Batman – Gargoyle of Gotham, Band 3 – Rafael Grampá · Panini Verlag, 2025

Als ich begann, den Mehrteiler Batman – Der Gargoyle von Gotham zu lesen, war ich fasziniert von dieser neuen, frischen Art, Gotham zu zeichnen und „Batman“ zu erzählen. Detailreiche Zeichnungen, die fast schon an Wimmelbilder aus der Kindheit erinnerten, weil man dort so viele Details finden kann, wenn man richtig hinblickt, aber auch die leicht mystisch anmutende Handlung, das Unheimliche und die typische Detektivarbeit von Batman begeisterten mich.

I. Grausamkeit als Stilmittel

Nach langer Zeit kam mittlerweile der lang erwartete dritte Band auf den deutschen Markt, mit dem ich mich – zugegebenermaßen – etwas schwerer tat.

Ich würde meinen Lesern keinen Gefallen tun, wenn ich nur immer das Gute berichte, aber ist Gargoyle 3 schlecht? Eben genau das ist mein Problem.

Denn Batman – Gargoyle von Gotham 3 ist abermals brillant (und ganz eigenwillig, wie in den Bänden zuvor) gezeichnet, aber es gibt in diesem dritten Teil ein Element, das die schleppende Handlung in meinen Augen gravierend überschattet: Grausamkeit und Karikatur!

Ich will das erläutern, ohne zu spoilern, was fast unmöglich ist. Ich kann mir nicht anders erklären, als dass die Schöpfer mit dem dritten Teil hart und klar provozieren möchten. So viel Blut und so viele „fliegende Köpfe“ (wörtlich zu nehmen) habe ich bisher in keinem anderen Batman-Comic gesehen. Nun mag es unter der Leserschaft welche geben, die das feiern. Ich gehöre leider nicht dazu.

Für mich selbst definiere ich das so: Grausamkeit darf in Batman-Comics vorkommen, wenn sie für die Handlung wesentlich ist. In The Killing Joke etwa, wo sie auf perfide Weise wesentliches und tragendes Element der Handlung ist.

Aber hier ist sie – meiner Meinung nach – zu selbstverständlich, obwohl meist völlig unnötig!

II. Ein Kind als mörderische Karikatur

Auch eingeführt wird ein Kind (vermutlich ein Kind des Jokers), welches karikaturesk gezeichnet ist und sich völlig gewissenlos und ebenfalls grausam verhält. Das „Kind“ sieht – anders als die übrigen Charaktere im Comic – wirklich aus wie eine Karikatur und bricht damit beinahe (nicht ganz) den Zeichenstil.

(c) Der Gargoyle von Gotham 3 – Panini / DC

III. Spannung!

Die Handlung selbst wird nur langsam weitergebracht. Das, was hier geschieht, ist aber durchaus spannend! Es führt Gordon und Bruce Wayne an ihre Grenzen – oder darüber hinaus? Das bleibt noch abzuwarten. Gordon begegnet einem — Geist? Und Bruce wird unter gezielten elektrischen und narkotisierenden Behandlungen durch Dr. Geist dazu angeregt, seinem tiefsten inneren ‚Schatten‘ zu begegnen.

IV. Wir verlassen die Komfortzone

Am Ende von Gargoyle 3 angekommen, habe ich den Eindruck, aus meiner Komfortzone („Ich weiß, was in Batman-Comics geschieht“) herauskatapultiert worden zu sein. Das ist etwas wirklich Neues, aber auch etwas, was sich – zumindest für mich – auf unangenehme Weise „fremd“ anfühlt.

Für manche Leser:innen mag genau dies reizvoll sein. Bei mir – obwohl ich schon gerne wüsste, was aus Gordon und Wayne/Batman wird – ist der Schuss etwas nach hinten losgegangen. Während ich sehnsüchtig auf Band 3 gewartet habe, warte ich nun längst nicht mehr so sehnsüchtig auf Band 4. In mehr als einer Hinsicht „scheiden sich hier die Geister“.

Wer wissen will, wovon ich hier rede, mag sich selbst ein Bild machen.

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Schöpferhinweis:
Das Werk stammt aus der Feder und dem Zeichenstift von Rafael Grampá, unterstützt von Colorist Mat Lopes (und in Band 3 zusätzlich Valentina Napolitano) sowie Letterer John Workman (panini.de, superherohype.com).

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