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von starbase-fantasy.de

Auf diesem Blog findet ihr vor allem Rezensionen, aber auch Gedichte, kreative Texte, Gedanken. Die wichtigsten zwei Kategorien sind:

Rezensionen:

Hörspiele, DVD – Veröffentlichungen, spannendes Merchandise… Hier findet ihr die Sammlung meiner Reviews.

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Gedichte und kreative Texte:

Einige meiner subjektiven, kreativen Texte (die sich zuweilen sogar reimen). Geht ihr über diesen Link, finden sich auch Texte, die ich eingesprochen habe. Dies sehen / hören zu können, müsst ihr auf den Titel jeweils noch einmal klicken. Hier geht´s zur „Lyrik“:

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Alle neuen Veröffentlichungen findet ihr immer auf dieser ersten Seite (im Anschluss). Alles nicht erwähnte unter den Kategorien (oben und rechts).

Viel Spaß beim Stöbern!
Matthias

 

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Musik und ich

Sich ausdrücken. Nie fiel es mir leichter als mit dem Klavier meiner Oma. All meine Emotionen, die Zweifel, Ängste, Hoffnungen, Sehnsüchte, konnte ich mit dem Klavier ausdrücken. Manchmal waren es auch einfache Geschichten von den hohen gegen die tiefen Töne, also Gut gegen Böse. Aber meistens war das einfach „Ich“. Es hörte sich wohl manchmal recht schräg an, für mich war es jedoch ein „Ventil“, eine Möglichkeit, „das Unsagbare zu sagen“.

Entdecken

Als das Klavier wegkam – über meinen Kopf hinweg und obwohl ich es erben sollte – verlor ich eine Möglichkeit, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Aber ich wurde mir dessen nicht gewahr, obwohl es so war. Weiterhin zog mich die Musik an, die „große“, die „klassische“ Musik.

Denn nicht nur konnte ich mich über die Musik ausdrücken, besser durch „Töne“, denn ich wusste von Musikthoerie noch nichts und kannte keine Note, ich fand auch Verständnis in der Musik anderer Komponisten. Auch sie drückten – manchmal ganz anders intendiert – für mich Gefühlszustände aus, von denen ich sagen konnte: DAS bin ich!

Oder sie überraschten mich. Wie Dvorak mit „Aus der neuen Welt“ oder Mozart mit seiner 40igsten Symphonie, die mir direkt unter die Haut ging und dafür sorgte, dass sich meine Armhaare aufstellten. Pure Energie!

Ich besuchte als kleines Kind einen Flötenkurs, galt dort als begabt und dann wurde die Lehrerin sehr krank und kam nicht wieder. Nachdem mein Klavier wegkam, erhielt ich so ein „Spielzeug“ von Tasteninstrument aus dem Hause Casio, dass nur aus Elektronik und Plastik bestand. Auch dazu erhielt ich Unterricht, fühlte aber jedes Mal im Unterricht die Begrenztheit dieses Spielzeugs. Da gab es kein Schwingen, kein Leben in diesem toten Stück Plastik! Also brach ich den Unterricht ab. Meine Eltern dachten wohl, es sei Desinteresse, aber es war Resignation.

Suche

Ich wurde älter und blieb der Musik im Geiste verbunden. Von „der Musik“ ging für mich einfach eine unglaublich große Anziehung für mich aus. Ähnlich wie vom anderen Geschlecht, spätestens seit meiner Pubertät, nur auf eine andere, mächtigere, reinere Weise. Schwer zu beschreiben.

Mit Anfang 20 gab es in der Familienbildungsstätte einen Kurs für Gitarre und ich äußerte einer Freundin, ich würde da ja gern mitmachen eigentlich, aber ich hätte ja keine Gitarre. Es war nur so dahin gesagt. Sie hatte eine Jugendgitarre, die sie mir – da sie darauf nicht mehr spielte – für sehr wenige Deutsche Mark veraufte. Also ging ich in den Kurs.

Wir lernten viel „Geschrammel“, ein wenig Zupfen. Akkorde halt. Der Anfang auf jeder Gitarre. Dann wollte ich mich spezialisieren, den ich war auf den Geschmack gekommen. Seit meiner „Klavier – Zeit“ wollte ich nach Noten spielen können. Ich mochte Noten. Sie sahen schön aus, fand ich schon als Kind. Meine Oma sang mir an ihrem Klavier einmal die „letzte Rose“ aus der Oper „Martha“ vor. Ich fand es faszinierend, dass diese Zeichen wie ein Geheimcode gelesen werden konnten. Man konnte MUSIK aufschreiben!

Ich fragte also meine Gitarrenlehrerin, ob sie mir das spielen nach Noten beibringen könnte. Das war ungewöhnlich für mich in dieser Lebensphase! Ich war sonst niemand, der Dinge anpackt, es mangelte mir gewöhnlich an Selbstvertrauen. Aber die Musik, wie gesagt, hatte diese große Anziehungskraft! Sie meinte, das ginge und ich begann mit dem Einzelunterricht. Das war etwa 1992 / 1993.

Folk!

Während für mich die klassische Musik auf ewig die „Königin“ jeglicher Musik sein wird, stellte für mich – schon seit Kindheitstagen, als ich noch nicht wusste, dass „das“ Folk ist – zunehmend die „Folk – Music“ einen interessanten Gegenpart dar.

Während in der Klassik kunstvoll und raffiniert Harmonien und somit Stimmungen erzeugt wurden, war die irische (und generell die keltische) Musik für mich immer schon von einem besonderen, ganz anderen, Reiz gewesen. Die Unmittelbarkeit und schlichte Schönheit dieser Musik war für mich, ich war nie in Irland oder Schottland, ein klangliches Bild der dort von mir vermuteten Landschaften. Aber möglicherweise auch ein Sinnbild für das „schlichte und herzliche“ Wesen (Vorsicht: Klischees!) der drotigen Bevölkerung.

Was auch immer daran sein mag: Mitte der 1990er Jahre gab es in Hildesheim einen Musikladen, der „Armorique“ hieß. Dort gab es Geheimtipps auf CD und im hinteren Ladenteil auch wunderbare, handgefertigte Meister-Gitarren von Antonio Sanchez (eine davon erwarb ich bei der bedauerlichen Auflösung des Geschäfts Ende gegen 1996/1997 und verkaufte sie später, was einfach dumm war, aber das ist ein anderes Thema…).

Der Laden sorgte auch für eine Menge toller Konzerte aus dem Folk – Bereich. Damals gab es in Hildesheim und um Hildesheim herum mehr Folk als je zuvor oder danach. Und: Guten Folk! Mein erstes Konzert dieser Art war von „Thomas Loefke and Friends“, einer Gruppe deutscher und irischer Musiker, darunter auch Gitarristen der berühmten Band „Clannad“.

Folk ist für mich wie eine Verbindung in die Vergangenheit, die uns gleichzeitg mit dem Herzen verbindet, dem menschlichen Herzen, dass sich über all die Jahrhunderte nie verändert hat.

