Inspector Lestrade – Ein Fall für Scotland Yard Nr. 9 – Kainsmal

Der von allen geachtete Inspector Stanley Hopkins wird plötzlich zum Verbrecher. Was für seine Kollegen und Scotland Yard immer unvorstellbar war, scheint nun bittere Gewissheit. Lestrade und sein Kollege Dash stoßen in ihren Ermittlungen in ein Wespennest aus Verrat, Mord und Erpressung. Mehr und mehr zweifelt Lestrade an der Schuld seines Kollegen. Liegen die Dinge doch anders, als es den Anschein hat?

Kainsmal“ ist eines jener Hörspiele, bei denen man gut aufpassen muss. Nichts ist so, wie es am Anfang scheint. Die Story entwickelt sich so rasant, dass ich mich an die TV Serie „24“ erinnerte fühlte. Gleichzeitig hat die Story etwas Hitchcock – haftes, wenn man an das Hauptmotiv der Story denkt, aber ich will nicht zu viel verraten. 

Begleitet von fetzigen Rhytmen aus der Feder von Christian Bluthardt, die irgendwie an die alten Edgar Wallace Filme und einen Hauch an „James Bond“ erinnern, wandelt sich Lestrade hier endgültig vom „Einäugigen unter den Blinden“ in den Sherlock Holmes Storys zum „Star“ unter den Scotland Yard Beamten. Mit coolen Sprüchen und stets bereitem Schießeisen, respektiert und geneckt von Kollegen, ist er es, der Licht ins Dunkel bringt.

Schade ist, dass Lestrade in einem Nebensatz von „seiner Sherlock Holmes Zeit“ in der Vergangenheitsform spricht. Ich habe mir immer gerne vorgestellt, dass dies eben die Fälle sind, in denen er dem (Christian Rode) Holmes und dem (Peter Groeger) Watson eben mal nicht zur Seite steht, diese aber imaginär nocht existieren.

Vielleicht war es aber auch an der Zeit, die Vergangenheit in dem Sinne ruhen zu lassen als das sie der Entwicklung des Charakters im Wege stand. Dies ist ein Lestrade, wie er „nach Holmes“ wurde. So kann er aus dem Schatten der Berichte von Dr. Watson steigen und größer werden als sein literarisches Vorbild.

Als „Scotland Yard“ – Abenteuer aus der Feder von Andreas Masuth funktioniert dieses Hörspiel und macht einfach Spaß. Neben der wundervollen Stammbesetzung (u.a. Lutz Harder, Michael Pink, Tino Kiessling und Bodo Wolf) ist u.a. Lutz Mackensy zu hören. Seine Stimme kennt jeder Hörspiel – Fan der letzten gut 40 Jahre. Ich persönlich liebte seine Darstellung des „Flash Gordon“ in der gleichnamigen Europa – Hörspiel – Reihe. Aber ich freue mich immer, wenn ich seine Stimme höre. Schön und durch die „neuen Fälle“ des Sherlock Holmes bekannt, ist die Cover – Zeichnung von Lidia Beleninova. Eine Holmes – Übersetzung mit ihren Zeichnungen wäre sicher schön anzusehen…

Schade finde ich nur, dass die „viktorianisch anmutende Atmosphäre“ allmählich sehr in den Hintergrund gedrängt wird. Es gibt noch Pferdegetrappel, aber gelegentlich fragte ich mich beim Anhören, ob dieses Hörspiel nicht auch in unserer Zeit stattfinden könnte. Und die Musik, die ich bereits lobend erwähnte, unterstreicht zwar stilsicher die Coolness des Falles, aber weniger die nebelverhangene Atmosphäre, in der unheimliche Orchesterklänge möglicherweise mehr Positives erreichen könnten. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Insgesamt aber ein tolles, spannendes Hörspiel, dessen innere Logik funktioniert und das, bei allen Wirren, mit einem ungeahnten Ausgang ein passendes Ende findet.

Schön, dass es die Reihe gibt!

Playmobil´s „Back to the Future“ – Reihe hat begonnen!

Die 1980er Jahre waren eine Zeit für Kultfilme. „Star Wars“, „Ghostbusters“ und „Indiana Jones“ stehen exemplarisch für eine ganze Reihe von Filmen, die unvergesslich werden und oftmals als Vorbild für Remakes Verwendung finden sollten. Kein Wunder, strotzen sie doch nicht nur vor Kreativität, sondern transportieren auch den vibrierenden Pulsschlag der 80er Jahre. Wenn dann auch noch ein Steven Spielberg unter den Produzenten zu finden ist, ist man nicht mehr weit weg von einem Welterfolg. Und so darf natürlich auf keinen Fall „Zurück in die Zukunft“ in meiner Aufzählung der großen Kinoerfolge jener Zeit fehlen!

Was macht „Zurück in die Zukunft“ so besonders?

Wer einmal McFly („Hallo, McFly, jemand zu Hause?“), Biff Tannen und Doc Emmett Brown in den drei witzigen „SciFi-Komödien- Blockbustern“ gesehen hat, wird sie nie vergessen. War das Skateboard eigentlich schon vor Marty McFly cool? Egal. Wichtig zu wissen ist, dass die SciFi-Serie aus den 80er Jahren zwischen 1885 und 2015 angesiedelt ist.

