Star Trek Chronik 1 – Star Trek ENTERPRISE (Review)

Bevor „Strange new worlds“ auf den heimischen Fernsehgeräten gesendet wurde, war bei mir eine innere Leere in Bezug auf die Star Trek Serien entstanden, die aktuell so liefen. Zwar sollte die vierte Staffel von „Discovery“ unerwartet bei mir punkten (ich berichtete darüber), aber das war noch gar nicht so klar. So wandte ich mich der ORIGINAL SERIES zu, meiner persönlichen „Mutter von Star Trek“. Mit der Serie war ich aufgewachsen und ich sah mich nach Merchandise und Buchmaterial um, , welches mich beim Wiederentdecken der Serie begleiten könnte.

Dabei stieß ich auf „Star Trek Chronik, Teil 2“, geschrieben von Björn Sülter (“Es lebe Star Trek”) sowie Reinhard Prahl (“Es lebe Captain Future”) und Thorsten Walch (“Es lebe Star Wars”, “Es lebe Captain Future”). Das Buch gefiel mir ausnehmend gut. Es verband die Historie hinter den Kulissen mit einer Besprechung der einzelnen Folgen und rundete das ganze noch mit Interviews, Romanvorstellungen (es gibt sogar einen Anhang zum Thema) und Fanfilm – Vorstellungen ab. Seit ich mir das Buch beschafft hatte, liegt es an meinem Bett: Es ist hervorragend zum schmökern geeignet. Nicht nur, wenn man sich altes Wissen in Erinnerung rufen möchte, sondern auch, wenn man feststellen will, dass man „doch nicht“ alles wusste und kannte. Für mich persönlich war das lange Kapitel über die Romanserie „Star Trek: Vanguard“ ein besonderer Spaß.

Da für mich jede „echte“ Star Trek Serie als stillen (aber wahren) Hauptcharakter „die“ (oder eine) „Enterprise“ im Mittelpunkt hat, war für mich natürlich auch Band 1 der Chroniken von großem Interesse, auch, weil Band 3 bereits angekündigt worden war („The next generation“) und der Vollständigkeit halber.

Ein dicker Wälzer voller Überraschungen

Band 1 wirkt physisch dicker als Band 2, was mich wundert, denn es sind de facto nur zwei Seiten mehr. Ein Phänomen, dem ich noch mal nachgehen werde, aber Fakt ist Fakt. (Anmerkung: Inzwischen weiß ich, dass man beim ersten Band noch dickeres Papier verwandte. Der „TNG“ Band kommt mit 750 Seiten daher, von daher war es sinnvoll auf dünneres Papier umzustellen, welches aber immer noch von guter Qualität ist).

Das Buch ist wieder von den oben erwähnten Autoren geschrieben worden. Man merkt ihnen an, dass sie leidenschaftliche Star Trek Fans sind. Ihr Erzählton ist locker, was Spaß macht. Man könnte die Hintergrundgeschichte zur letzten Star Trek Serie der „Rick Berman Ära“ auch viel trockener schreiben.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie sehr ich mich damals auf die neue Serie freute. Mit „the next generation“ war ein großer Wurf gelungen. Niemand hatte sich Ende der 1980er Jahre vorstellen können, dass die Welt einmal eine neue Enterprise-Crew sehen und lieben würde. Die Produzenten waren fleissig und wollten dieses schiere Glück nicht aufgeben. Serie folgte auf Serie. Star Trek Fans fühlten sich damals wie „die Made im Speck“, aber, wie es auch Thorsten Walch in seinem Vorwort des Buchs beschreibt: „Nach Star Trek: Voyager, das oft wie eine „Over-Next Generation“ daherkam, brachte Star Trek: Enterprise frischen Wind mit einer gehörigen Prise Retro-Charme in ein Franchise, dessen Fans durch die jahrelange Ausstrahlung gleich zweier Star Trek – Shows und einer parallel dazu laufenden Kinofilmreihe an diesem Zeitpunkt schlicht übersättigt waren.“

„Star Trek: Enterprise“ sollte anders sein. Ein neuartiges Intro mit einem Popsong als Soundtrack,… alles sollte sich mehr nach „NASA“ anfühlen, erdiger sein. Wir gingen zurück in die Zeit, wo man in der Raumfahrt noch wirklich was völlig Neuartiges entdecken konnte!

