Batman – Gedanken PLUS Gewinnspiel!

Erinnerungen

Als Batman mir Ende der 70iger Jahre zugeflogen kam, waren meine Eltern glücklicherweise nicht der Ansicht, dass das Lesen von Comics einen schlechten Einfluss auf mich hätte. Diese Meinung war verbeiteter als man denkt, vielleicht war das noch ein Einfluss der 60iger Jahre in Amerika, wo die meisten Comics verboten wurden. Nur Batman, Wonderwoman und Superman durften damals überleben. Sieht man sich die Vielfalt heutiger Superhelden an, erkennt man, dass diese „Prohibition der Superhelden“ nicht lange vorhielt. Meine Eltern waren der Ansicht, „Hauptsache lesen“, wobei sie sich sicher mehr freuten, wenn ich Stevenson oder Sir Conan Doyle las als Comics, aber es war okay.

Die Bronze-Ära der Batman – Comics zeigte mir ein starkes Idol. Eine Mischung aus Vaterfigur und gutem Freund, ähnlich einem großen Bruder. Die Geschichten waren leicht verdaulich, denn in der Tat hielten sich die Handlungen in der Regel ziemlich an der Oberfläche. Zudem waren Batman, Robin, Joker und Konsorten lustiger als heute. Nicht mehr so albern wie der „Haifisch-Spray“ versprühende Adam West – Batman, aber längst nicht so düster brütend wie der aktuelle Batman.

Oft zeigten die Titelseiten und Cover der beim Ehapa – Verlag erschienen Superbände und Taschenbücher Batman in schier ausweglosen Situationen. Ähnlich einem Cliffhanger, nur eben ohne Vorgeschichte. Diese Szenen kamen dann auch im Comic vor, aber dann mit dem entsprechenden „Unterbau“ und natürlich konnte sich Batman immer retten – und seine Freunde / Verbündeten gleich mit.

Ich kann mich an eine Geschichte erinnern, in der Batman zusammen mit anderen Kindern / Jugendlichen einen See von Schmutz und Unrat befreit. „Für die Umwelt.“ Auch gab es welche, in denen Robin oder Batman sich mit den Drogenproblem befassten. Als Kind fand ich das faszinierend. Es bestärkte die Warnung meiner Eltern vor Drogen und unterstrich meine Gedanken, die ich teils schon als Kind hatte, was unsere Umwelt angeht. Heute dürfte Batman vermutlich gar nicht mehr so „moralisch“ sein weil das „uncool“ wäre. Oder doch?

Ich mochte den Batman damals so sehr, dass ich ihn zum Vorbild nahm und mit Krafttraining in heimischen Gefilden anfing. Außerdem, auch eine große Leistung: Ich sammelte Unmengen Sammelpunkte! Die konnte man beim Ehapa – Verlag im „Supi-Shop“ gegen Poster, eine Pappmaske, Aufkleber und dergleichen eintauschen. Die Poster waren dabei der Renner, denn sie zeigten Motive wie die Bat-Höhle, eine farbige Reproduktion eines bekannten Neal Adams – Motivs oder auch Batsi in Lebensgröße (leider mit Werbung in Schienbein-Höhe).

Filme und Games

Mit dem Erwachsenwerden machte ich eine Pause in Sachen Batsi. Ich glaube, dass taten wir alle, oder? Die Interessen unserer Kindheit beiseite legen. Und einige von uns –
Augenzwinker – entdeckten sie dann später wieder neu für sich. So erging es auch mir. Wenngleich ich damit erstmal so meine Probleme hatte, was Batman angeht.

Das lag unter Anderem an dem Tim Burton Film von 1989. Ich sage es gleich: Das war nicht MEIN Batman! Michael Keaton – den ich ansonsten als Darsteller gerne sehe – sieht dem Bruce Wayne der Comics so ähnlich wie Arnold Schwarzenegger einer Ballerina. Jack Nicholson spielte sich selbst als Joker. Brillant, aber auch selbstverliebt. Ein Bekannter sagte es treffend: „Jack Nicholson als Joker spielt sich selbst, aber das so großartig, dass es Spaß macht.“ Die Stadt Gotham wirkte kitschig und künstlich, während ich mir immer eine Stadt wie New York vorgestellt hatte. Hatte ich doch u.a. auch mal in einer Comic-„Infobox“ gelesen, dass Gotham eine Umschreibung für New York wäre! Was daran ist, weiß ich nicht, aber Tim Burton Filme sind eigen. Ich sah ihn mir aus Protest nicht im Kino an, kaufte mir aber den genialen Soundtrack von Danny Elfman, der zum Teil hervorragend die mystriöse Atmosphäre um Batman einfing. Ich konnte mir die Musik anhören und mir eigene Comics im Kopf dabei vorstellen…

„Batman Forever“ gefiel mir ganz gut. Mit einer Ausnahme: Die Gauner waren mir zu albern. Es ist ja okay, wenn der Riddler durchgeknallt ist, aber Two-Face? Er war doch in den Comics nie der launige Typ, sondern eher vom Typ „ruhig und brütend mit gelegentlichen Wutanfällen“, oder?

In den 90igern schaute ich gern ab und zu mal eine Folge der „animated series“. Alles, von der Synchro bis zu den kurzweiligen und kurzen Geschichten – machte Spaß.

Was aber brachte mich wirklich zurück zu Batman, nachdem ich im Erwachsen-werden meinen Strich unter das Thema gesetzt hatte? Das war tatsächlich das PC – Game „Arkham Asylum“ samt Nachfolger und zusätzlich die Filme von Christopher Nolan.

Zwar ist Christian Bale rein äußerlich – abgesehen von seinem sehr wandelbaren, durchtrainierten Körper – auch nicht so ganz der Comic-Wayne, aber es passt schon. Michael Caine ist ja auch nicht der Comic-Butler: Komisch, aber im Kino (außer dem Lego-Film) hatte Alfred nie eine Glatze! Warum eigentlich nicht? Im Comic hat er nur noch sehr wenig Haare… Aber das nur am Rande.

