Die drei Musketiere: D´Artagnan (BD) – REVIEW

Worum es geht…

D‘Artagnan, ein temperamentvoller junger Gascogner, kommt nach Paris und verbündet sich dort mit den drei Musketieren des Königs: Athos, Porthos und Aramis. Gemeinsam kämpfen sie gegen die dunklen Machenschaften des Kardinals Richelieu. Als sich D‘Artagnan in Constance Bonacieux, Vertraute der Königin, verliebt, bringt er sich wirklich in Gefahr: Denn seine Leidenschaft treibt ihn direkt in die Fänge der ebenso geheimnisvollen wie gefährlichen Milady de Winter. Vom Louvre zum Buckingham Palace, von den Gossen von Paris zur Belagerung der Festung La Rochelle … in einem Königreich, das durch Religionskriege gespalten und von einer britischen Invasion bedroht ist, kreuzen eine Handvoll Männer und Frauen die Schwerter und binden ihr Schicksal an das Schicksal Frankreichs.

Erster Eindruck

Ein Mann reitet bei strömenden Regen in das nächtliche Paris – oder doch wenigstens einen Teil von Paris, wo es im allgemeinen sehr ruhig zu sein scheint. Abgesehen von einer hübschen blonden Dame, die von zwei Herren eskortiert und in eine Kutsche gesetzt wird.  Der junge Mann trollt sich und will sich um sein Pferd kümmern, da gibt es einen Knall. Schreie. Der Mann scheint recht verwegen und hat eine gute Dosis Zivilcourage. Er rennt zurück und beginnt mit fremden, bewaffneten Männern zu kämpfen, öffnet die Kutsche, die im Mittelpunkt des Kampfes steht, da er die blonde Frau retten möchte – um von einer gezückten Waffe begrüßt zu werden…

Unerwartet spannend und frisch

Man sagt, wenn man ein gutes Buch schreibt, müsse man Grund haben, die jeweils nächste Seite umzuschlagen, weil man wissen will, wie es weiter geht. Man sagt außerdem, ein gutes Buch müsse mit einem „Knall“ anfangen.

Dies tut dieser erste von zwei Teilen definitiv: Er fängt mit einem Knall an, in mehr als einer Hinsicht.

Ich war auf diese Verfilmung der „drei Musketiere“ gespannt, weil ich vom Trailer beeindruckt war. Der Film ist auch tatsächlich so schön gefilmt, wie man es schon im Trailer erahnen kann. Es gibt Unmengen von Außenaufnahmen, nur selten befindet man sich beispielsweise im Schloss des Königs.

Darüber hinaus hat man keine Mühen gescheut, ist dabei aber deutlich unter den üblichen Kosten geblieben, um einen extrem „historisch“ wirkenden „Mantel- und Degenfilm“ für das Jahr 2023 zu erschaffen.

Die Kostüme sehen einfach großartig aus. Die Aufbauten wirken komplett real und ich bin nich einmal sicher, ob irgendetwas mit CGI erschaffen wurde, was natürlich für das CGI spricht, wenn es doch verwendet worden sein sollte.

Während der Film immer wieder Grund gibt „die nächste Seite umzublättern“ bzw. gespannt zu sein, was da als Nächstes kommen mag, gibt es unerwartete, gut in Szene gesetzte Entwicklungen in der Handlung sowie einige recht ansehnliche Kämpfe.

Frische Gesichter in charismatische Rollen

Selbst, wenn man nicht weiß, dass es sich hier um einen französischen Film handelt, so fühlt er sich auf gute Weise „un-amerikanisch“ an. Versteht mich nicht falsch! Ich liebe sehr viele amerikanische Filme! Aber dieser Film wird dem Originalstoff auf eine so feinsinnige Weise gerecht, wie das wohl nur die Franzosen selbst tun konnten.

