Sherlock Holmes – Neue Fälle – Fall Nr. 47: Das Ritual im Moor

Es ist ein trickreicher, verwickelter Fall, mit dem Sherlock Holmes dieses Mal beauftragt wird. Ich bin ja ein bekennender Fan von Christian Rode und Peter Groeger und doch ist es schon so 2 – 3 Fälle her, dass mich eine Folge der „Neuen Fälle“ so richtig begeistert hat. Dieser Fall tat es. Aber worum geht es eigentlich?

Claire Morton verschwindet spurlos. Kurz darauf trifft eine Karte der jungen Frau aus dem entfernten Leicester ein. Claire hatte sich mit ihrem Vater nie gut verstanden und scheint nun ein neues Leben fernab von Breckenridge beginnen zu wollen. Doch die Karte bleibt ihr einziges Lebenszeichen. Claires Bruder Daniel entdeckt das Tagebuch seiner Schwester, das beunruhigende Informationen enthält…

Als Zuhörer steigt man, nach bester Manier, durch Watsons Erzählungen immer tiefer in den Fall ein, dessen Lösung ganz langsam Form annimmt. Bei einem so komplexen Fall, der am Ende wie bei Agatha Christie, aufgedröselt wird, ist es wichtig, dass „eins zum anderen passt“ und genau das ist dem Autoren (Eric Niemann) hier gelungen.

Doch bis es soweit ist, werden wir Zeuge von diversen Aussagen und Indizienfunden, die erstmal so gar nicht zueinander in Bezug zu stehen scheinen. Es ist eben ein richtiger Krimi klassischer Art im Gewand der „neuen Fälle“.

Und wenn Holmes am Ende den oder die (ich will nicht spoilern) Schuldige/n überführt – und natürlich tut er das – und die Wahrheit ans Licht bringt, hält Rode eine kurze, aber beeindruckende Rede als Holmes. Da blitzt etwas von wahrer Größe auf. Hier wird deutlich, dass er nicht nur die bekannte, manchmal „bissige, witzige Stimme des englischen Detektivs“ ist, sondern das Christian Rode von der großen Bühne her kam.

Fazit: Mir hat es großen Spaß gemacht diese Folge bei Kerzenschein und Earl Grey zu genießen.

Holmes: Christian Rode
Watson / Erzähler: Peter Groeger
Jacob Willoughby: Peter Lontzek
John Harding: Rüdiger Schulzki
Daniel Morton: Tino Kießling
Madelaine McIvy: Luisa Wietzorek
Thomas Hewitt: Jürgen Kluckert
William Ash: Erik Schäffler
Haushälterin: Marieke Oeffinger
Mr. Nolan: Jochen Schröder
Gerichtsdiener: Tobias Nath
Claire Morton: Rubina Nath

Regie: Gerd Naumann
Buch und Idee: Eric Niemann
Komponist: Stephan Eicke
Interpret: Sandro Friedrich [Klarinette]
Sounddesign, Mischung & Master: Tom Steinbrecher

Titania Sherlock Holmes Nr. 43: Der Zuträger

Die Folge „Der Zuträger“ wartet mit allem auf, was man von einer Hörspielfolge dieser Serie erwarten kann. Atmosphäre! Das ist es, was diese Serie und auch diese Folge ausmacht. Wenn jemand wie Joachim Kerzel den Schurken spricht, wer würde da nicht an Jack Nicholsons Gesicht denken? Lutz Mackensy trägt seinen Teil dazu bei, die kleine Geschichte aufzuwerten.

(c) Titania – Folge 43: Sherlock Holmes: Der Zuträger

Von der Geschichte her haben wir hier keine „Tote im Extrawaggon“ (was das Vorgängerhörspiel war), womit ich sagen will: Es sind keine großen Deduktionen von Holmes notwendig, es gibt kein Rätsel zu knacken, nein, es gibt nicht einmal einen unbekannten Täter.

Tat, Motiv und Täter sind von Anfang an bekannt. Es geht im Wesentlichen darum, wie man ihn auch überführen kann!

Tennstedt und Bierstedt wissen natürlich auch wieder als Holmes und Watson zu überzeugen. Das Hörspiel brilliert also weniger mit Inhalt als mit einer hohen Qualität in der Darbietung. Lohnenswert ist die Anschaffung dieser Folge auf jeden Fall, auch, wenn auch der Fall an andere der Reihe nicht heranreichen kann.

Hier gibt es eine Hörprobe, des Hörspiels:

Sherlock Holmes und das Halsband des Todes (PIDAX)

Das mit einem Fluch belegte Halsband von Kleopatra ist verschwunden. Scotland Yard ist auf die Hilfe von Meisterdetektiv Sherlock Holmes angewiesen. Der lässt sich von seinem Intimfeind Professor Moriarty nicht täuschen und bringt das Halsband wieder zurück …

„Sherlock Holmes und das Halsband des Todes“ (1962/scharz – weiß) entstand zur Hochzeit der deutschen Edgar Wallace Verfilmungen. Das man bemüht war auf den Zug mit einem „deutschen Holmes“ aufzuspringen (auch, wenn der Hauptdarsteller Brite war), scheint offensichtlich.