In jedem Nolan – Film gab es geniale Szenen und das gesamte „Bild“ stimmte einfach. Wie die Superman – Filme mit Christopher Reeve (speziell Teil 1 und 2), nahm Batman als das, was er war UND er nahm ihn ernst!

Dennoch war auch dies eine eher dunkle Filmreihe. Ich meine: In keinem Comic der 1970er hätte der Joker einem Gefängnisinsassen ein explosives Handy eingenäht oder jemanden durch einen Stich mit einem Bleistift ins Gehirn das Licht ausgeblasen! Ich lehne so was auch grundsätzlich ab, auch, wenn ich damit gegen den Trend schwimme.

Trotzdem: Die Trilogie hatte nicht nur eine Spitzenbesetzung mit Bale, Caine, Gary Oldman, Liam Neeeson, Heath Ledger !!! als unvergesslichen Joker, Aaron Eckhart, Morgan Freeman, Tom Hardy, Anne Hathaway, Joseph Gordon-Levitt, Ben Mendelssohn und Co., sondern auch einen fantastischen Soundtrack von Hans Zimmer. Das Soundtrack – Stück „Like dog chasing cars“ beinhaltet den ganzen kraftvollen Geist der Batman-Legende und verfolgt dabei doch einen ganz anderen Stil als es Danny Elfman in seinem Soundtrack tat! Ich finde es immer noch etwas irritierend, dass beide musikalischen Interpretationen so zutreffend sind und sich dabei so sehr unterscheiden.

Das Spiel „Arkham Asylum“ (Rocksteady, 2009) konnte mich ZUERST nicht überzeugen. Ich sage es frei heraus: Es war mir zu brutal. Das war nicht mehr der 1970iger Batman, sondern ein sehr, sehr dunkler Ritter in einer wirklich finsteren Umgebung. Schon am Anfang gab es eine Szene, in der Victor Zsaz drohte einen Wachmann auf einem elektrischen Stuhl hinzurichten. Die Serie ist nicht ohne Grund ab 16.

Aber irgendwann (nach Kauf eines passenden Joysticks und dank meines Neffen noch später auf einer PS3) begann ich die Vorteile und den Reiz dieses Spiels wertzuschätzen: Hier konnte man Batman „sein“: Vom free-floating-Kampfstil über eine Unmenge von Gadgets im Kampfgürtel (u.a. einem unerschöpflichen Arsenal von Baterangs), der Fähigkeit zu schleichen und vieles mehr konnte man in einer ansehnlichen Grafik auf alle möglichen (und unmöglichen) Gegner einlassen. Begonnen von handelsüblichen Ganoven bis hin zu Superschurken wie Killercroc, Bane, dem Joker und Co. ist es möglich sich auszutoben. Bald wusste ich wieder, was ich mal an Batman so cool gefunden hatte.

 

Merchandise & Co.

Glücklicher Weise kam ich dann auch darauf, die Neal Adams Collection von Panini zu sammeln. Das war definitiv „mein“ Batman. Aber es sollten nicht meine letzten Comics um den nächtlichen Detektiv sein. Es folgten die „Batman Anthologie“, Megabände, Legenden des dunklen Ritters, Jim Aparo, Marshal Rogers u.a. Comics. Und jedes Jahr um die Weihnachtszeit, schaue ich mir eines der genialsten aller Batman Comics an (was speziell den Zeichenstil angeht): „Batman: Noel“ von Lee Bermejo. Hier ist Batman Scrooge… Zum Glück ist der Panini-Verlag gleichermaßen daran interessiert, uns Klassiker wie ganz neue Batsi-Comics zu präsentieren.

Und so rutschen wir, über die kaufbaren Comics (die unten noch mal erwähnt werden), langsam ins Thema „Merchandise“. Mit der Fledermaus kann man nämlich Geld machen. Einige Beispiele kamen ja eben schon. Aktuell kam der zweite Teil des Spiels „Batman: The Telltale Series“ heraus. Zuerst fand ich das ja nicht so spannend: Eine Geschichte mit animierten Comicfiguren anzuschauen und dafür relativ viel Geld hinzulegen? Nee, nicht mit mir, dachte ich als der erste Teil 2016 herauskam, aber dann kam ich extrem günstig an Teil 1 heran und gab dem Spiel eine Chance. Dabei stellte ich noch einen Minuspunkt fest: Die ganze Handlung über wird englisch gesprochen. Ich bin nicht ganz so schlecht in der Sprache, aber naja. Deutsch wären besser gewesen. So musste ich mich mit dieser Version zufrieden geben.

Was sich dann aber entspann war eine wirklich spannende Geschichte auf dem Bildschirm und mit dem PS4-Controller konnte ich ein wenig kämpfen hier, ein wenig deduzieren dort, um dann wieder im Gespräch mit den Protagonisten selbst zu entscheiden, was ich als Bruce Wayne oder Batman sage. Das hat seinen ganz eigenen Reiz. Man hat gar keine Wahl als die Story gespannt zu verfolgen, weil man ja selbst Bruce Wayne / Batman ist und jederzeit kann es sein, dass man einem Angriff ausweichen oder zuschlagen muss – oder die richtige Antwort geben. Denn die Antworten, die man gibt, verändern den Spielverlauf. Am Ende sieht man dann noch, wie sich die MEISTEN Spieler jeweils entschieden haben. Ich bin so begeistert, dass ich inzwischen den frischen Teil „Batman: The Telltale Series – der Feind im Inneren“ über den PS4 Store erworben habe.

Ich bleibe also weiter dran am Batman-Phänomen, das ist klar. So könnt ihr hier noch öfter vom Mitternachtsdetektiv hören. Doch nun zu einer Frage, die das Batman – Gewinnspiel einläutet:

Was gibt es sonst noch an Merchandise?

Jüngst erschien hier ein neuer Zeichentrick – Film. Der Name ist „Gotham by Gaslight“. Hier begegnet Batman Jack the Ripper. Dabei findet alles im ausgehenden 19. Jahrhundert statt und zwar in einem an London angelehnten Gotham. Zu empfehlen auch für alle, die sowohl Batman als auch Sherlock Holmes mögen. Letzterer kommt zwar nicht selbst vor, aber wer Sherlock Holmes Geschichten kennt, wird mehr von dem Film haben. Mehr verrate ich nicht.