Martin Bouboulon ist der Regisseur. Charles d´Artagnan wird von Francois Civil, Athos von Vincent Cassel, Aramis von Romaine Duris und Porthos von Pio Marmai gespielt. Jeder einzelne Charakter ist hier alleine schon durch die unterschiedlichen Typen der Schauspieler faszinierend charismatisch. Wagemut, ernste Nachdenklichkeit und Lebenslust wurde selten besser verkörpert. Keine zweidimensionalen Darsteller, sondern richtig gute Schauspieler, die ihr Handwerk verstehen.

Louis Garrel spielt einen unsicheren Louis XIII, den man durchaus sympathisch finden kann und der unter Druck steht – besonders unter dem Druck vom dem Ränkeschmied schlechthin, dem Kardinal Richelieu. Viele erwarten von Louis, dass er gegen die Protestanten in den Krieg ziehen lässt, aber er lehnt ab. Er will Frieden im Land, wagt dadurch vor seinem Hofstaat jedoch schwach zu wirken…

Und natürlich: Die Liebe….!

Natürlich spielt in einem so französischen Film von einem französischen Schriftsteller die Liebe auf verschiedenen Ebenen eine Rolle. So die Liebe von D´Artagnan zu Anne Bonacieux, die von einer passenden Lyna Khoudri dargestellt wurde. Dann wäre da auch noch die Affäre der Königin mit dem Engländer Buckingham, die ihr einiges an Schwierigkeiten bringt.

Fazit

Ich habe noch nie zuvor eine so spannende, ästhetisch gelungene Verfilmung der „drei Musketiere“ gesehen, die nach den Bücherseiten des originalen Romans „duftet“. Ich bleibe sehr gespannt auf den zweiten und letzten Teil der „drei Musketiere“, der am 14. Dezember ins Kino kommen wird: „Die drei Musketiere – Milady“!

Teil 1 – schon JETZT auf Blu-Ray!

Ihr könnt „D´Artagnan“ schon auf Blu – Ray kaufen, um euch auf den zweiten Teil im Kino vorzubereiten. Glaubt mir: Habt ihr den gesehen, geht es im Dezember ins Kino 😉

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Bildformat: 2.39:1 in 16:9

Tonformat: Deutsch DTS-HD 7.1, Französisch DTS-HD 7.1, Deutsch Dolby Digital 2.0 HF,

Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte

Jahr: Frankreich, 2023

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 121 Min.

Extras: Featurette Comediens (ca. 01:19 min), Featurette Cascades (01:14 min), Featurette Ampleur Du

Projet (01:04 min), Trailer Deutsch (02:28 min, FSK 12), Trailer Französisch (02:26, FSK 12)

Kauf-EAN: 4011976353386

PIDAX PRÄSENTIERT: Lou Grant – Staffel 1

Zwischen 1982 und 1985 gab es im ZDF – jeweils am Samstagabend um 18 Uhr – eine einzigartige, neue Serie aus den U.S.A. zu sehen. „Lou Grant“ war ihr Name.

Ein frischer Ansatz

Während das ZDF ursprünglich nur 52 ausgewählte Folgen ausstrahlte, wurden viele Jahre später durch den Fernsehsender VOX weitere 61 Folgen synchronisiert. Insgesamt gibt es also 113 synchronisierte  von insgesamt 114 existierenden Folgen. Eine Folge wurde in Deutschland nie ausgestrahlt! Dazu gleich noch mehr…

Die Idee der Serie war einzigartig, wenngleich Filme wie „Der große Bluff“ (1951) oder auch „All the President´s Men“ (1976) gezeigt hatten, wie spannend das Thema ist. Während sich der Lolli lutschende Kojak oder die beliebten Cops aus den Straßen von San Francisco regelmässig mit Morden befassten, gab es bei „Lou Grant“ einen Ort, wo wirklich alle aufsehenserregenden Vorkommnisse zusammenkamen: Bei der Zeitung, in diesem Fall der „Los Angeles Tribune“, kurz „Trib“ (https://thelosangelestribune.com/ – wobei es sich in der Serie laut Wikipedia.com bei der Los Angeles Tribune um eine fiktive Zeitung handeln soll).

