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INHALTSANGABE
von starbase-fantasy.de

Auf diesem Blog findet ihr vor allem Rezensionen, aber auch Gedichte, kreative Texte, Gedanken. Die wichtigsten zwei Kategorien sind:

Rezensionen:

Hörspiele, DVD – Veröffentlichungen, spannendes Merchandise… Hier findet ihr die Sammlung meiner Reviews.

https://starbase-fantasy.de/category/rezensionen/

Gedichte und kreative Texte:

Einige meiner subjektiven, kreativen Texte (die sich zuweilen sogar reimen). Geht ihr über diesen Link, finden sich auch Texte, die ich eingesprochen habe. Dies sehen / hören zu können, müsst ihr auf den Titel jeweils noch einmal klicken. Hier geht´s zur „Lyrik“:

https://starbase-fantasy.de/category/lyrik/

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Alle neuen Veröffentlichungen findet ihr immer auf dieser ersten Seite (im Anschluss). Alles nicht erwähnte unter den Kategorien (oben und rechts).

Viel Spaß beim Stöbern!
Matthias

 

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Die drei ??? und der Karpatenhund (Kinofilm): Kurz-Review

Schon der Vorgänger war gelungen. Mit „Die drei ??? und der Karpatenhund“ ist ein neuer, spannender Drei ??? – Film entstanden. Zu viel habe ich nicht erwartet. Ist oft gut, auch hier: Denn ich fühlte mich nach dem Film reich beschenkt!

Beschenkt durch einen Film, der in Teilen dem Original – Buch gerecht wird, ohne das der kundige Leser (oder Hörspielhörer) schon alles wissen würde. Anders als im „Erben des Drachen“ wirkt dieser Film viel mehr „aus einem Guss“.

Ich verlor mich im „Karpatenhund“, vergass zeitweise, dass ich im Kino saß und wurde gefühlt 40 Jahr jünger. So fragte auch ich mich, woher die Erschütterungen und das Hundgeheul in der Wohnung von Mr. Prentice kamen. Fand diesen Skinny Norris echt ätzend, aber genau so muss er sein. Regte mich über Mrs. Boogle auf – und hätte ich das nicht tun können, hätte etwas mit dem Film nicht gestimmt 😉 Und so weiter. An dem Film stimmt einfach ganz viel.

Die Filmmusik, speziell wo sie symphonisch wird, klingt richtig gut. Leider habe ich mich vergebens nach einer entsprechenden Veröffentlichung des Soundtracks umgesehen.

Das beinahe ausverkaufte Kino war voll von Kindern, Eltern und Großeltern. Alle hatten ihren Spaß. Das war eine gelungene Überraschung. Gut gemacht!

Sicher ist, das ich nach dem Film „mehr von denen“ sehen möchte. Die „Toteninsel“ soll 2026 kommen, was kommt danach? Hoffentlich drehen sie noch zwei Filme, solange die Jungschauspieler noch jung genug rüber kommen.

Ach ja, wenn ihr euch den Film anseht: Schaut euch den Nachspann an! 😉

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Inspector Lestrade (20) – Tod eines Schmetterlings

Die Varieté-Tänzerin Noreen Stilwell wendet sich mit einem ungewöhnlichen Hilferuf an Chiefinspector Lestrade. Sie gibt offen zu, den wohlhabenden Bankier Winston Quayle erpresst zu haben, indem sie drohte, seinen Ruf zu ruinieren. Nun fürchtet sie um ihr Leben, da Quayle angeblich Handlanger auf sie angesetzt hat. Lestrade wiegelt zunächst ab, da Quayle als unbesorgter Schürzenjäger bekannt ist, dem sein Ruf gleichgültig scheint. Doch weniger als 24 Stunden später wird Noreen Stilwell brutal ermordet in einem Hinterhof aufgefunden. 

Diese Serie ist für mich längst nicht mehr alleine aufgrund des Vorkommens von Inspector Lestrade von Interesse, der ja bekanntlich in den Sherlock Holmes Fällen von Sir Arthur Conan Doyle vorkam. Anfangs war sie nur deshalb für mich spannend, doch die Reihe ist auch generell für jeden Fan von viktorianischen „Scotland Yard“ Geschichten etwas.

Auch diese Folge besticht durch eine spannende und wendungsreiche Handlung, die den Hörer bis zum Schluss fesselt: Scheinbar beiläufige Bemerkungen summieren sich und machen nachher den Fall aus. Wer den Anfang hört, kann noch nicht ahnen, wohin alles führen wird. Die Charaktere sind facettenreich gestaltet, und die Sprecherleistungen, allen voran Lutz Harder als Inspector Lestrade, überzeugen auf ganzer Linie.

Auch der leider im November 2023 verstorbene Bodo Wolf ist wieder als Cedric Hawksley zu hören. Ich bedaure es jetzt schon, dass er nicht mehr oder zumindest nicht mehr oft zu hören sein wird. Ein echtes Original!

Die authentische Klangkulisse und die passende musikalische Untermalung dieser Hörspiele kennt man ja inzwischen. Sie machen ihren besonderen Charme aus. Die Musik ist schon etwas „Edgar Wallace“ – artig, aber warum nicht? Gewiss, ich hätte vermutlich eher auf sinistre Klassik gesetzt als auf jazzige Klänge, aber das ist Geschmackssache. Inzwischen gehört diese Art der Musik auch einfach zu den Lestrade – Hörspielen.

