Warum die Macht in „Last Jedi“ die Macht aus „Empire“ ist…

Das Internet macht manches schwieriger. In den 80iger Jahren kam ein Film in die Kinos, ohne vorher hochgelobt oder niedergemacht zu werden. Es gab keine zig-tausend Blogs (wie diesen hier), sondern vor Allem gab es ein tolles Ereignis: Den Kinobesuch. In einer Zeit zumal, in der es im Fernsehen KINOfilme nicht gab. Die ARD begann irgendwann einmal damit, James Bond – Streifen zu feiern und mit Sat.1 kam dann sogar mal ein Star Wars Film ins heimische Wohnzimmer. Nicht auf Super-8, nicht auf Video, sondern wirklich gesendet von einer Werbeanstalt, entschuldigung, Fernsehanstalt, aber eben mit Werbeunterbrechungen.

Kinofilme hatten damals so etwas wie Territorial-Hoheit. Wer einen Film per se nicht mochte, sah ihn sich nicht an, wer von einem Film enttäuscht wurde, konnte das nur mit dem natürlichen Sozialnetzwerk – seinen Freunden – teilen. Es gab keine „Welle“, keine Aufrufe, den Film zu streichen oder ähnlichen extremen Blödsinn.

Ohne Internet war ein Film nur ein Film. Ein Star Wars Film war etwas mehr als das, aber letztlich auch „nur“ ein Film. Von einem zum anderen Teil vergingen stets an die 2 Jahre!

Wir leben nun aber im Jahre 2017 und jede Schmeißfliege kann ihr Gedankengut verstreuen. Jeder Kinobesucher und sogar Leute, die nie in einem Film waren, können nun in Videos und auf Blogs (wie diesen hier) ihre Meinung kundtun.

Für mich ist das  mit den Blogs ein Segen. Ein Segen für den ich den eben beschriebenen „Fluch“ akzeptieren kann und – seien wir ehrlich – auch muss. Was ich schreibe wird und kann ja auch nicht jedem da draußen gefallen. Soll es auch nicht, denn dann wäre ich meinungs-los.

In letzter Zeit lese ich öfter, George Lucas sei mit der Darstellung der Macht im „letzten Jedi“ sicherlich unzufrieden. Ich denke das nicht. Und wisst ihr auch warum ich das nicht denke? Weil Yoda in Episode V es schon sagt: Die Macht fliest durch alle lebenden Geschöpfe!

Der Fokus der bisherigen Filme lag zwar immer auf den Skywalkers, aber das ändert ja nicht die Natur der Macht! Nur, weil es einen berühmten Autoren gibt, hieße das nicht, er besäße das Recht auf Tinte und nur, weil es einen sehr guten Sänger gibt, gehören ihm nicht Mozarts Arien. Die Macht gehört nicht den Skywalkers, ja, sie gehört nicht mal den Jedis an sich. Diese Aussage wurde nie explizit gesagt, aber auch nie verneint und – sie passt zu Meister Yodas Lehre von der Macht: Sie fließt durch alle lebenden Geschöpfe!

Warum sollte das also George Lucas wütend machen? Er selbst schrieb es Yoda in den Mund, das es so ist.

 

 

 

Star Wars – Die letzten Jedi – Poster-Kalender von HEYE

Während die bekannten Illustrationen zu „Das Erwachen der Macht“ eher gezeichneter Natur waren, kam zu „Episode VIII“ auch ein schöne Foto-Kalender heraus, der es beinahe auf Poster-Größe bringt.

Ich persönlich konnte Episode VIII erst in  2D  so recht genießen, weil hier das Können von Rian Johnson und seinen Kamera-Leuten so recht zum Ausdruck kam. Wie schön haben sie zum Beispiel das rauhe Inselklima von Ahch To für die Kamera festgehalten!

Ein schöner, großer Kalender zur achten Episode erschien bei HEYE und ist beispielsweise hier….

https://www.amazon.de/Star-Wars-Episode-VIII-Posterkalender/dp/3840156742/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1514492260&sr=8-1&keywords=star+wars+posterkalender+2018

… (noch) für rund 17 EUR zu haben.

Ich füge noch Kostproben der großformatigen Motive (der Kalender hat die Maße 34,4 x 1,2 x 44,6 cm) bei. Mir gefällt der Kalender sehr gut, aber mir gefiel ja auch der Film sehr gut 😉

(c) Disney (c) Lucasfilm

Drei plus Eine Erfahrung

Heute ist Heiligabend. Genauer: Der 24. Dezember 2017, früh morgens. Naja, so früh auch nicht. Es ist 08:11 Uhr und draußen ist es immer noch recht dunkel, was auch an dem durchweg bedeckten Himmel liegen mag.

Erfahrungen über Texte zu überliefern ist vielleicht sinnlos. Vielmehr erscheint es mir so, dass man selbst die Erfahrungen machen muss. Wäre das anders, würde unsere Welt anders aussehen. Die Kriege der Welt alleine hätten dann ausgereicht, weil genug über das Elend der Kriege weitergegeben wurde, um weitere zu verhindern. Aber es gibt sie immer noch. Auf dem Gebiet sind leider recht beschränkte Männer am Werk, aber das ist ein anderes Thema…

Trotzdem möchte ich hier drei (plus eine) Erfahrungen mit euch teilen.

I.

Die erste Erfahrung ist das „Leben im Hier und Jetzt“. Ekkhard Tolle, Buddha, der Dalai Lama…. viele Autoren und Geistliche haben darüber schon geschrieben. Es ist die eine Wahrheit, die zu mehr Glück führen kann. Genauer gesagt… das möglichst bewusste Leben in der Gegenward minimiert Ängste, die nur im Kopf da sind, weil man sich dessen bewusst wird, dass sie nur im Kopf da sind, wenn man im Hier und Jetzt lebt.

Das Leben im Hier und Jetzt sorgt in Guten Zeiten dazu, dass man das Leben „aufsaugt“, wo es am süßesten ist und weiß, dass etwas zu tun ist, wenn es sich mal nicht so toll anfühlt. Bewusstes, gegenwärtiges Leben führt zu der intensiven Erfahrung namens Leben. Man kann auch sehr unbewusst leben, das wäre dann das Gegenteil. Wird von vielen bevorzugt.

II.

Wenn ich mir meine Eltern vor meinem geistigen Auge vorstelle, sehe ich, wie wenig sie wohl als Kinder einst wertgeschätzt wurden. Dabei waren ihre Eltern nicht mal „schlechte“ Eltern, sie waren nur Produkte ihrer Zeit. Wie wir alle.

Dennoch ist von dem Denken, sich selbst nicht so wichtig zu finden, aber anderen, fremden Menschen viel Bedeutung beizumessen, noch viel in unserer Zeit zu finden. Es gibt in meiner Familie ältere „Mitglieder“, deren Lebensmotto darin besteht, sich für andere aufzuopfern, weil das „edel“ ist, aber für sich selbst nicht da zu sein.

Wer aber für sich selbst nicht da ist, kann das auch nur begrenzt für andere! Wer sich selbst liebt (ich meine keine Egozentrik) und wertschätzt, wer also in seinen Selbst-wert investiert, aufmerksam und liebevoll (auch im Gedanken!) zu sich selbst ist, kann auch besser lieben und wer sein eigener „bester Freund“ wird, gerät nicht so schnell in Abhängigkeiten zu anderen.

Viele meiner Beziehungen gestalteten sich jahrelang so, dass ich mir von der potentiellen Partnerin erhoffte, sie möge mir das an Liebe schenken, was ich mir selbst nicht geben kann. Viele denken so. Frauen wie Männer. Und es funktioniert nicht. Wer sich selbst liebt, kann ehrlich lieben und geliebt werden (das dann auch annehmen). Selbstliebe macht auch unabhängig.

III.

Das ist meine jüngste „Baustelle“. Euch davon zu erzählen ist ein wenig unaufrichtig, weil ich hier selbst noch Erfahrungen sammele, aber ich habe bereits ein paar gemacht: Akzeptanz! Annehmen! Loslassen!