(c) Pidax – Lou Grant

Brisante Themen

Soziale Themen, Drogenmissbrauch, radikale politische Ansichten, Waldbrände etc. wurden hier von einem sehr bunten „Haufen“ von Angestellten bei der „Trib“ akribisch untersucht.

So wurde man als Zuschauer Zeuge der journalistischen Arbeit mit all ihren Fallstricken, moralischen Dilemmata und unterschiedlichen Sichtweisen, die man zu den Ereignissen haben kann. Ganz wichtig bei dieser Arbeit war die Gewissenhaftigkeit. Fakten und klare Quellnachweise gingen bei Lou Grant vor Sensationsheischenden Aufmachern.

Die oben erwähnte Folge, die nie synchronisiert wurde, befasste sich mit dem Thema „Nazis“. Ähnlich wie die Folge „Patterns of Force“ aus der amerikanischen TV-Serie „Star Trek“, umging das deutsche Fernsehen jegliche Episoden mit Bezug zum Thema „Nationalsozialismus“.

Die Folge, die im Ursprungsland im November 1977 ausgestrahlt wurde, behandelte den Aufstieg nationalsozialistischer Strömungen in den Vereinigten Staaten. Eine nationalsozialistische Gruppe will eine Parade in der Stadt veranstalten und die Mitarbeiter der Los Angeles Tribune muss sich nun mit der Frage auseinandersetzen, wie sie darüber berichten sollen! Leider ein weiterhin aktuelles Thema, dass hier mit viel Fingerspitzengefühl und Umsicht behandelt wird: Nur ein Beispiel für die vielen Themen, die in der Serie behandelt wurden.

Zum Einen ist es natürlich spannend zu sehen, wie Journalismus in den 1970ern stattfand, denn das wird hier sehr realistisch vermittelt, zum Anderen lebt die Serie aber auch von ihren Charakteren.

Erste deutsche DVD – Veröffentlichung

Die stelle ich euch dann im nächsten Beitrag zu „Lou Grant“ vor, wenn die zweite Staffel veröffentlicht werden wird: Endlich können wir auch in Deutschland sagen: Es gibt eine DVD – Veröffentlichung dieser Serie, die 13 Emmy Awards und einen Peabody Award erhielt. Darüber hinaus erhielt Ed Asner selbst noch mehrere Golden Globes für seine außergewöhnliche Leistung bei der Darstellung des Chefredakteurs und die Autoren der Drehbücher erhielten häufiger den „Writers Guild of America Award“.

Dank PIDAX können wir nun die erste Staffel bereits für nur 25,90 EUR erwerben – und die zwei folgenden Staffeln sind schon in Sicht!

(c) PIdax – Erste Staffel

Mit dabei ist die nie zuvor ausgestrahlte „Nazi“ – Folge. Hier eine Gesamtübersicht:

1. Der neue Job (Cophouse)
2. Geiselnahme (Hostages)
3. Nägel mit Köpfen (Hoax)
4. Zwischen den Zeilen (Henhouse)
5. Nazi – Original mit deutschen Untertiteln
6. Nachbeben (Aftershock)
7. Die Strassenbanden (Barrio)
8. Titelseite – Dreispaltig! (Scoop)
9. Richter Rushman (Judge)
10. Nervenprobe (Psychout)
11. Frauenfeinde (Housewarming)
12. Die junge Garde (Takeover)
13. Weihnachtsgeschichten (Christmas)
14. Nachtschicht (Airliner)
15. Unfaires Spiel (Sports)
16. Der Held des Tages (Hero)
17. Der Zeitungshändler (Renewal)
18. Die Sekte (Sect)
19. Ein Skandal (Scandal)
20. Wer ist der Spion? (Spies)
21. Zwischenfall in Las Tunas (Poison)
22. Erfahrungen – Erfahrungen (Physical)

Unter anderem hier könnt ihr euch die erste Staffel holen:

Direkt bei Pidax bestellen

Ende November erscheint die zweite Staffel, dann erfahrt ihr, neben dem Inhalt der weiteren DVDs, auch noch mehr über Lou Grant und seine Kollegen.