In den Filmen bekommt unser Held, Marty (Michael J. Fox), die Chance seinen Vater auf den richtigen Weg zu bringen, dabei Darth Vader zum Leben zu erwecken (naja, mehr oder weniger) und seinem Vorfahren Seamus McFly beizustehen; er wird auch zu Clint Eastwood, während Doc Brown mit Hilfe von Jules Verne das Herz von Clara Clayton erobert. Aber das ist eine andere Geschichte. Nein, es ist genau die gleiche, aber daran muss man sich gewöhnen: In „Zurück in die Zukunft“ werden alle möglichen Knoten und deren Entwirrungen, die durch Zeitreisen entstehen könnten (so viel wir wissen) auf lustige, wenig komplexe Weise erzählt. Situationskomik inbegriffen.

Es macht Spaß, dem Gespann McFly / Brown auf der einen Seite und Biff Tannen in allerlei Zeiten und Gestalten neu zu begegnen, was natürlich jeweils zu neuen unerwarteten Verwicklungen führt.

Ist es McFlys größte Mission in Teil 1 seinen Vater und seine Mutter zusammen zu bringen, bekommen wir es in Teil 2 mit einer sehr düsteren Zukunft zu tun, die unser Held in Ordnung bringen muss. Teil 3 ist eine Hymne an die großen Western. Alles in Allem sind die drei Teil ein bunter, großer Spaß. Sieht man sich die Filme (wieder einmal) an, fragt man sich nur Eines: Warum ist das letzte Mal so lange her?

Playmobil – auch eine Zeitreise!

Ein Hit unter den Spielzeugen ist Playmobil. Die Figuren kamen 1974 erstmals auf den Markt. Ihr Siegeszug war also im vollen Gange als die genannten großen Kinofilme ihre Premiere feierten. Damals sah noch keiner einer Verbindung zwischen den Spielewelten von Playmobil und den großen Produktionen von Hollywood. Heute ist das anders. Nach der Produktionslinie von (z.B) „Ghosbusters“ gibt es nun auch (erstmal) zwei Sets zum Thema „Zurück in die Zukunft“, und zwar den Delorean, also quasi die Zeitmaschine selbst mit Marty McFly und Doc Emmet Brown sowie dem Hund Einstein und ein Set mit 2 Figuren, in dem Marty seine E-Gitarre trägt und der Erfinder passend zum Finale des ersten Teils gekleidet ist.

Sämtliche Welten, vom alten Ägypten über das alte Rom bis hin zum Mittelalter, dem wilden Westen, („Back to the Future 3 lässt grüßen) und die heutige Zeit, wurden bereits von Playmobil publiziert. McFly trifft auf die Piraten? Jetzt ist es möglich! McFly wird Zeuge der ersten Mars-Landung? Jetzt kein Problem mehr.

Der „Back to the future“ – Delorean (Set Nr. 70317) wird auf der Playmobil.de – Website für aktuell 48,49 € angeboten. Im Internet finden sich aber noch günstigere (und teurere) Preise. Es lohnt sich also, sich ein wenig umzusehen.

Und lohnenswert ist dieses Set auf jeden Fall: Marty McFly mit Skateboard und roter Stepp-Jacke sowie fein geteilten Seitenscheitel und Sportschuhen sieht einfach top aus. Die Figur von Doc Emmet Brown sieht dem aus dem Film ebenfalls verdammt ähnlich: Eine hohe Stirn, wildes, langes Haar und weiße Augenbrauen prägen sein Äußeres. Im Delorean – Set trägt er den weißen Overall aus dem Anfang des Films. Dazu gehören eine Gürteltasche mit Werkzeugen, die Kamera, mit der Marty diesen ersten offiziellen Zeitreise-Versuch filmt, der Hund Einstein und vielfältiges Zubehör, welches sich exakt nach den Vorgaben des Films richtet.

Zurück in die Zukunft by Playmobil

Der Delorean DMC-12 selbst ist natürlich das Highlight des Sets. Sieht man sich im Film das Original an, dann ist es schon verblüffend, wie dieser Delorean 1: 1 dem Original entspricht. Die Lösungen für alle Design-Herausforderungen wurden auf Playmobil – Art gelöst – und das macht sich erstaunlich gut! Sogar die Panels im Inneren des Wagens sehen identisch aus. Natürlich lassen sich die Türen hochklappen, so dass man nicht nur die Figuren hineinsetzen, sondern auch genüßlich das Innere bestaunen kann.

Wenn man zwei AAA-Batterien einsetzt (hierfür braucht man etwas Geschick und Kraft: Kinder sollte man dabei etwas unterstützen), kann der Fluxkompensator auch sichtbar aktiviert werden und blinkt auf. Auch andere Bereiche leuchten auf, so dass man einen „Zeitsprung“ simulieren kann.

Was bringt die Zukunft?

Es gibt bereits ein weiteres Set von Playmobil zur „Zurück in die Zukunft“ – Reihe, nämlich dieses hier, welches sich auf die zweite Hälfte des ersten Films bezieht:

(c) Playmobil

Im  Trailer (oben) dürfen wir bereits Marty junge Mutter, Biff u.a. sehen. Hoffen wir, dass Playmobil uns auch zumindest noch Biff in allerlei Gestalt schenken wird.