Stressfreier lebt man auf jeden Fall, wenn man nicht zu abhängig davon ist, dass das Leben so wird, im Detail wie im Groben, wie man es sich vorgestellt hat. „Das Leben ist das, was passiert, während du damit befasst bist, eigene Pläne zu schmieden.“ Sinngemäße sagt John Lennon damit viel über die Natur des Lebens, deren immerwährende Eigenschaft die Veränderung ist. Wer sich  – während er im Hier und Jetzt lebt und sich selbst wert schätzend zur Seite steht – darauf einlassen kann, dass das einzig sichere das ist, was just im Moment passiert und ansonsten alles im Fluss und ohne Garantie ist, sieht das Leben meiner Ansicht nach realistischer, wird flexibler und lernt auch, aus unerwarteten Änderungen noch das Beste zu machen, so weit möglich.

IV.

Manchmal weiß ich nicht, was ich glauben soll. An einen Gott, der Kinder an Krebs sterben lässt usw. ? An nichts?  An Buddha?

Ich bin weit davon entfernt, „Gott“ zu verstehen, aber bin mir über eines sicher: „Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde als unsere Schulweisheit sich träumen lässt!“

 

Eine Sherlock Holmes Weihnachtsparodie

Das Geheimnis der schwarzen Witwe

eine Sherlock Holmes Weihnachtsparodie

von Matthias Wieprecht 

Ich muss gestehen, dass meine Nerven noch lange nach dem zweiten afghanischen Krieg angeschlagener waren als es mir lieb gewesen wäre. So gab es Zeiten, in denen mich die Schrecken jener grausigen Epoche meines Lebens einholten, was sich in Alpträumen in der Nacht und einer geschwächten Konstitution am Tage bemerkbar machte. Sherlock Holmes begann mir jedoch schon damals, am Anfang unserer Freundschaft, langsam zu einem Anker zu werden. An seinen Fällen teilzuhaben, wurde mehr und mehr Sinn meines Lebens, neben meiner später gut florierenden Praxis.

Es war kurz nach einer jener Phasen nervlicher Schwäche und zudem noch sehr kurz vor Weihnachten als ich eines Abends aus einem bitterkalten Schneegestöber kommend, in das heimleige Wohnzimmer unserer gemeinsamen Behausung trat.

Bald schon gönnte mir ein Glas Sherry, legte meine Beine hoch und nahm mir den Roman, der an meinem Platz vor dem Kamin auf dem Beistelltisch lag. Sherlock Holmes saß mir mit geschlossenen Augen gegenüber und döste vor sich hin. Ich begann darüber nachzusinnen, wie es einfache Freuden vermögen, das Leben doch nahezu perfekt zu machen. In der Tat waren nicht Reichtümer, sondern solche Augenblicke wie hier, die das Leben lebenswert machten. Ich Empanada Dankbarkeit für die friedliche Ruhe, dafür, fernab von jeglichem Kriegsgetümmel und den Schreien verletzter Kameraden, verwöhnt im warmen zu sitzen, während der kalte Ostwind gegen unsere Scheiben drückte. Ich seufzte wohlig – und wurde mir – überrascht! – des Kopfschüttelns von Sherlock Holmes gewahr, der mit halb geöffneten Augenlidern begann zu sprechen:

Sie sind ein Romantiker, Watson, das steht einmal fest“, sagte er. „Aber“, dabei entzündete er seine Pfeife, „ich finde es hier auch viel gemütlicher als da draußen. Speziell seit Mrs. Hudson Holz aufgelegt hat. Bevor sie fragen: Ich folgte ihrem Blick, auch, wenn sie mich schlafend wähnten und außerdem kenne ich sie ein wenig. Das hat für die Folgerungen gereicht, dass sie gerade im Gedanken die Behaglichkeit unserer Wohnung preisen.“

Nun, dann ist es wohl so. Doch hat das nichts mit Romantik zu tun.“ stellte ich nüchtern fest und blickte etwas brüskiert zum Fenster, vor dem der Schnee in Massen vom Himmel segelte. Unvermittelt dachte ich an Jane Combridge, weil ihr kleiner, anmutiger Schattenriss zwischen Fenster und Sekretär meine Aufmerksamkeit erregte. Jane war einst meine Verlobte gewesen. Eine Krankheit hatte sie viel zu früh aus meinem Leben gerissen, was mich dazu veranlasst hatte, mich Hals über Kopf in den Krieg zu stürzen. Unreife der Jugend! Vor meinem inneren Auge dachte ich an gemeinsame Picknicks und Wanderungen, die wir unternommen hatten. Im Gedanken an Jane flammte in mir abermals der Wunsch nach einer Frau auf. Wie hätte ich ahnen können, dass sie mir in Gestalt von Mary Morstan schon so bald begegnen würde?

Und wieder schüttelte Holmes mürrisch den Kopf.


„Einer Frau doch wohl nicht?“


Ich setzte mich auf.


„Wieso eigentlich nicht?“ antwortete ich und fragte mit Absicht nicht danach, wie er schon wieder meine Gedanken erraten hatte. Damals glaubte ich noch, dass er oft rät. „Was haben sie gegen die Vorstellung einer schönen Beziehung, vielleicht sogar einer Ehe? “

Och, nichts, eigentlich. Nur … ich dachte, sie wollten Ruhe und Frieden? Natürlich sehen viele Frauen bezaubernd aus mit ihrem Lächeln und ihrem ganzen Erscheinungsbild. Nüchtern betrachtet sind Frauen in der Regel äußerst verschlagen. Jedenfalls ist das meine Erfahrung. Tun sie, was sie wollen. Was mich betrifft: Dieses Kapitel in meinem Leben ist erledigt.“


Sherlock Holmes all zu schlechte Meinung den Frauen gegenüber wurde mir im Laufe der Zeit zur Selbstverständlichkeit, da ich ihn immer besser kennenlernte, doch am Anfang brachte er mich damit oft zur Weißglut. Dieses Mal ignorierte ich seine abfälligen Bemerkungen absichtlich, da er mich neugierig gemacht hatte. Würde er mir aus jenem „erledigten Kapitel“ seines Lebens berichten? Das fragte ich mich. Abermals erkannte er, was in meinem Kopf vor sich ging. Er konnte in meinem Gesicht lesen wie in einem Buch.

Einem Bilderbuch!“, setzte er schlecht gelaunt hinzu. „Und was ihre Frage angeht: Eher würde ich nackt den Tower besuchen.“

Ich bin empört!“ erklärte ich und wandte mich mit einer Geste der Erschütterung meinem Buch zu, das ich leider falsch herum hielt. Holmes überging dies mit einem kurzen Lächeln, das über sein Gesicht huschte. Beide schwiegen wir uns aus, während ich mich meinem Roman zuwandte und Sherlock Holmes an seiner Pfeife zog, bis der Big Ben in der Ferne Mitternacht schlug.

Holmes zog seine Uhr aus seinem Morgenmantel und erklärte:

Das war natürlich nur ein Scherz.“

Was meinen sie?“ fragte ich.

Ich würde nie nackt den Tower besuchen!“ erklärte er, aber ich blieb unversöhnlich, starrte weiter Seite 49 meines Romans an.

Ach, Watson, sie sind doch mein Boswell!“ entfuhr es ihm nun.

Ich fühlte mich natürlich geschmeichelt, aber wenn es sein Ziel gewesen war abzulenken, würde ich ihm dieses Mal die Suppe versalzen. Es war mein fester Vorsatz, eine Antwort zu erzwingen. Warum ich mich darin so sehr verbissen hatte, wurde mir erst viel später klar. In jener Zeit unserer Freundschaft schaffte es Sherlock Holmes sehr oft, mir das Gefühl zu geben, ziemlich, wie soll ich es sagen, minderbemittelt zu sein. Ich musste erst noch die wahre Größe seines Geistes kennenlernen, um zu bemerken, dass so ziemlich jede Person in seiner Gegenwart ziemlich dämlich erschien. Damals wollte ich ihn von seinem Podest zu uns normalen Menschen, speziell jedoch zu uns normalen Männern, herunterziehen. Der Grad, in dem selbst die schönste Frau für ihn reizlos zu sein schien, machte mich geradezu sprachlos.

