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INHALTSANGABE
von starbase-fantasy.de

Auf diesem Blog findet ihr vor allem Rezensionen, aber auch Gedichte, kreative Texte, Gedanken. Die wichtigsten zwei Kategorien sind:

Rezensionen:

Hörspiele, DVD – Veröffentlichungen, spannendes Merchandise… Hier findet ihr die Sammlung meiner Reviews.

https://starbase-fantasy.de/category/rezensionen/

Gedichte und kreative Texte:

Einige meiner subjektiven, kreativen Texte (die sich zuweilen sogar reimen). Geht ihr über diesen Link, finden sich auch Texte, die ich eingesprochen habe. Dies sehen / hören zu können, müsst ihr auf den Titel jeweils noch einmal klicken. Hier geht´s zur „Lyrik“:

https://starbase-fantasy.de/category/lyrik/

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Alle neuen Veröffentlichungen findet ihr immer auf dieser ersten Seite (im Anschluss). Alles nicht erwähnte unter den Kategorien (oben und rechts).

Viel Spaß beim Stöbern!
Matthias

 

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Sherlock Holmes (Titania Medien), Folge 065: Der Fall Harry Houdini

Offizieller Pressetext:

Der berühmte Entfesselungskünstler Harry Houdini entgeht nur knapp einem Säureanschlag während eines Auftritts im Circus Busch in Berlin. Obwohl er einen begründeten Verdacht hat, wer hinter dem perfiden Mordversuch steckt, können die vermeintlichen Täter nicht dingfest gemacht werden. Sherlock Holmes und Dr. Watson weilen auch gerade in der Metropole und bieten ihre Hilfe an …

Mit den bekannten Stimmen von Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes, Detlef Bierstedt als Dr. Watson, Regina Lemnitz als Mrs. Hudson, Philine Peters-Arnolds als Margery Mapleton, sowie Matthias Lühn, Fabienne Hesse, Sebastian Fitzner, Monika John, Uli Krohm, Willi Röbke, Rolf Berg, Kristine Walther, Axel Lutter, David Berton, Jean Paul Baeck, Marc Gruppe, Edward McMenemy und Stephan Bosenius.

(…)

Meine Review des Hörspiels:

1908 erschien, in der Reihe „Aus den Geheimakten des Weltdetektivs“, die Ausgabe 101: „Auf den Spuren Houdinis“ beim Berliner Verlagshaus für Volksliteratur und Kunst. Dieser Fall wurde von Marc Gruppe zu einem interessanten Hörspiel umgearbeitet.

Harry Houdini, der weltbekannte Entfesselungskünstler (1874 – 1926), tritt 1908 in Berlin mit einer seiner großen Nummern auf. Das auf Houdini, während dieses Auftritts, ein Anschlag verübt wird, fällt lediglich Holmes auf. Die Art des Anschlags (und wie er vereitelt wurde) wirkt nicht so ganz glaubwürdig, wenn man darüber nachdenkt. Auch das sofort Verdächtige bekannt sind, dient nicht unbedingt der Komplexität des Falls.

Aber das ist schon fast egal, denn kaum kommen Holmes (Joachim Tennstedt), Watson (Detlef Bierstedt) und Houdini (Matthias Lühn, hervorragend gespielt!) zusammen, beginnt sich die wahre Stärke dieses Hörspiels zu entfalten: Insgesamt 18 ! StimmschauspielerInnen sind in ebenso vielen Rollen zu hören! Da sind richtige „Marken“ darunter, einfach köstlich!

Zusammen mit der stimmungsvollen Atmosphäre, die uns durch vielfältige Sounds u.a. mit in den Zirkus und auf die Straßen des alten Berlins nimmt, entsteht in diesem Hörspiel echtes Kopfkino.

So richtig geht der Fall „Houdini“ aber erst los als dieser tatsächlich entführt wird… Holmes und Watson haben zwar schon einen Verdacht, aber wo der Entfesselungskünster abgeblieben ist, ja, ob er überhaupt noch lebt, bleibt unklar…. So beginnt eine „Reise durch Berlin“, die das vertraute Team mit manch eigenartigen Personen und „Typen“ konfrontiert.

Ich habe den Fall sehr genossen und kann ihn allen Freunden des britischen Detektivs empfehlen, die ihn einmal in Berlin kurz nach der damaligen Jahrhundertwende und / oder ein Zusammentreffen der beiden Charaktere erleben möchten.

Das lebendige Hörspiel aus dem Hause Titania Medien könnt ihr (zum Beispiel) hier bestellen…

Folge 065: Der Fall Harry Houdini

Übrigens…

Wer noch mehr „Holmes und Houdini“ erleben möchte, dem möchte ich das Buch „Sherlock Holmes und der Fall Houdini“ von Daniel Stashower empfehlen, welches nur noch antiquarisch erhältlich ist.

 

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„Robin of Sherwood“ lebt immer noch! Mehr denn je!

Irgendwann in den 1980er Jahren gab es im ZDF am späten Nachmittag die Serie „Robin Hood“ mit Michael Praed, Judi Trott und vielen anderen britischen DarstellerInnen, die teils relativ unbekannt waren. Die Serie, die im Original „Robin of Sherwood“ heißt, hat in englischsprachigen Fankreisen ein auditives Revival erlebt.

Der Erfinder, Richard „Kip“ Carpenter, hatte einst ein Drehbuch für einen „Robin of Sherwood“ Kinofilm geschrieben, der aber nie umgesetzt wurde. Die SchauspielerInnen der Serie, die sich heute noch blendend verstehen, kamen, unter der Leitung von Convention – Leiter Barnaby Eaton-Jones, erneut zusammen und sprachen das Drehbuch als Hörspiel ein. Das Ganz erschien, streng limitiert, auch als Buch.

Dies hatte einen großen Erfolg und weitere Geschichten um die Outlaws entstanden, dieses Mal aus der Feder diverser AutorInnen, sowohl als Hörspiel, Hörbuch und auch als Roman, immer in englischer Sprache und teilweise in Deutschland nur bei erhöhten Kosten (dem Brexit sei Dank… räusper). Einige der Hörbücher und Romane kann man freilich inzwischen auch bei Amazon und Audible erwerben.

Die Fanszene blieb aktiv und es kamen weitere faszinierende Publikationen an die Oberfläche.

Weitab vom Fangeschehen machten sich die „Pop-Folk“-Gruppe Clannad (schon lange) auf die Suche nach verlorenen Mastern einiger Titel, die sie für die Serie aufgenommen hatten. Clannad hatte nämlich den Soundtrack zur Serie geliefert, eine wunderbare Mischung aus eben Folk und Pop: Alt traf modern! Aber der Soundtrack, der einst veröffentlicht wurde, er trug den Titel „Legend“, war freilich sehr kurz geraten. Eine Schallplatte vermochte nicht all zu viel an Songs zu transportieren und selbst für diese Limitierung waren die knapp 30 Minuten nicht die Welt. Natürlich sogen wir Fans – die wir uns noch recht einsam vorkamen (es gab keine social media!) – Titel wie „Lady Marian“ oder „Together we“ ein, wie ein Taucher die frische Luft, wenn er wieder aus dem Wasser guckt. Aber es fehlten doch einige prägnante Titel.

Da war die Musik, zu der die Dorfbewohner in der Folge „Herr der Bäume“ tanzten! Da war die Musik, die gespielt wurde, als Prinz John zu Anfang der zweiten Staffel auftauchte! Und die dritte Staffel, in der Jason Connery, Sohn von Sean Connery, den Wolfshead darstellte, kamen gleich noch ein ganzer Reigen neuer Titel dazu, die noch komplexer, noch schöner, noch selbstbewuster daher kamen als jene ersten Titel, die schon toll waren!

Genau diese Songs und Stücke waren verschollen. Für lange Zeit. Wie ernsthaft gesucht wurde, weiß niemand, aber schließlich wurden sie gefunden. Zum 40. Jubiläum des Clannad Albums „Legend“ erschienen nun auch diese zusätzlichen Titel, zusammen mit dem Original – Album.

