Batman: Damned – eine Beurteilung

Klappentext

Dieser Batman-Comic sorgte für Furore! Der Dunkle Ritter erwacht blutüberströmt in einem Krankenwagen und erfährt, dass er seinen Erzfeind, den Joker, umgebracht haben soll! Zusammen mit John Constantine und anderen okkulten Gestalten macht er sich auf die Jagd nach der Wahrheit und dabei kommt einiges über den jungen Bruce Wayne ans Licht …

Was ich über Batman: Damned denke

Batman: Damned ist wohl der schönste Alptraum, den ein Batman – Fan lesen kann. Lee Bermejo macht aus dieser düsteren, übernatürlichen Horrorgeschichte in einem alternativen Gotham ein optisches Meisterwerk. Alleine die fast fotorealistische Schönheit der Bilder hat mich dazu gebracht, Seite um Seite weiterzublättern.

John Constantin, der mir bis zu diesem Comic kein Begriff war, ist – laut Wikipedia – „Betrüger, Exorzist und Zauberer“ und wurde von Alan Moore, Steve Bissette und John Totleben erschaffen. Seine trockenen Kommentare zu dem, was ich „las“, waren der zweite Grund für mich, diesen Comic weiter erkunden zu wollen.

Worum es geht, das ist nicht so einfach zu sagen. Nur so viel: Batmans Herz steht still, aber irgendwie erwacht er dann doch in einem Krankenwagen und wehrt sich unter Körpereinsatz dagegen, dass ein Sanitäter ihm die Maske abnimmt, um ihn besser verarzten zu können.

Jedenfalls versucht Batman im gesamten Comic herauszufinden, ob er den Joker getötet hat und was überhaupt passiert ist, wobei ihm äußerst unangenehme ZeitgenossInnen über den Weg laufen, wie z.B. Deadman, der in fremde Körper schlüpfen kann (genialste Zeichnungen auch hier wieder von Lee Bermejo!) und Zatana (eine mächtige Magierin), mit der der sehr junge Bruce Wayne eine ganz eigene Verbindung hat. Auch eine Begegnung mit der deutlich gestörten Harley Quinn erwartet einen…

In Rückblenden wird gezeigt, dass sich die liebevollen Eltern von Bruce Wayne sich wohl gar nicht so großartig verstanden haben und jene schicksalhafte Nacht, die aus Bruce Wayne Batman erschaffen hat, erhält eine neue Deutung…

Ich sage es frei heraus: Ich musste einen Teil des Inhalts im amerikanischen Wikipedia nachsehen, denn obwohl ich die Story  (von Brian Azzarello) gelesen habe, war sie mir zu wirr, zu wenig fokussiert. Aus erzählerischer Sicht wurde hier vieles falsch gemacht, behaupte ich. Es gibt keine klare Linie, die logisch von A nach B und dann nach C führt, sondern die ganze Story ist tatsächlich so wirr wie ein Alptraum, von dem man mit Herzklopfen aufwacht und sich später sagt: „Was habe ich da für ein verrücktes Zeug geträumt?“ Andererseits: Vielleicht soll es sich ja genau so anfühlen?

„Batman: Damned“ hat definitiv als künstlerisches Erzeugnis eine klare Daseins – Berechtigung und sei es nur aufgrund der Bilder von Lee Bermejo. Aber auch die Geschichte, mit ihrem sehr Fantasy- / Horror– lastigen Ansatz, macht diesen Comicband zu etwas Besonderem und gehört in jede Bat-Bibliothek.

Bitte geht nicht davon aus, dass ihr „Damned“ (auf Anhieb) komplett verstehen werdet, aber wundert euch auch nicht, wenn er euch dennoch „einsaugen“ wird und ihr nicht von ihm lassen könnt, bis ihr die letzte überraschende Szene und den letzten wirren Twist gelesen habt.

Kaufen könnt ihr den Sammelband u.a. hier:

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Typ: Sammelband
Verlag: Panini
Zeichner: Lee Bermejo
Autor: Brian Azzarello
Charaktere: Batman, John Constantine, Joker
Format: Softcover
Kategorie: Comics
Marke: Batman
Seitenzahl: 180
Storys: Batman: Damned 1-3
Thema: Superhelden

(Tabelle mit Inhalten von https://paninishop.de/batman-superhelden-comics/batman-damned-sammelband-dblcol001)

Fotos: (c) DC Comics, Panini

Lee Berjemo: DEAR DETECTIVE – ein Batman – Artbook vom Feinsten!