Was uns das Buch zu bieten hat

Frischer Wind musste also definitiv daher kommen: Die Kinofilme waren in ihrem „Star Trek Feeling“ sehr unterschiedlich. Voyager empfand ich ähnlich wie Thorsten Walch und Deep Space Nine als kontrovers. Dies war eine toll geschriebene Serie, die sich gerade auf der erzählerischen Ebene viel getraut hat und tolle Folgen hervorbrachte, keine Frage! Aber im Mittelpunkt stand ein unvermeidbarer, schmutziger Krieg. Die Menschheit, die nach Roddenberry so viel gelernt hatte, versagte und kannte wieder keine bessere Antwort auf einen Aggressor als Kampf und Auseinandersetzung. Ich meine: Die Klingonen waren so interessant, weil sie auch verbündete werden konnten. Das Dominon war ähnlich böse wie das galaktische Imperium, was nach meinem Empfinden kein „Star Trek“ mehr war. Angeblich sollten die Warp-fähigen Völker doch auch eine gewisse Intelligenz, Weisheit und Friedfertigkeit besitzen. Fehlanzeige!

Mit „Star Trek: Enterprise“ (der Titel wurde im Laufe der Serie von „Enterprise“ auf „Star Trek: Enterprise“ geändert, damit es auch der letzte kapiert, dass das eine echte Star Trek Serie ist), kam nun etwas aus der Pre-Kirk-Ära.

Detailiiert und mit Witz erzählt das Autorenteam von „Die Star Trek Chronik 1“, wie genau es zu der Serie kam, die auch ganz anders hätte aussehen können, vom Casting und der Synchronisation.

An dieser Stelle bekommt Ralph Sander, Autor des ersten deutschen Nachschlagewerks („Das Star Trek Universum – keine Übersetzung, sondern ein Original!) das Wort und erhält die Gelegenheit, über die alten Zeiten und seine Rolle bei der Synchronisation der Serie zu erzählen.

In Kapitel 4 werden die einzelnen Episoden der insgesamt 4 Staffeln vorgestellt. Die Storys selbst werden kurz dargestellt, um schnell wieder beim Leser präsent zu sein, dann folgen jeweils ausführliche Besprechungen mit informativen Infos. Was ich auch schon in Band 2 hilfreich fand (gerade jetzt, da ich mir die Serie gerade erneut zu Gemüte führe), sind die Bewertungen der Folgen. Mit einem Blick kann ich sehen, wie zumindest das Autorenteam die Folgen bewertete. Also als langweilig, super oder faszinierend.

Aufgelockert werden die Vorstellungen der Folgen mit verschiedenen Zwischenspielen: „Fun Facts“, „Erinnerungen eines Klingonen“ (ein Interview mit John G. Hertzler), „Facts or Fiction?“ und „verlorene Episoden“ (nur vier Seiten, aber sehr informativ und spannend).

An dieser Stelle hätte dieser Band eigentlich schon seinen Zweck – den einer Chronik – erfüllt, aber es kommt noch mehr, was wirklich spannend ist, weil die Serie ja nun auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat: „Was wurde aus den Stars?“ ist ein weiteres Kapitel.

Desweiteren werden die Alienvölker in „Star Trek: Enterprise“ vorgestellt, es geht um „Kontroversen“ bezüglich der Serie, die „Rettungskampagne“, die – neben einer ähnlich bei Star Trek: TOS – auch bei dieser für immerhin eine weitere Staffel sorgte, das „Extended Universe“ (Romane um ENT, inklusive eines Interviews mit Markus Rohde von Cross Cult) und auch der deutsche Klingonisch – Experte, Liven L. Lithaer, kommt zu Wort.

Fazit:

Die Star Trek Chronik – 1“ ist mehr als eine Zusammenfassung von Internet – Wissen, es ist eine kompakte, ja genau, CHRONIK. Wer im Jahre 2023 aktuell einen Rückblick in die fünfte Star Trek Serie werfen möchte, kann mit dem Kauf dieses Buchs nichts falsch machen. Es kostet nur 14,80 EUR und ist im Verlag „iFuB“ (in Farbe und bunt) erschienen.

Links: 

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Playmobil goes Star Trek

Playmobil ist großartig!

Playmobil steht und stand immer für hohe Qualität. Ich lernte Playmo in seinen Anfangsjahren kennen und blieb irgendwie dabei, obwohl ich nun schon über 50 Jahre alt bin. Das liegt aber auch daran, dass sich Playmobil weiter entwickelt hat. Die Figuren (Knights, Western und Co.) sind unglaublich detailiiert und durchdacht – so auch die „großen“ Sets wie die „große Löwenritterburg“ (6000), deren Schönheit und deren durchdachter Bauplan für mich zum Standard für alle weiteren Sets wurde.