„Back to the Future“ – eine tolle neue Idee von Playmobil.

 

Die mobile Zwergenfestung (9340) von Playmobil

Es war einmal vor langer, langer Zeit, … da lebte in einem fernen Land ein König in seiner Burg, der regierte gerecht und weise. So weise, dass in seiner Burg sogar ein großer Drache lebte, um die Burg zu verteidigen. Und dann gab es da noch die Zwerge. Das eigenwillige Volk lebte in den Bergen und es war ihnen wichtig, eine eigene Meinung, eine eigene Stimme, zu haben. Eines Tages sollte diese eigene Stimme dazu führen, dass der König und sein Land davor bewahrt werden sollte, ein Opfer von Verrat und Neid zu werden…“

Knights – von Playmobil“

Die „Knights“-Reihe von Playmobil macht es einem leicht, sich unzählige Geschichten, irgendwo zwischen den Märchen der Gebrüder Grimm und dem „Herrn der Ringe“, auszudenken. Es ist eine gewagte Reihe, denn einerseits bietet sie eine handfeste Mittelalterwelt, mit ihren mittlerweile schon vergriffenen Burgen ( z.B. der „Königsburg der Löwenritter“, Art. 6000), der „Ritterschmiede“ (Art. 5637) u.a., andererseits bot / bietet sie auch eine Reihe von Figuren aus der Welt der Fantasy, wie den „Großen Burgdrachen“ (https://www.playmobil.de/grosser-burgdrache/6003.html ), den Trollen (z.B. https://www.playmobil.de/zwei-riesentrolle/6593.html ) und einer ganzen Garnison verschiedener Zwerge, wie z.B. diesen Zwergenkämpfern: https://www.playmobil.de/drei-zwergenkaempfer/6588.html .

Zwerge!

Sehen die normalen Playmobil-Figuren schon knuffig aus, setzten die Zwerge noch einen drauf. So ist es kein Wunder, dass sie von den Erfindern bei Playmobil mit einer eigenen Festung ausstaffiert worden sind. Der Zwergenfestung.

Die Zwergenfestung gibt es nun schon eine ganze Weile und ich könnte mir vorstellen, dass es sie nicht mehr sehr lange geben wird, da die neue Ritter – Reihe, Novelmore (https://www.playmobil.de/online-shop/shop/novelmore ), die noch weit mehr auf Fantasy setzt auf dem „Vormarsch“ ist und weil Teile der Knights-Reihe eben schon aus den Regalen verschwunden ist.

Noch gibt es sie aber, die Zwergenfestung und wer sie im Spielzeugladen um die Ecke nicht mehr finden kann, findet sie gewiss noch im Shop von Playmobil, etwa im „Bundle Zwergenfestung“ (https://www.playmobil.de/bundle-zwergenfestung/PM1911O.html ) oder eben als Zwergenfestung „solo“: https://www.playmobil.de/mobile-zwergenfestung/9340.html.

Die Zwergenfestung im Detail

Der Aufbau der Zwegenfestung macht keine großen Probleme. Natürlich ist es immer gut, wenn ein Erwachsener mithilft, denn hier und da braucht man schon etwas Kraft.

Fertig gebaut bekommt man mit der Zwergenfestung ein wirklich witziges, fantasievolles Bollwerk.

Die Zwergenfestung von Playmobil (c) Playmobil

Die Festung hat drei Etagen: Gefängnis, Mittelteil und „Dach“. Ja, ihr habt richtig gelesen: Das untere Teil ist ein Gefängnis. Hier kann, mittels einer speziellen Mechanik, eine „Rampe“ verschlossen werden (durch zwei Klappen).

Auf der Vorderseite der ersten Etage steht ein Zwerg an seinen Trommeln. „Kriegstrommeln“ kennt man ja noch, aber hier werden sie eher eingesetzt wie in „Ben Hur“. Erinnert ihr euch? Denn diese Festung steht auf Rädern und jemand muss ja so stark und blöd, entschuldigung, nicht gerade „helle“ genug sein, um das riesige Gefährt zu ziehen. Offensichtlich haben die Zwerge hierzu Trolle eingespannt. Ja, das kann man ganz wörtlich nehmen: Ein Troll zieht die Festung und hat dabei offenbar keine Probleme, denn er ist kein Gefangener, kommt sogar mit eingenen Waffen daher. Offenbar ist er ein Freund der Zwerge und zieht die Festung, weil er es eben kann und den Zwergen helfen will.

Der Riesentroll zieht die Zwergenfestung. Trolle sind nicht immer klug, aber sehr, sehr stark!

Mit den geschlagenen Trommeln, besser: Pauken gibt einer der Zwerge den Takt an, in dem der Troll gehen soll. Schnell bei Angriff, langsamer, wenn man vielleicht nicht so schnell entdeckt werden will. Usw.

Auf jeden Fall sieht das schon mal klasse aus: Ein Troll mit Wickinger – Helm, der die Festung an zwei Ketten zieht und der Zwerg, der auf zwei Pauken den Takt schlägt, wobei die Pauken mit einem keltisch anmutendem Muster verziert wurden.