Ich bin ihr Boswell, schön. Wenn ich schon ihr Biograph bin, erzählen sie es mir. Wie kommen sie darauf, Frauen seien verschlagen? Waren sie selbst einmal verliebt? Es fällt mir schwer, mir das vorstellen zu können. Dennoch… warum eigentlich nicht? Na…? Na….? Was ist ihre Antwort?“, stichelte ich.

In diesem Moment vernahmen wir im Treppenhaus Stimmengewirr. Mrs. Hudson hatte jemanden eingelassen. Als wir die schweren Schritte vernahmen, seufzte Holmes.

Gott sei Dank, Lestrade!“ rief Holmes unangemessen erleichtert aus und sogleich trat der Inspektor mit dem Frettchen – Gesicht, roten Wangen und zutiefst von der Kälte dieses schauerlichen Wetters durchzogen, ein. Ich kredenzte ihm einen Weinbrand, den er in einem Zug austrank. Dann lies er sich auf das Sofa fallen und stöhnte:

Warum muss ich ausgerechnet heute Dienst haben?“

Was meinen sie mit „ausgerechnet heute“?“ fragte der Detektiv und ich folgte meinem Vorsatz, ihn nicht daran zu erinnern, dass wir uns am Anfang des ersten Weihnachtstages befanden. Holmes übersah Feste jeglicher Art.

Watson“, hatte er einmal gesagt, „wozu soll ich meinen Geist mit Weihnachten oder Ostern belasten? Welchen Zweck hätte das?“

Inspektor Lestrade konnte es kaum glauben, dass Holmes so ahnungslos war.

Welchen Tag wir haben? Diese Frage ist nicht ernst gemeint? Oder? Doktor?“ fragte der Inspektor mit hochgezogenen Augenbrauen unter seiner von tauendem Schnee bedeckten Melone.

Doch, doch!“, bestätigte ich. „Er hat wirklich keine Ahnung, was für ein Tag das ist!“

Oh!“ sagte Lestrade nur und schaute zwischen Holmes und mir hin- und her, bis Holmes, nach näherer Begutachtung des Inspektors, eben diesen fragte:

Mein Gott, Lestrade, warum wollen sie mir ein Geschenk machen? Warten sie, mein Geburtstag ist nächsten Monat. Ich wüsste nicht, was… Haben wir…“

Dann sah er mich mit großen Augen an.

„…Weihnachten?“

Frohe Weihnachten, Holmes!“ sagte ich. „Fangen sie jetzt aber nicht wieder an zu diskutieren, wie sinnvoll es ist, sich so ein Fest zu merken…!“

Lestrade zog eine Schachtel unter seinem weiten Mantel hervor, gemeinsam mit einem Briefumschlag.


„Frohe Weihnacht ihnen Beiden!“ sagte er, gab mir die Schachtel und Holmes den Umschlag.

In der Schachtel befanden sich köstliches Konfekt, während Holmes sich über einige Papiere sehr zu freuen schien.

Sind es etwa die Originale?“ fragte er erfreut.

Nein, aber genaue Kopien, wie sie sie damals haben wollten, Holmes. Und kein Wort davon! Wenn Warren davon erfährt, bin ich meine Stelle los!“

Sherlock Holms einmal so vergnügt zu sehen, hätte ich nie erwartet. Wie weggeblasen waren seine misanthropischen Allüren. Mit frohen, geröteten Wangen schüttelte er Lestrade die Hand und bedankte sich überschwänglich.

Sehen sie doch; Watson, sehen sie! Alle Papiere, die mir im ungelösten „Johnson-Fall“ noch fehlten!“

Johnson Fall?“ fragte ich.“

Das ist streng geheim, Doktor Watson“, erklärte Lestrade, „sagen wir, es ist ein alter, ungelöster Fall. Holmes half uns damals sehr, aber wurde nach dem Abschluss von ihrer Majestät in keiner Weise mehr aufgeklärt, wie er ausging.“

Weil die Auflösung das Königshaus in ein schlechtes Licht gerückt hätte!“ rief Holmes. „Ich wette immer noch, dass eine gewisse Person aus erlauchten Kreisen sich in den nächsten Jahren als Massenmörder in Whitechapel einen Namen machen wird. Sollten meine Theorien stimmen, Lestrade, dann denken sie an meine Worte, wenn es los geht!“

Sagen sie das nicht zu laut!“ klagte Lestrade, offenbar um seine Stelle bangend.

Meine Lippen sind versiegelt!“ versprach der Detektiv.


„Nun“, sagte ich, ich habe auch noch eine Kleinigkeit für …. sie Beide. Für sie, Lestrade, einige literarische Versuche, einen historischen Roman über Napoleon zu schreiben. Es wird vermutlich nie Beachtung finden, aber ich denke, es könnte ihnen gefallen. Constable Masterson meinte, sie würden sich privat für Historie interessieren! Und für sie, Holmes… ja, für sie habe ich auch etwas.“

Ich schenkte ihm ein altes Buch über Morde im antiken Griechenland. Auch darüber freute er sich maßlos, wobei die Johnson-Papiere ihn mehr zum Schwelgen brachten als es eine ganze Garnison Bleisoldaten bei einem Kind vermocht hätte.

Lestrade war von meinem Geschenk sichtlich berührt. „Woher wussten sie, dass ich hier her käme?“ fragte er.

Ebenfalls der Constable Masterson. Der meinte, sie würden auf ihrer Route mit Sicherheit hier einkehren, wenn noch Licht wäre.“

Lestrade lächelte in sich hinein. „Da ist wohl ein Constable auf eine Beförderung aus.“ Er lachte laut aus und blätterte interessiert in meinem Manuskript, das ich ihm geschenkt hatte.

Holmes sah plötzlich verlegen aus.

Ich habe so gar nichts für sie beide. Weihnachten vergesse ich immer, wie sie wissen, Watson. Schon meine Eltern hielten es mit Weihnachten eher …. sagen wir bescheiden. Aber“, wandte er sich an Lestrade, „sie haben in der Vergangenheit öfter angedeutet, dass sie gerne einmal ein paar Stücke von meine Geige hören wollten. Zwei, drei Weihnachtslieder vielleicht?“

Das wäre ganz ausgezeichnet!“ antwortete der Inspektor und rieb sich die Hände. „Aber geht das um diese Zeit? Mrs. Hudson…“

„…wird das nichts ausmachen. Sie ist ja selbst noch wach!“

Dann nehme ich ihr Geschenk liebend gerne an!“ sagte Lestrade. Holmes öffnete sogleich seinen Geigenkasten als ich (etwas keck) einwarf: „Ich wüsste auch, was ich mir wünsche.“

Holmes Augen blitzen kurz auf, wurden dann aber schnell sanftmütig.

Also gut, ich werde ihnen von der einen Frau erzählen, die mich so dermaßen um den Verstand brachte, dass ich um ein Haar ihr Opfer geworden wäre. Sie können den Fall als „Der Fall der schwarzen Witwe“ bezeichnen.“

„Eine grandiose Idee“, antwortete ich.

Nein, viel zu dramatisch. Das war doch bloß ein Scherz!“, antwortete Holmes, „außerdem soll davon nie jemand erfahren. Meinetwegen können sie in ihrem Testament vermerken, dass diese Geschichte im Jahre … 2017 veröffentlicht werden darf, aber nicht zu meinen Lebzeiten!“

Zweitausendsiebzehn“, lachte Lestrade in sich hinein. „Da wird sich kaum noch jemand an uns erinnern, meine Herren.

In diesem Augenblick erschien Mrs. Hudson mit einem Plumpudding in der Tür.

Es ist noch sehr spät- oder früh, aber hat jemand Interesse an einem Christmas-Pudding?“

Aber ganz und gar nicht!“ rief ich. „Sie sind ein Engel, Mrs. Hudson.“

Sie errötete mädchenhaft.

