Königsritterburg von Playmobil

(Königsritterburg mit Erweiterungen)

Ich kenne Playmobil seit seinen Anfängen Ende der 70iger Jahre. Nie habe ich ein so derart durchdachtes Set angetroffen, wie diese Ritterburg. Ich werde gerne erklären, warum das so ist.

Eine übliche, gute Ritterburg benötigt Türme, eine Zugbrücke, Zinnen, vielleicht noch ein Verlies. Sie sollte schon beim Anblick „rüstig“ wirken. Das bietet diese Ritterburg auf jeden Fall. Ursprünglich sind da zwei Türme, aber man kann aus dem Online-Shop noch eine Turm-Erweiterung kaufen (http://www.playmobil.de/turmerweiterung-fuer-koenigsburg-und-falkenritterburg/6373.html). Ja, da kommt einiges an Geld zusammen, was man da aufbringen kann, aber es lohnt sich. Die Türme sind nicht nur „Türme“, sondern sie sehen liebevoll gestaltet aus, drinnen führen Leitern oder Treppen nach oben, wo man die „Falltüren“ schließen kann. Anders als in billigen Burgen (oder älteren) sind hier in dieser Ritterburg ohnehin alle Wege so durch Treppen und Leitern miteinander verbunden, dass man wirklich von A nach B kommt. Dazu später mehr.

Der prunkvolle Eingang (gehalten in gold und blau) kann rücklings verbarrikadiert werden. Es scheint eine Zugbrücke jedoch zu fehlen. An anderer Stelle wird dies aber wieder „gut“ gemacht. Es gibt nämlich auch ein Häuschen in dieser Burg. Dieses Häuschen hat zwei Etagen („Erdgeschoß“ und „1. Etage“. Diese Räume kann man einrichten. Da sich ein Thron dabei befindet (Sitzgelegenheit für den König), bietet es sich an, die obere Etage als Thronsaal zu verwenden. Der Raum ist nicht sehr groß, kann aber mit etwas Fantasie nett eingerichtet werden. Auch hier helfen Sitze, Kerzen etc. aus dem Online-Shop, wenn man will. So kann hier auch ein zusätzlicher Thron für die Königin bestellt werden, den ich im Set etwas vermisst habe. Der König kann sitzen, die Königin nicht… ja, mei. Aber es ist nur ein kleines Manko.

Um zu diesem Thronsaal zu gelangen, muss man natürlich erstmal den Haupteingang passieren. Wenn das nicht geht, kann man auch versuchen, durch die Mauer rechts daneben zu brechen (was möglich ist, denn die Mauer wurde entsprechend konstruiert). Nun gut, gehen wir also im Geiste durch den Haupteingang. Dann die über den Burghof zur steinernen Treppe. Dann gelangen wir zu – Zugbrücke! Denn damit die obligatorische Zugbrücke dieser Burg nicht fehlt, wurde sie intern verwendet. Die Mechanik ist praktisch und anmutig, kann man sagen. Sie aufzubauen (speziell bezüglich des zu verwendenden Fadens) ist etwas kniffelig. Speziell für Kinder, aber – keine Sorge – auch für die Großen 😉

Der Stall – von der Seite bespielbar

Wenn die Zugbrücke heruntergelassen wird, kommt man an der Stelle vorbei, wo die große Kanone steht. Bei mir steht da keine Kanone. Warum? Zwar soll es schon seit 1284 erste primitive Kanonen geben, aber für mich gehören sie eindeutig ins Spätmittelalter – oder zu den Piraten von Playmobil. Aber das kann jeder halten wie er / sie das will.

Vorbei an der Kanone kommt man zum größten Turm, unter dem man nun hindurch gehen muss. Im Weg sein könnte einem hier allerdings ein Fallgitter. Mittels einer sehr einfachen, schön gelösten Mechanik kann man hier ein hübsches Gitter heruntersausen lassen oder auch nicht.

