The magic flute – Das Vermächtnis der Zauberflöte

„Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart ist die vielleicht beliebteste Oper des berühmten Komponisten. Wer so etwas verfilmen möchte, muss sich gleich zu Anfang die Frage stellen: Für wen? Was soll das Zielpublikum sein? Das Publikum, welches vielleicht schon viele Aufführungen der Oper gesehen hat und sich „auskennt“? Musikkenner, die bereits die Symbolik hinter der freimaurerischen Oper er-kennen? Jugendliche, die vielleicht an klassischer Musik interessiert sind, es aber noch nicht gewagt haben, den Schritt in diese „Welt“ zu tun?

Ein frischer Ansatz für eine neue Generation

Alleine schon der Titel „Das Vermächtnis der Zauberflöte“ macht meiner Ansicht nach schon klar, dass es am Ehesten die Jugendlichen (und jung gebliebenen) sind, die hier adressiert werden.

Die erste Szene ist unerwartet ergreifend. Ein ziemlich junger Mann (Tim Walker, gespielt von Jack Wolfe) besucht seinen im Sterben befindlichen Vater (Greg Wise) im Krankenhaus. Die Verbindung zwischen Beiden wirkt echt. Der Vater bittet den Sohn, nach seinem Tod an sich zu denken, statt daheim zu bleiben und sich um die Familie zu kümmern, und die Musikschule zu besuchen, zu der der Sohn schon immer gehen wollte und auf der auch er einmal sein „Glück“ gemacht hatte. Der Vater gibt dem Sohn ein dort einst „entliehenes“ Buch mit den Noten (und einigen Zeichnungen) der Zauberflöte mit, damit es dorthin zurückkehrt, wo es hingehört.

So ist die Motivation des Jungen doppelt beflügelt. Einerseits durch das am Sterbebett gegebene Versprechen an seinen Vater, andererseits aufgrund seiner eigenen Liebe zur Musik. Die Burg Hohenwerfen im Salzburger Land (bekanntermaßen ist Salzburg die Geburtsstadt Mozarts) bot das Äußere der „International Mozart School“, während die Bibliothek des Schlosses „Leopoldskron“ aus gleicher Gegend, das Portal in eine andere Welt bot.

Fast „Harry Potter“ – Feeling

Das Setting, teils die angegebenen sehr hübschen Stätten, teils durch CGI und ein wenig Kulisse entstandene Orte, erzeugen eine recht „lauschige“ Atmosphäre, die auf angenehme Weise an Momente der Harry Potter – Filme denken lässt.

Während seiner Zugfahrt zur „Mozart School“  (der Hogwarts-Express lässt grüßen) begegnet er Sophie (Nimah McCormack). Ihr schnelles Kennenlernen ist hübsch inszeniert, wenn auch ein wenig unglaubwürdig (nur meine Meinung). Obwohl Nimah McCormack und Jack Wolfe an sich beide gut spielen, fühlte es sich für mich, auch im weiteren Verlauf des Films, nie so ganz echt an, dass sich die beiden ineinander verliebt hätten. Jedenfalls kommt Sofie im „Mädchentrakt“ der „Mozart School“ unter, bleibt also in „Reichweite“.

Der Zimmergenosse und der strenge Professor

Kaum angekommen, wird Tim einem Zimmer zugeteilt, dass er sich mit seinem Zimmernachbarn Ellie (Paolo Tocci) teilen muss. Dem gefällt es zuerst nur mäßig, einen neuen Zimmergenossen zu bekommen, stellt sich dann aber glücklicherweise als netter Kumpel heraus. Natürlich gibt es auch das Gegenteil dazu, dargestellt durch Anton Milanesi (Amir Wilson). Dieser hat offenbar eigene Probleme, die er nur all zu gerne an anderen auslässt.

Dr. Longbow (F. Murray Abrahams, „Amadeus“ lässt grüßen), ist ein äußerst konservativer, strenger Direktor, der sich seine Schützlinge genau anschaut, ehe er ihnen überhaupt eine Chance gibt. Das Vorsingen für die Rolle des Tamino (aus der Zauberflöte) vergeigt Tim, da er einen „operesken“ Popsong („Time to say goodbye“, Bocelli) vorsingt und Pop nicht gern auf dieser Schule gehört wird. Zum anderen wirft Longbow Tim vor, er wäre nicht er selbst, wenn er singt, sondern würde nur andere (hier: Andrea Bocelli) nachahmen.

Zur Zauberflöte

Das Setting für den ersten Handlungsstrang ist damit gesetzt. Die Rollen in ihren Positionen, könnte man sagen. Ehe ich zum zweiten Handlungsstrang, der eigentlichen „Zauberflöte“ komme, möchte ich sagen, dass dieser erste Handlungsstrang nur sehr wenig Zeit hat, sich zu entfalten. Dafür, dass das so ist, entwickelt sich sehr viel. Man musste hier einen Kompromiss finden. Es durfte nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig in der dargestellten Zeit von wenigen Tagen, passieren. Das ist meiner Ansicht nach zwar gut geglückt, aber dennoch hätte dieser Film das Zeug zu einer Miniserie gehabt, in der man weit mehr Charakterentwicklung in der „wahren Welt“ hätte stattfinden lassen können.

Tim sieht sich jedenfalls abends, vor dem Schlafen, noch einmal das Buch seines Vaters an, welches er noch nicht zurückgestellt hat, da begegnen ihm drei strahlende Lichter, die ihn auffordern, ihm zu folgen. Er ist überraschend wenig überrascht, aber neugierig und folgt ihnen in die Bibliothek, wo er das Buch seines Vaters in die dort vorgesehene Lücke steckt und sich plötzlich im Land der „Zauberflöte“ befindet.

Dort geht es auch endlich mit der eigentlichen Handlung der Oper los. Natürlich kann das Ungeheuer, die „listige Schlange“ mit CGI 1000mal besser dargestellt werden als auf einer noch so großen und professionellen Bühne. Das ist ein Pluspunkt dieser Operndarstellung.