Haben sie noch etwas Weinbrand, Doktor?“ fragte Lestrade.

Der Pudding roch außerordentlich lecker. Ja, unsere alte schottische Hauswirtin wusste uns schon zu verwöhnen!

Mrs. Hudson, wollen sie nicht bleiben und zuhören, wenn Mr. Holmes gleich einige Weihnachtslieder spielten wird?“ fragte ich sie und sie nahm diese Einladung gerne an.

Wir aßen, unterhielten uns, lachten und lauschten schließlich weiterer Musik von Holmes. Als wir danach satt und noch zufriedener in unseren Sesseln und auf dem Sofa Platz genommen hatten, erinnerte sich Holmes des Versprechens, das er mir gegeben hatte.

Er trank einen Zug aus seinem Sherry – Glas (er bevorzugte Sherry dem Weinbrand) und sah gedankenverloren in das lodernde, knisternde Feuer unseres Kamins als er begann zu erzählen.

Ich wohnte noch in der Montague – Street. Meine Wohnung war klein, aber erfüllte ihren Zweck. Schon damals forschte ich zeitweise im Labor des Bartholomew Hospitals. Eines Tages klopfte es an der Tür meines Untersuchungsraums, in dem ich mich gerade über ein Experiment beugte, dass nachweisen sollte, wie sich Eisen im geschmolzenen Zustand verhält, wenn es mit Blut zusammentrifft. Vor mir stand unerwartet eine, ja, wunderschöne Frau. Tja, Watson, ihre „Denkmaschine Holmes“ hatte auch einmal solch großzügige Gefühle gegenüber dem anderen Geschlecht. Sie hatte langes, braunes Haar und ein Feuer in ihren Augen – das es mir völlig unmöglich machte, meinen Blick von ihr zu wenden. Sie hatte mich schon in ihrer Hand, auch, wenn ich mir das nicht eingestehen wollte.“

„So? Und mit welchem Anliegen kam sie zu ihnen?“ fragte Lestrade. „Welches Verbrechen sollten sie für die Dame aufklären? Mord, Raub oder etwa Erpressung?“

Oh nichts der Gleichen, guter Inspektor. Sie hatte etwas gänzlich anderes im Sinn. Sie hatte sich in das Labor geschlichen, weil es eigentlich nur Männern zugänglich ist. Nun wollte sie, dass ich ihr dabei behilflich war, eine Ausnahme von dieser Regel zu werden. Ich fragte sie, wie ausgerechnet ich das tun könne und sie erklärte, sie sei davon überzeugt, das ein Mann wie ich, mit meiner Intelligenz, sicher etwas einfiele. Da begann ich mich zum Narren zu machen, Watson, wie ein Mann sich nur zum Narren halten lassen konnte. Ich erlaubte ihr, sich zeitweise in Zukunft für mich auszugeben. Ich war damals sehr empfänglich für Komplimente. Später erst erkannte ich, dass man neutral und objektiv bei der Beurteilung von Allem bleiben sollte.“

Ich räusperte mich. Holmes sah mich verdutzt an.

Oh ja, ich schweife ab. Ich erklärte gerade, dass sie sich für mich ausgeben wollte. Wie anziehend sie auch war, hätte sie mich doch nie dazu gebracht, ihr in solch frapanter Weise zu helfen, wenn sie mich nicht in ein faszinierendes Gespräch über Eisen im Blut und die Wirkung von Schnecken… egal, sagen wir: Sie war äußerst intelligent und ich hätte es als Vergeudung von Talent angesehen, wenn ich ihr nicht geholfen hätte, ihre Forschungen zu betreiben. Also verkleidete sie sich und wurde zu meinem Double sozusagen.“

Aber das hätte man doch sicherlich bemerkt!“ meinte Mrs. Hudson und nahm mir mein Wort aus dem Mund, denn genau dies wollte ich auch bemerken.

Damals entwickelte ich die Fähigkeit der Verkleidung, in der ich immer besser wurde. Menschen hatte ich immer schon beobachtet, aber als sie zu mir kam und mich bat ihr dabei zu helfen, im Labor ihre Forschungen betreiben zu können, willigte ich ein und lernte, was es zu lernen gab, um sie perfekt und schnell in mich zu verwandeln. So teilten wir uns das Labor unter der Woche. Ihre Verkleidung war überzeugend, glauben sie es mir. Da ich zudem ohnehin eher ein wortkarger Mann war, schon damals, kam es auch zu keinen Gesprächen, in denen meine – also ihre – viel höhere Stimme aufgefallen wäre. So ging das tagelang, ohne das es jemandem auffiel.“

Das war sehr galant von ihnen, Holmes, das muss ich sagen.“ meinte Lestrade und stopfte sich noch ein Stück Plumpudding in den Mund. Wie ging es aber weiter?“

Holmes nahm einen Zug aus seiner Pfeife. Dann erzählte er weiter. „Diese Dame und ich – wir hatten mehr gemeinsam als nur unsere Liebe zur Wissenschaft. Sie vermochte es, mich zum Lachen zu bringen. Es gab manch alberne, aber ungeheuer witzige Momente, wenn ich ihr half, sich in meine Person zu verwandeln. Dies geschah immer in meiner Privatwohnung.

Eines Tages kam es auch tatsächlich zu einem Kuss zwischen uns. Kurz bevor sie ging, küsste sie mich und sah mir ernst in die Augen. Diesen Blick habe ich bis heut enicht vergessen.

Einen Tag später, ich war wieder persönlich im Labor, wunderte ich mich, denn ich stellte im Labor fest, dass sie offenbar ein neuartiges, schnell wirkendes Gift hergestellt hatte. Das erkannte ich an den Überresten in der Petri-Schale und im Erlenmeyer-Kolben. Ich wollte sie zur Rede stellen, aber sie war spurlos verschwunden! Bevor ich diesbezüglich meine Untersuchungen beginnen konnte, stand plötzlich ein Inspektor von Scotland Yard vor meiner Tür in der Montague Street. Ich wäre ein Mörder, hieß es.“

Wie war sein Name?“ wollte Lestrade wissen.

Finlayson war sein Name. Ein kleiner, untersetzter Mann. Ire, wenn ich mich richtig entsinne.“

Ah gut, den kenne ich in der Tat nicht. Ist wohl schon zu lange her.“ sagte Lestrade.

Ich bekam einen Anwalt, um den sich Mycroft kümmerte. Offenbar sei ich regelmäßig im Labor gewesen und hätte das Gift selbst hergestellt, hieß es. Außerdem wäre ich gesehen worden, wie ich im Eaton Place in ein Haus gestiegen sei und in der Küche eine Mahlzeit vergiftet hätte. Allerdings sei ein Butler darauf aufmerksam geworden und hätte auf mich geschossen, mich aber verfehlt. Das Essen wurde untersucht. Das Gift enthielt Wirkstoffe, wie sie nur in großen Krankenhaus-Laboren vorkommen und in dieser Zusammenstellung nur in „meinem“ Labor. Es wurde jemand gesucht, der, neben Ärzten und Wissenschaftlern, Zutritt zu diesen Orten hatte. So kam man auf mich. Die Polizei hatte schlechte, aber für ihre Verhältnisse ganz passable Arbeit geleistet und war zur falschen Schlussfolgerung gekommen.“

„Das ist ja unglaublich!“ riefen Lestrade und ich gleichzeitig.

Niemand glaubte meiner Version der Geschichte, dass sie eine Frau suchen, die sich wie ich verkleidet hatte. Ich konnte es ihnen nicht einmal verdenken und da ich im Gefängnis saß, konnte ich auch nicht das Gegenteil beweisen. Ich kam vor Gericht, mir wurde der Prozess gemacht. Der Grund für die Härte der Strafe hatte wohl damit zu tun, dass das „Opfer“ ein recht mächtiger Regierungsmann gewesen wäre. Vorausgesetzt, er wäre vergiftet worden und sie wäre nicht erwischt worden. Eine Nacht vor meiner Hinrichtung saß Mycroft bei mir in der Zelle und versuchte mich aufzumuntern.