Hoffnung und Krise

Ich könnte einen Artikel darüber schreiben, wie wir Menschen die Gefangenen unserer eigenen Muster sind und was das für Auswirkungen auf die Beziehungen hat, die wir eingehen. Aber hier soll es nur um die Musik gehen. Trotzdem ein paar erklärende, weil notwendige, Worte:

Auf eine gewisse Weise verlor ich mich zunehmend, während der Beziehung mit meiner (Ex)frau, die ich 1997 kennenlernte. 1998 hörte ich mit dem Gitarre spielen auf. Meine (Ex)frau unterstützte mich darin, meine Begeisterung für das Klavier neu aufleben zu lassen, denn sie war wirklich an mir interessiert, wollte mich fördern.

Aus heutiger Sicht hatte ich sehr schnell begonnen, meine Priorität „auf den Erhalt und die Pflege unserer Beziehung“ zu legen. Ich meinte mich (mehr oder weniger erfolgreich), auf bestimmte Weise verhalten zu müssen, weil ich meinte, die Beziehung sei sonst zum Scheitern verurteilt. Dadurch jedoch handelte ich zunehmend weniger authentisch und brachte so (die griechische Tragödie lässt grüßen) meinen Anteil zum späteren Ende der Beziehung mit ein – und zum frühzeitigen Ende meiner Leidenschaft für die Musik. Auch am neuen (und besseren) Digitalklavier, dem Celviano, saß ich daher nur relativ kurze Zeit und generell hörte ich kaum noch (klassische) Musik.

Wenn in einer Beziehung nicht BEIDE authentisch und frei sein können, passt es nicht. Aber das wusste ich damals noch nicht. Ich hatte aus der Familie andere „Modelle“ vorgelebt bekommen…

Trotz unterschiedlicher psychosomatischer Symptome, die die Trennungsphase (gefühlt ab 2006) in mir aufpoppen ließen, wie Blumen nach einem Sommerregen, kaufte ich mir online erneut eine Gitarre (meine (wirklich) guten alten Gitarren hatte ich inzwischen verkauft…) und versuchte es erneut, Unterricht zu nehmen, nur das es mir bald zu schlecht ging, weil ich immer weniger ignorieren konnte, dass unsere Beziehung rasant auf einen tiefen Abgrund zuraste – und ich immer mehr daran zweifelte, dies aufhalten zu können. Ich verstand gar nichts mehr. Subjektive Wahrheiten sind für einen subjektiv wahr.

Als ich schließlich, nach meinem Auszug, noch einmal in unsere alte, gemeinsame Wohnung kam, fand ich meine „neue“ Gitarre unerklärlicher Weise zerbrochen vor. Es gab diverse Verdächtige, aber mich interessierte das nicht, ich fühlte mich ohnehin innerlich taub und leer. Sicher war dies aber Eines: Ein Symbol für mein Leben damals! Das war etwa 2010.

Meine „Neue“

Etwa 2012 ging ich hier in den selben Laden, in dem ich schon 1993 im Winter meine erste „große“ Gitarre (nach der Jugendgitarre) gekauft hatte. Ähnlich (nicht ganz so) stolz wie damals, verlies ich auch an jenem Tag das Klavierhaus Meyer in Hildesheim und machte mich abermals daran, Unterricht zu nehmen.

Wieder kamen Entwicklungen und Schwierigkeiten dazwischen. Schlafstörungen, Sorge um meine Kinder usw. usf. Wenig Geld, aufgrund von Arbeitslosigkeit.

Corona

Für viele war Corona ein Fluch. Für manche ein tödlicher, kein Zweifel. Für viele ein psychischer, denn Corona zwang die Leute, sich mit ihrer Realität auseinanderzusetzen, sich ihrer bewusst zu werden. Daran zerbrachen viele oder wurden doch zumindest in Mitleidenschaft gezogen.

Ich hatte in den Scheidungsjahren viel über Krisenmanagement gelernt und blühte 2020 geradezu auf. Ich begann mit Sport und nahm einige Kilo ab, ich genoss die vielen freien Plätze in der Bahn und war dankbar, dass mir die anderen Kunden an den Warteschlangen im Supermarkt nicht bis an meine Schuhsohlen aufrückten. Das war „meine Zeit“. Ich dachte, die Menschheit würde sich vielleicht JETZT ändern! Ein spirituelles Erwachsen? Das war sicher ein Irrtum und die Menschheit musste der aufgestauten „Schlechtigkeit“, die AUCH in ihr steckt (neben vielen segensreichen Eigenschaften), in den Jahren nach Corona (bis heute) viel Raum geben. Weltweit. Aber ich schweife ab.

2021 im März dachte ich, es muss mehr Veränderungen in meinem Leben geben. Aber was? Da wurde ich mir dessen bewusst, dass ich doch immer mal wieder den Versuch unternommen hatte, das Gitarre spielen erneut aufzunehmen. Der Unterricht (Einzelunterricht) war nach wie vor teuer, aber mein Gott – wenn nicht jetzt, wann dann? Egal wie! Also griff ich mir das Instrument und fing mit Heinz Teucherts Gitarrenschule I erneut an, arbeitete mich durch bis zu dem Punkt, wo ich 1997 einmal aufgehört hatte. Schnell kam ich ins Stocken.

Die Corona – Zeit hatte jedoch den „Online Unterricht“ so was von vorangebracht (sagte ich schon, dass Corona mir fast nur Gutes brachte?), so dass ich bald übe rein Forum einen guten Gitarrenlehrer mit erschwinglichen Preisen fand.

Seit 2021 spiele ich täglich, so es irgend möglich ist.

Ach ja: Ende 2021 ging ich – ebenfalls seit Jahren – das erste Mal wieder in ein Konzert. Es wurde ein Violinkonzert und das berühmte „Requiem“ von Mozart gespielt, was für mich den Kreis schloss. Es fühlte sich an als wäre ein innere Heilung abgeschlossen.

Und noch eine Krise, weil es so schön ist!

2022 wurde bei mir eine ungeklärte, jedoch chronisch entzündliche Darmerkrankung festgestellt. Okay, „festgestellt“ ist relativ, denn wenn ein Arzt nichts „sehen“ kann, ist auch nichts da, und sei es bei stark erhöhten Entzündungwerten. Das Thema wäre auch einen Artikel wert…

Zur selben Zeit – März 2022, genau ein Jahr, nachdem ich wieder zur Gitarre gegriffen hatte – kam noch ein Problem dazu. Meine Mutter (damals Anfang 80), hatte einen richtigen „Lauf“.  Viele Krankenhausaufenthalte. Ich musste mich um die Auflösung ihrer Wohnung und den Umzug kümmern und vieles mehr, während ich mit meiner Entzündung zu tun hatte und mich um mich hätte kümmern sollen. Meine Mutter war bald zufrieden in ihrem neuen Heim – und wird dies hoffentlich noch lange sein.

