Die drei ??? – Meine Story (mit Gewinnspiel!)

  1. Wie alles begann…

Ich glaube, es war pure Neugier, die mich dazu brachte die Bücher durchzustöbern, die sich auf der Rückseite des alten Schreibtisches meines Vaters befanden. Dort gab es nämlich eine freie Fläche, die zum ablegen jener Bücher verwendet wurde, die niemand las, die aber nicht weggeworfen werden sollten. Irgendwie so. Mitten zwischen diesen Büchern bekam ich plötzlich ein DTV – Taschenbuch in die Hände. Auf der Vorderseite war ein Wecker abgebildet, auf dem ein Gesicht zu sehen war, welches den Mund offenbar zum schreien geöffnet hatte. Darüber stand der Titel des Buchs: „Die drei ??? und der seltsame Wecker“.

Es war etwa Mitte der 80iger Jahre, es gab kein Internet, keinen Hype um die drei Detektive aus Rocky Beach. Für mich war das einfach nur ein Buch mit einem interessanten Cover und einem unheimlichen Titel. An Ort und Stelle klappte ich das Buch auf und begann zu lesen. Weit weg in dem kalifornischen Küstenstädtchen Rocky Beach traf ich auf drei Jungs, die wohl etwa in meinem Alter sein mochten. Sie waren durchaus unterschiedlich. Justus Jonas, der „Erste Detektiv“ war pummelig und sehr klug. Er drückte sich stets etwas überkandidelt aus, zupfte beim nachdenken an seiner Unterlippe und hatte als kleines Kind als „Baby Fatso“ in „Die kleinen Strolche“ mitgespielt. Diese Serie war mir natürlich damals bekannt und so konnte ich mir gleich ein Bild von „Justus“ machen. Peter war mehr der sportliche Typ. Gleichzeitig war er auch sehr ängstlich. Bob hingegen – mit ihm konnte ich mich gleich am Meisten identifizieren – war in dem Detektiv – Trio für „Recherchen und Archiv“ zutändig. Er war der Bücherwurm, derjenige, der Zeitungen las und aus Archiven alte Texte fischte, die ihnen beim Lösen von Fällen weiterhalfen.

Die Geschichte las sich spannend und obwohl ich zuvor nur wenige Bücher am Stück gelesen hatte, schlug diese Mischung aus (erklärbarem, leichten) Grusel und Detektivgeschichte, bei mir ein. Das ich das Buch erst geöffnet hatte, lag aber auch daran, dass es anscheinend von Alfred Hitchcock geschrieben worden war. Dessen Filme waren in meiner ganzen Familie hoch angesehen. „Heute abend kommt ein Hitchcock“ hieß es manchmal und wenn ich Glück hatte, war es „Der unsichtbare Dritte“, der Film, den ich stets am Meisten mit dem Namen des exzentrischen, großartigen Sir Alfred Hitchcock verband.

Zu Hitchcock gehörten für mich aber auch die stimmungsreiche Filmmusik von Bernard Herrmann und interessante Kameraeinstellungen- und Fahrten. Vor meinem geistigen Auge betrachtete ich – vor Allem bei den ersten zehn Romanen, die eigentlich von einem gewissen Robert Arthur geschrieben worden waren – die Geschichten immer durch eine „Hitchcock“-Brille. Wenn Bob am Anfang vom „Gespensterschloß“ auf den Schrottplatz zufuhr, hörte ich die Musik von Bernard Herrmann dazu und eine Kamera schloß über den fahrenden Bob auf und fuhr weiter zum großen Schild der Gebrauchtwarenfirma Titus Jonas.

Später – wieder ein „Zufalls“fund – entdeckte ich zwischen den Büchern meiner Geschwister ein weiteres Buch von Robert Arthur, das ich ebenfalls verschlang: „Geister, die ich rief“ war der deutsche Titel. Im Original lautete dieser: „Ghosts and more ghosts“. Diese Geschichten waren teils schon ziemlich gruselig und spannend. Genau das Richtige für mich, der ich doch eigentlich Peter ähnlicher war, aber dennoch mehr als bereit für neue Abenteuer und Erfahrungen vom Typ „spannende Gruselgeschichten“ war! Später begann ich vielleicht deshalb die EUROPA – Gruselserie von H. G. Francis zu hören. Aber das ist eine andere Geschichte…

Es dauerte nicht lange, dass ich von meinen Eltern das Buch „Die drei ??? und das Gespensterschloß“ geschenkt bekam. Und wie erfreut war ich als ich erkannte, dass es sich zu neudeutsch – um eine „Origins-Story“ handelte. In diesem Buch gründeten die drei Detektive ihr Detektivbüro!

Als Bob sein Fahrrad abgestellt hatte, hielt Peter die Maschine an und reichte ihm eine der gdruckten Karten. „Sieh dir das an!“ sagte er. Es war eine großformatige Visitenkarte. Darauf stand:

Die drei ???

Wir übernehmen jeden Fall

Erster Detektiv: Justus Jonas

Zweiter Detektiv: Peter Shaw

Recherchen und Archiv: Bob Andrews

Donnerwetter!“ sagte Bob anerkennend. „Das hat wirklich Pfiff. Dann willst du also loslegen, Just?“

Wir haben schon immer davon gesprochen, ein Detektitvbüro zu eröffnen“, sagte Just. „Und mein Gewinn – ein großerWagen dreißig Tage und Nächte zur freien verfügung – setzt uns alle in die glücklich Lage, dem Geheimnis nachzuspüren, wo es uns begegnet. Mindestens für eine begrenzte Zeit. Darum wollen wir den Start wagen. Wir nennen uns ab sofort „Die drei Detektive.“ […]“

(Die drei Fragezeichen und das Gespensterschloß, Kosmos – Verlag)

2. Drei ??? Fan sein in den 1980ern…

Ich stieg weiter in die Welt von Justus, Peter und Bob ein. Tatsächlich hatte ich als Kind schon einmal selbst einen Detektivclub gegründet. Damals sammelte ich die „Detektivreihe“ von Yps, womit ich Fingerabdrücke abnehmen und fixieren konnte, mit Geheimtinte unsichbare Botschaften schreiben und mittels einer Chifrierscheibe verschlüsselte Botschaften schreiben konnte. Im Schneider-Verlag erschien seinerzeit auch eine Reihe, die später in einem Buch zusammengefasst wurde: „Meisterspion und Meisterdetektiv packen aus“. Spannend war auch die Rätselkrimi- Reihe „Wer knackt die Nuß?“ von Wolfgang Ecke, bei Ravensburger erschienen. Und auch einen „Detektivkasten“ hatte ich irgendwann einmal zu Weihnachten bekommen (und war ganz aus dem Häuschen vor Begeisterung…).

