Inspector Lestrade – Fall 6 – Vier Schläge am Mittag

Ein Mann wird auf unvorstellbar brutale Weise im Glockenturm des Westminster Palace ermordet. Lestrade und Dash finden neben der Leiche zudem einen merkwürdigen Versuchsaufbau, den sie sich nicht erklären können. Der Nebel lichtet sich erst, als die Beamten die Identität des Opfers herausfinden können: Es ist der bekannte Wissenschaftler Westbrook. Zu Lebzeiten hatte dieser behauptet, eine Möglichkeit gefunden zu haben, die Zeit zu manipulieren. Hat der feige Mord etwas mit dieser Behauptung zu tun?

Die Umgewöhnung vom „Maritim“ – Volker Brandt – Lestrade zum „Highscore Music“ – Lutz Harder – Lestrade fiel mir einst, bei Erscheinen der ersten „neuen Fälle“ von „Sherlock Holmes“ schwer. Brandts Stimme gefiel mir einfach besser und tut es in gewisser Weise heute noch. Seine Stimme hat Hollywood – Flair, ist voluminöser, geschmeidiger.

Dennoch hat es Lutz Harder geschafft, einen authentischen Lestrade abzugeben. So echt, dass er mir in der „Inspector Lestrade“ – Reihe von Allscore, zusammen mit seinem Team, vertraut geworden ist. Man unterschätze nie das vertraut gewordene! Vor Allem nicht in einer Hörspiel – Reihe! Stimmen, die regelmässig zu Gast in den eigenen vier Wänden sind, fühlen sich schnell so an, wie gute Bekannte oder gar Freunde.

Ich habe mich von daher durchaus angefreundet mit Lutz Harder´s Inspector Lestrade, mit Michael Pink´s Inspector Dash , mit Hawksley, gesprochen von einer meiner Lieblingsstimmen: der von Bodo Wolf. Dann wären da noch Dr. Thomas Lovell, der von Jörg Henglstler gesprochen wird. Großartig besetzt! Oder Rigby, der die freundliche Stimme von Heiko Akrap erhielt.

Das ich mich mit dem Polizei-Team rund um Lestrade angefreundet habe, wurde mir nie so klar, wie bei dem aktuellen Fall, „Vier Schläge am Mittag“. Gut, okay, zugegeben: Der obligatorische Mord in diesem Fall, den Andreas Masuth geschrieben hat, ist auch wieder mal nicht von schlechten Eltern. Ich bin kein Liebhaber von brutalen Morden und wenn schmatzende Geräusche deutlich machen sollen, in welchem Zustand sich die Leiche befindet, höre ich nicht hin, sondern weg.

Dennoch ist dieser Fall mein bisheriger Lieblingsfall der Reihe. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ich H.G. Wells mag, das ich letztes Jahre in Oxford war und das ich das Motiv dieses Mal so gelungen und ausgefallen finde, wie lange keines mehr. Der Fall bleibt von Anfang an spannend und wird auch nicht langweilig. Wenn dann, gegen Ende, Eckart Dux in einer schönen Nebenrolle auftaucht, freue ich mich einfach nur extra.

Ich verrate nichts über den Fall, denn dieses Hörspiel, das sollte sich wirklich jeder selbst anhören, der etwas mit „Sherlock Holmes“ oder „viktorianischen Krimis“ anfangen kann. Nur eine Frage ist mir bis zum Schluß unklar geblieben. Es ist eine Nebensache und hat damit zu tun, wie… ach, ich darf es ja nichts verraten. Na gut. Ich schweige.

Ein toller Fall, für mich bisher der beste der Reihe!

Ab 26.07.2019 hier zu erwerben:

https://www.romantruhe.de/serien/krimi-und-thriller/inspector-lestrade-ein-fall-fuer-scotland-yard/inspector-lestrade-cd-6-vier-schlaege-am-mittag-17098

https://www.amazon.de/Schl%C3%A4ge-Mittag-Folge-Inspector-Lestrade/dp/3864734029/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=inspector+lestrade+6&qid=1563987942&s=gateway&sr=8-1

Sindbads gefährliche Abenteuer (1973) auf Blu-Ray!