Abermals konnte ich aus einer krisenhaften Zeit jedoch am Ende etwas Gutes für mich daraus ziehen: Ich begann täglich zu meditieren! Immer so 25 – 45 Minuten. Ich schreibe das, weil ich dadurch meinem „Selbst“ noch näher kam und je näher ich meinem Selbst seither komme, desto heimischer fühle ich mich (wieder) in „der Musik“.

Gleichzeitig tröstete ich mich mit einer Gitarren-Solo-Variante von „What a wonderful world“, die ich mir beibrachte.

Heute

Im März diesen Jahres besuchte ich die Mozartstadt Salzburg. Ich fühlte mich dort pudelwohl. Die Stadt ist, natürlich nicht zuletzt finanziell motiviert, auf das Thema „Musik“ ausgelegt. Ich liebe diese Stadt, die wie ein Schmuckkästchen ist.

Ich besuche seit 2021 regelmässig diverse Konzerte. Zum Beispiel das „live on screen“ Konzert „Vertigo“, wo der Hitchcock FIlm im Original (mit Untertiteln) gezeigt wurde und die NDR Radiophilharmonie live die Musik spielte. Wahnsinn!

Kürzlich wagte ich es sogar, die Mozart / Daponte – Oper „Le Nozze di Figaro“ zu besuchen. Ich war erstaunt, wie gut mir das gefiel. Die Oper hat ihre Momente. Ist ein musikalisches Ereignis aus einer weit entfernten Zeit…

Ich suche regelmässig nach Leuten, mit denen ich spielen kann, habe mir noch eine Westerngitarre zugelegt, für meine Folk-Songs, für die ich mir diverse Notenbücher besorgt habe.

Gelegentlich spiele ich mit einem anderen Gitarristen, selten mit meinem jüngeren Sohn, der inzwischen auch schon volljährig ist.

Außerdem singe ich seit 2023 in einem Chor mit.

Fazit

Ich musste in meinem Leben immer gegen Widerstände ankämpfen, auch in Bezug auf die Musik, der ich mich so zugehörig fühle. Ich bin kein großer Könner. Aber darum geht es auch nicht. Es geht mir einfach darum zu sagen, dass innere Heilung manchmal auch im Stillen stattfindet, denn wie ein grünes Pflänzchen, dass durch den Asphalt bricht, wurde ich dank und durch die Musik wieder mehr zu mir selbst. Während der Trennung und Scheidung hatte ich mich teilweise sehr verloren. Wörtlich.

Wenn man mit dem Herzen bei einer Leidenschaft ist, wird man immer dabei bleiben und immer Wege finden.

Wäre ich mehr gefördert worden, hätten meine Eltern meine Neigung ernster genommen, wäre ich dann heute Dirigent, Komponist oder würde am Piano in einem Orchester spielen? Vielleicht. Aber letztlich ist es so, wie mit jeder „Geliebten“: Es kommt nicht darauf an, wie man beieinander ist, sondern DAS man beieinander ist.

„In guten und in schlechten Zeiten“.

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Lou Grant – jetzt komplett auf DVD!

Viel habe ich bereits über die großartige Serie „Lou Grant“ erzählt, die nun komplett von PIDAX veröffentlicht worden ist. Auch die letzten zwei Staffeln, die Staffeln 4 und 5, kamen mittlerweile auf den Markt.

Ein persönliches Wort zur Veröffentlichung der letzten zwei Staffeln

Ich habe schon viel über die Serie geschrieben. Wann sie erstmals ausgestrahlt wurde, dass es einige Folgen erst später ins deutschsprachige Fernsehen brachten. Ich berichtete von einzelnen Folgen, um zu zeigen, wie brisant die Themen waren, die hier aufgegriffen worden sind und verwies auf die Vielschichtigkeit, in der diese betrachtet wurden.

So, wie die Verantwortlichen bei der „Trib“ die Ereignisse, über die sie berichten wollen, von vielen Seiten betrachten, um dann einen möglichst unparteiischen, vor Allem aber einen ehrlichen und durch Fakten belegbaren Artikel dazu zu schreiben, so erhält man als Zuschauer die einmalige Chance, diese Artikel aus noch viel mehr Perspektiven zu betrachten. Selbst die Leser der Tribune werden in ihren brillanten Artikeln nicht so umfassend informiert, wie wir, die Zuschauer, die von oben, wie auf einen Ameisenhaufen schauend, beobachten können, was für „Wellen“ diese Artikel auch in den Leben der Zeitungsmitarbeiter schlagen.

Lou bei der Arbeit (c)Pidax

Natürlich freundet man sich als Serienliebhaber mit dem harten Kern der wiederkehrenden Hauptcharaktere an. Es ist, als würde man mit am Besprechungstisch sitzen, als stiller Volontär bei der Los Angeles Tribune. Aber dabei bleibt es nicht. Wir lernen die Personen und Persönlichkeiten der großen Zeitung auch privat kennen. Werden mit Fakten konfrontiert, die auch ihr Privatleben betreffen und am Ende ist jede Folge der Serie selbst wie ein gelungener Artikel. Ein Artikel, der einen dazu bringt, über das „erlebte“ nachzudenken.

Interview (c)Pidax

Dabei wird kaum ein Thema ausgelassen. Auch, wenn die Bürotechnik aus der Zeit der Schreibmaschinen stammt, was einen eigenen Charme hat, sind die Themen doch zeitlos oder auf unsere Zeit übertragbar.

Und: Wir werden Zeuge wirklich guter Recherche – Arbeit. Ich wiederhole mich in dem Punkt, aber wir leben in einer Zeit, in der unzählige Menschen unzähligen falschen Überschriften im Twitter-Nachfolger „X“, in Facebook, Instagram und Co. aufsitzen. Ohne zu prüfen, ohne nach Quellen und Zeugen zu fragen, wird heute vieles spontan geglaubt. Unfassbar schnell greift dann auch mal blanker Hass um sich, oft aufgrund von Behauptungen, die wir oder andere viel zu schnell und ungeprüft geglaubt haben. Gäbe es heute noch Lou Grant, würde sicher wenigstens eine Episode diesem Thema gewidmet sein.

Rossi an der Schreibmaschine, Billy am Telefon (c) Pidax

Die Serie hat nicht ohne Grund so viele Preise ergattert und ist allen ein Begriff, die sie einmal gesehen haben. Wir lernen durch diese Serie zu reflektieren, zu prüfen, zu hinterfragen, wie die Reporter und selbst, wenn wir alle Fakten hätten, gäbe es immer noch die menschliche Komponente. Bei alledem ist dies eine der unterhaltsamsten Serien, die es gibt.

Ich lege sie jedem / jeder ans Herz, der oder die eine gute, unterhaltsame Serie sehen möchte.

Endlich liegt sie komplett auf DVD im deutschsprachigen Raum vor.

Danke an PIDAX für diese sehr gelungene Veröffentlichung!