Nur der Alltag eines „echten“ Detektivclubs sah natürlich etwas weniger spannend aus… Wir kannten keinen Alfred Hitchcock, der uns darum hätte bitten können, einen Drehort für einen Film zu finden. Wir erstanden nie auf einer Autktion einen sprechenden Totenkopf und sahen auch nie in irgendwelche Zauberspiegel… Das alles konnte ich nun aber wenigstens in meiner Fantasie erleben. Nebenbei blieb ich dem „Detektiv in mir“ jedoch durchaus treu.

Besonders freute ich mich als 1984 das Buch „Die drei ??? und ihr Rätsel-Handbuch“ erschien. Es handelte sich dabei um ein Buch aus dem amerikanischen, wo das Buch „The three investigators´Book of Mysery Puzzles“ hieß. In der deutschen Auflage war noch eine andere Rätselgeschichten aus einem anderen „Hitchcock“ – Band, „Alfred Hitchcocks Krimi-Box“, hinzugekommen.

Das „Young Detectives Handbook“ von W. V. Butler gehörte in Amerika zwar nicht zur amerianischen „Drei Fragezeichen“-Reihe, machte aber seinem deutschen Titel, „Die drei ??? verraten Tips und Tricks“ alle Ehre! Mit Freuden habe ich – und springe damit kurz in das Jahr 2019 – festgestellt, dass es abermals ein solches Buch für „angehende Detektive“ gibt. Obwohl die damaligen für mich natürlich auf ewig eine bsonders, nostalgische Bedeutung haben werden, konnte ich es mir nicht verkneifen, mir das „Drei ??? Alleswisserbuch für Detektive“ anzueigenen. Es hat den „alten Büchern“ gegenüber frischer, farbenfroher und witziger. Justus, Peter und Bob wenden sich DIREKT – und (soweit möglich) – in ihren eigenen Farben an Dich, den Leser. Bobs Vorwort prunkt mit etwas „krakeliger Schreibmaschinenschrift:

[…] Schreibmaschine getippt. Das sind Geräte aus der BeCg-eit; Bevor es Computer gab An dieser Schriftart erkennst du meine Beiträge in diesem B uch und an meiner Farbe: rot. Peter schreibt natürlich mit blauer Kreide. Hoffentlich kannst du sein Gekrakel entziffern … Und Justus – tja, der musste einsehen, dass weiße Kreide auf hellem Papier nicht so gut wirkt, und teilweise mit Bleistift schreiben. […]“

(Die drei ??? – Das Alleswisserbuch für Detektive, Kosmos – Verlag)

So persönlich von seinen drei „Helden“ angesprochen zu werden und von Kapitel zu Kapitel wissenswertes über das Detektiv spielen, sorry, ich meinte über die tägliche Ermittlungsarbeit eines jungen Detektivbüros zu erlernen, das hätte mir damals auch Spaß gemacht. Schmunzeln muss ich aber auch heute beim Lesen des „Alleswisserbuchs“, denn die jeweils zwei gerade nicht zu Wort gekommenen Detektive haben es sich nicht nehmen lassen, ihre (typischen) Kommentare an den Rand der Texte zu kritzeln.

Das Buch ist viel umfassender als alles, was ich je an „Detektivbüchern für junge Detektive“ finden konnte (173 Seiten!). Ich bin ziemlich begeistert. Der junge Leser wird von den drei Detektiven – natürlich – ernst genommen. Optisch ist es zudem sehr hübsch gestaltet. Die Zentrale, der alte Camping – Wagen – prankt, zwischen diversem Trödel, auf dem Cover und im ganzen Buch sind immer wieder einmal Bilder von Aiga Rasch und anderen zu finden, die ihren Stil achtsam fortgesetzt haben.

Springen wir aber zurück in die 80er Jahre, damit ich euch meine weiteren (ersten und folgenden) Erfahrungen mit den drei Detektiven erzählen kann.

Ich las also fortan weitere „???“ – Bücher. Dabei erinnere ich mich an einen Geburtstag, an dem ich bestimmt rund 8 – 10 Bände geschenkt bekam. Bevor ich mich schlafen legte, legte ich sie alle nebeneinander auf mein Bett. Die Illustrationen von Aiga Rasch waren einfach großartig. Neue Abenteuer lagen vor mir…

Damals gab es einen „Franckh Kosmos Krimi Club“. Aufmerkam wurde ich auf diesen erst als das Buch „Die drei ??? und der Ameisenmensch“ erschien, denn einer unserer örtlichen Bücherläden bot die „Krimi – Zeitung“ umsonst zum mitnehmen an. Die „Krimi – Zeitung“ konnte man auch abonnieren. Im Grunde war das „nur“ eine geschickte Art der Werbung. Mir machte das Spaß und welche Werbung kann von siche behaupten, Spaß zu machen? Zum Abonnieren wurde ich Mitglied im „Franckh Krimi Club“ und erhielt sogar eine gelbe Urkunde mit Hitchcock – Konterveit und meinem Namen. Damals beeindruckte mich das sehr. Die Zeitung war am Anfang noch in einem recht anspruchsvollem Format, später wurde sie – aus meiner Sicht – zu gewollt modern, sollte wohl den klischeehaften „jungen Jugendlichen“ eher ansprechen als den „Detektiv“ im Kinde, welcher sich ja nicht als Jugendlicher ansprechen lassen wollte oder als Kind, sondern als ernstzunehmender Detektiv-Nachwuchs…