Was zu hören ist, beeindruckt und macht Lust auf noch mehr. Genug kann es für uns Fans ja nie geben 😉 Ich kann nur sagen, dass mich speziell diese neuen Songs zurück in die magischen frühen 1980er Jahre kataplutierten – und ins Mittelalter.

Wer, wie ich, damals die Serie geliebt hat und nun einen „gesamten Soundtrack“ erwerben will, sollte zugreifen. Lohnt sich!

Hier kann man die neue CD bei MediaMarkt kaufen… Es gibt sie auch als LP und anderswo 😉

 

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Der verschwundene Grafensohn (Titania Medien, Folge 64)

„Der verschwundene Grafensohn“ ist der Titel des 64. Falls aus der „Sherlock Holmes“ – Reihe von Titania Medien. Die literarische Vorlage stammte dieses Mal von Marc Gruppe.

Die Geschichte um den „verschwundenen Grafensohn“ ist von Anfang an sehr spannend inszeniert. Dabei war ich mir anfangs überhaupt nicht sicher, ob mir der Fall gefallen würde. Abermals ist der (Haupt-)ort der Handlung Wien. Abermals geht es um adelige Kreise in der österreichischen Hauptstadt. Für gewöhnlich sind die „wiener“ Geschichten nicht so ganz nach meinem Geschmack. Dieses Mal gab es keine Längen und mir wurde nicht ein einziges Mal langweilig.

Ein Privileg gegenüber Holmes, dem am Anfang dieses Falls sehr langweilig ist. Er hat auch so gut wie kein Verständnis für seinen Freund und Kollegen Watson, der vor nicht all zu langer Zeit seine Frau Mary verloren hat (bekannt aus der Original – Geschichte „Das Zeichen der Vier“) und in die Baker Street 221B zurück-gezogen ist.

Auch Mrs. Hudson ist anfangs mit von der Partie. Man zieht sich gegenseitig auf, was recht amüsant ist, bis ein Telegramm überreicht wird, aus dem hervorgeht, dass der adelige Östreicher Friedrich von Schönburg seinen fünfjährigen Sohn vermisst und dringend um Hilfe bittet.

Holmes und Watson reisen – nach kurzer, spannend inszenierter Unterbrechung – nach Wien, wo sie sich gegenüber den verdächtigen Verwandten des Grafen selbst als entfernt verwandte ausgeben. Die Rechnung geht zwar nur halbwegs auf, aber dennoch führt diese Verdächtigung Holmes und Watson letzten Endes auf die richtige Spur…

Abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass ein Sherlock Holmes wahrhaftig glaubt, dass ein Bild, dass „zufällig“ an der Wand hängt,  jemanden auf dumme Gedanken bringen kann, ist dies ein gelungener, runder Fall.

Bodo Primus ist als Graf hervorragend besetzt. Aber das kann man sicherlich auch von allen anderen Beteiligten sagen, allen voran David Berton als Karl Viktor und Kristine Walther als Maria Josepha.

Wer mit Holmes und Watson nach Wien reisen möchte, um ein vermutlich entführtes Kind zu finden, dem kann ich dieses Hörspiel nur wärmstens empfehlen.

Ach ja: Ich mag Krimis, die mit einem Gewitter anfangen… 😉

Sherlock Holmes

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Catwoman – Lonely City II – Cliff Chiang

Ich berichtete bereits Anfang August von Teil I des Zweiteilers von Cliff Chiang. Das Ende von Teil I war, wie man es von guten Geschichten kennt, ein waschechter Cliffhanger, was in Bezug auf Cliff Chiangs Vornamen durchaus doppelte Bedeutung haben mag. Scherz beiseite.

Rückblick

In Lonely City I konnten wir eine etwas ältere Catwoman dabei beobachten, wie sie sich – gerade aus dem Gefängnis entlassen – eine bunte Schar ehemaliger Superschurken aufbaut, um Batmans „letzten Willen“ zu erfüllen. Kurz vor seinem Tod hatte er nämlich Catwoman geflüstert, sie möge in die Bathöhle gehen – um dort Orpheus zu finden. Natürlich will man, wenn man den ersten Teil gelesen hat wissen, wer oder was „Orpheus“ ist.

Catwoman – Lonely City II von Cliff Chiang (c) Panini, DC

Zügige Handlung

Die Mission in die ohnehin gesicherte Bathöhle einzudringen wurde durch Harvey Dent noch schwieriger. Dieser hat – als Bürgermeister – Gotham zu einem kleinen Polizeistaat gewandelt. Ironischerweise sind es dutzende von Polizisten, die in Uniformen unterwegs sind, die an Batmans Outfit erinnern, die Catwoman – in Dents Auftrag – auf der Spur sind, denn nichts würde seiner (Wieder)wahl zum Bürgermeister so sehr nutzen wie eine auf frischer Tat gestellte Catwoman!

Teil 2 beginnt mit einem Rückblick in Catwomans Tage im Gefängnis. Danach geht es auch gleich mit Catwomans eigentlichem Plan los, die stark bewachte Bathöhle zu betreten. Ich kann hier nicht verraten, wie man zum Beispiel die Wachtposten abziehen möchte, nur so viel sei gesagt: Die Idee ist einzigartig!

Ein Neuer im Team

Catwoman bemüht sich schließlich auch um die Mithilfe von Jason Blood (https://batmantheanimatedseries.fandom.com/wiki/Jason_Blood), der mir zuvor noch kein Begriff war. Seine Comicfigur ist zwar – und zwar in beiden Inkarnationen 😉 – hervorragend gezeichnet, jedoch gehört sie so sehr ins Reich der Fantasy, dass sie mir etwas unpassend erschien, was meine Lesefreude aber nicht getrübt hat.

Zwei Enden und schöne Momente

Die Story selbst wird in Band II zügig zu ihrem runden Ende geführt und es sind in gewisser Weise zwei Enden, wie ich finde. Im ersten erfahren wir, wer oder was „Orpheus“ ist und im zweiten, was aus Gotham wird. So sind die allerletzten Panels recht berührend.

Das Schönste für mich war jedoch, neben der Hauptgeschichte, in beiden Bänden jene Momente, in denen sich die einstigen Schurken in ihrer älteren Version sehr gereift und weise gaben, wo sie einfach gut miteinander gearbeitet haben. Die kleinen Wortwechsel und Sticheleien zwischen ihnen, die persönliche Bande, die zwischen ihnen gewachsen sind, sind einfach schön mitzuerleben. Ja, ich würde mir mehrere solcher Bände von Cliff Chiang wünschen, die uns ein neues Gotham zeigen – inklusiver gealteter Schurk(inn)en und Held(inn)en.

Fazit

Ich habe mich, was den Inhalt angeht, in meiner Review sehr zurückgehalten, was die Details angeht, denn ich möchte niemandem die Freude am Lesen nehmen. Die beiden Bände sind einfach toll gezeichnet, hochwertig gebunden und zeigen echte Comickunst. Die Story ist packend erzählt, die Charaktere besitzen mehr Tiefe als im Comic üblich, ohne dabei zu komplex zu werden. Das Miteinander der einzelnen Charaktere ist der eigentliche Spaß und zieht sich durch alle Kapitel.  Aber auch Batman ist in gewisser Weise allgegenwärtig, nicht nur in der einen oder anderen Rückschau.

Mir haben die beiden Bände einfach Spaß bereitet und ich kann sie uneingeschränkt empfehlen.

Hier u.a. ist Teil 2 erhältlich:

Panini Shop: Lonely City II bestellen….

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Star Trek: Discovery, letzte Staffel auf Blu – Ray: Versuch eines Rückblicks

Finale der viel diskutierten Serie

Mit der fünften Staffel ging die viel diskutierte Serie „Star Trek: Discovery“ in ihr durchaus überzeugendes Finale. Kürzlich erschien die Staffel auf Blu-Ray und bringt auch ein paar Extras mit: Die Blu – Ray der gesamten letzten Staffel beinhaltet, neben den Folgen, auch noch folgendes Bonusmaterial:

Teamleistung

Die kreative Kraft hinter Discovery

Michael Burnham

Die Entstehung der Charakteren

Die Reise von Staffel 5

Audiokommentar

Deleted Scenes

Gag Reel.

