Playmobil – Piraten voraus!

Die ersten Sonnenstrahlen strichen sachte über das Land als ein gerade 10 Jahre alt gewordener Junge sich in seinem Bett hin- und herwältze. Die ganze Nacht schon war höchst unruhig geworden. In seinem Kopf stellte er sich wilde Szenen vor: Er war Seemann an Bord des Playmobil – Segelschiffs, kämpfte mit seinem Säbel gegen Seeräuber, barg Schätze, sprach mit seinem Kapitän in der Kajüte des schönen Segelschiffs…. seiner Fantasie waren kaum Grenzen gesetzt.

Um 5 Uhr morgens an diesem, seinem zehnten Geburtstag, saß er denn auch schon mit seiner frisch geweckten Mutter am Wohnzimmertisch, wo sie gemeinsam das erste Playmobil-Schiff aufbauten, dass je in See gestochen war. Der Spaß und die Aufregung, die dieser Junge an diesem Morgen hatte sind kaum zu beschreiben. Dass um 10:30 Uhr – im Anschluss an das ZDF Matinee – auch noch der zweite Teil der Serie „Robinson Crusoe“ mit Robert Hoffmann kam passte wie die Faust aufs Auge. Kein Zweifel mehr, wie er sein Schiff nennen sollte: „Esmeralda“!

Seit damals verzaubert Playmobil immer wieder Kinder auf aller Welt mit der vielleicht best durchdachtetsten Spielzeugfiguren-Reihe, die es je gab. Die Playmobil – Figuren, die diverse Gegenstände in ihren Händen halten, sich aber auch festhalten können und die man in einem gewissen Rahmen sogar umziehen kann, kennt heute jeder.

Nicht jeder ist sich dessen bewusst, wie viele Veränderungen die Piraten alleine schon im Laufe der Zeit durchgemacht haben! Klar, das Grundprinzip blieb immer gleich. Playmobil-Männchen sehen immer aus wie Playmobil-Männchen eben aussehen. Aber die farbliche Bedruckung, die mit der Zeit dazu kam, sorge für eine viel größere Auwahl, viel mehr verschiedene Charaktere, so dass manche Playmos einfach cooler aussehen als andere.

Was die großen Piratenschiffe angeht, gab es im Laufe der Zeit ebenfalls Variationen. Der erste Segler (3550) erschien tatsächlich 1978. Es hatte baumwollweiße Segel, eine Crew von ganzen 5 Piraten und eine relativ aufwendige Takelage. Die Schnur, die vom Bug bis zum Heck führte wurde später abgeschafft. Auch die Vertäuungen zwischen Segeln und Klampe wichen später einfachen Plastik Haken. Die Originalversion verfügte über Anker und einen Kranhaken aus relativ schwerem Metall. Merkwürdiges Detail: Der Mastkorb war damals weiß!

An dieser Variante orientierten sich noch viele weitere Segelschiffe bis hin zum jüngsten großen Piratenschiff, der Nummer 70411. Zwar besteht die mitgelieferte Crew hier nur aus drei Piraten, diese sehen dafür aber ganz besonders verwegen aus. Die Montierung der beiden Kanonen sind noch eleganter gelöst als in der 1978er – Version, da die Kanonen leicht befestigt werden und sich dabei im kleinen Winkel noch wenden können. Die bunten Segel fallen besonders auf. Bedrohliches rot ist die Grundfarbe und auf dem ersten Segel prangt zudem noch ein Totenkopf! Das Hecksegel jedoch wurde eingespart. Optisch schade, aber praktisch vielleicht besser: Es war immer etwas im Weg, wenn man den Steuermann mit anderen Kumpanen palavern lassen wollte.

Totenkopf-Kampfschiff, (c) 2020 Playmobil

Die Haken für die frühere Schiffsglocke am ersten Masten und für eine Petroleumlampe an der Decke der Kajüte sind noch vorhanden. Wenngleich jene Glocke nicht mehr im Erstzteil-Shop von Playmobil.de erhältlich ist, kann man durchaus mit ein wenig Geschick eine der von Hand getragenen Petroleumlampen an der Decke anbringen. Hier ist jedoch vorsicht geboten: Die früheren Petroleumlampen waren aus härterem Plastik. Das Einsetzen, ohne dabei den Haken abzubrechen, war einfacher! Vielleicht hat man auch deshalb darauf verzichtet?

Schön gelungen und neu im Vergleich zum Original von 1978: Die Aufkleber, die dem Schif rundherum ein Holz-Outfit verleihen. Der Anker ist nun aus leichtem Plastik, der Kran wurde ebenfalls eingespart.

Es gibt eine Reihe Zubehör, so ein Affe, ein Papagei, Spaten, Axt, Enterhaken, ein Fass, ein Kompass uvm.

Das schöne Segelschiff mit den roten Segeln gibt es aktuell für rund 75 – 90 Euro im Internet oder in Spielzeugläden, soweit sie geöffnet haben (→ Corona).