Hier könnt ihr alle Staffeln kaufen:

https://www.pidax-film.de/advanced_search_result.php?keywords=lou+grant

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Star Trek III – Auf der Suche nach Mr. Spock – Limited 4K BD plus normale BD

Es geht unter den Star Trek Fans ein Aberglaube herum, der besagt, dass jeder „ungerade“ Star Trek Film ein schlechter sei. Ich konnte mich mit diesem Aberglauben jedoch nie identifizieren.

Star Trek III ist besser

Beispielsweise war Star Trek I (The Motion Picture) durchaus ein Fest für die Sinne, während Star Trek II (Der Zorn des Khan) zwar spannend, aber zugleich auch relativ flach war. „Gut gegen Böse“ ist seit Star Trek II das wesentliche Rezept für viele der folgenden Filme der Reihe, während man sich im ersten Teil noch um Anspruch und Originalität bemühte.

Was bei den Fans von Star Trek II aber zurecht gut ankam, war die gute Darstellung unserer geliebten Helden aus der Serie „Raumschiff Enterprise“ (Star Trek). Diese erhielten in diesem Film Luft zum atmen, die Möglichkeit, sich weiterzuentwickn. Trotz des Todes von Mr. Spock fühlte sich das Ende merkwürdig optimistisch an. Es ist noch lange nicht zu Ende. Eine Nachricht, die auch den in die Midlife Crisis geratenen Kirk erfreute.

(c) Paramount

Trotzdem war Spock tot. Ein Umstand, den man in den frühen 1980er Jahren als Star Trek Fan nicht akzeptieren konnte. Der Titel des dritten Teils, „Auf der Suche nach Mr. Spock“ (The Search for Spock) machte deutlich, dass wir uns auf ein Wiedersehen mit dem logischen Spitzohr freuen konnten.

Freundschaft

Für mich ist Star Trek III ein noch viel glänzenderer Edelstein als Star Trek II. Das hat viele Gründe. Der wesentliche ist jedoch ein Punkt, der mir bei der TOS Crew stets besonders wichtig war: Der Zusammenhalt der Crew! Die tiefe Freundschaft, die diese Besatzung, speziell jene Hauptcharaktere auf der Brücke der Enterprise, miteinander verband.

Sarek, der Vater von Spock, erscheint bei Kirk und bittet ihn, nach einer bewegenden Gedankenverschmelzung, darum, sich auf die Suche nach Spock zu begeben. Kirk, Pille, Scotty, Chekov, Uhura und Sulu müssen dabei Regeln und Vorschriften brechen, jedoch tun sie dies, ohne mit der Wimper zu zucken.

Das Thema wurde seither, auch in Star Trek, fast bis zur Ermüdung kopiert. Hier war es noch einzigartig. So konnte ich schon damals im Kino mitfiebern. Emotional war schon dies großes Kino und unterstrich den edlen Charakter der Helden noch mehr als dies in Star Trek II der Fall gewesen wäre.

Kirk trifft während der Mission ein besonders herber Schicksalsschlag. Hier zeigt William Shatner seine vielleicht beste schauspielerische Leistung, speziell in seiner ikonischen Rolle als (Admiral) Kirk!

Eine heldenhafte Reise

Es gibt aber noch weitere Gründe, die Star Trek III zu einem Fest machen. Die Klingonen sind wieder da – und sie sind jetzt noch grimmiger und archaischer als je zuvor! Der Bird of Prey, der hier erstmals zu sehen ist, sieht einfach klasse aus (besonders im Kino). Insgesamt ist das Auftreten dieser Klingonen, – Christopher Lloyd spielt einen sehr beeindruckenden Klingonen namens Kruge – erinnerungswürdig.

Wenn das Finale des Films beginnt, blickt man auch als Zuschauer auf eine Reise zurück, auf ein auf- und ab. Eine Heldenreise, wie sie im Buche steht. Kaum ein anderer Film war so emotional und besonders wie Star Trek – Die Such nach Mr. Spock – mit der angeblich verfluchten Nummer 3.

Der Film kam nun zum 40igsten Jubiläum in einer limited Steelbook – Edition auf Blu-Ray und 4K – Blu – Ray heraus. Das Design der Verpackung ist des Films würdig. Die Sound- und Bildqualität so gut wie nie, wobei mir aufgefallen ist, dass unterschiedliche Player den Film in unterschiedlicher Qualität abbilden! Am Besten hat bei mir die X-Box S abgeschnitten, die meinem 4K TV das beste Bild bescherte.

https://www.saturn.de/de/product/_star-trek-iii-auf-der-suche-nach-mr-spok-4k-ultra-hd-blu-ray-2926970.html

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Titania Medien: Sherlock Holmes (63) – Der Lumpensammler von Paris

Hintergrund zum aktuellen Hörspiel

Zwischen den Jahren 1907 und 1911 erschienen in Deutschland eine Reihe deutsprachiger Pastiches, also Geschichten um Holmes, die nicht von Conan Doyle verfasst worden sind. Die stolzen 230 Hefte erschienen im Berliner Verlagshaus für Volksliteratur und liefen unter dem Titel „Aus den Geheimakten des Weltdetektivs“.

Nachdem Titania Medien die Geschichten von Herman Cyrill McNeile für „Sherlock Holmes“ umgearbeitet und als Hörspiel für die Reihe „Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs“ herausbrachte, hat man nun einen Fall aus der genannten Heftromanreihe als Hörspiel veröffentlicht.

Worum es geht

„Der Lumpensammler von Paris“ erschien ursprünglich in Heft 26 besagter Pastiches. Hier nun liegt der Fall als Hörspiel mit – wie üblich – hochkarätiger Besetzung und stimmungsvollen Effekten vor.

Fans der Reihe kennen und mögen den gewitzten Sherlock Holmes, wie er von Joachim Tennstedt gesprochen wird und auch den stets gepflegt – gemütlichen Dr. Watson, wie ihn Detlef Bierstedt mit seiner Stimme verkörpert.

Gleich zu Anfang der Story gibt es eine geballte Auseinandersetzung mit Mrs. Hudson, da sich Holmes absolut sicher ist, dass sie verantwortlich dafür sein müsse, dass die zwei Tickets für den Zug nach Paris abhanden kamen! Nach Paris? Ja, in der Tat führt es Holmes und Watson, wenig erstaunlich, wenn man den Titel der Story betrachtet, in die französische Hauptstadt.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem grausigen Mord an einem Lumpensammler und dem geheimnisvollen Verschwinden des jungen Maurice Beaumont? Sherlock Holmes und Dr. Watson reisen nach Paris und machen dort im Polizeiarchiv eine überraschende Entdeckung…

Wie ich das Hörspiel finde

Ich muss zugeben, dass ich mich darauf gefreut habe, dass hier eine Story als Vorlage gewählt wurde, die tatsächlich auch von Anfang an „Sherlock Holmes“ adressierte. Die Geschichten von McNeile drehten sich bekanntermaßen im Original nicht um Holmes, sondern um eigens von ihm erschaffene Charaktere und wurde von Titania Medien lediglich auf Sherlock Holmes umgemünzt.