Comics (siehe oben) sind ja überhaupt das Alpha und Omega, wenn es um Batman geht, denn durch Bob Kane und Bill Finger kam Batman ja überhaupt erst auf die Welt der großen Comic-Helden. Einer der bekannteren Comics ist „Das erste Jahr“. Auch, wenn dies definitiv nicht mein Lieblings-Bronze-Ära-Batman ist, muss ich zugeben, dass es ein richtig guter Comic ist, der  die Anfänge Batmans zeigt. Sein Ursprung wird dabei gezeigt, aber auch sein „sich in Gotham einfinden“. Auch Gordon muss sich für eine Seite entscheiden und zeigt sich als einer der wenigen NICHT korrupten Polizisten…

(c) Panini & DC

Wer den Lego-Batman-Film kennt, weiß, dass schwarz die beste Farbe für Batsi ist. Schwarz ist auch diese Uhr, die es bei Closeup.de zu erstehen gibt. Sie passt sehr gut in jede Bathöhle, sollte aber nahe einer Lichtquelle aufgehängt werden, da sich schwarz auf schwarz nicht so gut macht. Das hinter den schwarzen Zeigern angebrachte Fledermaus-Logo wirkt schön düster.

(c) Closeup.de & DC

Ebenfalls schwarz ist diese Tasse von Closeup.de. Es ist ein Replik der Tasse, die Batman im wahren Leben in seiner Bathöhle stehen hat. Aus ihr trinkt er Kaffee oder schwarzen Tee und nur um Weihnachten herum auch mal einen heißen Kakao. Was, ihr meint Batman gibt es in Wirklichkeit gar nicht? Glaubt was ihr wollt 😉 Jedenfalls ist diese Tasse schön designed. Schade, dass sie weder Spülmascheinen- noch Mikrowellen-geeignet ist. Also mit der Hand abwaschen. Wozu gibt es Alfred? Der macht das doch gerne…

(c) Closeup.de & DC

Wenn dieses Bat-Symbol aktiviert wird, wird es von hinten beleuchtet. Das gibt ein schönes indirektes Licht und man kann sich vorstellen, dass das Batsymbol gerade mal wieder am Himmel erscheint. Die beleuchtbare „Fledermaus“ kann man sowohl an einem Stativ aufstellen als auch an die Wand hängen. Das Strom-Kabel ist ein USB – Kabel, welches an PC´s, LED – Fernseher oder an passenden Netzteilen zu finden

(c) Closeup.de & DC

Last but not least verwende ich gerne diese Fußmatte, da ich gerne jedem auf die Nase binde, dass ich Batman bin. Auf diese Weise werden sie es nicht so schnell herausfinden, dass ich es WIRKLICH bin. Pure Täuschung also.

(c) Closeup.de & DC

Sieht gut aus, ist widerstandsfähig und man kann damit Marvel-Fans ärgern. 🙂

Gewinnspiel

Nun habe ich euch schon ein bissl auf Batman-Merch heiß gemacht, daher finde ich es nur korrekt, wenn ich euch auch die Möglichkeit gebe, welches zu gewinnen. Das ist nur möglich durch die Zusammenarbeit mit Closeup.de und Panini. Beiden gebührt mein Dank!!! Ohne sie wäre das hier nicht möglich.

Gewinnspielfrage: Welcher Darsteller mimte Batman in dem Film „Batman hält die Welt in Atmen“?

Teilnehmen könnt ihr, indem ihr die richtige Antwort an

Gewinnspiel@starbase-fantasy.de

schreibt. Nicht vergessen: Gebt dazu eure Adresse an!

Einsendeschluß ist der 15. April 2018

…womit es schon vorbei ist 😉 Die glücklichen Gewinner sind Isabell W. aus Hamburg und Kira Yoshi aus Bautzen.

 

Zu gewinnen gibt es:

  1. Die Batsignal – Lampe und
  2. einen Comic, „Das erste Jahr“.

Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt, daher bitte in der Woche nach dem 15. April 2018 auch euren SPAM überprüfen: Gewinner-Mitteilung erfolgt binnen 1 Woche nach Ende des Gewinnspiels.

Viel Glück!

Und wer nicht gewinnt, kann diese und andere Artikel hier auch käuflich erwerben:

http://www.closeup.de/

http://www.paninishop.de/

Rechtliche Hinweise:

Veranstalter bin ich (Matthias Wieprecht), zu erreichen über die Kommentare dieses Blogs sowie unter der E-Mail Gewinnspiel@starbase-fantasy.de.

Die Teilnehmer müssen eine E-Mail an Gewinnspiel@starbase-fantasy.de schicken und darin beantworten, wer der Darsteller des Batman in dem Film „Batman hält die Welt in Atem“ ist.

Einsendeschluß ist der 15. April 2018. Die Gewinner werden binnen 1 Woche per E-Mail unterrichtet.

Die Gewinner werden nach dem  Zufallsprinzip ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Jeder Preis ist nur einmal verfügbar und wird direkt von Closeup.de (Signal-Lampe) und mir (Comic) versendet.

Sollte sich ein Gewinner nicht binnen 1 Woche nach Bekanntgabe melden, wird ein weiterer Gewinner gezogen, der den Preis dann erhält. Der vorherige wird darüber in dem Fall aber unterrichtet.

 

Apollo 13 – Ein Drama mit „Happy End“

von Matthias Wieprecht

(Dieser Artikel erschien ursprünglich im Fedcon Insider, dem internen Magazin aller Fedcon – Besucher. Siehe auch Fedcon.de. Mein Ziel war es, ein möglichst umfassendes, allen verständliches Bild der damaligen Ereignisse zu vermitteln. Dabei merkte ich schnell, dass ich selbst noch sehr viel zu lernen habe. Trotz aller Fehler, die diesem Unfall vorausgingen, bleiben die Pioniere der Raumfahrt in Ost und West für mich Helden. Wahre Helden.)