Die erste Etage der Festung hat nach hinten raus eine Art „Balkon“, drinnen können die Seitenwände aufgeklappt werden: Auf ihnen sind große, funktionierende, Armbrüste installiert. Ein vergittertes, mit einem Wappen versehenes Fenster, ist nach vorne heraus angebracht worden. Hier können sich die Zwerge auf ihren Angriff vorbereiten und geschützt beobachten, was vor ihnen liegt.

Der Clou ist vielleicht das „Dachgeschoss“. Dieses ist nämlich umrahmt mit vier „Türmen“, in denen die Zwerge sicher stehen können. Ein Turm ist verbunden mit einem Kran, an dem wiederum ein großer Trog angebracht ist, in dem auch ein Zwerg stehen kann: Eine Art „Aufzug“ anscheinend! Ein Turm wiederum ist mit einer – zugegeben für das Mittelalter sehr modernen – Form eines Fernrohrs versehen. Aber wer sagt denn, dass Zwerge nicht schon früher Fernrohre hatten als wir Menschen? 😉

Auf einem Turm mit Fernrohr.

An den anderen beiden „Türmen“ prangt jeweils eine Fackel.

In der Mitte des Daches steht ein interessant geformter Tisch, auf Runen stehen. Mit dabei ist auch eine – wiederum an Mittelerde – erinnernde – Landkarte aus festem Papier, außerdem ein Papier auf dem jemand offenbar die notwednigen oder verbrauchten Lebensmittel aufgezeichnet hat. Ein vorbereitetes Paier lädt dazu ein, sich selbst etwas auszudenken. Vielleicht empfiehlt es sich, dieses Papier zu kopieren, ehe es beschriftet wird?

Die Zwerge, die dabei sind, zeugen von Charakter. Mit viel Liebe zum Detail wurden hier drei unterschiedliche Typen gefertigt:

Ein etwas älterer Zwerg mit blauer Kaputze, grauen Haaren und einem ebenso grauen Bart. Er trägt eine Rüstung über einem kleinen Bäuchlein. Offenbar ist er ein guter Esser. Ein Säckchen hängt an seinem Gürtel und seine Hände stecken in metallenen Handschuhen. Seine Schuhe sehen aus wie aus Leder. Er trägt seine Bewaffnung auf dem Rücken.

Der zweite Zwerg, ich habe ihm die Rolle des „Paukers“ gegeben, erinnert an den typischen Wickinger, obwohl er natürlich keiner ist, denn es ist ja ein Zwerg. Aber sein gehörnter Helm erinnert natürlich an Wicky. Seine Haare sind weiß, er scheint noch älter zu sein als sein grauhaariger Freund. Über seiner Rüstung trägt er eine braune Fellweste. Auch er trägt Kampfhandschuhe und metallenes Schuhwerk. Ein Messer steckt an der Seite seines Gürtels.

Der rothaarige, offenbar jüngste, Zwerg, scheint mir der Anführer zu sein. Seine Rüstung trägt die buntesten Munter, sein Helm ist aus einem Guß gefertigt und hat auch „Hörner“. Was ihn noch „speziell“ aussehen lässt ist sein blauer Umhang. Als Bogenschütze kann er schon von Weitem auf die Feinde zielen. Seine blauen Schuhe stechen ebenfalls als „besonders“ hervor.

Zwergen – Charaktere

Und dann ist noch alles dabei, was die Zwege zum Schmieden benötigen. Zwerge sind in diversen Mythologien als Sammler von diversen Erzen und wertvollen Metallen bekannt. Waffen benötigen sie ebenfalls, so mag dies kaum verwundern. Aber schön, dass man sich beim kreativen Team von Playmobil so viele Gedanken darum gemacht hat!

Die Zwergenfestung ist an sich ein Unikum, denn als Playmobil vor vielen Jahren begann, bildeten die Figurenwelten nur ab, was es in der realen Welt gibt / gab. Die „Knights“ – Welt brachte / bringt einen richtig guten Kompromiss zwischen Fantasy und „realem“ (aus Kino und Literatur bekanntem) ritterlichen Mittelalter hervor. Was die Fantasy angeht, ist dieses Set, vielleicht zusammen mitdem großen Burgdrachen, das imposanteste.

Kindern, die gerne ihre Träume ins Spiel umsetzen und an „Fantasy“ interessiert sind, werden daran ihre Freude haben.

Episode VIII: Die letzten Jedi – eine weitere Retrospektive

Ein weiterer Rückblick

SPOILER AHEAD!

Episode VIII ist kontrovers. Ich bin in keinen der neuen Filme so oft gegangen wie in Episode VIII und in VII war ich an die sieben Mal. Warum ist das so? Nicht, weil ich „Last Jedi“ für den Besten halte. Bei weitem nicht. Ich bin ein Abrams – Anhänger, mag seine Filme (generell) sehr und in diesem Fall auch MEHR.

Ich bin deshalb so oft in VIII gegangen, weil er mich herausforderte. Rian Johnson würde es freuen, dies zu lesen, denn genau das bezweckt er mit seinen Filmen. Er ist der Typ, der Vollwertkost im Kino austeilt, an der man lange zu knabbern hat. Abrams verteilt indes Hamburger, bildlich gesprochen. Man kann sie schnell wegschlemmen und hat schon bald Hunger auf mehr davon. Nach Johnsons „Vollwertkost“ ist man erstmal satt. Manche auf Monate. Manche au ewig.

