Sherlock Holmes 36 – Remis in zehn Zügen

Wer sich auch nur ansatzweise für Hörspiel oder „gute“ Stimmen in Film, Fernsehen und auf Tonträgern interessiert, weiß, dass Christian Rode (Holmes) am 15. Februar 2018 ebenso überraschend verstarb wie nur einen Monat zuvor, am 16. Januar 2018, Peter Groeger (Watson).

Die beiden Schauspieler waren in ihrem relativ hohem Alter – Groeger wurde 84 Jahre alt, Rode 81 – sehr aktiv und haben einige Hörspiele vorproduziert. Wie viele es sein werden, bleibt abzuwarten. Mehr denn je ist jedes weitere Hörspiel nun wie ein unerwartetes Geschenk, wie ein gefeierter Nachruf, gesprochen quasi von den wohl bekanntesten deutschen Stimmen des Londoner „Dreamteams“ aus der Baker Street 221 B, selbst.

Mit einem traurigen Lächeln haben sicherlich viele Fans der Synchronschauspieler und ihrer Rollen bei sich gedacht, es sei kein Zufall, dass sie so kurz hintereinander aus dem Leben geschieden sind. So wie wir nicht wissen, wie viel Christian Rode in dieser Inkarnation von Holmes steckt oder wie viel Peter Groeger in diesem Watson, so können wir auch nur ahnen, wie ähnlich die fiktive Freundschaft, die Sir Arthur Conan Doyle erfand, sich im realen Leben der Sprecher widerspiegelte. Sicher ist alleine, dass sie seit 2003 als Sherlock Holmes und Dr. Watson immer wieder miteinander zu tun hatten.

Natürlich sind Christian Rode und Peter Groeger weit mehr als nur die Sprecher des Detektivs und des Militärarztes. Dies soll auch keine umfassende Würdigung ihres Schaffens werden. Doch ist es unmöglich, das neue Hörspiel aus der Reihe „Die neuen Fälle“, „Remis in zehn Zügen“, zu besprechen, ohne auf den großen Verlust einzugehen, den – auch! – wir Hörspiel-Fans erlitten haben. Ist es doch das erste Hörspiel, welches seither in der Reihe erschienen ist.

Das Hörspiel „Remis in zehn Zügen“ ist der 36. Fall der Reihe. Mir persönlich hat er – auch fernab jeder Nostalgie – sehr gut gefallen. Das liegt – ohne zu viel zu verraten – daran, dass er clever geschrieben wurde, davon absieht unnötig blutig zu sein, eine schöne Schach-Szene beinhaltet und selbstverständlich – hier schließt sich der Kreis – hervorragende Sprecher aufweisen kann, wie eigentlich immer. Bekannte Stimmen wie Jürgen Thormann, Thomas Petruo oder auch Thomas Danneberg und Lutz Harder sind, neben anderen, mit von der Partie. Dabei bringen Rode und Groeger sich mit Herzblut ein, nehmen sich selbst auch mal etwas auf die Schippe, was mich schmunzeln lies.

Alleine seltsam mutet es mich an, dass der vorherige Fall das Ende der Laufbahn Holmes andeutet, worauf hier so gar nicht eingegangen wird. Seltsam. Aber Watson springt ja auch immer mal durch die vergangenen Jahre, wenn er von damaligen Fälle spricht.

„Remis in zehn Zügen“ ist ein gutes, gewohnt professionell in Hörspiel-Format gebrachtes, Erlebnis.

Hier ist es – neben den üblichen Möglichkeiten – direkt auf der Website von Romantruhe Audio zu kaufen:

https://www.romantruhe.de/serien/krimi-und-thriller/sherlock-holmes/sherlock-holmes-die-neuen-faelle/sherlock-holmes-neue-faelle-cd-36-remis-in-zehn-zuegen-13420Möglichkeiten

(c) Romantruhe-Audio & (c) Lidia Beleninova

Schon im Mai werden wir – vor einer bis September andauernden Pause – den 37. Fall präsentiert bekommen: „Schatten der Vergangenheit“. Zuvor – schon im April – können wir den zweiten „Lestrade-Fall“ hören. Dazu zu einer anderen Zeit mehr.