Die Musik von Martin Slavin hat an dem „Wallace Flair“ des Streifens einen großen Anteil, aber natürlich auch die deutschen Darsteller. So spielt Hans Söhnker den Professor Moriarty, Hans Nielsen gab den Inspektor Cooper (und spielte tatsächlich in zwei weiteren Edgar Wallace Filmen im Jahre 1962 und 1963 mit). Aber auch Senta Berger (Ellen Blackburn) und Ivan Desny (Paul King) sind mit von der Partie.

Sherlock Holmes in seinem Element (c) Pidax

Für Sherlock Holmes und Dr. Watson suchte man sich Christopher Lee und Thorley Walters aus. Berühmtheit erlangte der spätere Saruman (Herr der Ringe) und Count Dooku (Star Wars) – Darsteller, Christopher Lee, als Graf Dracula und zwar unter Regie von Terence Fisher, der auch für „Das Halsband des Todes“ Regie führte. Drehbuchautor war Curt Siodmak.

Die bei Pidax veröffentlichte DVD dieses Films kommt „remastered“ in kontraststarkem, klaren schwarz – weiß. Schade eigentlich, dass der Film nicht in Farbe gedreht wurde.

Der Film leidet in erster Linie daran, dass man ihn brachial zu einem „Wallace“ machen wollte. Aus heutiger Sicht ist das aber sogar ganz amüsant, nämlich zu sehen, wie man seinerzeit diesen Film anlegte. Weiß man darum, wird man gut unterhalten.

Weiß man nicht darum, könnte einen die betont flotte Musik stören. Zudem wird man sich eventuell fragen, weshalb dieser Watson so übertrieben tolpatischig ist. Man nahm dies Nigel Bruce, dem Watson von Rathbone´s Holmes, viel eher ab. Bei Nigel Bruce wirkte die „Stoffeligkeit“ irgendwie liebenswert natürlich. Dieser Watson jedoch wirkt wie ein Slapstick – Schauspieler. In den Wallace Filmen gab es aber ja ebenfalls immer eine Prise Humor…

Nicht zu vergessen: Es gibt einige Anachronismen im „Halsband des Todes“. Offenbar noch vor den Jack the Ripper Morden (1888) spielend, ist es seltsam, was für Automarken es schon gab…

Holmes und Watson lauschen am Kamin (c) Pidax

Christopher Lee indes ist ein so guter Holmes, dass es eigentlich schade ist, dass er lediglich viele Jahre später den alten Holmes spielte. Er alleine schon „rettet“ den Film vor dem Untergang, wobei auch alle anderen Schauspieler durchweg mindestens „gut“ sind.

Und so sah ich mir diesen Film schließlich doch sehr gerne an. Ich erinnere mich daran, wie ich ihn erstmals im Jahre 1987 sah. Damals – „100 Jahre Sherlock Holmes“ – gab es im Fernsehen eine Serie von Filmen um den großen Detektiv. Ich freue mich, dass es den Film nun bei Pidax, etwas aufgefrischt und mit einem interessanten Beiblatt zum Film, für rund 12 EUR zu kaufen gibt.

https://www.pidax-film.de/Film-Klassiker/Sherlock-Holmes-und-das-Halsband-des-Todes::1949.html

Die beiden anderen, späteren Filme mit Lee als Sherlock Holmes, sind übrigens ebenfalls bei Pidax erschienen. Hier könnt ihr beide Filme für 14,90 EUR erhalten:

https://www.pidax-film.de/SONSTIGES/Sherlock-Holmes-Die-goldenen-Jahre-Gesamtedition::1025.html

Inspector Lestrade 10 – Der Atem des Drachen

Der Atem des Drachen“ ist die zehnte Folge der Spinoff – Hörspielreihe um Inspector Lestrade (Lutz Harder), der sich Anfang des 20. Jahrhunderts von Sherlock Holmes quasi emanzipiert hat. Hier erleben wir einen Lestrade, der selbständig und klug agiert, wie wir es noch zu Zeiten der klassischen Sherlock Holmes Fälle nie hätten vorstellen können.

Richtig gut: Der Fall selbst, der originell zu unterhalten weiß und auch die Sprecher sind wieder überzeugend. Die Hörspielreihe entwickelt sich zunehmend zu einer Art „Scotland Yard“ – Reihe, in der Lestrade nun eben im Mittelpunkt steht. So arbeitet die Polizei hier als Team und macht beinahe vergessen, wie Holmes einst über den Inspector sprach.

Weniger gefallen haben mir persönlich die „Edgar Wallace“ – mäßigen „Jazz“-Klänge der Zwischenmusik. Als Freund klassischer Musik und ebensolcher Filmmusik wünschte ich mir mehr zeitgenössisches, aber dennoch verleiht die Musik der Serie einen eigenen Flair. Eben leicht „Edgar Wallace“-mäßig, was ja an sich auch nicht schlecht ist.  Geschmacks-sache eben.

Aber worum geht es?