Die große Löwenritterburg kam damals für rund 140 EUR auf den Markt. Eine beträchtliche Summe, die sich aber komplett rechnet, denn die Burg bot alles, was das Ritterherz begehrte: Thronsaal, Türme, Verlies, Geheimfach, Drachenhöhle, Pferdestall, (interne) Zugbrücke, Tore usw. usf. Die Macher des Sets hatten sich komplett auf die kleine Spielwelt eingelassen. Da führt keine Treppe und keine Leiter ins Nirvana. Man muss sich nicht „denken“, wie ein Ritter von „A nach B“ kommt. Es ginge wirklich, weil die Wege wirklich existieren.

Die Ritter damals waren vor Allem in „gold“ gehalten. Es gab ein schönes Wappen, allerlei Waffen (unterschiedliche Schwerter, Messer, Äxte u.a.) und Helme. Irgendwie sah jeder Ritter anders aus, obwohl sie natürlich alle das gleiche aufgeprägte Grinsen der Playmos tragen. Mehr oder minder.

Wenn ich von der damaligen Ritterwelt zu erzählen beginne, fallen mir viele Dinge ein. Ich komme ins Schwärmen. Nur so viel möchte ich hier – um nicht abzuschweifen – sagen: Die vielen Sets jener Ritterwelt bedienten sowohl die Mittelalter als auch die Fantasy – Fans. Jede/r konnte damit so spielen / sammeln, wie es ihm / ihr beliebte. Vom Magier bis zum Zwerg, vom Drachen bis zum Troll gab es Alles! Und je zu einem wirklich erträglichen Preis!

Diese Burg ist für mich DER Vergleichs“wert“ zu allem, was da noch kommen mag bei Playmobil!

Star Trek – die Überraschung mit Beigeschmack

https://www.youtube.com/watch?v=HCe2klD5P74

Als die Nachricht kursierte, Playmobil habe die Star Trek Lizenz aufgekauft und es gäbe nun die Enterprise 1701 für rund 500 EUR, schlugen alle drei Neuigkeiten gleichermaßen ein. Playmobil – Star Trek Lizenz – Enterprise? SUPER! Einerseits und andererseits: 500 EUR! Reden wir nicht lange rum: Der Preis muss mit der teuren Lizenz zu tun haben. Ob die Enterprise nun die Lizenz finanzieren soll, damit dann preiswertere Sets folgen können oder ob die Enterprise so eine Art Vorwarnung ist, dass es ab jetzt – zumindest in der Star Trek Reihe – teurer wird… Keine Ahnung.

Meine Vermutung ist die, dass jetzt tausende von Fans mit sehnsüchtigem Blick verfolgen, dass „ihr“ Raumschiff eingelaufen ist, aber durch den Preis unerreichbar bleibt. Das ist insofern besonders bitter als das Playmobil bisher das „gute Spielzeug für alle „Schichten““ war. Kinder konnten sich von ihrem Taschengeld eine Figur leisten und selbst Eltern mit geringem Einkommen konnten zum Geburtstag oder Weihnachten auch mal ein größeres Set spendieren. Das war bisher der wohltuende Antagonist zu LEGO.

LEGO und ich … das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls hat das LEGO von heute mit dem meiner Kindheit (wo es eine Art analoges Minecraft war) kaum noch etwas zu tun. Lizenzen über Alles! Und die Preise sind gehörig! Die Enterprise, wie sie von Playmobil angeboten wird, bei LEGO wäre sicher nicht preiswerter geworden. Das ist aber nur bedingt ein Lob in Richtung Playmo, denn LEGO ist sehr, sehr teuer! Wenige Steinchen deuten ganze Landschaften und Szenen an, müssen aber teuer bezahlt werden. Klar, die Harry Potter Sets z.B. sehen schon klasse aus, aber der „Preis ist heiß“.

Ich gehe davon aus, dass Playmobil nicht generell teurer wird (und damit seinen guten Ruf gefährdet), sondern dass es entweder eine „Erwachsenen – Reihe“ und eine „Kinder – Reihe“ geben wird oder das es unter den (eher) an Erwachsene gerichteten Merchandise gelegentlich mal teurer wird, aber nicht grundsätzlich, denn beispielsweise die „Ghostbusters“, die „Zurück in die Zukunft“ Sets und Co. blieben ja auch preislich im Rahmen.