Apollo 13 – Ein Drama mit „Happy End“

von Matthias Wieprecht

Wissen Sie, was Triskaidekaphobie ist? Das ist die Angst vor der Zahl 13. Es gibt Menschen, die die „13“ meiden wie die Pest. In Hochhäusern „fehlt“ manchmal die 13. Etage, auf Schiffen wird das 13. Stockwerk ausgelassen, bei der „Formel 1“ wird die 13 bei der Nummerierung des Fahrzeuge ausgelassen, Napoleon führte an keinem 13. eine Schlacht an, Bismarck unterzeichnete nie an einem 13. einen Vertrag und bei der Numerierung von Flugzeug-Gates wird auch mal die 13 ausgelassen.

Grundlos, möchte man meinen, haben so viele Menschen auf unserer ach so zivilisierten Welt Angst vor der Zahl „13“. Na gut, die Leute vom „Fedcon Insider“ eher weniger und auch Sie, die Leser nicht, denn Sie lesen sie ja gerade: Ausgabe Nr. 13!

Warum ist die „13“ eine Unglückszahl? Der Ursprung für „des Teufels Dutzend“, wie die 13 auch mannchmal genannt wird, liegt im Christentum begründet. Genauer: Im Abendmahl, wo Judas, der „13.“ am Tisch, ja nunmal den Verräter gab und Jesus ans Kreuz brachte. Seither gilt die 13 als Zahl für zu erwartendes Unglück. „Faszinierend“, würde Spock sagen und er hätte Recht.

Als Jim Lovell erfuhr, dass er als Kommandant mit der Apollo XIII zum Mond fliegen sollte, hatte er anderes im Sinn als abergläubische Vorausahnungen. Er war einfach glücklich, ausgewählt worden zu sein. Das Management der NASA hatte entschieden, Astronaut Alan Shepard – der eigentlich für die „Apollo 13“ eingeteilt worden war – mehr Vorbereitungszeit für seinen Flug ins All zu geben., da er durch eine Ohr-Operation für eine Weile ausgefallen war. Lovell durfte daher nicht erst mit der „14“, sondern schon mit der „13“ fliegen.

Lovell hatte schon eine Menge Erfahrung im Weltall. Als Pilot der Gemini 7 hatte er mit Frank Borman einen Rekord von 14 Tagen im Weltall aufgestellt. Während des Gemini 12 – Flugs (dem letzten der Gemini-Reihe) war er Kommandant. Ihm zur Seite stand damals niemand geringeres als Edwin „Buzz“ Aldrin, der zweite Mensch auf dem Mond. Schließlich kam Lovell während des Apollo 8 Flugs dem Mond sehr nahe als er, gemeinsam mit Frank Borman und William Anders, am 24. Dezember 1968 – erstmals für die Menschheit – dessen Umlaufbahn erreichte und sie über Funk aus der „Genesis“ des Alten Testaments vorlasen.

Vor dem Apollo 13-Flug bereiteten sich Ken Mattingly, der als Pilot für die Kommandokapsel eingeteilt worden war und Fred Haise, Pilot der Landekapsel, für den Flug vor. Beim Training gab es auch eine Ersatzmanschaft. Diese sah unter Anderem Charles Duke als Ersatz für den Piloten des Landemoduls vor. Nur fünf Tage vor dem Starttermin bekam Duke Röteln, gegen die Mattingly nicht imun war. Um sicher zu gehen, dass Mattingly sich nicht bei Duke angesteckt hatte, schied er aus dem Team aus. Nur 72 Stunden vor dem Start wurde John Leonard „Jack“ Swigert als Steuermann für die Komandokapsel festgelegt. Mattingly bekam nie die Röteln.

Nur zwei Jahre vor dem Start der Apollo 13 – nämlich 1968 – kam Stanley Kurbricks „2001 – a Space Odyssey“ in die Kinos. Viele haben sicher daran gedacht als man erfuhr, dass das Kommandomodul, also das eigentliche Raumschiff der Mission, „Odyssey“ genannt wurde. Anspielen sollte dieser Name allerdings eher an Homers „Odyssee“. Das Landemodul (LEM = Lunar Excursion Module = Landefähre) erhielt den Namen „Aquarius“ (nach dem Sternbild des Wassermanns).

Das Abzeichen der Apollo XIII – Mission ist vielleicht das Schönste von allen. Es zeigt Apollo, der seine Pferde antreibt und dabei die Sonne mit sich führt. Weit hinter ihm hat er die Erde gelassen. Jim Lovell – in einem Interview mit Glen Sanson: „Warum (unsere) Namen (auf das Abzeichen) setzen? Wir entschieden uns, unsere Namen zu löschen und dafür in Latein „Ex Luna, Scientia“ oder „Zum Mond, Wissenschaft“ (auf das Abzeichen zu setzen).“

In der Tat sollte die „Apollo 13“- Mission die erste Mission sein, bei der es um die wissenschaftliche, u.a. geologische Auswertung geht als einfach nur darum „auf dem Mond“ zu sein. So wählte man einen unbekannten Bereich auf dem Mond aus, den Fra Mauro – Krater, benannt nach dem Mönchen und Kartografen Fra Mauro, der einen Durchmesser von 95 Kilometern mißt.

Am 11. April 1970 startete die „Apollo 13“ und zwar, wie sollte es anders sein, um 13:13 Uhr Militärzeit. Jim Lovell: „Die Faszination daran, in den Weltraum zu gehen, existierte hunderte von Jahren, doch wie wir diese Dinge tun und damit erfolgreich sind, beginnen die Leute sich zu langweilen.“ Tatsächlich erlangte der Flug, der die dritte Mondlandung innerhalb von neun Monaten zeigen sollte, kein mediales Aufsehen. Dies sollte sich bald ändern.

