Sherlock Holmes – Das Grauen von Old Hall (Titania)

Man weiß ja inzwischen, was man von einem Sherlock Holmes Hörspiel aus dem Hause Titania zu erwarten hat. Das Label selbst wirbt mit „Titania – atmosphärische Hörspiele“ und ich kann dem nicht widersprechen. Das ist die große Stärke.

Das „Baskerville“ – Rezept

„Hollywood“ – (Synchron-) Stimmen, ein fulminantes Ambiente und passende Musik sind der Mix, den man verlässlich serviert bekommt.

Autor des vorliegenden Falls waren Stephan Bosenius und Marc Gruppe. Beide ersannen hier eine Story, die vor Allem gruselig sein sollte. Mehr noch als im „Hund der Baskervilles“, der Sherlock Holmes Geschichte, die durch die Mischung von Grusel und brillanter Deduktion punkten konnte, legt „Das Grauen von Old Hall“ seinen Schwerpunkt auf das gruselige, das Schreckliche.

Inhalt:

Molly Remayne wendet sich angsterfüllt an den Meisterdetektiv, nachdem in Old Hall, dem Wohnsitz ihres Verlobten, sowohl dessen Vater als auch Bruder offenbar einer übernatürlichen Macht zum Opfer gefallen sind. Tatsächlich finden sich keinerlei Hinweise auf eine natürliche Erlärung der beiden Todesfälle. Doch Sherlock Holmes hat an dem angeblichen Spukphänomen trotzdem seine Zweifel…

Persönliche Bewertung

(c) Titania

Ich mag es, wenn Sherlock Holmes Geschichten gruselig sind. Es ist wie bei alten „Drei ???“ – Abenteuern, die einen einerseits gegruselt haben, doch andererseits natürlich mit einer am Ende nachvollziehbaren Lösung aufwarteten. Die Frage auch dieses Falls ist eher, wie gemordet wurde als wer oder warum. Das wird gen Ende relativ schnell abgewickelt. Im Mittelpunkt steht das „wie“.

Es macht Spaß, mit Holmes und Watson, in das alte Herrenhaus einzuziehen, mit ihnen vor Ort zu erkunden, was es mit den wahrhaft gruseligen Erscheinungen auf sich hat. Langsam werden – Schritt für Schritt – neue Informationen zusammengetragen, bis Holmes das entscheidende Licht aufgeht.

Neben Detlev Bierstedt als Watson und Joachim Tennstedt als Holmes stich besonders Lutz Reichert als Lestrade hervor, der es schafft, Lestrade so darzustellen, wie er immer beschrieben wird. „Nicht die größte Kerze auf dem Kuchen“, wie Holmes im Hörspiel sagt. Doch andererseits dann doch eben „der Einäugige unter den Blinden“.

Doch jegliche SprecherInnen machen hier einen soliden Job, was man bei den Titania Produktionen ja auch nicht anders erwartet.

Es scheint leider etwas in Mode gekommen zu sein, Hörspiele irgendwie grausam enden zu lassen. Ohne zu spoilern möchte ich nur darauf hinweisen, dass die Original – Holmes – Fälle nur extrem selten grausam wurden. Und das meist bei den weniger guten Storys.

Auch wenn das „wer“ und „warum“ – wie gesagt – etwas kurz kommt, ist auch dieses Hörspiel außerordentlich kurzweilig und gelungen.

Mehr zum  Hörspiel findet ihr hier: https://titania-medien.de/album/folge-049-das-grauen-von-old-hall#

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