Im Angesicht des Todes erkannte ich, wie gefährlich es war, seinen Emotionen zu erlauben, die Oberhand zu gewinnen! Erstaunlicherweise jedoch erhielt die Polizei von der gesuchten Dame ein Schuldbekenntnis zugesandt, welches letztlich für meine Freilassung sorgte. Zugegebenermaßen hatte Mycroft allerdings auch schon einen gewissen Einfluss in der politischen Szene. Dieses Bekenntnis war der Strohhalm, auf den er gehofft hatte, um seine Beziehungen spielen zu lassen. Jetzt wissen sie es, Watson, warum ich stets bestrebt bin, frei von Gefühlen zu bleiben. Nur ein besonnener Mann kann besonnene Schlussfolgerungen ziehen!“

Das Feuer im Kamin knisterte und für einen Augenblick schien die Zeit stillzustehen. Niemand sagte ein Wort. Ich räusperte mich.

„Holmes, warum haben sie denn nie darüber gesprochen?“

Emotionen sind nicht meine Freunde, Watson. In allem, was logisch erklärbar ist, finde ich meinen Trost in dieser düsteren Welt des Scheins.“

Außer dem Knistern des Feuers im Kamin war nichts zu hören. Niemand sagte ein Wort, bis Holmes die unerwarteten Worte sprach: „Wenn ich mich hier jetzt so umsehe, muss ich den klaren Schluss ziehen, dass ich dennoch kein einsamer Mann bin.“

Sherlock Holmes erinnerte sich fortan jedes Jahr an Weihnachten und bestand darauf, dass wir uns – wie erstmals an jenem Abend – trafen, um miteinander ein paar fröhliche Stunden zu verbringen.

Star Wars – Die letzten Jedi: Spoilerträchtige Betrachtungen

SPOILER – ALARM

Bitte erst lesen, wenn Du den Film geschaut hast ODER Dich spoilern lassen willst!

SPOILER – ALARM

Geburt einer neuen Trilogie

Im Dezember 2015 erwachte bei mir die Macht oder besser: die Begeisterung für Star Wars erneut. Was viele monierten, ich fand es prima: Das der neue Film ein alter Film hätte sein können, das The Force Awakens aus meiner Sicht die profunden Grundsteine für eine würdige und „echte“ Fortsetzung des großen Sternen-Märchens gelegt hat. Vor Allem aber gab es in dem ganzen Film nicht eine einzige Einstellung, zu der ich nicht „Ja“ hätte sagen können. Ich liebe den Film heute noch. Er eröffnete eine ganz neue Welt und baute mein Vertrauen in die Saga wieder auf, das George Lucas mit den Prequels zum größten Teil zerstört hatte.

Da gab es Rey, in der die Macht erwachte und sie hatte keine Ahnung warum. Der Zuschauer natürlich auch nicht. Wow, woher hat sie diese Macht? Dann war da Kylo Ren, Ritter von Ren. Offenbar eines Ordens von „Rittern“ also? Das klang fantastisch. Würden wir sie in Teil 8 in Aktion sehen? Eine ganze „Bande“ von Macht-sensitiven „Rittern“ unter der Führung von Snoke, des „neuen Imperators“? Auch dessen Hintergrund harrte auf Antworten. Die Vision von Rey in „Das Erwachen der Macht“ zeigte uns Orte und Dinge, die ebenfalls einer genauen Erklärung bedurften. Und dann war da natürlich noch der „Cliffhanger“ am Ende der Episode VII. Abrams hatte nicht nur liebevoll und sorgfältig neue Figuren in die Spielzeug -Box gelegt, er hatte uns auch gezeigt, dass da noch eine Figur war, mit der wir noch nicht gespielt hatten: Der alte Luke Skywalker! Die Begegnung von Rey und Luke… wie würde diese ausfallen. Zwei Jahre Wartezeit lagen (nicht nur) vor mir. Als ich damals das Kino verlies, war ich höchst zufrieden. Sie hatten Star Wars neu erfunden. Ich freute mich auf großartige weitere Episoden.

Einerseits ist es unmöglich von einem Fan zu erwarten, dass er sich über die unbeantworteten, deutlich gemachten Fragen, die in einem Film auftauchen, keine Gedanken macht und das auf diese Weise auch sein Wunsch nach befriedigenden Antworten wächst, andererseits hätte beispielsweise die „Harry Potter Reihe“ ganz, ganz anders ausgesehen, wenn aufeinander folgende Autoren beliebig hätten schreiben können, wie sie persönlich glauben, das es weiter geht. Selbst bei einem festgelegten Rahmen würde der unterschiedliche Stil auffallen. Bis vor Kurzem war ich noch der Ansicht, dass man sich am Anfang der Trilogie nicht nur zusammen gesetzt hatte, um „The Force Awakens“ zu diskutieren, sondern das man auch eine Rahmenhandlung gesteckt hatte, innerhalb derer die Autoren sich bewegen würden. Dann erfuhr ich, dass Rian Johnson die Hilfe von Veteran Lawrence Kasdan ablehnte, weil er etwas gänzlich eigenes ersinnen wollte. Ich bin ein Fan von Kasdan. Ich glaube, dass er mit seiner Erfahrung und seinem Gefühl für klassisches Star Wars Episode VII (er untertützte J. J. Abrams tatkräftig) den letzten Schliff gegeben hat.

Mit Episode VIII musste also eine Handlung kommen, die frei von Kasdans Einfluss wäre. Eine Geschichte, in der Rian Johnson sich offenbar nach Belieben austoben können würde? So hat es den Anschein. Ich bin etwas erschrocken darüber, wie frei von jeder Rahmenhandlung offenbar (ursprünglich!) die neue Trilogie gestrickt wird, sollte ich mit der Vermutung Recht haben, dass es eben keine gibt. Wie soll man einen Pullover stricken, wenn Regisseur 2 und 3 nicht an Pullover, sondern an Socken oder gestrickte Lichtschwerter denken? Bildlich gesprochen. Ein Kuchen kann auch nur was werden, wenn das Rezept stimmt. „Viele Köche verderben den Brei“ heißt es nicht umsonst. Außer natürlich, sie haben das gleiche Rezept vorliegen, was ich nach Betrachtung von Episode VIII etwas bezweifle.

„Diese Filme werden alle so unterschiedlich sein. [„Episode VIII“ Regisseur] Rian Johnson ist ein Freund von mir – er wird etwas seltsames machen. Wenn du Rians Arbeit gesehen hast, weißt du, dass es nicht so sein wird wie alles, was jemals in „Star Wars“ gewesen ist. Du könntest nicht drei unterschiedlichere Leute haben als JJ, Rian und [Episode IX] Regisseur Colin [Trevorrow] [Anm. d. Autors: Colin Trevorrow wurde durch J.J. Abrams ersetzt]. Diese Filme werden die „Star Wars“ -Saga als Grundlage haben, aber alles andere wird anders sein. Dann werden Phil Lord und Chris Miller [ersetzt durch Ron Howard] den Han-Solo-Film drehen und ich kann mir nicht vorstellen, wie das sein wird – und ich schreibe es!“ (Lawrence Kasdan, Slashfilm.com)

Und damit komme ich gleich am Anfang meiner Betrachtung zu dem Punkt, der mir an Episode VIII am wenigsten gefällt. Er ist nicht kohärent mit Episode VII. Beide Filme zusammen gesehen sind nicht aus einem Guss. Oder nur teilweise.

Inwiefern ist das so?

Die Macht ist nicht mehr die Macht, die Du kennst!

Wenn Rey in Episode VII ihre Macht entdeckt, glauben wir, dass wir uns noch im klassischen Star Wars befinden. Vielleicht glaubte das Abrams auch. Im „klassischen Star Wars“ haben zwar nicht nur Skywalkers Macht, aber macht-sensitiv sind nun auch nicht alle möglichen „Leute von der Straße“. Wie häufig tritt Macht-Begabung denn nun auf? Bei Rian Johnson scheint mir dies häufiger der Fall zu sein als in den anderen Filmen.

