1492 – Die Eroberung des Paradieses auf Blu – Ray

Als sich 1992 die Entdeckung Amerikas zum 500. Mal jährte, wurde diesem Ereignis mit zwei Kinofilmen gedacht. Der eine Film wurde unter anderem von Alexander Salkind (1921 – 1997) produziert, der auch die recht ikonischen Superman – Kinofilme mit dem 2004 verstorbenen Christopher Reeve, produzierte.

Es wird wohl kein Zufall sein, dass auch sein Film – wie „Superman – Der Kinofilm“ von 1978, mit mehr oder weniger bekannten Stars garniert daher kam: Tom Selleck, Marlon Brando, Rachel Ward, Benecio del Toro, Catherine Zeta – Jones kamen darin vor, während Georges Corrafaces den Christopher Columbus spielte. Der Film ist spannend, beinahe ein Mantel- und Degenfilm, und stellt Columbus vor Allem als Helden dar. Als großen Entdecker.

So sehr „Christopher Columbus – Der Entdecker“ seine Berechtigung hat, zumal der Film auch für jüngere Zuschauer geeignet ist, war es doch gut, dass Ridley Scott mit „1492 – Eroberung des Paradieses“ ein realistischeres Bild von Columbus und der genannten „Eroberung“ entwarf.

Gerard Depardieu war ohnehin schon ein großer Name, gerade erst 1990 verkörperte der außerordentlich arbeitsame Schauspieler „Cyrano von Bergerac“ im gleichnamigen, von Preisen überhäuften Film, nach dem Drama von Edmond Rostand.

Ridley Scott wählte sich mit ihm einen charismatischen Schauspieler aus, der zwar äußerlich nicht dem Stereotyp von Christopher Columbus entsprach (einem italienischen Seefahrer in kastilischen Diensten), jedoch den Menschen Columbus mehrdimensional darstellen konnte.

Columbus war Humanist. Er begegnete den indigenen Völkern seines entdeckten Kontinents mit Respekt und lernte sogar von ihnen, wie er es auch in seinen Logbucheintragungen beschrieb. Erst als der spanische Hof (die Königin wird von Sigourney Weaver gespielt, die Ridley Scott Fans bekannt sein dürfte, da sie die „Ripley“ in diversen Alien – Filmen gab) von der Möglichkeit erfuhr, in „Indien“ (in Wahrheit Amerika) könne es Gold geben, begann das grausames Fiasko seinen Lauf zu nehmen. Sollte das christliche Abendland den Ureinwohnern eigentlich Gutes bringen, wir kenne das heute aus unseren Geschichtsbüchern, brachte es in Wahrheit Verderben in mannigfaltiger Form.

So ist diese Verfilmung nichts für schwache Nerven. Was langsam und zunehmend euphorisch beginnt, weist ausgerechnet da Längen auf, wo das Paradies entweiht wird und blutige Grausamkeiten um sich greifen, bis man als Zuschauer selbst droht darin (geistig) unterzugehen.

Das Ende weiß mit einem Detail zu überraschen, nämlich dem, wie es dazu kam, dass Columbus nicht vergessen wurde, obschon er keinesfalls einen kürzeren Weg nach Indien gefunden hatte. Das wir ihn heute alle noch namentlich kennen, hat er nämlich seinem Sohn zu verdanken. Aber ich möchte nichts vorweg nehmen.

Dieser farbenprächtige Film mit der eindringlichen Musik von Vangelis ist anders als der erstgenannte: Kein Heldenepos, aber ein historisches Lehrstück von gigantischem Ausmaß. Gespart hat man hier an Nichts, wie es scheint, was erst recht auf Blu – Ray eindrucksvoll zu sehen ist.

Sehenswert und bei Pidax aktuell auf DVD und Blu-Ray erhältlich.

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