Trotzdem geil!

Bei aller gebotenen Empörung über den hohen Preis möchte ich aber dennoch kurz mal einen Moment bei der Tatsache verweilen, dass Playmobil die Star Trek Lizenz überhaupt bekommen hat.

Da ich schon als kleiner Junge Star Trek Abzeichen auf einfarbige 1970er – Figuren von Playmobil geklebt habe, kann ich – trotz allem drumherum – trotzdem immer noch freudig grinsen. Grinsen in hoffnungsvoller Erwartung!

Was wäre jetzt alles möglich? Mir fallen unendlich viele Dinge ein. Alleine, was die Original Series angeht: Die Brücke noch einmal extra als Playset, ebenso der Transporter Raum, die Krankenstation und und und. Der „Guardian of Forever“, diverse Außerirdische, Klingonen bei Playmobil! Einzelfiguren mit diversen Outfits, denn – Playmobilfans wissen das – seit einiger Zeit kann man auch Playmobilfiguren unterschiedlich anziehen! Das Galileo – Shuttle könnte erscheinen etc. p. p.

Und diese – kleineren – Sets könnten dann, wenngleich immer noch zu teuer, wesentlich preiswerter werden.

Ich glaube nicht, dass ich der erste bin, der daran denkt. Vielmehr glaube ich, dass ich nur das in Worte fasse, was andere denken.

Und wie ist die Enterprise?

Da ich mir die Enterprise ebenfalls nicht leisten kann, blieb es mir nur, mich in diversen Youtube – Videos schlau zu machen. Gerade, weil ich den Vergleich zu anderen Sets habe (siehe oben: „Burg“), bin ich zwar beglückt, aber nicht überschwänglich, wenn ich daran denke, was ich dort so sah. Woran liegt das?

Zu aller erst wieder am verdammten Preis. Denn wenn ich eine perfekte Ritterburg mit Figuren, Waffen und Ausbaumöglichkeiten für weniger als die Hälfte bekommen konnte, dann möchte ich nun entsprechend viel mehr. Gibt es aber nicht, weil ein Teil der Einnahmen direkt in das schwarze Loch der Lizenzen verschwindet.

Was es gibt ist natürlich dennoch anständig, kann sich sehen lassen. Stabiles Plastik, große Maße, Sound und Lichteffekte, tolle Figuren und Tribbles, die imo nicht so ganz aussehen wie Tribbles.

Die Brücke speziell, begleitet vom typischen Sound, weiß zu gefallen. Sie wurde perfekt getroffen. So auch die Figuren von Kirk, Pille, Spock und Co. Waffen, Kommunikatoren und dergleichen Zubehör verstehen sich – bei Playmo – von selbst. Natürlich sieht das alles auch richtig gut aus.

Im Maschinenraum hört man Scotty fluchen… Ja, der Maschinenraum ist auch sehr gut gelungen. Man bekommt direkt Lust loszuspielen…. Der Maschinenraum sieht cool aus, man kann die Dilithiumzelle herausnehmen, dann erscheint ein Alarm. Alarm gibt es so oder so, wenn man ihn braucht.

Eine spezielle App folgt noch. Es bleibt spannend.

Man kann die schöne, schwere Enterprise aufhängen oder hinstellen. Nice!

Fazit

Otto Normalverbraucher muss ausharren und den Markt beobachten, ob da nun noch mehr kommt – auch für den kleinen Geldbeutel. Das wäre wünschenswert, weil sozialverträglicher und überhaupt nett gegenüber den Fans mit geringem Einkommen.

Die Möglichkeiten für weitere, kleinere Sets sind schier unendlich.

Last but not least sollten wir Playmobil erstmal (wenn auch noch etwas verhalten) dafür danken, dass sie die Rechte gekauft haben. War sicher nicht so leicht. In einem Video bei Youtube sieht man auf einer der Figuren den CBS – Rechte Aufdruck von 2019! Da kann man sich vorstellen, wie lange dieser Wurf geplant wurde. Ob er gelungen ist, kann meiner Ansicht nach noch nicht gesagt werden. Es kommt auf die weiteren Pläne von Playmobil an. Sollte die Marke Star Trek der Mercedes unter den Playmos bleiben, wäre das sehr traurig. Denn Mercedes kann sich kaum einer leisten….