Ein guter Zeitpunkt, sich ein paar Gedanken über die nunmehr abgeschlossene Serie zu machen. Fangen wir an:

Emotionale Debatten unter den Fans

Wie viel wurde in Fankreisen über die Serie „Star Trek: Discovery“ gestritten und diskutiert! Selbst die noch witzige Diskussion darüber, ob Picard oder Kirk der bessere Captain wäre, wie ich sie in den frühen 1990ern erlebte, wurde von dieser teils extrem emotional geführten Debatte weit in den Schatten gestellt. Fast hörte es sich so an, als hätten sämtliche Fans des Genres ihren Humor völlig vergessen und gleichzeitig auch ihre Fähigkeit zur Toleranz.

Teamgeist in „Discovery“ (c) Paramount

Star Treks Philosophie der Vielfalt

Das, was uns Star Trek selbst seit seiner Geburt 1966 erzählt, ist die leidenschaftliche Umarmung einer Gesellschaft, die voller Unterschiedlichkeiten daherkommt. Die Grundaussage, die Roddenberry u.a. im vulkanischen IDIC (Infinite Diversity in Infinite Combinations) dargelegt hat, ist ein wesentlicher Kern einer jeglichen „wahren“ Star Trek-Philosophie.

Star Trek in den 2020ern

Die Folgen waren aufwendig und voller raffinierter Effekte in Form gegossen worden, um den Sehgewohnheiten eines verwöhnten Publikums zu genügen. Die Geschichten zogen sich jeweils über eine komplette Staffel. Die Klingonen sahen (etwas) anders aus, das Raumschiff flog mit einem ziemlich umstrittenen Antrieb, bei dem man ein LEBEWESEN an den Antrieb anschloss! Hier konnte auch ich erstmal nicht mitgehen. Nicht nur wäre das alleine schon ethisch nicht vertretbar, dann zeigte sich die Discovery allen folgenden Raumschiffen, inklusive der Enterprise mit und ohne D oder E, als vollkommen überlegen!

Ja, es war aus verschiedenen Gründen einfach, mit der Serie „ein Thema“ zu haben. Die Serie, die sich für „traditionelle“ Fans erstmal alles andere als nach „Star Trek“ anfühlte, kam dann jedoch mit einigen Verweisen auf das bekannte Star Trek-Universum „um die Ecke“, die es nur schwer machten zu leugnen, dass es sich um eine Star Trek-Serie handelt.

Verweise auf das bekannte Star Trek-Universum

Die Art und Weise, wie eingeführt wurde, dass Michael Burnham ausgerechnet eine Halbschwester von Spock sein sollte (also auch den Vater – Sarek – kannte), zeigte sehr deutlich, warum man „ein Thema“ mit der Serie haben konnte, doch gleichzeitig zeigt dies auch auf, warum man sie „dennoch“ verfolgen konnte, ja, musste, wenn man sich selbst wirklich als „Fan“ bezeichnen wollte.

Weitere Begriffe, die in der Serie auftauchten und einen Bezug zum bekannten Trek-Universum haben, waren: Harry Mudd, Kronos, Vulkan, Sektion 31, Talos IV, Christopher Pike (samt Teil der Crew der 1701 – Enterprise), der „Wächter“ – und natürlich gab es auch Zeitreisen.

Als Christopher Pike in der zweiten Staffel „zu Besuch“ kam, fühlte sich das an, als würde jemand aus dem „alten Star Trek“ zu Besuch kommen. Seine lockere, etwas freche, aber auch aufrichtige Art erinnerte an Kirk und auch an Picard. Kein Wunder, dass Anson Mount und Co. eine eigene Serie bekamen (Strange New Worlds).

Ein eigenständiger Weg

Es wurden also sehr vertraute Inhalte konfrontiert, die sich fast schon fremd anfühlten, jedenfalls für den „traditionellen“ Fan. Dennoch waren die Staffeln mit viel Adrenalin in Szene gesetzt worden. Es gab eher zu wenig als zu viele ruhige Stellen. Man wurde in den meisten Folgen auch als Zuschauer mächtig durchgeschüttelt und musste schon aufpassen, um folgen zu können.

Kaum hatten wir in der zweiten Staffel die Verwandtschaft von Burnham und Spock so richtig kennengelernt, da wurden die beiden schon voneinander getrennt. Burnham und Co. landeten (letzten Endes) im 32. Jahrhundert. Ohne regelmäßig ein kleines Nicken in Richtung des bekannten Universums machen zu können, fühlte sich die Serie von jetzt an eigenständiger an.

Adira Tal (Blu del Barrio) und Gray Tal (Ian Alexander) wurden als zentrale Figuren eingeführt und trugen zur Vielfalt und Inklusion der Serie bei, indem sie LGBTQ+-Themen und Identitäten auf respektvolle Weise erkundeten.

Erkennbare Treue zum Star Trek-Geist

Obwohl es ein paar logische Löcher in den letzten drei Staffeln gab, konnte ich immer mehr mit der Serie anfangen, weil ich viel Vertrautes im Neuen fand. Ich erkannte den „Spirit“ der Sternenflotte, unter anderem in der Person des Oberbefehlshabers der Sternenflotte Charles Vance, gespielt von Oded Fehr, wieder. Dann wäre da noch Captain Rayner (gespielt von Callum Keith Rennie), der plötzlich kein Captain mehr ist, weil er sich falsch verhalten hat und der dann von Captain Burnham eine neue Chance erhält. Typisches Star Trek „Telling“, was mir sehr gut gefällt. Rayner ist ein vielseitiger, komplexer Charakter, und es macht einfach Spaß, Callum Keith Rennie beim Schauspiel zuzusehen. Schön übrigens, dass Dietmar Wunder ihm die Stimme lieh. Großes Kino – auch für die Ohren

Ein spannendes Finale

In der fünften Staffel geht es um ein Rätsel und um ein Artefakt. Die Story erinnert dunkel an Indiana Jones, nur in der Zukunft, und ist genauso spannend und abwechslungsreich. Obendrein ist die fünfte Staffel ein würdiges Ende der teilweise umstrittenen Serie. Wer sich die letzten Szenen ohne ein Grinsen auf der Lippe ansehen kann, muss Vulkanier(in) sein.

Fazit

„Star Trek: Discovery“ hat Star Trek wieder ins Fernsehen geholt. Die Serie hat für viel Diskussionsstoff gesorgt und viele Fans werden sich ihre Köpfe darum heiß geredet haben. Inklusion und die Beschäftigung mit LGBTQ+ ist nicht unbedingt eine bequeme Angelegenheit, doch wird sie hier sehr niederschwellig angeboten. Zumindest Gene Roddenberry hätte dagegen sicher nichts gehabt. Das will was heißen.

Die Geschichte der Discovery hat sich über die fünf Staffeln stark entwickelt. Es gab Logiklöcher, auf die ich nicht näher eingehe, sonst würde der Text noch länger, und es gab umstrittene Entscheidungen in der Serie selbst, wie beispielsweise die Verwandtschaft zwischen Burnham und Spock oder die fortschrittliche Antriebsweise für ein Raumschiff dieser Ära.

Viele der Charaktere wuchsen mir – bei allen für und wider – deutlich ans Herz. Stamets (Anthony Rapp) und Dr. Culver (Wilson Cruz) waren das erste homosexuelle Paar im Fernsehen, dass authentisch auf mich gewirkt hat und genau deshalb auch in manchen Handlungssträngen mein Herz berühren konnten.

Tilly (Mary Wiseman) ist wohl die liebenswerteste „Nervensäge“, die es je in einer Star Trek Serie gab. Interessant, dass sie sich der Sternenflottenakademie der Zukunft widmen wird…

Saru (Doug Jones) lehrte am eigenen Beispiel den Umgang mit Angst und zeigte, wie man über sich hinaus wachsen kann.

Michael Burnham (Sonequa Martin-Green) mit wenigen Worten zu beschreiben, fällt mir schwer. Sicherlich steht sie, im Laufe der Handlungen, für Entschlossenheit, Loyalität, Aufopferung, Emotionalität und Selbstreflektion. Sie ist ein Mensch, der aus seinen Fehler heraus wächst. Auch sie wächst dann und wann über sich hinaus.