Die „Sindbad“ – Verfilmungen verfolgte ich schon als junger Jugendlicher mit Begeisterung. Da war zunächst einmal „Sindbads siebente Reise“, ein Film aus dem Jahre 1958, in dem der Special Effects – Künstler Ray Harryhausen durch seine großartigen Stop-Motion-Trickeffekte eine ganze Reihe von phantastischen Kreaturen zauberte, gegen die Sindbad, damals gespielt von Kerwin Mathews (1926 – 2007), zu kämpfen hatte. Unvergessen: Das kämpfende Skelett.

Sindbads gefährliche Abenteuer“ (The golden voyage of Sinbad),  von 1973, war der zweite Sindbad – Film, der mit Hilfe von Ray Harryhausen zum Leben erweckt wurde. Die Produktionskosten für diesen Fantasy-Mythos beliefen sich auf „nur“ 1 Million Dollar. Die Arbeit an den Trickeffekten dauerte mehrere Monate.

Am Anfang der Handlung begegnet Sindbads Crew einem fliegenden Homunculus, der ein Teil eines runden Geschmeides auf Deck fallen lässt, nachdem man versuchte ihn – für einen Vogel haltend – mit Pfeil und Bogen abzuschießen. Besonders Rachid, gespielt von Martin Shaw, hält es für keine gute Idee, dieses goldene „Teil“ zu behalten. Er glaubt, dass dies das Schiff in Unglück stürzen würde. In der Tat wirkt es auch zunächst so, als das Schiff in der folgenden Nacht, in der Sinbad von vielsagenden Alpträumen gepeinigt wird, in einen wilden Sturm gerät. Durch den Sturm an Land gedrängt, finden sie sich in Marabia wieder. Dort begegnet Sindbad dem schwarz-magischen Prinzen Koura, für den das Geschmeide eigentlich gedacht war. Er will es Sindbad entreißen, doch die Soldaten des Groswesirs stehen ihm zur Seite. Koura (Tom Baker) schafft es nur zu fliehen, indem er mittels Zauberkraft die Stadttore schließt, wobei er aber altert, denn jeder schwarz-magische Zauber fordert Lebensenergie.

Es kommt zu einem Gespräch zwischen dem Großvesir und Sinbad, an dessen Ende die Mission Sindbads klar ist: Die Insel Lemuria zu finden, um dort, vom magischen „Brunnen des Schicksals“ drei wunderbare Geschenke zu erhalten: Ewige Jugend, ein unsichtbar machendes Schild und eine Krone von unermesslichem Wert! Für die Suche unerlässlich ist u.a. jenes Geschmeide, aber es müssen noch die übrigen Teile des Kreises gefunden werde, um zu wissen, wo Lemuria eigentlich liegt!

(c) Columbia Pictures (c) Koch-Media

Dieser Film ist inhaltlich anspruchsvoller als sein „Vorgänger“ und: Ray Harryhausens special effects sind wieder sehr beeindruckend!

Dies ist ein durch und durch spannender Film, der nun, Koch – Media sei Dank, auf Blu-Ray vorliegt, in einer gestochen scharfen Qualität. Die Blu-Ray steckt in seiner Plastikverpackung zusätzlich in einem hübschen Pappschuber, der dem kleinen Meisterwerk gerecht wird.

Interessant noch zu erwähnen ist, dass Tom Baker, der den Zauberer Koura spielt, später auch Dr. Who und Sherlock Holmes darstellen sollte. Koura sollte eigentlich von Christopher Lee gespielt werden. Martin Shaw (*1945), der den „Rachid“ darstellt, mag durch seine Rolle als „Doyle“ in „Die Profis“ und als Henry Baskerville in der „Hund von Baskerville“ – Verfilmung mit Ian Richardson bekannt sein. Auch Douglas Wilmer (1920 – 2016), ein großartiger Sherlock Holmes Darsteller, ist mit von der Partie: Als Visier darselbst. Immer wieder erstaunlich, wie sich in solchen Kultfilmen Kult-Darsteller finden! Die wunderschöne Caroline Munro (*1949) spielt die weibliche Hauptrolle, Margiana, die Sindbad zunächst nur in seinen Träumen erscheint…

Nicht sehen, aber hören, kann man einen anderen Star der Branche: Den Filmkomponisten Miklos Rozsa (1907 – 1995), der schon für „Ben Hur“, „Quo Vadis“, „King of Kings“ und „Ivanhoe“ die unvergessliche, beeindruckende Musik schuf. Hier begleiten seine eingängigen Klänge Sindbads größtes Abenteuer.

