Merlin – die komplette Serie in einer Box

Über die überaus spannende und innovative Fantasy – Serie „Merlin – die neuen Abenteuer“ berichtete ich bereits, siehe https://starbase-fantasy.de/2285-2/.

Die Serie, die von 2008 bis 2012 von NBC Universal und BBC One produziert wurde, beschreibt sehr einfallsreich die Artus – Sage. Dabei ist Merlin der Diener von Artus und selbst noch ein junger Mann und Artus ist zunächst noch gar nicht auf dem Thron, sondern muss sich mit seinem Vater herumschlagen. König Uther ist ein Mann, der die Magie im Land verfolgt. Menschen, die auch nur einen ansatzweisen Hang zur Zauberei zu haben scheinen, werden da schon mal hingerichtet. Schwierig, da Merlin ja selbst zaubern kann, womit er immer wieder Artus rettet, ohne sein Wissen…

Merlin und sein väterlicher Freund und Mentor, Gaius (c)BBC, Polyband

Bei allen Kniffen und Abweichungen von der Original – Sage folgt die Serie in fünf Staffeln dennoch in allen wesentlichen Punkten eben jener.

Lange Zeit gab es von Polyband pro Staffel zwei DVD – Boxen. Einerseits: Immerhin! Andererseits: Wesentlich schöner und praktischer wäre eine Komplettbox. Eben diese ist nunmehr erhältlich. Für rund 70 – 80 EUR erhält man 30 DVDs in einer dicken Box, die ein wenig wie ein dickes Buch aussieht, wenn sie im Regal steht.

https://www.amazon.de/Merlin-neuen-Abenteuer-komplette-Serie

Die Komplettbox sieht aus wie ein altes Buch

Polyband bietet auch noch andere komplette Serien in einer Box an, so zum Beispiel:

Misfits – Die komplette Serie

https://www.amazon.de/Misfits-Die-komplette-Serie-Blu-ray/

Poirot – Collector´s Box (Alle Episoden)

https://www.amazon.de/Agatha-Christie-Poirot-Collectors-Episoden/

oder z.B.

Die Musketiere – die komplette Serie

https://www.amazon.de/Die-Musketiere-komplette-Serie-Blu-ray/

Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ist dies vielleicht eine gute Geschenkidee.

Neue Sherlock Holmes Hörspiele von Titania (Herbst 2022)

Pünktlich zur dunklen Jahreszeit hat TITANIA gleich zwei Sherlock Holmes – Produktionen auf dem Markt gebracht. Beide Hörspiele haben, man wundert sich kaum, mit dem „Tod“ zu tun. „Der stille Tod“ und „Der maskierte Tod“ lauten die Titel der beiden Hörspiele, in denen wieder das eingespielte „Synchronschauspiel – Team“ Joachim Tennstedt und Detlev Bierstedt Sherlock Holmes und Dr. Watson unnachahmlich gemütlich und launig darstellen.

Der stille Tod

Dabei wird speziell im Ersteren viel wert auf die Chemie zwischen Holmes, Watson und Mrs. Hudson gelegt. Die etwas weit ausschweifenden Erklärungen um die Familienverhältnisse um Sir Hubert Ardingley und seinem Onkel William werden durch einen besonders foppenden Holmes, einer besonders spitzzüngigen Mrs. Hudson und Dr. Watson, als ruhender Pol des Ganzen, „mundgerecht“ (oder eher Ohr – gerecht) kredenzt.

Trotzdem wäre es einfacher gewesen, ohne Umschweife darzustellen, dass sich Ardingley einfach Sorgen um seinen Onkel macht, weil dieser – bisher überzeugte Junggeselle – sich mit der Absicht trägt, eine etwas undurchschaubare Frau zu heiraten.

Diese Frau wird von der einzigartigen Hörspiel – Legende (und Schauspielerin) Reinhilt Schneider gesprochen, deren jung (gebliebene) , angenehme Stimme dem Charakter der Violet Plessey einen eigenen Charme verleiht.

Die ganze Geschichte, die in und um dem Anwesen von Wiliam Ardingale spielt, kann durchaus unterhalten. „Mord im Herrenhaus“ ist immer spannend. Wie immer bei Titania – Hörspielen wurde viel Wert auf Atmosphäre gelegt.

Jedoch würde ich das zweite genannte Hörspiel dem Esteren den klaren Vorzug einräumen:

Der maskierte Tod

Sheila Darby bittet Holmes und Watson um Hilfe, nachdem ihr Verlobter auf äußerst mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist. Obwohl alles auf einen Unfall hindeutet, hat Miss Darby einen konkreten Verdacht, dass es sich um Mord handelt. Der vermeintliche Mörder hat jedoch ein unerschütterliches Alibi …

Dieser Fall erinnerte mich an 1930er / 1940er schwarz-weiß Krimis a´la „Charlie Chan“ oder eben Sherlock Holmes (mit Basil Rathbone). Holmes, Watson und Lestrade bilden ein ungleiches Team, dass – bei allen Widersprüchen der Charaktere (Waton kann Lestrade einfach nicht leiden und macht keinen Hehl daraus), dem Ziel immer näher kommt.

Lutz Reichert stellt Lestrade ungewöhnlich schnodderig, dem Alkohol zugeneigt und äußerst bodenständig dar. Ein einfacher Polizeibeamter, der seine Wurzeln tief in der Arbeiterklasse hat. Kein Wunder, dass Watson, mit seiner guten Erziehung und Beachtung der guten Sitten, mit ihm ab und zu aneinandergerät. Je näher die ungleichen Protagonisten dem Ende entgegenstreben, desto größer wird jedoch der gegenseitige Respekt, den sie – trotz aller Unterschiede – füreinander empfinden. So jedenfalls stellte es sich mir dar.

Die Idee um den Mord ist einfallsreich und die Art, wie unser merkwürdiges Team den Mörder überführt, macht einfach großen Spaß.