Rowland Blanch, hochgestelltes Mitglied der britischen Gesellschaft, wird vor den Augen seiner Frau erschossen – von der eigenen Tochter. Chiefinspector Lestrade, der zufällig vor Ort ist, kann Schlimmeres gerade noch verhindern. Das Entsetzen über diese furchtbare Tat wird größer, als klar wird, dass die Täterin offenbar ihren Verstand verloren hat. Doch in Lestrade regen sich erste Zweifel, als er die Vatermörderin in der Irrenanstalt besucht. Wie war es möglich, dass aus der lebenslustigen Nian Blanch eine geisteskranke Mörderin wurde? Lestrade ahnt nicht, dass es nicht bei dem einen Opfer bleiben soll…

 

Mit von der Partie sind natürlich seine Mitarbeiter, Inspector Dash und McKinstry, gesprochen von Michael Pink und Tino Kießling. Dann gibt es da noch seinen Vorgesetzten, Hawksley, der von Bodo Wolf gesprochen wird (immer wieder schön anzuhören). Hervorheben möchte ich die angenehme und passende Sprecherleistung von Luisa Wietzorek , die Nian Blanch spricht.

Hier sind alle Sprecher mit Rollen und weitere Informationen zum Hörspiel aufgeführt:

Inspector Lestrade: Lutz Harder
Inspector Dash: Michael Pink
McKinstry: Tino Kießling
Commissioner Cedric Hawksley: Bodo Wolf
Dr. Thomas Lovell: Jörg Hengstler
Sergeant Rigby: Heiko Akrap
Mrs. Lestrade: Margrit Straßburger
Dr. Kirbridge: Jürgen Thormann
Nian Blanch: Luisa Wietzorek
Latimer Blanch: Peter Flechtner
Georgina Blanch: Marion Elskis
Mai-Lin Tsou: Sabine Arnhold
Taylor: Bernd Vollbrecht

Regie: Gerd Naumann
Buch und Idee: Andreas Masuth
Musik: Christian Bluthardt
Sounddesign, Mischung & Master: Tom Steinbrecher

Spieldauer: ca. 68 Minuten

Erwerben könnt ihr das Hörspiel u.a. hier:

https://www.romantruhe.de/serien/krimi-thriller/inspector-lestrade-ein-fall-fuer-scotland-yard/inspector-lestrade-cd-10-der-atem-des-drachen-22709

Sherlock Holmes Neue Fälle – CD Nr. 46: Für Königreich und Vaterland

Wir befinden uns in einer Militärakademie Anfang des 20. Jahrhunderts in England. Ein Lehrer der Akademie, Joseph Ellis, wird ermordet aufgefunden. Dieser wird von der „Donald Sutherland“ – Stimme Jürgen Kluckert vertont. In diesem Fall ist nichts, wie es scheint und erst ein Geldstück wird langsam Licht ins Dunkel bringen…

Charismatischer Sprecher

Dieses neue Sherlock Holmes Hörspiel mit dem Dreamteam Rode / Groeger als Holmes / Watson wird in erster Linie von Erich Räukers charismatischer Stimme getragen. Er, bei dessen auditiven Ergüssen man sofort Robert Crawley (aus der Serie „Downtown Abbey“) oder dessen Darsteller, Hugh Bonneville, vor Augen hat, stellt hier Major General F.T. Floyd dar, einen schneidigen Befehlshaber der alten Schule. Räuker, der u.a. auch sämtliche Sherlock Holmes Geschichten für Audible eingesprochen hat, kann man einfach gut zuhören.

Eine weitere, bekannte Stimme

Erwähnt werden muss auch Bernd Stephan, der Mr. Whiteside – einen weiteren Lehrer der Akademie – spricht, denn dieser übernahm die Synchronisation von Dr. Watson in den letzten zwei Staffeln der bekannten Serie aus dem Hause „Granada TV“.

Die weltberühmte Serie, die Mitte der 1990er Jahre endete, wurde – dank Koch Media – Anfang dieses Jahrhunderts endlich deutsch synchronisiert. So wie Holger Mahlich seinerzeit Jeremy Brett´s nachlassende, aber immer noch gute, Schauspielkunst durch seine Stimme aufwertete, erhielt Hardwicke dort mit Bernd Stephan endlich eine würdige, passende Stimme. Er ist also kein Neuling in Sachen „Sherlock Holmes“ und den Fans des Genres ein angenehmer Auftritt.

Die üblich professionelle Produktion des Hörspiels, mit all seinen Hintergrundgeräuschen und der eingespielten Musik, lassen das Kopfkino entsprechend schnell in Fahrt kommen.

Charakter – Entwicklungen!

Schön zu hören ist übrigens auch Lutz Harder´s Inspector Lestrade. Wie in der Spin-Off-Reihe um den Inspector, schwimmt sich der Kriminologe auch in diesem Hörspiel von seiner durch Conan Doyle etablierten Fassung des „Einäugigen unter den Blinden“ frei und nimmt dabei gleich seine rechte Hand, Inspector Dash (Michael Pink), mit, der hier Lob und Anerkennung von Holmes erfährt sowie Dr. Watson bei einer speziellen Untersuchung zur Seite steht.