Rey erhält gefühlt viel zu wenig Ausbildung in Episode VIII, um dann doch später die Praetorian Guards platt zu machen oder gleich einen ganzen Haufen von Steinen hochzuheben. Luke hatte in Episode V mehr Schwierigkeiten damit, Gegenstände anzuheben und seine Ausbildung geschah direkt durch Yoda und war viel intensiver, da Yoda ja auch gewillt war ihn auszubilden. Spätestens aber der Junge, der am Ende von Episode VIII den Besenstil mit der Macht zu sich holt zeigt auf, dass in Rian Johnsons Version von Star Wars ganz gewöhnliche Personen, Schrottsammler, Sklaven und besagte „Leute von der Straße“ potentielle Jedi-Ritter sind. Macht begabte Personen eben. Bei George Lucas waren die Padawane mit Elite-Schülern zu vergleichen. Luke selbst war – wie sein Vater – ein Auserwählter, denn erst durch Anakins Sohn kommt es dazu, dass die Macht für eine Weile im Gleichgewicht ist, indem Luke seinen Vater dazu bringt, den Imperator zu töten und sich der hellen Seite wieder zuzuwenden.

Der alte Luke aus Episode VIII hält nicht viel davon, dass die Macht den Jedis alleine gehört. Wie soll man dies deuten? Wenn die Jedi eine Religion sind und die Macht mit Gott in der realen Welt zu vergleichen wäre, dann sagt Luke nichts anderes als: „Am Ende sind alle Religionen verschiedene Wege zu Gott.“ Auch, wenn einige Luchsaugen unter den Fans entdeckt haben wollen, dass die heiligen Bücher der Jedi doch überlebt haben, so wäre es Luke und Yoda wohl ganz Recht, würden sie verbrannt werden. Eine harsche Kritik an alle Gläubigen – sowohl jene, die extrem an jedem Wort ihrer heiligen Schriften hängen als auch an jene, die sich in ihrem Glauben ereifern, aber gar nicht mehr wissen, was ihn eigentlich ursprünglich ausmacht.

Moment…. Star Wars ist ein Märchen! Sollte man das alles SO ernst nehmen? Nein, muss man nicht, aber …. man kann! Rian Johnson bringt uns auch noch an anderen Stellen ein Star Wars, welches – Star TREK-like – Bezüge zur realen Welt hat.

Gerechtfertigt ist Lukes Kritik an den Jedis auf jeden Fall, wenn man sich das Verhalten der recht selbstgefälligen Jedis in den Prequels anschaut (ganz abgesehen von seinen Selbstzweifeln).

Sind Luke und Yoda nun Atheisten, wenn sie sagen, es ist Zeit für die Jedi zu enden? Wäre dem so, dann könnten auch Atheisten die Macht nutzen (wie es Luke gen Ende von Episode VIII tut). Ich vermute aber eher, dass Luke und Yoda mehr die Idee vom auserwählten Jedi aufgeben wollen. Die Macht ist etwas, das in der Hand (so ziemlich) aller Menschen aller Glaubensrichtungen liegt. Immer gelegen hat. Wenn das kein politisches Statement ist, dass Rian Johnson hier abgibt!

Darüber hinaus geht es aber im gesamten Film auch darum, ALTES loszulassen, damit NEUES entstehen kann.  Sowohl inhaltlich als auch symbolisch steht der Film dafür, dass Neues kommen kann, soll, ja, muss, damit es weiter geht.

Da Luke und Yoda mehr von dem reden, was nun zu Ende geht und nicht mehr sein wird als davon, was sein wird oder sein sollte, bleibt es dem Zuschauer überlassen, den brennenden Baum und die Worte der Beiden zu deuten. Als Rian Johnson danach gefragt wurde, ob Rey wirklich nur eine Schrottsammlerin ist – ohne große Hintergrundgeschichte, gab er sich vage. Er sagt, dass Rey und Kylo dies zumindest glauben. Natürlich kann er nichts weiter dazu sagen, weil er nicht weiß, was J. J. Abrams sich für Episode IX ausdenken wird. Dennoch ist eines klar:

Episode VIII ist eine Geschichte der „kleinen Leute“

Rey ist (wie es scheint) genau wie Rose ein „Niemand“. So auch deren (Rose´s) Schwester, die sich kurz zuvor opfert, um den Krieg etwas mehr für den Widerstand zu entscheiden. Während eine „große Nummer“ wie Finn fliehen will, ist sie es, die wahren Mut beweist. Ihr ganzes Credo wird gen Ende des Films von ihr selbst ausgesrochen, sinngemäß: „So können wir gewinnen! Nicht indem wir gegen das kämpfen, was wir hassen, sondern indem wir das beschützen, was wir lieben!“ Das der Ring, den sie bei den „Fahtier – Kindern“ in Canto Bite gelassen hat jenen Mut gibt – auch dem Jungen, der offenbar macht-begabt ist, zeigt, welche Auswirkungen ihr Handeln im Stillen hat. Rian Johnson ging es offenbar darum, die „kleinen Leute von der Straße“ zu zeigen, die sonst in keinem Star Wars Film groß Beachtung finden, vergleichbar mit den unbekannten Mitstreitern in Robin Hoods Bande, ohne die kein Widerstand je erfolgreich wäre.

Die Ideologie hinter Episode VIII

Nie hatte ein Star Wars Film eine sonderlich ausgefeilte Ideologie. Es gab Gut und Böse. Das musste reichen und hat lange sehr gut geklappt. In Rian Johnsons „Last Jedi“ geht es um Toleranz gegenüber Andersgläubigen, darum dass jeder potentiell die „Macht“ in sich hat, einen Unterschied machen kann und das auch ein Kylo Ren, wenn er Snoke tötet, deswegen kein „Guter“ ist sowie ein Poe, dessen Kopf „nur im Cockpit steckt“, Fehler machen kann, wenn er versucht, dass aus seiner Sicht richtige zu tun. Für Fans und für die Charaktere gibt es viel Neues zu lernen und anzunehmen. So wie Poe Dameron, der zu einem guten Anführer wird, in dem er lernt erst zu denken, dann zu kämpfen, so kann auch der Fan lernen diesen Film als (irgendwie andersartigen) Diamanten anzunehmen, wenn er die Andersartigkeit akzeptiert. Die Alternative wäre es gewesen, Star Wars nie wirklich weiterzuentwickeln, stets in der Vergangenheit stecken zu bleiben.

Wir erfahren mehr als in jedem anderen Teil, wie schmerzhaft die vielen Opfer sind, das Krieg unerbittlich ist und auch keinen Halt vor einem Admiral Ackbar macht. Das es manchmal besser ist „zu beschützen als zu kämpfen“. Krieg war in den bisherigen Episoden irgendwo auch was „cooles“, wenn man nur auf der richtigen Seite stand. Nicht umsonst nannte man die von Ronald Reagan einst angestrengte strategische Verteidigungsinitiative (SDI) auch „Star Wars“. (https://de.wikipedia.org/wiki/Strategic_Defense_Initiative). So mißbrauchte die Politik, die sich auf der richtigen Seite wähnt, auch in der Realität den Hauch von „Coolness“, den der Krieg in der Star Wars Reihe ausmacht. Freilich vergessend, dass Star Wars eine Fantasy-Reihe ist und realer Krieg ausschließlich Verlierer hervorbringt. In meinem beliebten Beispiel „Robin Hood“ und in bisherigen Star Wars Filmen waren Verluste in der Regel zu verschmerzen, denn die „wichtigen“, „großen“ Helden lebten ja weiter, wenn sie auch mal eingefroren wurden…

Rian Johnson hat sich offenbar sehr mit dem „Krieg“-Aspekt im „Krieg der Sterne“ befasst. Aber auch mit dem Aspekt der „Religion“. Damit hat er „Star Wars“ ernster genommen als das je geschah. Das ist sein Schreibstil und obwohl das nicht mehr das vertraute Star Wars ist, hat es einen eigenen Reiz. Durch Johnsons Sichtweise bekommt jeder einzelne auf Hoth gestorbene Soldat eine Bedeutung und ein Gesicht und sei es das von Rose´s Schwester.

