringt das Halsband wieder zurück …

„Sherlock Holmes und das Halsband des Todes“ (1962/scharz – weiß) entstand zur Hochzeit der deutschen Edgar Wallace Verfilmungen. Das man bemüht war auf den Zug mit einem „deutschen Holmes“ aufzuspringen (auch, wenn der Hauptdarsteller Brite war), scheint offensichtlich.

Die Musik von Martin Slavin hat an dem „Wallace Flair“ des Streifens einen großen Anteil, aber natürlich auch die deutschen Darsteller. So spielt Hans Söhnker den Professor Moriarty, Hans Nielsen gab den Inspektor Cooper (und spielte tatsächlich in zwei weiteren Edgar Wallace Filmen im Jahre 1962 und 1963 mit). Aber auch Senta Berger (Ellen Blackburn) und Ivan Desny (Paul King) sind mit von der Partie.

Sherlock Holmes in seinem Element (c) Pidax

Für Sherlock Holmes und Dr. Watson suchte man sich Christopher Lee und Thorley Walters aus. Berühmtheit erlangte der spätere Saruman (Herr der Ringe) und Count Dooku (Star Wars) – Darsteller, Christopher Lee, als Graf Dracula und zwar unter Regie von Terence Fisher, der auch für „Das Halsband des Todes“ Regie führte. Drehbuchautor war Curt Siodmak.

Die bei Pidax veröffentlichte DVD dieses Films kommt „remastered“ in kontraststarkem, klaren schwarz – weiß. Schade eigentlich, dass der Film nicht in Farbe gedreht wurde.

Der Film leidet in erster Linie daran, dass man ihn brachial zu einem „Wallace“ machen wollte. Aus heutiger Sicht ist das aber sogar ganz amüsant, nämlich zu sehen, wie man seinerzeit diesen Film anlegte. Weiß man darum, wird man gut unterhalten.

Weiß man nicht darum, könnte einen die betont flotte Musik stören. Zudem wird man sich eventuell fragen, weshalb dieser Watson so übertrieben tolpatischig ist. Man nahm dies Nigel Bruce, dem Watson von Rathbone´s Holmes, viel eher ab. Bei Nigel Bruce wirkte die „Stoffeligkeit“ irgendwie liebenswert natürlich. Dieser Watson jedoch wirkt wie ein Slapstick – Schauspieler. In den Wallace Filmen gab es aber ja ebenfalls immer eine Prise Humor…

Nicht zu vergessen: Es gibt einige Anachronismen im „Halsband des Todes“. Offenbar noch vor den Jack the Ripper Morden (1888) spielend, ist es seltsam, was für Automarken es schon gab…

Holmes und Watson lauschen am Kamin (c) Pidax

Christopher Lee indes ist ein so guter Holmes, dass es eigentlich schade ist, dass er lediglich viele Jahre später den alten Holmes spielte. Er alleine schon „rettet“ den Film vor dem Untergang, wobei auch alle anderen Schauspieler durchweg mindestens „gut“ sind.

Und so sah ich mir diesen Film schließlich doch sehr gerne an. Ich erinnere mich daran, wie ich ihn erstmals im Jahre 1987 sah. Damals – „100 Jahre Sherlock Holmes“ – gab es im Fernsehen eine Serie von Filmen um den großen Detektiv. Ich freue mich, dass es den Film nun bei Pidax, etwas aufgefrischt und mit einem interessanten Beiblatt zum Film, für rund 12 EUR zu kaufen gibt.

https://www.pidax-film.de/Film-Klassiker/Sherlock-Holmes-und-das-Halsband-des-Todes::1949.html

Die beiden anderen, späteren Filme mit Lee als Sherlock Holmes, sind übrigens ebenfalls bei Pidax erschienen. Hier könnt ihr beide Filme für 14,90 EUR erhalten:

https://www.pidax-film.de/SONSTIGES/Sherlock-Holmes-Die-goldenen-Jahre-Gesamtedition::1025.html

Die schweizer Familie Robinson (Pidax)

Es ist manchmal schon wunderlich, wie es zu mancher Serie kam. So erzählte der Berner Geistliche Johann David Whyss (1743 – 1818) seinen Kindern seine zwischen 1794 und 1798 verfasste Geschichte.

Ursprünge der Serie

Ein Sohn des schweizer Pfarrers, Johann Rudol Whyss, sorgte später für eine Veröffentlichung. Der erste Teil erschien 1812 und hieß: Der Schweizerische Robinson oder der schiffbrüchige Schweizer-Prediger und seine Familie. Ein lehrreiches Buch für Kinder und Kinder-Freunde zu Stadt und Land.

Das lehrreiche Abenteuerbuch war – besonders in den ersten Ausgaben – von zahlreichen Kupferstichen durchzogen.

Die ganze Art und Weise des Romans erinnerte an Jules Verne und dieser schrieb auch tatsächlich die Fortsetzung, „Das zweite Vaterland“, und lies sich zu zwei weitere Romanen, „Die Schule der Robinsons“ und „Onkel Robinson“ inspirieren, von denen allerdings der zweite nie zu Ende geschrieben wurde.

Die TV – Serie, jetzt auf DVD

Die deutsch – kanadische Fernsehserie wurde erstmals am Sonntag, dem 20.04.1975 im ZDF ausgestrahlt.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts möchte die Schweizer Familie Robinson auf einer Inselgruppe im Pazifik ein neues Leben beginnen. Doch in der Südsee kommt ein furchtbarer Sturm auf. Das Schiff kentert, und die Familie strandet auf einer einsamen Insel fernab jeglicher Zivilisation. Vater Johann, Mutter Elisabeth, die Kinder Ernst, Franz und Marie müssen sich mit der Situation arrangieren und beginnen, sich dort das Überleben zu sichern. Sie bauen ein Haus und erleben viele spannende, aufregende und gefährliche Abenteuer …

Pidax hat diese Serie, die schon in den 70iger Jahren Spaß machte, auf DVD veröffentlicht: Auf 4 DVDs kann man sich, in erstaunlich guter Qualität, die Abenteuer der schweizer Familie Robinson, der auch die „Lost in Space“ – Serie den Familiennamen der Hauptcharaktere verdankt, ansehen, sich mitreißen und begeistern lassen. In der damals üblichen ruhigen Art wird man mit den Charakteren vertraut und so erlebt man jede Folge mit als wäre man dabei. Natürlich hat die Serie auch einen Nostalgie – Bonus, spannend ist sie aber so oder so.

Darsteller: Chris Wiggins, Diana Leblanc, Michael Duhig, Heather Graham, Ricky O’Neill.

Drehbuch: Calvin Clements Jr., Alvin Boretz, Eddie Carroll, Jack Clements, Oliver Crawford, Gerry Day u. a. (nach dem Roman von Johann David Wyss)

Kamera: Harry Makin

Szenenbild: Jack McAdam

Produktion: Alan Bromly, Gerald Mayer, W. Vern Furber, Arthur Weinthal

Regie: Stanley B. Olsen, Don Haldane, Peter Carter, Alan Bromly, Gerald Mayer

Jetzt bei Pidax für 19,90 €:

https://www.pidax-film.de/Serien-Klassiker/Die-Schweizer-Familie-Robinson::1400.html