Fazit: Wer sich mal wieder mit Lestrade und Dash (Michael Pink) ins viktorianische London begeben will, um einen Kriminalfall mit überraschendem Ende aufzuklären, der wird hier gut unterhalten.

https://www.allscore.de/search/inspector-lestrade-20-tod-eines-schmetterlings

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Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs (66) – Der Frauenmörder von Boston

„Der Frauenmörder von Boston“ ist ein Film von 1986 und seit Kurzem auch ein weiteres Hörspiel in der Reihe „Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs“ von Titania Medien. Beide Veröffentlichungen haben nur den Titel gemeinsam.

Der 66. Fall ist lang (etwa 96 Minuten) und bietet eine ganze Reihe guter Sprecherinnen und Sprecher. Allen voran natürlich wieder Joachim Tennstedt und Detlef Bierstedt als Holmes und Watson. Regina Lemnitz spielt die von Holmes genervte Mrs. Hudson wieder köstlich, gleich am Anfang des Hörspiels. In weiteren Rollen sind zu hören: Axel Lutter, Claudia Urschat-Mingues, David Berton, Luise Lunow, Kristine Walther, Willi Röbke, Ingeborg Kallweit, Peter Reinhardt, Rolf Berg, Jean Paul Baeck, Sepastian Fitzner und Regine Lamster.

Die Spielfreude sämtlicher ProtagonistInnen ist hörbar, die Atmosphäre stimmt, ebenso die Hintergrundmusik. Die Handlung wird sehr spannend erzählt.

Im Grunde geht es darum, dass eine Frau in Boston vermisst wird. Holmes wird um Hilfe gebeten, die er all zu gerne gewährt. So reisen die beiden nach Amerika und machen sich auf die Suche.

Was dieses Hörspiel ausmacht sind die vielen wechselnden Orte samt unterschiedlicher Charaktere. Die Handlung ist äußerst spannend, so dass die „Zwangspause“ beim wechseln der CD, dazu verleitet, alles sofort stehen und liegen zu lassen (ich höre diese Hörspiele sehr gerne beim kochen), um weiter hören zu können.

Auf der Packung der CD ist vermerkt, dass das Spiel für Hörer über 14 Jahren geeignet ist. Zu Recht! Das ist auch das einzige Problem an diesem Hörspiel für mich persönlich, der ich die Originale von Sir Arthur Conan Doyle sehr schätze und immer gerne als Vergleich hinzuziehe. Ohne zu spoilern kann ich sagen, dass es an diesem Hörspiel gegen Ende gewisse Elemente gibt, die in der Art des dargestellten (und noch mehr des nicht dargestellten!), wie ich vermute, von Conan Doyle so nicht verfasst worden wären. Man beachte den Papierkorb im Raum eines gewissen Polizisten…

Andererseits kann man natürlich auf viele TV – Serien, Filme und neuere „viktorianische Krimis“ verweisen, die mitunter Ähnliches darbieten. Nur ist es da kein „Holmes“. Man kann dies „Klagen auf hohem Niveau“ nennen. Aber so empfand ich es.

Fazit:

Nichtsdestotrotz ist dieses Hörspiel insgesamt ein wirklich Gutes. Als Schulnote würde ich  eine  glatte „2“ geben (und vermerken, dass es fast eine 2+ geworden wäre). Sherlock Holmes Fans über 14 können getrost zugreifen. Als Einschlaf – Hörspiel würde ich es jedoch nicht empfehlen.

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PARZIVAL – Eine Kurzgeschichte

Mein Name ist Ghamuret.

Ich danke euch, das ihr meine Zeilen lest. Es war nicht leicht für mich, einen Verbündeten in eurer stofflichen Welt zu finden, der sie aufschreibt. Ich bin schon lange tot.

Als mich die Lanze traf, zweifelte ich noch einen Moment an meinem Ende. Mein letzter Gedanke gehörte meinem Sohn Parzival. Er war noch sehr klein und es war für mich das bitterste, das ich ihm nie das reiten, das Bogenschießen, das kämpfen mit dem Schwert beibringen könnte. Ihm nie würde zusehen können, wie er ein erwachsener Mann wird. Dieser Gedanke erzeugte einen tiefen Schmerz in mir, der sich mit dem des Speers in meiner Brust mischte. Ich stürzte vom Pferd und schon im stürzen trennten sich meine Seele und mein Körper. Ich fühlte nicht einmal mehr den Aufprall auf dem sandigen Boden.

Ich sah, wie mein Knappe, der Getreue, um mein Leben rang und anderen Rittern, die sich ebenfalls im Kampf befanden, anrief, man möge ihm helfen. Wie gerne hätte ich ihm eine Hand auf die Schulter gelegt und ihn beruhigt! Aber das konnte ich nicht mehr. Meine Zeit auf Erden war so kurz gewesen – und ein für allemal beendet.

Von meiner fabelhaften Reise in Gottes Reich erzähle ich euch nicht. Es wäre mir möglich, würde aber meiner eigentlichen Erzählung abträglich sein. Außerdem würdet ihr mir nicht mehr recht glauben, insofern ihr überhaupt bereit seit, einem „Geist“ zu glauben.

Ich trat, wie soll ich es beschreiben? Ja, ich trat vor Gottes „Thron“ und ich bat ihn, meinen Sohn Parzival bis zum Mannesalter begleiten zu können. Gott ist ein gütiger Gott und nicht so erbärmlich, wie ihr ihn euch oft vorstellt. Er ist wahrhaftig ein großer Geist – und er hatte ein Einsehen mit mir. Er erbarmte sich meiner.

Als Geist waren mir die Möglichkeiten gebunden, aber immerhin konnte ich ein wenig Einfluss auf das Leben meines Sohnes nehmen. Ein einziges Mal dürfte ich sein Geschick lenken. Das war ein Geschenk, das ich mit auf meinen Weg bekam.