Ein Problem, welches viele Kritiker gesehen haben, tut sich schon in dem Moment auf, in dem die drei Dienerinnen der „Königin der Nacht“ anfangen zu singen, denn dies ist nicht die Art von Gesangsstil, die man in der Oper üblicherweise zu hören bekommt. Das klingt ein wenig so als wenn Mariah Carey oder Rihanna singt (bei allen dreien, aber in unterschiedlichen Tonlagen). Für den routinierten Operngänger ist das erschreckend. Außer, er ist bereit für Neues.

Auch das zuvor von Tamino gesungene „Zu Hilfe! Zu Hilfe!“ wirkt etwas schräg, könnte man sagen.

Ich denke mir jedoch, dass das alles gewollt war. Es ist ein niederschwelliger Zugang für Jugendliche in den Bereich der Opern – Musik. Zudem fand ich, der ich viele Einspielungen der Oper kenne, diese Variante interessant. Zugegebener Maßen verstand ich viel mehr als sonst, was da eigentlich gesungen wurde. Ein Blick ins Libretto war nicht nötig.

Überraschend ist bei diesem Ansatz, dass die später aufkreuzende „Königin der Nacht“ (wie auch Sarastro) durchaus so singen, wie man es von ihnen „erwartet“. Hier fehlt der „Mariah Carey“ – Ansatz. Vielleicht, weil es sich um so monumental berühmte Arien handelt, dass man ihnen nichts „antun“ wollte? Oder um den, nun in die Handlung gezogenen, jungen Zuschauer nun die „volle Dröhnung“ echter Opernmusik zuzumuten? Opernmusik kann, verstehe man mich nicht falsch, wundervoll sein, aber gerade der Einstieg ist oft mühselig. Für mich persönlich war es, nachdem ich mich sogar Teilen der 12 – Ton – Musik geöffnet hatte, die letzte Pforte der klassischen Musik, der ich mich – übrigens dank Mozart! – geöffnet habe.

So bietet dieser Film einen sanften Einstieg für Opern – Neulinge, der auf jeden Fall interessant ist.  Ob dies geklappt hat, können jedoch nur jene berichten, die den Film gesehen haben und seither auch Opernmusik streamen.

Leichte Veränderungen und Fazit

Aus dem „Schwarzen“ wurde ein „Diener“, denn Diesen heutzutage singen zu lassen „…weil ein Schwarzer hässlich ist!“, wie im Original von Schikaneder, wird heute so zurecht als so rassistisch empfunden, wie dies damals eben nicht der Fall war. Hier scheiden sich die Geister, jedoch ist ja längst klar, dass es sich hier nicht um eine Präsentation der Oper handelt, der es vor Allem um „historische Korrektheit“ geht! Sie soll zeitgemäß sein und daher ist die Entscheidung dieser Änderung vollkommen plausibel und angebracht.

Hätten es sich der Drehbuchautor Christopher Zwickler und Regisseur Florian Siegel leicht machen wollen, hätten sie einfach eine Bühnenadaption mit CGI – Effekten gedreht. Mit Topstars der Opernszene. Es hätte keinen böse Stimme gegeben. Naja, fast keine. Es gibt immer jemanden, der schimpft.

Aber stattdessen haben sie sich wirklich Gedanken gemacht, wie man „Die Zauberflöte“ für ein neues Publikum interessant macht. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Die größten Schwächen entstanden, meiner Ansicht nach, aus der Kürze des Films, da es eigentlich zwei Filme in einem sind. Ein 2- Teiler wäre mindestens eine gute Idee gewesen, aber heutzutage weiß man ja nie, ob es dann auch zu einem zweiten Teil gekommen wäre.

Längst sind Blu-Ray, DVD und Stream auf dem Markt, u.a. hier:

https://www.hugendubel.de/de/blu_ray/andrew_lowery_florian_sigl_jason_young_christopher_zwickler-the_magic_flute_das_vermaechtnis_der_zauberfloete_bd-44885942-produkt-details.html

GEWINNSPIEL: Star Trek: Prodigy – Erste Staffel auf Blu – Ray

„Star Trek: Prodigy“ folgt den intergalaktischen Abenteuern von sechs Teenagern, die sich auf der Suche nach einem besseren Leben ein verlassenes Raumschiff der Föderation geschnappt haben. Als totale Außenseiter wissen sie nichts über das Schiff, das sie beschlagnahmt haben – ein Novum in der Geschichte von Star Trek, aber im Laufe ihrer gemeinsamen Abenteuer werden sie in die Sternenflotte und die Ideale, die sie vertritt, eingeführt.

20 Episoden auf 4 Discs, also die gesamte erste Staffel, könnt ihr jetzt HIER gewinnen. Zum GEWINNEN einfach eure E-Mail und eure Adresse in die Kommentare schreiben, über die Ihr im Gewinnfall benachrichtigt werden wollt. Diese Daten werden NICHT freigegeben, werden also nicht offiziel lesbar sein. Ich ziehe daraus nur die Informationen, die ich zum Verlosen benötige.

Dieses 4-Disc-Set von Emmy® Award-Preisträgern Kevin und Dan Hageman („Trollhunters“) enthält über 2 Stunden Bonusmaterial*! *Bonusmaterial kann teilweise ohne Untertitel vorhanden sein. 20 Episoden auf 4 Discs

Episodenübersicht:
Disc 1
– Gesucht und gefunden – Teil 1 und Teil 2
– Sehnsucht nach den Sternen
– Traumfänger
– Der Killerplanet
– Kobayashi
– Erstkontakt

Disc 2
– Zeitphasen
– Rückkehr nach Tars Lamora – Teil 1
– Rückkehr nach Tars Lamora – Teil 2

Disc 3
– Asyl
– Schlafende Borg soll man nicht wecken
– Die ganze Welt ist eine Bühne
– Am Scheideweg
– Maskerade
– Präludium

Disc 4
– Der Geist in der Maschine
– Der Körpertausch
– Supernova, Teil 1
– Supernova, Teil 2

Bonusmaterial:
Kobayashi Maru, Trek-Tradition, Die erste Direktive, Die Protostar-Crew, Die Protostar, Geräte und Ausrüstung, uvm.at mir vier Blu-Ray-Sets zum Verlosen zur Verfügung gestellt! Mitmachen könnte sich also durchaus lohnen 😀

Ihr könnt hier die erste Staffel auf BD gewinnen! Wie, das steht oben im Text. Mitmachen könnt ihr bis zum 06.11., dann nochmal bis zum 18. November (es gibt zwei Auslosungen per Zufallsprinzip). Die / Der GewinnerIn wird per E-Mail benachrichtigt und erhält das Set auf dem Postweg binnen 1 – maximal 2 Wochen. 