Ein äußerst kurzweiliges, atmosphärisch dichtes und sogar witziges Hörspiel, bei dem man sich wünscht, es würde noch weitere dieser Art geben – oder das Ende der Silberscheibe (oder des Streams etc.) sei noch nicht erreicht.

Schon am 25. November 2022 soll ein weiteres Hörspiel der beliebten Reihe erscheinen: Tod eines GiftmischersWir dürfen gespannt sein.

Sherlock Holmes – Fall 52: Familienbande

Der Titel dieses Hörspiels ist Programm und das in mehr als einer Hinsicht. Wir bekommen einen der seltenen Einblicke in Holmes Liebesleben in jüngeren Jahren, soviel sei verraten. Aber das ist nicht die Hauptsache.

In erster Linie geht es um eine Erbschaft:

Die wohlhabende Ricarda Hurst kommt bei einem tragischen Schiffsunglück ums Leben. Wer wird nun das gewaltige Familienvermögen erben? Eine aussichtsreiche Kandidatin ist die Tochter der Verstorbenen. Diese fühlt sich seit dem Tod ihrer Mutter verfolgt. Sie bittet Sherlock Holmes, sie zur Testamentseröffnung zu begleiten. Innerhalb kürzester Zeit kommt es im Kreis der Erben zu Morden. Noch ahnt Londons größter Detektiv nicht, dass dies der persönlichste Fall seiner bisherigen Karriere werden soll.

Das Hörspiel von Maureen Butcher (Autorin von u.a. Fall 32, „Der Fall John Watson“ und Fall 17, „Die drei Diven“) wurde am 2. September 2022 veröffentlicht und lässt sich im „ersten Akt“ Zeit. Es geht um ein persönliches Detail aus Holmes Vergangenheit. Des Weiteren werden die genaueren Umstände der zu erwartenden Testamentseröffnung besprochen. 

Der erste Mord bringt Spannung in die Testamentseröffnung, denn schnell ist klar, dass sich unter ihnen ein Mörder / eine Mörderin befindet. Aber wer und warum?

Ich persönlich mochte die Darstellung des ersten Tatorts nicht so sehr, da die Begleitumstände der Mordart realitischer als nötig dargestellt werden. Nicht das erste Mal jedoch, dass diese, ansonsten sehr gute Serie, auch unangenehme Details mehr in den Fokus rückt als es wohl Sir Conan Doyle getan hätte. Aber das ist nur meine Meinung.

Nach dem ersten Mord entsteht ein Setting, das sogar noch spannender wird und schließlich befindet sich Holmes selbst in unmittelbarer Gefahr.

Familienbande (c) Romantruhe

Generell kann das Hörspiel mit einigen großen Stimmen aufwarten:

Rolle

Sprecher

Sherlock Holmes Christian Rode
Dr. Watson Peter Groeger
Albert Winslow Johannson Horst Naumann
Gloria Hurst Marieke Oeffinger
Mildred Joyner Gabriele Libbach
Isabell Inglewood Sandrine Mittelstädt
Martha Inglewood Liane Rudolph
Curt Larkin Peter Kirchberger
Richard Hurst Wolf Frass
Bartholomew Compton Dirk Hardegen
Butler Erik Schäffler
Ricarda Hurst Katja Brügger

(c)sherlockholmes.fandom.com

Als es am Spannendsten wird, hatte ich richtig Lust noch länger dieses „Whodunit“ zu verfolgen. Gerne wäre ich noch mehr verwirrt worden, hätte es genossen, noch weitere Verdächtige eingeführt zu bekommen. Und gerade die Gefahr für Sherlock Holmes kann keinen Fan kalt lassen. Leider befinden wir uns hier aber schon fast im Finale, dass stimmig ist und diesen Fall – wie sollte es anders sein – zu einem gerechten Ende führt.

Fazit:

Es hat wieder einmal Spaß gemacht, Christian Rode und Peter Groeger in ihren großen Rollen als Holmes und Watson zu hören. Der Fall geht zwar langsam los, wird dann aber richtig spannend und man bedauert, dass das Hörspiel keine längere Laufzeit hat. Speziell Horst Naumann, Peter Kirchberger und Wolf Frass waren hochkarätige Gast – Sprecher, die ihre Rollen besonders überzeugend dargestellt haben.

Für den Sherlock Holmes Fan bietet der 52. „neue Fall“ zudem einen persönlichen Einblick in Holmes Jugendzeit.

Absolut hörenswert, trotz des langsamen Anfangs und des zu schnellen Endes.

Director´s Edition von Star Trek – The Motion Picture auf 4K


“Star Trek I” – Der Unvollendete

Am 8. September 2022 erscheint eine Remastered-Version von “Star Trek: Der Film – The Director’s Edition” auf Blu-ray beziehungsweise 4K Ultra HD inklusive Bonusmaterial. Wir haben uns die Geschichte der “Director’s Edition” mal etwas genauer angesehen.

Als Robert Wise, der Regisseur von “Star Trek: Der Film” (“Star Trek: The Motion Picture”), Ende der 90er-Jahre Wind davon bekam, dass man begonnen hatte, alte Film zu überarbeiten, sagte er: “Wenn irgendein Film so was bräuchte, dann ‘Star Trek’”, womit er natürlich seinen “Star Trek”-Film meinte.

Aber was war so schief gelaufen bei diesem Film? Robert Wise war ein erfahrener Regisseur, sowohl verantwortlich für “Der Tag, an dem die Erde stillstand” als auch für die Verfilmung des Broadway-Musicals “West Side Story”. Er hatte alles minutiös vorbereitet, doch dann geriet das ganze Projekt unter Druck.

“Am Schluss wurde es so hektisch, dass der Cutter fehlende Frames oder Elemente am Anfang oder Ende einer Aufnahme gar nicht bemerkte.[…] oder wenn die Kamera sich nicht mehr bewegte. Das gab nur ein leichtes ruckeln. Alle waren einfach völlig ausgelaugt.“ (Douglas Smith, Kameramann (“Star Trek: The Motion Picture”))

Robert Wise und Todd Ramsey, der Filmeditor, konnten sich den Film nie zusammen ansehen, ehe dieser in die Kinos kam. So sehr der Film auch erwartet wurde, so klar war auch, dass er pünktlich in die Kinos kommen musste. Koste es, was es wolle – inhaltlich und qualitativ!