Die Vorstellung, dass Christian Rode und Peter Groeger nicht mehr leben, scheint mir so unglaublich, wie es wohl seinerzeit den Lesern des Strand Magazins unmöglich erschien, Sherlock Holmes sei tatsächlich nicht mehr am Leben. Die Londoner banden sich, nach dessen fiktiven Tod in „Das Letzte Problem“, schwarze Trauerbänder um und beschwerten sich beim Verlag sowie beim Autoren, woraufhin Sir Conan Doyle (etwas widerwillig) den Detektiv wieder ins Leben zurück brachte.

Im Fall von Christian Rode und Peter Groeger bleibt uns dennoch mehr als nur zu trauern, nämlich dankbar zu sein: Für viele gemütliche Stunden in der Baker Street 221 B, jenseits vom oft stressigen Alltag, gemütlich zurückgelehnt im Ohrensessel vor dem knisternden Kaminfeuer, während unsere Helden sich mutig in immer neue Abenteuer stürzten.

Danke!

 

Selbst-Liebe

Das Thema „Selbstliebe“ ist spirituell interessierten Leuten sicherlich geläufig. Aber gesellschaftlich scheint mir das Thema eher ein Tabu zu sein – oder wollen Sie etwa ernstlich sagen, sie hätten nicht die Stirn in Falten gezogen als sie diese ersten Worte lasen? Selbstliebe, das sprichwörtliche sich-selbst-nehmen-wie-man-ist, ist weniger üblich als Selbsthass. Interessanterweise wird keiner etwas einwenden, wenn man laut sagt: „Mann, bin ich ein Trottel!“, aber Eigenlob stank ja immer schon, oder? Selbst, wenn er angebracht war!

Es gibt da ein tolles Lied von Otto Waalkes, welches er mit „Sid“ aus „Ice Age“ singt. „Ich bin mein bester Freund…“ oder jenen berühmten Text von Charlie Chaplin, in dem er von Selbstliebe spricht. Wer die Stichworte „Selbstliebe“ und „Charlie Chaplin“ in einer Suchmaschine eingibt, wird fündig.

Beides zusammen sagt alles, was ich hier sagen möchte. Es ist am Besten, wenn Du Dich als Deinen eigenen besten Freund / Deine eigene beste Freundin ansiehst und Dich auch so behandelst. Man kann das auch mit Riten im Leben praktizieren.

Ich persönlich bin sowohl dem buddhistischen Wahrnehmen der Welt als auch manch schamanischer Sichtweise zugeneigt. So kann ich auch dieses Buch empfehlen:

https://www.amazon.de/Schamanische-Weisheit-f%C3%BCr-gl%C3%BCckliches-Leben/dp/3833827211/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1520838312&sr=8-2&keywords=angaangaq

Stellt euch vor, was ihr von einem Partner / einer Partnerin im Idealfall erwartet. Dann übertragt es auf eure Beziehung zu euch selbst:

Stehe hinter Dir!
Sei Dir treu!
Vergib Dir!
Stehe gerade dann zu Dir, wenn es sonst niemand tut!
Gib Dir immer wieder eine neue Chance!
Schenke Dir selbst liebevolle Gedanken, die Dir gut tun, statt Dich zu verletzen!
Ermutige Dich!
Lobe Dich immer mal wieder!
Wertschätze Dich so, wie Du bist – in Deiner Art.

Neben Aufmerksamkeit(smeditation) ist die Selbstliebe das Wichtigste, um ein angenehmeres Leben zu führen, ohne einen Cent dafür ausgegeben zu haben.

Du kannst ja heimlich damit anfangen, dich anzunehmen. Es braucht ja keiner merken 😉 Dann gibt es auch keine dummen Sprüche, bis du soweit bist, dass dir solche nichts mehr ausmachen.

Ein paar kleine Weisheiten

Ich bin kein „Weiser“, nur ein Mensch, der sich Gedanken macht. Ich will hier nicht „klugscheißen“, sondern nur ein paar Ideen wiedergeben, die mir durch den Kopf gehen. Los geht´s:

Das Leben ist wie ein Fluss.

Manchmal, wenn ich eine eher schwierige Zeit hinter mir habe, indem ich mich in der Regel wegen irgendwelcher Dinge aufgeregt habe, die es nicht wert waren z.B., schaue ich mir unseren hildesheimer Fluss, die Innerste, an. Sie fließt immer. Sie ist wie der Zeitstrom, in dem wir uns bewegen und in dem wir uns unweigerlich verändern.