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

 

GEWINNSPIEL – DK – Verlag: Star Wars: Timelines

Dank des DK Verlags könnt ihr hier das Buch „Star Wars: Timelines“ gewinnen! Schreibt einfach in die Kommentare, warum ihr das Buch haben wollt. Bitte gebt auch eure E-Mail-Adresse an. Die Kommentare werden NICHT freigeschaltet, sondern nur ich lese sie und werde dann nach dem Zufallsprinzip auslosen, wer gewonnen hat.

Einsendeschluss ist der 04. November 2023 um 0:00 Uhr. 

(c)DK, Disney - Star Wars Timlines

Wer mehr über das Buch wissen will, kann sich hier mein Review dazu anschauen:

Star Wars – TIMELINES – die ausführliche Star Wars Chronik!

VIEL GLÜCK und möge die Macht mit euch sein! 😀

 

 

 

Review zum 1989er Batman mit Keaton und Nicholson

Ja, wenn man mit einem Film / einer Serie etc. aufwächst, dann ist man geprägt davon und es kommt vor, dass man dann Filme / Serien etc. liebt und in der Gegenwart von jüngeren Zeitgenossen nur noch Verständnis mehr dafür erhält…

Ich bin Batmanfan seit ich … keine Ahnung … 7 Jahre alt war? Das war dann so etwa 1976. Also schon ganz schön lange. Als 1989 viel Wirbel um den Keaton – Batman – FIlm gemacht wurde, berührte mich das allerdings gar nicht. Im Gegenteil. Die großen Plakate mit dem Burton´schen Batzeichen auf den Litfasssäulen, die merkwürdigen Musikvideos von Prince, selbst der Trailer, fühlten sich für mich fremd an. Warum? Nun, ich wuchs mit dem Neal Adams (Comiczeichner) – Batman auf. Einem Batman, der athletisch ist und nicht quasi  (nur LEICHT übertrieben) unbeweglich in der Gegend herumsteht und wartet, dass jemand gegen seine Faust läuft, wie bei Keaton.

Aber das ist gar nicht mein Hauptproblem, dass ich mit diesem Batman – Film habe und hatte. Es begann vielmehr schon im Design. In einem Comic des Ehapa – Verlags, dass im Laufe der 1970er Jahre erschienen war, stand, „Gotham sei ein umgangssprachlicher Ausdruck für  New York“. Schon ehe ich dies las, stellte ich mir Gotham wie eine typische amerikanische Großstadt vor. Ja, hier und da fette, gothische „Wahrzeichen“, aber insgesamt vor Allem Hochhäuser und typische Stadtteile mit mehr oder eben weniger gutem Ruf. Das Film –  Gotham aus dem 1989er Streifen sieht von Anfang an aus als sei es für viel Geld in einer sehr großen Halle entstanden. Diese Stadt „atmet“ nicht, sie ist künstlich, fühlt sich nach Kaufhaus an. Im Nachfolger, „Batman Returns“, wird diese Künstlichkeit noch übertroffen (und so sehr verdreht, dass es wie eine eigene Kunstform wirkt).

Wir haben also steife Actionszenen und eine künstlich wirkende Stadt. Was habe ich noch zu monieren?

Jack Nicholson!

Versteht mich nicht falsch: Ich mag Jack Nicholson! Der Kerl war / ist ein großartiger Charakterdarsteller! Aber er war damals schon zu alt und ZU charismatisch als reale Person als das er einen guten Joker hätte abgeben können! Ein Bekannter, der den Film mochte, meinte einmal: „Das Geniale ist, dass er nur sich selbst spielen muss, um den Joker darzustellen.“ Joker, speziell der „gerade erst entstandene Joker“, war relativ jung. Eher ein 30, maximal 40 Jahre alter Mann. Nicholson war damals schon 52 Jahre alt! Und das merkt man ihm an. Es kümmert ihn nicht, er spielt an sich nicht schlecht, aber er hat den Joker ver“nicholson“t. Die Comicfigur verblasst in Nicholsons Gegenwart. Aber ist nicht genau das die eigentliche Aufgabe eines Schauspielers, einer geschriebenen Person Leben einzuhauchen? Hier ging das deutlich schief. Der Joker wurde zu einer wahrhaft blassen (Wortwitz!) Version von Jack Nicholson.

Auch Michael Keaton war / ist ein angenehmer Schauspieler. Ich persönlich finde aber nicht, dass er mit IRGENDEINER Comicadaption von Bruce Wayne auch nur entfernte Ähnlichkeiten teilt, aber gut, er war befreundet mit Tim Burton und ein großer Star. Grund genug, dass er die Rolle bekam. Aber Ähnlichkeit mit Bruce Wayne? Sicher nicht!

Tim Burton gefiel es wohl nicht, dass er sich in diesem Film so zurückhalten musste, und produzierte den „Nachfolger“ (der per se keiner ist) nur unter der Bedingung, schalten und walten zu können, wie er will. Das Ergebnis ist eine Art „Nightmare before Christmas“ auf Bat-Art. Ein gothisches Tim Burton Märchen, gemacht für die Fans von Burton, aber nicht (unbedingt) für die Fans von Batman. Burtons starker und sehr spezieller Stil schien schon im „Batman 89“ – Film durch und wurde spürbar gedrosselt. Dadurch war er aber trotzdem zu spüren!

