„The Book of Boba Fett“ – Kurzkritik der gesamten Serie

Im „Marvel Cinematic Universe“ schon verschwommen die Grenzen. Alles sollte und soll wie eine Einheit wirken. Das, was in dem einen Kinofilm passiert soll Auswirkungen haben auf diesen oder jenen Charakter. Helden besuchen sich gegenseitig in ihren Filmen, so wie launige Vertreter, die anteasern, dass sie auch noch da sind und bald in einem eigenen großen Film kommen werden.

Ich bin ein alter Marvel – Fan. Mehr DC, zugegeben, aber Spider – Man beispielsweise kam für mich immer gleich nach Batman (und vielleicht noch Superman) und das will schon viel heißen! Allerdings bin ich schnell aus dem „MCU“ ausgestiegen, denn Filme wie „Guardians of the Galaxy“ sind meiner Meinung nach wie Erfrischungsstäbchen (kennt ihr diese hohlen Schokostäbchen mit künstlichem Süßflüssigkram drin?): Hohl und macht gute Laune. Mehr aber nicht. Und dann diese FLUT an Filmen. Jeder noch so kleine Superheld bekam seine eigene Show! Ich wollte aber gar nicht jeden Superhelden kennen! Mir genügten stets drei oder vier, die ich dann so richtig super finden konnte!

Diese Entwicklungen im MCU tangierten mich aber lange nicht, denn ich denke, was mir keinen Spaß macht, macht ja sicherlich vielen anderen Spaß und überhaupt: Jedem das Seine oder Ihre.

Bei Star Wars bahnt sich aber nun das gleiche Drama an. Ich will bei einem „Essens – Vergleich“ bleiben: Mischt man Vorsuppe, Hauptmahlzeit und Nachspeise, kann das sicher gut schmecken, aber der charakteristische Geschmack jedes einzelnen Gerichts geht verloren!

Und so fühlte sich „The Book of Boba Fett“ nicht nur nach Mando an, es war auch Mando drin!

Dazu kommt diese unsagbar langsame Erzählweise, die mich schon bei Mando gestört hat. Ja, das hat auch was für sich, klar. Hätte ich aber lieber einen 2 Stunden Film, wo Boba in der ersten Stunde dem Sarlacc entflieht und bei den Tusken lernt, was Gemeinschaft bedeutet und in der zweiten Hälfte der Teil mit dem Pyke – Clan folgt? JA! Natürlich hätte ich so was lieber gehabt!

Kein Problem habe ich mit Boba Fetts Charakterentwicklung. Das ein Typ, der fast vom Sarlacc verdaut wurde und dann von Tusken erst versklavt und dann gelehrt wurde, was Zusammenhalt bedeutet, nicht mehr der coole Einzelgänger ist, leuchtet mir ein. Eine Boba Fett Serie zu Zeiten der Original – Trilogie hätte dennoch ihren ganz eigenen Reiz!

Last but not least ein Problem, für das aber niemand wirklich was kann: Als ich in den 1980ern mit Star Wars in Berührung kam (The Empire Strikes Back), war die weit entfernte Glaxie ein unheimlicher Ort, in dem alles möglich war.  Durch die Serien, die noch kommen werden, werden wir so nah in jeden Mythos hinein zoomen, dass wir sogar die Poren auf dem Gesicht des alten Ben Kenobi erkennen werden. Mit anderen Worten: Star Wars wird entmystifiziert. Nicht nur mit bunten Motorrädern und irdischen Fleischhallen, sondern auch mit dem gnadenlosen Auserzählen jeder Anmerkung, die irgendein Bantha mal in einem Nebensatz fallen lies!

Ich bleibe natürlich trotzdem dabei. „The Book of Boba Fett“ hat mir im Allgemeinen trotz allem sehr gut gefallen (besser als „Mando“) und (Ironie!) gerade die „Mandalorianer Folge“, in der Luke Skywalker ausführlich zu sehen war, hat mich auf eine potentielle „Jedi Academy“ – Serie heiß gemacht.

Aber ich bin nicht so heiß auf irgendeine Star Wars Serie, dass ich dabei vergessen werde, was für mich Star Wars ursprünglich einmal war. Ein galaktisches Weltraum – Märchen, dass einen großen Teil seiner Faszination daraus bezog, dass man eben nicht alles darüber wusste – auch nicht darüber, wer mit wem bekannt ist und woher….

So, das war mein Senf dazu 🙂

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