Ich inserierte in der Zeitung, weil ich neue Detektivkollegen suchte und las erste Vorab-Auszüge der neuesten „Drei ???“ – Bände. Es gab Gewinnspiele und Rätesel und ab und zu wurde auch ein Abstecher in den Bereich „Sherlock Holmes“ gemacht, den ich wohlwollend zur Kenntnis nahm, seinerzeit noch unwissend, dass ich in „Sherlock Holmes“ bald mein nächstes, ebenfalls lebenslanges Hobby finden würde…

Damals aber gab es für mich nichts schöneres als bei meiner Oma auf dem Sofa zu liegen und dabei einen „drei ???“ – Band zu lesen. Oder am Strand. Oder auf dem Rücksitz im Auto. Oder vor dem schlafen gehen… 🙂

Die Hörspiele waren für mich nur „Beiwerk“. Schön anzuhören, das auf jeden Fall, wie so ziemlich alle Hörspiele aus dem Hause „Europa“. Klassiker wie „Das Gespensterschiff“ oder „Die Irrfahrten des Odysseus“ und viele Märchen hatten mich schon in früher Kindheit begeistert. Als junger Jugendlicher fand ich besonders Interesse an den Grusel-Hörspielen von H. G. Francis. Naja, und natürlich an den drei Fragezeichen.

Im Shop des Franckh Krimi Clubs gab es zwei „Aiga Rasch Poster „(Geisterkeller und Gespensterschloß), einen Alfred Hitcock – Aufsteller in Lebensgröße, ein T-Shirt, eine Detektivmarke und vieles mehr. Nur den Aufsteller habe ich in recht mitgenommenen Zustand noch immer, alles andere besaß ich auch einmal, aber die Detektivmarke ist mir mit einem Schlüsselbund verloren gegangen, das T-Shirt befand sich in einer Kleiderkiste im Keller, die von einer Maus durchgenagt wurde, sogar viele meiner Bücher verschimmelten in einem nicht für so dermaßen feucht gehaltenen Keller… aber das ist eine andere Geschichte.

3. Vergessen, wiederentdeckt und nie wieder verloren…

Irgendwann vergaß ich die drei ??? und andere Interessen traten in den Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit. Frauen zum Beispiel. So lernte ich auch meine Exfrau kennen, mit der ich Jahre lang die Hörspiele der drei Detektive rauf- und runterhörte. Ein Kollege meiner Exfrau war auch großer Fan, so daß ich schon damals ahnte, dass die drei ??? und ihre Fans in gewisser Weise nicht (wesentlich) älter wurden.

Wenngleich es Sherlock Holmes war, der – wie angesprochen – meine größere Begeisterung wurde, denke ich doch gerne an die ausgelassene Zeit meiner ersten „Drei ??? Romane“.

Als meine Kinder noch kleiner waren, kauften wir uns oftmals die „Adventskalender – Bücher“ der „drei ??? Kids“ – Reihe, die ebenfalls ansprechend verfasst wurden. Die „drei ??? Kids“ wurden quasi „notwendig“, da sich die Kinder von einst die ursprüngliche Serie als „Kinderbücher/-hörspiele für Erwachsene“ auserkoren hatten. Die Kids – Bücher bringen etwas weniger „erwachsene“, aber durchaus spannende Fälle – quasi aus der Kindheit der nunmehr – in der Originalreihe – jugendlichen Detektive.

Auch hier erschien kürzlich ein interessantes Buch, das ich kurz erwähnen möchte: „Die drei ??? Kids – SOS Schnitzeljagd“ heißt es und wurde vom „Urvater“ der „Kids“, nämlich Ulf Blanck, zusammen mit Astrid Schulte, verfasst und von Jan Saße illustriert. Dies ist eine Art „Survival – Buch“ für Kinder. Ach, wie habe ich es als Kind geliebt, die „Überlebens“- Gimmicks der Zeitschrift Yps zu sammeln! Wie damals von dem Känguru in Karo, wird hier von den drei ??? erzählt, wie man sich in der Natur orientiert, mit einem Spiegel Botschaften übermittelt, eine Sonnenuhr und eine Strickleiter baut, eine Machete schnitzt usw. Es spornt Kinder dazu an, mal wieder in den Wald zu gehen, dem – zu meiner Kindheit – besten Spielplatz aller Zeiten, wenn man weiß, wie man dort (so ganz ohne PS4 – Controller“) spielen kann 😉

Inzwischen haben sowohl der Kosmos – Verlag als auch die Firma EUROPA gemerkt, WIE viel Potential in den drei Jungs aus Rocky Beach liegt. So mag es kaum verwundern, dass es – immer relativ streng limitiert, Merchandise auf der Website von den drei ??? angeboten wird:

https://dreifragezeichen.de/produktwelt/fanstuff

Auch gibt es von Kosmos nun schon zwei Comics zu den drei Detektiven! Genauer gesagt: Graphic novels! Das sind sehr schön gezeichnete Original „drei ???“ Geschichten, die einem Kinoerlebnis recht nahe kommen. Das neueste Buch heißt „Das Dorf der Teufel“. Das liebevoll gestaltete Werk wurde als „Bester Comic für Kinder und Jugendliche“ mit dem „Max und Moritz Preis 2018“ geehrt. Die Kreativen dahinter sind Christopher Tauber, Asja Wiegand, Leon Menger und John Beckmann. Spoilerfrei will ich hier mal den Rückentext des „Comics“ wiedergeben:

„Die drei ??? staunen nicht schlecht, als sie auf der Suche nach einem vermissten Freund des Chauffeurs Morton in Redwood Falls ankommen. Als wäre die Zeit stehengeblieben … denn die Bewohner des abgelegenen Dorfs lehnen jegliche Form der modernen Technologie und des Fortschritts ab. Doch dies ist nicht die einzige Überraschung für Justus, Peter und Bob, denn bereits nach kurzer Zeit überschlagen sich die Ereignisse und das Dorf der Teufel zeigt sein wahres Gesicht …“

(Die drei ??? – Das Dorf der Teufel, Kosmos-Verlag)