Auch, wenn dies in der Regel sehr gut funktioniert hat, gab es selten auch einmal Fälle, wo Holmes sich atypisch verhielt. In dem neuen Hörspiel fand ich den „Original“ Holmes eher wieder. Aber nicht nur Holmes verhält sich hier dem „echten“ Holmes ähnlicher, auch Watson! Da ich über die Basil Rathbone Verfilmungen zu Sherlock Holmes kam, habe ich kein Problem mit einem bisweilen etwas „begriffsstutzigen“ Watson. Das kann sogar mal ganz amüsant sein. Im „Lumpensammler“ ist Watson endlich die gute Unterstützung und Hilfe, die er in unzähligen Geschichten von Conan Doyle gewesen ist. Freilich glättet Detlef Bierstedt den Unterschied schauspielerisch geschickt, so dass er nicht unangenehm auffällt. Stattdessen wirkt es so als hätte Watson schlicht dazugelernt. Mir gefiel das sehr gut.

Die Story selbst hat nur eine Schwäche: Sie ist an einer Stelle arg konstruiert. Andererseits: Die unglaublichsten Geschichten schreibt das Leben! Insofern könnte es sein, dass der Detektiv und sein treuer Begleiter in Paris auf jenen anderen Fall stoßen, über den ich nichts verraten werde, der aber später von großer Bedeutung sein wird… Genug der Spoiler.

Fazit

Mir gefiel „Der Lumpensammler von Paris“ ziemlich gut. Ich hoffe auf mehr dieser Art. Auch, wenn ich London eigentlich etwas lieber habe (es ist ja nicht so, dass Holmes dauernd in der Welt umherzog und „sein“ London alleine gelassen hätte!), ist dieses Hörspiel sehr unterhaltsam und das Ende durchaus spannend.

Ich freue mich auf weitere Hörspiele dieser und ähnlicher Art. Aus meiner Sicht ist, nach den McNeille – Abenteuern, eine neue, spannende Ära für diese Hörspielreihe angebrochen, die ich mit Interesse verfolgen werde.

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1071835955

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Dank an https://sherlockholmes.fandom.com

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Die Drei Musketiere – Milady (Blu – Ray – Veröffentlichung)

Ein guter Film braucht ein gutes Drehbuch. Vielleicht kann man so die große Anzahl von Verfilmungen immer derselben Bücher aus der Weltliteratur (bisweilen auch aus der Trivialliteratur) zu erklären.

Ein Stoff, der hier gerne Verwendung findet ist mit Sicherheit der Roman „Die drei Musketiere“. Als Kind liebte ich die sehr komödiantische Verfilmung mit Michael York und Oliver Reed.

Die neueste Verfilmung stammt wohl von Martin Bouboulon. Die Stars sind hierzulande wohl eher unbekannt: Louis Garrel, Vicky Krieps, Lyna Khoudri, Jacob Foturne-Lloyd etwa. Der deutsche Kinobesucher zieht amerikanische, selten auch mal deutsche Schauspieler vor, wie es scheint, denn schon der erste Teil (den ich hier vorgestellt habe: https://starbase-fantasy.de/die-drei-musketiere-dartagnan-bd-review/) erhielt in den Kinos hierzulande nur wenig Aufmerksamkeit. Der zweite Teil wurde nahezu „verschwiegen“. Selbst die kürzliche Blu – Ray – Veröffentlichung erhält kaum Beachtung.

Als ich mir den zweiten Teil ansah, ärgerte mich dies besonders: Wäre das hier eine amerikanische Produktion, hätte sie einen „Hype“ auf historische Verfilmungen dieser Art auslösen können. Denn alles an dieser Serie ist großartig. Die Schauspieler sind gut aufgelegt, spielen ihre Charaktere vielschichtig, die Handlung zwingt einen geradezu, seinen Blick nicht nebenbei auf sein Smartphone zu wenden, ja, man vergisst dabei sogar über Strecken, den Chips oder Käsehäppchen auf dem Wohnzimmertisch Beachtung zu schenken. Auch die Aufbauten können sich mehr als sehen lassen. Möglicherweise wurde auch hier tief in die Trickkiste gegriffen, aber auf die „gute Weise“. Der mitreißende Soundtrack von Guillaume Roussel unterstreicht das opulente Werk.

Aber worum geht es?

Der Film setzt da an, wo der erste Teil endete:

Constance Bonacieux wird vor den Augen von D’Artagnan entführt. In einer wilden Suche nach ihrer Rettung ist der junge Musketier gezwungen, sich mit der geheimnisvollen Milady de Winter zu verbünden. Als der Krieg erklärt wird, haben sich Athos, Porthos und Aramis bereits an die Front begeben …

Diese Verfilmung zeigt, dass man Weltliteratur auch so verfilmen kann, dass sie für junge und alte Generationen gleichermaßen mitreißend ist. Die vielen Wendungen und unerwarteten Vorkommnisse im Film sind zum Teil nur schwer zu ertragen, so direkt wurde ich in die Handlung hineingezogen. Wie bei einem Buch: Könnte man dem Original – Stoff mehr huldigen?

Auch, wenn zum Ende des vorliegenden zweiten Teils „alles gesagt“ zu sein scheint, öffnet sich doch noch ein dritter Handlungsstrang. So dürfen wir uns hoffentlich auf einen dritten Teil freuen.

Wer historische, wirklich groß aufgezogene „Mantel- und Degen“ – Filme mit tollen Aufbauten, Kostümen, überzeugenden Darstellern und einer packenden Handlung mag, kann hier getrost zugreifen. Dies ist kein leichtfüßiger, komödiantischer Ansatz, wie wir das damals von der „Michael York“ – Verfilmung kannten, aber sehr wohl ein literarischer.

Die Blu – Ray gibt es seit Mai 2024 für etwa 15 EUR im Handel.

https://www.weltbild.de/artikel/film/die-drei-musketiere-milady_43312145-1

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Neu bei Titania Medien: Sherlock Holmes (61) und (62)

Die neuesten zwei „Sherlock Holmes“ Hörpsiele aus dem ause Titania Medien sind kürzlich erschienen. Es sind die Folgen 61 („Die Spuren auf der Treppe“) und 62 („Mr. Marburys Hände“). Ich stelle sie kurz vor und werfe einen Blick in Richtung Folge 63.

Moment mal, kenne ich das nicht schon?