Kurz und gut: Als Neal Adams – Batman – Fan und überhaupt Fan des Comic-Batman gab es für mich in diesem Film zu vieles, was nicht in mein Bild passte. Ich gab dem Film gerade erst erneut eine Chance, um mich erneut bestätigt zu sehen. Für mich ist dies leider nichts. Anders als die Nolan – Trilogie, die dem Original weit mehr huldigt und des aktuelle Reeves – Film (The Batman), der sich dann wirklich wie ein Comic anfühlt. Genau so sollte es aber doch sein?

Der Burton – Film von 1989 bot einer Menge Stars (inklusive Tim Burton) eine Bühne, um sich darzustellen, aber irgendwie kamen Batman und seine Welt dabei ein wenig zu kurz. Schlimmer wurde es nur noch in dem Nachfolger, der zwar eine, wenn nicht die beste, Catwoman / Selina Kyle aufbot, aber ansonsten Batman und seine Welt mehr oder minder ignorierte.

Gut war natürlich, dass Batman endlich einmal einen enrsteren Film bekam, der Mythos einen Aufschwung erhielt und einige Szenen im Film – wie jene in der Bathöhle oder auf der Wayne – Party im Wayne Manor, gefielen mir dennoch sehr gut. Und Keaton kann seine fehlende Ähnlichkeit mit dem Comic – Wayne leicht überspielen, auch das ist ein Plustpunkt. Wenn ich dann noch die geniale Musik von Danny Elfmann hinzunehme, komme ich auf 2,5 Punkte von 5.

Übrigens… ist das natürlich nur MEINE Meinung. Wer den Film liebt, … ist doch prima! Ich mochte und mag ihn leider nicht so sehr. Aber es gibt auch für mich genug Fledermäuse im Kino, im TV und in unzähligen Comics der Vergangenheit und Gegenwart 🙂


https://en.wikipedia.org/wiki/Neal_Adams

Robin & Batman – Der Weg zum Helden

Das Cover von „Robin und Batman“ sprach mich einfach an. Keine übliche Comic – Zeichnung war das. Der ganze Stil von Dustin Nguyen wirkt auf mich, wie „meisterhaft mit Buntstiften gezeichnet“ (ohne das ich eine Ahnung hätte, wie Nguyen diese Bilder erzeugt hat!).

Die Geschichte, die er hier mit dem Autoren Jeff Lemire erzählt, ist eine sehr persönliche. Das wird auch in jedem Panel deutlich. Die Zeichnungen bewegen sich auf einer Gradwanderung zwischen kindlichem und erwachsenem Stil, was auch perfekt zum Thema der Geschichte, die von einem 12jährigen Robin erzählt wird, passt. Er selbst befindet sich auf einer Gradwanderung.

Robin & Batman - Panini, DC

Robin & Batman – Panini, DC

Liebevoll – ironisch wird sein gemeinsames Leben mit Bruce „Batman“ Wayne und Alfred dargestellt. Wayne, der teilweise recht sture, in jedem Fall aber verschlossene Mann, der seine väterlichen Gefühle gegenüber Dick „Robin“ Grayson verbirgt oder sich auf recht plumpe und über- griffige Art, ihm zu nähern versucht. Robin erzählt die Geschichte. So erleben wir in erster Linie, wie es für ihn ist mit Batman und Alfred zusammenzuleben. Sogar die Art wie die Charaktere gezeichnet sind fangen wohl eher ein, wie er sein Bruce und Alfred sieht als wie sie in Wirklichkeit aussehen. Wenn ein Batman einen leichten Stoppelbart hat, weicht das deutlich von dem ab, was der Comicleser üblicherweise erwartet. Aber ist es andererseits zu erwarten, dass ein „realer“ Batman immer Zeit hätte, sich zu rasieren? Wohl eher nicht.

Robins Zusammenleben mit Bruce Wayne und Alfred im Wayne Manor (und in der Bathöhle) wird so gefühlvoll und stimmig, so real dargestellt, dass Robins Gewalttaten als Batman – Sidekick (und anderswo) so befremdlich wirken, wie sie es wohl in der richtigen Welt auch täten. Alfred erkennt, dass Dick immer noch ein Kind ist und kein Soldat, Bruce ist so hart gegen Dick, wie er es wohl auch gelernt hat, gegen sich selbst zu sein.

Ich hatte mir Batman / Bruce eigentlich immer reflektierter vorgestellt, aber das Ende dieser fesselnden Geschichte, die Dick unter Anderem eine Begegnung mit den Sidekicks der Justice League als auch mit Killer Croc beschert, bietet zum Ende eine so schöne Szene, dass ich mir überlegt habe, sie abzuzeichnen und mir irgendwo hinzuhängen.

Croc hat auch noch eine spezielle Bedeutung für Dick Graysons Biografie, aber ich will nicht vorgreifen. Mindestens ebenso wichtig wie der „Killer – Croc“ – Teil der Handlung ist die innere Reise, die Dick und Bruce antreten, während Dick darum bemüht ist, sich selbst zu finden und zu definieren. Eine Reise, die auch Bruce „Batman“ Wayne nicht unberührt lässt!

Ich habe noch nie zuvor einen Batman – Comic gelesen, der mein Herz erwärmt hat. Ich las kurzweilige, spannende, monumentale Batman – Storys, aber dies ist die erste, die mich auf dieser Ebene erreicht hat.

Vielleicht sogar, weil ich kein Jugendlicher mehr bin, finde ich diese Art der Erzählung unglaublich anziehend und spannend. Ich würde gerne eine Fortsetzung lesen, sollte es einmal eine geben, jedoch wirkt die Story in sich geschlossen. Ein kleiner Brillant in meiner Sammlung.