Während meiner Arbeiten an dieser Erinnerung wurde ich sehr neugierig auf das Buch „Die Welt der drei ???“. Sobald ich es in Händen hielt, lies es mich – besonders im ersten Teil – auch nicht los. In diesem hoch informativen Buch von C. R. Rodenwald wird minutiös die Historie der literarischen und auch der auditiv erfahrbaren Kreationen rund um die drei Satzzeichen aufgerollt. Ich kann nur ahnen, wie viel Arbeit Herr Rodenwald in dieses Buch eingebracht hat. Es muss enorm viel gewesen sein! Akutell lebende Autoren wurden befragt, diverse Quellen wurden verwendet, um nachzuzeichnen, wer der wahre Vater hinter Justus, Peter und Bob ist, nämlich eben nicht Alfred Hitchcock, sondern Robert Arthur. Es wird nachgezeichnet, welche Entwicklungen die Detektive durchgemacht haben, welche Phasen es gab, ab wann die Serie und unter welchen Umständen in Deutschland von deutschen Autorinnen und Autoren fortgesetzt wurde und welchen Ruf die einzelnen Künstler haben. Auch ein wenig Firmenpolitik und „Nähkästchen“- Wissen wird hier vermittelt. Der erste Teil des Buchs liest sich mindestens so spannend, wie ein drei Fragezeichen Fall. Hervorragend! Im zweiten Teil geht es um die Ortschaft Rocky Beach, welches Vorbild es für das Städtchen gab und die einzelnen Charaktere werden näher besprochen. Insgesamt war das wertvolle geistige „Nahrung“ für den Justus Jonas in mir. Tolles Buch! Erschienen ist es übrigens im Verlag Riva. Es kostet nur rund 14 EUR!

4. Epilog und Gewinnspiel!

Natürlich könnte ich noch sehr viel mehr über die drei Fragezeichen und mich schreiben, aber das soll es erstmal gewesen sein. Kürzlich sah ich beim Buchhändler des Ortes den dreibändigen 200. Fall der Detektive. Es handelt sich um ein dreibändiges Werk und heißt „Das feurige Auge“. Verfasst wurden die drei Bücher von Andre´Marx. Silvia Christoph steuerte die Cover-Illustrationen bei. Ich konnte nicht anders und kaufte mir seit Jahren mal wieder ein Drei ??? – Buch. Naja, eigentlich sind es ja drei 😉

Was soll ich sagen? Ich klappte den Buchdeckel auf. Der Geruch der Bücher ist noch genau wie damals. Und dann stieg ich in das 200. Abenteuer der drei Detektive ein, was mir ausgesprochen gut gefiel…

Diese „Trilogie“, diesen 200. Fall als Buch könnt ihr auf JETZT gewinnen! Wie ihr das macht? Ganz einfach: Schreibt in die Kommentare, was IHR an den drei ??? so toll findet! Vergesst eure Adresse nicht dabei 😉

Rechtliche Hinweise zum Gewinnspiel:

Veranstalter bin ich (Matthias Wieprecht), zu erreichen über die Kommentare dieses Blogs sowie unter der E-Mail Gewinnspiel@starbase-fantasy.de.

Die Teilnehmer müssen im Kommentar zu diesem Blogeintrag beschreiben, was sie an den drei ??? so toll finden!

Einsendeschluß ist der 31. Mai 2019. Die Gewinner werden binnen 1 Woche per E-Mail unterrichtet.

Die Gewinner werden nach dem  Zufallsprinzip ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Preis ist nur einmal verfügbar und wird direkt von mir per Brief verschickt.

 

 

Tinnitus – my story in short

Als ich 2014 – aufgrund von zwischenmenschlichem Stress (ja, das hat schon genügt) – Tinnitus bekam, war das ein ziemlicher Schock für mich. Das rechte Ohr hörte nicht mehr richtig. Offenbar ein Hörsturz. Und dann noch dieses Brummen im Hintergrund, so, als wenn draußen vor dem Fenster jemand seinen Motor laufen hat.

Das andauernde Geräusch machte mich mit der Zeit psychisch ziemlich fertig. Ich ging – in der Vorweihachtszeit – von HNO-Arzt zu HNO-Arzt. Die ersten beiden halfen nicht angemessen. Denn es ist bekannt, dass – obwohl man über Tinnitus fast nichts sicher weiß – man zunächst einmal bei Tinnitus / Hörsturz – intravenös Kortison oder eine Kochsalzlösung gibt. So steht es auch auf der Website der „deutschen Tinnitus Liga e.V.“:

https://www.tinnitus-liga.de/pages/tinnitus-sonstige-hoerbeeintraechtigungen/hoersturz/behandlung.php

Jedoch gab man mir eine solche nicht. Wollte man sparen? Ich weiß noch, wie ich ganz kurz vor Weihnachten – ich war einer der letzten Patienten meines damaligen HNO – Arztes – ziemlich jämmerlich auf dem Stuhl saß und mir anhörte, ich würde mich schon daran gewöhnen. Der Arzt hatte selbst schon lange einen Tinnitus und klar, am Anfang sei das nicht so toll, aber man würde sich dran gewöhnen. Durch das angekippte Fenster erscholl die trunkene Stimme eines Weihnachtsmarkt-Gastes, der zu tief ins Glas geschaut hatte. „Machen sie´s wie der“, sagte der Arzt, halb im Scherz. „Trinken Sie sich einen an, dann ist es nur noch halb so schlimm.“

Was ich im Internet fand, das waren vor Allem Scharlatane. Es ist unfassbar, wie Dir – wenn Du ein Leiden hast – völlig skrupelos Versprechen gemacht werden. Menschen ohne Gewissen nutzen es, wenn Du am Ende bist. Es dreht sich nur ums Geld.

„Captain Kirk“ – William Shatner – selbst jedoch, war der Erste, der mir ein wenig Hoffnung machte:

Das gab mir wenigstens ein wenig Hoffnung. Später schließlich – ich kürze meinen Leidensweg ab – führte mich mein Weg zu dem leider mittlerweile schon verstorbenen HNO – Arzt, Dr. Wolfgang Kusch in Hildesheim, dem ich seit damals sehr sehr dankbar war und bin. Er wies nicht nur nach, dass ich anfangs leicht taub auf dem rechten Ohr war, er verschrieb mir auch Noiser. Das wichtigste beim Tinnitus, da hatte Arzt Nr. 1 schon im Prinzip recht, ist die Habituation, das sich „dran gewöhnen“. Noiser ermöglichen das. Sie geben einen Rauch-Ton ab, der das Originalgeräusch leicht übertönt. Dadurch „vergisst“ das Gehirn, dass es da ist.