In der Summe ist „Star Trek: Discovery“ eine eigenwillige, gute SciFi-Serie und eine etwas exotische, moderne und spannende Star Trek Serie, die unbedingt zum Kanon dazugehört, gleichwohl sie nicht von allen Fans gleichermaßen umarmt wird.

Die fünfte Staffel könnt ihr jetzt überall, wo es Silberscheiben gibt, erwerben!

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Die fünfte und letzte Staffel von Star Trek: Discovery – jetzt auf Blu – Ray und DVD! (c)Paramount

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Catwoman, Lonely City – Teil 1

Kennt ihr „die glorreichen Sieben“? Den alten Western mit Yul Brynner und Steve McQueen? Oder auch das Remake, meinetwegen, mit Denzel Washington und Ethan Hawke sowie Chris Pratt? Gut. Dann stellt euch noch vor, ihr wäret in einem Gotham der Zukunft, in dem Batman seit „der Nacht der Narren“ zu Tode kam. Das sind etwa die Zutaten, aus denen „Lonely City – Teil 1“ besteht.

Vor seinem Tod vertraute der dunkle Ritter noch Catwoman an, sie solle sich um „Orpheus“ kümmern. Was ist Orpheus? Ein Programm? Eine Person? Was immer es auch sei, es würde die Zukunft Gothams sichern. Rätselhafte Worte.

Catwoman „Selina Kyle“ kommt (mal wieder) aus dem Gefängnis. Auf den Straßen haben Polizisten mit Batman – Masken – ähnlichen Helmen die Oberhand. Harvey Dent, offenbar geheilt, kandidiert um den Posten des Bürgermeisters. Und Selina selbst ist mittlerweile 55 Jahre alt und beginnt altersbedingte Verschleißerscheinungen zu spüren. Dabei ist doch noch so viel zu tun!

(Panini / DC) – Lonely City, Teil 1

Sie will in die Bathöhle einbrechen (die von der Polizei bewacht wird) und herausfinden, worum es sich bei „Orpheus“ handelt, ist „Orpheus“ doch in gewisser Weise Bruce Waynes letzter Wille. Doch dazu braucht sie Helfer, wie sich herausstellt, und die findet sie unter den ehemaligen Gaunern von Gotham.

Es macht unheimlich Spaß, Catwoman in ihren 50igern dabei zu verfolgen, wie sie alten Bekannten begegnet und wie sich diese Begegnungen dann darstellen. Teilweise musste ich wirklich breit grinsen, etwa beim Auftauchen von Killer Crok, aber hey, jedes weitere Wort wäre eines zu viel. Dieser Comic macht einfach unheimlich Spaß – und besonders Bock auf Teil 2!

Natürlich mochte ich den Zeichenstil des Comics (von Cliff Chiang). Aber was ich richtig feiere ist, dass hier eine richtig coole Geschichte erzählt wird, die inklusive Charakterzeichnungen, die Qualität eines Romans hat. Manchmal sind Comics sehr oberflächlich, dieser hier gehört nicht dazu. Der „Geist“ von Batman ist fast auf jeder Seite spürbar, auch, wenn er im ganzen Comic nur in Flashbacks oder in Erinnerungen auftaucht.

Ein richtig guter Batman – Comic, nur ohne Batman, könnte man sagen.

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Wie cool waren die 1980er wirklich? Erinnerungen…

Fernsehen!

Als jemand, der 1969 das Licht der Welt erblickte, genieße ich den Ruhm der immer legendärer werdenden 1980er Jahre. Keine Frage: Die Musik von damals war in großen Teilen innovativer als das, was heute in die Charts klettert. Es gab großartige Kinofilme, die allesamt so gut waren, dass sie heute mit Fortsetzungen oder Remakes bedacht werden. Die Mode war verrückt. Es gab noch Kaufhäuser in den Innenstädten, darunter auch massig Spielzeugläden, in denen coole Sachen wie Star Wars Figuren, Captain Future Mech und dergleichen verkauft wurde.

Als ich ein Kind war, begann ich die Welt so etwa mit 5 Jahren erst richtig wahrzunehmen. Vermutlich teils auch vorher schon, aber so richtig mit 5, so dass meine Kindheit bewusst etwa Mitte der 1970er startete. Mittelpunkt der Familie war der Fernseher. Schwarzweiß. Röhrenfernsehen, ist ja klar. Hätte man damals einen LED TV gesehen, hätte man gedacht, das Teil muss kaputt sein, da fehlt was! Es gab, im Vergleich zu heute, nur wenig, aber ausgewähltes im Fernsehen. Kinderserien wie „Lemmi und die Schmöker“, „Sinbad“, „Pinocchio“, „Biene Maja“, „Wicky“, aber „M wie Meikel“, „Plumpaquatsch“ und Co. Gehörten zur guten Wochendverkostung am Fernseher.

Manchmal gab es auch so tolle Serien / Filme wie „Pan Tau“ oder diese CSSR – Märchen. Meine Eltern erlaubten mir recht früh, die Special Effects Filme von Ray Harrihausen zu sehen, Sinbad und Co. Aber auch Jules Verne Verfilmungen fand ich immer spannend. „Raumschiff Enterprise“ war besonders toll! Und dann die „Adventsvierteiler“!

Ich frage mich, ob manche Serien den Kindern von heute in Zukunft noch mit so viel Liebe in Erinnerung kommen werden.

Der Fernseher ersetzte das Lagerfeuer unserer prähistorischen Vorfahren. Es diente nicht nur dem Konsumieren, sondern versammelte die Familie. Manchmal zum Kaffeetrinken, manchmal abends.Gut, zuweilen wollte mein Vater auch seine Ruhe haben, wenn er „Tatort“ sah, aber das war eher selten der Fall. Er war auch kein Anhänger der „Sportschau“, sehr zu Gunsten von „Rauchende Colts, „Bonanza“ und eben auch „Raumschiff Enterprise“. Im Großen und Ganzen weiß ich noch, wie die ganze Familie den Fernseh- Familien- Treffen zuarbeiteten.

Einmal, ich weiß es noch ganz genau, es war an einem Tag im Sommer und ich hatte erste, schmerzliche Erfahrungen mit dem Fahrrad erlebt, sollte am Abend „Miss Marple“ kommen. Magareth Rutherford. Das war noch vor der Erfindung des VHS Abspielgeräts. Darum hatten die Filme, wenn sie kamen, einen gewissen Wert. Wenn man etwas ständig verfügbar hat, ist es einfach nicht so wertvoll. Ist so. Wenn so ein Film kam, sah man ihn – oder man verpasste ihn und wann er dann mal wieder gezeigt wurde, wusste niemand.

Frische Luft und Grundschule

Gespielt wurde draußen. Weder gab es Handys noch Computer. Spielkonsolen, die irgendwann auf den Markt kamen, waren zunächst noch viel zu teuer und auch noch lange nicht so populär wie heute.

Die Sommerferien waren für mich persönlich meist eine recht traurige Zeit. Natürlich war es super, der Schule 6 Wochen am Stück fern bleiben und ausschlafen zu können, aber es fehlte mir oft an Freunden, weil die mit ihren Eltern verreist waren. Überhaupt hatte ich schon damals nur wenige, dafür gute Freunde. In den Höchstzeiten gab es sogar so eine Art Bande von Freunden, das war in meiner zweiten Grundschule.

In der Grundschule „anzukommen“ war jedoch nicht so leicht, also Kontakte zu knüpfen, aber am Ende klappte es dann doch. Wir Freunde tauschten untereinander Hörspiele oder hörten sie zusammen, gingen auf den Spielplatz um die letzte Folge „Enterprise“ nachzuspielen, spielten verstecken, bauten Buden im Wald aus Stämmen, zuweilen zusammengebunden mit Efeuranken.Ein Pfadfindermesser war natürlich immer dabei. Es gab ein Spiel, dass ich mit einem guten Freund oftmals spielte. Man warf ein Messer und der andere musste es mit irgendeinem Körperteil erreichen, ohne umzufallen. Dann warf der andere ein Messer usw. An diese Zeiten erinnere ich mich gut und gerne zurück.