Je öfter ich über den Film nachdenke, desto seltsamer wird es: Gedanklich fällt mir immer wieder mehr ein, warum der Film eine Enttäuschung ist. Sehe ich ihn mir dann wieder an, gefällt er mir (dennoch).

VIII ist vor Allem ANDERS

Kein Wunder also, warum ich mich immer wieder frage, was mich an diesem Werk stört. Klar, ein Grund platzt einem ins Gesicht, wenn man ihn schon das erste Mal sieht: Er arbeitet höchst eigenwillig mit der Vorgabe, nämlich Episode VII. Er ist willentlich ganz anders als Episode VII.  Snoke, der in „Erwachen“ als neuer Oberbösewicht angelegt ist und äußerst mysteriös und mächtig wirkt, wird in dem Film – wir wissen es alle – kurzerhand gekillt. Der oberste Anführer ist tot, es lebe der oberste Anführer.

Rey´s Schicksal

Rey soll ein Niemand sein. Dieser Punkt wird in IX „aufgelöst“, wenn man das so sagen will. Auch ihre Eltern werden dort enthüllt. Ein letzter Teil steht allerdings auch in der Pflicht, Antworten zu bringen. Wann sonst sollten sie sonst kommen?

Die Höhlenszene in VIII wird indes oft falsch gedeutet, scheint mir: Sie will dort nicht wissen, von welchen „Superhelden“ sie ihre Macht hat, sie ist dort lediglich auf der Spur ihrer selbst. Die gesamte achte Episode, streng genommen die ganze Trilogie ist die Suche einer jungen Frau nach ihrer wahren Identität.

„Wer bist du?“ „Ein Niemand!“
(„Das Erwachen der Macht“)

Wer seine Eltern kennt, weiß mehr über sich selbst. Darum will sie wissen, wer ihre Eltern sind. Der Kinogänger freilich möchte wissen, woher ihre Macht kommt. Während es Rey brennend interessiert, wer ihre Eltern sind, ist dies dem Zuschauer nur wichtig, wenn er einen Bezug zu den Eltern hat, sie kennt und dadurch eigene Rückschlüsse ziehen kann.

Die Antwort der Höhle auf Ahch To, die ja offenbar der dunklen Seite der Macht angehört, ist genau so finster: Rey wird im wahrsten Sinne auf sich selbst zurückgeworfen. Auch, wenn es da draußen irgendwo ihre Eltern geben mag, hier und jetzt ist sie auf sich alleine angewiesen. Darum sieht sie nur sich selbst. Niemand gibt ihr eine Hilfe. Luke, als (eher schlechter) Repräsentant der Jedi und des Lichts, nicht, aber auch die dunkle Seite, in Form der Höhle, nicht.

„Ich brauche jemanden, der mir meinen Platz in all dem zeigt!“ (Rey)

So sucht sie schließlich Kylo Ben Ren auf, dem sie sich zugewandter fühlt als irgendwem sonst. Vielleicht weil er „die Vergangenheit sterben lassen will“, was eine zynische Reaktion sein mag, denn auch Kylo „Ben“ Ren ist – wie Rey – unreif und auf der Suche nach seiner Bestimmung, die er – wir wissen es – am Ende von IX auch findet.  Tragisch: Luke verliert Rey um ein Haar, eben gerade weil er sich weigert, ihr im vollen Umfang zu helfen!

Ist das unser Luke?

Ein wichtiger Kritikpunkt der Episode VIII ist freilich die dunkle Darstellungsweise von Luke. Das er, nach seinem Versagen an Ben ins Exil gegangen, nicht gerade ein „happy guy“ wäre, war mir schon nach Episode VII klar, aber das er schon zuvor ein derart finsterer Zeitgenosse geworden war, dass er überlegte, Ben, den Sohn seiner Schwester und seines besten Freundes, im Schlaf zu töten, fand ich lange Zeit unglaubwürdig.

Ist es an sich auch, zeigt aber andererseits doch nur, dass Luke auch die dunkle Seite in sich trägt, mit der er sich offenbar immer wieder auseinandersetzen muss. Allzu schnell vergisst man, dass er der Sohn von Vader ist, obwohl man es immer wieder gerne zitiert: „Ich bin Dein Vater!“

Wie schnell reagiert man selbst im Alltag auf böse Taten in der Welt, die wir in den Nachrichten oder sonst wo hören, mit Aggressivität oder Rachegedanken? Das ist menschlich. Zudem mag Luke sich eigene Fehler viel weniger nachzusehen als die Fremder, wie die seines Vaters, wenn er dann ins Exil geht und zum brütenden Eremiten wird.

Immer dann, wenn sich Helden auf der Leinwand in dieser Weise menschlich verhalten, stört uns das. Sie sollen gefälligst überlebensgroß sein und bleiben! Das ist auch menschlich und Momente wie jener, in dem Luke seine Freunde aus den Fängen Jabbas befreit werden wir, einmal geshen, nie vergessen. Es sind die leuchtenden, prickelnden Augenblicke der Saga.