Wenn ich euch erzähle, dass meine Frau und ihr Sohn Parzival bescheiden in einer Holzhütte im Wald lebten, mögt ihr euch fragen, wie das sein kann, da ich doch ein Ritter  war und ein Ritter eine Burg besitzen müsse! Das war auch so.

Meine geliebte Frau hieß Herzeleid. Wahrhaftig erlebte sie schon oft in ihrem Leben großen Kummer, großes „Herzeleid“. Als sie von einem Boten erfuhr, dass ich im Kampf gefallen war und das unser Sohn die Burg und alles erben sollte, weinte sie bitterlich. Ich sah es mit an! Ich konnte bis in ihr Herz sehen! Sie sah vor ihrem inneren Auge, dass eines Tages auch ein Bote daher kam und vom Tod unseres lieben Sohnes Parzival erzählen würde.

Was soll ich sagen? Sie packte alles ein, was nötig war – und nichts mehr als dies – und zog mit Parzival in den Wald. „Du wirst kein Ritter“, sagte sie dem kleinen Kerl, der noch kein Jahr alt war. Sie hatten nicht viel, aber immer genug. Ernährten sie sich von Pilzen, Beeren und ein Mal im Monat fuhren sie, mit einer alten Kutsche, auch in die benachbarte Stadt, um sich Nahrung zu kaufen.

Parzival wurde ein starker Jüngling. Aber er kannte außer Herzeleid niemanden. Wenn er sich für die Frauen in der Stadt interessierte, erzählte sie ihm: „Diese Frauen bringen nur Kummer, bleib lieber bei mir.“ Und wenn andere Männer, etwa der Sohn des Bäckers, Fabian, mit ihm einen Humpen Bier trinken gehen wollte, erhob sie Einwand: „Das ist kein Umgang für dich, vertraue mir!“ sagte sie ihm dann.

Lange Jahre lebten die beiden zufrieden in ihrer Holzhütte. Es war ein bescheidenes Leben, aber hatte durchaus seinen Reiz. Ich konnte sie sogar verstehen, wenngleich mir beide dennoch sehr leid taten. Herzeleid hatte ich durch meinen Tod das Herz gebrochen und Parzival verpasste so unendlich viele, wunderbare Dinge im Leben. Dennoch war Parzival zufrieden und ich begnügte mich damit, dass er zufrieden war.

Tage gingen und Nächte flossen dahin, wie der Fluss, der in das Meer mündet. Bald war Parzival ein richtiger Kerl, noch größer und stärker denn je und sein Herz war voller Leidenschaft und ehrenhaftem Mut. Er wollte sich der Welt stellen, er wollte wissen, was außerhalb ihrer Hütte geschah. Das bemerkte Herzeleid und war voller Kummer. „Wenn er das tut“, meinte sie, „dann werde ich ihn verlieren und er wird sein Leben verlieren.“ sagte sie, in einer stillen Stunde, zu sich.

Wie gerne hätte ich ihr zugeflüstert: „Du irrst! Vertraue dem Leben! Ein Mann muss in die Welt gehen, muss Fehler machen dürfen, muss wachsen dürfen!“ Als Geist war mir dies jedoch unmöglich. Abgesehen davon hätte sie mir kaum zugehört, hatte ich doch durch mein ständiges Kämpfen in der Welt mein Leben verloren und ihr Herz gebrochen. Wie konnte ihr jemand, der so gelebt hatte, einen „guten Rat“ geben können? Ich konnte sie verstehen, aber ich sah auch bekümmert, wie mein lieber Parzival immer trauriger wurde und all seine große Kraft verlor sich im Laufe der so kostbaren Zeit.

Ja, vermutlich denkt ihr, dass ich an diesem Punkt in sein Geschick eingriff? Genau so ist es gewesen. Denn eines Tages ritten drei Ritter  durch den Wald, in dem die Hütte stand. Ihre Namen tun nichts zur Sache, wohl aber, dass sie wunderschöne, glänzende Rüstungen trugen. Ich warf ihnen einen Baum in den Weg, so dass sie an der Hütte vorbeikommen mussten. Parzival, der gerade Feuerholz spaltete, sah sie und erstarte vor Ehrfurcht. „Seid ihr göttliche Wesen? Seid ihr Engel?“ fragte Parzival. Die Ritter lachten. „Bürschchen, willst du uns auf den Arm nehmen?“ fragte einer der Ritter und Parzival verneigte sich und sprach: „Keinesfalls, mein Herr. Entschuldigt. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so edel gewandet war!“ Jetzt sahen sich die Ritter an und es wurde klar, dass sie meinen Sohn mochten. Der Älteste von ihnen richtete sein Wort an ihn. „Du hast also noch nie Ritter gesehen? Nun, dann sind wir die ersten, die du zu Gesicht bekommst. Wir sind Ritter und wir kämpfen und streiten für König Artus, den gerechtesten König, den es je gab und geben wird.“

Parzival war in diesem Moment sicher, dass auch er Ritter werden wollte. Als Herzeleid bemerkte, dass sie ihren Sohn nicht aufhalten konnte, in die Welt zu gehen – und sie hatte es beileibe versucht – kleidete sie ihn bunt und keck, so dass er eher wie ein Hofnarr aussah. Sie erhoffte sich, dass ihn so gekleidet niemand bei Hofe ernst nehmen würde. Sie tat das nicht aus Böswilligkeit, sondern weil sie sich sicher war, ihn so vor einem zu frühen Tod als Ritter bewahren zu können.