Das klappt bei manchen gut, bei manchen nicht so gut. Aber ich fühlte sofort eine gewisse Entlastung. Mit der Zeit drängte das „weiße Rauschen“ den Tinnitus – Klang weit zurück und schließlich verschwand er zeitweise. Hin und wieder muss ich zum Gerät greifen, aber es geht! Inzwischen bin ich die üblichen Geräusche schon so gewohnt, dass ich sie auch ohne Noiser ganz gut aushalte. Nerven sie mich, habe ich die Geräte.

Der Mensch hat bis heute überlebt, weil er sich anpassen kann. Vielleicht hilft das hier ja jemandem da draußen 🙂

Review: Wenn Du König wärst (The Kid who would be King)

Als ich Anfang des Jahres einen ersten Trailer zu „Wenn du König wärst“ sah, wusste ich, dass ich da rein muss. Als 1969er liebe ich Fantasy – Realitäts – Crossover. Das hier hatte nun die Artus-Legende zum Inhalt, Patrick Stewart spielte mit und insgesamt schien der Film ein großer Spaß zu werden.

Man soll nie, nie, niemals vor einem Film in die Kritiken schauen. Der Film schnitt dort zwar recht gut ab, aber gewürzt wurden diese Kritiken mit manigfaltigen „Aber´s“. Der Film sähe aber aus wie fürs Fernsehen gemacht, der Film wäre nur für Kinder gemacht, die Gegenspielerin (Morgana) sei nicht wirklich bösartig und schließlich hörte ich in einem Review auf Youtube den Vorwurf: Was hat der Regisseur eigentlich ganze 8 Jahre lang gemacht?

Obwohl „Wenn du König wärst“ in den allermeisten Filmen zu Recht ab 6 Jahren ist, gibt es doch ein paar horrormäßige Szenen, die nicht für jede/n 6jährige/n was ist. Da sieht man dann flammende Skelette auf flammenden Pferden. Gehörig fieser wird es, wenn Morgana mal nicht in ihrer schönen, sondern in ihrer dämonenhaften Erscheinung auftritt. Leute, die den „Herrn der Ringe“ gesehen haben, kennen solche Kreaturen mehr oder weniger, aber normale 6jähige (hoffentlich?) noch nicht, insofern muss das jeder Papa, jede Mama selbst entscheiden, ob das Kind so was abkann.

Abgesehen davon finde ich, dass der Film in allen Belangen viel Witz, Charme und Intelligenz beinhaltet. Es handelt sich ja um eine UK / USA – Verfilmung. Sie spielt aber in England. Das passt einfach besser zum Inhalt. Im Gegensatz zu vielen TV – Verfilmungen dieser Art, wirkt dieser Film in allen Belangen professionell. Die Schauspieler, allen voran der Sohn von Andy Serkis, Louis Ashbourne Serkis, der eines Tages ein Schwert aus einem Stein zieht und TATSÄCHLICH der neue rechtmässige König von England sein soll. Seine Kämpfe, bei denen er viele Mitstreiter hat, besonders seinen guten Freund Bedders, gespielt von Dean Chaumoo.

Ich muss zugeben, dass das Kino – es handelte sich um eine Nachmittagsvorstellung an einem sehr sonnigen Karfreitag – beinahe leer war. Nur drei Jugendliche tummelten sich vor mir. Aber der Film hinterlies bei mir ein lange anhaltendes Grinsen und ein sehr gutes Gefühl.

Der Anfang gemahnt daran, wie zerrissen unsere Welt heutzutage ist. Auf der anderen Seite werden dem bestimmte Werte entgegengestellt: Erinnert ihr euch daran, wie euch mal erklärt wurde, vermutlich ist es schon hundert Jahre her, das man nicht lügt, das man sich höfflich verhält und einander nicht verrät, dass man gut ist zu denen, die man liebt? Dies sind zufälliger Weise auch die ritterlichen Tugenden, die die „Ritter“ hier lernen müssen, wobei dies der eine mehr als der andere lernen muss, aber am Ende lernen alle etwas. Über Zusammenhalt und darüber wie dumm es ist einander zu mobben genau so wie darüber, wie dumm es ist einander zu hassen, weil wir alle letztlich einander nicht unähnlich sind, mit unseren Ängsten. Ja, wie gesagt, es ist ein kluger Film, kein dummes Fantasy-Spektakel. Dieses im Kino zu sehen lohnt sich, obwohl der Film „nur in 2D“ ist, denn es gibt ab und zu schöne Landschaftsaufnahmen und überhaupt ist er fürs Kino gemacht 😉

Schließlich fragt der neue „König“: Aber es hat sich nichts verändert, die Welt und England sei genau so wie immer! Und Patrick Stewart als alter Merlin antwortet, sie würden noch viel in ihrem Leben kämpfen. Vielleicht nicht immer mit dem Schwert, denn in jedem Kind steckt ein alter, weiser Mann und in jedem alten Mann ein Kind.

Wenn du König wärst“ fühlt sich in seiner liebenswürigen, fast schrulligen Art, die auch, aber viel weniger als andere Filme, auf CGI setzt, an, wie etwas, was mal aus der Mode kam, aber eigentlich das Zeug dazu hat, wieder in Mode zu kommen – wie auch die Werte, die in dem Film vermittelt werden.


So, das habe ich jetzt als 49jähriger geschrieben. Wäre ich 12, hätte ich das so nicht geschrieben. Dann hätte ich nämlich alles Geld zusammengekramt, um den Film nochmal sehen zu können. Aber ich bin halt keine 12 mehr. 🙂

Und dann gibt es ja immer noch die Blu-Ray eines Tage…

Greta Thunberg und der Klimawandel

Ich kann Greta Thunberg verstehen. Wer sich mit Klimawandel auseinandersetzt, wird feststellen, dass das, worauf wir da schleichend, aber unerbittlich zusteuern, vergleichbar ist mit einem Weltkrieg. Jedenfalls in seinen Auswirkungen. Vielleicht sogar schlimmer noch, denn nach einem Weltkrieg kann man in einem halben Jahrhundert wieder alles ordnen – mehr oder weniger. Nach dem Klimawandel nicht. Der bleibt. Ist dann quasi wie ein nicht enden wollender Weltkrieg. Forever.