Ausgerechnet am 13. April, nach 55 Stunden und 54 Minuten Flug, in einer Entfernung von 300.000 km zur Erde, gab es eine hörbare Explosion an Bord, die zunächst niemand erklären konnte. Swigert erinnert sich: „Das deutlichste Geräusch, dass ich hörte und das mir sagte, dass etwas Schlimmes vorging, war wie das Zerquetschen einer Dose, ein metallenes Knirschen im Tunnel.“ Swigert checkte seine Kontrollen und entdeckte, dass der „main B bus“, eine von zwei Stromsammelschienen, die die Energie für die Kommandokapsellieferten, ausgefallen war. Lovell erklärte der Bodenstation: „Wir hatten da gerade ein Problem!“ und während seine Stimme recht gefasst klang, war sein Puls von 70 auf 130 Schläge angestiegen. Zuerst dachte er, sie seien von einem Meteor getroffen worden.

Was war geschehen?

(c) Universal

Das Servicemodul beinhaltete vier Sauerstofftanks, die weit mehr liefern sollten als bloß Sauerstoff. Jeffrey Kluger und Jim Lovell beschreiben dies in ihrem Roman „Apollo 13“: „Das eigentliche technische Wunderwerk kam erst zum Tragen, wenn Sauerstoff und Wasserstoff aus den superkalten Tanks ausströmte. Die Tanks nämlich waren mit drei Brennstoffzellen verbunden, die wiederum mit drei als Katalysatoren wirkenden Platin-Elektroden verbunden waren. Sobald die Gase in die Zellen strömten (…) kam es zu einer chemischen Reaktion, bei der drei Abfallprodukte entstanden: Strom, Wasser und Wärme.“

Nun zeichnete die Firma North American Aviation für den Bau des gesamten ursprünglichen Servicemoduls verantwortlich, doch hatte sie den Bau der Sauerstofftanks weiter an die Firma Beechcraft gegeben. Der Thermostatschalter der Sauerstofftanks war ursprünglich auf 28 Volt Gleichspannung ausgerichtet. Als die NASA 1965 die Vorgaben für die Sauerstofftanks dahingehend änderte, dass sie für 65 Volt ausgerichtet waren, vergaß Beechcraft, auch den Thermostatschalter der Tanks auf 65 Volt auszulegen! Niemand bemerkte dieses Versäumnis. Der Thermostatschalter war dafür da, alles abzuschalten, falls es zu heiß wird. Bis zur Apollo 13 – Mission war es nie zu einer Überhitzung gekommen, weswegen dies nie aufgefallen war.

Dann war da noch der Sauerstoffbehälter Nr. 2. Eigentlich war er einmal in der Apollo 10 eingebaut worden, wurde jedoch damals – für eine Modifikation – ausgebaut, fiel dabei zu Boden und erlitt einen Schaden. Er wurde beiseite gestellt, um repariert zu werden und Apollo 10 bekam einen neuen zweiten Tank. Als es soweit war, testete man den „Apollo 10“-Sauerstoffbehälter. Er funktionierte an sich, doch zeigten sich Probleme beim Entleeren es Tanks, die jedoch niemand – einschließlich der Crew – all zu ernst nahm. Hätte man sich dafür entschieden, Tank Nr. 2 gegen einen neuen einzuwechseln, hätte das Apollo 13 einige Monate gekostet.

Nachdem der Sauerstofftank 2 routinemäßig aktiviert worden war, zeigte er eine Füllstandshöhe von über 100% an. Gab es Probleme mit dem Füllstand, ging man davon aus, dass das kryogene Sauerstoff (teils gasförmig, teils flüssig) durchgerührt werden musste. Obwohl dies geschah, änderte sich nichts am Füllstand.

Als Jack Swigert etwa 55 Stunden später den Sauerstofftank erneut in Gang setzte, kam es zum Kurzschluß: Da das Mischen des Sauerstofftanks Nr. 2 während des Flug länger als gewöhnlich gedauert hatte, wurden die Brennstoffzellen zu heiß und der Thermostatschalter, der nicht auf 65 Volt ausgelegt war, wurde aktiviert und schmorte durch. Da es nun keine „Notabschaltung“ mehr gab, wurden ca. 500 Grad Fahrenheit (ca. 260 Grad Celsius) erreicht! In der Sauerstoffatmosphäre breitete sich nun sehr schnell ein Feuer aus, bis die dünnen Wände des Servicemoduls dem Druck nicht mehr stand halten konnten und es zur Explosion kam.

Seymour „Sy“ Abraham Liebergot, der als EECOM (Electrical, Environmental and Consumables Manager) tätig war, konnte nicht glauben, was ihm seine Anzeigen sagten. Sy Liebergot: „Wenn ich glauben sollte, was mir die Anzeigen sagten, hatte ich Sauerstofftank 2 vollkommen verloren, ich verlor Sauerstofftank 1 und zwei oder drei Stromversorgungssysteme.“

Lovell sah aus dem Fenster und entdeckte, das etwas austrat: Sauerstoff! Würde der Sauerstoff ausgehen (als ob das nicht schlim genug wäre), gäbe es bald auch keinen Strom mehr, da die Elektrizität mit Sauerstoff erzeugt wurde. Ohne Strom hätte es auch keine Steuerung mehr gegeben. Damit stand die Zukunft der Besatzung auf Messers Schneide, denn realistisch gesehen hatten sie eine Chance von höchstens 10 Prozent (wie an in NASA-Kreisen munkelte) wieder lebend zurück zur Erde zurückzukehren.

Es war Zeit dafür, dass Unlösbare zu lösen. Oder wie sagte es doch der leitende Flugdirektor, Gene Kranz? „Failure is not an option!“ Versagen oder das Aufgeben war keine Alternative, die er und sein Team in Betracht ziehen wollten. Die Herangehensweise von Kranz und seinen Leuten war höchst profesionell, ihre Fähigkeiten vielseitig: Kreativität, die Fähigkeit zur Zusammenarbeit, die Fähigkeit, in einer schwierigen Situation die Ruhe zu bewahren und diszipliniert sowie mit know how an einem Ziel zu arbeiten.

Man entschied sich, die Mission als solche abzubrechen und das Raumschiff per „swing by“-Manöver die Gravitation des Mondes ausnutzen zu lassen, um wieder in Richtung Erde zu fliegen. Durch dieses Mannöver wurde mehr Strom gespart als wenn man versucht hätte, direkt die Erde anzusteuern.