Ich beobachtete noch vieles, aber will euch nicht langweilen. Das Wichtigste scheint mir ist, dass Sir Parzival bald ein Ritter bei Hofe des Königs wurde und mehr als das! Er fand den Heiligen Gral, den Gral des wahrhaftig letzten Abendmals von Jesus, unserem Herrn.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass er nach 7 Jahren und vielen bestandenen Abenteuern zu seiner Mutter zurückkehrte. Er nahm sie zu sich, auf seine Burg, und kümmerte sich um sie, denn sie war alt und gebrechlich geworden. Als sie eines Abends in einem gemütlichen Zimmer seiner Burg, auf ihrem Bett lag und merkte, dass sie bald diese Welt verlassen würde, kniete sich Parzival zu ihr und sie beteten zusammen. Dann sagte sie: „Parzival, sieh dich nur an. Du bist ein wunderbarer Mann geworden. Ich war im Unrecht. Es war falsch, Dich all die Jahre zurück zu halten.“ Aber Parzival legte ihr nur einen Finger sanft auf ihre Lippen und meinte: „Es ist alles gut, Mutter.“ Lächelnd schlief sie ein.

Das war dann auch der Augenblick, in dem ich mich gänzlich aus dem irdischen Leben verabschiedete. Obwohl ich zuvor noch eine Sache zu erledigen hatte. Genau, es ging darum, diese Zeilen einem Menschen zukommen zu lassen, der sie dann aufschrieb. Ich setzte mich in dessen Kopf, so dass er meinte, ihm selbst wären diese Gedanken gekommen.

Ich bin froh und erleichtert, dass alles so gut ging. Und euch kann ich nur bitten, euren Herzen zu folgen, denn all die Angst vor all den Dingen, die passieren könnten, halten euch nur davon ab, ein erfülltes Leben zu führen. Ihr müsst ja nicht gleich den heiligen Gral finden, aber – wer weiß – vielleicht findet ihr euren ganz persönlichen „Gral“? Was das für euch ist, das müsst ihr selbst herausfinden.

Jetzt kann ich endlich in Frieden ruhen.

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Sherlock Holmes (Titania Medien), Folge 065: Der Fall Harry Houdini

Offizieller Pressetext:

Der berühmte Entfesselungskünstler Harry Houdini entgeht nur knapp einem Säureanschlag während eines Auftritts im Circus Busch in Berlin. Obwohl er einen begründeten Verdacht hat, wer hinter dem perfiden Mordversuch steckt, können die vermeintlichen Täter nicht dingfest gemacht werden. Sherlock Holmes und Dr. Watson weilen auch gerade in der Metropole und bieten ihre Hilfe an …

Mit den bekannten Stimmen von Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes, Detlef Bierstedt als Dr. Watson, Regina Lemnitz als Mrs. Hudson, Philine Peters-Arnolds als Margery Mapleton, sowie Matthias Lühn, Fabienne Hesse, Sebastian Fitzner, Monika John, Uli Krohm, Willi Röbke, Rolf Berg, Kristine Walther, Axel Lutter, David Berton, Jean Paul Baeck, Marc Gruppe, Edward McMenemy und Stephan Bosenius.

(…)

Meine Review des Hörspiels:

1908 erschien, in der Reihe „Aus den Geheimakten des Weltdetektivs“, die Ausgabe 101: „Auf den Spuren Houdinis“ beim Berliner Verlagshaus für Volksliteratur und Kunst. Dieser Fall wurde von Marc Gruppe zu einem interessanten Hörspiel umgearbeitet.

Harry Houdini, der weltbekannte Entfesselungskünstler (1874 – 1926), tritt 1908 in Berlin mit einer seiner großen Nummern auf. Das auf Houdini, während dieses Auftritts, ein Anschlag verübt wird, fällt lediglich Holmes auf. Die Art des Anschlags (und wie er vereitelt wurde) wirkt nicht so ganz glaubwürdig, wenn man darüber nachdenkt. Auch das sofort Verdächtige bekannt sind, dient nicht unbedingt der Komplexität des Falls.

Aber das ist schon fast egal, denn kaum kommen Holmes (Joachim Tennstedt), Watson (Detlef Bierstedt) und Houdini (Matthias Lühn, hervorragend gespielt!) zusammen, beginnt sich die wahre Stärke dieses Hörspiels zu entfalten: Insgesamt 18 ! StimmschauspielerInnen sind in ebenso vielen Rollen zu hören! Da sind richtige „Marken“ darunter, einfach köstlich!

Zusammen mit der stimmungsvollen Atmosphäre, die uns durch vielfältige Sounds u.a. mit in den Zirkus und auf die Straßen des alten Berlins nimmt, entsteht in diesem Hörspiel echtes Kopfkino.

So richtig geht der Fall „Houdini“ aber erst los als dieser tatsächlich entführt wird… Holmes und Watson haben zwar schon einen Verdacht, aber wo der Entfesselungskünster abgeblieben ist, ja, ob er überhaupt noch lebt, bleibt unklar…. So beginnt eine „Reise durch Berlin“, die das vertraute Team mit manch eigenartigen Personen und „Typen“ konfrontiert.

Ich habe den Fall sehr genossen und kann ihn allen Freunden des britischen Detektivs empfehlen, die ihn einmal in Berlin kurz nach der damaligen Jahrhundertwende und / oder ein Zusammentreffen der beiden Charaktere erleben möchten.

Das lebendige Hörspiel aus dem Hause Titania Medien könnt ihr (zum Beispiel) hier bestellen…

Folge 065: Der Fall Harry Houdini

Übrigens…

Wer noch mehr „Holmes und Houdini“ erleben möchte, dem möchte ich das Buch „Sherlock Holmes und der Fall Houdini“ von Daniel Stashower empfehlen, welches nur noch antiquarisch erhältlich ist.

 

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„Robin of Sherwood“ lebt immer noch! Mehr denn je!