Die Erde wird dann ein höllischer Platz sein. Die einen werden mit Überschwemmungen, die Anderen mit krassen Dürren zu tun haben. Es wird Klimaflüchtlinge geben, die ums Überleben kämpfen und in manchen Gegenden wird das Klima so dermaßen heftig sein, dass die Menschen dort sterben. Nebenbei wird es noch Stürme geben, Inseln und Küstenstädte werden verschwinden.

Um den Brand in Paris wird zu Recht viel getrauert und das Entsetzen der Welt ist völlig angebracht und verständlich. Aber offenbar fehlt es den Menschen an der Fantasie sich vorzustellen, wie viel schlimmer noch die Auswirkungen des Klimawandels sein werden. So schlimm, dass wir uns den Luxus über so einen Vorfall entsetzt zu sein, in 50 + Jahren nicht mehr leisten können. Es wird ums Überleben gehen und Kultur ist ein Bedürfnis, dass weit hinter dem Überleben steht.

Wenn Greta Thunberg nicht versteht, dass wir lieber über Brexit reden als über den Klimawandel hat sie Recht. Es muss wohl irgendjemand etwas am Klimawandel verdienen bzw. an seiner Beachtung NICHT verdienen, denn alles dreht sich bei uns kurzsichtigen Menschen nur ums Geld.

Vielen Dank, Ignoranten. Vielen Dank, Politiker und nur an Gewinnmaximierung interessierte Firmen. Vielen Dank, Menschen, dass ihr euch selbst abschafft. Warum nur musste ich als MENSCH geboren werden? Eine erbärmliche Rasse und was hilft es, wenn große Geister großes schaffen, wenn der Mensch in seiner Gesamtheit zu blöd ist, es zu bewahren?

Inspector Lestrade – Fall 5 – Rot wie Blut

Das fünfte Abenteuer der „Inspector Lestrade“ – Reihe wirkt frischer, selbstbewuster und ist nun komplett im eigenen Stil angekommen.

Die Musik wirkt manchmal etwas Edgar Wallace – haft. Im Gesamtkontext passt die Musik trotzdem und gefällt mir sogar noch besser als die bisherige; teils zu meiner eigenen Überraschung.

Selten oder nie gab es – sowohl bei den neuen Sherlock Holmes Fällen als auch in den Inspector Lestrade – Fällen – ein Hörspiel mit einer so großen Besetzungsliste. Ich zähle insgesamt 21 -sic!- Sprecher, die hier dabei sind. Darunter, neben Lutz Harder als Lestrade, solche Größen wie Eckart Dux, Bernd Vollbrecht, Jörg Hengstler, Marie-Isabel Walke, Jenny Löffler uvm.

Scotland Yard kommt langsam in der modernen Zeit an. So wird im Laufe dieses Falls eines von diesen supermodernen Röntgenbildern gefertigt und gen Ende fragt Lestrade nach einem Telefon.

Die Geschichte, die hier erzählt wird, klingt (modus operandi) etwas fantastisch, aber nicht völlig unmöglich. In jedem Fall macht es Spaß, Lestrade und seinem Team von Polizisten bei ihrer Ermittlungsarbeit zu folgen. Dieses Team wirkt immer eingespielter. Witzig ist – für mich als Sherlock Holmes Fan – der Moment, in dem Lestrade gefragt wird, ob er „der“ Lestrade sei. Zwar wirkt Lestrade in den Holmes – Fällen stets als „einäugiger unter den Blinden“, hier jedoch wirken die Polizisten und speziell Lestrade durchaus tüchtig und clever, wenngleich Holmes natürlich manchen Fall noch schneller gelöst hätte, wie man annehmen muss.

Schade, dass Rode und Groeger offenbar schon bei diesen Lestrade – Hörspielen nicht mehr als Holmes und Watson zur Verfügung standen. Andererseits ist gerade die Eigenständigkeit und gleichzeitig lose Verwandschaft mit den „neuen Fällen“ von Rode – Holmes und Groeger – Watson – eine postum schöne Art, etwas aus der Zeit der (teils noch ausstehenden) „neuen Fälle“ zu retten und am Leben zu halten.

Aber worum geht es in dem Fall eigentlich? Ich zitiere:

Auf einer Festgesellschaft kommt die Frau eines wohlhabenden Bankiers auf schockierende Weise ums Leben. Ein Attentäter tötet sie mit einer Kugel aus dem Hinterhalt. Doch bei der Befragung stellt sich heraus, dass niemand der Anwesenden einen Schuss gehört noch jemanden hat davoneilen sehen. Damit aber nicht genug: Das tödliche Projektil lässt sich trotz gründlicher Leichenschau nicht auffinden. Während Chiefinspector Lestrade mit seinem Kollegen Dash noch über die Art der Waffe grübelt, stirbt eine zweite Frau. Und die Zeugenaussagen sind erschreckenderweise deckungsgleich zum ersten Fall…

Und hier die obligatorische Hörprobe von Allscore:

Erhalten kann man diesen Fall natürlich wieder überall, wo es Hörspiele gibt. Z.B. hier für 6,99 EUR als Download:

https://www.romantruhe.de/mp3/inspector-lestrade-ein-fall-fuer-scotland-yard/mp3-download-inspector-lestrade-5-rot-wie-blut-19686

oder hier als CD für 9,95 EUR:

https://www.romantruhe.de/serien/krimi-und-thriller/inspector-lestrade-ein-fall-fuer-scotland-yard/inspector-lestrade-cd-5-rot-wie-blut-17099

 

 

 

Star Trek Discovery: Die zweite Staffel – Vollkommen subjektives Feedback eines Fans der ersten Stunde

Ich wuchs mit Captain Kirk auf, mit Spock und Pille und mit einer Serie aus den späten 60iger – Jahren, in denen es futuristisch war, dass die Crew in Schlafanzug-gleichen Uniformen herumliefen. Der Außerirdische Nummer 1 war „Mr. Spock“, der mit den „spitzen Ohren“. Sein Aussehen begeisterte. Der Captain war ein Frauenheld, der Bordarzt ein rauher, aber herzlicher Typ, der in jedem Western ebenfalls einen guten Doc abgegeben hätte. Die Themen hatten in der Regel damit zu tun, dass das „Raumschiff Enterprise“ auf irgendein „Ding der Woche“ stieß und damit umgehen musste. Mal war es eine riesige Hand, die die Enterprise festhielt, dann ein bunter Würfel, mal war es ein junger Typ mit Superkräften, dann eine Zeitreise, ein Spukschloß im Weltall oder kleine, runde bepelzte „Tribbles“, die für – zugegeben – ungeheure Unterhaltung sorgten. Das war lange vor CGI und Pay-TV. Schön, dass ich diese Serie als erste kennelernte und quasi mit den nachfolgenden mit-wachsen konnte.