Zwei Stunden nach der Explosion schaltete die Crew das Kommandoschiff ab, um Strom zu sparen und retten sich in die Landefähre, Aquarius. Die Aquarius war mit einem eigenen Strom- und Sauerstoffsystem versehen, welches zwei Menschen für zwei Tage versorgen konnte. Nun beherbergte das „Rettungsboot“ drei Menschen und wäre etwa vier Tage unterwegs. Um die Luft zu filtern, dachten sich Kranz´Mitarbeiter aus, wie die Crew der Aquarius mit vorhandenen Mitteln – u.a. eine Socke und Klebeband – einen Luftfilter bauen konnten und funkten diese Bauanleitung der Besatzung zu. Kaum hatten sie den Filter installiert, sank der CO2 – Gehalt in der Kapsel. Lovell, Haise und Swigert waren dem Überleben gerade um einiges näher gekommen.

Die Frage war nun, wie – und ob – man das Kommandomodul vor dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre mit möglichst wenig Energie wieder zum Laufen bringen konnte. An Bord der Aquarius herrschten Temperaturen wie im Kühlschrank, selbst die Astronautennahrung war gefroren und Fred Haise dehydrierte und bekam hohes Fieber.

Nach etwa zweieinhalb Tagen trennten sie sich vom Servicemodul und sahen erstmals das beeindruckende Loch, welches die Explosion verursacht hatte und wie nahe sie dem sicheren Tod gewesen waren.

Nur eine Stunde vor dem Eintritt wechselten die Astronauten von der Aquarius, die eigentlich auf dem Mond hätte landen sollen und von der sie sich anschließend etwas wehmütig verabschiedeten, in die Kommandokapsel. Niemand wusste, ob sie intakt war: Würde das Hitzeschild halten oder war es, durch die Explosion oder Frost beschädigt worden sein? Hatte die elektrischen Bestandteile durch Feuchtigkeit einen Schalden erlitten oder würde alles halten und funktionieren wie geplant? Zum wiederholten Male stand das Leben der Astronauten in Gefahr, ein frühes Ende zu finden. Die Auswirkungen, die so ein dramatisches Ende, auf das Apollo – Programm gehabt hätte, kann man sich vorstellen. Es hätte ein tragisches und jähes Ende gefunden – oder wäre zumindest noch mehr gekürzt worden als dies später der Fall war.

Üblicherweise dauert die Eintrittsphase, in der die Astronauten nicht über Funk erreichbar sind, drei Minuten. Diese 180 Sekunden verstrichen furchtbar langsam, nachdem die Landekapsel in die Atosphäre eintrat und deren Hitzeschild mehrere tausend Grad Celsius aushalten musste. Als die vierte Minute anbrach und noch immer nichts zu hören war, hielten nicht nur die Nasa-Mitarbeiter im Kommandozentrum den Atem an. Gene Kranz: „Ich denke, während der Zeit musste ich doch hart schlucken, weil ich an all die gefällten, lebenswichtigen Entscheidungen dachte. Ich hatte Angst, dass wir doch etwas übersehen hätten.“ Es hatte einen guten Grund, dass die Landekapsel länger brauchte als üblicherweise: Normalerweise hätte sie Mondgestein an Bord gehabt und wäre dadurch schneller durch die Atmosphäre gerumpelt. Als sie endlich an den Hauptfallschirmen durch die Wolkendecke brach, gab es endlich Gewissheit: Apollo XIII legte eine „geglückte Notlandung“ hin!

Wir können heute nur erraten, welche Erleichterung sich im folgenden Applaus in der Komandozentrale, in den Familien der Astronauten und in den Herzen vieler Menschen in der ganzen Welt, Luft machte. Die Besatzung der Apollo XIII kehrte lebend heim – und war in wenigen Augenblicken zu weltweiten Helden geworden!

Vielleicht ist die 13 gar keine Pechzahl, sondern eine Glückszahl, denn gerade bei dieser Mission waren so viele richtige Leute an richtigen Orten um das richtige zu tun. Jim Lovell sagte einmal, er habe aus dieser Geschichte eine gewisse Gelassenheit mitgenommen, da er seither jeden Tag als Geschenk betrachtet.

Wenn Sie also, lieber Leser, bei der Zahl „13“ ängstlich werden, da Sie vermuten, es könne etwas Schlimmes passieren, denken Sie an die Apollo 13, deren Unfall vielen Menschen die Möglichkeit gab zu beweisen, dass das schier Unglaubliche möglich ist.

Am 11. April 2015 ist der Start der Apollo XIII genau 45 Jahre her.

Quellennachweis:

‚Why put names on it?‘ We decided to eliminate the names and instead put in the Latin ‚Ex Luna, Scientia‘ or ‚From the Moon, Knowledge.‘ (Jim Lovell, from an interview with Glen Swanson published in the Spring 1995 issue of Quest, The History of Spaceflight Magazine).

„Ex-Astronaut Jim Lovell Back In Spotlight, Like Space Program — Speaks In Seattle, Urges Nation To Keep Exploring Final Frontier“ by Janet I-Chin Tu, Seattle Times Staff Reporter

Apollo XIII (Bonus DVD zum Film mit Tom Hanks)

Apollo 13 (Roman zum Film von Jim Lovell und J. Kluger)

Wikipedia.de

„Apollo 13 – Die wahre Geschichte“ (Film – Dokumentation)

https://www.hq.nasa.gov/alsj/a13/a13.summary.html

„Apollo 13“ von J. Kluger und Jim Lovell

weiterführene LInks:

http://www.apolloeecom.com/

(Liebergots website)Electrical, Environmental and Consumables Manager

Kurznachricht: Christian Rode und Peter Groeger

Als ich gestern erfuhr, dass Christian Rode gestorben ist, nur etwa einen Monat nach Peter Groeger, erfasste mich – während meiner Arbeit – eine Welle von Traurigkeit.

Es gibt immer noch Menschen, die nicht wissen, wer das war. Oder die sich kaum vorstellen können, was das bedeutet, das sie nun BEIDE gestorben sind!