Irgendwann in den 1980er Jahren gab es im ZDF am späten Nachmittag die Serie „Robin Hood“ mit Michael Praed, Judi Trott und vielen anderen britischen DarstellerInnen, die teils relativ unbekannt waren. Die Serie, die im Original „Robin of Sherwood“ heißt, hat in englischsprachigen Fankreisen ein auditives Revival erlebt.

Der Erfinder, Richard „Kip“ Carpenter, hatte einst ein Drehbuch für einen „Robin of Sherwood“ Kinofilm geschrieben, der aber nie umgesetzt wurde. Die SchauspielerInnen der Serie, die sich heute noch blendend verstehen, kamen, unter der Leitung von Convention – Leiter Barnaby Eaton-Jones, erneut zusammen und sprachen das Drehbuch als Hörspiel ein. Das Ganz erschien, streng limitiert, auch als Buch.

Dies hatte einen großen Erfolg und weitere Geschichten um die Outlaws entstanden, dieses Mal aus der Feder diverser AutorInnen, sowohl als Hörspiel, Hörbuch und auch als Roman, immer in englischer Sprache und teilweise in Deutschland nur bei erhöhten Kosten (dem Brexit sei Dank… räusper). Einige der Hörbücher und Romane kann man freilich inzwischen auch bei Amazon und Audible erwerben.

Die Fanszene blieb aktiv und es kamen weitere faszinierende Publikationen an die Oberfläche.

Weitab vom Fangeschehen machten sich die „Pop-Folk“-Gruppe Clannad (schon lange) auf die Suche nach verlorenen Mastern einiger Titel, die sie für die Serie aufgenommen hatten. Clannad hatte nämlich den Soundtrack zur Serie geliefert, eine wunderbare Mischung aus eben Folk und Pop: Alt traf modern! Aber der Soundtrack, der einst veröffentlicht wurde, er trug den Titel „Legend“, war freilich sehr kurz geraten. Eine Schallplatte vermochte nicht all zu viel an Songs zu transportieren und selbst für diese Limitierung waren die knapp 30 Minuten nicht die Welt. Natürlich sogen wir Fans – die wir uns noch recht einsam vorkamen (es gab keine social media!) – Titel wie „Lady Marian“ oder „Together we“ ein, wie ein Taucher die frische Luft, wenn er wieder aus dem Wasser guckt. Aber es fehlten doch einige prägnante Titel.

Da war die Musik, zu der die Dorfbewohner in der Folge „Herr der Bäume“ tanzten! Da war die Musik, die gespielt wurde, als Prinz John zu Anfang der zweiten Staffel auftauchte! Und die dritte Staffel, in der Jason Connery, Sohn von Sean Connery, den Wolfshead darstellte, kamen gleich noch ein ganzer Reigen neuer Titel dazu, die noch komplexer, noch schöner, noch selbstbewuster daher kamen als jene ersten Titel, die schon toll waren!

Genau diese Songs und Stücke waren verschollen. Für lange Zeit. Wie ernsthaft gesucht wurde, weiß niemand, aber schließlich wurden sie gefunden. Zum 40. Jubiläum des Clannad Albums „Legend“ erschienen nun auch diese zusätzlichen Titel, zusammen mit dem Original – Album.

Was zu hören ist, beeindruckt und macht Lust auf noch mehr. Genug kann es für uns Fans ja nie geben 😉 Ich kann nur sagen, dass mich speziell diese neuen Songs zurück in die magischen frühen 1980er Jahre kataplutierten – und ins Mittelalter.

Wer, wie ich, damals die Serie geliebt hat und nun einen „gesamten Soundtrack“ erwerben will, sollte zugreifen. Lohnt sich!

Hier kann man die neue CD bei MediaMarkt kaufen… Es gibt sie auch als LP und anderswo 😉

 

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Der verschwundene Grafensohn (Titania Medien, Folge 64)

„Der verschwundene Grafensohn“ ist der Titel des 64. Falls aus der „Sherlock Holmes“ – Reihe von Titania Medien. Die literarische Vorlage stammte dieses Mal von Marc Gruppe.

Die Geschichte um den „verschwundenen Grafensohn“ ist von Anfang an sehr spannend inszeniert. Dabei war ich mir anfangs überhaupt nicht sicher, ob mir der Fall gefallen würde. Abermals ist der (Haupt-)ort der Handlung Wien. Abermals geht es um adelige Kreise in der österreichischen Hauptstadt. Für gewöhnlich sind die „wiener“ Geschichten nicht so ganz nach meinem Geschmack. Dieses Mal gab es keine Längen und mir wurde nicht ein einziges Mal langweilig.

Ein Privileg gegenüber Holmes, dem am Anfang dieses Falls sehr langweilig ist. Er hat auch so gut wie kein Verständnis für seinen Freund und Kollegen Watson, der vor nicht all zu langer Zeit seine Frau Mary verloren hat (bekannt aus der Original – Geschichte „Das Zeichen der Vier“) und in die Baker Street 221B zurück-gezogen ist.

Auch Mrs. Hudson ist anfangs mit von der Partie. Man zieht sich gegenseitig auf, was recht amüsant ist, bis ein Telegramm überreicht wird, aus dem hervorgeht, dass der adelige Östreicher Friedrich von Schönburg seinen fünfjährigen Sohn vermisst und dringend um Hilfe bittet.

Holmes und Watson reisen – nach kurzer, spannend inszenierter Unterbrechung – nach Wien, wo sie sich gegenüber den verdächtigen Verwandten des Grafen selbst als entfernt verwandte ausgeben. Die Rechnung geht zwar nur halbwegs auf, aber dennoch führt diese Verdächtigung Holmes und Watson letzten Endes auf die richtige Spur…

Abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass ein Sherlock Holmes wahrhaftig glaubt, dass ein Bild, dass „zufällig“ an der Wand hängt,  jemanden auf dumme Gedanken bringen kann, ist dies ein gelungener, runder Fall.