In den 80igern kam dann die „next generation“, setzte qualitativ etwa da an, wo das „Raumschiff Enterprise“ von einst geendet hatte. Die erste Staffel war für viele noch „grottig“, ich fühlte mich aber schon gut unterhalten. Ja, Riker war dem Kirk ähnlich, Data dem Spock, wie ihm auch Besuch vom (ur)alten Doc „Pille“ McCoy bestätigt wurde, aber der französische Captain mit dem britischen Akzent war von Anfang an überraschend. Sein großer Humanismus, seine zurückhaltende, überlegte Art zeigte: Er war das Beste, was die Sternenflotte je hervorgebracht hatte. Ein Captain par excellence. Besser ging es kaum. Der Klingone Worf an Bord der Enterprise zeigte: In jenem fiktiven Universum, in dem die Rasse mit den Bärten und / oder Stirnwülsten die erbitterten Feinde der Föderation gewesen waren, bewegte sich was. Und zwar in die RICHTIGE Richtung. Kein Wunder, dass ich die Serie, die ab Staffel 3 komplett zu sich selbst gefunden hatte und besser und besser wurde, seinerzeit als meine „tägliche Dosis positives Denken“ bezeichnete.

Nach dem Tod von Gene Roddenberry, dem bekannten Erfinder von „Star Trek“, wie das Ganze in Amerika von Anfang an hieß (der Name etablierte sich erst durch die Kinofilme in Deutschland), übernahm damals Rick Berman, dem man viel anlastete. Teils vielleicht zurecht, denn sein Deep Space Nine war so gar nicht das, was sich Roddenberry je erträumt hatte. Er war stets der Ansicht gewesen, dass Religion in Star Trek nichts zu suchen hatte und das Krieg nie eine Lösung wäre. Er setzte darauf, dass die Menschen der Zukunft bessere Lösungen finden konnten. Und so mochte es ja auch sein, aber Berman erkannte, dass die Zuschauer eine friedliche Zukunft langeweilig finden. Oder war es nur eine These? Jedenfalls fanden DS9, Voyager und die „back to the roots“-Serie „Enterprise“ eine Menge Fans. Ich verfolgte natürlich alles, was den Namen „Star Trek“ trug, mal begeistert, mal entgeistert…

Nach „Star TrekVI“, dem letzten großen Kinofilm der alten Crew folgten vier Filme mit Picard und drei mit einem neuen Kirk und seiner Crew. Aber im Kino wurde es immer zweidimensionaler. Trotz (später) „3D“. Filme mit mehr oder weniger Unterhaltungswert waren das schon, aber die Seele, der Geist, das Herz von Star Trek, seine Philosophie, der Humanismus, die Toleranz etc., wurden in den Kinofilmen kaum zelebriert.

Einer der „Macher“ hinter den jüngsten Kinofilmen war Alex Kurtzman. Ich gebe zu, ihm skeptisch begegnet zu sein, denn der andere Typ, der verantwortlich für die Drehbücher war, Roberto Orci, war der eigentliche Star Trek Fan, hatte eher Ahnung davon, was Roddenberry zeigen wollte als dieser einst an seinem Expose zu „Star Trek“ feilte. Das wurde in Nebensätzen immer wieder auf Trekomovie.com und auf anderen Seiten erzählt. Ausgerechet Kurzman und nicht Orci sollte das (Haupt)ruder für „Discovery“ übernehmen. Aber auch der Sohn von Gene Roddenberry, der „Star Trek II“ – Autor Nicholas Meyer, die großartige „Voyager“ – Autorin (sie schrieb, was nach der Serie passierte) Irsten Beyer etc. sollten mit von der Partie sein. Ich war gespannt.

Dann kam Star Trek: Discovery, die erste Staffel. Eierköpfige Klingonen, seltsame, neuartige Raumschiffe, ein Sporenantrieb, von dem vorher nie die Rede gewesen war, standen einer neuen, frischen Crew, atemberaubenden Effekten und Geschichten gegenüber, die, so eigen sie mir auch erst erschienen, doch immer wohlüberlegt wirkten. Während ich manchmal bei den letzten Folgen von Voyager beispielsweise das Gefühl hatte, man hätte recht unüberlegt etwas aufs Papier gebracht, um es rechtzeitig drehen zu können, wirkten schon die ersten Drehbücher von „Discovery“ sehr überlegt und mit viel Liebe erschaffen. Dennoch stellte sich bei mir erst nur ein Gefühl von „Ja, das ist guter Science Fiction, aber ist das auch Star Trek?“ ein. Ich blieb der Serie am Ende der ersten Staffel zwar gewogen, aber war auch skeptisch.

Dann begann Staffel 2. An dieser Stelle muss ich tief Luft holen. Der Grund, warum ich bisher nichts über diese Staffel schrieb, liegt (auch) daran, dass ich aus der Begeisterung nicht herauskomme. Die Serie lässt mir keinen Moment, mich zu sammeln, die vielen Handlungsstränge, Charakterentwicklungen, Twists und Überraschungen halten mich so dermaßen „in Atem“, dass ich kaum reflektieren kann.

Die – absolut genialen – TNG-Folgen beinhalteten jeweils nur ein Thema, das gemächlich und gut überschaubar behandelt und in der Regel auch gelöst wurde. Gute Folgen hinterließen ein Gefühl von Erkenntnis oder dienten als Inspiration für den Alltag, was mich betrifft. „Discovery“ hingegen schleudert in jeder Folgen so viele Themen heraus, dass es sich wie ein wilder Ritt anfühlt, eine Folge zu sehen. Genau das macht mir aber auch so einen Spaß daran!