Im Winter schneite es immer. Nicht immer zu Weihnachten, das wäre gelogen. Aber es schneite immer im Dezember und im Januar, das war sicher. Und wenn es geschneit hatte, blieb der Schnee auch liegen. Zumindest ein paar Tage in aller Regel. Dann rutschten wir Kinder in großen Gruppen auf unseren Schlitten den einen oder anderen Berg herab. Ich war nie ein ganz großer Schneemann – Bauer, aber ein paar habe ich schon in die Welt gebracht.

Wenn ich dann verschwitzt, aber mit roten Wangen, aus der Kälte heimkam und einen warmen Kakao trank, war die Welt einfach in Ordnung. Ich fühlte mich großartig.

Nicht fehlen darf meine Erinnerung daran, wie ich einmal, an einer Tankstelle, ein erstes Playmobilmännchen geschenkt bekam. Es war ein, oder waren es zwei?, Bauarbeiter. Playmobil zog seither in vielen Facetten in meinem Zuhause ein. Lego war noch ein Kreativspielzeug und Big Jim brachte, von Pädagogen mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtet, „Puppen“ ins Jungen – Zimmer. Es gab tolles Spielzeug!

Solche (und mehr) Erinnerungen habe ich viele an die Grundschulzeit. Sie war – in meinem Fall und mit wenigen Ausnahmen – ziemlich sorglos und magisch.

Orientierungsstufe

Mir wäre es nie eingefallen, dass Erwachsene Fehler machen könnten. Echt witzig, denn wer sonst macht Fehler, wenn nicht Erwachsene? Aber so war damals meine Sicht. Die Orientierungsstufe war so ein Fehler. Unsere Klasse damals war so gemischt – angehende Hauptschüler kamen mit angehenden Gymnasiasten in eine Klasse, wie hätte es da anders sein können? Im Ergebnis wurden die Klassenarbeiten abenteuerlich bewertet, um bewertet werden zu können und aus dem, was sonst vielleicht eine 3 gewesen wäre wurde eine 2, aus einer 2 eine 1 usw. Ich verlies meine OS mit dem Gefühl ein Eliteschüler zu sein, ging, auf Wunsch der Eltern, an das gleiche Gymnasium wie meine Geschwister und erlitt schwersten Schiffbruch. Es hagelte Koffer und Überseekoffer. Und mein Selbstbewustsein wurde schwer geschädigt. Hinzu kam eine Klasse, deren Hälfte es sich zum Spaß ersonnen hatte, mich zu mobben. Und Lehrer, die nicht nur wegsahen, sondern – zumindest im Fall des Mathematiklehrers – auch noch Häme und Spott hinzumengten.

Kein Wunder, dass diese Gymnasium – Zeit in schlechtester Erinnerung ist. Die OS – Zeit jedoch war klasse. Mit schwebender Leichtigkeit gehörte ich zu den Besten in der Klasse, wurde gelobt und musste mir kaum Mühe geben. Bei den Schulkameraden war ich anerkannt, ich gehörte einer kleinen Gruppe an und fühlte mich sauwohl.

Nach dem Gymnasium fühlte ich mich „zurechtgestutzt“. Meine Eltern hatten ein Einsehen und ich ging auf die Realschule, wo ein Großteil meiner OS – Freunde abgeblieben war. Es wurde auch in dieser Klasse gemobbt, aber es gab auch genug Schülerinnen und Schüler, die ein gewisses Ehrgefühl hatten. Es war ausgeglichener. Vieles wäre heute undenkbar, und so muss ich das zugeben: Die Sensibilisierung für Mobbing-Opfer in heutiger Zeit ist einfach nur gut! In der Hinsicht waren die damaligen Zeiten kein Vorbild!

Die Zeit auf der Realschule war ziemlich gut. Die Noten wanderten zwar auch manchmal in den 5er Bereich (richtig Englisch lernte ich erst NACH meiner Schulzeit und hätte es damals schon Youtube gegeben, hätte ich auch damals bessere Noten geschrieben), aber ich schrieb auch mal eine 2. Ich bewegte mich im „Mittelfeld“.

Veränderungen

Diese Zeit endete etwa 1986 und alles, was ich an magischen, legendären Erfahrungen in den 1980ern und 1970ern zu erzählen habe, endete damit so ziemlich.

Woran das liegt?

Rückblickend lag das an zwei Fakten: 1) meine Geschwister hatte Partner(innen) gefunden und machten sich daran, die Familie zu verlassen, waren kaum noch da. Die „Band“ löste sich zusehends auf. Ich war derjenige, der „auf dem Schiff zurückgelassen wurde“. Familiäre Abende vor dem Fernseher wurden fortan öfter nur von meinen Eltern und mir bestritten. Der ganze Alltag änderte sich. Obwohl meine Geschwister mich auch öfter geärgert hatten, fehlten sie mir. 2) Ich musste – aus Sicht meiner Eltern, weil sie mir eine Chance geben wollten – auf ein weiteres Gymnasium gehen.

Ich kann es heute nicht begreifen, aber ich fühlte mich auf diesem zweiten Gymnasium wie ein einzelner Fisch in einem Ozean. Ich wollte da nicht hin, ich hatte keinen Plan, wie es überhaupt mit mir weitergehen sollte. Ich hatte keinerlei Ehrgeiz, aus heutiger Sicht sehe ich das mit Bedauern, und tat das nur, „um was um die Ohren zu haben“. Ich lernte gerne! Nicht für die Zensuren, sondern weil ich immer noch neugierig war, aber das Schulsystem war auf Leistung aus, nicht auf Erkenntnisgewinn. Auswendig – Lerner hatten es gut.

Freunde hatte ich damals nur wenige. Einer davon hatte dauernd eine neue Freundin, er „spielte“ mit ihnen, während ich mich dauernd „ernsthaft“ verliebte, aber nie eine fand, die „mit mir ging“, vielleicht, weil ich nicht „spielte“?

Mein bester Freund aus meinen frühen Jugendjahren wechselte in eine Kirche, die es ihren Mitgliedern wohl nahe legte, sich von Menschen fernzuhalten, die nicht ihres Glaubens waren. Ob er sich mit Absicht zurückzog, weil ihm das seine Kirche sagte, ob dies wegen seiner Freundin und späteren Frau geschah (ein Umstand, den ich bei vielen anderen Freundschaften beobachten konnte) oder ob er sich einfach verändert hatte, weiß ich nicht. In jedem Fall machte mich das traurig und zum ersten Mal in meinem Leben musste ich lernen zu akzeptieren, dass sich Umstände und Menschen ändern können, egal, wie wenig man das möchte. Seither musste ich das all zu oft…

Nach der Schulzeit endeten die 1980er Jahre und gingen in die 1990er über, die sich schon ein wenig kühler anfühlten…

Ich empfinde die Zeit von 1975 bis 1985 als die schönste Zeit meines Lebens. Später sollte es noch einzelne Tage geben, die ich – auf andere Weise – mehr „feiern“ sollte. Wie die der Geburtstage meiner Söhne. Aber wenn es rein um mich geht, war das die sorgloseste und schönste Zeit meines Lebens. Ich kann verstehen, dass viele die damaligen Zeiten als „legendär“ emfpinden. Die Lebensumstände waren anders. Ich sehe es sehr kritisch, dass wir durch Smartphones und Co. ständig mit Werbung bombardiert werden. Das Kinder kaum noch draußen spielen und die Kommunikation viel zu oft über die „sozialen Medien“ abläuft – und dann oftmals destruktiv.

Ich fühle mich in den 2000ern nicht wirklich wohl. In den 1980ern sprachen die Erwachsenen von den verrückten Zeiten, die sie im 2. Weltkrieg jugendlich oder selbst noch Kinder, erlebt hatten. Die Großeltern wussten noch mehr über diese Zeit zu berichten. So fühlten sich die 1980er – und ich war da nicht so sehr an aktueller Politik interessiert – so an als hätte die Menschheit das SChlimmste hinter sich gebracht. Heute bin ich da nicht mehr so sicher.