Bodo Primus ist als Graf hervorragend besetzt. Aber das kann man sicherlich auch von allen anderen Beteiligten sagen, allen voran David Berton als Karl Viktor und Kristine Walther als Maria Josepha.

Wer mit Holmes und Watson nach Wien reisen möchte, um ein vermutlich entführtes Kind zu finden, dem kann ich dieses Hörspiel nur wärmstens empfehlen.

Ach ja: Ich mag Krimis, die mit einem Gewitter anfangen… 😉

Sherlock Holmes

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Catwoman – Lonely City II – Cliff Chiang

Ich berichtete bereits Anfang August von Teil I des Zweiteilers von Cliff Chiang. Das Ende von Teil I war, wie man es von guten Geschichten kennt, ein waschechter Cliffhanger, was in Bezug auf Cliff Chiangs Vornamen durchaus doppelte Bedeutung haben mag. Scherz beiseite.

Rückblick

In Lonely City I konnten wir eine etwas ältere Catwoman dabei beobachten, wie sie sich – gerade aus dem Gefängnis entlassen – eine bunte Schar ehemaliger Superschurken aufbaut, um Batmans „letzten Willen“ zu erfüllen. Kurz vor seinem Tod hatte er nämlich Catwoman geflüstert, sie möge in die Bathöhle gehen – um dort Orpheus zu finden. Natürlich will man, wenn man den ersten Teil gelesen hat wissen, wer oder was „Orpheus“ ist.

Catwoman – Lonely City II von Cliff Chiang (c) Panini, DC

Zügige Handlung

Die Mission in die ohnehin gesicherte Bathöhle einzudringen wurde durch Harvey Dent noch schwieriger. Dieser hat – als Bürgermeister – Gotham zu einem kleinen Polizeistaat gewandelt. Ironischerweise sind es dutzende von Polizisten, die in Uniformen unterwegs sind, die an Batmans Outfit erinnern, die Catwoman – in Dents Auftrag – auf der Spur sind, denn nichts würde seiner (Wieder)wahl zum Bürgermeister so sehr nutzen wie eine auf frischer Tat gestellte Catwoman!

Teil 2 beginnt mit einem Rückblick in Catwomans Tage im Gefängnis. Danach geht es auch gleich mit Catwomans eigentlichem Plan los, die stark bewachte Bathöhle zu betreten. Ich kann hier nicht verraten, wie man zum Beispiel die Wachtposten abziehen möchte, nur so viel sei gesagt: Die Idee ist einzigartig!

Ein Neuer im Team

Catwoman bemüht sich schließlich auch um die Mithilfe von Jason Blood (https://batmantheanimatedseries.fandom.com/wiki/Jason_Blood), der mir zuvor noch kein Begriff war. Seine Comicfigur ist zwar – und zwar in beiden Inkarnationen 😉 – hervorragend gezeichnet, jedoch gehört sie so sehr ins Reich der Fantasy, dass sie mir etwas unpassend erschien, was meine Lesefreude aber nicht getrübt hat.

Zwei Enden und schöne Momente

Die Story selbst wird in Band II zügig zu ihrem runden Ende geführt und es sind in gewisser Weise zwei Enden, wie ich finde. Im ersten erfahren wir, wer oder was „Orpheus“ ist und im zweiten, was aus Gotham wird. So sind die allerletzten Panels recht berührend.

Das Schönste für mich war jedoch, neben der Hauptgeschichte, in beiden Bänden jene Momente, in denen sich die einstigen Schurken in ihrer älteren Version sehr gereift und weise gaben, wo sie einfach gut miteinander gearbeitet haben. Die kleinen Wortwechsel und Sticheleien zwischen ihnen, die persönliche Bande, die zwischen ihnen gewachsen sind, sind einfach schön mitzuerleben. Ja, ich würde mir mehrere solcher Bände von Cliff Chiang wünschen, die uns ein neues Gotham zeigen – inklusiver gealteter Schurk(inn)en und Held(inn)en.

Fazit

Ich habe mich, was den Inhalt angeht, in meiner Review sehr zurückgehalten, was die Details angeht, denn ich möchte niemandem die Freude am Lesen nehmen. Die beiden Bände sind einfach toll gezeichnet, hochwertig gebunden und zeigen echte Comickunst. Die Story ist packend erzählt, die Charaktere besitzen mehr Tiefe als im Comic üblich, ohne dabei zu komplex zu werden. Das Miteinander der einzelnen Charaktere ist der eigentliche Spaß und zieht sich durch alle Kapitel.  Aber auch Batman ist in gewisser Weise allgegenwärtig, nicht nur in der einen oder anderen Rückschau.

Mir haben die beiden Bände einfach Spaß bereitet und ich kann sie uneingeschränkt empfehlen.

Hier u.a. ist Teil 2 erhältlich:

Panini Shop: Lonely City II bestellen….

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Star Trek: Discovery, letzte Staffel auf Blu – Ray: Versuch eines Rückblicks

Finale der viel diskutierten Serie

Mit der fünften Staffel ging die viel diskutierte Serie „Star Trek: Discovery“ in ihr durchaus überzeugendes Finale. Kürzlich erschien die Staffel auf Blu-Ray und bringt auch ein paar Extras mit: Die Blu – Ray der gesamten letzten Staffel beinhaltet, neben den Folgen, auch noch folgendes Bonusmaterial:

Teamleistung

Die kreative Kraft hinter Discovery

Michael Burnham

Die Entstehung der Charakteren

Die Reise von Staffel 5

Audiokommentar

Deleted Scenes

Gag Reel.