Batman – Gargoyle von Gotham

Von „Batman – Der Gargoyle von Gotham“, Band 1, bin ich schwer beeindruckt. Das vorweg.

Der großformatige Hardcoverband kommt zwar nur auf 60 Seiten, aber die sind intensiv, spannend und bieten einiges an Inhalt.

Der Zeichenstil von Rafael Grampa, der zudem auch die Story erdachte, ist ganz eigen. Als alter Neal Adams Fan war das für mich erst einmal eine kleine Umstellung, denn diese Zeichnungen haben eine andere Qualität, eine andere „Sprache“. Sie sind detailreich (es gibt neben dem Offensichtlichen auf vielen Bildern noch sehr viel mehr zu entdecken), kreativ und künstlerisch vielseitig (manche Panels sind kleine Kunstwerke) und bilden jeden Charakter auf eine ganz eigene, detailreiche Weise ab, wie ich das sonst nur von französischen Comics kannte. Matt Lopes sorgt im gesamten Buch durch seine ganz eigene Farbgebung für eine dunkle, ernste Stimmung.

Die, teils extrem brutale, aber nie die Gewalt verherrlichende, Handlung nimmt sich viel Zeit, wenngleich es, wie bei einem Kinofilm,  am Anfang gleich in die Vollen geht. Batman steht schon nach 10 Seiten (und einigen gebrochenen Knochen seiner Gegner) seinem extrem merkwürdigen  Gegner gegenüber. Einem Gegner, der wohl selbst eine bestimmte Comicfigur verehrt und beim töten weinen muss. Extrem creepy!

Batman wurde hier von Grampa, was sein Äußeres angeht, neu erfunden. Alle Figuren werden in Ruhe vorgestellt, so z.B. Alfred und Gordon, aber auch neue Protagonisten, von denen noch nicht ganz klar ist, welche Bedeutung sie bekommen werden. Jeder einzelne Charakter, und sei es ein Polizist, der nur einen Satz zu sagen hat, erhielt von Grampa ein einprägsames Gesicht. Man spürt, wie er sich für die Zeichnungen Zeit nahm.

Es macht Spaß, Batman dabei zu beobachten, wie er sich der Morde annimmt, die wohl alle auf das Gewissen seines neuen Gegners gehen.

Der Fall alleine ist schon extrem spannend, doch wird dieser für den Batman – Fan noch damit gewürzt, dass Batman Bruce Wayne sterben lassen will, um sich komplett seiner Mission widmen zu können, der Verbrechensbekämpfung. Er hält sich für zu unkonzentriert, zu wenig bei der Sache, wenn er sein Leben mit seinem wahren Ich, Bruce Wayne, „teilen“ muss. Tatsächlich wartet er nur darauf, einige Schlagzeilen wie „Bruce Wayne starb während eines Autounfalls“ weiterzugeben. Sein väterlicher Freund und Butler, Alfred, bemüht sich natürlich dagegen vorzugehen und „Bruce Wayne“ am Leben zu erhalten. Ich liebe solche psychologischen Nebenhandlungen in Batman – Comics!

Der erste Band dieser Reihe gibt dem Leser nur eine einzige bittere Pille zu schlucken: Die Wartezeit bis zum zweiten Band, der erst im nächsten Jahr herauskommen soll.

Fazit: Anspruchsvolle, in vieler Hinsicht erwachsene Graphic Novelle, die den Leser auf verschiedenen Ebenen zu überraschen vermag, nie langweilig wird und einige Überraschungen, auch über Bruce Wayne, ans Licht zu bringen verspricht.

Für nur 16 EUR könnt ihr das Buch hier (und überall, wo es Bücher gibt) erwerben:

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