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Musik und ich

Sich ausdrücken. Nie fiel es mir leichter als mit dem Klavier meiner Oma. All meine Emotionen, die Zweifel, Ängste, Hoffnungen, Sehnsüchte, konnte ich mit dem Klavier ausdrücken. Manchmal waren es auch einfache Geschichten von den hohen gegen die tiefen Töne, also Gut gegen Böse. Aber meistens war das einfach „Ich“. Es hörte sich wohl manchmal recht schräg an, für mich war es jedoch ein „Ventil“, eine Möglichkeit, „das Unsagbare zu sagen“.

Entdecken

Als das Klavier wegkam – über meinen Kopf hinweg und obwohl ich es erben sollte – verlor ich eine Möglichkeit, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Aber ich wurde mir dessen nicht gewahr, obwohl es so war. Weiterhin zog mich die Musik an, die „große“, die „klassische“ Musik.

Denn nicht nur konnte ich mich über die Musik ausdrücken, besser durch „Töne“, denn ich wusste von Musikthoerie noch nichts und kannte keine Note, ich fand auch Verständnis in der Musik anderer Komponisten. Auch sie drückten – manchmal ganz anders intendiert – für mich Gefühlszustände aus, von denen ich sagen konnte: DAS bin ich!

Oder sie überraschten mich. Wie Dvorak mit „Aus der neuen Welt“ oder Mozart mit seiner 40igsten Symphonie, die mir direkt unter die Haut ging und dafür sorgte, dass sich meine Armhaare aufstellten. Pure Energie!

Ich besuchte als kleines Kind einen Flötenkurs, galt dort als begabt und dann wurde die Lehrerin sehr krank und kam nicht wieder. Nachdem mein Klavier wegkam, erhielt ich so ein „Spielzeug“ von Tasteninstrument aus dem Hause Casio, dass nur aus Elektronik und Plastik bestand. Auch dazu erhielt ich Unterricht, fühlte aber jedes Mal im Unterricht die Begrenztheit dieses Spielzeugs. Da gab es kein Schwingen, kein Leben in diesem toten Stück Plastik! Also brach ich den Unterricht ab. Meine Eltern dachten wohl, es sei Desinteresse, aber es war Resignation.

Suche

Ich wurde älter und blieb der Musik im Geiste verbunden. Von „der Musik“ ging für mich einfach eine unglaublich große Anziehung für mich aus. Ähnlich wie vom anderen Geschlecht, spätestens seit meiner Pubertät, nur auf eine andere, mächtigere, reinere Weise. Schwer zu beschreiben.

Mit Anfang 20 gab es in der Familienbildungsstätte einen Kurs für Gitarre und ich äußerte einer Freundin, ich würde da ja gern mitmachen eigentlich, aber ich hätte ja keine Gitarre. Es war nur so dahin gesagt. Sie hatte eine Jugendgitarre, die sie mir – da sie darauf nicht mehr spielte – für sehr wenige Deutsche Mark veraufte. Also ging ich in den Kurs.

Wir lernten viel „Geschrammel“, ein wenig Zupfen. Akkorde halt. Der Anfang auf jeder Gitarre. Dann wollte ich mich spezialisieren, den ich war auf den Geschmack gekommen. Seit meiner „Klavier – Zeit“ wollte ich nach Noten spielen können. Ich mochte Noten. Sie sahen schön aus, fand ich schon als Kind. Meine Oma sang mir an ihrem Klavier einmal die „letzte Rose“ aus der Oper „Martha“ vor. Ich fand es faszinierend, dass diese Zeichen wie ein Geheimcode gelesen werden konnten. Man konnte MUSIK aufschreiben!

Ich fragte also meine Gitarrenlehrerin, ob sie mir das spielen nach Noten beibringen könnte. Das war ungewöhnlich für mich in dieser Lebensphase! Ich war sonst niemand, der Dinge anpackt, es mangelte mir gewöhnlich an Selbstvertrauen. Aber die Musik, wie gesagt, hatte diese große Anziehungskraft! Sie meinte, das ginge und ich begann mit dem Einzelunterricht. Das war etwa 1992 / 1993.

Folk!

Während für mich die klassische Musik auf ewig die „Königin“ jeglicher Musik sein wird, stellte für mich – schon seit Kindheitstagen, als ich noch nicht wusste, dass „das“ Folk ist – zunehmend die „Folk – Music“ einen interessanten Gegenpart dar.

Während in der Klassik kunstvoll und raffiniert Harmonien und somit Stimmungen erzeugt wurden, war die irische (und generell die keltische) Musik für mich immer schon von einem besonderen, ganz anderen, Reiz gewesen. Die Unmittelbarkeit und schlichte Schönheit dieser Musik war für mich, ich war nie in Irland oder Schottland, ein klangliches Bild der dort von mir vermuteten Landschaften. Aber möglicherweise auch ein Sinnbild für das „schlichte und herzliche“ Wesen (Vorsicht: Klischees!) der drotigen Bevölkerung.

Was auch immer daran sein mag: Mitte der 1990er Jahre gab es in Hildesheim einen Musikladen, der „Armorique“ hieß. Dort gab es Geheimtipps auf CD und im hinteren Ladenteil auch wunderbare, handgefertigte Meister-Gitarren von Antonio Sanchez (eine davon erwarb ich bei der bedauerlichen Auflösung des Geschäfts Ende gegen 1996/1997 und verkaufte sie später, was einfach dumm war, aber das ist ein anderes Thema…).

Der Laden sorgte auch für eine Menge toller Konzerte aus dem Folk – Bereich. Damals gab es in Hildesheim und um Hildesheim herum mehr Folk als je zuvor oder danach. Und: Guten Folk! Mein erstes Konzert dieser Art war von „Thomas Loefke and Friends“, einer Gruppe deutscher und irischer Musiker, darunter auch Gitarristen der berühmten Band „Clannad“.

Folk ist für mich wie eine Verbindung in die Vergangenheit, die uns gleichzeitg mit dem Herzen verbindet, dem menschlichen Herzen, dass sich über all die Jahrhunderte nie verändert hat.

Hoffnung und Krise

Ich könnte einen Artikel darüber schreiben, wie wir Menschen die Gefangenen unserer eigenen Muster sind und was das für Auswirkungen auf die Beziehungen hat, die wir eingehen. Aber hier soll es nur um die Musik gehen. Trotzdem ein paar erklärende, weil notwendige, Worte:

Auf eine gewisse Weise verlor ich mich zunehmend, während der Beziehung mit meiner (Ex)frau, die ich 1997 kennenlernte. 1998 hörte ich mit dem Gitarre spielen auf. Meine (Ex)frau unterstützte mich darin, meine Begeisterung für das Klavier neu aufleben zu lassen, denn sie war wirklich an mir interessiert, wollte mich fördern.

Aus heutiger Sicht hatte ich sehr schnell begonnen, meine Priorität „auf den Erhalt und die Pflege unserer Beziehung“ zu legen. Ich meinte mich (mehr oder weniger erfolgreich), auf bestimmte Weise verhalten zu müssen, weil ich meinte, die Beziehung sei sonst zum Scheitern verurteilt. Dadurch jedoch handelte ich zunehmend weniger authentisch und brachte so (die griechische Tragödie lässt grüßen) meinen Anteil zum späteren Ende der Beziehung mit ein – und zum frühzeitigen Ende meiner Leidenschaft für die Musik. Auch am neuen (und besseren) Digitalklavier, dem Celviano, saß ich daher nur relativ kurze Zeit und generell hörte ich kaum noch (klassische) Musik.

Wenn in einer Beziehung nicht BEIDE authentisch und frei sein können, passt es nicht. Aber das wusste ich damals noch nicht. Ich hatte aus der Familie andere „Modelle“ vorgelebt bekommen…

Trotz unterschiedlicher psychosomatischer Symptome, die die Trennungsphase (gefühlt ab 2006) in mir aufpoppen ließen, wie Blumen nach einem Sommerregen, kaufte ich mir online erneut eine Gitarre (meine (wirklich) guten alten Gitarren hatte ich inzwischen verkauft…) und versuchte es erneut, Unterricht zu nehmen, nur das es mir bald zu schlecht ging, weil ich immer weniger ignorieren konnte, dass unsere Beziehung rasant auf einen tiefen Abgrund zuraste – und ich immer mehr daran zweifelte, dies aufhalten zu können. Ich verstand gar nichts mehr. Subjektive Wahrheiten sind für einen subjektiv wahr.