Batman – Der schwarze Spiegel

FAMILIÄRE ALBTRÄUME Batman und Commissioner Jim Gordon kämpfen unermüdlich gegen das Böse und den Wahnsinn in ihrer finsteren Stadt Gotham City. Doch die hungrige Metropole findet immer neue Wege, ihre Beschützer, ob mit Maske oder mit Marke, zu fordern: Ein skrupelloser Dealer verkauft Waffen und anderes aus dem Besitz von Superschurken, in der Lobby einer Bank wird ein toter Killerwal mit einem düsteren Geheimnis abgeladen – und dann werden Batman und Gordon auch noch von den albtraumhaftesten Kapiteln ihrer Familiengeschichten eingeholt… Die gefeierte, erste Batman-Saga von Bestseller-Autor Scott Snyder (BATMAN: DER RAT DER EULEN) sowie den Top-Zeichnern Jock (GREEN ARROW: DAS ERSTE JAHR) und Francesco Francavilla (BATWOMAN) in einem Sammelband.

(c) DC Comics, Panini – Batman: Der schwarze Spiegel

Infos zum Buch

Dieser fette Band (über 300 Seiten) wurde von Scott Snyder geschrieben und illustriert von Jock und Francesco Francavilla. Die hier enthaltenen Comics wurden ursprünglich von DC im Jahre 2011 veröffentlicht (DC Comics 871 – 881).

Das erste, was mir an diesem Buch auffiel, war das wirklich schöne Cover von Jock Francavilla. Mir war der Name zuvor kein Begriff, wie ich zugeben muss. Bei über 300 Seiten haben wir hier ein qualitativ gut gebundenes Softcover – Buch.

Story (nur wenig Spoiler)

Die Story ist etwas für alle Batman – Fans, die finstere Thriller und Bat – „Krimis“ mögen. Dick Grayson hat hier die Rolle des „Batman“ übernommen, da Batman bzw. Bruce Wayne gerade an seinem welteweiten Projekt „Batman Incorporated“ arbeitet.

Grayson stellt auch einen ganz anderen Batman dar. Einen Batman, der noch da ist, wenn Gordon mit ihm auf dem Dach spricht und sich einmal umgedreht hat, einen mitfühlenden Batman, der auf dem Weg zu seiner eigenen Identität als Batman mit Angst und psychischen Herausforderungen konfrontiert wird.

In der ersten Geschichte geht es um eine Schwarzmarkt – Bande, die der Meinung sind, es sei das „böse“, was den Unterschied von Mensch und Tier ausmacht. Es gibt seltsame Auktionen, wo man seltsame Dinge ersteigern kann. Gifte etwa oder jene Brechstange, mit der einst Jason Todd ermordet wurde…! Während einer Auktion, die er getarnt betritt, wird seine wahre Identität erkannt, er wird vergiftet und die alle Anwesenden stürzen sich auf den „Kerl“, der als „Batman“ entlarvt wurde, um ihn zu töten, wenn nicht schlimmeres.

Die Story ist spannend und führt einen langsam in Dick Graysons Leben als Batman ein, der u.a. mit Tim Drake und Oracle zusammenarbeitet. Das ist nicht der Batman, den man kennt, und wer genau so eine neuen Ansatz sucht, wird hier eine erfrischende Neuinterpretation finden. Die Story ist hart und nichts für Kinder.

Die Zeichnungen sind beeindruckend, wenn auch nicht so künstlerisch wie die eines Lee Bermejo. Aber das sind ordentliche und zuweilen sehr beeindruckende Comic – Zeichnung.

Die folgende Story ist meiner Meinung nach künstlerisch ansprechender. Hier geht es darum, dass der psychopathische Sohn von Jim Gordon eingeführt wird. Man erfährt, teils in Rückblenden, etwas über das Familienleben der Gordons, über die Therapie von James Gordon Jr. und das ihm allseits entgegengebrachte Misstrauen.

Auch eine Joker – Story darf nicht fehlen. Dieser ist (mal wieder) aus Arkham Asylum ausgebrochen…

Gen Ende kommt die Handlung noch einmal auf James Gordon Jr zurück, der sich als extrem gefährlich herausstellt.

Unser James Gordon, der Vater von Barbara und James Jr., findet irgendwann heraus, dass dieser Batman ein anderer ist. Nun, er kennt den „Wayne – Batman“ ja auch ziemlich gut 🙂

Einschätzende Gedanken

Ich mag ja eher die Comics, wo Bruce Wayne Batman ist. Andererseits hat es mich doch gereizt zu schauen, wie der erste Robin so als Batman zurecht kommt. So ist dies eine moderne, kreative Fortführung der „klassischen“ Batman – Storys.

Die Geschichten selbst empfand ich teilweise als wirklich sehr düster und brutal, was aber „Geschmackssache“ ist. Der Ton hat sich in dieser Hinsicht in den letzten Jahrzehnten ohnehin in Richtung „eher brutaler“ verändert. Ich kann damit leben, aber nötig ist das meiner Ansicht nach nicht immer. Gerade, weil die Künstler, die hier gezeichnet haben, wissen, was sie tun und ihre Bildsprache sehr stark ist.

Viele Panels sind „gut / okay“, dann aber stechen manche auch deutlich hervor und zeigen, was in den Jock und Francesco Francavilla steckt.

Ich hatte gehofft, die Story würde mehr zusammenhängen, aber die Verbindungen der einzelnen Geschichten ist eher lose,  also im Vergleich zu z.B. „Long Halloween“ oder „der Kult“.

Wer Dick Grayson als einen etwas anderen Batman erleben will und sich dem modernen „Batverse“ nähern will, kann hier getrost zugreifen. Die Geschichten sind recht spannend, die Zeichnungen gut bis sehr gut. Wer eher auf Bruce Wayne´s Batman steht, sollte sich lieber „Der Kult“, „Das lange Halloween“ etc. kaufen.

Ich, als Wayne-Fan, habe es nicht bereut, diesen Blick über den Tellerrand gewagt zu haben.

Kolumne: Meine Meinung zu aktuellem Star Wars

Das hier ist nur meine persönliche Meinung zu dem, was aktuell an der „Star Wars“ – Front passiert. Ich bin ein Fan der ersten Stunde. Star Wars war einmal GROSS. Mit „groß“ meine ich, dass man sich nicht fragte, OB man sich den neuen Star Wars Film ansah, sondern wo und WIE OFT. DAS war Star Wars. „Eine neue Hoffnung“, „Das Imperium schlägt zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ war einfach episch, ohne das dieses Wort damals jemand verwendet hätte.