Die Postproduktion wurde schlicht nicht abgeschlossen, sondern einfach für “beendet” erklärt. Ein unfertiger Film kam also in die Kinos. Beim Zuschauer stellte sich – neben dem überwältigendem Gefühl, die Enterprise nun auf der großen Leinwand zu sehen und dazu einen genialen Soundtrack von Jerry Goldsmith zu hören – ein vages, nicht genau zu bezeichnendes Gefühl eben jener “Unfertigkeit” ein.

“Star Trek I” – Der “Director´s Cut”

“Ich wollte eine endgültige Fassung. Ich ging zu Paramount, um zu sehen, ob das ok wäre. Sie sagten, ja, das wäre okay. Daran habe ich mit Mike Matessino gearbeitet. Ich machte das,was damals meine endgültige Fassung hätte sein sollen.“ (Robert Wise, Regisseur “Star Trek: The Motion Picture”)

“Alles musste mit der Fassung von 1979 zusammenpassen. Das war die Weisung, die wir mit Daren zu Beginn diskutierten. Was immer wir produzierten, es musste passen. Wir wollten sicherstellen, dass alle neuen Effekte, die in den Film kamen, auch im Jahre 1979 hätten produziert werden können.“ (David C. Fein, Produzent “Star Trek: The Motion Picture – The Director’s Cut” (2001))

Um den 2001 auf DVD erschienenen “Director ́s Cut” anzufertigen, war viel Arbeit notwendig. Das Team organisierte sich zunächst die originalen Storyboards. Sie erhielten auch das Modell der Enterprise, welches seinerzeit verwendet wurde, um sich anzusehen, wie bei der Tricktechnik in den 70ern das Licht gewirkt hätte, wenn man es nun digital erstellte. Nichts sollte zu “sauber” aussehen oder schlicht unzeitgemäß sein.

Eine der ersten Szenen, die deutlich umgestaltet wurde, ist jene auf Vulkan. Spock schützt seine Augen vor der Sonne. Doch einen Schnitt weiter sind Sterne am schwarzen Himmel zu sehen, jedoch keine Sonne. Seltsam eigentlich. Nun wurde ein rötlicher Himmel eingefügt und einige recht beeindruckende Monumente, die nun viel deutlicher unterstreichen, dass es sich nicht nur um den Planeten Vulkan handelt, sondern um die Oberfläche eines Planeten mit einer reichen, uralten Kultur. Diese Ergänzungen decken sich mit dem Original-Storyboard und geben nun wieder, was ursprünglich geplant war.

Ein weiteres Beispiel für die Verbesserung des Originals ist eine Szene in San Francisco. Kirk landet in einer (Matte-Painings sei Dank) recht ansprechenden Station. Eine Menge Leute sind unterwegs, aber auf der rechten Seite, neben dem landenden Shuttle, steht lediglich eine Mauer. Diese wurde nun gekürzt und man sieht, dass da ein Shuttle der Originalserie fliegt! Die Einstellung wirkte runder, lebendiger.

Der “Director´s Cut” von 2001 ist – durch das späte Abschließen der Postproduktion – die definitive Version von “Star Trek: Der Film”. So hätte der Film ins Kino kommen sollen! Einiges macht nun mehr Sinn. Längen wurden geschnitten und neue Szenen hinzugefügt, damit alles runder wirkt.

“Star Trek I” – So klar wie nie!

Aber der Film kam in dieser überarbeiteten Version bisher nur auf DVD heraus. Das war 2001 (Region 1) beziehungsweise 2002 (Region 2)! Also in einer Zeit, in der riesengroße
Flachbildschirme nur für wenige erschwinglich waren. Damals hätte auch niemand gewusst, was “4K” sein soll. Und so kam es zur “Director´s Edition” von 2022:

“Dank der wunderbaren Leute im Paramount Archiv und ihren Recherchen sowie Gene Kozickis Recherche für uns begannen wir mit einem 4K-Scan-Negativ, den Negativen, die damals tatsächlich benutzt wurden. Davon ausgehend setzten wir neue Negative aus exakten digitalen Kopien zusammen und erstellten so eine digitale Version des Films.” (David C. Fein, Produzent “Star Trek: The Motion Picture – The Director’s Edition”)

Und die kann sich sehen und hören lassen! Ich kann von der Bildqualität gar nicht genug schwärmen. Seht es euch am besten selbst an. Nur so viel: Ich hatte lediglich die Möglichkeit die Blu-ray mit High Definition (nicht die 4K-Variante) anzusehen. Ein absolut klares, feines Bild, wie man es heutzutage nur erhoffen kann.

Gewinnspiel!

Es gibt drei Varianten der „directors edition“ auf Deutsch:

  1. Star Trek: Der Film – The Director ́s Edition in 4K (zwei Discs, Film und Bonus) für 24,99 EUR.
  2. Star Trek: Der Film – The Director ́s Edition als Einzel-Blu-ray (1 Disc) für 12,99 EUR.
  3. Star Trek: Der Film – The Director ́s Edition – The Complete Adventure für 74,99 EUR. Hierin enthalten sind:
    • Zwei 4K Ultra HD-Discs und drei Blu-ray-Discs für den ganz großen Fan des Films.
    • Dieses Limited-Edition Collector’s Set enthält alle Inhalte auf der Blu-ray Bonus-Disc wie in der Star Trek: Der Film – The Director ́s Edition sowie eine zusätzliche 4K Ultra HD-Disc mit der ursprünglichen Kinofassung von Star Trek: Der Film.
    • Das Set enthält insgesamt fünf Discs und wird in einer edlen Sonderverpackung zusammen mit exklusiven Sammlerstücken präsentiert, darunter Poster, Artcards, Stickersheet, ein 16-seitiges Booklet und vier Computer-Aufkleber.Die ersten beiden Varianten gibt es hier zu gewinnen!Schickt mir einfach einen Grund, warum gerade ihr hier gewinnen wollt an info@trekdinner-hildesheim.de.Einsendeschluß ist der 11.09.22. Die Gewinner werden binnen 1 Woche per
      E-Mail unterrichtet.