Aber auch Holmes und Watson entwickeln sich hier weiter, denn wo sie noch in den frühen Originalen einander etwas reservierter und fremder begegneten, kennen sie sich hier schon so gut wie ein altes Ehepaar, was man ihnen auch – und sei es durch manch kleine Dialoge – anmerkt. Es ist eine logische Fortsetzung der Charaktere, die sich hier – wie leider auch deren Sprecher – in ihren späten Jahren befanden.

Fazit

Die Auflösung des Krimis ist nicht vorhersehbar, so dass auch einem spannenden Abschluss nichts im Wege steht.

In der Summe ein schönes Hörspiel aus der Feder von Andreas Masuth, unter der Regie von Gerd Naumann. Natürlich sind auch weitere tolle Stimmen dabei, weswegen ich sie hier aufliste:

Sherlock Holmes: Christian Rode
Watson / Erzähler: Peter Groeger
Inspector Lestrade: Lutz Harder
Inspector Dash: Michael Pink
Major-General F. T. Lloyd: Erich Räuker
Mr. Whiteside: Bernd Stephan
Joseph Ellis: Jürgen Kluckert
Aidan Rutledge: Martin Sabel
Norman Walsh: Tobias Nath
Ian Patterson: Nils Rieke
Lawrence Brooker: Nicolai Tegeler
Mrs. Hudson: Arianne Borbach

Zu beziehen beispielsweise hier:

https://www.romantruhe.de/serien/krimi-thriller/sherlock-holmes/sherlock-holmes-die-neuen-faelle/sherlock-holmes-neue-faelle-cd-46-fuer-koenigreich-und-vaterland-18870

Sherlock Holmes – „Die neuen Fälle“ – Die Glocken des Teufels

Sherlock Holmes´ Freund und Kollege Dr. John Watson wird zu einer Lesung der von ihm dokumentierten Kriminalfälle nach Kingston upon Thames eingeladen. Holmes begleitet ihn widerwillig, doch als ein Vorstandsmitglied des Literaturclubs unerwartet verstirbt, ist der kriminalistische Spürsinn des Meisterdetektivs geweckt. Als der Rechtsmediziner des Ortes unter mysteriösen Umständen verschwindet, führt die Spur zur geheimnisvollen Anora Black, die mit ihrem Hexenbrett seherische Fähigkeiten beweist, von denen sie schließlich auch Inspector Lestrade überzeugen kann.

Gerade in unseren unsicheren Zeiten ist es schön, wenn auf jemanden Verlass ist. Oder wie sagte doch Holmes einmal zu Dr. Watson?

Good old WatsonYou are the one fixed point in a changing age.“

Auf eine eigene Weise könnte man das auch von der Maritim – Reihe um die neuen Abenteuer des Sherlock Holmes sagen. Verlässlich war denn auch die Veröffentlichung von Fall 44 der „neuen Fälle“: „Die Glocken des Teufels“.

Wieder einmal überzeugen Rode und Groeger als Holmes und Watson und der Fall ist durchaus einfallsreich. Sowohl an sonnigen Quarantäne – Tagen als auch verregneten kann man dieses Hörspiel wohlig genießen.

Neben Rode und Groeger sind auch Lutz Harder als Inspector Lestrade sowie Achim Buch, Robert Missler, Jannika Jira, Dirk Müller, Kerstin Draeger, Kaspar Eichel und Tobias Nath mit von der Partie.

Alles in Allem findet sich mit „Die Glocken des Teufels“ ein solides, gutes Stück Hörspiel, welches Anhänger des berühmten Teams aus viktorianischen Zeiten zu unterhalten weiß. Und das ist doch immerhin etwas. Zumal in diesen unsicheren Zeiten, die durchaus zermürben können.

Bestellbar ist das Hörspiel u.a. hier:

https://www.romantruhe.de/serien/krimi-thriller/sherlock-holmes/sherlock-holmes-die-neuen-faelle/sherlock-holmes-neue-faelle-cd-44-die-glocken-des-teufels-18465

Bleiben Sie gesund!

Jeremy Brett´s Sherlock Holmes – eine Erinnerung

Es war irgendwann in den 1980er Jahren. Meine sherlockianische Brieffreundin Daniela K. aus Bonn hatte mir in einem Brief geschrieben, dass es demnächst die tolle Sherlock Holmes Serie mit Jeremy Brett und David Burke auch im deutschen TV gäbe.

Ich war erfreut und skeptisch gleichermaßen. Ich hatte doch schon „meinen“ besten Sherlock Holmes: Basil Rathbone! Die Originalgeschichten kannte ich nur teilweise und aus diversen Übersetzungen. Die große Haffmans – Übersetzung gab es noch nicht. Bekannt war mir die teils gekürzte Ullstein – Übersetzung, in der sich die Zimmernachbarn Holmes und Watson Duzen, was meiner Vorstellung völlig widersprach.

Schließlich war ein Freund so nett die erste auf dem DDR – Fernsehen ausgestrahlte Folge für mich aufzunehmen. „The speckled Band“. Wir sahen sie uns gemeinsam an und ich muss sagen, dass mir das Setting zwar außerordentlich gut gefiel, aber der Holmes! Mein Gott, was für ein blasierter, eigenwilliger Mensch! Pomade im schwarzen Haar, voller Ticks und mit einem merkwürdigen Gebaren. Erstmal wusste ich nicht recht, was ich von ihm halten soll. Das war so was von „KEIN RATHBONE“, dass ich abgeschreckt war.

