Mel Brooks
Der 1926 in Brooklyn, New York, geborene Mel Brooks ist wohl allen ein Begriff. Komödien wie „Frankenstein Junior“, „Spaceballs“ und „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ gingen in die Filmgeschichte ein. Sein Humor ist speziell, sein Wortwitz allseits bekannt, wobei er auch ein Freund von Doppeldeutigkeiten ist. Er produziert also genau die Art von Filmen, bei denen man abschalten kann und was zu lachen hat.
Schon „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ kam nicht zufällig gerade mal zwei Jahre nach der Costner – Verfilmung des bekannten Stoffs auf dem Markt, auch „Dracula – Tot aber glücklich“ (1995) bezieht sich auf einen seriösen Publikumsmagneten, nämlich Francis Ford Coppolas „Bram Stokers Dracula“ (1993).
Kein großer Erfolg – aber deshalb schlecht?
„Dracula – tot, aber glücklich“ war bisher Mel Brooks letzter Streich. Sehr erfolgreich an den Kinokassen, speziell in Amerika, war dieser leider nicht, obschon Leslie Nielsen hier voller Spielfreude in die Rolle des rumänischen Vampirs schlüpft.
In Deutschland allerdings war der Film offenbar erfolgreicher als im „Rest der Welt“, wenn man Kino.de (laut Wikipedia) glaubt:
„Für Mel Brooks Verhältnisse ist seine aktuelle Witzmär überraschend verhalten ausgefallen, finden sich doch ungewohnt wenige jener Geschmacklosigkeiten, mit denen sich der Blödelmeister einen Namen gemacht hat. […] Zudem hält Brooks die Gagfrequenz überraschend niedrig. Dafür kann der Altmeister mehr Treffer verbuchen als in seinen letzten Filmen. Während sich die Begeisterung in den USA in Grenzen hält, ist Mel Brooks „Dracula – tot, aber glücklich!“, nach dem
Riesenerfolg von „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ (2,1 Mio. Zuschauer) im
kalauervernarrten Deutschland eine todsichere (Blut-)Bank.“
Die Cinema und das Lexikon des internationalen Films gehen etwas pessimistischer mit diesem Film ins Gericht. Aber wie gut ist der Film wirklich? Durch die Veröffentlichung bei Pidax auf DVD und Blu-Ray konnte ich mir (noch einmal – nachdem ich ihn seinerzeit im Kino gesehen hatte) ein Bild machen.
Ich persönlich kann sagen: Ich wurde gut unterhalten, da ich die persifilierten Vorlagen sehr gut kenne. Nicht nur den Coppola, sondern auch den 1931er Fim mit Bela Lugosi. Kennt man diese gut, weiß man auch, worauf angespielt wird und die ohnehin witzigen Slapstickeinlagen bekommen eine Prise Witz mehr, wenn man weiß welche Originalszene auf den Arm genommen wird.
Problematisch finde ich, dass viele der großen, überraschenden Gags schon im Trailer des Kinofilms verbraten wurden. Daher habe ich hier auch keinen solchen verlinkt. Wenn man dem Film neu begegnet, hält er durchaus ein paar Schenkelklopfer parat. Es ist aber speziell Leslie Nielsens Schauspiel, welches das Grinsen im Gesicht hält, weil er es einfach drauf hatte wie kein anderer, solche Rollen mit einer eigenen Art paradoxen Tiefgangs zu versehen. Dieser Dracula ist aus dem selben Stoff wie „die nackte Kanone“.
Die Synchronisation ist übrigens auch äußerst gut gelungen. Welche andere Stimme als jene von Horst Schön könnte Leslie Nielsen angemessen synchronisieren? Van Helsing, der von Mel Brooks selbst gespielt wird, wurde von Wolfgang Völz synchronisiert, einer weiteren legendären Synchronstimme.
Die Bildqualität der Blu-Ray ist sehr gut und in den Extras erleben wir u.a. einen witzigen, gut gelaunten Leslie Nielsen, der in seiner Role offenbar sehr aufging (auch hinter der Kamera) und – gemeinsam mit seinen Kollegen – eine gute Zeit am Set hatte.
Den schaurig – witzigen Spaß bekommt man bei Pidax oder z.B. Amazon für rund 10 EUR.