Zum ersten Mal kam ich mit dem Künstler Lee Bermejo in Kontakt, weil ich sowohl Batman als auch Weihnachten mag. Auf meiner Suche nach einem schönen „Batman Weihnachtscomic“ fand ich einerseits Hinweise auf frühere einzelne Comics (ich würde mich sehr freuen, wenn Panini diese einmal zusammenfindn und rechtzeitig zum Weihnachtsfest binden könnte) und andererseits brachte mich das auf den Batman Comic „Noel“.

Kurzerhand bestellte ich mir diesen Weihnachts – Comic, in dem Dickens Weihnachtsgeschichte einfallsreich nach Gotham City verlagert wird, und verstand vielleicht zum ersten Mal seit ich als Kind die Ehapa – Verlag – Comics des dunklen Ritters verschlungen hatte, was ein „erwachsener Batman Comic“ ist, denn Bermejo kann nicht nur zeichnen, er kann malen, er kann aus einem Comic ein echtes Kunstwerk zaubern. Die Art von Comic, die einen schon alleine wegen der Bilkraft begeistert, fast egal, wie gut die Story wäre.

Batman: NOEL (c) DC Comics, Panini

Batman: NOEL (c) DC Comics, Panini

Auch dem Joker vermachte er einen Comicband, der angeblich sehr dem Heath Ledger – Joker aus „The Dark Knight“ nachempfunden sein soll. In der Tat gibt es auch mindestens eine Zeichnung in „Joker“, wo die Augenpartie des Jokers der von Heath Ledger unfassbar ähnelt, dass dies zumindest ein Hintergedanke gewesen sein mag als dieser Comic entstand, aber Bermejos Joker entwickelt dennoch ein Eigenleben. Wie durchgeknallt und völlig unberechenbar der Killerclown ist, wird in diesem stellenweise recht bizarren Comic mehr als deutlich. Nicht alleine durch seine grausamen und willkürlichen Handlungen, sondern besonders durch die Art, wie er guckt und sich bewegt, was Bermejo in Szene zu setzen verstand.

https://paninishop.de/joker-superhelden-comics/batman-joker-ddcpr060v

Bermejo steht jedenfalls für Kunst. Für atmosphärische, lebendige Bilder, die irgendwo zwischen Comic – Strip und Fotorealismus angesiedelt sind. Mal mehr das Eine, mal mehr das Andere.

Bei Panini ist im Februar diesen Jahres ein Hardcover Art – Album erschienen, in dem typische und beeindruckende Kunstwerke Bermejos zum Thema „Batman“ gesammelt wurden. „Dear Detective“ heißt das Buch und ist eine Sammlung bewundernswerter Bilder von Lee Bermejo, umrahmt von einem Brief eines unbekannten Bekannten, eines nicht beim Namen genannten Verbrechers, dessen Namen man selbst herausfinden mag, wenn man sich dessen verrückten Briefe genauer anschaut.

„Dear Detective…“ (c) DC Comics, Panini

Auch ohne diese literarische Umrahmung bietet dieser Band einen Augenschmaus nach dem anderen. Batman, der Gordon am Bat-Signal überrascht, Batman, der finster schmunzelnd sein Batmobil fährt, Batman in unterschiedlichsten Momenten seines Action – geladenen Nachtlebens.Kletternd, kämpfend, springend… Darüber hinaus aber auch die „Bat-Familie“ oder Catwoman, die verschlagen aus schönen Augen blickt, während sie ihr Diebesgut in Sicherheit bringt, Two-Face, der beinahe echter ausschaut als jener in „The dark Knight“ und so viel mehr! Ursprung dieser Kunstwerke sind die von Bermejo erschaffenen Variant – Cover.

Dies ist eines von diesen Büchern, die man sich als Batman – Fan immer wieder einmal vornimmt (und sich fragt, wie wohl ein ganzer Film in diesem atemberaubenden Stil ausschauen würde…!).

Auch, wenn das Buch – in den Maßen 21 x 32 cm – auf nur 68 Seiten kommt, ist es doch jeden Cent wert. Als normales Hardcover gibt es dieses Artbook schon für 18 EUR, in einer weiteren Variante (und limitiert auf 333 Stück) kann man das Sammlerstück auch (noch) für 23 EUR erhalten.

Bermejo kann es einfach… (c) DC Comics, Panini