Solo: A Star Wars Story… (Gedanken, Kritik und leichte bis mittlere SPOILER!)

…. hatte gegenüber „Rogue One“ einen Vorab-Bonus: Der Zuschauer wusste bereits, in welchem Tonus eine „Star Wars Story“ gehalten ist. Nichts episches, großes wie die Skywalker-Saga, sondern eine fast private kleine Geschichte, die nur eben im Star Wars Universum handelt.

Epischer als „Solo“ war „Rogue One“ dennoch. Warum? Ganz einfach: Es ging nicht um eine Person, sondern um „die“ ultimative Mission der Rebellion schlechthin – neben der Zerstörung der Todessterne.

„Solo“ ist weniger episch, ist privater gehalten. Da es alleine nur um Charaktere geht, werden diese aufgrund ihres Handelns dargestellt. In einer Guideline für Erzähler las ich einmal, „Lass die Charaktere nicht erzählen, wer sie sind, lass es sie ZEIGEN – durch ihr handeln und ihre Reaktionen! Genau das beherzigten Lawrence und Jonathan Kasdan als sie das Skript zu „Solo“ schrieben. So sehen wir an Beispielen seine Loyalität zu seiner Freundin Qui´Ra, seine Einsatzbereitschaft dabei, seine Ziele zu erreichen (egal wie).

Lawrence Kasdan ist ein wesentlicher Teil von Star Wars. Während George Lucas die Idee zum Sternen-Märchen hatte, traf Kasdan mit seinen Drehbüchern zu „Empire“ und „Return“ sowie „Erwachen“ genau den Ton dessen, was Star Wars lange ausmachte. Er ist das für Star Wars, was Gene L. Coon für Star Trek war. Naja, so in Etwa. So wie Coon im Gegensatz zum Star Trek – Erfinder Gene Roddenberry, kaum eine Rolle in der Öffentlichkeit spielte, trug er doch erheblich dazu bei, dass Star Trek zu dem wurde, was wir heute kennen (inklusive Klingonen und Prime Directive). Aber das ist ein anderes Thema.

Zurück zu „Solo“.

Der Film hat eine fast schon lyrische Qualität. Er war schon in den 80igern ein Herzensprojekt von Lawrence Kasdan, was man ihm anmerkt. Es ist die private, kleine Geschichte eines jungen Mannes, der noch Träume hat. Er will mit seiner Freundin fliehen, ein Raumschiff erwerben und der beste Pilot der Galaxis werden. Ein wenig hört es sich so an als würde man einem Helden einer klassischen Sage zuhören, wenn man ihn anhört. Zwar wollten „Sigfrid“ und „Lancelot“ keine Piloten werden, aber gewiss hatten sie hohe Ideale und zumindest der Lancelot der Artus-Sage wollte nichts weniger sein als der beste, reinste, ehrenhafteste Ritter der Welt. Was ihm nicht glückte, womit er das Königreich in einen letzten Krieg stürzte. Wieder ein anderes Thema…

Der verträumte, idealistische Han Solo wird zwar ein Flieger – Ass, jedoch von seiner Freundin getrennt und sucht schließlich einen Weg, zurückzukehren und sie zu retten… Der Rest ist zu Spoiler – schwer.

(c) Disney

Sicher ist nur, dass er am Ende ein enttäuschter Han Solo ist, der gelernt hat – neben Chewie – niemandem zu trauen. Trotz des bitteren Endes, haben wir hier einen immer noch recht jungen Han Solo, der in einem netten Kartenspiel den rasenden Falken gewinnt. So wie wir es immer wussten. Das Ende des Films ist – bei allem Ach und Weh – ein leichtherziges.

Der Film, der erzählerisch vor Action nur so strotzt, mit wunderschönen ILM – Sequenzen aufwartet und eine gelungene Filmmusik von John Williams und John Powell (Drachen zähmen leicht gemacht…) bietet, ist ein Rundum-Sorglos-Paket für den Star Wars Fan zumindest, der mit der ersten Trilogie aufgewachsen ist. Denn die Story könnte genau so gut in den 80er Jahren ähnlich in die Kinos gekommen sein.

Wenn man mit den Darstellern (z.B. Alden Ehrenreich als Han oder Donald Glover als Lando) nichts anfangen kann, dann hat man es natürlich schwer, sich auf den Film gebührend einzulassen. Ich sah in Alden Ehrenreich immer den jungen Han Solo und der gefiel mir gut.

Was mich persönlich an dem Film dennoch gestört hat ist ein gewisser Droide, der nicht nur sehr nervig mit seinem Wunsch nach Gleichberechtigung sein konnte, sondern auch noch merkwürdig emotional von Lando behandelt wird. Daraus gleich zu folgern, es bestünde eine echte sexuelle Beziehung zwischen den beiden halte ich für gewagt. Aber an vielen Stellen im Internet wird davon ausgegangen.

Was gibt es Schöneres als nach einem Kinobesuch leicht beschwingt aus dem Kino zu marschieren? Solange die Disney-Filme diese Qualität aufrecht erhalten können und sie dabei die teils extrem unterschiedlichen Geschmäcker der Fans befriedigen können, freue ich mich auf den nächsten und auch den übernächsten Star Wars Film.

Jetzt jedoch ist warten angesagt. Langes Warten – und ein Weihnachtsfest ohne Star Wars. Erst Weihnachten 2019 heißt es wieder „Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis…“

Mit-Schreiber gesucht?

Es gibt Bereiche im „Nerdtum“, die nicht von mir abgedeckt werden, weil ich mich einfach nicht dafür interessiere. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das wirklich will, darum das Fragezeichen. Aber: Wäre GRUNDSÄTZLICH jemand daran interessiert mit Gast-Beiträge hier aufzuwarten?

Natürlich ist alles total freiwillig und ohne Bezahlung, just for fun.

Falls wer Interesse hat, bitte in die Kommentare schreiben.

H.G. Wells Teil 1

Diesen Text schrieb ich ursprünglich für den FEDCON INSIDER, das Magazin für die Besucher der Fedcon.

Herbert George Wells wurde am 21. September 1866 in Bromley, heute ein Stadtteil Londsons, geboren. Sein Vater, Joseph, arbeitete im Eisenwarenhandel, seine Mutter Sarah, geborene Neal, war bis zu ihrer Heirat, als Hauswirtschafterin tätig. Joseph Wells Laden in der High Street sorgte für ein ärmliches Leben und doch hätte es so viel schlimmer sein können: Die Familie Wells gehörte immerhin der unteren Mittelschicht an, wobei die Übergänge zwischen den Schichten fliesend war.

Es ist wichtig zu begreifen, in was für eine Gesellschaft Wells hinein geboren wurde!

Im frühen viktorianischen Zeitalter gab es nur eine kleine Mittelschicht. Zwei Drittel der Bevölkerung gehörten der Unterschicht an, deren Löhne sehr gering waren. Oft hatten sie kein eigenes Zuhause, waren auf Nahrungsmittel aus dem eigenen Garten angewiesen, arbeiteten bis zu 16 Stunden am Tag und das ohne Pause. Das wurde nicht besser als die Industrialisierung um sich griff, denn die Besitzer der Unternehmen standen unter hohem Konkurenz-Druck und waren zudem oft selbst verschuldet. Leider sah man das Heil für einen möglichst hohen Gewinn darin, die Arbeiter so gering zu bezahlen wie möglich. Daher wurde es notwendig, dass auch die Frauen und deren Kinder arbeiteten, damit sie schlichtweg überleben konnten. Selbst Fünfjährige wurden zu harter Arbeit gezwungen (z.B. um in Mienen in unbegehbare Winkel zu klettern), was häufig Krankheit und Tod zur Folge hatte

Ab 1834 gab es keine Zuschüsse mehr für Arbeitsfähige, die nicht arbeiteten. Im selben Zuge errichtete man zur Abschreckung Arbeiterhäuser, in denen es hart zuging. Kinder wurde von Eltern getrennt, Ehemänner von ihren Frauen. Es gab wenig zu essen. Alle „Außenseiter“ der Gesellschaft kamen hier zusammen. Es galt das Motto: „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.“ Die wirtschaftliche Depression um 1840 stand diesem Spruch im krassen Gegensatz: Es gab schlicht zu wenig Stellen, um alle zu beschäftigen. Gleichzeitig waren die Arbeiterhäuser so verufen, dass viele Arbeitgeber keinen Grund sahen, mehr zu bezahlen, denn wer wollte schon in einem solchen Haus enden?

Erst zum Ende der 40er Jahre kam man langsam zu der Einsicht, dass ausgeruhte, satte Arbeiter bessere Arbeiter sind als solche, die hungrig und übermüdet sind.

Die Arbeiterpartei, die „Labour Party“, der Wells später beitrat, sollte erst 1883 gegründet werden. Wells setzte sich nicht nur für sozial Schwache ein, er kritisierte oftmals auch die Gesellschaft durch gleichnishafte Erzählungen. So geht es in der „Zeitmaschine“ nicht allein um diese Erfindung und der „Krieg der Welten“ weiß von mehr zu berichten als nur von einer außerirdischen Invasion. Davon später mehr.

H. G. Wells las für sein Leben gern! „Geerbt“ haben mocht er diese Leidenschaft gegebenenfalls von seinem Vater. Er fröhnte ihr, indem er die örtliche Leihbibliothek sowie im literarischen Institut von Bromley. Zunächst besuchte er eine Art Vorschule, dann die Thomas Morley’s Commercial Academy, eine Privatschule.

Sein Vater brachs ich 1877 den Oberschenkel und wurde arbeitsunfähig. Wells konnte vielleicht schon damals spüren, wie nahe seine Familie am sozialen Abgrund stand. Doch Sarah Wells nahm erneut eine Stellung als Haushälterin in Uppark/Sussex an, bei ihrem einstmaligen Arbeitgeber. In dessen Herrenhaus gab es eine große Bibliothek, in der der junge Herbert George Wells stundenlang Bücher lesen durfte. Seine Mutter lehrte ihn Respekt vor Königin Victoria und eine recht strenge religiöse Sicht – und sie achtete darauf, dass niemand in ihrer Familie, auch H. G. nicht, Kontakt mit Personen aus der Unterschicht bekamen. Weder beruflich, noch privat.

Er begann seine Lehre in einer Tuchhandlung in Windsor, wurde dort jedoch schon nach einem Monat entlassen. Er versuchte sich als Hilfslehrer in Somerset, als Apothekengehilfe in Midhurst und abermals – dieses Mal für zwei Jahre, aber dennoch unvollendet – in einer Tuchhandlung (in Southsea), dann wieder – mittlerweile 16 Jahre alt – als Hilfslehrer in einem Progymnasium in Midhurst – als ihm ein Stipendium von 21 Shilling pro Monat dabei half, sich beruflich weiter orientieren zu können.

Die Zeit an der Normal School of Science (ab 1890: The Royal College of Science; heute: Imperial College of Science) in South Kensington, in der er von 1884 – 1887 Astronomie, Physik, Chemie, Geologie und Biologie studierte, war immens wichtig für den angehenden Schrifsteller. Im „Debatierclub“ der Schule konnte er seine eigene Meinung formen, er wurde zum Mitbegründer des „Science School Journal“, wurde durch den Schriftsteller George Bernard Shaw mit der sozialistisch ausgerichteten „Fabian Society“ bekannt gemacht und beganns sich für die Labour Party (Arbeiterpartei) zu interessieren. Elementar für sein zukünftiges Vorankommen war auch sein Biologie-Professor, Thomas Henry Huxley, der Wells ein darwinistisches Weltbild beibrachte: Das Christentum sei Unfug, der Mensch ein weiterentwickelter Affe und das der Evolutionsprozess eher unmoralisch sei und letztlich stets zur eigenen Zerstörung führte statt zum Fortschritt.

Während er sich von einem Fußball – Unfall erholte, schrieb er „The chronic Argonauts“. Die Geschichte, auf de später „Die Zeitmaschine“ fußen sollte, wurde 1888 von der Royal College of Science veröffentlicht und wurde recht gut aufgenommen. Die Kurzgeschichte erzählt in der dritten Person von der Ankunft eines unheimlichen Erfinders in der irischen Stadt Llyddwdd. Sein Name ist Dr. Moses Nebogipfel und er bezieht ein leer stehendes Haus. Die einfache Bevölkerung ist schon bald der Meinung, Dr. Nebogipfel würde teuflische Dinge tun. Sie wollen ihn aus dem Dorf vertreiben. Reverend Elijah Ulysses Cook, vermag es Nebogipfel bei seiner Flucht in die Zeit zu helfen, wobei er ihn begleitet. Drei Wochen später findet der Erzähler der Geschichte den Reverend, welcher von seinen „Zeitreise-Abenteuern“ mit Dr. Moses Nebogipfel berichtet, welcher in der Zeit nach einem Ort sucht, an dem er mit seinen Fähigkeiten willkommen geheißen wird.

Der Erfolg seiner kleinen Geschichte ermutigte Wells, weiterhin schriftstellerisch tätig zu sein. 1889 wurde er in der Henley House School in Kilburn Mitglied des Lehrerkollegiums. (Kilburn ist ein Stadtteil Londons. )

Anfang Herbst 1890 bestand Wells seine akademische Prüfung in Zoologie an der Londoner Universität, woraufhin er von 1891-1893 als Tutor für Biologie wurde. Er vollendete zwar sein Studium, doch was in wirklich reizte, war die Schriftstellerei.

Was sein „Liebesleben“ angeht, heiratete er 1891 seine Cousine (Isabel Mary Wells), von der er sich allerdings schon nach drei Jahren trennte. 1895 folgte seine zweite Heirat, dieses Mal mit seiner Studentin, Amy Catherine Robbins. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor: George Philip (1901 – 1985) und Frank Richard (1903 – 1982). 1909 ging aus einer Beziehung mit der Schriftstellerin Amber Reeves (1887 – 1981) zudem eine Tochter hervor. Weitere Affären hatte Herbert George Wells mit der 26 Jahre jüngeren Journalistin Rebecacca West, die ihm ebenfalls einen Sohn gebar. Angeblich gab es auch „Bekanntschaften“ mit margaret Sanger, Odette Keun und Elizabeth von Arnim.

Zurück ins Jahr 1893: H. G: Wells hatte im Sommer des Jahres mit einer schweren Lungenblutung zu tun, was zur Folge hatte, das er nur noch sitzende Tätigkeiten ausüben durfte. Während er sich erholte, begann er Kurzgeschichten, Essays und Rezensionen für die Pall Mall Gazette, The Sunday Review und weitere Zeitschriften zu schreiben. Sein erstes Buch, „Textbook of Biology“, erschien im selben Jahr. Zwei Jahre später veröffentlichte er einen Kurzgeschichten – Band, „The stolen Bacillus“ in dem „Methuen und Co.“ – Verlag. Dabei handelte es sich um ein Kurzgeschichten-Band mit 15 Storys aus dem Bereich Fantasy und Sci-Fi.

Ich zitiere hier aus dem Buch von Elmar Schenkel: „H. G. Wells – Der Prophet im Labyrinth“, erschienen im Zsolnay Verlag, S. 11. Hier wird darauf eingegangen, das schon damals eine literarische Verwandtschaft zwischen Wells und Verne vermutet wurde. Verne mochte dies nicht sonderlich und beantwortete eine entsprechende Frage: „Nein, es besteht keine Beziehung zwischen seiner und meiner Arbeit. Ich mache Gebrauch von der Physik. Er erfindet. Ich fliege zum Mond in einer Kanonenkugel. Das ist keine Erfindung. Er fliegt zum Mars in einem Luftschiff, das er aus einem Metall konsturiert, das das Gesetz der Schwerkraft ignoriert. Das ist ganz reizend (…), aber zeigen Sie mir das Metall. Lassen Sie es ihn produzieren!“

Die Comiczeichnerin Kate Beaton brachte es auf den Punkt:

Verne sorgte sich stets sehr darum, dass seine fantastischen Geschichten eine wissenschaftliche Grundlage haben. Wells nutzte seine wissenschaftlichen Erfindungen dazu, eine Geschichte zu erzählen.

So konnte der Zeitreisende in Wells erstem Roman „Die Zeitmaschine“ (1895) zwar über die Theorie der Zeitreise erzählen, nichts jedoch über die Funktionsweise der Zeitmaschine. Im Umkehrschluß hätte Verne sich allerdings auch nie die Freiheit genommen, über eine Maschine zu schreiben, deren Funktionsweise er nicht nachvollziehen konnte. Wäre Wells wie Verne gewesen, hätte jemand anders über die „Zeitmaschine“ geschrieben. Oder es wäre ein anderer Wells in einer parallelen Zeitlinie gewesen. Oder eben in unserer, die ebenfalls möglicherweise parallel zu anderen verläuft, in denen er z.B. Lehrer geblieben ist oder beim Tuchhandel geblieben ist. So gesehen können wir uns glücklich schätzen, den Wells gehabt zu haben, der den Roman schrieb, denn es handelt sich dabei um ein Meisterwerk der Science Fiction Literatur, ohne den ich solche multidimensionalen Ideen heute vielleicht gar nicht hätte haben können.

Der Anfang der Zeitmaschine ist nicht zuletzt so einladend, weil sie höchst unterschiedliche Charaktere in einem Raum zusammenbringt und sie mit einer faszinierenden Idee konfrontiert. Der streitsüchtige, rothaarige Filby ist in der späteren Verfilmung durch George Pal (1960) des Zeitreisenden größter Freund. Des Weiteren fanden sich ein Psychologe und ein Bürgermeister sowie ein Arzt beim „Zeitreisenden“ (im Film von George Pal einfach „George“ genannt), auf dessen Einladung hin, ein. Der Zeitreisende erklärt ihnen (und somit dem Leser), das es neben den drei bekannten Dimensionen – Länge, Höhe und Breite – noch eine vierte gibt: Die Zeit! Schließlich präsentiert er die Zeitmaschine in einem kleinen Modell. Er lässt sie sogar in die Zukunft verschwinden. Die Gäste zeigen sich von den Ausführungen des Zeitreisenden überfordert.

Was Wells hier aber sehr unterhaltsam darstellt ist eine Theorie über die vierte Dimension. Es folgt eine jener angeregten Unterhaltungen zwischen den Zeugen des verschwundenden Modells, wie sie uns SciFi – Fans schon öfter begegnete. Was wäre alleine Star Trek ohne seine Zeitreisen und damit zusammenhängenden Theorien? So philosophieren die Gäste des Zeitreisenden: Wäre das Modell der Zeitmaschine in die Vergangenheit gereist, hätte man sie beim Betreten der Wohnung nicht sehen müssen? Der Psychologe meint, die Maschine sei noch dort, würde sich aber so schnell bewegen, dass man sie nicht sehen könne. Der Arzt appelliert: „Heute Abend klingt alles plausibel genug, aber (…) warten sie auf den gesunden Menschenverstand des Morgens!“

„Ich denke, damals glaubte keiner so recht an die Zeitmaschine…“ erzählt der fiktive Berichterstatter der Ereignisse um die Zeitmaschine weiter. Wells dachte über Zeitreisen nach, wie viele andere Autoren dies mittlerweile tun. Das Besondere ist, dass er so ziemlich der Erste war, der diese Gedanken in einem Buch veröffentlichte. Wenn Jules Verne der Urgroßvater der Science Fiction ist, so ist Wells der Großvater.

Herbert George Wells hätte sich, wenngleich sein Anliegen nie allein der Wissenschaft galt, sondern zumindest auch einer gewissen Sozialkritik gewidmet war, sehr gewundert, wenn er in unseren Tagen erfahren hätte, dass seine wilden Spekulationen über die Dimensionen erst der Anfang waren. Die Wahrheit scheint viel fantastischer zu sein. Es gibt noch keine klare Antwort. Aber begonnen bei der Idee, dass es per Definition eigentlich gar keine Dimension gibt bis hin zu der Idee, dass es unendlich viele wären, ist so ziemlich alles möglich. In der Theorie sogar die Zeitreise. Wer sich in das Thema heutzutage vertieft, wird vor Allem begreifen, wie wenig wir von unserer Welt wissen. Genau das fasziniert jedoch, macht neugierig.

Ähnlich hängt man als Leser auch Wells an den Lippen, wenn sein Zeitreisender uns von den Dimensionen erzählt.

Dann beginnt der zweite Teil der „Zeitmaschine“ und hier offenbar sich die wahre Berufung H. G. Wells. Ähnlich Gene Roddenberrys Star Trek Episoden, in denen Gleichnisse erzählt werden, die einen Bezug zur aktuellen Zeit aufweisen, war Wells besonders gut darin auf die selbe Weise auf Missstände seiner Zeit hinzuweisen.

Der Zeitreisende reist also in die ferne Zukunft und findet sich schließlich im Jahre 802.701 wieder. Hier leben die sanftmütigen, fragilen Eloi. Sie scheinen im Wohlstand zu leben, doch niemand von ihnen muss dafür arbeiten. Später stellt sich heraus, dass sich die Menschen in zwei Gesellschaften gespalten hat: Neben den Eloi gibt es auch noch die furchterregenden Morlocks und der Wohlstand der Eloi ist allein darauf zurückzuführen, dass die Eloi von den Morlocks wie Vieh gehalten werden, um dann als Nahrung zu dienen.

Was wir hier haben ist H. G. Wells Idee einer möglichen Zukunft in einer Gesellschaft, in der es lediglich zwei Schichten gibt. Die Unterschicht, bestehend aus Arbeitern, nutzt die Oberschicht als Nahrungsmittel. Diese ist ihrerseits vollkommen unfähig zu handeln, geschweige denn sich zu wehren. Wells kritisiert seine Gesellschaft. Zitat: „Da ich von den Problemen unserer Zeit ausging, schien es mit zuerst sonnenklar zu sein, dass die stufenweise Vergrößerung des gegenwärtig nur temporären und sozialen Unterschiedes zwischen Kapitalist und Arbeiter der Schlüssel zu der hier bestehenden Konstellation sein müsste. Zweifellos wird Ihnen das recht grotesk – und völlig unglaublich! – vorkommen; und doch existieren schon jetzt Verhältnisse, die auf diese Entwicklung hindeuten. Man neigt doch dazu, den Raum unter der Erde für die weniger dekorativen Zwecke der Zivilisation zu nutzen; da gibt es zum Beispiel die Metropolitan Railway in London und andere elektrische Untergrundbahnen, unterirdische Werkstätten und Restaurants, und sie vermehren sich und breiten sich weiter aus. Augenscheinlich, dachte ich, hatte sich diese Tendenz noch verstärkt, bis die Industrie allmählich ihr Geburtsrecht unter dem Himmel verloren hatte. Ich meine, dass sie tiefer und tiefer in größere und immer größere unterirdische Fabriken verlegt worden war und die Arbeitskräfte einen immer mehr wachsenden Teil ihrer Zeit darin verbrachten, bis sie am Ende -! Lebt nicht schon heute ein Industriearbeiter im Eastend unter so künstlichen Bedingungen, dass er von der natürlichen Oberfläche der Erde so gut wie abgeschnitten ist?“ (Die Zeitmaschine, DTV).

Diese Kritik an der Gesellschaft ist es, die Wells am Herzen lag. So alt diese Kritik ist, so zeitlos ist sie auch, den die Techologie entwickelt sich weiter, doch der Mensch hat nur wenige Schritte mehr getan als in den Tagen von H. G. Wells.

Es folgten weitere erfolgreiche Romane, wie z.B. „Die Insel des Dr. Moreau“ (1896), „Der Unsichtbare“ (1897) und 1898 folgte sein zweiter Roman, mit dem man seinen Namen heute in Verbindung bringt: „Der Krieg der Welten“!

Oberflächlich betrachtet ist diese Geschichte lediglich die Urform einer „Böse Außerirdische greifen die Erde an“ – Idee. Tatsächlich jedoch kritisierte Wells mit dem „Krieg der Welten“ die Kolonialpolitik des britischen Empire.

Was mit Christoph Columbus begann, nahm mit der Zeit immer häßlichere Züge an: Europäische Staaten nahmen die Länder fremder Kulturen in Besitz, wobei sie sich selbst stets als die überlegene Rasse ansahen! England entwickelte sich schnell zum größten Kolonialreich. Die geistige Haltung war „staatlich anerkannt“ rassistisch. Während des zweiten Burenkrieges wurden Internierungslager eingerichtet, die „concentration camps“ genannt wruden: Konzentrationslager. Zwar wurde hier nicht, wie später unter Hitler in Deutschland, systematisch gemordet, allerdings führten die hygienischen Bedingungen und das schlechte und magere Essen zum Tod von etwa 26.000 Frauen und Kindern. Das Wirken der Menschenrechtlerin Emily Hobhouse (1860 – 1926) sorgte für eine Verbesserung der Situation, in dem sie selbst Ende des 20. Jahrhunderts Konzentrationslager besuchte und in ihrer Heimat von den menschenunwürdigen Bedingungen erzählte. Wenngleich ihr Engagement von der britischen Regierung kaum beachtet wurde, sorgte es doch für große Beachtung in der Bevölkerung. Es wurde eine Fawcett Commission gebildet, die sich um Verbesserungen der Lager kümmerte. Dies nur als kleiner Exkurs, der verständlicher macht, was H. G. Wells mit dem Roman „Krieg der Welten“ zum Ausdruck bringen wollte: Jetzt waren es die Außerirdischen, die die Erde kolonisieren wollten. Sie waren in einer erschreckenden Übermacht! Das es ausgerechnet Bakterien, die Kleinsten aller Lebewesen, waren, die die Widersacher schließlich besiegten, sollte ein weiterer Seitenhieb gegen das Empire sein.

Selbst, wenn man diese Parabel beiseite lässt, begeistert Wells´“Krieg der Welten“, da er bis ins Detail beschreibt, was geschieht und das so glaubwürdig als wäre er selbst dabei gewesen.

Im zweiten Teil werde ich davon berichten, wie es mit H. G. Wells weiterging. Außerdem werde ich euch von anderen medialen Umsetzungen seiner zwei größten Romane berichten.

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Quellen u. Empfehlungen:

wikipedia.de

Elmar Schenkel: H. G. Wells – Der Prophet im Labyrinth

H. G. Wells: Die Zeitmaschine, ISBN: ISBN 978-3-423-12234-4, 7,90 EUR

H. G. Wells: Krieg der Welten, ISBN 978-3-423-13487-3, 8,50 EUR

http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/bt/161893/index.html

Gewinnspiel: Captain Phasma Comic! [BEENDET seit dem 20. Juni]

Dieses Gewinnspiel ist vorbei. Es laufen immer wieder welche, darum: Reinschauen lohnt sich!

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Am 22.05.2018 erscheint beim Panini – Verlag der 100seitige Comic „Captain Phasma“ in der Reihe „Journey to Star Wars: Die letzten Jedi“. Gezeichnet / geschrieben wurde der Comic von Kelly Thompson und Marco Checchetto.

Wir erinnern uns gut daran, dass Captain Phasma in Episode VII: Das Erwachen der Macht in einer Müllpress Anlage zurückgelassen wurde. Was geschah danach? Was ist zwischen den Episoden VII und VIII mit Captain Phasma geschehen?

Wer dies wissen möchte, kann es in dem offiziellen Comic „Captain Phasma“ nachlesen.

Die Story ist schön gezeichnet. Ich würde sie als „klein, aber fein“ bezeichnen. Zwar ist es kein großer Epos, in dem wir die genaue Biografie erfahren, wie es der Titel nahelegen könnte, wohl aber eine nette, spannende Geschichte die die letzten Momente der Starkillerbase aus der Sicht von Phasma darstellt und alles, was danach vor Episode VIII geschehen ist…

Captain Phasma

Wer diesen Comic gewinnen möchte, muss nur eine Frage korrekt beantworten und an gewinnspiel@starbase-fantasy.de schicken (MIT Adresse). Die Frage lautet:

Welche Darstellerin spielte in Episode VII und VIII Captain Phasma?

Dieses Gewinnspiel ist dank Panini – Comics mglich. Vielen Dank dafür!

Einsendeschluss ist der 20.06.2018 … und ist somit vorbei

Die glückliche Gewinnerein ist Kathrin R.

Aber seid nicht traurig, wenn ihr nicht gewonnen habt. In Kürze könnt ihr ein Revell – Modell zu „Solo – a Star Wars Story“ gewinnen!  

Der Gewinner / die Gewinnerin wird in der Woche nach dem 20.06. per E-Mail über seinen / ihren Gewinn benachrichtigt. Bitte dann auch den SPAM – Ordner checken!

Viel Glück!

Und wer nicht gewinnt, kann „Captain Phasma“ z.B. hier erwerben:

https://www.paninishop.de/artikel/ydstwr011-star-wars-captain-phasma-journey-to-star-wars-letzten-jedi-softcover

Rechtliche Hinweise:

Veranstalter bin ich (Matthias Wieprecht), zu erreichen über die Kommentare dieses Blogs sowie unter der E-Mail Gewinnspiel@starbase-fantasy.de.

Die Teilnehmer müssen eine E-Mail an Gewinnspiel@starbase-fantasy.de schicken und darin beantworten, wer der Darsteller der Captain Phasma in der Star Wars Episoden VII und VIII war.

Einsendeschluß ist der 20. Juni 2018. Die Gewinner werden binnen 1 Woche per E-Mail unterrichtet.

Die Gewinner werden nach dem  Zufallsprinzip ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Preis ist nur einmal verfügbar und wird direkt von mir per Brief verschickt.

 

 

 

Sherlock Holmes – die neuen Fälle: Schatten der Vergangenheit

MILDE SPOILER! MILDE SPOILER! MILDE SPOILER! MILDE SPOILER!
(Ich werde den Verlauf der Handlung nicht beschreiben, aber man mag ahnen, wie die Stimmung und ganz grobe Handlung dieses Hörspiels sein könnte, wenn man diesen Text liest). 

Jedes neue Hörspiel dieser Reihe wirkt wie ein Vermächtnis von Christian Rode und Peter Groeger. Man mag das als sehr emotional bezeichnen, was es auch ist, aber jedes neue Hörspiel mit dem vielleicht besten Holmes-Watson-Hörspie-Team, das es je gab, erfüllt mich mit Dankbarkeit.

Dieser Fall zieht am Anfang schön an. Schon in zwei Minuten nach betätigen der „Play“-Taste war ich voll in dem Fall drin. Das Grauen von Jack the Ripper hatte mich erfasst. Nach etwa einer viertel Stunde, in der meine Begeisterung exponentiell zunahm, flachte das Hörspiel leider zu früh und zu steil ab. Zwar waren die Erinnerungen an „damals“ – als Holmes nicht zu jenem schrecklichen Fall im Herbst 1888 hinzugezogen wurde – von John Watson sowie Inspektor Aberline für die Rahmenhandlung interessant und werteten die Qualität des Hörspiels stimmungs – mässig und inhaltlich enorm auf, worauf ich auch nicht hätte verzichten wollen, aber meiner Ansicht nach hätte man das Hörspiel besser schneiden können. Wäre das ein oder andere einen klein wenig früher passiert, hätte das vermutlich das ganze Skript durcheinandergebracht, aber es hätte auch die Spannung um ein vielfaches erhöht.

(c) Romantruhe

Ich glaube, in keiner Reihe von Holmes-Hörspielen habe ich je so viel schmatzendes, blutendes Fleisch zu hören bekommen wie in diesen „neuen Fällen“. Auch der Geruch der Übelkeit – erregenden Verwesung kommt in dieser Serie weit öfter vor als in den Original – Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle. Das gibt auch diesem Hörspiel, in dem sich solcherlei „Dinge“ natürlich mehr anbieten als das bei anderen Folgen der Fall war, einen leicht „trashigen“ Zug, der manchem Hörer gefallen wird, aber nicht jedem. Mir zum Beispiel nicht, ich könnte auch ohne…

Christian Rode´s Stimme ist wirklich „die Stimme“ von Sherlock Holmes, doch in diesem Hörspiel wirkte er auf mich gegenüber der schauspielerischen Leistung von Peter Groeger punktuell (im Zusammenspiel!) etwas blass. Auch Christian Rode´s Leistung war, wie immer, eine wirklich Gute, aber Peter Groeger erfasst hier das Grauen und die Angst um Jack the Ripper stellenweise mehr und überzeugender als es Christian Rode tut. Aber auch Rode´s Holmes kann seine Abscheu gegenüber den Taten von einst sowie den neuen Schrecken hörbar nicht verbergen.

Insgesamt ist diese Folge für mich eine der allerbesten Folgen der ganzen Serie. Das liegt – neben der Leistung der Sprecher – an der guten Recherche und Tiefe der Story.Weiterer Plus Pnkt: Lestrade, den wir aus den Lestrade – Hörspielen etwas besser kennen, hat durch eben jene einen Vertrautheits – Bonus bekommen. Er ist nun – nach dem Hören der zwei ersten Lestrade – Hörspiele, mehr als nur ein leidlich fähiger Inspektor, der mehr oder minder das tut, was Holmes sagt und sich mit fremden Federn schmückt. Nun ist er ein echter Typ, ein Charakter. Auch die Hintergrundmusik, die aus meiner Sicht zuweilen etwas zu verspielt daher kam in den älteren „neuen Fällen“, ist dieses Mal viel besser gelungen. Nur stellenweise wird auf ältere Stücke zurückgegriffen.

Was diese Folge für mich aber vor Allem ausmacht ist gar nicht die (vermeintliche) Lösung des Falls, sondern die aufgefächerte Stimmung um den Mythos „Jack the Ripper“. Wenn der Ripper schon wieder (wie z.B. in den Filmen „Mord an der Themse“ oder „Sherlock Holmes größter Fall“ sowie in dem Hörspiel „Sherlock Holmes und die Whitechapel Morde“), bemüht wird, dann sollte dies auch mit einem gewissen Know How geschehen. Andreas Masuth hat genau das in guter Weise in seinem Skript erledigt.

Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass sich hier insgesamt ganze 15 ! Sprecher vereint haben!

Schade finde ich – neben einem Teil des Endes, den jeder erkennen wird, der es gehört hat – das der Fall sich am Anfang viel größer anhört als er am Ende ist. Denn am Ende geht es wirklich nur um einen „Schatten der Vergangenheit“, wennglich dieser auch recht grausam aussieht.

Für Holmes sowie „Rode / Groeger“ – Fans ein Hörspiel, dass ich – mal wieder, aber dieses Mal mit dem Brustton einer größeren Überzeugung – empfehlen kann.

Wetten dass…. „Solo“ ein großer Star Wars Film sein wird?

Endlich widme ich mich hier mal wieder einem wirklich „nerdigen“ Thema. Es geht um meine Erwartungen bezüglich des anstehenden Star Wars Films. Als ich für meinen Sohn und mich zwei Karten in unserem Kino vorbestellte war ich leichthin geschockt: 1) gibt es täglich nur 2 Vorstellungen des Films und 2) hatte ich bezüglich der Platzwahl Narrenfreiheit, denn niemand – niemand! – hatte zuvor einen Platz für jene Vorstellung gebucht! Und es handelt sich um eine Vorstellung, die extrem kurz nach der Premiere stattfindet!

Ich nehme ganz stark an, dass „The last Jedi“ Star Wars geschadet hat. Die Leute waren in Bezug auf „The Force awakens“ gespalten. Aber nicht, weil es kein Star Wars war, sondern weil es für manche wie ein Aufguß von Episode IV aussah. „Rogue One“ spaltete auch die Fans. Einige fanden den Film spitzenklasse, andere meinten, ihm fehle Magie (und es mag noch viele andere Sichtweisen geben). Der Spalt zwischen den Fans von TFA und Rogue One war okay. Beide Filme haben und hatten ihre 100%igen Fans, was aber genau TLJ nur bedingt aufweisen kann. Hier liegt der „Hase im Pfeffer“: Selbst die Fans von TLJ finden Teile des Films sehr schlecht!

Wesentlich: Die von Kasdan / Abrams erdachte Story – Line wurde von Rian Johnson in den Wind geschlagen! TLJ wirkt daher selbst wie eine „Star Wars Story“, die „macht, was sie will“, dabei aber den Anspruch erhebt, dazu zu gehören und so mag der ein oder andere Groll gegen Johnson im gewissen Rahmen nachvollziehbar sein.

Die gute Nachricht: Lawrence Kasdan hat – zusammen mit seinem Sohn Jonathan – das Drehbuch zu „Solo“ geschrieben. Der „Empire strikes Back“ – Autor hat meiner Ansicht nach ein sicheres Gefühl dafür, was Star Wars ausmacht. Er war auch mit verantwortlich dafür, dass sich TFA vielleicht wie ein Aufguß anfühlte (was ich selbst nicht so sehen), aber in jedem Fall wie STAR WARS! Er kennt diese Welt und seine Charaktere und manchmal glaube ich, dass er wenigstens eines der Räder ist, die Star Wars erfolgreich machten.

Die zweite gute Nachricht: Ron Howard ist der Regisseur! Er macht weniger von sich Reden als andere Regisseure. Seine Film kennen aber viele – oder erinnert ihr euch nicht an den großartigen Film „Apollo XIII“ mit Tom Hanks? Oder „A beautiful mind“? Hier hat er bewiesen, dass er große Momente einfangen kann.

Natürlich kann man darüber diskutieren, ob jemand anderes als Harrison Ford den Han Solo geben kann, aber diese Frage kennen Star TREK Fans sehr gut. Hier wurde Chris Pine auch nicht wirklich als würdig erachtet, aber dann fanden die Fans seine Performance recht gut bis klasse!

Ich frage mich manchmal , ob hinter den Kulissen von Disney über das TLJ – Fiasko als solches gesprochen wird. Ich frage mich auch, wie eine Trilogie ohne einen die drei Teile überspannenden existierenden Handlungsbogen von „Profis“ verfilmt werden kann. Jeder Schriftsteller weiß, dass eine Trilogie ohne einen ausgereiften Plot, den man sich ausgedacht hat, nicht wirklich legendär werden kann. Und vor Allem: Nicht aus einem Guss!

Ich wette mit euch, dass „Solo“ ein MEGA Überraschungs-Erfolg sein wird. Natürlich kann ich nicht voraussehen, wie enttäuscht und „satt“ das Publikum in Sachen „Star Wars“ ist. Aber ich bin mir sicher, dass „Solo“ – alleine duch Kasdan und Howard – ein großer Star Wars Film sein wird.

Wer wettet mit?

© Disney für das folgende Video :

Nur ein Träumer

Märchen von Matthias Wieprecht

Es war einmal vor langer, langer Zeit, da lebte ein Bauernjunge, sein Name war Jonathan, der mit seinem Leben nichts Rechtes anzufangen wusste. Immer träumte er, Tag ein, Tag aus, davon ein Ritter in einer goldenen, glänzenden Rüstung zu sein. Er stellte sich vor, wie er gegen Drachen kämpfen und Jungfrauen befreien würde oder wie er mit der Kraft seiner Liebe diese Welt zu einem besseren Ort machen könnte.