      Der Gewinner / die Gewinnerin wird nach dem Zufallsprinzip ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Preis ist nur einmal verfügbar und wird direkt von mir verschickt.

      Danksagung: Ich habe diesen Beitrag ursprünglich für Trekzone.de geschrieben, wo er mit den abgebildeten wunderbaren Bildern, in Zusammenarbeit verfeinert wurde. Dank also an Trekzone.de, eine der besten deutschsprachigen Webseiten in Sachen Star Trek!

KUNG FU – die komplette TV – Serie auf DVD (Pidax)

Natürlich erinnern sich alle, die es miterlebt haben, an den Song „Kung Fu Fighting“ und bringen ihn unmittelbar mit der David Carradine Serie in Verbindung. Der Song von Carl Douglas hatte aber eigentlich gar nichts mit der Reihe zu tun und wurde nur in der deutschen Version im Nachspann gespielt.

Worum geht es in der TV-Serie?

Kwai Chang Caine tötete während einer ungewollten Auseinandersetzung ein Mitglied der
chinesischen Kaiserfamilie. So ist er gezwungen, China zu verlassen und macht sich auf den Weg nach Amerika.

In jeder Folge wird uns eine Art „Western“ präsentiert, denn diese Serie handelt im „wilden Westen“. Es gibt Schießereien, Kopfgeldjäger und alle möglichen anderen Typen, denen man auch in anderen Westernserien begegnen kann. Doch dadurch, dass Caine ein
buddhistischer Mönch ist, bekommt diese Serie ihre spezielle Note: Da, wo „echte
Revolverhelden“ längst die Knarre gezogen hätten und ihr feindseliges Gegenüber über den Haufen geschossen hätte, erinnert sich Caine an eine Lehre aus seiner Zeit in der
„Klosterausbildung“ und wendet seine damaligen Lehren unmittelbar an.

So erscheint er bisweilen auf den ersten Blick zu passiv, ja, fast feige, doch gibt es genug
Situationen, in denen er sich dazu gezwungen sieht, sein Kung Fu – Können anzuwenden,
dann zum Erstaunen der Betroffenen und der Zuschauer. Als buddhistischer Mönch brüstet er sich jedoch nie damit, wie toll er die Ganoven zusammenschlagen kann – das Gegenteil ist der Fall. Eine friedliche Lösung hätte er vorgezogen.

Ihr seht schon, diese „Western – Serie“ ist anders als die anderen. Ein friedliebender Mönch im wilden Westen, das hatte eine Menge Unterhaltungswert – damals (1972 – 1975) wie heute.

„Kung Fu“ ist eigentlich die chinesische Bezeichnung dafür, etwas – eine Fähigkeit etwa –
durch harte Arbeit erreicht zu haben. Der Begriff wird in China für alle Künste verwendet. Im Westen jedoch bezeichnet der Begriff eine Reihe von Kampfkünsten, wie das „Wing Tsun (Kung – Fu)“ oder das „Shaolin Kung – Fu“.

Die Serie sorgte für große Begeisterung an asiatischen Kampfkünsten im Westen.
In der seinerzeit sehr beliebten und erfolgreichen Serie traten große Stars auf, darunter
Harrison Ford, William Shatner, Jodie Foster und Leslie Nielsen.

Gesamtbox

Es ist wieder einmal PIDAX zu verdanken, dass die Serie jetzt in einer Gesamtbox vorliegt.
Ungekürzt und in wirklich guter DVD – Qualität. Die früher nicht gezeigten Szenen wurden deutsch untertitelt.

Caine (c) Pidax

Als Bonusmaterial findet sich:

„From Grasshopper to Caine“ – Wie Kung Fu entstand, „

„Tao of Caine“ – Hinter den Kulissen“

„Zen & Now“: Ein Dinner mit David Carradine und Freunden.

Die Gesamtbox kann man aktuell zu einem Preis von 49,90 EUR erwerben. Sie beinhaltet
insgesamt 11 DVDs.

https://www.pidax-film.de/Serien-Klassiker/Kung-Fu-Komplettbox::2405.html

Kung Fu – wie es weiterging

Mitte der 1980er Jahre gab es einen Kinofilm, „Kung – Fu: der Film“, in dem ein gealteter Kwai Chang Caine seinen Sohn trifft. Und den Vater desjenigen, den er seinerzeit in China getötet hatte und der nun auf Rache aus ist.

Die TV- Serie „Kung Fu: Im Zeichen des Drachen“ wurde in den 1990er – Jahren im TV
gezeigt und war eine spannende Serie, in der es um den Enkel von Caine (aus der ersten
Serie) geht. Er unterstützt seinen Sohn Peter, der Polizist ist. Jedoch begegnet er nicht nur
üblichen Ganoven, sondern auch Personen, die sich in der „Shaolin Mystik“ auskennen.
David Carradine ist natürlich auch hier wieder in (s)einer Hauptrolle zu sehen.

Die Serie hatte einen ganz eigenen Charme, jedoch wurde in Deutschland bisher nur die
erste Staffel veröffentlicht und ist aktuell nicht mehr (neu) erhältlich.

Fazit zur ersten „Kung Fu“ – Serie

In meiner Kindheit in den 1970er Jahren gehörte diese Serie zu einer, die mich stark beschftigte. Auf dem Schulhof wurde zwischen uns Jungs natürlch nur mit angeblichem Kung Fu – gerade aus der Serie „gelernt“ – angegeben. So halbherzige Tritte oder etwas in der Art… Aber was mich beschäftigte, waren die Lehren, an die sich Caine in den Rückblenden erinnerte. Sie waren oft fremdartig und ich habe festgestellt, dass ich viele davon erst heute verstehe.

