Kolumne: Meine Meinung zu aktuellem Star Wars

Das hier ist nur meine persönliche Meinung zu dem, was aktuell an der „Star Wars“ – Front passiert. Ich bin ein Fan der ersten Stunde. Star Wars war einmal GROSS. Mit „groß“ meine ich, dass man sich nicht fragte, OB man sich den neuen Star Wars Film ansah, sondern wo und WIE OFT. DAS war Star Wars. „Eine neue Hoffnung“, „Das Imperium schlägt zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ war einfach episch, ohne das dieses Wort damals jemand verwendet hätte.

Die große Wartezeit bis zu den Prequels zog sich gefühlt unendlich in die Länge und ja, die waren nicht genau das, was „Fan“ (oder ich zumindest) wollte, aber verdammt, ja, da war wieder der lange Text am Anfang und die triumphalen Klänge von John Williams und da war ein junger Obi-Wan und dort ein junger Yoda.

Star Wars hatte immer noch eine immense Zugkraft. Die Marke war viel, viel wert und so musste auch „Disney“ tief in die Taschen greifen, um die Marke abzukaufen.

Weit über 4 MILLIARDEN Dollar!

Viele haben sich damals lustig gemacht. Disney könne kein „Star Wars“, die neuen Star Wars Charaktere hätten sicherlich Enten-Gesichter bla bla bla. Dann kam „Das Erwachen der Macht“ und ist bei „rotten tomatoes“ immer noch auf Platz 2, hinter „Das Imperium schlägt zurück“. Der Film fühlte sich extrem stark nach Star Wars an. Ihm wurde wenig Originalität vorgeworfen, eine zu große Orientierung an „A new hope“. Mag alles sein, aber das war dennoch STAR WARS, einer von diese Filmen, von denen man sich nicht fragte, ob man ihn sieht, sondern wie oft!

Für „Erwachen der Macht“ legte sich „Disney“ damals auch echt ins Zeug. Man wollte partout nichts falsch machen, spielte vielleicht ein wenig zu sehr auf Nummer Sicher, aber es zahlte sich aus. Dann folgte der erste Fehler, den „Disney“ gemacht hat. Obwohl sich Kasdan und Abrams eine übergeordnete Story überlegt hatten (und mal ehrlich: Wer beginnt eine Trilogie ohne zu wissen, was am Ende dabei rauskommen soll, ohne eine komplette ! Vision dessen, was man erzählen will?) lies man Rian Johnson schalten und walten, wie er wollte. Dieser eine Film, Episode VIII, wurde zum Zankapfel unter den Fans, spaltete diese gewissermaßen und sorgte dafür, dass am Ende die gesamte Sequel – Trilogie nicht wie „aus einem Guss“ wirkte. (Meiner Meinung nach besteht sie aus drei Teilen, die für sich sehr gut sind, aber zusammen nur bedingt funktionieren).

Dann folgte der nächste Fehler. Wurde „Force awakens“ nocht stark umworben und lief für „The last Jedi“ noch einige Zeit lang Werbung, wurde „Solo“ kaum noch beworben. Und statt diesen nächsten Teil, wie es zwischen 2015 und 2017 der Fall gewesen war, in der Vorweihnachtszeit (von 2018) zu zeigen, schmiss man ihn schon im Sommer auf dem Markt, kein halbes Jahr nach dem kontrovers diskutiertem achten Teil der Skywalker – Saga. Manche mieden den Film alleine schon wegen ihrer Enttäuschung von Episode VIII, der ein recht ungares Drehbuch hatte und mit den etablierten Charakteren (-> z.B. Snoke, Finn und Phasma) inkoherent und nicht adäquat umging.

Ich weiß noch, dass der (Mit-)Verantwortliche für den Mißerfolg von „Solo“, Bob Iger, später zugab, sie wären damals zu gierig geworden, meinten, sie könnten mehrere Filme im Jahr bringen. Er sah den Fehler ein.