Ich werde ihre Stimmen als die ultimativen deutschen Sprecher von Sherlock Holmes und Dr. John H. Watson nie vergessen. Im Gegenteil, ich werde mir den gesamten Canon, den sie aufgenommen haben – ja, ALLE Originale von Sir Conan Doyle UND MEHR! – regelmässig anhören.

R:I:P

Peter Groeger
1933 – 2018

und

Christian Rode
1936 – 2018

Inspector Lestrade – Ein Fall für Scotland Yard – Teil 1/3

Fall 1/3: Der Augenblick des Todes

In den besten Fällen von Sherlock Holmes trifft man häufig auf Inspektor Lestrade. So auch in den „neuen Fällen von Sherlock Holmes“,  jener wunderbaren Hörspiel-Reihe, in denen Christian Rode und der unlängst verstorbene Peter Groeger, Sherlock Holmes und Dr. Watson ihre Stimme geliehen haben.

Der Verlust von Peter Groeger (geboren am 1. Juni 1933 in Gröbzig, gestorben am 16. Januar 2018 in Berlin) wird den Anhängern dieser Reihe noch lange nahe gehen. Groegers Stimme hatte das gewisse Etwas eines wahren „treuen Watson“. Wie sehr seine Freunde und Angehörige ihn vermissen, kann man nur ahnen. Für die Fans von Sherlock Holmes und dieser Hörspiel-Reihe im Speziellen, stand sein „Watson“ in einer Reihe mit Darstellern wie David Burke, Edward Hardwicke oder etwa Nigel Bruce. In seiner Darstellung vereinte er die liebenswerte Art des zuletzt genannten mit der kompetenten der zuerst genannten.

Wir dürfen umso dankbarer dafür sein, dass es noch einige unveröffentlichte Hörspiele der Reihe geben wird. Auch in „Der Augenblick des Todes“ sind Rode und Groeger kurz zu hören. Im Mittelpunkt steht aber natürlich der dieser neuen Serie namens-gebende „Inspector Lestrade“.

Seit Beginn der „neuen Fälle“ bei Romantruhe Audio (siehe auch www.allscore.de) wird dieser bekannte Inspektor von Lutz Harder gesprochen.

Dieses Hörspiel erinnerte mich entfernt an das ein oder andere Hörspiel der Reihe „Die größten Fälle von Scotland Yard“ einerseits, andererseits auch entfernt an die TV-Serie „Ripper Street“. Hier können wir endlich einmal mehr über den Inspektor erfahren, über seinen Arbeitsalltag bei der Londoner Polizei, über seine Kollegen und mehr.

Über Allem steht natürlich ein spannender Fall.

Als man in einem Waschhaus die Leiche einer Frau entdeckt, ahnt Inspector Lestrade noch nicht, dass ihn diese auf die Spur eines gefährlichen Serienmörders bringen wird. Und auch wenn die Opfer willkürlich ausgewählt wurden, ein verstörendes Detail haben sie im Tode doch gemein: Ihre Augen sind schneeweiß. Gemeinsam mit seinem Kollegen Dash macht sich Lestrade auf die Jagd nach einem Mörder, der sich bisher geschickt in den Schatten der Unauffälligkeit ducken konnte. Und der bereits wieder zum Sprung ansetzt, um sein wahnsinniges Ziel zu erreichen…

Mit von der Partie sind, neben Lutz Harder, so bekannte und interessante Sprecher zu hören wie Michael Pink, Udo Schenk, Hartmut Neugebauer, Christian Rode, Peter Groeger, Anke Reitzenstein, Jürgen Thormann, Nicole Hannak, Gerald Paradies, Jörg Hengstler, Helmut Krauss und Tino Kießling.

Mein Gesamteindruck der ersten Folge ist positiv. Es ist ein schönes Hörspiel mit guten Effekten, guten Sprechern und einem interessanten Skript. Vor Allem macht dieses Hörspiel eines: Lust auf mehr!

Hier kann man sich den ersten Teil von „Inspector Lestrade“ bestellen:

https://www.amazon.de/Augenblick-Todes-Folge-1/dp/3864733367/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1518775986&sr=8-1&keywords=inspector+lestrade+1+-+der+augenblick+des+todes

https://www.romantruhe.de/mp3/inspector-lestrade-ein-fall-fuer-scotland-yard/mp3-download-inspector-lestrade-1-der-augenblick-des-todes-16367

(c) Allscore.de (c) Romantruhe Audio

Königsritterburg von Playmobil

(Königsritterburg mit Erweiterungen)

Ich kenne Playmobil seit seinen Anfängen Ende der 70iger Jahre. Nie habe ich ein so derart durchdachtes Set angetroffen, wie diese Ritterburg. Ich werde gerne erklären, warum das so ist.

Eine übliche, gute Ritterburg benötigt Türme, eine Zugbrücke, Zinnen, vielleicht noch ein Verlies. Sie sollte schon beim Anblick „rüstig“ wirken. Das bietet diese Ritterburg auf jeden Fall. Ursprünglich sind da zwei Türme, aber man kann aus dem Online-Shop noch eine Turm-Erweiterung kaufen (http://www.playmobil.de/turmerweiterung-fuer-koenigsburg-und-falkenritterburg/6373.html). Ja, da kommt einiges an Geld zusammen, was man da aufbringen kann, aber es lohnt sich. Die Türme sind nicht nur „Türme“, sondern sie sehen liebevoll gestaltet aus, drinnen führen Leitern oder Treppen nach oben, wo man die „Falltüren“ schließen kann. Anders als in billigen Burgen (oder älteren) sind hier in dieser Ritterburg ohnehin alle Wege so durch Treppen und Leitern miteinander verbunden, dass man wirklich von A nach B kommt. Dazu später mehr.