Dieses Fallgitter passiert, kommt man schließlich ins untere Geschoss des Häuschens. Ich habe aus diesem Raum ein „Wach-Zimmer“ gemacht. Hier sitzen die Wachen und würfeln, trinken und bieten die letzte große Hürde auf dem Weg zu König. Von hier aus kann man dann wiederum eine Treppe hoch gehen und kommt zum Thronsaal.

„Thronsaal“ und „Wachstube“ können von hinten bespielt werden. Mit dabei sind u.a. der angesprochene Thron mit König und Königin, ein Tisch mit einer „Urkunde“ auf dem ein interessanter Text in mittelhochdeutsch steht. Dabei handelt es sich um eine Nibelungenstrophe. Es ist interessant, mit wie viel Liebe zum Detail auch hier gearbeitet wurde.

Auf dem Weg zum Thronsaal haben wir schon viele Besonderheiten der Burg kennengelernt, aber das sind nicht alle. Da wäre zum einen das Geheimversteck im Boden der Wachstube. Getarnt mit einem großen Wappen in einem scheinbar steinernen Boden, kann man hier z.B. einen Schatz verstecken – oder auch mal sich selbst. Des Weiteren können in der Wachstube auch Bösewichter ins Verlies geworfen werden. Das Verlies (mit dabei: Ein angekettetes Skelett, sitzend auf einem Heuhaufen) kann man bespielen, indem man einen Teil des Gebirges wegnimmt, auf dem der hintere Teil der Burg aufgebaut wurde. Dieser Teil des Gebirges ist ist durch ein Gitter einsehbar.

Weiter links daneben befindet sich eine Höhle. Ich persönlich habe sie verwendet, um meinem „Merlin“, meinem Hofzauberer einen Unterschlupf zu bieten (Playmobil 9096). Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt. Mein Sohn meinte, der müsse dort auch noch einen kleinen Drachen haben…

Im Hof der Ritterburg kann man auch noch einen Stall für die Pferde finden. Zuerst fand ich es schade, dass dieser Stall nicht zugänglich ist, aber er ist es doch! Mittels eines Zugangs, denn man problemlos öffnen kann, hat man auch volle Kontrolle über alles, was im Stall passieren soll / kann.

Wem der Hof der Ritterburg zu klein ist, kann diese noch erweitern (siehe http://www.playmobil.de/mauererweiterung-fuer-koenigsburg-und-falkenritterburg/6371.html).

Der Aufbau dieser imposanten Ritterburg (samt Erweiterungen) dauerte etwa 3 Stunden. Aber das ist individuell verschieden. Kinder sollten sich Erwachsene zur Hilfe hinzuziehen.

Zwei Dinge machen für mich diese Playmobil Ritterburg zu etwas ganz Besonderem. 1) sie sieht mittelalterlich aus, das ist mir wichtig. Zwar kann man in der „Knights“-Reihe auch Zwerge und Trolle finden, aber ob man lieber das Mittelalter oder Legenden und Mythen nachspielen / erfinden will, ist jedem selbst überlassen. Die Ritterburg ist für beide Spielarten die Richtige. 2) Beim Aufbau und Betrachten der Ritterburg im fertigen Zustand fiel mir auf, wie durchdacht die Burg mit ihren Gängen, Verstecken, Räumen etc. ist. Selbst Erwachsene werden diese Ritterburg mögen, aber Kinder können sich hier mit ihrer Fantasie richtig gehend austoben. Schön gemacht!

Was könnte man noch besser gemacht haben?

An sich gar nichts. Natürlich wäre es schön, wenn da mehr als zwei Räume wären, aber wäre es dann noch eine Burg und wie groß müsste die dann ausfallen, um gut auszusehen?

Wie schon Eingangs erwähnt, halte ich diese Spielzeug-Ritterburg für außerordentlich gelungen und durchdacht.

Die Kosten liegen bei ca. 120 EUR – 169 EUR. Suchen und vergleichen im Internet lohnt sich auf jeden Fall!

Links:

http://www.playmobil.de/koenigsburg-der-loewenritter/6000.html

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