Gleichzeitig zeigt der Film auf, dass religiöser Eifer, egal welcher Farbe, zu Leid führen kann. Nicht nur der der Sith und der aktuellen „Knights of Ren“ (mit Tempelrittern vergleichabr?), sondern auch die Jedi, die „Guten“ also, brachten Leid: Sie sogten mit dafür, dass Palpatine überhaupt erst an die Macht kam. In Fankreisen heißt es, dass Palpatine sich durch die dunkle Macht davor verbergen konnte, von den Jedi erkannt zu werden. Aber wie glaubwürdig ist das? Es war wohl eher ihre selbstgefällige Ignoranz. Scheinen sie sich doch auch in den Episoden I – III für „allwissend“ zu halten. Naja, fast.

Übrigens ist die Lehre des alten, an sich schon verstorbenen, Yoda sehr einfach: Sei ganz im Hier und Jetzt, fühle, nimm wahr. Nicht mehr, nicht weniger. Das ist der Weg in die Macht und wer manchmal eine Achtsamkeit-Meditation praktiziert, kann darin tatsächlich Frieden und eine innere Balance finden. (Yoga und Yoda hören sich meiner Ansicht nach nicht zufällig ähnlich an…)

Dies ist zudem ein Star Wars, dass in der Zeit der „Trump-Ära“ entsteht. Nie waren wir so kurz davor, dass es wieder zu einem (ggf. letzten) Weltkrieg kommt. Wäre da ein Film, der mit Krieg euphemistisch umgeht, angebracht? Mag sein, dass dieser Gedanke etwas weit hergeholt ist. Dennoch ist es ein Gedanke, den man haben kann.

Verstanden oder nicht?

Wer Johnson versteht (vorausgesetzt ich habe ihn verstanden und nicht nur hinein-interpretiert), dem ist es auch Recht, wenn der Finn und Rose – Weg ins Nichts führt, weil der Weg hier das Ziel ist, weil auf dem Weg der Beiden viel bewirkt und aufgezeigt werden kann, obwohl sie den Tracker der Ersten Ordnung nicht ausschalten können.

Dem wird auch klar, warum die Jedi enden müssen (siehe oben). Ehrlicher gesagt hätte es heißen müssen. „Die intoleranten, selbstgefälligen Jedi, die wir bisher waren, sollten mal reformiert werden.“ Aber das sind Wortklaubereien.

Ach ja, zum Thema „Enden müssen“: Warum taucht Luke noch einmal auf, wenn er sich mit Yoda darüber eins geworden ist, dass die Jedi enden müssen? Der Grund kommt wieder von Rose: Weil es nicht richtig ist, gegen das zu kämpfen was man hasst, sondern das zu verteidigen, was man liebt. Außerdem hat Yoda Luke ja mit einem Klapps auf den Kopf gezeigt, dass er mal wieder in der Gegenwart ankommen sollte (um zu sehen, was gerade geschieht? Getan werden muss?!).

Rey hat – woher auch immer – die Macht und es wäre schon verdammt merkwürdig, wenn das in Episode IX keine Rolle spielen würde. Ich gehe davon aus, dass sie eine neue Generation „grauer Jedi“ ausbildet. Mit „grau“ meine ich solche, die sch weder vom Hass leiten lassen noch glauben, sie wären eine Elite Auserwählter. Bescheidene Jedi, stark in der Macht, vielleicht auch in der Lage dazu, Blitze zu schießen wie es sonst nur Sith können – um trotzdem bei sich zu bleiben und im „grauen Balance-Bereich“ der Macht. Nur so eine Idee, versteht sicht.

Snoke, offene Fragen und die Kohärenz

Snoke stirbt aufgrund seiner Selbstverliebtheit. Mit offenen Augen hätte er vielleicht gemerkt, wie sich das Laserschwert dreht, wäre er nicht so selbstsicher gewesen. Das Rian Johnson Snoke, diesen mächtigen Typen, so nebenbei töten lässt, ist die andere Seite des Geldstücks auf dem steht: Die Kleinen sind die (zukünftig) GROSSEN! So wie in jedem scheinbar unbedeutenden Menschen auf der Straße die Macht existiert (mehr oder weniger), so kann Hochmut vor dem Fall kommen. Genau das geschieht hier. Es ist egal, was für ein großer, bedeutender Typ Snoke war: Der Tod macht alle Menschen gleich, heißt es. Was auch immer er mal dargestellt hat, jetzt ist es Geschichte, Vergangenheit und damit per se nicht wichtig. Man könnte meinen, alles, was Rian Johnson uns zeigt, hat eine Bedeutung. Meistens hat es auch wirklich eine solche!

Aus einem kreativen Blickwinkel heraus betrachtet war dies eine gute Lösung. Wer wollte ernsthaft sehen, wie Snoke zu Palpatine 2 mutiert? Jede Auseinandersetzung mit Snoke hätte an das Finale von Episode VI erinnert.

Ich ahne jedoch, dass die Entscheidung ihn sterben zu lassen auch ein Tritt in die Magenkuhle von J. J. Abrams (und Lawrence Kasdan) war. So liebevoll, wie Abrams Snoke und Co aufbaute, so nebenher wurde Snoke einfach mal vernichtet. Das ist eine mutige, interessante Lösung, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass Snoke eigentlich für den Zuschauer eine andere Darbietung bringen sollte als er von Abrams und Kasdan erfunden wurde. Dieser Snoke in Episode VIII kommt mir vor wie ein Popstar aus einer Casting-Show, der nach dem ersten Plattenvertrag entscheidet, Metzger zu werden. Nichts gegen Metzger. Der Vergleich hinkt, aber ihr wisst, was ich meine. Hoffe ich. Anders ausgedrückt: Da wäre mehr drin gewesen! Das bedauert mancher Fan. Ich kann das verstehen.

Trotzdem war der Tod von Snoke clever und passt in das ideologische System von Rian Johnson, in dem das Volk von der Straße mehr Bedeutung hat als die in sich verliebten, gold gekleideten Funktionäre, die am Ende auch nur sterbliche Wesen sind.

Die Abwesenheit der „Knights of Ren“ finde ich indes äußerst schmerzlich. Die Praetorian Guards waren cool, aber die Knights zu erleben —- die sich gegebenenfalls in einer Art „Rittersaal“ treffen und beratschlagen oder auf einem Übungsplatz mit ihren Waffen üben und sich später in Reih und Glied zum Kampf aufstellen, das wäre schon was gewesen. Immerhin verneint Rian Johnson nicht per se deren Existenz, aber sie sind einfach nicht da.

So sehr Episode VIII auch zu Episode VII passt, fühlt es sich für mich doch so an als wenn Episode VII so geschrieben wurde, dass sie eine andere Fortsetzung anstrebte. Nur so ein Eindruck (den ich noch viel, viel stärker bei den Prequels hatte, denn die zuvor gedrehten Sequels gingen eindeutig in eine gänzlich andere Richtung, was die Vorgeschichte angeht…).

Luke Skywalker und alles, was rund um ihn geschah, passte meiner Meinung nach gut. Schon nach Episode VII konnte ich mir gut vorstellen, dass er von sich maßlos enttäuscht ist und erschüttert ist durch Hans Tod. Als von der Macht abgewandter Jedi konnte er den natürlich nicht spüren, aber na gut… Dieser Part passt meiner Ansicht nach auch zu Episode VII.

Porgs, Behüter der Insel etc. haben mich in angenehmer Weise an die Fantasy-Filme der 80iger Jahre erinnert. Yoda (als Puppe!) zu sehen und in der aus Episode V gewohnten „verrückten“ Art und Weise, war für mich ein Fest. Episode VIII ist definitiv etwas für fortschrittsgläubige Jedi-Fans.

Der Humor war hier und da etwas viel, aber weder haben mich die Porgs, noch die frechen Sprüche von Poe Dameron gestört. Der war schon in Episode VII nicht auf den Mund gefallen. Unnötig war das „Bügeleisen“. Ihr wisst, was ich meine.