Ein dubioser Auftraggeber verspricht dem ungarischen Zwischenhändler Ivolsky ein beträchtliches Honorar für eine schiere Nichtigkeit. Gelockt vom schnell verdienten Geld lässt sich Ivolsky auf den Handel ein, bereut es jedoch in dem Moment wieder, als er am Ort des Geschehens eintrifft. Mit gemischten Gefühlen fragt er Holmes um Rat …

Als alter Fan des berühmtesten Detektivs der Welt, der seinen Sitz in London, genauer gesagt in der Baker Street 221 B hat, kam mir der Fall Nr. 61 (im weiteren Verlauf) merkwürdig bekannt vor. Die Story entstammt zwar wieder einer für das Hörspiel veränderten Story von Herman Cyril McNeile, weist aber enorme Ähnlichkeiten mit der Conan Doyle – Geschichte „Der griechische Dolmetscher“ auf. So enorm, dass ich es zuerst gar nicht fassen konnte.

Nach dem ersten Schrecken jedoch fasste ich mich. Ich nahm dies als eine „Variation eines Themas von Conan Doyle“ an – wenngleich es mich schon sehr interessieren würde, warum Herr McNeile so schamlos von Doyle abschreiben durfte, also vorausgesetzt, dass er es getan hat. 

Trotzdem ein spannendes, hörenswertes Hörspiel!

Trotz gewisser Übereinstimmungen zur genannten Short Story von Sir Arthur Conan Doyle, versöhnten mich besonders die wie immer gut aufgelegten Sprecherinnen und Sprecher mit den mir größtenteils wenig überraschenden Ereignissen und ihrem Ende.

Und auch, wenn ich den „griechischen Dolmetscher“ (der zu meinen Lieblingsgeschichten zählt) fast auswendig kenne, gab es dann doch noch einige Unterschiede im Detail der Story. Speziell bezüglich des Motivs, aber auch darin, was im Detail zum Finale hin geschieht. Das ist schon recht spannend in Szene gesetzt.

Riker trifft Data – einmal anders

Weitaus weniger vorhersehbar und noch eine Spur spannender jedoch erschien mir die Foge 62 („Mr. Marburys Hände“). Auch hier wurde eine Story von McNeile bearbeitet, in der ursprünglich niemand aus dem „Holmesiversum“ vorkommt.

Neben Joachim Tennstedt und Detlef Bierstedt war besonders Michael Pan (in der Rolle von Henry Marbury) hervorragend besetzt. Wie ich bei Bierstedt stets an Commander Riker aus „Star Trek – The Next Generation“ denken muss, wird für mich Michael Pan stets die Gesichtszüge von Brent Spiner („Data“) haben. Pan spricht aber auch einfach toll und kann viele verschiedene Emotionen nuanciert darstellen, so dass es eine Freude war, ihm zuzuhöhren. Zum Glück hat er viel „Screentime“.

Diese Geschichte ist sehr originell. Marbury wird schriftlich erklärt, er werde in wenigen Tagen sterben. Jeden Tag erhält er eine weitere Botschaft mit Anzahl der ihm verbleibenden Tage. Holmes und Watson begleiten ihn in diesen schweren Tagen. Hätte Holmes keinen so guten Blick für Details, wie die Hände des Mr. Marbury, hätte das Verbrechen am Ende gesiegt… 

Ein toller Fall. Zu guter Letzt taucht sogar noch Lestrade (Lutz Reichert) auf, der mich stets ein wenig an den Lestrade aus den Rathbone – Filmen erinnert.

Ein Jubiläum naht!

Am 31. Mai 2024 wird diese Sherlock Holmes Reihe ihr 20järiges Jubiläum feiern! Dies dürfte besonders spannend werden, da das Vorbild die „Geheimakten des Weltdetektivs“ sind. Wer sich informieren will, was es damit auf sich hat, kann sich hier schlau machen:

https://sherlockholmes.fandom.com/de/wiki/Aus_den_Geheimakten_des_Welt-Detektivs

Wer eines der Hörspiele erstehen möchte, kann dies u.a. hier tun:

Home – Atmosphärische Hörspiele

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Sherlock Holmes (neue Fälle) – Das Ende der Wahrheit

Eine Serie von Entführungen hält London in Atem. Scotland Yard steht vor einem Rätsel. Ausgerechnet die Wahrsagerin Mathilda Hucknell wird für die Polizei eine ernstzunehmende Konkurrenz beim Aufspüren der vermissten Personen. Währenddessen hält sich Sherlock Holmes im beschaulichen Sussex auf und schaltet sich nur widerwillig in den Fall ein. Schnell geraten er und sein Freund Doktor Watson in einen gefährlichen Strudel von Ereignissen, der schon bald sein erstes Mordopfer fordert. Holmes muss erkennen, dass das Landleben alles andere als friedlich ist. Ist es an der Zeit abzutreten?

Keine Sorge: Noch geht es weiter!

Zunächst einmal: Ja! Ja, es wird auch eine 57. Folge geben. Jedoch kann ich auf der Website von romantruhe.de bisher nur die angekündigten Episoden 57 – 59 ausfindig machen. Sollten es dann wirklich alle gewesen sein? Sicher ist, das Christian Rhode und Peter Groeger – unfassbar! – im Januar und Februar 2018 -sic!- verstorben sind. Es ist sehr schön, dass wir immer noch mit neuen Holmes Hörspielen mit diesen tollen Stimmen versorgt werden! Schön, dass man diese auf eine lange Zeit streckt, so dass wir alle noch lange etwas davon haben (werden).

Zum Inhalt – mit Spoilern, aber ohne Auflösung des Falls

Nachdem ich mir die Folge 56 angehört hatte, in der Holmes mit seinem Ruhestand in Sussex liebäugelt und auch das vorangeschrittene Alter des Dreamteams zum Thema wird, bangte ich schon darum, dass das die aller letzte Folge sein würde. Jedoch: Gerade dieses offene Ansprechen des voranschreitenden Alters unserer kriminologischen Helden empfand ich als spannend, denn diese Ära der beiden kam in den Originalen ja so offen adressiert nicht vor! Auch Holmes Idee, sich intensiver mit Bienen befassen zu wollen, denn wir alle wissen ja, dass er sich eines Tages in Sussex zur Ruhe setzen wird, um Bienen zu züchten. Das fühlt sich stimmig an, authentisch. Aber auch der Fall hat mir Spaß gemacht!

Geisterbeschwörung!

Egal ob im TV oder im Hörspiel: Ich liebe besonders jene Sherlock Holmes Fälle, in denen sich der Detektiv in irgendeiner Weise mit „Gruselelementen“ konfrontiert sieht. Okay, sprichwörtlich gruselig geht es nicht direkt los, aber doch sehr schaurig – stimmungsvoll, wenn Sherlock Holmes, zusammen mit uns noch unbekannten anderen Gästen, an einer Seance teilnimmt. Die Hellseherin Mathilda Hucknell (Arianne Borbach) soll mit einem entführten Ehemann Kontakt aufnehmen, um auf diese Weise herauszufinden, wo er sich befindet.

Wir erinnern uns an Robert James Lees, jenem Hellseher, der tatsächlich bei der Suche nach Jack the Ripper eingesetzt wurde (und der ihn, nach seinen eigenen Worten, auch gefunden hatte – nur glaubte ihm niemand). Wie dem auch sei… Der Einsatz von Hellsehern war also tatsächlich nichts völlig unerwartetes, zumal sich Privatleute ja jede Hilfe suchen konnten, auch die eines Hellsehers.