Kung Fu brachte eine fremde Kultur in einem als „Western“ getarnten Gewand in unsere Familien. Die Serie war mein erster Kontakt mit asiatischer Kampfkunst. Als ich später Judo, Karate, Jiu – Jiutsu und auch Wing – Tsun kennenlernte, schwebte der „Geist“ von Caine irgendwo mit mir, bildhaft gesprochen. Es ist weniger das coole als das weise, was mich stets an diesen Kampfkünsten beeindruckt hat. Es geht nicht nur um „Muskeln“, auch darum, die innere Energie klug einzusetzen, innerlich wie äußerlich biegsam zu sein wie ein Baum im Wind und geschickt die Kraft des Gegners gegen ihn selbst zu verwenden. Das wurde auch in dieser Serie schon ganz gut veranschaulicht.

Die Serie hat also einen nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht und als ich sie nun wieder gesehen habe, faszinierte sie mich eher noch mehr als damals. Freilich ist das Kung Fu von David Carradine nicht den wirklichen Shaloin – Mönchen würdig, aber das ist vielleicht auch gar nicht so wichtig.

Sie atmet die 1970er Jahre und ist gleichzeitig zeitlos. Ein eigenwilliges Juwel in der endlos scheinenden Weite an TV-Serien. Man sollte sie kennen.

Sherlock Holmes – die geheimen Fälle… Nr. 51: Was das Feuer übrigliess

Am Anfang dieses Hörspiels wird sich der eine oder andere Sherlock Holmes Fan die Augen reiben – oder besser die Ohren spitzen, denn anfangs wirkt er verblüffend ähnlich zu der Kurzgeschichte „Das Haus bei den Blutbuchen“ von Sir Conan Doyle, in der eine Hausangestellte – hier weiblich – exakt nach ihrem Äußeren ausgesucht wird und dies, wie sollte es anders sein, aus niederen Motiven.

Doch gerade als ich anfing zu glauben, dies sei eine Homage, Persiflage oder sonstige Variation der genannten Kurzgeschichte, da erinnerte sie mich glatt entfernt an Robert Louis Stevensons „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“.

Die Geschichte, die Marc Gruppe verfasst hat, wird dann jedoch erfrischend eigenständig und führt das hörende Publikum in einen spannenden Fall, bei dem Holmes und Watson sich viel Mühe geben müssen, um die schlimmste Greueltat zu verhindern. Ob sie es schaffen?

Dies kann man am Besten erfahren, wenn man sich das Titania – Hörspiel „Was das Feuer übrigliess“ aus der Reihe „Sherlock Holmes – die geheimen Fälle des Meisterdetektivs

Der 51. Fall, der hier mit Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes und Detlev Bierstedt als Dr. Watson vertont wurde, ist wie gewohnt mit zahlreichen Effekten und Musik unterlegt, womit sich wahres „Kopfkino“ einstellen kann. Dafür ist diese Reihe ja bestens bekannt.

Ich hatte großen Spaß mit dem Hörspiel und überlege noch, ob das daran liegt, weil oder trotzdem mir der Anfang so verdächtig bekannt vorkam. Vermutlich liegt es am Ehesten am spannenden Ende.

https://titania-medien.de/album/folge-051-was-das-feuer-uebrigliess

 

 

Merlin – die neuen Abenteuer

Worum es geht

Auf ganze fünf Staffeln hat es die britische NBC / BBC Serie aus den Jahren 2008 – 2012 namens „Merlin – die neuen Abenteuer“ gebracht. Merlin (Colin Morgan) ist natürlich der Zauberer aus der Artus – Legende. Jedoch ist er hier erstmal nur ein junger Mann, der seine Zauberkräfte verbirgt, weil König Uther das zaubern verboten hat. Wer zaubert, wird geköpft.

So schickt ihn seine Mutter aus seinem Dorf, weil er dort sonst zu sehr auffällt und vielleicht einmal verraten wird. Das will sie natürlich verhindern. Sie schickt ihn daher zu einem Freund, nämlich zum alten Gaius (Richard Wilson), der früher einmal selbst gezaubert hat, nun jedoch – „geläutert“ – am Hofe von König Uther den Heiler gibt.

Da Merlin seine Zauberkräfte kaum beherrscht und zudem Gaius vor den Folgen eines Sturzes von einer Leiter retten möchte, wird Gaius sehr schnell Zeuge seiner Fähigkeiten. Jedoch verrät er ihn nicht. Im Gegenteil. Das zaubern wird ihr gemeinsames Geheimnis. Merlin soll sich möglichst unauffällig in Camelot verhalten, so der Rat von Gaius.

Schon bald jedoch stößt Merlin ausgerechnet mit dem Kronprinzen, Arthur (Bradley James) zusammen und fordert ihn sogar zum Kampf heraus, weil er dessen arrogante Art mit anderen umzugehen nicht leiden kann. Wer jedoch hätte gedacht, dass Merlin schon bald die Möglichkeit dazu erhält – und sie auch nutzt – ihm, Artus, das Leben zu retten? Aus Dankbarkeit dafür, dass er das Leben seines Sohnes gerettet hat, setzt er ihn als Diener von Arthur ein.

So kommt es, dass Artus, der eigentlich nicht auffallen sollte, nun täglich bei Hofe seinen Dienst verrichtet. Dabei lernt er auch die freundliche Ziehtochter von Uther, Morgana (Katie McGrath) und deren Dienerin Gwen (Angel Coulby) kennen.

Wer die Original – Sage kennt, wird spätestens jetzt stutzig werden. Gwen, soll das etwa Guinever aus der Sage sein? Ist es nicht seltsam, dass sie hier eine Dienerin ist?

Und genau da beginnt der eigentliche Spaß der Serie.

Die Arthur – Legende einmal anders

Die Stützpfeiler der Arthur – Legende werden während der Serie durchaus eingehalten und so steht im Prinzip auch schon vieles fest, jedoch wird mit den Charakteren der Sage hier gespielt. Das sorgt für ein gewisses Element der Unsicherheit. Im Prinzip weiß man, was geschehen wird, so man die Sage kennt, aber hier kann es doch alles ein klein wenig anders ausfallen.