Auf der Blu-Ray mit dabei sind diverse Extras:

  • Filmdokumentation
  • Trailer
  • Bildergalarie mit seltenem Werbematerial

Die Blu-Ray ist u.a. hier erhältlich:

http://www.kochmedia-film.de/blu-ray/details/view/film/sindbads_gefaehrliche_abenteuer_the_golden_voyage_of_sinbad_blu_ray/

Affenspiele der Liebe

Als junger Mann sah ich
in vielen Frauen,
die mit funkelnden Augen
und langen Haaren
auf hohen Hacken
an mir vorbei stolzierten
die Eine, die Prinzessin,
die ich erobern muss.

Nicht mehr ganz jung
sehe ich heute die Herzen
hinter den groß geschminkten Augen,
dem Lippgloss und den wallenden,
hochgesteckten Haaren.

Gelassener kann ich nun beobachten
wie die Frauen sich in Schale werfen
und die Männer sich wie Affen zum Clown machen,
nur um endlich „erhöhrt“ zu werden.

Ich beobachte die Machtspiele,
in denen schon früh das Elend
des Untergangs festgelegt wird.

Ich erkenne noch etwas anderes:
Das mein Herz fest und aufrichtig daran glaubt,
dass Du, die Du auch in die Herzen sehen kannst,
die Du – wie schön Du auch sein magst – ein wenig
über den affigen Spielereien stehst, so dass  so ein Spiel
Spaß macht und die tiefste Befriedigung darin erwächst,
Hand in Hand dem Leben zu trotzen
und es zu genießen,
weil wir sind wie wir sind und es nicht mehr nötig haben
zu zeigen, wer wir nie waren.

Zu spät! Ein Gedicht

Ein gelber Schmetterling

umkreist bunte Blumen,

bezaubert den Anblick

der alten Leute.

 

Die Jugend ist wie ein gepflückter Strauß Rosen.

So wunderschön und doch schon am sterben.

Es gab sie, die Menschen, die rechtzeitig zugriffen,

wenn der Hauch des Glücks wie ein Bienenschwarm an ihnen vorbei flog.

 

Sie schmissen sich in das Leben

wie ein Trunkener in die Wellen

und wie bei Narren üblich, so war es auch nicht an ihnen

daran zugrunde zu gehen.

 

Ich sehe sie vor mir:

Lachende, dicke Frauen und Männer,

die sich in die Wellen schmeißen,

rücklings.

 

„Hey, komm doch auch in die Wellen!“

 

Ich will nicht sagen,

dass ich es nie gewagt hätte,

den Strand wenigstens einen Fuß lang zu verabschieden…

Ich will nicht sagen,

dass ich nie gerne eingetaucht wäre in die Fluten des überschäumenden Lebens,

ohne es je zu tun…

 

So wie manche so reden, muss es ein tolles Ding sein.

Sie reden von Mädchen, den roten, blonden, braunen, schwarzen

und wie sie geküsst hätten

während ich am Rand stand und zusah,

neidisch und hungrig.

 

Das ist der Unterschied: Sie gingen frech in das Leben hinein,

„wo steht das Klavier“,

ich zögerte – und bekam eine Ohrfeige von ihr und vom Leben und überhaupt.

Meine Lektion blieb

das es schmerzt zu leben.

„Tut es auch“, rufen da die Dicken von den Wellen her.

 

Ich verstehe zu spät.

 

Und der Schmetterling, der lag auf dem Boden

als ich abends heimkehrte.

Ich überlegte, ihn mitzunehmen

für das Album…