Dennoch gab mir der Gedanke daran, dass Luke durch den Verlust Bens an Snoke / die dunkle Seite, alleine aufgrund seiner Fehlbarkeit, zum verbitterten, alten Eremiten wird, eine gewisse Befriedigung. Es ist nicht meine „Wunsch – Version“ vom „alten Luke“, aber es ist eine Version, die ich für möglich halte.

Lukes Aufstieg & Die seltsamen Wege der Macht

Rey befreit ihn aus seinem brütenden Dasein, ein wenig mit Hilfe von Yoda, und am Ende von VIII und am Anfang von IX ist er wieder ganz der Alte.

Was mich zu meinem letzten heutigen Punkt bringt: Warum können Jedi die Macht als Machtgeister nutzen? Nun, Obi Wan konnte mit Luke sprechen als er den Todesstern angriff. Klar, dass ist etwas anderes als einen Blitz zu Boden zu schicken, aber ihr habt es gesehen: Yoda musste sich sammeln als er das tat. Das ist nichts, was er mal so nebenbei macht, es braucht Kraft, Energie, Konzentration, die so nicht maßlos zu Verfügung stehen wird, auf das ein Eingriff etwa in „irdische Konflikte“ nur sehr begrenzt möglich sein werden. Denkt man an „normale Geister“ aus Geisterfilmen, so können diese ja auch eher ein Bild von der Wand fallen lassen als jemanden zu erdrosseln. Okay, aber das führt ins Horror-Genre. Nicht mein Fachgebiet… Jedenfalls muss sich auch Luke sehr konzentrieren als er in Episode IX den X-Wing aufsteigen lässt. So viele diese Szene ablehnen: Ich feiere sie 🙂

Meine Motivation

Während viele Fans sich (gerne?) selbst im Hass gegen manche Entscheidungen mancher Regisseure zerfleischen, ist es mein Wunsch, auch die Sequel – Trilogie als ein in sich geschlossenes, rundes Werk zu verstehen. Dies gelingt mir nicht immer leicht, aber definitiv leichter als die Lücken und Vorsprünge zwischen der alten Trilogie und den Prequels zu schließen.

Aber das ist eine andere Geschichte….

Kolumne: Respektlosigkeit in Corona-Zeiten

Ein fast normaler Feierabend

Eigentlich hatte ich einen anderen Text vorbereitet, doch dann kam etwas dazwischen. Ich wurde Zeuge einer abstrusen Szene in einer Hannover Stadtbahn, die mich immer noch fassunglos und wütend macht. Vor Allem wütend.

Ich setzte mich an meiner Haltestelle, nach einem langen Arbeitstag, in die Stadtbahn. Alle trugen ihren „Mund- Nasenschutz“ und alle achteten auf Abstand, so sehr das eben möglich war. Bald schon füllte sich die Stadtbahn erheblich. Ich hatte eine später genommen als sonst. Offenbar ist diese viel voller.

Mir gegenüber – ein freier Platz links, einer recht – saß ein älterer, dünner Herr, der offensichtlich auf einem Auge erblindet war. Auch ich achtete darauf, dass ich neben mir Platz hatte und nehme andererseits genau so Rücksicht auf meine Mitmenschen: Wenn ich mich nur dann setzen könnte, wenn ich einer anderen Person „auf den Leib rücke“, sprich: direkt neben ihr sitzen würde, dann setze ich mich woanders hin oder stehe.

Spannenderweise ist dieses Verhalten seit dem Ausbruch von Corona unter den meisten Mitmenschen allgemein anerkannt, wie ich beobachten konnte. „Ich schütze dich, du schützt mich.“ So zivilisiert und rücksichtsvoll erlebte ich in meinem Leben, speziell in den „Öffis“, selten meine Mitmenschen. Respekt!

Respekt(los)!

Doch gestern erlebte ich genau das Gegenteil von Rücksicht. Es begann damit, dass die Stadtbahn mal wieder hielt. Ein deutscher, korpulenter Mann trat ein und setzte sich – trotzdem genug Platz da war (siehe oben) – direkt neben mich. Mich ärgerte das, aber neben mir war genug Platz. Ich setzte mich also einen Platz weiter nach rechts. Daraufhin kam ein türkischer Mann, Mitte 20, herein und setzte sich provokant in die so entstandene Lücke. Ich schreibe „provokant“, denn so wie er sich in diese Lücke fallen lies hatte das etwas „trotziges“. So meine Wahrnehmung.

Ich ärgerte mich, aber sah, dass ich, wenn ich aufstünde, in der mittlerweile sehr vollen Stadtbahn, nur vom Regen in die Traufe kommen konnte. Ich „atmete“ also quasi „in die andere Richtung“.

Ein, zwei Stationen später trat ein anderer türkischer Mitbürger ein. Dieser setzte sich neben den beschriebenen älteren Herrn. Dieser sagte darauf hin: „Bitte nehmen Sie Abstand!“ Der junge Mann holte einen Ohrhörer aus seinem Ohr, denn offenbar hörte er Musik. „Hä?“ fragte er. Und der ältere Herr antwortete in ruhigem, freundlichen Tonfall auf englisch: „Distance!“ Okay, dachte ich, er hat Recht! Zudem mag es gut sein, dass er zur Risikogruppe gehört. Alleine schon aufgrund seines Alters, zumindest aber wegen seiner teilweisen Erblindung kann er nicht Autofahren und ist gezwungen, trotz Risiko, die Öffis zu nehmen. Also alles top. Ich erwartete also, dass man ihm mit Verständnis und Abstand begegnet. Weit gefehlt!