Als ich schließlich, nach meinem Auszug, noch einmal in unsere alte, gemeinsame Wohnung kam, fand ich meine „neue“ Gitarre unerklärlicher Weise zerbrochen vor. Es gab diverse Verdächtige, aber mich interessierte das nicht, ich fühlte mich ohnehin innerlich taub und leer. Sicher war dies aber Eines: Ein Symbol für mein Leben damals! Das war etwa 2010.

Meine „Neue“

Etwa 2012 ging ich hier in den selben Laden, in dem ich schon 1993 im Winter meine erste „große“ Gitarre (nach der Jugendgitarre) gekauft hatte. Ähnlich (nicht ganz so) stolz wie damals, verlies ich auch an jenem Tag das Klavierhaus Meyer in Hildesheim und machte mich abermals daran, Unterricht zu nehmen.

Wieder kamen Entwicklungen und Schwierigkeiten dazwischen. Schlafstörungen, Sorge um meine Kinder usw. usf. Wenig Geld, aufgrund von Arbeitslosigkeit.

Corona

Für viele war Corona ein Fluch. Für manche ein tödlicher, kein Zweifel. Für viele ein psychischer, denn Corona zwang die Leute, sich mit ihrer Realität auseinanderzusetzen, sich ihrer bewusst zu werden. Daran zerbrachen viele oder wurden doch zumindest in Mitleidenschaft gezogen.

Ich hatte in den Scheidungsjahren viel über Krisenmanagement gelernt und blühte 2020 geradezu auf. Ich begann mit Sport und nahm einige Kilo ab, ich genoss die vielen freien Plätze in der Bahn und war dankbar, dass mir die anderen Kunden an den Warteschlangen im Supermarkt nicht bis an meine Schuhsohlen aufrückten. Das war „meine Zeit“. Ich dachte, die Menschheit würde sich vielleicht JETZT ändern! Ein spirituelles Erwachsen? Das war sicher ein Irrtum und die Menschheit musste der aufgestauten „Schlechtigkeit“, die AUCH in ihr steckt (neben vielen segensreichen Eigenschaften), in den Jahren nach Corona (bis heute) viel Raum geben. Weltweit. Aber ich schweife ab.

2021 im März dachte ich, es muss mehr Veränderungen in meinem Leben geben. Aber was? Da wurde ich mir dessen bewusst, dass ich doch immer mal wieder den Versuch unternommen hatte, das Gitarre spielen erneut aufzunehmen. Der Unterricht (Einzelunterricht) war nach wie vor teuer, aber mein Gott – wenn nicht jetzt, wann dann? Egal wie! Also griff ich mir das Instrument und fing mit Heinz Teucherts Gitarrenschule I erneut an, arbeitete mich durch bis zu dem Punkt, wo ich 1997 einmal aufgehört hatte. Schnell kam ich ins Stocken.

Die Corona – Zeit hatte jedoch den „Online Unterricht“ so was von vorangebracht (sagte ich schon, dass Corona mir fast nur Gutes brachte?), so dass ich bald übe rein Forum einen guten Gitarrenlehrer mit erschwinglichen Preisen fand.

Seit 2021 spiele ich täglich, so es irgend möglich ist.

Ach ja: Ende 2021 ging ich – ebenfalls seit Jahren – das erste Mal wieder in ein Konzert. Es wurde ein Violinkonzert und das berühmte „Requiem“ von Mozart gespielt, was für mich den Kreis schloss. Es fühlte sich an als wäre ein innere Heilung abgeschlossen.

Und noch eine Krise, weil es so schön ist!

2022 wurde bei mir eine ungeklärte, jedoch chronisch entzündliche Darmerkrankung festgestellt. Okay, „festgestellt“ ist relativ, denn wenn ein Arzt nichts „sehen“ kann, ist auch nichts da, und sei es bei stark erhöhten Entzündungwerten. Das Thema wäre auch einen Artikel wert…

Zur selben Zeit – März 2022, genau ein Jahr, nachdem ich wieder zur Gitarre gegriffen hatte – kam noch ein Problem dazu. Meine Mutter (damals Anfang 80), hatte einen richtigen „Lauf“.  Viele Krankenhausaufenthalte. Ich musste mich um die Auflösung ihrer Wohnung und den Umzug kümmern und vieles mehr, während ich mit meiner Entzündung zu tun hatte und mich um mich hätte kümmern sollen. Meine Mutter war bald zufrieden in ihrem neuen Heim – und wird dies hoffentlich noch lange sein.

Abermals konnte ich aus einer krisenhaften Zeit jedoch am Ende etwas Gutes für mich daraus ziehen: Ich begann täglich zu meditieren! Immer so 25 – 45 Minuten. Ich schreibe das, weil ich dadurch meinem „Selbst“ noch näher kam und je näher ich meinem Selbst seither komme, desto heimischer fühle ich mich (wieder) in „der Musik“.

Gleichzeitig tröstete ich mich mit einer Gitarren-Solo-Variante von „What a wonderful world“, die ich mir beibrachte.

Heute

Im März diesen Jahres besuchte ich die Mozartstadt Salzburg. Ich fühlte mich dort pudelwohl. Die Stadt ist, natürlich nicht zuletzt finanziell motiviert, auf das Thema „Musik“ ausgelegt. Ich liebe diese Stadt, die wie ein Schmuckkästchen ist.

Ich besuche seit 2021 regelmässig diverse Konzerte. Zum Beispiel das „live on screen“ Konzert „Vertigo“, wo der Hitchcock FIlm im Original (mit Untertiteln) gezeigt wurde und die NDR Radiophilharmonie live die Musik spielte. Wahnsinn!

Kürzlich wagte ich es sogar, die Mozart / Daponte – Oper „Le Nozze di Figaro“ zu besuchen. Ich war erstaunt, wie gut mir das gefiel. Die Oper hat ihre Momente. Ist ein musikalisches Ereignis aus einer weit entfernten Zeit…

Ich suche regelmässig nach Leuten, mit denen ich spielen kann, habe mir noch eine Westerngitarre zugelegt, für meine Folk-Songs, für die ich mir diverse Notenbücher besorgt habe.

Gelegentlich spiele ich mit einem anderen Gitarristen, selten mit meinem jüngeren Sohn, der inzwischen auch schon volljährig ist.

Außerdem singe ich seit 2023 in einem Chor mit.

Fazit

Ich musste in meinem Leben immer gegen Widerstände ankämpfen, auch in Bezug auf die Musik, der ich mich so zugehörig fühle. Ich bin kein großer Könner. Aber darum geht es auch nicht. Es geht mir einfach darum zu sagen, dass innere Heilung manchmal auch im Stillen stattfindet, denn wie ein grünes Pflänzchen, dass durch den Asphalt bricht, wurde ich dank und durch die Musik wieder mehr zu mir selbst. Während der Trennung und Scheidung hatte ich mich teilweise sehr verloren. Wörtlich.

Wenn man mit dem Herzen bei einer Leidenschaft ist, wird man immer dabei bleiben und immer Wege finden.

Wäre ich mehr gefördert worden, hätten meine Eltern meine Neigung ernster genommen, wäre ich dann heute Dirigent, Komponist oder würde am Piano in einem Orchester spielen? Vielleicht. Aber letztlich ist es so, wie mit jeder „Geliebten“: Es kommt nicht darauf an, wie man beieinander ist, sondern DAS man beieinander ist.

„In guten und in schlechten Zeiten“.

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Lou Grant – jetzt komplett auf DVD!

Viel habe ich bereits über die großartige Serie „Lou Grant“ erzählt, die nun komplett von PIDAX veröffentlicht worden ist. Auch die letzten zwei Staffeln, die Staffeln 4 und 5, kamen mittlerweile auf den Markt.