Die große Wartezeit bis zu den Prequels zog sich gefühlt unendlich in die Länge und ja, die waren nicht genau das, was „Fan“ (oder ich zumindest) wollte, aber verdammt, ja, da war wieder der lange Text am Anfang und die triumphalen Klänge von John Williams und da war ein junger Obi-Wan und dort ein junger Yoda.

Star Wars hatte immer noch eine immense Zugkraft. Die Marke war viel, viel wert und so musste auch „Disney“ tief in die Taschen greifen, um die Marke abzukaufen.

Weit über 4 MILLIARDEN Dollar!

Viele haben sich damals lustig gemacht. Disney könne kein „Star Wars“, die neuen Star Wars Charaktere hätten sicherlich Enten-Gesichter bla bla bla. Dann kam „Das Erwachen der Macht“ und ist bei „rotten tomatoes“ immer noch auf Platz 2, hinter „Das Imperium schlägt zurück“. Der Film fühlte sich extrem stark nach Star Wars an. Ihm wurde wenig Originalität vorgeworfen, eine zu große Orientierung an „A new hope“. Mag alles sein, aber das war dennoch STAR WARS, einer von diese Filmen, von denen man sich nicht fragte, ob man ihn sieht, sondern wie oft!

Für „Erwachen der Macht“ legte sich „Disney“ damals auch echt ins Zeug. Man wollte partout nichts falsch machen, spielte vielleicht ein wenig zu sehr auf Nummer Sicher, aber es zahlte sich aus. Dann folgte der erste Fehler, den „Disney“ gemacht hat. Obwohl sich Kasdan und Abrams eine übergeordnete Story überlegt hatten (und mal ehrlich: Wer beginnt eine Trilogie ohne zu wissen, was am Ende dabei rauskommen soll, ohne eine komplette ! Vision dessen, was man erzählen will?) lies man Rian Johnson schalten und walten, wie er wollte. Dieser eine Film, Episode VIII, wurde zum Zankapfel unter den Fans, spaltete diese gewissermaßen und sorgte dafür, dass am Ende die gesamte Sequel – Trilogie nicht wie „aus einem Guss“ wirkte. (Meiner Meinung nach besteht sie aus drei Teilen, die für sich sehr gut sind, aber zusammen nur bedingt funktionieren).

Dann folgte der nächste Fehler. Wurde „Force awakens“ nocht stark umworben und lief für „The last Jedi“ noch einige Zeit lang Werbung, wurde „Solo“ kaum noch beworben. Und statt diesen nächsten Teil, wie es zwischen 2015 und 2017 der Fall gewesen war, in der Vorweihnachtszeit (von 2018) zu zeigen, schmiss man ihn schon im Sommer auf dem Markt, kein halbes Jahr nach dem kontrovers diskutiertem achten Teil der Skywalker – Saga. Manche mieden den Film alleine schon wegen ihrer Enttäuschung von Episode VIII, der ein recht ungares Drehbuch hatte und mit den etablierten Charakteren (-> z.B. Snoke, Finn und Phasma) inkoherent und nicht adäquat umging.

Ich weiß noch, dass der (Mit-)Verantwortliche für den Mißerfolg von „Solo“, Bob Iger, später zugab, sie wären damals zu gierig geworden, meinten, sie könnten mehrere Filme im Jahr bringen. Er sah den Fehler ein.

Das Ergebnis? Keine Kinofilme mehr, dafür mehrere SERIEN im Jahr! Ihr seht die Ironie, oder? Sich für „zu gierig“ halten, wenn man zwei FILME im Jahr bringt, um STATTDESSEN MEHRERE Serien im Jahr zu bringen?

Dave Filoni´s Serien werden von vielen sehr geschätzt, aber hier geht es ja um meine persönliche Meinung. Ich halte fast alle Serien, seit dem „Mandaorianer“, für nett: Sie tun keinem weh und sind recht belanglos. Sie bringen etwas Star Wars Ambiente ins Wohnzimmer. Von der erschütternden Wirkung eines Star Wars Films in den 1980ern bleibt jedoch nur noch ein leichtes Lüftchen. Genau dies ist aber, abgesehen davon, dass „Grogu“ das Kleinkind-Schema mehr bedient als IRGENDEIN anderer Disney-Charakter, abgesehen vielleicht vom Zwerg „Seppel“ aus „Schneewitchen“, meiner Meinung nach der Anfang vom Ende.

Wenn heute eine neue Star Wars Serie gestreamt wird, fragen sich (in meinem Bekanntenkreis)  immer mehr, OB sie sich das ansehen und nicht – wie in „zivilisierteren“ Tagen – wie OFT sie sich die Serie („Star Wars“) ansehen wollen. Man kann ihnen dies auch nicht verdenken! Die meisten der Star Wars Serien (außer „Andor“) sind einfach zu beliebig, zu nett, zu belanglos. Langsam erzählte Geschichten mit wenig Handlung. Filoni hätte aus „Empire“ eine Serie mit zehn Staffeln gemacht, so langsam wie er erzählt…

Andor war bisher die einzige Ausnahme. Warum? Weil sie einen enormen Impact hat. Man merkt sich die Serie! Sie schenkt der gesamten Star Wars Saga einen Einblick ins Imperium (und die Rebellion in gewisser Weise), den man Kindern nicht zeigen würde. Dadurch wirkt das Imperium in allen anderen Filmen viel bedrohlicher und auch der Film „Rogue One“ profitiert davon.

Die Marke „Star Wars“ wird immer weiter entwertet, wird immer mehr nur eine von vielen Serien, die man sich vielleicht von der Couch aus ansieht und dabei auch mal einschläft. Es ist nicht mehr das große, triumphale, wuchtige Star Wars meiner Kindheit. Schlimmer als nie wieder Star Wars zu sehen ist es zuzusehen, wie Star Wars zu einer Serie unter vielen wird.