Einen gewissen Reiz hatte die Serie dennoch und so ist es kein Wunder, dass ich dran blieb. Teils fand ich die Folgen etwas lahm („Die einsame Radfahrerin“ z.B.), dann auch wieder höchst spannend („Der griechische Dolmetscher“ z.B.).

So die einzelnen Folgen ver-folgend wurde ich automatisch zu einem Fan dieses schrulligen Detektivs. Die Haffmans – Übersetzung, die wohl die akkurateste von allen deutschen Übersetzungen bis zum heutigen Tage ist – zeigte mir (zu meiner Überraschung) keinesfalls einen Basil Rathbone (den ich aber auf ewig bewundern und im  Herzen tragen werde), sondern einen Jeremy Brett! So bekam auch Brett einen Ehrenplatz auf meiner imaginären Tribüne, zu der sich später noch Geoffrey Whitehead, Christopher Plummer und viele mehr gesellen sollten…

Autogramme und Erinnerungen…

Als Brett und der spätere Watson (Edward Hardwicke) auf Tour gingen (Wynhdams Theater, „The Secret of Sherlock Holmes“) war ich leider noch zu mittellos und unsicher, um mir einen Trip nach London zuzutrauen. Ein Freund brachte mir ein T-Shirt, ein Plakat und Flugzettel der Show mit.

Zu dieser Zeit schrieb ich auch an Granada TV und bat um ein Autogramm von Jeremy Brett und Edward Hardwicke. Zurück kam der „Sherlock Holmes Granada Companion Nr. 1“ mit einer tiefen Entschuldigung dafür, dass die Darsteller aktuell nicht „under contract“ seien, weil sie ja ihr Bühnenstück aufführten. Der Companion sei ein kleines Trostpflaster. Es war ein großes 😉

Dennoch schrieb ich – unermüdlich – an das Wyndhams und erhielt eines Tages einen Brief, gerichtet an „Matthias Wieprecht, Esq.“ aus London. Inhalt waren ein Autogramm von Jeremy Brett (leider schrieb er mit dunkelblauer Tinte auf schwarzen Hintergrund, aber sei es drum) und einen jener Wyndhams Flugzettel mit einem Autogramm von Edward Hardwicke. Meine Freude war maßlos. Hätte ich geahnt, dass Jeremy Brett bereits zum BESTEN Holmes im Fernsehen geworden war, hätte ich mich vielleicht sogar noch mehr gefreut.

Jeremy Brett´s Autogramm: Nur für geübte Augen erkennbar, aber immerhin!

Ich bestellte mir den Soundtrack beim damals noch existierenden „Cinema Soundtrack Club“ und sah mir alle Folgen an, die folgen sollten, bis ich Brett und Holmes für kurze Zeit in einer wilden, schrägen Phase meines Lebens aus den Augen verlor.

Etwa 1994 kamen die letzten Langfilme mit Brett auf Tele5 und ich war so erfreut wie erschrocken. Jeremy Brett wirkte krank und war extrem dick geworden, aber auch die Handlungen von „The last Vampyre“ und „The eligible bachelor“ waren verwirrend, verstörend und den Originalgeschichten wie dem wunderbaren Darsteller unwürdig! Alleine „Der Erpresserkönig“ vermochte noch zu überzeugen.

Im Zivildienst las ich 1995 in einem Detektiv – Magazin wieder von Jeremy Brett, dort, ich war bestürzt, von seinem Tod. Ich las die ganze Geschichte um seine Krankheit und seinen Tod. Depression, falsche Medikation, Probleme mit dem Herzen… Schrecklich!

Viel später in meinem Leben schrieb ich Edward Hardwicke, weil ich seine aufgenommenen Hörbücher (Sherlock Holmes Stories) entdeckt hatte. Ein spätes Wiederhöhren mit Watson 😉 Der Mann antwortete nicht nur mit einem Autogramm, sondern mit einem langen, handgeschriebenen Brief, in dem er ebenfalls bestätigte, wie sehr er Jeremy jeden Tag vermisse.

Traurig enden meine Erinnerungen damit, dass ich irgendwann auch von dem Krebs-Tod Edward Hardwicks (2011) las.

Wie der Original-Holmes werden auch Brett, Burke und Hardwicke nie vergessen sein!

Wassili Liwanow´s Sherlock Holmes auf DVD

Wassili Borissowitsch Liwanow wurde 1935 in Moskau geboren. Zwischen 1979 und 1986 erschienen fünf Filme mit ihm als Sherlock Holmes. Dr. Watson wurde von Witali Solomin gespielt (1941 – 2002).

Für seine Darstellung als Sherlock Holmes erhielt der russische Darsteller den „Order of the british empire“, einen Ritterorden, der für besondere Dienste im Bereich Wissenschaft und Kultur vergeben wird. Er ist der einzie Russe, dem diese Ehre zuteil wurde. Die Tochter von Sir Arthur Conan Doyle (Jean Conan Doyle) meinte einmal, ihr Vater würde die Holmes – Darstellung Livanows sicherlich gutheißen.