Der prunkvolle Eingang (gehalten in gold und blau) kann rücklings verbarrikadiert werden. Es scheint eine Zugbrücke jedoch zu fehlen. An anderer Stelle wird dies aber wieder „gut“ gemacht. Es gibt nämlich auch ein Häuschen in dieser Burg. Dieses Häuschen hat zwei Etagen („Erdgeschoß“ und „1. Etage“. Diese Räume kann man einrichten. Da sich ein Thron dabei befindet (Sitzgelegenheit für den König), bietet es sich an, die obere Etage als Thronsaal zu verwenden. Der Raum ist nicht sehr groß, kann aber mit etwas Fantasie nett eingerichtet werden. Auch hier helfen Sitze, Kerzen etc. aus dem Online-Shop, wenn man will. So kann hier auch ein zusätzlicher Thron für die Königin bestellt werden, den ich im Set etwas vermisst habe. Der König kann sitzen, die Königin nicht… ja, mei. Aber es ist nur ein kleines Manko.

Um zu diesem Thronsaal zu gelangen, muss man natürlich erstmal den Haupteingang passieren. Wenn das nicht geht, kann man auch versuchen, durch die Mauer rechts daneben zu brechen (was möglich ist, denn die Mauer wurde entsprechend konstruiert). Nun gut, gehen wir also im Geiste durch den Haupteingang. Dann die über den Burghof zur steinernen Treppe. Dann gelangen wir zu – Zugbrücke! Denn damit die obligatorische Zugbrücke dieser Burg nicht fehlt, wurde sie intern verwendet. Die Mechanik ist praktisch und anmutig, kann man sagen. Sie aufzubauen (speziell bezüglich des zu verwendenden Fadens) ist etwas kniffelig. Speziell für Kinder, aber – keine Sorge – auch für die Großen 😉

Der Stall – von der Seite bespielbar

Wenn die Zugbrücke heruntergelassen wird, kommt man an der Stelle vorbei, wo die große Kanone steht. Bei mir steht da keine Kanone. Warum? Zwar soll es schon seit 1284 erste primitive Kanonen geben, aber für mich gehören sie eindeutig ins Spätmittelalter – oder zu den Piraten von Playmobil. Aber das kann jeder halten wie er / sie das will.

Vorbei an der Kanone kommt man zum größten Turm, unter dem man nun hindurch gehen muss. Im Weg sein könnte einem hier allerdings ein Fallgitter. Mittels einer sehr einfachen, schön gelösten Mechanik kann man hier ein hübsches Gitter heruntersausen lassen oder auch nicht.

Dieses Fallgitter passiert, kommt man schließlich ins untere Geschoss des Häuschens. Ich habe aus diesem Raum ein „Wach-Zimmer“ gemacht. Hier sitzen die Wachen und würfeln, trinken und bieten die letzte große Hürde auf dem Weg zu König. Von hier aus kann man dann wiederum eine Treppe hoch gehen und kommt zum Thronsaal.

„Thronsaal“ und „Wachstube“ können von hinten bespielt werden. Mit dabei sind u.a. der angesprochene Thron mit König und Königin, ein Tisch mit einer „Urkunde“ auf dem ein interessanter Text in mittelhochdeutsch steht. Dabei handelt es sich um eine Nibelungenstrophe. Es ist interessant, mit wie viel Liebe zum Detail auch hier gearbeitet wurde.

Auf dem Weg zum Thronsaal haben wir schon viele Besonderheiten der Burg kennengelernt, aber das sind nicht alle. Da wäre zum einen das Geheimversteck im Boden der Wachstube. Getarnt mit einem großen Wappen in einem scheinbar steinernen Boden, kann man hier z.B. einen Schatz verstecken – oder auch mal sich selbst. Des Weiteren können in der Wachstube auch Bösewichter ins Verlies geworfen werden. Das Verlies (mit dabei: Ein angekettetes Skelett, sitzend auf einem Heuhaufen) kann man bespielen, indem man einen Teil des Gebirges wegnimmt, auf dem der hintere Teil der Burg aufgebaut wurde. Dieser Teil des Gebirges ist ist durch ein Gitter einsehbar.

Weiter links daneben befindet sich eine Höhle. Ich persönlich habe sie verwendet, um meinem „Merlin“, meinem Hofzauberer einen Unterschlupf zu bieten (Playmobil 9096). Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt. Mein Sohn meinte, der müsse dort auch noch einen kleinen Drachen haben…

Im Hof der Ritterburg kann man auch noch einen Stall für die Pferde finden. Zuerst fand ich es schade, dass dieser Stall nicht zugänglich ist, aber er ist es doch! Mittels eines Zugangs, denn man problemlos öffnen kann, hat man auch volle Kontrolle über alles, was im Stall passieren soll / kann.

Wem der Hof der Ritterburg zu klein ist, kann diese noch erweitern (siehe http://www.playmobil.de/mauererweiterung-fuer-koenigsburg-und-falkenritterburg/6371.html).

Der Aufbau dieser imposanten Ritterburg (samt Erweiterungen) dauerte etwa 3 Stunden. Aber das ist individuell verschieden. Kinder sollten sich Erwachsene zur Hilfe hinzuziehen.

Zwei Dinge machen für mich diese Playmobil Ritterburg zu etwas ganz Besonderem. 1) sie sieht mittelalterlich aus, das ist mir wichtig. Zwar kann man in der „Knights“-Reihe auch Zwerge und Trolle finden, aber ob man lieber das Mittelalter oder Legenden und Mythen nachspielen / erfinden will, ist jedem selbst überlassen. Die Ritterburg ist für beide Spielarten die Richtige. 2) Beim Aufbau und Betrachten der Ritterburg im fertigen Zustand fiel mir auf, wie durchdacht die Burg mit ihren Gängen, Verstecken, Räumen etc. ist. Selbst Erwachsene werden diese Ritterburg mögen, aber Kinder können sich hier mit ihrer Fantasie richtig gehend austoben. Schön gemacht!

Was könnte man noch besser gemacht haben?

An sich gar nichts. Natürlich wäre es schön, wenn da mehr als zwei Räume wären, aber wäre es dann noch eine Burg und wie groß müsste die dann ausfallen, um gut auszusehen?

Wie schon Eingangs erwähnt, halte ich diese Spielzeug-Ritterburg für außerordentlich gelungen und durchdacht.

Die Kosten liegen bei ca. 120 EUR – 169 EUR. Suchen und vergleichen im Internet lohnt sich auf jeden Fall!

Links:

http://www.playmobil.de/koenigsburg-der-loewenritter/6000.html