Daraufhin begann sich der junge Mann neben mir aufzuregen. „Er hat doch nichts falsch gemacht. Lassen sie ihn da doch sitzen!“ Und der korpulente deutsche Mann: „Wenn sie Abstand wollen, stehen sie doch auf!“ Wie gesagt: Das wurde ZU dem älteren Mann gesagt! Dieser räumte fassungslos seinen Platz, woraufhin der korpulente Deutsche und der flappsige Türke sich darüber lustig machten, wie verrückt die Leute geworden seien durch „Corona“.

Ich ärgerte mich zu diesem Zeitpunkt schon extrem, teils auch darüber nicht zu wissen, wie ich mit so viel Rücksichtslosigkeit und mangelndem Respekt umgehen sollte.

Der türkische Mann neben mir stieg bald aus, der Deutsche jedoch rechnete wohl nicht damit, dass der ältere Herr seine Freundin dabei hatte. Diese erwischte ihn noch vor dem Einsteigen und erklärte ihm klar: „Sie sind jetzt still!“ Dieser erwiderte irgendwas davon, dass sie nicht verstehe, wie es mit Corona wirklich sei oder so ähnlich. „Aber sie wissen das, wie?“ Er setzte wieder zum Reden an, doch die Freundin meinte nur im strengen Tonfall: „Sie sind jetzt ganz still! Ganz still sind sie!“ Dann nahm sie ihren Freund – den älteren Herrn – an die Hand und ging davon.

Angst und Ärger

Zu aller erste einmal dies: Wer eine einigermaßen vernünftige Erziehung genoßen hat, wird keinen älteren Herrn verbal angehen. Selbst wenn unsere Wissenschaftler den größten Mist erzählen sollten, wäre das nie und nimmer ein Grund dazu.

Des Weiteren hatte ich deshalb so große Probleme mit der Situation, die da in der Stadtbahn eingekehrt war, weil Türken involviert waren. Ich erinnerte mich an zahlose Videos, in denen gezeigt wurde, wie Ausländer in Bussen oder Bahnen diskriminiert und gefilmt worden sind und darauf hin die Masse der Mitfahrenden (zu Recht!) symbolisch aufstand, um was dagegen zu tun. Aber dieser /diese Türken/Ausländer waren provokativ und es fehlte ihnen an Benehmen, Erziehung und/oder Bildung bezüglich unserer aktuellen Situation.

Es war eine merkwürdige Situation mit unterschiedlichen Beteiligten und ich war, zumal direkt nach einem langen Arbeitstag, überfordert damit, richtig oder überhaupt zu reagieren. Niemanden wollte ich diskriminieren, aber was ich bemerkte war, wie schnell hier nur zwei Personen, durch ihr Grenz-überschreitendes Verhalten, für Unruhe und Ungerechtigkeit sorgten!

Stichwort Diskriminierung und Toleranz: Die eigene Freiheit hört da auf, wo die des anderen beginnt und wenn wir in Deutschland u.a. religiös „Fremde“ tolerieren und ja, auch Deutsche, die sich nicht benehmen können, dann sollten auch Menschen toleriert werden, die an die Wissenschaft glauben. Neben dem Respekt vor dem Alter, was zumindest an diesem Tag mit Füßen getreten wurde, ist dass das Mindeste.

Neben einer langen Zeit von guten Erfahrungen, zeigte sich hier wieder einmal die Schattenseite der Mitmenschen. Ich war entsetzt. Meiner Ansicht nach sollten Menschen danach bewertet werden, wie sie sich verhalten, nicht nach der Hautfarbe, Herkunft oder sonstigen Richtung, sondern nach dem Verhalten. Wohltäter wie Verbrecher, Kreative wie Dummköpfe, Empathische wie Rücksichtlose gibt es doch in allen Hautfarben, in allen Ländern der Welt. Es wird Zeit zu begreifen, dass keine Hautfarbe oder Herkunft bedeutet, dass man einen guten oder schlechten Menschen vor sich hat. Nur dann können wir Rassismus und Diskriminierung eindämmen. Wenn wir einander als MENSCHEN begegnen und beurteilen.

Wann ist es an der Zeit, Zivilcourage zu zeigen? Warum habe ich nichts gesagt? Es sind Strömungen in Deutschland unterwegs, die mir Angst machen!

Außerdem verspüre ich Wut. Auch das ärgert mich, denn das können „solche“ Menschen, die sich irgendwie wie die „Auserwählten“, „die einzigen, die alles verstehen“ fühlen, am Besten: Aufwiegeln, für ein ungesundes Klima in der Gesellschaft sorgen. Nein, ich mache da nicht mit. Ich bleibe rücksichtsvoll.

Kolumne: Weihnachtliches im Juli

Was machst du in der Weihnachtszeit? An Freunde denken, Familie, und Dir die Zeit dafür nehmen, darüber nachzudenken, wer du bist und an welchem Platz in deiner Lebensgeschichte du angekommen bist, während der Schein der Kerze die Dunkelheit erhellt?

Ein ähnlich bizarres Ansinnen erfasste mich im Juli dieses Jahres. Ich hörte mir Weihnachts – Songs an und rutschte so in jene Stimmung, die normalerweise vom Duft gebackener Plätzchen und Weihnachtsbraten umrahmt ist. Nun war sie von Sonne umrahmt und von vielen Menschen, die mit einem Mund- Nasenschutz herum liefen.

Dennoch brachte mir diese innere Einkehr auch im Monat der beginnenden Sommerferien ein Gefühl davon, was ich am meisten ersehne. Das ist das Eine. Es sind so herkömmliche Sehnsüchte wie die nach einer intakten Familie, in der die Liebe ungehindert fließen kann oder nach einer Beziehung, in der die Liebe ebenso in ihrer schönsten Harmonie existiert. Sehnsüchte, die viele Menschen unserer Gesellschaft haben und deren Erfüllung nur selten erlebt wird. Vielleicht auch, weil es letztlich mehr um das Geld und den Konsum als um irgendetwas sonst geht.

Merkwürdig, dass ich an Weihnachten denke und mich dies dazu animiert, den Konsum zu kritisieren, nicht weil ich von Weihnachten rede, sondern dadurch, dass ich besinnlich werde und darüber sinniere, worum es im Leben eigentlich gehen sollte.

Also um Liebe. Aber auch um ein nettes Miteinander. Nettigkeit ist keinesfalls etwas schlechtes, genau so wenig wie es schlecht ist ein „Gutmensch“ zu sein. Das der Wert dieser Begriffe überhaupt verteidigt werden muss zeigt, was in unserer Gesellschaft in der Regel hoch angesehen wird: Der „Schlecht-Mensch“ und alle, die sich eben nicht „nett“ verhalten. Wir sind halt „Tiere mit Krawatte“, nicht mehr und nicht weniger. Oder doch?

Genau das kam mir, während ich einen wunderschönen Song von Pentatonix hörte, in den Sinn. Denn Weihnachten hat mich immer weich gemacht. Nicht, dass ich sonst der knallharte Typ bin, aber der Teil von mir der weiß, wie hilfreich es sein kann, einem verständnisvollen Menschen zu begegnen, regt mich – speziell in der Vorweihnachtszeit – dazu an, ebenfalls dafür zu sorgen, dass meine Mitmenschen einen schönen Tag haben.

Wie gestaltet sich mein Leben eigentlich sonst? Ehrlich gesagt, auch das wurde mir beim lauschen der Weihnachts-Songs klar, ist dies vor Allem ein Kampf. Irgendwie, denke ich mir, hat es die Menschheit geschafft, das Geschehen des Dschungels und der Natur auch in die selbstgeschaffene „Zivilisation“ zu tragen: Der Kampf ums (Über)leben findet hier nur anders statt. Zum Beispiel in unzähligen Begegnungen mit den „Schlechtmenschen“ des Alltags. Manche von ihnen leben ihre Launen, ihre eigenen Probleme aus, andere machen „nur ihren Job“ und machen das Leben ihrer Mitmenschen dennoch zur Hölle oder wenigstens bedeutend stressiger. Ein Grund, warum ich niemals Gerichtsvollzieher werden wollte und es mir, vor Urzeiten, auch nicht sonderlich gefiel in einem Praktikum Ordnungswidrigkeiten zu verfolgen (wobei man fairer Weise sagen muss, dass einige davon auch von „Schlechtmenschen“ zutage traten und wirklich verfolgt werden mussten).

Worauf ich aber hinaus will ist dies: Mein Leben fühlt sich oft an wie einer von diesen Faustkämpfen auf einem fahrenden Zug, wie man es aus Western und Actionfilmen kennt. Bei einer Kerze innehalten ist das Gegenteil und es lässt vieles im Alltag so unnötig und – das Wort passt schon wieder! – bizarr wirken.

Und es ist vieles unnötig. Verletzungen, die man über sich ergehen lassen muss, Herausforderungen, nach denen man nie gefragt hat, ja, selbst der ein oder andere Bescheid des ein oder anderen Amtes, der natürlich zum Wochenende kommt, um jenes so richtig versauen zu können. Schon Shakespeare´s Hamlet dachte darüber nach, sich wegen des „Übermuts der Ämter“, das Leben zu nehmen. Ein altes Leiden unserer Welt also.

Die populäre, selten umgesetzte Wahrheit ist wohl die, dass man nur bei sich selbst anfangen kann, diese Welt zu einem etwas freundlicheren Platz zu machen. Und das ist es auch, was mir „Weihnachten“ stets sagt. Eine verdammt nötige und gute Idee, finde ich. Warum nur wird sie auf den letzten Monat des Jahres verbannt? Sie sollte immer und überall propagiert und vorgelebt werden. Von Schauspielern, Politikern und Spitzensportlern.

Ich werde noch oft Weihnachtsmusik hören in diesem Sommer, mir dabei eine Kerze anzünden und darüber sinnieren, was eigentlich gerade um mich herum und in mir passiert. Sei es nur, um mir immer wieder klar zu machen, worum es wirklich geht, was wirklich zählt.