Pidax brachte die drei Doppel – Folgen auf DVD heraus, die aktuell mit deutscher Synchronstimme vorliegen:

Der Hund von Baskerville (1981), allseits bekannt und geschätzt…

Der Schatz der Agra (1983), der – im Gegensatz zu „Der Hund von Baskerville“ – neben dem Hauptfall (hier: „Das Zeichen der Vier“) auch noch „Ein Skandal in Böhmen“ in Szene setzt.

Sherlock Holmes im 20. Jahrhundert (1986) wiederum setzt das Schlusslicht der erfolgreichen Serie. Gleich vier Erzählungen fanden hier Eingang: „Der Daumen des ingenieurs“ (selten verfilmt!), „Der zweite Fleck“, „Die Bruce-Partington-Pläne“ und „Seine Abschiedsvorstellung“ (ebenfalls selten verfilmt).

Was wir nicht auf deutsch und somit bei Pidax zu sehen bekommen, da keine deutsche Synchronisation vorliegt, sind die Folgen:

Sherlock Holmes und Dr. Watson (1979), in dem die „Studie in Scharlachrot“ sowie „Das gefleckte Band“ verarbeitet wurden.

und

Die Abenteuer von Sherlock Holmes und Dr. Watson (1980). Hier wurden der Fall „Charles Augustus Milverton“, „Das letzte Problem“ und „Das leere Haus“ verwendet.

Aber wie gefielen mir die Verfilmungen? Ganz ehrlich gesagt gefallen sie mir „ganz gut bis recht gut“. Sie reichen meiner Ansicht nach keinesfalls an Jeremy Brett und Co. heran, dafür ist die Serie visuell zu sehr zwischen „ein wenig zu unenglisch“ und „offensichtlich russisch“ angesiedelt. Dann wieder ist es den Produzenten doch gelungen hier und da London aus den Mauern russischer Städte erstehen zu lassen. Man arbeitete z.B. mit Fotos des „Elizabeth Towers“ (Big Ben), um dann z.B. im Beispiel der Themse-Verfolgungsjagd in „Der Schatz der Agra“ einen sehr ähnlichen Fluss mit sehr ähnlichem Ufer zu zeigen. Eine „Fast Themse“. In der Verfilmung mit Jeremy Brett, die ja auch die 80er Jahre durchzog, konnten die Produzenten natürlich die echte Themse verwenden, was eindeutig ein Vorteil war. Auch sah der „Wilde“ (Tonga) im britischen Pendant eindeutig „wilder“ aus als der des russischen Vetters.

Liwanow als Sherlock Holmes im „Hund von Baskerville“ (c) Pidax

Die Personen verhalten sich, vom Temperament her, teils weniger „steif“ als man das von britischen oder sogar amerikanischen Verfilmungen kennt. Henry Baskerville z.B. wirkt wie die „Karikatur“ eines großspurigen Cowboys, den es nach England verschlagen hat. In „Der Schatz der Agra“ kommt es zu einem witzigen Moment, in dem sich Holmes verkleidet hat und Lestrade dies zunächst nicht bemerkt. Danach lachen sich alle Beteiligten beinahe „tot“, wobei Lestrade heftig gesikuliert. Er gestikuliert überhaupt ständig, wenn er spricht.

Die Spielfreude der Schauspieler ist dabei jedoch, trotz aller Befremdlichkeiten, offensichtlich. Alle sind mit Herzblut dabei! Sie haben auch keine Vorgänger, an denen sie sich unbedingt hätten messen müssen, wie das automatisch bei britischen oder amerikanischen Darstellern / Produktionen der Fall gewesen wäre. Nicht nur ließen sie sich merklich unbeeindruckt von schauspielerischen Vorgängern wie Basil Rathbone und Douglas Wilmer, es wurden auch mitunter weitgehend unverfilmte Geschichten produziert.

Die frischen Gesichter mit ihrem frischen Herangehen kommen mit einer Art „Unschuld“ daher. Am Ende könnten dies tatsächlich Holmes und Watson sein, denn sie sind ganz anders und gleichzeitig genau so wie in den Werken von Sir Arthur Conan Doyle. Die Reihe zeugt jedenfalls von Einfallsreichtum und einer ganz deutlichen Liebe zu den Originalwerken.

Solomin´s Dr. Watson hat einen eigenen Charme (c) Pidax

Es gibt auch einige Situationen, in denen Holmes – sei es wörtlich oder mittels gekonnter Kameraeinstellung samt Musik – als Held gefeiert wird und andere, in denen der Zusammenhalt von Holmes und Watson noch viel klarer im Vordergrund steht als selbst im literarischen Original. Gefragt, ob er bereit wäre aktiv zu werden, ggf. auch kriminell zu werden, steht er sofort parat, ohne Fragen zu stellen. Die beiden Darsteller spielen ihre tiefe Verbundenheit so überzeugend, dass ich davon ausgehe, dass sie sich auch im realen Leben sehr gut verstanden haben.