Um das Thema der „großen Playmobil Schiffe“ abzuschließen sei noch das Schiff 3940 (aus dem Jahre 2000) und das „Piratentarnschiff“ 4290 (von 2007) aus erwähnt.

Der Schwerpunkt bei 3940 lag darauf, dass das Schiff mehrere Kanonen aus diversen Klappen seitlich schauen lassenkonnte. Natürlich konnte man diese auch benutzen. Das erinnerte ungemein an manche Szene aus so manchem Film. Außerdem wurde der Kapitän in seiner Kajüte mit einem richtigen Bett ausstaffiert.

4290 kam mit einem komplett neuen Design daher. Die Produktreihe des Jahres 2007 war hier besonders einfallsreich. Größte Stärke und auch größte Schwäche des damaligen Schiffs war seine Möglichkeit, sich quasi etwas zu „verwandeln“. Die Gallionsfigur konnte von einem Schnörkel in einen Totenkopf gewechselt werden, zog man an einer Schnur entblößte sich der Jolly Roger und die Kanonen konnten aus der Versenkung geholt werden. Schwäche, weil: 1) So ein Schiff gab es sicher nie in Wirklichkeit, 2) die Heckkanone hing bei Nicht – Gebrauch mitten in die Kajüte des Kapitäns. Nicht gerade bequem, kann ich mir denken. Dennoch war auch dieses Schiff von Playmobil sehr schön anzusehen und stellte ein Prunkstück der Reihe dar.

Wer jedoch jemals eines dieser Segelschiffe sein eigen nenne konnte, hatte normalerweise immer das Problem: Mit wem (verdammt noch mal (Piraten dürfen fluchen)) sollte man kämpfen? Playmobil hat sich auch hier eine tolle Sache einfallen lassen: Kleine Segelboote, die 1) die Geldbörse weniger belasten und 2) alles bieten, was ein „Feind“ bieten muss.

Rotrocksegler (c) 2020 Playmobil

Ein Neuzugang in Sachen „kleines Segelschiff(chen)“ ist da der Rotrocksegler (70412). Vom Prinzip her gleicht der Rotrocksegler mit seinem Kronen-Motiv auf dem Hauptsegel vielen anderen Boten dieser Bauart, die es bei Playmobil bereits gab. Doch der zusätzliche Aufbau sorgt dafür, dass das Schiff weitaus imposanter daher kommt als z.B. das kleine Piratenschiff 70151, dass aber auch seinen eigenen Reiz hat (besonders aufgrund der Hängematte und den dazugehörigen Figuren).

Kleines Piratenschiff 70151 (c) Playmobil

Eine Kanone und zwei Soldaten sorgen für passende Feinde diverser Piraten. Die Schlach kann beginnen – und sollte noch gar kein großes Piratenschiff zur Verfügung stehen, bietet der Rotrocksegler (70412) noch ein zusammengeflicktes Floß samt Piraten mit Kanone an. Alles dabei! Der Rotrocksegler mit Floß und drei Figuren kostet, wie das genannte kleine Piratenschiff,  ca. 30 – 40 Euro im Internet.

Playmobil hat schon viele Träume wahr werden lassen. Die Spielewelten werden immer realistischer und einfallsreicher. So gibt es seit einiger Zeit Piraten mit Spezialkanonen, die mit einer App (auf dem Smartphone) interagieren. Man kann quasi Ziele beschießen (ganz ohne Kugel).

Ich habe das Gefühl, da wird noch viel Spannendes kommen. Ich werde Playmobil auf jeden Fall im Auge behalten ;)

City Slickers – Großstadthelden, jetzt auf Blu-Ray bei KOCH

„City Slickers – Großstadthelden“ ist eine Westernkomödie von 1991, in der u.a. Billy Crystal (als „Mitch Robbins“), Jack Palance (als „Curly“), Daniel Stern („Phil“), Bruno Kirby (als „Ed“) mitspielten.

Das große Thema ist „Midlife Crisis“. Jene Zeit, die an keinem Mann so ganz und gar vorbeigeht und in der er entdeckt, dass er auf die Mitte des Lebens zugeht und das Gefühl bekommt, „das könnte es vielleicht gewesen sein.“ Kommt da jetzt nichts mehr?

In Etwa dieses Gefühl hat auch Mitch Robbins als er 40 wird und merkt, dass ihm „da Haare wachsen, wo sie früher nicht wuchsen und sie da, wo sie bisher gewesen waren, ausgehen“. Er sieht sein Leben von einer zunehmend depressiven Warte aus. Aber was sollen seine Freunde dazu sagen? Allen voran Phil, der sich kurz nach Beginn des Films beruflich und privat vor dem „Aus“ befindet. Am Glücklichsten scheint da immer noch Ed zu sein, der aber auch seine Themen mit sich herumschleppt.