Dabei hatte Disney mit allen Filmen bis zu Episode IX auch manches sehr richtig gemacht und für manch schönen Star Wars Moment gesorgt. Der 1x im Jahr Rhythmus hatte sich eingespielt…

Aber gut, alles hat seine Zeit. Ich bin froh, dass ich als Kind das „echte, wuchtige Star Wars“ erlebt habe, zu einer Zeit als man noch Angst vor einem Darth Vader hatte und sich jene weit entfernte Galaxie neu, bedrohlich, aber auch unendlich anziehend angefühlt hat, in all ihrer Inperfektion.

Für mich persönlich endete „Star Wars“ (neben „Andor“) mit dem Ende der Skywalker – Sage und somit mit Episode IX. Ich kenne die gespaltenen Meinungen dazu, aber dazu stehe ich.

Am Ende ist das alles auch eine Frage des Gefühls, was sich für einen richtig (in diesem Fall „nach Star Wars“) anfühlt.

Zuküftige Generationen, die mit dem Streamen der Serien aufwuchsen, werden bei „Star Wars“ an Tage, Nachmittage oder Nächte vor dem TV denken und das es noch so viele andere tolle Serien gab und das man manche Star Wars Serie nicht mal zu Ende geschaut hat, weil es so spannend dann doch nicht war.

Schade!

Sherlock Holmes 58 – Das Musikzimmer – TITANIA Medien

Als ich den Titel der Folge 58 aus der bei Titania Meiden erschienenen Sherlock Holmes Serie las, musste ich lächeln. Ich fühlte mich an alte Zeiten erinnert, in denen meine ganze Familie miteinander „Cluedo“ gespielt hat, jenes bekannte und vielleicht erste aller Detektiv – Gesellschaftsspiele, denn auch dort gibt es ein „Musikzimmer“.

Die Atmosphäre des Hörspiels erwartet einen auch im entsprechenden Ambiente. Ein Herrenhaus, eine interessante Gesellschaft. Man isst und trinkt und unterhält sich vor einem großen Kamin, während sich draußen in der Nacht ein tobendes Gewitter entlädt. Unter den Gästen befinden sich, wie sollte es anders sein, Mr. Holmes und Dr. Watson. Einen Anlass für ihre Anwesenheit gibt es, neben einer gewissen Bekanntschaft mit den Crawshams, nicht. Noch nicht.

Sir John Crawsham, der Gastgeber (gesprochen von Hans Bayer), beginnt schließlich, ganz passend zum Gewitter, von Gespenstern zu erzählen und von einem Geheimgang, den es in dem alten Gemäuer geben soll. Die Atmosphäre der ersten Minuten ist angenehm gruselig. Ich fühlte mich an alte Basil Rathbone Verfilmungen erinnert, wie „Gespenster im Schloß“ oder „Das Haus des Schreckens“.

(c) Titania Medien - Sherlock Holmes: Das Musikzimmer

(c) Titania Medien – Sherlock Holmes: Das Musikzimmer

Wirklich unangenehm wird es, als in der Nacht ein Gast und Familienmitglied der Crawshams zu Tode kommt. Ein schrecklicher Unfall, wie es scheint, aber Holmes ist sich da – im Vergleich zum hinzugezogenen Arzt und der örtlichen Polizei – ganz und gar nicht sicher.

„Das Musikzimmer“ sollte man sich anhören, wenn ein herbstlicher Wind um das eigene Haus weht. Es ist hervorragend geeignet, um sich damit gruseln zu lassen, während Sherlock Holmes mit seinem klaren Verstand mehr sieht als alle anderen und auch die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen vermag.

Da Basil Rathbones Holmes mein erster „Holmes“ war, haben gruselige Sherlock Holmes Geschichten, wie „Der Hund der Baskervilles“, einen besonderen Stellenwert bei mir. Ich mag es einfach, wenn übernatürliche Mächte ihre Hand im Spiel zu haben scheinen, jedoch postum alles genau erklärt werden kann. Ähnlich ist es hier.

Dichte Atmosphäre, gute SprecherInnen, ein fulminanter Klangteppich und passende Musik runden dieses gruselige Sherlock Holmes Hörspiel ab.

Eine Hörprobe und eine Bestellmöglichkeit gibt es hier:

Folge 058: Das Musikzimmer

Batman: Damned – eine Beurteilung

Klappentext

Dieser Batman-Comic sorgte für Furore! Der Dunkle Ritter erwacht blutüberströmt in einem Krankenwagen und erfährt, dass er seinen Erzfeind, den Joker, umgebracht haben soll! Zusammen mit John Constantine und anderen okkulten Gestalten macht er sich auf die Jagd nach der Wahrheit und dabei kommt einiges über den jungen Bruce Wayne ans Licht …

Was ich über Batman: Damned denke

Batman: Damned ist wohl der schönste Alptraum, den ein Batman – Fan lesen kann. Lee Bermejo macht aus dieser düsteren, übernatürlichen Horrorgeschichte in einem alternativen Gotham ein optisches Meisterwerk. Alleine die fast fotorealistische Schönheit der Bilder hat mich dazu gebracht, Seite um Seite weiterzublättern.

John Constantin, der mir bis zu diesem Comic kein Begriff war, ist – laut Wikipedia – „Betrüger, Exorzist und Zauberer“ und wurde von Alan Moore, Steve Bissette und John Totleben erschaffen. Seine trockenen Kommentare zu dem, was ich „las“, waren der zweite Grund für mich, diesen Comic weiter erkunden zu wollen.

Worum es geht, das ist nicht so einfach zu sagen. Nur so viel: Batmans Herz steht still, aber irgendwie erwacht er dann doch in einem Krankenwagen und wehrt sich unter Körpereinsatz dagegen, dass ein Sanitäter ihm die Maske abnimmt, um ihn besser verarzten zu können.