Was ebenfalls zur außerordentlichen Spannung der Serie beiträgt ist, dass diese Serie uns die Sage um König Artus und die Ritter der Tafelrunde so erzählt, wie wir sie uns vielleicht, mehr oder minder, als Kinder ausgemalt hatten, ehe wir sie – meist durch eine Hollywood – Verfilmung – kennenlernten. Sagen wir es frei heraus: Die Original – Sage ist, besonders in der alten Version von Chretien de Troyes, nicht unbedingt zeitgemäß erzählt. Ehren sollte man sie für die Grundzüge der Geschichte und dafür, dass die Sage überhaupt überliefert wurde zu einer Zeit, wo kaum jemand schreiben konnte. Die wohl origialgetreueste Version von Artus im Film findet man in John Boormans „Excalibur“, der sowohl das faszinierende zeigt als auch das, was uns heute merkwürdig an der Originalsage vorkommt.

Stellten wir uns als Kinder jedoch nicht immer Drachen, Ungeheuer, Kobolde, Hexen und Zauberer vor, wenn wir von den „Rittern der Tafelrunde“ erfuhren? Wo sind die Heldentaten, in denen wir unsere Helden gegen echte Gefahren antreten sehen? Diese Serie hat all das. Speziell ein Drache wird zu einem Weggefährten von Merlin. Er teilt ihm auch mit, dass Merlins Aufgabe darin besteht, das Leben von Arthur zu schützen.

Das ist der dritte Punkt, der diese Serie so großartig macht. Merlin wird zum geheimen Lebensretter von Arthur – und das nicht nur einmal. Dabei gelingt es ihm immer wieder völlig teilnahmslos am Geschehen und zuweilen gar nutzlos zu erscheinen.

Dennoch entwickelt sich eine rauhe Freundschaft zwischen Merlin und Arthur, die mit der Zeit viel tiefer geht. Oberflächlich gibt es stets „dumme Sprüche“, aber eigentlich halten sie eine Menge voneinander.

Man hat sich bewusst dafür entschieden, Menschen mit dunkler Hautfarbe mit einzubauen. Sogar Gwen fällt darunter. Im Mittelalter gab es in Europa vermutlich keine Menschen mit dunkler Hautfarbe (zumal als Ritter). Insofern nimmt sich die Serie eine gewisse Freiheit, passt sie auch in dieser Hinsicht – neben der erzählerischen – unserer Zeit an.

Und warum auch nicht? Sicherlich hat auch manch „farbiges“ Mädchen und manch „farbiger“ Junge einst davon geträumt, Ritter oder Königin in Camelot zu sein und findet sich nun in dieser Serie wieder.

Erste Staffel zu Ende sehen! Der Rest kommt von selbst!

Sämtliche Schauspieler vermögen zu überzeugen. Zusammen sind sie einfach großartig. Die Chemie zwischen allen Protagonisten stimmt einfach.

Dennoch muss man die Serie erst kennenlernen, ehe sie so wirklich Spaß macht. Die ersten Folgen der ersten Staffel sind für sich zwar spannend und witzig aber sie fühlen sich noch nicht nach „Epos“ an, noch nicht nach großer, gewaltiger Legende, die einen nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Weinen zu bewegen vermag. Aber all das kommt im Laufe der folgenden Staffeln. Man bekommt in manchen Episoden sogar richtig großes Kino geboten

Wer die Original – Sage kennt, wird die Serie mit der Zeit umso mehr zu schätzen wissen, da sie gekonnt dafür sorgt ganz anders, aber trotzdem genauso zu sein. Es ist ein wenig als würde man eine „wahre Geschichte“ sehen. „So war es wirklich“.

DVDs, Soundtracks, Figuren…

Wer skeptisch ist, kann sich die Folgen auf Netflix ansehen. Polyband hat jedoch auch dankenswerter Weise sämtliche Staffeln auf DVD veröffentlicht. Diese DVDs sind für „wahre Fans“, denn sie beinhalten nicht nur die Serie, sondern auch einen Haufen Zusatzmaterial. Eine Menge Interviews, „Behind the scenes“ und Making of´s laden dazu ein, die Entstehung der Serie und die darin vorkommenden Schauspieler besser kennenzulernen.

https://polyband.de/ceemes/page/show/964/search=merlin

Eine halbe Staffel auf DVD kostet etwa 15 EUR beim bekanntesten Internet – Kaufhaus.

Merlin (c) Polyband, NBC, BBC

Zudemist zu den ersten vier Staffeln der Soundtrack von Rob Lane und anderen veröffentlicht worden. Angeblich sei die Filmmusik für Staffel 5 alleine aus dem bestehenden Material entstanden, daher gab es nie einen fünften Soundtrack. Während sich die physischen CDs nur noch zu erhöhten Preisen finden lassen, kann man die MP3s z.B. bei Amazon für rund 10 EUR bekommen.

Seinerzeit kamen auch eine Handvoll Figuren auf den Markt, die an jene von Hasbro zu Star Wars erinnern. Diese findet man ggf. auf Ebay.

Fazit

„Merlin – die neuen Abenteuer“ erfreut sich einer großen Fangemeinde, die immer noch hofft, dass es nach dem Ende der Serie doch noch weitergeht. Ich persönlich hatte immer das Gefühl, dass die Serie wirklich gut durchgeplant worden ist – von Anfang bis Ende. Und das Ende ist stimmig. Es zahlt sich doch immer wieder aus, eine Geschichte komplett zu kennen, ehe man sie verfilmt, nicht wahr, DISNEY! (-> Star Wars Sequels!)…

Eine Fortsetzung der Serie macht meiner Ansicht nach weniger Sinn. Spannend wären allerdings Kinofilme, die die Geschichten zwischen den Staffeln erzählten. Hier könnte man noch mehr von den Abenteuern der Ritter der Tafelrunde erzählen. Aber daran scheint kein Studio Interesse zu haben. Schade eigentlich.