Von Anfang an hat dieser Film weit mehr Tiefe als man es glauben könnte, wenn man den eher albernen und actionreichen Trailer ansieht. Aber das ist die andere Stärke des Films: Es ist ein Wohlfühl-Film. Egal, wie ernst die Fragen sind, um die es geht: Am Ende fühlt man sich mit Mitch, Ed und Phil, aber auch in gewisser Weise mit Curly, verbunden. Es ist ein Film, der einem ein gutes Gefühl macht.

 

Jack Palance gibt mit „Curly“ ein Paradebeispiel eines harten Cowboys. Er wirkt dabei wie ein Urgestein und würde er sagen, dass er schon 1880 mit Wyatt Earp zusammen gekämpft hätte, würde man ihm das abkaufen.

Doch wie kamen sie zu diesem Typen? Nun, eigentlich ist es eine Einladung, die Mitch von seinen Ferunden bekam: Eine Herde Rinder wie die Cowboys früher von A nach B bringen und dabei „ein richtiger Cowboy werden“ – oder so was in der Art. Mitch ist erst gar nicht begeistert, macht dann aber doch mit. Vielleicht auch, weil seine Frau ihm keine Wahl lässt: Er soll sein Lächeln wieder finden!

Wer etwas für Western übrig hat, sich – wie Mitch – ebenfalls um die Mitte des Lebens herum bewegt oder wer einfach einen Sinn für feinen Slapstick – Humor und witzige Zwischentöne hat, der sollte sich, wenn noch nicht geschehen, unbedingt diesen Film ansehen!

(c)Koch (c)Colombia Pictures

Die Special Edition dieses Film ist nun bei Koch – Media auf Blu-Ray erschienen. Neben dem Film in bester Bildqualität finden sich hier Trailer, Audiokommentare, Featurettes, geschnittene Szenen und eine schicke Bildergalerie.

Regie Ron Underwood
Darsteller Billy Crystal
Daniel Stern
Bruno Kirby u.a.
Genre Komödie
Filmlänge ca. 113 min
Sprachen Deutsch, Englisch
Untertitel Deutsch
Produktion USA 1991
Tonformat DTS HD-Master Audio 2.0/5.1
Bildformat 1.85:1 (16:9)
FSK ab 12
Extras Trailer, Audiokommentar, Featurettes, Geschnittene Szenen, Bildergalerie
Im Handel ab 12.03.2020

Kaufen könnt ihr die Blu-Ray hier:

https://www.amazon.de/s?k=4020628775834&__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85Z%C3%95%C3%91&ref=nb_sb_noss

Sherlock Holmes – „Die neuen Fälle“ – Die Glocken des Teufels

Sherlock Holmes´ Freund und Kollege Dr. John Watson wird zu einer Lesung der von ihm dokumentierten Kriminalfälle nach Kingston upon Thames eingeladen. Holmes begleitet ihn widerwillig, doch als ein Vorstandsmitglied des Literaturclubs unerwartet verstirbt, ist der kriminalistische Spürsinn des Meisterdetektivs geweckt. Als der Rechtsmediziner des Ortes unter mysteriösen Umständen verschwindet, führt die Spur zur geheimnisvollen Anora Black, die mit ihrem Hexenbrett seherische Fähigkeiten beweist, von denen sie schließlich auch Inspector Lestrade überzeugen kann.

Gerade in unseren unsicheren Zeiten ist es schön, wenn auf jemanden Verlass ist. Oder wie sagte doch Holmes einmal zu Dr. Watson?

Good old WatsonYou are the one fixed point in a changing age.“

Auf eine eigene Weise könnte man das auch von der Maritim – Reihe um die neuen Abenteuer des Sherlock Holmes sagen. Verlässlich war denn auch die Veröffentlichung von Fall 44 der „neuen Fälle“: „Die Glocken des Teufels“.

Wieder einmal überzeugen Rode und Groeger als Holmes und Watson und der Fall ist durchaus einfallsreich. Sowohl an sonnigen Quarantäne – Tagen als auch verregneten kann man dieses Hörspiel wohlig genießen.

Neben Rode und Groeger sind auch Lutz Harder als Inspector Lestrade sowie Achim Buch, Robert Missler, Jannika Jira, Dirk Müller, Kerstin Draeger, Kaspar Eichel und Tobias Nath mit von der Partie.

Alles in Allem findet sich mit „Die Glocken des Teufels“ ein solides, gutes Stück Hörspiel, welches Anhänger des berühmten Teams aus viktorianischen Zeiten zu unterhalten weiß. Und das ist doch immerhin etwas. Zumal in diesen unsicheren Zeiten, die durchaus zermürben können.

Bestellbar ist das Hörspiel u.a. hier:

https://www.romantruhe.de/serien/krimi-thriller/sherlock-holmes/sherlock-holmes-die-neuen-faelle/sherlock-holmes-neue-faelle-cd-44-die-glocken-des-teufels-18465

Bleiben Sie gesund!