Das inoffizielle Sherlock Holmes Fanbuch

Im Topp-Verlag ist „Das inoffizielle Sherlock Holems Fanbuch“ erschienen. „Unnützes Wissen, Facts und Fun rund um den legendären Detektiv“ heißt es auf dem Cover. Ich habe mir das Buch einmal angeschaut und erzähle hier, was ich davon halte.

I. Erster Eindruck

Das in Hardcover gehaltene Buch wirkt – von der Gestaltung des Covers her – vor Allem unabhängig. Kein Schauspieler – Antlitz, keine Filmszene oder Filmplakaten entlehntes Design – Muster kommt auf dem Cover zur Geltung. Dennoch fehlt es nicht an den üblichen, mit Sherlock Holmes in Verbindung gebrachten, Gegenständen: Lupe, Pfeife, Deerstalker, Times, im Hintergrund der Big Ben, eine Landkarte und eine Taschenuhr sind zu sehen. Das Cover sieht einladend aus, ohne sich anzubiedern.

Schlägt man das Buch auf, ist schon in den „Vorseiten“ – ehe das Buch überhaupt „richtig los geht“ – angedeutet die Tower Bridge angedeutet und spätestens jetzt kommt der Verdacht auf, dies könnte ein liebevoll gestaltetes Buch sein. Mal sehen, wie es weitergeht…

II. Der Inhalt

Der Autor, Ulrich Magin, widmet dieses Buch seiner Frau und seinen Eltern. Noch ein Indiz dafür, dass es sich um ein „Herzenprojekt“ handelt: Jemand, der sein Buch Frau und Eltern widmet, dem bedeutet es auch etwas. Auf seine weiterhin individuelle Art werden in den folgenden Kapitel bekannte und weniger bekannte Themen behandelt.

Das Buch ist in folgende Kapitel aufgeteilt:

Überblick

Der Autor und sein Detektiv

Der Kanon

Der Nachruhm

Als Sherlockianer, der ich nun seit über 35 Jahren bin, dachte ich mir, hier nichts „Neues“ mehr zu finden. Aber wer sich für eine Detektiv – Reihe aus dem 19. Jahrhundert interessiert, für den gibt es naturgemäß nur wenig „Neues“, abgesehen von neu erscheinenden Pastiches, Verfilmungen oder Hörspiele. So erwartete ich auch nichts anderes als mir schon bekanntes ggf. von einer anderen Perspektive aus, neu erzählt zu bekommen.

„Fanbücher“, die nicht immer so hießen, gab es im Laufe der Zeit schon eine Handvoll (vom Ullsteinverlag etwa zum 100jährigen „Bestehen“ von Sherlock Holmes, aber auch in Form eines „Sherlock Holmes Handbuchs“ vom bekannten Haffmans Verlag).

III. Was macht dieses Buch aus?

Um das Lesen der Fakten rund um Doyle und Holmes etwas spannender zu gestaslten, würzt der Autor die entsprechenden Kapitel mit Quiz-Fragen. Auch QR-Codes kommen in dem Buch vor. Auf diese Weise wird der Leser, in dieser Zeit der kurzen Aufmerksamkeitsspannen, dazu angeregt, sich die dargebotenen Fakten – augenzwinkernd ganz im Sinne eines Sherlock Holmes – zu merken.

Sowohl die Biografie von Sir Conan Doyle als auch von Sherlock Holmes werden vorgestellt. In vielen kleinen Aufsätzen erfährt der Leser von Holmes Erscheinungsbild und Eigenschaften, von Conan Doyle, dem Arzt und Autor, von Widersprüchlichkeiten in den Geschichten und vieles mehr.

Zum Beispiel von den „apokryphen Geschichten“ oder Conan Doyl´s Hang zjm Spiritismus.

Neben Altbekanntem tauchen Fakten auf, die wohl nicht jeder kennt. Von Cindy und Bert´s Song „Der Hund von Baskerville“ ist die Rede oder davon, dass der 1971 entstandene Film „The french Connection“ eine moderne Art von Holmes und Moriarty zeigen sollte.

Doch das Kapitel über den „Nachruhm“ wirkt eher wie eine Sammlung von „Kuriositäten und Wissenswertem, ohne Anspruch auf Vollständigkeit“. Vollständig wirklich jede Art von Sherlock Holmes – Verbindung in modernen Medien seit Ende der Originale anzugeben, hätte den Rahmen sicherlich gesprengt, jedoch empfand ich es als Nachlässigkeit (die Einzige, die ich nicht gut verzeihen kann), dass Basil Rathbones Holmes nicht mal ein (an)erkennendes Nicken zugeeignet wurde.Wer dieses Buch als ERSTES liest, wird sehr viel wichtiges über Holmes und Doyle wissen, aber er wird nicht erfahren, dass Rathbone den Holmes gespielt hat, obwohl er als einer der besten, zumindest aber beliebtesten, Darsteller des Detektivs gilt.

IV. Fazit

Sieht man davon ab, dass zwar Hans Albers, aber nicht Basil Rathbone als Holmes – Darsteller erwähnt wird, hat man hier ein hübsches Hardcover – Buch, dass dazu einlädt, es immer mal wieder zur Hand zu nehmen, etwa zur „Tea Time“, um darin zu schmökern, wobei einem auch das eine oder andere „Ach was?“ über die Lippen kommen wird.

Das Hardcover – Buch ist im Buchhandel, aber natürlich auch beim Verlag  für nur 14 EUR erhältlich:

https://www.topp-kreativ.de/das-inoffizielle-sherlock-holmes-fan-buch-25038

Ebenfalls im TOPP-VERLAG erschienen sind die „Micro – Crimes“.  Auch hierzu wird in Kürze eine Kurzvorstellung stattfinden.

Dieser Beitrag wurde unter Rezension, Sherlock Holmes abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert