Depressionen – eigene Erfahrungen

 

„Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein.“ (Jiddu Krishnamurti)

 

Das Leben ist zwar kein Wunschkonzert. Einerseits. Andererseits ist es aber angeblich das BESTE, was es gibt.

Tatsächlich bin auch ich ein „Fan“ dieses Lebens. Ich liebe es, die Sonne aufgehen zu sehen, liebe meine Kinder,  höre gerne gute Musik, spiele super gerne mit Freunden über PS4 oder Brettspiele, lache gerne, laufe gerne usw. Das Leben an sich ist eine geile Sache. Voller Farben, Emotionen und alles in Dolby Digital und 3D.

Andererseits ist das Leben eine „Bitch“. Vertrauen gegen Vertrauen ist toll, auch ist es schön zu sehen, dass die Bemühungen um die eigene Gesundheit Früchte trägt oder das man in einer kollegialen Arbeitsumgebung arbeitet usw.,  aber manchmal bekommt man einen Tritt zwischen die Beine, wenn man vertraut, man wird – trotz bewusster Ernährung etc. – krank und die Kollegen sind oft genug auch sich selbst am Nähesten. Da wird auch mal am Stuhl gesägt… Das sind nur Beispiele.

In der Summe ist das Leben also gar nicht immer sooooo geil. Oft genug ist man geprellt, traurig, zornig, wütend, hasserfüllt, unzufrieden usw. Negative Gedanken sorgen für negative Gefühle, die dann sogar auf den Körper überspringen können: Bei „psychosomatischen Symptomen“. Es ist immer so: Die Gedanken – sie stehen immer am Anfang jeglicher Form von Angst oder Depression! –  sind dabei (bei Depressiven extrem) negative Interpretationen dessen, was wirklich geschah oder aktuell passiert.

Bei Depressiven läuft das Interpretieren von dem, was wirklich geschieht, automatisch ab. Es wird automatisch (man spricht hier auch von „Mustern“…) alles schlimmer gesehen als es ist, man fühlt sich nicht nur reingelegt, sondern „hintergangen“ und „hilflos“ (obwohl man in der Realität i.d.R. gar nicht hilflos ist, sondern sich nur so erlebt), man nimmt sich alles mehr zu Herzen als nötig und fühlt sich – tatsächlich – dadurch sehr viel schlechter als Menschen, bei denen diese „Interpretationen“ von Vorfällen und Situationen nicht automatisch abläuft (oder bei den „Meistern der Verdrängung“, die sich selbst gar nicht mehr spüren und eines Tages einen Herzschlag oder Ähnliches bekommen… Dieses Menschen-„Modell“ ist in unserer Leistungsgesellschaft sehr beliebt…!).

Diese „negativ interpretierende Sicht“ ist bei Depressiven der Grundton. Der variiert durchaus, aber der Ton des Lebens ist grundsätzlich ein Moll-Ton. Die Brille ist dunkel, so das selbst die Sonne finster wirkt. Jedenfalls bei einer unbehandelten Depression!

Das ist nicht alles, denn „Depression“ ist eine Krankheit, schulmedizinisch gesehen  eine Stoffwechselkrankheit, denn im Gehirn werden die „Glücksgefühls-Botenstoffe“ weniger freigiebig verteilt als bei „normalen“ Menschen. Sagt die Pharmazie.

Um dieses biochemische Ungleichgewicht im Gehirn etwas zu korrigieren kann man (statt oder neben dem berühmten Psychopharmaka)  auch joggen gehen. Joggen baut Stresshormone ab und ab einer gewissen Dauer werden sogar Glückshormone ins Blut geschickt. Das kann sonst nur ein Pharamazeutikum, nur mit Nebenwirkungen, die Joggen – neben Schlankheit und Ausdauer – nicht hat.

Zugegeben: Jeder Mensch ist anders und es mag solche geben, die mit joggen und Meditation alleine gut klar kommen, andere, die Tabletten und Therapie brauchen. Ein Gespräch mit dem Arzt / Therapeuten schadet nie und ist in der Regel zumindest am Anfang angeraten, bis man seinen Weg mit der Depression umzugehen, individuell erkennt.

Wer die Automatismen seiner negativen Gedanken obendrein „erkennen- und sich selbst kennen- lernt“, also von der „automatischen Intepretationen“ auf „Selbstverantwortlich“ / „Selbst-erkennend“ schaltet, hat einen Vorteil. Er / Sie kann auf diese Weise Abstand bekommen – von dem was „ist“, was „passiert“, aber auch von den eigenen katastrophierenden Gedanken:

Es ist immer schlecht, sich selbst zu glauben, wenn man sich Lügen erzählt…! Genau dies zu erkennen ist die „Aufgabe“ des Depressiven, der Linderung sucht. Generell tut so was jedem gut, aber Depressive können dadurch enorme Lebensqualität (zurück)gewinnen. Therapie, Yoga, Meditation, Achtsamkeit, Tai Chi und mehr können dabei helfen, weniger in „Moll“ zu schwingen. Sozusagen.

Das nur als Crashkurs in Sachen „Depressionen“: Ach ja! Natürlich sollte man als Depressiver einen Arzt / Therapeuten aufsuchen. Ein guter Therapeut hilft dabei aus den automatischen Depri-Interpretationen der Welt, die unser Wohlbefinden so beeinflussen können, auszusteigen.

Fazit: Jede Form von Angst / Depression beginnt mit – manchmal unbewussten – Mustern, also Interpretations – Gewohnheiten, die alles negativer erscheinen lässt als es ist. Dadurch kommt der Körper in Stress und fühlt sich extrem schlecht. Das kann durch Meditation, Unterbrechung der Muster, Therapie und evtl. auch Tabletten, individuell bis zu einem gewissen Grad korrigiert werden. Es geht vor Allem um Selbsterkenntnis!

Ich bin kein Arzt, das sind nur meine persönlichen Erfahrungen. Dieser Text ersetzt natürlich keinen Arztbesuch. Das sollte klar sein. Eine Therapie hilft! Zusätzlich sollte man sich aber auch immer selbst helfen (wollen)!

 

 

 

PIDAX, Sherlock Holmes DVDs +und MP3-CD, Teil 2

Pidax.de haben wir Sherlock Holmes Fans seit einiger Zeit sehr vieles zu verdanken. Sie veröffentlichten diverse, teils nie zuvor veröffentlichte Sherlock Holmes Filme und schloßen damit einige Lücken.

So auch mit der 2018er – Veröffentlichung des folgenden Titels:

1)

„Sherlock Holmes: Der Hund von Baskerville – der komplette Vierteiler der BBC mit Tom Baker und Terence Rigby“.

Wohl kein Roman von Sir Arthur Conan Doyle wurde so häufig verfilmt, wie der „Hund“. Diese Verfilmung ist daher einzigartig, weil sie bisher nie veröffentlicht wurde. Hierfür musste man zwar einen Kompromiss eingehen (der Film liegt nur in „elektronischer Form“ vor und dies hat leichte Bildschwächen zur Folge), konnte aber diesen seltenen Vierteiler auf DVD bannen, so dass wir ihn uns nun in unseren Wohnzimmern zu Gemüte führen können.

Rom Baker ist kein „schöner“, „aparter“ Sherlock Holmes. Er unterscheidet sich sehr von solch charmanten Darstellern wie Basil Rathbone oder Peter Cushing. Doyle war ja nie der Meinung, Holmes sei per se als „schön“ zu bzeichnen, wobei dies natürlich im Auge des Betrachters liegt.

Als ich in den 80er Jahren, bei der Erstausstrahlung dieses Vierteilers, auf den „Tom Baker – Holmes“ stieß, war ich – zugegebener Maßen – etwas enttäuscht, da ich nur die Hollywood – Varianten kannte und mir das Original-Werk von Conan Doyle erst noch erschloß. Inzwischen bin ich auf bescheidene Weise zum Kenner der Materie geworden und vermag zu erkennen, dass diese Verfilmung dem literarischen Original recht nahe kommt.

Das „Bühnen-hafte“ Setting erinnert an die Cushing – Verfilmungen, wenngleich bei dieser hier weniger gespart werden musste, was man an opulenterer Kleidung und detailreicher Möbelierung der gezeigten Räumlichkeiten erkennt. Wer einmal in dem „Sherlock Holmes Museum“ in London gewesen ist – oder über eine gute bildhafte Vorstellung des literarischen Originals verfügt – wird in der Tat erkennen, dass diese Baker Street 221B – Wohnung dem Original viel näher kommt als beispielsweise die großen Räumlichkeiten in dem Film „Mord an der Themse“; den ich dennoch liebe, aber dazu mehr an anderer Stelle…

Die Geschichte des „Hundes“ ist allseits bekannt, es sei denn man ist noch „Anfänger“ in Sachen Holmes: Ein Zustand, den ich als beneidenswert erachte, weil einem dann noch so viel Schönes bevorsteht 😉 Hier wird die Geschichte ansprechend dargestellt, alleine den Watson finde ich hier und da etwas zu lethargisch, etwa in der Situation, in der Holmes sagt, Watson solle Henry Baskerville nach Dartmoor begleiten. Da scheint er fast im Stehen zu schlafen… Wer weiß? Vielleicht war das ja auch eine Regieanweisung!? Es wirkt aber komisch.  1983 ( 1 Jahr später) sollte er in der Ian Richardson Version des „Zeichens der Vier“ den Inspektor Layton spielen.

Tom Baker war den Zuschauern als „Dr. Who“ bekannt, was es vielleicht schwieriger machte, ihn als Holmes zu akzeptieren. Die Zuschauermeinungen waren damals gespalten, sie sind es wohl auch heute noch. Aber ganz sicher gehört diese Verfilmung in das Regal eines jeden „wahren“ Sherlock Holmes Fans. Solide genug ist sie allemal.

Für rund 15 EUR kann man auch nicht viel falsch machen 😉

https://www.pidax-film.de/Serien-Klassiker/Sherlock-Holmes-Der-Hund-von-Baskerville-1982::1443.html

2)

Sherlock Holmes – Krimibox (gelesen von Friedrich Schönfelder)

Ebenfalls in den 80er – Jahren wurden im Radio diverse Lesungen von Friedrich Schönfelder (1916 – 2011)ausgestrahlt. (Ich nahm sie damals mit Musikassette auf, soweit möglich). Zuletzt wurden sie 2007 veröffentlicht, waren seither aber nun schon lange nicht mehr neu verfügbar. Schönfelder´s Stimme ist unschlagbar. Er synchronisierte u.a. den Profefssor Higgins in dem Oscar-premierten Film-Musical „My fair Lady“. Seine Stimme hat eine eigene Eleganz, die einfach zu den Holmes – Geschichten passt.

Hier eine Auflistung der auf der bei Pidax  veröffentlichten MP3-CD enthaltenen Stories:

1. Ein Skandal in Böhmen (Teil 1)
2. Ein Skandal in Böhmen (Teil 2)
3. Die Liga der Rotschöpfe (Teil 1)
4. Die Liga der Rotschöpfe (Teil 2)
5. Der Mann mit der entstellten Lippe (Teil 1)
6. Der Mann mit der entstellten Lippe (Teil 2)
7. Das gesprenkelte Band (Teil 1)
8. Das gesprenkelte Band (Teil 2)
9. Die Beryll- Krone (Teil 1)
10. Die Beryll- Krone (Teil 2)
11. Silberstern (Teil 1)
12. Silberstern (Teil 2)
13. Abbey Grange (Teil 1)
14. Abbey Grange (Teil 2)
15. Sherlock Holmes auf dem Sterbebett

Ein Großteil hiervon wurde – wie erwähnt – schon früher einmal veröffentlicht. „Neu“, d.h. zuvor nicht auf CD veröffentlicht, sind die Geschichten „Sherlock Holmes auf dem Sterbebett“ und „Der Mann mit der entstellten Lippe“. Diese beiden Übersetzungen scheinen mir auch nicht – wie die anderen – vom Haffmans-Verlag zu stammen, da sich Holmes und Watson hier mit „Du“ anreden, was eher an die Ullstein-Übersetzung erinnert.

In jedem Fall ist die CD ein Hörgenuß und kann dem Fan ebenfalls für 9,90 EUR nur empfohlen werden.

https://www.pidax-film.de/Hoerspiel-Klassiker/Sherlock-Holmes-Krimibox::1432.html