Aber ach, das gefiel seinem Großvater, bei dem er lebte, so gar nicht. Er schlug ihn immer, wenn sein Blick versonnen in die Ferne schweifte. „Wirst du wohl aufpassen!“ mahnte er ihn dann mit strenger Stimme. Auf dem Feld nahm ihn der Großvater besonders hart ran und wenn Jonathan nach dem kargen Abendessen ins Bett fiel, fühlte er sich halb tot an. Dann schlief er schnell ein und begann wieder zu träumen.

Sein Leben bestand aus Arbeit und aus Träumen und hätte man ihn gefragt, wo er am Liebsten lebte, dann wäre seine Antwort gewesen: „In meinen Träumen!“.

Freunde hatte Jonathan schon lange nicht mehr. Damals als seine Eltern noch lebten, da hatte er ein paar großartige Freunde, aber die lebten weit weg in einer anderen Stadt und er ging davon aus, sie niemals wieder zu sehen.

Eines Tages nun starb aber sein Großvater und John, wie ihn seine Mutter stets genannt hatte, weinte bitterlich. Er fühlte sich ganz verlassen und merkte schnell – als ihm der Magen zu knurren anfing – das er alleine von Träumen nicht leben konnte. Hatte der Großvater vielleicht Recht gehabt? Waren seine Träume, wie er selbst, zu nichts Nutze? Mit diesen Fragen begann ein großer Kummer in ihm zu wachsen, während er sich bemühte, das Land seines Großvaters alleine zu bewirtschaften.

Tage und Nächte vergingen, die Sonne kreiste am Himmel um das Erdenrund viele Dutzend Male und wechselte sich mit dem Mond ab, während aus Jonathan, dem Träumer Jonathan der Bauer wurde.

Er hörte bald auf zu träumen und fühlte sich dabei als wäre er nur noch zur Hälfte lebendig, aber die Leute achteten ihn nach drei Jahren als ehrbaren Nachbarn und Bauern, als einen Mann, der zur Vernunft gekommen wäre und dem Ernst des Lebens begegnete, wie es gottgefällig sei.

So wäre sein Leben wohl weiter verlaufen wie das seines Großvaters, wäre da nicht jener schicksalhafte Tag gekommen an dem ihn jene schwarzen Ritter besuchten. Es waren fünf Ritter in schwarzer Rüstung, die allesamt stanken, weil sie sich ewig nicht gewaschen hatten. Sie hatten keine Manieren, nichts an ihnen glänzte und sie forderten von John Unterkunft und Verpflegung. Während er mit ihnen schließlich, innerlich aufgebracht, beim Abendbrot saß und zusehen musste, wie sie seinen Vorrat für das nächste halbe Jahr auffraßen – denn „speisen“ konnte man das nicht nennen, wie sie da mit spuckendem Mund aßen und beim Trinken sabberten – begann der Anführer von ihnen, Fragen zu stellen.

„Ist hier in den letzten Tagen jemand vorbei gekommen?“ fragte er und John verneinte. Aber der Mann lies nicht locker. „Solltest du wen verstecken, wirst du deinen nächsten Geburtstag nicht mehr erleben, ist das klar?“ John nickte.

Am nächsten Morgen, John hatte bei den Schweinen geschlafen und ihnen das Haus überlassen müssen, ritten sie weiter. „Endlich“, sagte er sich. „Und es ist wieder mal ein Beweis dafür, wie töricht meine Träume gewesen sind, die ich früher hatte. Ritter sind elend, nicht ruhmreich.“

Nun hätte es so bleiben können, doch diese Begegnung war nur das Vorspiel. Am Abend jenes Tages nämlich klopfte es an seiner Tür. Er öffnete sie und alles veränderte sich für ihn in diesem Augenblick. Vor ihm stand nämlich Prinzessin Amelia Lightheart. Nein, er wusste nicht, dass das ihr Name ist, aber er erkannte, dass von ihr eine Warmherzigkeit ausging, die direkt sein Herz berührte. War dieses beim Anblick der schwarzen Ritter schwer und kalt geworden, fühlte es sich nun groß und weit an.

Amelia sah ihn ebenfalls lange an und lächelte. Dann sagte sie: „Könnt ihr mich verstecken?“ Da wurde John alles klar.

„Ihr seid es? Ihr seid die Person, hinter denen die Ritter her sind?“ Die Prinzessin fasste sich an ihr Herz und sah sich um wie ein in die Enge getriebenes Reh. „Das tut mir so leid, Junge. Ich wollte Euch nicht in Schwierigkeiten bringen! Ich dachte, sie wären noch lange nicht hier angekommen, doch nun werden sie Euer Haus beobachten. Ihr seid nicht mehr sicher!“

„Ich bin kein Junge mehr!“ protestierte John. Daraufhin sah Amelia ihn abermals an. „Nein, das seid Ihr wirklich nicht mehr. Nun gut. Ich werde gehen. Bitte verratet mich nicht. Es geht um Leben und Tod!“

„Ist gut…“ stammelte John, verwirrt ob der Schnelligkeit der Ereignisse, von denen er nicht wirklich wusste, was er davon halten sollte. Schon schloss Amelia die Tür und dann hörte er sie bald davon reiten.

In der folgenden Nacht konnte John lange nicht einschlafen. Schließlich stand er auf und ging in seinem Wohnzimmer auf und ab. Da sah er plötzlich, wie sich vor ihm ein Licht formte, das immer größer wurde. Als es plötzlich verschwand, fiel ein Schwert scheppernd zu Boden. Ein blaues, gleisendes Licht ging davon aus. Der Griff war schwarz, durchzogen von silbernen Verzierungen.

Aus dem Nichts ertönte die Stimme seiner Mutter. „Traue deinem Herzen, John“, raunte sie ihm zu. „Mutter?“ rief er und und sackte auf seine Knie, während eine Träne über seine rechte Wange lief. Da war immer noch das Schwert vor ihm. Was sollte er tun?

„Oh mein Gott“, sagte er laut und begann zu weinen. „Ich habe alles getan, wie Großvater es wollte! Ich habe es geschafft ein ehrbarer Bauer zu werden. Warum prüfst du mich jetzt so? Das ist nicht Recht!“

Nun hörte er die Stimme seines Vaters.

„Heb das Schwert auf, mein Sohn. Sonst werden wir uns sehen, ehe es Zeit dafür ist!“

Da fühlte er, wie eine Welle von Angst über ihn kroch noch bevor er das Huftrappeln draußen hören konnte. Schon standen die schwarzen Ritter vor ihm.

