Weihnachtszeit – Gedanken 2017

Je älter ich werde desto mehr schätze ich die Zeiten meiner Kindheit. Freilich war damals auch nicht alles rund. Meine Geschwister konnten mich schon mal ärgern, die vielen Arbeiten in der Schule konnten es einem verleiden.

Was jedoch schön war:

  1. Es gab damals noch richtige Winter. Der Klimawandel wird von sogenannten „Experten“ noch immer verharmlost. Wer jedoch die 70iger Jahre als Kind erlebt hat, weiß, wie die Winter damals aussahen. Stunden habe ich als Kind im Schnee gespielt und kam mit roten Wangen und überseht von Schnee nach Hause. Ich erinnere mich daran, dass die Wege so voll von Schnee waren, dass an den Straßenränder kein Auto parken konnte. Schnee zur Weihnacht war auch damals selten, aber in der Vorweihnachtszeit oder rund um das Fest, das gab es oft.
  2. „Bescheidenheit“ bei den Geschenken. Ich habe es nie so erlebt, weil ich es unheimlich großzügig fand, dass wir uns von unseren Eltern etwas für 100 DM aussuchen konnten. Das war ja auch viel Geld. Ich weiß noch, dass ich immer ein „Hauptgeschenk“ hatte. Das, was mir am Wichtigsten war. In einem Jahr war das der Jeep von BIG JIM. Ich hatte ein Prospekt in meiner Tasche, dass immer unansehnlicher wurde, weil ich immer mit mir herumschleppte. Die aus meiner Sicht üppigen Geschenke waren nahezu immer „perfekt“.
  3. Die Stimmung. Ich laste es der immer größer werden wollenden Wirtschaftsleistung des Landes an, dass Weihnachten und die Weihnachtszeit immer mehr zu einer Geschenkeschlacht wird. Aber auch, dass es insgesamt hektischer geworden ist. Wir passen uns der Technik an, die immer schneller wird. Es wird Zeit, dass der Mensch sich darauf besinnt, dass die Technik ihm dienen sollte, nicht umgekehrt. Zudem war man damals meine ich – aber ich war noch ein Kind! – weniger ironisch und sarkastisch wie heute. Meine Eltern und Großeltern hatten 1 – 2 Kriege miterlebt und ich meine, dass der Mensch damals wusste, was wirklich zählt. Da ging eine innere Dankbarkeit von ihnen aus, wenn auch nur ein schönes Essen auf dem Tisch stand oder man sich in Frieden am Weihnachtsbaum versammelte. Aber ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten.

Vielleicht kann man es auch nicht wirklich „fassen“. Aber für mich war diese Zeit als kind wahrhaft heilig. Und besonders.

Natürlich ist es schon „Tradition“, dass die „älteren“ Generationen wissen, was früher „besser“ war, egal wie gut es wirklich war. Aber es war besser 😉

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