Das man verschiedene Originalgeschichten miteinander verwoben hat ist, meiner Meinung nach, eine geniale Idee. So wurden lange Filme gedreht, die aber doch keine Pastiches sein müssen, weil sie die Originale erzählen. Auch hat die Serie einen ganz eigenen Humor, etwa, wenn Mycroft Holmes zwischen lauter klingelnden Telefonen sitzt, die er – im Gespräch – abnimmt und wieder auflegt, weil er sich ja im Gespräch befindet.

Die Synchronisation, speziell vom „Hund von Baskerville“, ist teilweise nur schwer zu ertragen, was die Hintergrundkulisse und Geräusche angeht. Etwa wenn geschossen wird, Rauch aus der Pistole steigt, aber kein Knall zu hören war. Die verwendeten Hintergrundgeräusche bleiben minimal. Im Wohnzimmer hört man gemütlich eine Uhr ticken, aber nicht den Kamin mit seinen knisternden Holzscheiten und auch das absetzen eines Cognakglases ist nicht zu vernehmen. So hat man damals zuweilen „synchronisiert“, aber teils ist das schon gewöhnungsbedürftig.

Last but not least war es für mich – als langjährigen Fan – immer schon eine große Frage, was sich hinter der legendären Serie mit Wassili Liwanow und Witali Solomin, verbirgt. Pidax sei Dank können wir deutschen Fans nun die deutsche (DDR-)Synchronisation auf DVD erstehen. Niemals im Leben hätte ich geglaubt, dass ich das mal tun könnte.

Sich ein eigenes Bild der Filme zu machen rate ich jedem Sherlockian(er) im deutschsprachigen Gebiet an. Es ist auf jeden Fall eine interessante Erweiterung des Bildes von Mr. Sherlock Holmes, Baker Street 221B. Übrigens besuchte Liwanow die Original – Baker – Street! Im russichen TV wurde seinerzeit berichtet. Ein Bild vom Liwanow – Holmes vor der Tür des Sherlock Holmes Museums ist dort auch heute noch zu erstehen.

Die DVDs jedoch, von denen dir Rede ist, könnt ihr hier erhalten:

https://www.pidax-film.de/advanced_search_result.php?keywords=sherlock+holmes

Sherlock Holmes grösster Fall (A study in Terror, 1965), auf Blu – Ray

Der bestialische Mord an fünf Prostituierten sorgt im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts für Aufsehen. Als der als Jack the Ripper bekannte Täter weitere Morde ankündigt, schaltet sich Londons berühmtester Detektiv in den Fall ein: Sherlock Holmes. Zusammen mit seinem Kollegen Dr. Watson folgt er der blutigen Spur des Serienkillers bis in adelige Kreise und in das von den Morden aufgeschreckte Armenviertel von Whitechapel. Das Aufeinandertreffen zweier Legenden der britischen Kriminalgeschichte scheint unausweichlich…

„Sherlock Holmes grösster Fall“ ist seit einiger Zeit als Blu-Ray bei Koch erschienen. John Neville verkörpert in dieser Variante eines Aufeinandertreffens von Sherlock Holmes und Jack the Ripper, den Meisterdetektiv. Ihm zur Seite steht Donald Houston als schneidiger Dr. Watson, der dem der Originalgeschichten ähnelt, kluge Beiträge liefert und auch mal mit Hand anlegt, wenn es zu einer Rangelei kommt. Ganz der Soldat, der an sich im Burenkrieg eine Verwundung zugezogen hat, aber im Herzen immer noch wagemutig geblieben ist.

(c) Koch Media. Mycroft Holmes, Dr. Watson, Sherlock Holmes und Lestrade

Weitere Darsteller sind z.B. John Fraser als Lord Carfax, der dem männlichen Schönheitsideal der späten 60er entspricht (der Film stammt von 1965), Anthony Quale als Doctor Murray, Frank Finlay, der hier – wie auch in dem „Holmes-Ripper-Film“ Mord an der Themse (1979) – Inspector Lestrade darstellt, eine sehr junge Judy Dench als Sally sowie der Charakterdarsteller Robert Morley als Mycroft Holmes.

Wer die Zeichnungen von Sidney Paget zu den Originalgeschichten von Sir Conan Doyle kennt, der wird erkennen, wie frapant ähnlich Robert Morley dem älteren, untersetzten Bruder des Meisterdetektivs aussah!

Lange Zeit hatte ich Schwierigkeiten mich diesem Film zu öffnen, was in meinem Fall vor Allem an den vielen Gesangseinlagen im Pub lag, die mich immer wieder abschreckten (manchem gefällt das ja, aber ich fand sie zu lang und auditiv wenig ansprechend).

Als alter Holmes – Fan musste ich mir den Film aber natürlich wenigstens einmal ansehen und sei es nur, um eine Meinung dazu zu haben. Da kam mir die Blu-Ray von Koch gerade Recht. In der Tat wirkt der Film inden nunmehr brillantenFarben und mit einem weit besseren Bild auf der Blu-Ray viel reizvoller alsl je im Fernsehen.