„Wir sahen die Spuren!“ sagte deren Anführer, nachdem er die Tür zu Johns Häuschen aufgebrochen hatte. Zwischen dem Ritter und John lag immer noch das blau leuchtende Schwert.

„Hebe es auf!“ hörte er abermals die Stimme seines Vaters, die nun eindringlicher klang.

Dann griff er entschlossen zu und das Licht des Schwerts wurde so gleisend hell, dass die schwarzen Ritter ihre Augen verbergen mussten. John jedoch konnte alles gut sehen und lief hinaus, wo er sich auf eines der Ritter – Pferde schwenkte um im Galopp davon zu reiten. Wie lange war es her, dass er von Vater und Mutter das Reiten gelernt hatte?

Doch zum träumen von alten Zeiten gab es keine Gelegenheit, schon waren die schwarzen Ritter hinter ihm her, wenn auch nur vier davon, weil sie Einen wegen des gestohlenen Pferdes zurücklassen mussten.

John kannte nur den Weg zwischen dem Bauernhof seines Großvaters und der Stadt, in der er versuchte, Brot oder Eier zu verkaufen. Der Wald auf den er nun zusteuerte war ihm fremd und er sah überraschend bedrohlich aus. Die schwarzen Ritter hinter ihm sahen allerdings auch überaus bedrohlich aus.

So ritt er tief in den fremden, dunklen Wald hinein. Jeden Moment, den er tiefer in den Wald geriet, schien ihm dieser noch fremder und furchterregender zu werden. Bald klopfte ihm sein Herz bis an den Hals, aber nicht, weil es ihm so anstrengend gewesen wäre zu reiten, sondern weil seine Angst nahe daran war, ihn zu übermannen.

Da erschien ihm ein Glühwürmchen, das erst ganz klein war, sich dann aber als Fee herausstellte, die hell und lächelnd vor ihm her schwebte. Sie bedeutete ihm, ihr zu folgen. John traute sich nicht, etwas zu sagen, war aber sehr dankbar für die Hilfe der Fee, deren Existenz er nicht mehr anzuzweifeln wagte. Schließlich blieb die Fee an einem Punkt im Wald in der Luft stehen und deutete nach vorne in die Richtung einer Burgruine. John nickte dankbar und die Fee fuhr ihm streichelnd über eine Wange. „Träumer!“ sagte sie liebevoll und verschwand so schnell wie sie erschienen war.

Es mag nicht verwundern, dass John in der Burgruine die Pinzessin Lightheart vorfand, die sich dort versteckte. Doch die schwarzen Ritter waren ihr auf der Fährte. Weit entfernt hörte man das Knacken von Holz im Wald und das laute Fluchen der Ritter, denen möglicherweise ganz andere Wesenheiten begegneten als freundliche Feen.

„Wieso sind die hinter Euch her?“ fragte er die Prinzessin als er sie erblickte. Doch sie antwortete: „Das ist nicht Euer Kampf, Bauer.“

„John. Nennt mich John.“ antwortete Johnathan.

„Also gut, John, dies ist nicht Euer Kampf!“

„Vielleicht ist er es ja doch. Seit meiner Kindheit habe ich von all diesem hier geträumt!“

„Und vielleicht seid ihr nur ein Träumer, der lieber auf sein Leben achten solle!“ meinte Prinzessin Amelia Lightheart.

Das traf ihn tief und er fragte sie: „Meint ihr das wirklich?“

Ehe sie jedoch antworten konnte, brachen die Ritter aus dem Wald hervor und griffen an. Es ist unglaublich, wie gut John mit dem verzauberten Schwert kämpfen konnte. Als der erste schwarze Ritter am Boden lag, ergriff auch Amelia ein Schwert und sie kämpften Seite an Seite. Der Mann jedoch, den die schwarzen Ritter zurückgelassen hatten, war ihr Anführer. Dieser ritt nun auf einem scheußlichen, Zähne bleckenden, Drachen und schleuderte einen Morgenstern. Immer wieder flog er knapp an John und Amelia vorbei und versuchte, sie zu treffen. Schließlich kam er so nahe, dass er Amelia einen empfindlichen Schlag versetzen konnte, so dass sie zu Boden stürzte, mit einer klaffenden Wunde an ihrer Stirn. Johnathan konnte den Anführer der Bande zwar von seinem Drachen reißen, der davon flog, sobald sein Reiter ihn verlassen hatte, aber für den Moment war es John klar, dass diese Prinzessin, die er kaum gekannt hatte, tot war.

Kummer und Wut sorgten dafür, dass er nunmehr überwältigend und kraftvoll gegen den Anführer der Bande antrat, der wie eine Katze mehrere Leben zu haben schien. Endlich, endlich besiegte er ihn. Dann setzte er sich neben die Leiche von Amelia. Er wusste genau, was er tun musste, ohne es zu verstehen. So berührte er sein Herz und zog daraus einen goldenen Faden Energie. Das hatte er noch nie getan, außer in seinen Träumen. Er zog diesen Faden bis zu ihrem Herzen, dass prompt wieder zu schlagen begann. Die ganze Farbe, die ihrem Antlitz entwichen war, kehrte nun zurück, sie begann wieder zu atmen.

Das hatte auch ein anderer gesehen, den John gar nicht bemerkt hatte. Es war König Sorrov von Kardyll, der Vater von Prinzessin Amelia. Stolz saß er auf seinem Pferd, während unendliche Dankbarkeit in seinen Augen schimmerte.

„Du hast ihr das Leben gerettet!“ rief er und auch die Ritter in seinem Gefolge erstarrten vor Ehrfurcht vor seiner einmaligen Tat. „Wie ist dein Name, sprich!“

„Das ist John, Vater….“ sagte die Prinzessin mit gebrochener Stimme. „Er ist ein Bauer.“

Da schüttelter der Vater den Kopf.

„Von heute an wirst du Sir John Savior heißen. Willst du uns zum Hofe von Kardyll begleiten? Du wirst dort von der ganzen Tragweite deiner guten Tat erfahren. Und, wenn du willst, werde ich dich zum Ritter schlagen.“

Natürlich wollte John das.

Nach wenigen Tagen bei Hofe wurde es John und Amelia klar, dass sie füreinander bestimmt waren. John erkannte, dass es sein Schicksal gewesen war zu träumen. Nicht die Stimmen fremder Stadtbewohner, sondern seine Träume wussten immer, was in ihm steckt.

Und dann erfuhr er, dass sein Schicksal erst gerade begonnen hatte sich zu erfüllen, denn das Böse war noch lange nicht vernichtet, das Gute noch lange nicht in Sicherheit. Aber das ist eine andere Geschichte…