Bei Arianne Borbach habe ich immer Ensign Torres aus „Star Trek: Voyager“ vor Augen. Ein Charakter, dem ich damals viel Gutes abgewinnen konnte und ich sehe immer das verschmitzte Grinsen von Roxann Dawson, wenn ich ihre Stimme höre. Eine sehr angenehme, warme Stimme.

Generell bietet auch dieses Holmes – Hörspiel wieder bekannte und beliebte SprecherInnen:

Sherlock Holmes: Christian Rode
Watson / Erzähler: Peter Groeger
Mathilda Hucknell: Arianne Borbach
Jeremy Hucknell: Udo Schenk
Curt Fontaine: Peter Weis
Sir Raemon Stark: Joachim Kaps
Elsie Stark: Luisa Wietzorek
Bill Ryder: Thomas Schmuckert
Lady Marjorie Hicks: Luise Lunow
Lord Franklyn Hicks: Helmut Krauss
Opernconcierge: Rainer Brandt

Die Lösung des Falls (ohne Auflösung im Text)

Die Art und Weise, wie Sherlock Holmes vorgeht und schließlich auch auf Watson stößt, die Chemie der beiden untereinander und die Auflsöung des Falls fand ich sehr kurzweilig. Zwar ahnte ich schon am Anfang des Hörspiels, worum es geht, aber vielleicht deswegen, weil „zu guter Letzt auch aus mir ein ganz passabler Detektiv wurde“? So (ähnlich) sagt es zumindest Holmes zu Watson. Es ist schön, dass diese „späten Jahre“ tatsächlich die späten Jahre sind.

Fazit

Marc Freund hat hier wieder einen tollen Fall geschrieben, während Gerd Naumann abermals gekonnt Regie führte. Dieser Fall ist klassisch und bietet menschliche, neue Facetten von Holmes und Watson.

Ich hoffe, die nächsten Folgen werden darauf aufbauen.

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Rafael Grampa und Mattheus Lopes: Batman – Der Gargoyle von Gotham II

Weil schon Teil 1 von „Batman – Der Gorgoye von Gotham“ so gut war, habe ich mit Spannung auf Teil 2 der vierbändigen Story gewartet. Endlich kam sie am 20. Februar 2024 heraus. Großformtiger Hardcover – Band. Die Maße sind 21x32cm. Sieht sehr edel aus. Kam im Original unter dem „Black Label“ heraus, „das für große Panel-Kunst, maximale erzählerische Freiheit, einen einfachen Zugang für Neuleser und riesiges Lesevergngügen steht.“ (Christian Endres im Vorwort).

Zugegebener Maßen hatte ich vergessen, was mich schon an Teil 1 so begeistert hat. Ich muss dazu sagen, dass ich kein Fan von übergroßer Brutalität bin und ja, dieser Comic hat zwar wenig Gewalt zu bieten, aber wenn, dann eruptiv und so, dass man sich den wirklich ekeligen Teil denken kann, wenn nicht muss.

Warum also mochte ich Teil 1 so und konnte Teil 2 kaum abwarten? Der Grund ist für mich ganz klar erstmal der Zeichenstil von Rafael Grampa. Der sieht nicht nach typischem Comic aus, sondern nach Kunst. Nicht, dass „typische Comics“ keine Kunst bieten würden, versteht mich nicht falsch! Aber diesen Zeichnungen sieht man die Mühe an, die Rafael Grampa in jedes einzelne Panel einfließen lies. Das erzeugt einen eigenen „Realismus“. Die Gesichter der vorkommenden Charaktere sind nur minimal überzeichnet und dies sozusagen „auf den Punkt“. Die typische „Butler – Blasiertheit“ von Alfred beispielsweise sieht man ihm „an der Nasenspitze“ an. Seine Körperhaltung ist die eines typischen Butlers. Die Jugendlichen, die demonstrieren… man sieht ihnen teils zwar deutlich eine gewisse Überzogenheit in der Darstelung an, so dass manche Gesichtszüge übertrieben sind oder die eine oder andere Stirn etwas zu hoch gezeichnet wurde, aber das unterstreicht jeweils nur den dargestellten Typus und lädt einen dazu ein zu denken: „So jemanden habe ich doch mal gesehen?“

Kurz und gut fühle ich mich in und mit den Zeichnungen von Rafael Grampa einfach gut. Er könnte auch andere Geschichten zeichnen und ich würde sie lesen, wenn er nur diesen Stil beibehielte.

Die Story ist jedoch auch von Grampa erdacht und das „Black Label“ macht es dem Künstler unter anderem möglich, ein oder zwei echt abgefahrene Schurken zu erschaffen. Ich will nichts spoilern, nur eines: Obwohl ich eigentlich kein so großer Fan von SOLCHEN Gegnern bin, da sie zu unrealistisch wirken, kann ich es Grampa verzeihen. Einerseits erlaubt das „Black Label“ auch andere Herangehensweisen an das Batman – Universum, andererseits versöhnt mich auch hier wieder sein Zeichenstil.

Und dann hat sich Grampa die Origins – Story von Batman auf eine wirklich „krasse“ Art vorgenommen. Batman will den „inneren kleinen Bruce Wayne“ „töten“. Er wird mit einer … etwas anderen Geschichte der Mordnacht seiner Eltern konfrontiert und das, was ich als Batman Fan so liebe, rückt seine innere Zerrissenheit und sein Trauma thematisch in den Mittelpunkt, wobei das Thema neu beleuchtet wird. Ich wusste gar nicht, dass das noch möglich ist, aber es ist.

In der eigentlichen Story kommt auch Gordon immer wieder vor. Er wird auch sehr schön gezeichnet. Sein Dialog mit Alfred, der Bruce verleugnet, weil der wohl keinen Bock auf ein Gespräch mit Gordon hat, ist einfach köstlich. Handlung, Zeichnung und das „gesprochene Wort“ passt hier einfach zueinander und ich wünschte mir, dieser Comic würde genau mit diesem Zeichenstil verfilmt werden.

Ich werde diesen Vierteiler mit Spannung verfolgen und hoffe, Grampa hat auch für die letzten zwei Bände das gleiche gute Gespür wie für die ersten beiden Bände.

Was die Geschichte angeht, so kann ich nur sagen, dass sie sich langsam zuspitzt und das es am Ende einen wirklich fiesen Cliffhanger gibt, der für mich klar macht, dass auch Teil 3 her muss, sobald er erscheint.

Zu erwerben bei gut sortierten Bahnhofsbuchläden oder z.B. hier:

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Ich persönlich bestelle Comics gerne bei Buchläden oder beim Verlag, weil sie dann auch gut verpackt wurden.

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Picard – Die komplette Serie – auf BluRay!