So bleibt mir nur, die Serie immer wieder mal von vorne zu sehen, die mittlerweile in einen in Vergessenheit geratenden Edelstein mutiert , weswegen ich dieser fantastischen Serie hier diese Zeilen widme und vor so viel Kreativität und Liebe zu Handlung, Setting und Charakteren nur den Hut ziehen kann.

Für Camelot!

Mel Brooks – Dracula – Tot, aber glücklich!

Mel Brooks

Der 1926 in Brooklyn, New York, geborene Mel Brooks ist wohl allen ein Begriff. Komödien wie „Frankenstein Junior“, „Spaceballs“ und „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ gingen in die Filmgeschichte ein. Sein Humor ist speziell, sein Wortwitz  allseits bekannt, wobei er auch ein Freund von Doppeldeutigkeiten ist. Er produziert also genau die Art von Filmen, bei denen man abschalten kann und was zu lachen hat.

Schon „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ kam nicht zufällig gerade mal zwei Jahre nach der Costner – Verfilmung des bekannten Stoffs auf dem Markt, auch „Dracula – Tot aber glücklich“ (1995) bezieht sich auf einen seriösen Publikumsmagneten, nämlich Francis Ford Coppolas „Bram Stokers Dracula“ (1993).

Kein großer Erfolg – aber deshalb schlecht?

„Dracula – tot, aber glücklich“ war bisher Mel Brooks letzter Streich. Sehr erfolgreich an den Kinokassen, speziell in Amerika, war dieser leider nicht, obschon Leslie Nielsen hier voller Spielfreude in die Rolle des rumänischen Vampirs schlüpft.

In Deutschland allerdings war der Film offenbar erfolgreicher als im „Rest der Welt“, wenn man Kino.de (laut Wikipedia) glaubt:

Dracula auf Blu-Ray bei (c) Pidax

„Für Mel Brooks Verhältnisse ist seine aktuelle Witzmär überraschend verhalten ausgefallen, finden sich doch ungewohnt wenige jener Geschmacklosigkeiten, mit denen sich der Blödelmeister einen Namen gemacht hat. […] Zudem hält Brooks die Gagfrequenz überraschend niedrig. Dafür kann der Altmeister mehr Treffer verbuchen als in seinen letzten Filmen. Während sich die Begeisterung in den USA in Grenzen hält, ist Mel Brooks „Dracula – tot, aber glücklich!“,  nach dem
Riesenerfolg von „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ (2,1 Mio. Zuschauer) im
kalauervernarrten Deutschland eine todsichere (Blut-)Bank.“

Die Cinema und das Lexikon des internationalen Films gehen etwas pessimistischer mit diesem Film ins Gericht. Aber wie gut ist der Film wirklich? Durch die Veröffentlichung bei Pidax auf DVD und Blu-Ray konnte ich mir (noch einmal – nachdem ich ihn seinerzeit im Kino gesehen hatte) ein Bild machen.

Ich persönlich kann sagen: Ich  wurde gut unterhalten, da ich die persifilierten Vorlagen sehr gut kenne. Nicht nur den Coppola, sondern auch den 1931er Fim mit Bela Lugosi. Kennt man diese gut, weiß man auch, worauf angespielt wird und die ohnehin witzigen Slapstickeinlagen bekommen eine Prise Witz mehr, wenn man weiß welche Originalszene auf den Arm genommen wird.

Seltsame Gestalten und ganz viel Knoblauch (c)Pidax

Problematisch finde ich, dass viele der großen, überraschenden Gags schon im Trailer des Kinofilms verbraten wurden. Daher habe ich hier auch keinen solchen verlinkt. Wenn man dem Film neu begegnet, hält er durchaus ein paar Schenkelklopfer parat. Es ist aber speziell Leslie Nielsens Schauspiel, welches das Grinsen im Gesicht hält, weil er es einfach drauf hatte wie kein anderer, solche Rollen mit einer eigenen Art paradoxen Tiefgangs zu versehen. Dieser Dracula ist aus dem selben Stoff wie „die nackte Kanone“.

Die Synchronisation ist übrigens auch äußerst gut gelungen. Welche andere Stimme als jene von Horst Schön könnte Leslie Nielsen angemessen synchronisieren? Van Helsing, der von Mel Brooks selbst gespielt wird, wurde von Wolfgang Völz synchronisiert, einer weiteren legendären Synchronstimme.

Die Bildqualität der Blu-Ray ist sehr gut und in den Extras erleben wir u.a. einen witzigen, gut gelaunten Leslie Nielsen, der in seiner Role offenbar sehr aufging (auch hinter der Kamera) und – gemeinsam mit seinen Kollegen – eine gute Zeit am Set hatte.
Den schaurig – witzigen Spaß bekommt man bei Pidax oder z.B. Amazon für rund 10 EUR.

Verliebt in Chopin – DVD – Veröffentlichung bei PIDAX

Der Film heißt im Original „Impromptu“. Nur Musikliebhaber, speziell der Romantik, werden verstehen, dass es sich bei einem „Impromptu“ (französisch: Aus dem Stehgreif, überraschend – Wikipedia), um ein kleineres Musikstück, meist Klavierstück handelt. 

Überraschend charmant und witzig ist die Handlung, in der es darum geht, wie sich zwei Personen aus der Geschichte begegnen, die sich auch tatsächlich einst begegneten: Frederic Chopin und George Sand, die sich gerne Männerklamotten anzog als das noch ein Aufreger war und in Wirklichkeit Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil hieß.

George Sand und eine gute ? Freundin… (c)Pidax

Das ungleiche Paar – auf der einen Seite die freigeistige Schriftstellerin und auf der anderen Seite der kränkliche, empfindsame Chopin – gingen tatsächlich um 1838 eine Liebesbeziehung ein, die leider nicht ewig hielt und im wahren Leben auch einen nicht ganz glücklichen Ausgang hatte, was aber für diesen Film keine Rolle spielt.