(c) Koch Media. Frank Finlay in seiner ersten Darstellung Lestrades

Das ich ihn mir nunmehr auch ganz ansehen „konnte“ war durchaus zu meinem Vorteil: Der Film ist gut, spannend und hat auch die eine oder andere unerwartete Wendung. Vor Allem aber zeigt sie ein glaubwürdiges, tolles „Holmes – Watson – Gespann“. Gewisse Kameraeinstellungen und Frisuren erinnern etwas an die 60er Jahre (bzw. sind „typisch“ für diese Zeit) und auch der Ablauf der Ripper – Morde ist nicht korrekt dargestellt (kein Opfer wurde in Wirklichkeit je in einem Wassertrog gefunden…z.B.), dennoch kommt ein positiver Gesamteindruck auf und man bewegt sich geistig im Vor-vorigen Jahrhundert auf den Straßen Londons. Was will man als Sherlock Holmes Enthusiast mehr?

(c) Koch Media. Doctor Murray: Ist er Jack the Ripper?

Die – sehr zu empfehlende – Blu-Ray (klasse Bildqualität, guter Ton!) beinhaltet obendrein noch eine Bildergalerie und einen Trailer. Regie zu dem Werk, das seinerzeit noch härter und stimmungsvoller wirkte als in unseren Zeiten, wurde vom Regisseur James Hill verfilmt.

Hier bekommt ihr die Blu-Ray:

https://www.amazon.de/Sherlock-Holmes-gr%C3%B6%C3%9Fter-Fall-Blu-ray/dp/B074W99R21/ref=sr_1_2?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=sherlock+holmes+gr%C3%B6%C3%9Fter+fall+blu+ray&qid=1578485096&sr=8-2

 

Titania Medien: Sherlock Holmes – „Eine Frage des Teers“ (39) und „Die dritte Botschaft“ (40)

Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle (40) – Eine Frage des Teers

Schon die Originalgeschichten von Sir Arthur Conan Doyle hingen von einem Detail ab. Denke man an „The man with the twisted lip“ zum Beispiel oder an „das Ereignis mit dem Hund in der Nacht“ in der Story „Silver Blaze“. Auch in „Eine Frage des Teers“ geht es am Ende um ein Detail, eben jene „Frage des Teers“, die den Raub jener wertvollen Tiara aufklärt, die John Falconer aus seinem Haus entwendet wurde.

Der Kreis der Verdächtigen ist klein, das größte Motiv hat offenbar der „Verlobte in spe“ seiner Tochter, der bekannt für seine Schulden und seinen beruflichen Mißerfolg ist. Das sich die Tochter, Beryl, damit an Sherlock Holmes wendet, weil sie an dessen Unschuld glaubt, erweist sich – wie sollte es anders sein – als eine sehr gute Idee.

Wieder verwöhnt uns Titania mit einem opulenten Stück „Kopfkino“. Effekte, Musik und Stimmen runden die Handlung ab. Neben den überzeugenden Stammsprechern (Joachim Tennstedt und Detlev Bierstedt) kommen so charismatische Sprecherinnen und Sprecher wie Fabienne Hesse, Valentin Stroh, Gerhard Fehn, Christian Stark, Horst Naumann, Martina Linn Naumann, Claudia Urbschat-Mingues, Danila Gehrmann, Dirk Petrick und der unvergleichliche Eckart Dux (in einer Nebenrolle) zu Wort.

Speziell am Anfang (Stichwort „Holmes und Ordnung“) bekommt der geneigte Hörer auch einen intimen Einblick in die Baker Street 221B, den wir sonst noch nie erleben durften. Ich musste schmunzeln…

Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle (41) – Die dritte Botschaft

An den Fall „Die fünf Orangenkerne“ erinnert „Die dritte Botschaft“. Sir James Brackenbury kam eigentlich durch einen Unfall ums Leben. Zuvor jedoch erhielt er einen seltsamen anonymen Brief, dessen bloße Existenz ihn in helle Aufregung brachte und noch etwas ist auffällig: Er stürzte gerade an dem Ort zu Tode an dem er – dem Brief folgend – ein Dokument hinterlegen sollte. Holmes stellt dem vermeintlichen Mörder eine Falle… Mehr soll dazu nicht verraten werden.

Bei diesem Hörspiel macht es besonders Freude, der Chemie zwischen Holmes und dem Inspektor (Joachim Tennstedt und Rainer Gerlach) zu lauschen. Die beiden verstehen sich nämlich so gar nicht, wobei sie dies aber nicht direkt aussprechen. Es kommt zu dem einen oder anderen originellen Schlagabtausch.

Die wohlklingenden Stimmen von Helmut Zierl, Peter Weis, Valentin Stroh, Dirk Petrick, Christian Stark und Rainer Gerlach ergänzen die eingespielten Stammsprecher Joachim Tennstedt und Detlev Bierstedt.

Im Fazit sind beide Hörspiele wieder ganzer Genuß fürs Kopfkino dank spannender Geschichten, toller Stimmen und fulminanter Hintergrundgeräusche sowie passender Musik, die einem diese Geschichten wie einen alten Hollywood – Streifen vor Augen führt.