Ein persönliches Wort zur Veröffentlichung der letzten zwei Staffeln

Ich habe schon viel über die Serie geschrieben. Wann sie erstmals ausgestrahlt wurde, dass es einige Folgen erst später ins deutschsprachige Fernsehen brachten. Ich berichtete von einzelnen Folgen, um zu zeigen, wie brisant die Themen waren, die hier aufgegriffen worden sind und verwies auf die Vielschichtigkeit, in der diese betrachtet wurden.

So, wie die Verantwortlichen bei der „Trib“ die Ereignisse, über die sie berichten wollen, von vielen Seiten betrachten, um dann einen möglichst unparteiischen, vor Allem aber einen ehrlichen und durch Fakten belegbaren Artikel dazu zu schreiben, so erhält man als Zuschauer die einmalige Chance, diese Artikel aus noch viel mehr Perspektiven zu betrachten. Selbst die Leser der Tribune werden in ihren brillanten Artikeln nicht so umfassend informiert, wie wir, die Zuschauer, die von oben, wie auf einen Ameisenhaufen schauend, beobachten können, was für „Wellen“ diese Artikel auch in den Leben der Zeitungsmitarbeiter schlagen.

Lou bei der Arbeit (c)Pidax

Natürlich freundet man sich als Serienliebhaber mit dem harten Kern der wiederkehrenden Hauptcharaktere an. Es ist, als würde man mit am Besprechungstisch sitzen, als stiller Volontär bei der Los Angeles Tribune. Aber dabei bleibt es nicht. Wir lernen die Personen und Persönlichkeiten der großen Zeitung auch privat kennen. Werden mit Fakten konfrontiert, die auch ihr Privatleben betreffen und am Ende ist jede Folge der Serie selbst wie ein gelungener Artikel. Ein Artikel, der einen dazu bringt, über das „erlebte“ nachzudenken.

Interview (c)Pidax

Dabei wird kaum ein Thema ausgelassen. Auch, wenn die Bürotechnik aus der Zeit der Schreibmaschinen stammt, was einen eigenen Charme hat, sind die Themen doch zeitlos oder auf unsere Zeit übertragbar.

Und: Wir werden Zeuge wirklich guter Recherche – Arbeit. Ich wiederhole mich in dem Punkt, aber wir leben in einer Zeit, in der unzählige Menschen unzähligen falschen Überschriften im Twitter-Nachfolger „X“, in Facebook, Instagram und Co. aufsitzen. Ohne zu prüfen, ohne nach Quellen und Zeugen zu fragen, wird heute vieles spontan geglaubt. Unfassbar schnell greift dann auch mal blanker Hass um sich, oft aufgrund von Behauptungen, die wir oder andere viel zu schnell und ungeprüft geglaubt haben. Gäbe es heute noch Lou Grant, würde sicher wenigstens eine Episode diesem Thema gewidmet sein.

Rossi an der Schreibmaschine, Billy am Telefon (c) Pidax

Die Serie hat nicht ohne Grund so viele Preise ergattert und ist allen ein Begriff, die sie einmal gesehen haben. Wir lernen durch diese Serie zu reflektieren, zu prüfen, zu hinterfragen, wie die Reporter und selbst, wenn wir alle Fakten hätten, gäbe es immer noch die menschliche Komponente. Bei alledem ist dies eine der unterhaltsamsten Serien, die es gibt.

Ich lege sie jedem / jeder ans Herz, der oder die eine gute, unterhaltsame Serie sehen möchte.

Endlich liegt sie komplett auf DVD im deutschsprachigen Raum vor.

Danke an PIDAX für diese sehr gelungene Veröffentlichung!

Hier könnt ihr alle Staffeln kaufen:

https://www.pidax-film.de/advanced_search_result.php?keywords=lou+grant

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Star Trek III – Auf der Suche nach Mr. Spock – Limited 4K BD plus normale BD

Es geht unter den Star Trek Fans ein Aberglaube herum, der besagt, dass jeder „ungerade“ Star Trek Film ein schlechter sei. Ich konnte mich mit diesem Aberglauben jedoch nie identifizieren.

Star Trek III ist besser

Beispielsweise war Star Trek I (The Motion Picture) durchaus ein Fest für die Sinne, während Star Trek II (Der Zorn des Khan) zwar spannend, aber zugleich auch relativ flach war. „Gut gegen Böse“ ist seit Star Trek II das wesentliche Rezept für viele der folgenden Filme der Reihe, während man sich im ersten Teil noch um Anspruch und Originalität bemühte.

Was bei den Fans von Star Trek II aber zurecht gut ankam, war die gute Darstellung unserer geliebten Helden aus der Serie „Raumschiff Enterprise“ (Star Trek). Diese erhielten in diesem Film Luft zum atmen, die Möglichkeit, sich weiterzuentwickn. Trotz des Todes von Mr. Spock fühlte sich das Ende merkwürdig optimistisch an. Es ist noch lange nicht zu Ende. Eine Nachricht, die auch den in die Midlife Crisis geratenen Kirk erfreute.

(c) Paramount

Trotzdem war Spock tot. Ein Umstand, den man in den frühen 1980er Jahren als Star Trek Fan nicht akzeptieren konnte. Der Titel des dritten Teils, „Auf der Suche nach Mr. Spock“ (The Search for Spock) machte deutlich, dass wir uns auf ein Wiedersehen mit dem logischen Spitzohr freuen konnten.

Freundschaft

Für mich ist Star Trek III ein noch viel glänzenderer Edelstein als Star Trek II. Das hat viele Gründe. Der wesentliche ist jedoch ein Punkt, der mir bei der TOS Crew stets besonders wichtig war: Der Zusammenhalt der Crew! Die tiefe Freundschaft, die diese Besatzung, speziell jene Hauptcharaktere auf der Brücke der Enterprise, miteinander verband.

Sarek, der Vater von Spock, erscheint bei Kirk und bittet ihn, nach einer bewegenden Gedankenverschmelzung, darum, sich auf die Suche nach Spock zu begeben. Kirk, Pille, Scotty, Chekov, Uhura und Sulu müssen dabei Regeln und Vorschriften brechen, jedoch tun sie dies, ohne mit der Wimper zu zucken.

Das Thema wurde seither, auch in Star Trek, fast bis zur Ermüdung kopiert. Hier war es noch einzigartig. So konnte ich schon damals im Kino mitfiebern. Emotional war schon dies großes Kino und unterstrich den edlen Charakter der Helden noch mehr als dies in Star Trek II der Fall gewesen wäre.

Kirk trifft während der Mission ein besonders herber Schicksalsschlag. Hier zeigt William Shatner seine vielleicht beste schauspielerische Leistung, speziell in seiner ikonischen Rolle als (Admiral) Kirk!

Eine heldenhafte Reise

Es gibt aber noch weitere Gründe, die Star Trek III zu einem Fest machen. Die Klingonen sind wieder da – und sie sind jetzt noch grimmiger und archaischer als je zuvor! Der Bird of Prey, der hier erstmals zu sehen ist, sieht einfach klasse aus (besonders im Kino). Insgesamt ist das Auftreten dieser Klingonen, – Christopher Lloyd spielt einen sehr beeindruckenden Klingonen namens Kruge – erinnerungswürdig.

Wenn das Finale des Films beginnt, blickt man auch als Zuschauer auf eine Reise zurück, auf ein auf- und ab. Eine Heldenreise, wie sie im Buche steht. Kaum ein anderer Film war so emotional und besonders wie Star Trek – Die Such nach Mr. Spock – mit der angeblich verfluchten Nummer 3.

Der Film kam nun zum 40igsten Jubiläum in einer limited Steelbook – Edition auf Blu-Ray und 4K – Blu – Ray heraus. Das Design der Verpackung ist des Films würdig. Die Sound- und Bildqualität so gut wie nie, wobei mir aufgefallen ist, dass unterschiedliche Player den Film in unterschiedlicher Qualität abbilden! Am Besten hat bei mir die X-Box S abgeschnitten, die meinem 4K TV das beste Bild bescherte.

https://www.saturn.de/de/product/_star-trek-iii-auf-der-suche-nach-mr-spok-4k-ultra-hd-blu-ray-2926970.html

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