Jedenfalls versucht Batman im gesamten Comic herauszufinden, ob er den Joker getötet hat und was überhaupt passiert ist, wobei ihm äußerst unangenehme ZeitgenossInnen über den Weg laufen, wie z.B. Deadman, der in fremde Körper schlüpfen kann (genialste Zeichnungen auch hier wieder von Lee Bermejo!) und Zatana (eine mächtige Magierin), mit der der sehr junge Bruce Wayne eine ganz eigene Verbindung hat. Auch eine Begegnung mit der deutlich gestörten Harley Quinn erwartet einen…

In Rückblenden wird gezeigt, dass sich die liebevollen Eltern von Bruce Wayne sich wohl gar nicht so großartig verstanden haben und jene schicksalhafte Nacht, die aus Bruce Wayne Batman erschaffen hat, erhält eine neue Deutung…

Ich sage es frei heraus: Ich musste einen Teil des Inhalts im amerikanischen Wikipedia nachsehen, denn obwohl ich die Story  (von Brian Azzarello) gelesen habe, war sie mir zu wirr, zu wenig fokussiert. Aus erzählerischer Sicht wurde hier vieles falsch gemacht, behaupte ich. Es gibt keine klare Linie, die logisch von A nach B und dann nach C führt, sondern die ganze Story ist tatsächlich so wirr wie ein Alptraum, von dem man mit Herzklopfen aufwacht und sich später sagt: „Was habe ich da für ein verrücktes Zeug geträumt?“ Andererseits: Vielleicht soll es sich ja genau so anfühlen?

„Batman: Damned“ hat definitiv als künstlerisches Erzeugnis eine klare Daseins – Berechtigung und sei es nur aufgrund der Bilder von Lee Bermejo. Aber auch die Geschichte, mit ihrem sehr Fantasy- / Horror– lastigen Ansatz, macht diesen Comicband zu etwas Besonderem und gehört in jede Bat-Bibliothek.

Bitte geht nicht davon aus, dass ihr „Damned“ (auf Anhieb) komplett verstehen werdet, aber wundert euch auch nicht, wenn er euch dennoch „einsaugen“ wird und ihr nicht von ihm lassen könnt, bis ihr die letzte überraschende Szene und den letzten wirren Twist gelesen habt.

Kaufen könnt ihr den Sammelband u.a. hier:

Bei Panini Comics bestellen…

Typ: Sammelband
Verlag: Panini
Zeichner: Lee Bermejo
Autor: Brian Azzarello
Charaktere: Batman, John Constantine, Joker
Format: Softcover
Kategorie: Comics
Marke: Batman
Seitenzahl: 180
Storys: Batman: Damned 1-3
Thema: Superhelden

(Tabelle mit Inhalten von https://paninishop.de/batman-superhelden-comics/batman-damned-sammelband-dblcol001)

Fotos: (c) DC Comics, Panini

Paul Dini: Dark Night – eine wahre Batman – Geschichte

Paul Dini wurde völlig unerwartet und grundlos zusammengeschlagen und musste dabei sprichwörtlich Todesängste ausstehen, während er gerade kurz davor stand am „Batman Animated“ Kinofilm „Batman und das Phantom“ zu arbeiten.

Der Comic zeigt uns so bildhaft, wie das nur im Comic – Genre möglich ist, wie Paul Dini im wahren Leben daraufhin zunächst versucht, sich zu betäuben, sich nicht mit dem psychischen Schmerz, der eigenen vermeintlichen Schwäche und sogar einem gewissen Selbsthass auseinanderzusetzen. Verdrängung ist angesagt. Das klingt nach krassem Stoff und in gewisser Weise ist es das auch.

Doch Paul Dini weiß diese sehr persönliche Geschichte in ansprechende Bilder zu kleiden, die es einem leicht machen, diesen schweren Stoff zu verdauen. Und dann sind da noch die uns vertrauten Batman – Charaktere…

Der eigentliche Clou dabei ist nämlich, dass Paul Dini schon sehr lange vor diesem Vorfall mit den eigenen fiktiven Freunden (und Feinden) im Kopf herum lief, mit ihnen innere Gespräche führte und durch sie diverse Aspekte von allen möglichen Dingen, die in seiner realen Welt geschahen, betrachtete. Nun wurden seine inneren Selbstgespräche (u.a. mit Batman, dem Joker, dem Riddler usw.) ein Weg zu sich selbst, ja, ein Weg, sein Trauma zu verarbeiten.

(c)Panini, DC, „Dark Night“ – eine ungewöhnliche Story

So werden wir Zeuge, wenn Batman Paul danach fragt, warum er an dem Abend nicht einfach die Straßenseite gewechselt hat, wo er schon kein Kämpfer ist, während der Joker, TwoFace und Co. sich an seinem Leid weiden und ihm nur wenig Verständnis entgegenbringen… Und dann ist da noch Harley Quinn (die Paul Dini mit Bruce Timm erschaffen hat), die einfach mal wieder Spaß haben will und nicht nur brütend herumhocken möchte… In Wahrheit sind dies wohl alles innere Anteile von Paul Dini, der uns hier einen ehrlichen, höchst persönlichen Blick in sein Seelenleben gibt.

Der durch viele bekannte Personen hochgelobte Comic (u.a. Joker – Synchronsprecher und Jedi – Ritter Mark Hamill findet anerkennende Worte!) ist sehr unterhaltsam. Aber er ist auch lehrreich, denn beim Lesen denkt man unwillkürlich über sich nach. Wie hätte ich reagiert? Kenne ich dies und das vielleicht so oder anders auch von mir selbst, was Paul Dini da beschreibt?

Gute Batman Comics können dafür sorgen, dass man nicht nur gut unterhalten wird, sondern auch versteht, was diesen oder jenen dazu brachte und machte, was er oder sie ist oder tut. Einige dieser besonderen Comics schaffen es sogar, einen noch lange zu beschäftigen. Bei „Dark Night“ war das der Fall bei mir.

Dieser Ausnahme – Comic hat – auf eine völlig andere Weise – alles, was ein guter Batman Comic braucht und schlägt dabei eine Brücke zwischen Comic – Fantasy und Realität. Unterhaltsam, lehrreich und faszinierend.

Die besten Geschichten schreibt das Leben 😉

Als Fan der Fledermaus sollte man sich diesen besonderen Comic nicht entgehen lassen!

Dark Night bei Panini bestellen…