Quo vadis, Star Wars?

Sollte ich mit meiner Analyse Recht behalten, wird Episode IX uns zeigen, wie viele Macht-begabte Wesen zu Rey in die Jedi-Schule gehen werden, in der ggf. auch der Macht-Geist von Yoda und Luke hin und wieder vorbei schauen wird. Mit etwas Glück werden wir auf der anderen Seite sehen, wie Kylo Ren sich mit seinen Waffenbrüdern, den „Knights of Ren“, zusammen tut. Vielleicht erschafft er nun auch eine Klonarmee, wie er es in Episode VII in einem Wortduell mit Hux für sinnvoll erachtete? Ich hoffe, Episode IX wird einige Jahre später handeln, nicht direkt im Anschluss.

Da J.J. Abrams als Regisseur zurückkehren wird und dieser mit Lawrence Kasdan zusammen die aktuelle Trilogie intensiv besprochen hat, wird Episode IX wohl wieder etwas „normaler“ sein im Sinne von klassischem Star Wars. Dennoch hat er eine sehr individualistische Vorgabe mit Episode VIII. Das dürfte interessant werden.

Fazit

„Die letzten Jedi“ hinterlies bei meinem ersten Kinobesuch ein zufriedenes Gefühl bei mir. Ich schwebte zwar nicht wie auf Wolken, wie einst bei Episode VII geschehen, aber ich fühlte, dass sie es nicht komplett in den Sand gesetzt hatten, nein, dass der Film sogar schön anzusehen ist, das es ein guter Star Wars Film ist. Anders als in Kindertagen bin ich leider nicht mehr so zugänglich zu neuen Ideen. Das hat mir, neben einer bestehenden Erwartungshaltung, ein wenig die Begeisterung genommen. Mit etwas Abstand finde ich den Film noch besser als zuerst. Wenn ich gefragt werde, ob ich VII oder VIII besser finde, kann ich dies jedoch nicht beantworten. Die Filme sind simpel zu unterschiedlich.

Was ich an Episode VIII – nach aller Betrachtungen- schade finde ist, dass er sich nicht wie „aus einem Guß“ anfühlt. Weder der Film alleine, noch der Film in Zusammenhang mit seinem Vorgänger. Wären beide Teile zusammen eine Kugel aus Gold, dann würde diese nicht ganz glatt sein. Es gäbe Unreinheiten auf der Oberfläche, die beiden Hälften würden nicht so ganz zueinander passen. Vielleicht hätte Rian Johnson, bei all seiner berstenden Kreativität und Begeisterung (ohne Ironie!) etwas mehr darauf achten sollen, was Abrams und Kasdan einst geplant hatten. Das ist mein Gefühl und meine Beurteilung.

Dennoch: Ein schöner Star Wars Film, wert sich in die Reihe der schon existierenden Filme einzureihen! In jedem Fall besser als I – III.

Star Wars: The last Jedi: Ein Blick hinter die Kulissen

Nur noch zwei Mal wach werden, dann ist Star Wars Tag. Obwohl ich „The Force awakens“ sehr mochte, bin ich nun skeptisch, was dessen Fortsetzung angeht, eben WEIL ich Episode VII so sehr schätze.

Es gab ein paar Stimmen, die meinten, Episode VII sei „zu“ nostalgisch. Ich finde das nicht. Eben genau jene Nostalgie war das Besondere, was Wieder-Erkennungswert hatte.

Sei es drum, wir müssen noch warten, bis wir uns alle selbst ein Urteil bilden dürfen. Eine Kritik von mir wird mit ziemlicher Sicherheit folgen.

Hier ein relativ exklusiver Blick hinter die Kulissen:

Playmobil: Ohnezahn mit Hicks

Wie versprochen kommt hier Teil 2 meiner „Drachen zähmen leicht gemacht“ Rezension. Heute stelle ich euch das Playmobil Set 9246 vor, in dem Ohnezahn und Hicks für rund 30 EUR enthalten sind. Ich persönlich finde den Preis sensationell, bedenkt man, dass dieser Ohnezahn dem Original wirklich sehr ! ähnlich sieht.

Ohnezahn

Er hat zudem auch noch ein paar „Extras“. So ist es möglich mit insgesamt 3 beiliegenden „Feuerpfeilen“ aus seinem Maul zu schießen.  Maul und Flügel sind relativ frei beweglich. Aber auch die Figur von Hicks kann auf ihm reiten, sowohl im Sitzen als auch im Stehen.

Wer will kann die Figur auch so ausstatten, dass er seinen Fluganzug trägt. Wer die Serie kennt, wird wissen, auf welche Folge(n) sich der Anzug bezieht.

Wie in der Serie kann der Rücken blau leuchten, wozu man lediglich Batterien benötigt.

Das liebevolle Detail beider Figuren sowie die standardmäßig hohe Qualität der Playmobil Spielzeuge hat mich überzeugt und so kann ich dieses Spielzeug, wie überhaupt alle Spielzeuge der Reihe, empfehlen.

Wer sich auf der Playmobil – Website schlau machen und ggf. auch etwas ausdrucken und malen will, dem kann ich speziell diese Seite empfehlen:

http://www.playmobil.de/on/demandware.store/Sites-DE-Site/de_DE/Search-Show?q=ohnezahn

Weihnachtszeit – Gedanken 2017

Je älter ich werde desto mehr schätze ich die Zeiten meiner Kindheit. Freilich war damals auch nicht alles rund. Meine Geschwister konnten mich schon mal ärgern, die vielen Arbeiten in der Schule konnten es einem verleiden.

Was jedoch schön war:

  1. Es gab damals noch richtige Winter. Der Klimawandel wird von sogenannten „Experten“ noch immer verharmlost. Wer jedoch die 70iger Jahre als Kind erlebt hat, weiß, wie die Winter damals aussahen. Stunden habe ich als Kind im Schnee gespielt und kam mit roten Wangen und überseht von Schnee nach Hause. Ich erinnere mich daran, dass die Wege so voll von Schnee waren, dass an den Straßenränder kein Auto parken konnte. Schnee zur Weihnacht war auch damals selten, aber in der Vorweihnachtszeit oder rund um das Fest, das gab es oft.
  2. „Bescheidenheit“ bei den Geschenken. Ich habe es nie so erlebt, weil ich es unheimlich großzügig fand, dass wir uns von unseren Eltern etwas für 100 DM aussuchen konnten. Das war ja auch viel Geld. Ich weiß noch, dass ich immer ein „Hauptgeschenk“ hatte. Das, was mir am Wichtigsten war. In einem Jahr war das der Jeep von BIG JIM. Ich hatte ein Prospekt in meiner Tasche, dass immer unansehnlicher wurde, weil ich immer mit mir herumschleppte. Die aus meiner Sicht üppigen Geschenke waren nahezu immer „perfekt“.
  3. Die Stimmung. Ich laste es der immer größer werden wollenden Wirtschaftsleistung des Landes an, dass Weihnachten und die Weihnachtszeit immer mehr zu einer Geschenkeschlacht wird. Aber auch, dass es insgesamt hektischer geworden ist. Wir passen uns der Technik an, die immer schneller wird. Es wird Zeit, dass der Mensch sich darauf besinnt, dass die Technik ihm dienen sollte, nicht umgekehrt. Zudem war man damals meine ich – aber ich war noch ein Kind! – weniger ironisch und sarkastisch wie heute. Meine Eltern und Großeltern hatten 1 – 2 Kriege miterlebt und ich meine, dass der Mensch damals wusste, was wirklich zählt. Da ging eine innere Dankbarkeit von ihnen aus, wenn auch nur ein schönes Essen auf dem Tisch stand oder man sich in Frieden am Weihnachtsbaum versammelte. Aber ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten.

Vielleicht kann man es auch nicht wirklich „fassen“. Aber für mich war diese Zeit als kind wahrhaft heilig. Und besonders.

Natürlich ist es schon „Tradition“, dass die „älteren“ Generationen wissen, was früher „besser“ war, egal wie gut es wirklich war. Aber es war besser 😉