14 Jahre nach seinem Ausscheiden aus der Sternenflotte, am Ende des 24. Jahrhunderts, lebt Jean-Luc Picard ein ruhiges Leben auf seinem Weingut. Eines Tages wird er von einer mysteriösen jungen Frau aufgesucht, die ihn um Hilfe bittet. Diese schicksalhafte Begegnung schickt Picard auf eine aufregende neue Reise, die unter anderem eine Reihe von Geheimnissen über seine Vergangenheit ans Licht bringt.

Wer hätte damals, nach dem Ende der „next generation“ im Kino, je daran gedacht, dass es einmal eine Serie mit dem Titel „Picard“ geben würde? Und nun – schwupps! – gibt es alle drei Staffeln auf Blu _ Ray!

Auf insgesamt 9 Silberscheiben gibt es die kompletten drei Staffeln seit dem 7. März 2024 im (Online-) Laden ab 69 € zu kaufen.

Neben den drei Staffeln mit 30 kinoreifen Episoden, wie sie hierzulande auf Amazon Prime gestreamt werden konnten, enthält die Box auch über 7 Stunden special features, darunter Deleted Scenes, Story Logs, Gag Reels und vieles mehr.

Persönliche Meinung: Die Serie ist etwas für TNG – Fans, die sich einen etwas runderen Abgang ihrer Helden wünschten als dies mit „Star Trek: Nemesis“ der Fall war. Im Gewand heutiger Sehgewohnheiten wurde hier eine kleine Serie aus der Taufe gehoben, die ein Wiedersehen mit vielen der uns in TNG ans Herz gewachsenen Charaktere ermöglicht. Wie das geschieht, weicht sicherlich teilweise von dem ab, was manche Fans erwarteten. So gibt es, wie bei allen modernen Serien, eine Fraktion, die die Serie feiert und eine, die besonders auf ihre Mängel hinweist. Mein persönlicher Favourit sind die ersten zwei Staffeln, aber jede hat ihre Momente und gewiss ist dies bisher der unerwartete und krönende Abschluss der next generation. Es sei denn, der Film, über den gemunkelt wird, wird noch Realität werden. Warten wir es ab und genießen wir bis dahin… „Picard“!

Wer die komplette Serie jederzeit genießen können und ins Regal stellen möchte, kann sie hier u.a. bestellen:

 

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Dracula vs. Frankenstein – Duell der Giganten

Das Label „Folgenreich“, welches für Universal Hörspiele auf den Markt bringt, hat mich mit dem Titel „Dracula vs. Frankenstein – Duell der Giganten“ direkt angesprochen. Das allerdings liegt vor Allem an H. G. Francis EUROPA Gruselreihe aus den 1980ern. Damals wurden kurze knackige Hörspiele auf den Markt gebracht, gespickt mit hervorragenden Sprechern und der bei EUROPA üblichen Soundkulisse. Seinerzeit gab es dann auch mal einen Titel wie „Dracula und Frankenstein, die Blutfürsten“. Den Titel, der heute eher aufgrund seinem Trash – Grad für Gänsehaut sorgt als um des Gruseln willens, kann ich heute heute immer noch sehr gut hören.

Aber zurück zu „Dracula vs. Frankenstein“. Nicht EUROPA, nicht H. G. Francis, sondern FOLGENREICH (Universal) und Christian Gailus haben dieses Hörspiel auf den Markt gebracht.

Aber worum geht es eigentlich?

Teil 1, „Das Grauen beginnt“:

Am Set des neuen Frankenstein-Films wird der Hauptdarsteller ermordet. Ins Visier der Ermittlungen geraten: der aufbrausende Bühnenarbeiter, der arrogante SFX-Spezialist und der zwielichtige Unterweltschurke. Jeder hat ein Motiv. Aber keiner will es gewesen sein. Stattdessen verweisen sie auf einen mysteriösen Herrn in Schwarz, der sich am Set herumgetrieben haben soll – und ein Stück Fledermaushaut hinterlassen hat …

Teil 2, „Die Bestie von London“:

Der bestialische Mord an einem Broker gibt Rätsel auf. Die Spur führt zu Drogenboss Cheng-Li, der im Restaurant Zum singenden Drachen seine kriminellen Fäden spinnt. Missy Smart ermittelt Undercover und wird immer tiefer in dunkle Machenschaften verstrickt. Dann gerät sie in Todesgefahr. Und Hilfe ist nicht in Sicht …

Teil 3, „Burg des Schreckens“:

Nach einem Konzert der Band EndlichEndzeit explodiert der Kopf des Managers. Die Spur führt zum Pharmariesen F.U.C.K. (Future Unlimited Capital Kingdom). Offenbar wurden Kapseln mit einem harmlosen Vitaminpräparat zu Sprengsätzen umgebaut. Während Missy fieberhaft ermittelt, macht sich am Abend des nächsten EndlichEndzeit-Konzerts eine Gruppe Senioren zähnefletschend auf den Weg zum Veranstaltungsort. Am Eingang werden kleine Kapseln verteilt. Und die Band ölt backstage Kettensägen …

Teil 4, „Der Club der roten Richter“

Ein Serienmörder treibt sein Unwesen. Und stiehlt die Gehirne extrem intelligenter Leute. Die Ermittlungen führen in die Vergangenheit: ins London des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts. Als Jack the Ripper die Stadt in Angst und Schrecken versetzte. Und ein geheimnisvoller Club gegründet wurde – der Club der roten Richter …

Die Besetzung dieses opulenten Vierteilers kann sich durchaus hören lassen. Mit dabei sind unter Anderem Größen wie Norbert Langer, Sascha Rotermund, Arianne Borbach, Santiago Ziesmer, Andreas Fröhlich, Friedhelm Ptok, Reinhard Kuhnert und Frank Glaubrecht – um nur ein paar zu nennen!

Meine Einschätzung…

Das hier ist definitiv kein Hörspiel, welches sich mit der EUROPA Reihe vergleichen ließe. Mein Fehler. 😉 Es ist ein in unserer Zeit angelegtes Grusel – Abenteuer. Mit „in unserer Zeit“ meine ich nicht nur, dass es in der Gegenwart handelt, sondern auch, dass der Witz und die Gewalt gleichermaßen zeitgenössisch sind (denke ich an diverse gegenwärtige TV-Serien im Stream).

Wenn ich dem Vierteiler etwas abgewinnen kann, dann, weil es auch Krimi ist und wegen der ordentliche Prise Humors – und schließlich wegen der unsagbar vielen sehr guten SprecherInnen, die hier ihren Job sehr gut machen. Exotische Hausmannskost für Hörspiel – Fans, die mal etwas anderes hören möchten.

Die „Blutfürsten“ höre ich sicher noch öfter als dieses neue, große Werk. Es hat dennoch seinen Reiz und verdient eine echte Chance unter den Hörspiel – HörerInnen.

Link

Bei Thalia die Box oder die MP3 Hörspiele einzeln erwerben…

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