Denn dieser Film will vor allem unterhalten und zwar, ganz stilecht, auf romantische und – im Sinne des Impromptu – auch überraschende Weise. Hugh Grant, der 1982 ins Filmgeschäft kam, spielte in diesem 1990er Film den großen Komponisten und Klaviervirtuosen, während Judy Davis die George Sand spielt. Auch Emma Thompson, bekannt aus Harry Potter und den Branagh – Shakespeare – Verfilmungen, ist mit von der Partie.

Das der Film für das deutsche Publikum den Titel „Verliebt in Chopin“ erhielt, könnte dazu verleiten anzunehmen, dass man das deutsche Publikum für begriffsstuzig hält. Wer weiß. Sicher ist, dass dieser Film allen, die mit leichten, romantischen, historischen Komödien und idealerweise auch mit klassischer Musik etwas anfangen können, eine gute Zeit beschert.

Der Film ist bei PIDAX für den Preis von 11,90 EUR erschienen und ist jeden Cent wert.

https://www.pidax-film.de/Historien-Klassiker/Verliebt-in-Chopin-Impromptu-Remastered-Edition::2374.html

EUROPA Gruselserie 9: Ouija – Terror im Geisterhaus

Aus einer Laune heraus überredet Claudia die Gäste ihrer Geburtstagsfeier zu einem unheimlichen Experiment. Bei einer Seance beschwört die vergnügte Runde den Geist eines berüchtigten Massenmörders. Die Situation gerät binnen Minuten außer Kontrolle und die Party entwickelt sich zu einer Odyssee des Grauens…

Endlich geht es weiter…

Soweit der Klappentext zur 9. Ausgabe der neuen EUROPA Gruselserie. Ich – als alter Fan der damaligen Gruselserie von H. G. Francis – bin verdammt froh, dass es diese Serie gibt und das die Macher hinter der Serie, allen voran Andre Minninger und die Hörspielkönigin, Heikedine Körting, sich nicht von der verwöhnten, stets unzufriedenen Schar in den sozialen Medien davon abbringen lassen, dran zu bleiben. Es wird natürlich immer verglichen und es wird immer so sein, dass „früher alles besser war“. Nur, das wir 50er von heute damals um die 12 Jahre alt waren und weder Erwartungshaltung kannten noch Vergleiche zu anderen Serien zogen, weil es die schlicht nicht gab. Die neue EUROPA Gruselserie funktioniert zumindest für mich sehr gut.

Kritik mit kleinen Spoilern (wer keine Spoiler will, einfach zum Fazit springen)

Was mir an dieser neuen Folge besonders gut gefällt ist die Hinleitung zu den eigentlichen Vorkommnissen. Die Freundinnen, deren Charaktere deutlich gezeichnet werden, die zuerst noch herrlich albern sind und wie kleine Mädchen Spaß daran haben, mit ein wenig „Spuk und Einbildung“ die Nacht zu verbringen – ehe dann die Stimmung mächtig kippt. Das ist sehr gut gelungen.

Mein Lieblings – Drei ??? – Sprecher, Andreas Fröhlich, übernahm eine, wenn nicht gar die Hauptrolle. Dem Fröhlich kann ich ewig zuhören (empfohlen seien seine Erlend Loe – Roman – Hörbücher). Neben seiner angenehmen Stimme schauspielert er auch überzeugend, was gerade für seine Rolle so wichtig ist.

Reinhilt Schneider war vielleicht die erste Synchronsprecherin, in deren Stimme ich mich verliebte, ohne ohne sie zu kenne als ich vor langer Zeit das „Schloß des Grauens“ hörte. Hier ist sie in der Rolle von Birgit wieder dabei. Wunderbar!

Maxi wird von Sandra Schwittau gesprochen. deren charismatische Stimme man mindestens von Bart Simpson kennt.

Alle SprecherInnen machen ihren Job sehr, sehr gut. Professionell eben.

Die Effekte und die Musik stimmt natürlich. Anders ist man es aus dem Hause EUROPA ja auch nicht gewohnt, nicht wahr?

Hätte ich etwas an diesem Hörspiel zu bemängeln, dann höchstens, dass man die Möglichkeiten eines ganzen Hauses (auch, wenn es klein ist), nicht genügend ausgelotet hat. Es bleibt am Ende dann doch eher ein Kammerspiel. Ein gutes, unterhaltsames, spannendes und gruseliges Kammerspiel. Warum aber nicht den Keller, den Boden und andere Räumlichkeiten erkunden? Warum nicht länger andeuten, ehe die Gefahr körperlich wird?

Fazit

Wir haben hier einen mehr als ordentlichen 9. Teil der neuen EUROPA Gruselserie. Die gruselige Stimmung wird besonders in den ersten Akten gut eingefangen. Da man diese Serie immer mit der damaligen H.G.Francis – Reihe vergleicht, würde ich sagen, es ist eher eine „Monsterspinne“ als „Draculas Insel“, was aber immer noch sehr gut ist.

Wenn es nach mir ginge, würde es noch lange weitergehen mit der Gruselserie. Auch, wenn Dreamland Grusel das schon getan hat, würde ich gerne ein paar Fortsetzungen zu damaligen Kulthörspielen aus dem Hause EUROPA direkt von EUROPA hören.

Nachtrag: Details zum Hörspiel:

Claudia – Stephanie Kirchberger
Birgit – Reinhilt Schneider
Susanne – Manuela Dahm
Maxi – Sandra Schwittau
Heidi – Regine Lamster
Detlef Rot – Andreas Fröhlich
Polizist – Christian Rudolf
Meyer – Rasmus Borowski
Klaus – Achim Buch

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Buch und Effekte: André Minninger
Redaktion Hilla Fitzen
Geräusche Helge Halvé
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Musik: Tonstudio EUROPA
(P) & © 2022 EUROPA, a division of Sony Music Entertainment Germany GmbH
SONY MUSIC ENTERTAINMENT (GERMANY) GmbH