Ein guter Zeitpunkt, sich ein paar Gedanken über die nunmehr abgeschlossene Serie zu machen. Fangen wir an:

Emotionale Debatten unter den Fans

Wie viel wurde in Fankreisen über die Serie „Star Trek: Discovery“ gestritten und diskutiert! Selbst die noch witzige Diskussion darüber, ob Picard oder Kirk der bessere Captain wäre, wie ich sie in den frühen 1990ern erlebte, wurde von dieser teils extrem emotional geführten Debatte weit in den Schatten gestellt. Fast hörte es sich so an, als hätten sämtliche Fans des Genres ihren Humor völlig vergessen und gleichzeitig auch ihre Fähigkeit zur Toleranz.

Teamgeist in „Discovery“ (c) Paramount

Star Treks Philosophie der Vielfalt

Das, was uns Star Trek selbst seit seiner Geburt 1966 erzählt, ist die leidenschaftliche Umarmung einer Gesellschaft, die voller Unterschiedlichkeiten daherkommt. Die Grundaussage, die Roddenberry u.a. im vulkanischen IDIC (Infinite Diversity in Infinite Combinations) dargelegt hat, ist ein wesentlicher Kern einer jeglichen „wahren“ Star Trek-Philosophie.

Star Trek in den 2020ern

Die Folgen waren aufwendig und voller raffinierter Effekte in Form gegossen worden, um den Sehgewohnheiten eines verwöhnten Publikums zu genügen. Die Geschichten zogen sich jeweils über eine komplette Staffel. Die Klingonen sahen (etwas) anders aus, das Raumschiff flog mit einem ziemlich umstrittenen Antrieb, bei dem man ein LEBEWESEN an den Antrieb anschloss! Hier konnte auch ich erstmal nicht mitgehen. Nicht nur wäre das alleine schon ethisch nicht vertretbar, dann zeigte sich die Discovery allen folgenden Raumschiffen, inklusive der Enterprise mit und ohne D oder E, als vollkommen überlegen!

Ja, es war aus verschiedenen Gründen einfach, mit der Serie „ein Thema“ zu haben. Die Serie, die sich für „traditionelle“ Fans erstmal alles andere als nach „Star Trek“ anfühlte, kam dann jedoch mit einigen Verweisen auf das bekannte Star Trek-Universum „um die Ecke“, die es nur schwer machten zu leugnen, dass es sich um eine Star Trek-Serie handelt.

Verweise auf das bekannte Star Trek-Universum

Die Art und Weise, wie eingeführt wurde, dass Michael Burnham ausgerechnet eine Halbschwester von Spock sein sollte (also auch den Vater – Sarek – kannte), zeigte sehr deutlich, warum man „ein Thema“ mit der Serie haben konnte, doch gleichzeitig zeigt dies auch auf, warum man sie „dennoch“ verfolgen konnte, ja, musste, wenn man sich selbst wirklich als „Fan“ bezeichnen wollte.

Weitere Begriffe, die in der Serie auftauchten und einen Bezug zum bekannten Trek-Universum haben, waren: Harry Mudd, Kronos, Vulkan, Sektion 31, Talos IV, Christopher Pike (samt Teil der Crew der 1701 – Enterprise), der „Wächter“ – und natürlich gab es auch Zeitreisen.

Als Christopher Pike in der zweiten Staffel „zu Besuch“ kam, fühlte sich das an, als würde jemand aus dem „alten Star Trek“ zu Besuch kommen. Seine lockere, etwas freche, aber auch aufrichtige Art erinnerte an Kirk und auch an Picard. Kein Wunder, dass Anson Mount und Co. eine eigene Serie bekamen (Strange New Worlds).

Ein eigenständiger Weg

Es wurden also sehr vertraute Inhalte konfrontiert, die sich fast schon fremd anfühlten, jedenfalls für den „traditionellen“ Fan. Dennoch waren die Staffeln mit viel Adrenalin in Szene gesetzt worden. Es gab eher zu wenig als zu viele ruhige Stellen. Man wurde in den meisten Folgen auch als Zuschauer mächtig durchgeschüttelt und musste schon aufpassen, um folgen zu können.

Kaum hatten wir in der zweiten Staffel die Verwandtschaft von Burnham und Spock so richtig kennengelernt, da wurden die beiden schon voneinander getrennt. Burnham und Co. landeten (letzten Endes) im 32. Jahrhundert. Ohne regelmäßig ein kleines Nicken in Richtung des bekannten Universums machen zu können, fühlte sich die Serie von jetzt an eigenständiger an.

Adira Tal (Blu del Barrio) und Gray Tal (Ian Alexander) wurden als zentrale Figuren eingeführt und trugen zur Vielfalt und Inklusion der Serie bei, indem sie LGBTQ+-Themen und Identitäten auf respektvolle Weise erkundeten.

Erkennbare Treue zum Star Trek-Geist

Obwohl es ein paar logische Löcher in den letzten drei Staffeln gab, konnte ich immer mehr mit der Serie anfangen, weil ich viel Vertrautes im Neuen fand. Ich erkannte den „Spirit“ der Sternenflotte, unter anderem in der Person des Oberbefehlshabers der Sternenflotte Charles Vance, gespielt von Oded Fehr, wieder. Dann wäre da noch Captain Rayner (gespielt von Callum Keith Rennie), der plötzlich kein Captain mehr ist, weil er sich falsch verhalten hat und der dann von Captain Burnham eine neue Chance erhält. Typisches Star Trek „Telling“, was mir sehr gut gefällt. Rayner ist ein vielseitiger, komplexer Charakter, und es macht einfach Spaß, Callum Keith Rennie beim Schauspiel zuzusehen. Schön übrigens, dass Dietmar Wunder ihm die Stimme lieh. Großes Kino – auch für die Ohren

Ein spannendes Finale

In der fünften Staffel geht es um ein Rätsel und um ein Artefakt. Die Story erinnert dunkel an Indiana Jones, nur in der Zukunft, und ist genauso spannend und abwechslungsreich. Obendrein ist die fünfte Staffel ein würdiges Ende der teilweise umstrittenen Serie. Wer sich die letzten Szenen ohne ein Grinsen auf der Lippe ansehen kann, muss Vulkanier(in) sein.