„Discovery“, speziell hier in der zweiten Staffel, hat mich total gepackt. Das IST Star Trek und vielleicht mehr als irgendeine Serie zuvor. Wobei das unfair gegenüber der TOS – Serie ist, die ja den Grundstein legte.

Begonnen mit der Begegnung mit der Enterprise 1701, dem Kennenlernen von Captain Pike, später Spock sowie der Sektion 31 in ihren Anfangszeiten, auf der rein formalen Ebene, inhaltich spielend mit Begriffen wie Zeitreisen, Toleranz, Selbstbestimmung und „über sich hinauswachsen“, der „gleichgeschlechtlichen Liebe“ sowie der Aufopferungsbereitschaft ganz besonderer Menschen bis hin zum „Feiern“ der Star Trek Historie in der „Ersten Zeitlinie“, bietet diese Serie nunmehr alles und mehr als ich erwartet hätte.

Ja, ich bin begeistert. Ich bin begeistert, wenn auf Thalos IV die selben Soundeffekte erklingen wie in der Original-Serie, wenn ich diesen Planeten und seine Bewohner überhaupt mal wieder sehe, bin ich schon fasziniert. Auch ist es genial, dass ich nun die Möglichkeit habe, Captain Pike in Aktion zu sehen. Schon in den J. J. Abrams – Filmen spielte dieser Charakter eine wichtige Nebenrolle, aber in „Discovery“ weiß er – nun als „der“ Captain! – mit einer Mischung aus Kirks Cowboydiplomatie und der Überlegenheit von Picard zu erfreuen, so dass ich Lust bekommen habe, die „ersten Abenteuer der Enterprise“ mit Captain Pike zu verfolgen, würde es diese zu sehen geben.

Aber auch zu erleben, dass die Sektion 31 hier eine Rolle spielt, dass auch ein Ort wie Boreth vorkommt, so dass ich – als alter Hase – mich auf diese Weise zu der Serie eingeladen fühle, begeistert mich genau so sehr wie zu sehen, dass mein 13jähriger Sohn diese Serie als die aktuell beste bezeichnet, die er kennt.

Letzteres zeigt, was „Star Trek – Discovery“ aktuell leistet. Nämlich einen Bogen über die Generationen zu schlagen. Anders als die letzten Kinofilme, die nicht schlecht waren, aber vor Allem Mainstream sein wollten und es vermieden, die Hardcore-Fans als Zielpublikum anzuvisieren, schafft es „Star Trek – Discovery“ sie alle zu umarmen: Die neuen und die alten Fans – und jene, die noch gar nicht wissen, dass sie gerade zum Trekkie werden.

Ich kann es nicht differnzierter sehen. Wer sich verliebt, ist eh nicht mehr objektiv. Und in diese Serie habe ich mich verliebt. Hoffe, es bleibt so, aber im Moment bin ich einfach nur Feuer und Flamme für „Discovery“. Und das ist es doch, was einen Fan ausmacht, oder?

John Cleese – Sherlock Holmes…

… oder der sonderbare Fall vom Ende der Zivilisation wie sie uns bekannt ist, ist ein typischer „John Cleese“ („Monty Phyton“) Film, den ich als „herrlich albern“ bezeichnen möchte. Ernst nehmen darf man diese Komödie in keinem Moment, außer man möchte sich dabei selbst überraschen, wie man auf die Schenkel klopft und lachen muss.

Der Humor von Cleese, der hier den berühmten Detektiv spielt (oder einen Nachfahren, der in den 70igern in der Baker Street wohnt), wird durch die sich selbst /zu Unrecht/ ernst nehmende Art seines Watson, gespielt von Arthur Lowe, wunderbar abgerundet.

Ihr wart der Meinung, Nigel Bruce´s Watson sei zu „Slapstick-haft“ gewesen, zu „dumm“? Dann schaut euch diesen Film an, das wird eure Meinung ändern. Arthur Lowe spielt den Watson so überzogen, dass es schon wieder Spaß macht.

Die Pointen der Geschichte vorweg zu nehmen wäre unfair. Nur so viel: Wenn ihr diesen Film gesehen habt, werdet ihr des Öfteren mal „Großer Gott!“ sagen, wenn es passt. 😉

Mrs. Hudson ist hier ausnahmsweise kein „altes Mütterchen“, sondern ein „heißer Feger“, besonders für die damalige Zeit. Gespielt von Conny Booth.

Überhaupt kann der Holmes- Krimi- UND / ODER SciFi-Fan hier einige (wenn auch kurze) Wiedersehen feiern. So spielt Joss Ackland, bekannt aus der Sherlock Holmes – Reihe mit Jeremy Brett  („Das Haus bei den Blutbuchen“) den amerikanischen Präsidenten, Stratford Johns, bekannt aus der von mir rezensierten Serie „Task Force Police“ (ebenfalls bei PIDAX erhältlich), ist auch mit von der Partie und Nick Tate, allen Fans von „Mondbasis Alpha 1″ bekannt, ist auch mit von der Partie.

Wer den Humor von John Cleese mag, wird hier bestens versorgt. Ich zumindest habe mich köstlich amüsiert.

Und inwiefern muss man dieses Werk als Sherlock Holmes Fan besitzen? Das ist eine vortreffliche Frage, die ich nicht so ganz beantworten kann. Ich denke aber, da es sich um wahrlich britischen Humor handelt, der „den“ britischen Detektiv behandelt, und das zu einem relativ kleinen Preis: Ja, doch, diese DVD gehört in jede Sammlung. 🙂

Kaum mehr nötig es zu erwähnen, wurde auch diese Sherlock Holmes – Verfilmung von PIDAX veröffentlicht. Bestellen könnt ihr den Film auf der Website von Pidax.de für nur 11,90 EUR: https://www.pidax-film.de/Film-Klassiker/Sherlock-Holmes-oder-Der-sonderbare-Fall-vom-Ende-der-Zivilisation::1504.html

Natürlich könnt ihr sie auch auf Amazon.de kaufen oder im üblichen Fachhandel.

 

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