Paul Dini: Dark Night – eine wahre Batman – Geschichte

Paul Dini wurde völlig unerwartet und grundlos zusammengeschlagen und musste dabei sprichwörtlich Todesängste ausstehen, während er gerade kurz davor stand am „Batman Animated“ Kinofilm „Batman und das Phantom“ zu arbeiten.

Der Comic zeigt uns so bildhaft, wie das nur im Comic – Genre möglich ist, wie Paul Dini im wahren Leben daraufhin zunächst versucht, sich zu betäuben, sich nicht mit dem psychischen Schmerz, der eigenen vermeintlichen Schwäche und sogar einem gewissen Selbsthass auseinanderzusetzen. Verdrängung ist angesagt. Das klingt nach krassem Stoff und in gewisser Weise ist es das auch.

Doch Paul Dini weiß diese sehr persönliche Geschichte in ansprechende Bilder zu kleiden, die es einem leicht machen, diesen schweren Stoff zu verdauen. Und dann sind da noch die uns vertrauten Batman – Charaktere…

Der eigentliche Clou dabei ist nämlich, dass Paul Dini schon sehr lange vor diesem Vorfall mit den eigenen fiktiven Freunden (und Feinden) im Kopf herum lief, mit ihnen innere Gespräche führte und durch sie diverse Aspekte von allen möglichen Dingen, die in seiner realen Welt geschahen, betrachtete. Nun wurden seine inneren Selbstgespräche (u.a. mit Batman, dem Joker, dem Riddler usw.) ein Weg zu sich selbst, ja, ein Weg, sein Trauma zu verarbeiten.

(c)Panini, DC, „Dark Night“ – eine ungewöhnliche Story

So werden wir Zeuge, wenn Batman Paul danach fragt, warum er an dem Abend nicht einfach die Straßenseite gewechselt hat, wo er schon kein Kämpfer ist, während der Joker, TwoFace und Co. sich an seinem Leid weiden und ihm nur wenig Verständnis entgegenbringen… Und dann ist da noch Harley Quinn (die Paul Dini mit Bruce Timm erschaffen hat), die einfach mal wieder Spaß haben will und nicht nur brütend herumhocken möchte… In Wahrheit sind dies wohl alles innere Anteile von Paul Dini, der uns hier einen ehrlichen, höchst persönlichen Blick in sein Seelenleben gibt.

Der durch viele bekannte Personen hochgelobte Comic (u.a. Joker – Synchronsprecher und Jedi – Ritter Mark Hamill findet anerkennende Worte!) ist sehr unterhaltsam. Aber er ist auch lehrreich, denn beim Lesen denkt man unwillkürlich über sich nach. Wie hätte ich reagiert? Kenne ich dies und das vielleicht so oder anders auch von mir selbst, was Paul Dini da beschreibt?

Gute Batman Comics können dafür sorgen, dass man nicht nur gut unterhalten wird, sondern auch versteht, was diesen oder jenen dazu brachte und machte, was er oder sie ist oder tut. Einige dieser besonderen Comics schaffen es sogar, einen noch lange zu beschäftigen. Bei „Dark Night“ war das der Fall bei mir.

Dieser Ausnahme – Comic hat – auf eine völlig andere Weise – alles, was ein guter Batman Comic braucht und schlägt dabei eine Brücke zwischen Comic – Fantasy und Realität. Unterhaltsam, lehrreich und faszinierend.

Die besten Geschichten schreibt das Leben 😉

Als Fan der Fledermaus sollte man sich diesen besonderen Comic nicht entgehen lassen!

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