Alles verändert sich und wie der Atem oder der Fluß, so fließt auch Dein Leben. Du magst durch Deine Gedanken Dir selbst Steine in den Weg legen, aber der Zeitsrom, der Strom des Lebens fließt unaufhörlich und unberührt von dem, was Du Dir so denkst.

Dem Leben im Großen und Ganzen ist es völlig egal, worüber Du Dich aufregst, für wie wichtig Du Dich oder Deine Meinung hältst.

Vielleicht ist alles gar nicht so wichtig?

Gedanken sind meist Schrott, die Frage „Warum?“ Unfug.

Ich finde es schön, dass Kinder neugierig sind. Ihre „Warum?“ – Fragen sind unmittelbar. Aber wenn man sich mit einem „Warum (gerade ich etc.)?“ an einen Gott oder das Schicksal wendet, ist das in der Regel Unfug. Es ist vor Allem eines: Widerstand gegen das, was IST. Nicht mehr, nicht weniger.

Hast Du je geklagt: „Warum hatte ich heute so ein Glück und ein anderer nicht?“ oder „Warum nur habe ich im Lotto gewonnen? Womit habe ich das verdient?“ ? Wohl eher nicht. Hier fällt es leicht, das „so sein“ des Lebens zu aktzeptieren.

Was IST, ist nicht zu ändern, egal ob es Dir gefällt („Lottogewinn“) oder nicht gefällt. Wenn es regnet, regnet es. Wenn Du gekündigt wurdest, wurdest Du gekündigt. Etc.

Das heißt nicht, dass man in seinem Handeln alles fatalistisch hinnehmen muss, alleine das beklagende „Warum?“ ist sinnlos. Es macht Deinen Geist unruhig, nimmt Dir den inneren Frieden, der das Wichtigste im Leben ist. Und der die Voraussetzung dafür ist, dass Du änderst, was Du als unangenehm empfindest.

Sinn des Lebens

Als die ersten Menschen ihren Verstand entdeckten, fragten sie sich wohl nach dem Sinn des Lebens. Aber sie fanden ihn nicht. Niemand sagte ihnen, warum sie auf Erden sind. Aber sie hatten Hunger und Durst und suchten nach Nahrung. Sie probierten dies und das und stellten schnell fest, wodurch sie etwa krank wurden und was ihnen gut tat.

Die Frage nach dem „Sinn“ blieb unbeantwortet. Auch als sie später begannen mit anderen Stämmen Handel um die Dinge zu führen, die man zum Existieren auf der Welt benötigt.

Heute leben wir in einer (subjektiv) fortschrittlichen Gesellschaft. Die Frage nach dem Sinn des Lebens bleibt weiter unbeantwortet. Dennoch gibt es ein Lebensprinzip, das sich aus dem Handel der ersten (oder zweiten, dritten, vierten….) Generation der Menschen entwickelte: Geld ist das Wichtigste! Es ist in fortschrittlichen Ländern sogar wichtiger als Menschenleben. Stichwort: Kinderarbeit zum Beispiel. Stichwort: Kassen-Patienten und private Patienten zum Beispiel.

So leben wir immer noch in einer Welt, in der der eigentliche Sinn des Lebens nicht beantwortet wurde, aber wir tun so als wüssten wir Bescheid, wenn wir um 6 Uhr aufstehen und zur Arbeit gehen etwa und nach 8 Stunden etwa heim kehren. Die Frage nach dem Sinn blieb unbeantwortet und da haben wir eine eigene Antwort erfunden: Geld ist der Sinn des Lebens. Luxus. Konsum. Anerkannt sein. Erfolgreich sein. 

Die Frage nach dem Sinn wurde jedoch nie wirklich beantwortet und das, was Du und ich als normales Leben empfinden entstand nur aus einer peinlichen Situation: Als die ersten Menschen da standen und sich erstmals fragten, wozu sie existieren und dabei merkten, dass sie Hunger und Durst haben. Sie gingen ihren natürlichen Trieben nach, um zu leben und verschoben seit Anbeginn der Menschheit eine echte Erörterung der Frage.

Wir sollten nicht zu stolz auf unser „normales Leben“ sein. Es mag sein, dass „Geld“ gar nicht die Antwort ist. Damit einhergehend mag es sein, dass ALLES was wir für normale Werte halten reflektiert werden darf und manchmal sogar sollte. Da kann denken sogar nützlich sein 😉