Fazit

„Star Trek: Discovery“ hat Star Trek wieder ins Fernsehen geholt. Die Serie hat für viel Diskussionsstoff gesorgt und viele Fans werden sich ihre Köpfe darum heiß geredet haben. Inklusion und die Beschäftigung mit LGBTQ+ ist nicht unbedingt eine bequeme Angelegenheit, doch wird sie hier sehr niederschwellig angeboten. Zumindest Gene Roddenberry hätte dagegen sicher nichts gehabt. Das will was heißen.

Die Geschichte der Discovery hat sich über die fünf Staffeln stark entwickelt. Es gab Logiklöcher, auf die ich nicht näher eingehe, sonst würde der Text noch länger, und es gab umstrittene Entscheidungen in der Serie selbst, wie beispielsweise die Verwandtschaft zwischen Burnham und Spock oder die fortschrittliche Antriebsweise für ein Raumschiff dieser Ära.

Viele der Charaktere wuchsen mir – bei allen für und wider – deutlich ans Herz. Stamets (Anthony Rapp) und Dr. Culver (Wilson Cruz) waren das erste homosexuelle Paar im Fernsehen, dass authentisch auf mich gewirkt hat und genau deshalb auch in manchen Handlungssträngen mein Herz berühren konnten.

Tilly (Mary Wiseman) ist wohl die liebenswerteste „Nervensäge“, die es je in einer Star Trek Serie gab. Interessant, dass sie sich der Sternenflottenakademie der Zukunft widmen wird…

Saru (Doug Jones) lehrte am eigenen Beispiel den Umgang mit Angst und zeigte, wie man über sich hinaus wachsen kann.

Michael Burnham (Sonequa Martin-Green) mit wenigen Worten zu beschreiben, fällt mir schwer. Sicherlich steht sie, im Laufe der Handlungen, für Entschlossenheit, Loyalität, Aufopferung, Emotionalität und Selbstreflektion. Sie ist ein Mensch, der aus seinen Fehler heraus wächst. Auch sie wächst dann und wann über sich hinaus.

In der Summe ist „Star Trek: Discovery“ eine eigenwillige, gute SciFi-Serie und eine etwas exotische, moderne und spannende Star Trek Serie, die unbedingt zum Kanon dazugehört, gleichwohl sie nicht von allen Fans gleichermaßen umarmt wird.

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Catwoman, Lonely City – Teil 1

Kennt ihr „die glorreichen Sieben“? Den alten Western mit Yul Brynner und Steve McQueen? Oder auch das Remake, meinetwegen, mit Denzel Washington und Ethan Hawke sowie Chris Pratt? Gut. Dann stellt euch noch vor, ihr wäret in einem Gotham der Zukunft, in dem Batman seit „der Nacht der Narren“ zu Tode kam. Das sind etwa die Zutaten, aus denen „Lonely City – Teil 1“ besteht.

Vor seinem Tod vertraute der dunkle Ritter noch Catwoman an, sie solle sich um „Orpheus“ kümmern. Was ist Orpheus? Ein Programm? Eine Person? Was immer es auch sei, es würde die Zukunft Gothams sichern. Rätselhafte Worte.

Catwoman „Selina Kyle“ kommt (mal wieder) aus dem Gefängnis. Auf den Straßen haben Polizisten mit Batman – Masken – ähnlichen Helmen die Oberhand. Harvey Dent, offenbar geheilt, kandidiert um den Posten des Bürgermeisters. Und Selina selbst ist mittlerweile 55 Jahre alt und beginnt altersbedingte Verschleißerscheinungen zu spüren. Dabei ist doch noch so viel zu tun!

(Panini / DC) – Lonely City, Teil 1

Sie will in die Bathöhle einbrechen (die von der Polizei bewacht wird) und herausfinden, worum es sich bei „Orpheus“ handelt, ist „Orpheus“ doch in gewisser Weise Bruce Waynes letzter Wille. Doch dazu braucht sie Helfer, wie sich herausstellt, und die findet sie unter den ehemaligen Gaunern von Gotham.

Es macht unheimlich Spaß, Catwoman in ihren 50igern dabei zu verfolgen, wie sie alten Bekannten begegnet und wie sich diese Begegnungen dann darstellen. Teilweise musste ich wirklich breit grinsen, etwa beim Auftauchen von Killer Crok, aber hey, jedes weitere Wort wäre eines zu viel. Dieser Comic macht einfach unheimlich Spaß – und besonders Bock auf Teil 2!

Natürlich mochte ich den Zeichenstil des Comics (von Cliff Chiang). Aber was ich richtig feiere ist, dass hier eine richtig coole Geschichte erzählt wird, die inklusive Charakterzeichnungen, die Qualität eines Romans hat. Manchmal sind Comics sehr oberflächlich, dieser hier gehört nicht dazu. Der „Geist“ von Batman ist fast auf jeder Seite spürbar, auch, wenn er im ganzen Comic nur in Flashbacks oder in Erinnerungen auftaucht.

Ein richtig guter Batman – Comic, nur ohne Batman, könnte man sagen.

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