Das Ergebnis? Keine Kinofilme mehr, dafür mehrere SERIEN im Jahr! Ihr seht die Ironie, oder? Sich für „zu gierig“ halten, wenn man zwei FILME im Jahr bringt, um STATTDESSEN MEHRERE Serien im Jahr zu bringen?

Dave Filoni´s Serien werden von vielen sehr geschätzt, aber hier geht es ja um meine persönliche Meinung. Ich halte fast alle Serien, seit dem „Mandaorianer“, für nett: Sie tun keinem weh und sind recht belanglos. Sie bringen etwas Star Wars Ambiente ins Wohnzimmer. Von der erschütternden Wirkung eines Star Wars Films in den 1980ern bleibt jedoch nur noch ein leichtes Lüftchen. Genau dies ist aber, abgesehen davon, dass „Grogu“ das Kleinkind-Schema mehr bedient als IRGENDEIN anderer Disney-Charakter, abgesehen vielleicht vom Zwerg „Seppel“ aus „Schneewitchen“, meiner Meinung nach der Anfang vom Ende.

Wenn heute eine neue Star Wars Serie gestreamt wird, fragen sich (in meinem Bekanntenkreis)  immer mehr, OB sie sich das ansehen und nicht – wie in „zivilisierteren“ Tagen – wie OFT sie sich die Serie („Star Wars“) ansehen wollen. Man kann ihnen dies auch nicht verdenken! Die meisten der Star Wars Serien (außer „Andor“) sind einfach zu beliebig, zu nett, zu belanglos. Langsam erzählte Geschichten mit wenig Handlung. Filoni hätte aus „Empire“ eine Serie mit zehn Staffeln gemacht, so langsam wie er erzählt…

Andor war bisher die einzige Ausnahme. Warum? Weil sie einen enormen Impact hat. Man merkt sich die Serie! Sie schenkt der gesamten Star Wars Saga einen Einblick ins Imperium (und die Rebellion in gewisser Weise), den man Kindern nicht zeigen würde. Dadurch wirkt das Imperium in allen anderen Filmen viel bedrohlicher und auch der Film „Rogue One“ profitiert davon.

Die Marke „Star Wars“ wird immer weiter entwertet, wird immer mehr nur eine von vielen Serien, die man sich vielleicht von der Couch aus ansieht und dabei auch mal einschläft. Es ist nicht mehr das große, triumphale, wuchtige Star Wars meiner Kindheit. Schlimmer als nie wieder Star Wars zu sehen ist es zuzusehen, wie Star Wars zu einer Serie unter vielen wird.

Dabei hatte Disney mit allen Filmen bis zu Episode IX auch manches sehr richtig gemacht und für manch schönen Star Wars Moment gesorgt. Der 1x im Jahr Rhythmus hatte sich eingespielt…

Aber gut, alles hat seine Zeit. Ich bin froh, dass ich als Kind das „echte, wuchtige Star Wars“ erlebt habe, zu einer Zeit als man noch Angst vor einem Darth Vader hatte und sich jene weit entfernte Galaxie neu, bedrohlich, aber auch unendlich anziehend angefühlt hat, in all ihrer Inperfektion.

Für mich persönlich endete „Star Wars“ (neben „Andor“) mit dem Ende der Skywalker – Sage und somit mit Episode IX. Ich kenne die gespaltenen Meinungen dazu, aber dazu stehe ich.

Am Ende ist das alles auch eine Frage des Gefühls, was sich für einen richtig (in diesem Fall „nach Star Wars“) anfühlt.

Zuküftige Generationen, die mit dem Streamen der Serien aufwuchsen, werden bei „Star Wars“ an Tage, Nachmittage oder Nächte vor dem TV denken und das es noch so viele andere tolle Serien gab und das man manche Star Wars Serie nicht mal zu Ende geschaut hat, weil es so spannend dann doch nicht war.

Schade!