Sherlock Holmes Neue Fälle – CD Nr. 46: Für Königreich und Vaterland

Wir befinden uns in einer Militärakademie Anfang des 20. Jahrhunderts in England. Ein Lehrer der Akademie, Joseph Ellis, wird ermordet aufgefunden. Dieser wird von der „Donald Sutherland“ – Stimme Jürgen Kluckert vertont. In diesem Fall ist nichts, wie es scheint und erst ein Geldstück wird langsam Licht ins Dunkel bringen…

Charismatischer Sprecher

Dieses neue Sherlock Holmes Hörspiel mit dem Dreamteam Rode / Groeger als Holmes / Watson wird in erster Linie von Erich Räukers charismatischer Stimme getragen. Er, bei dessen auditiven Ergüssen man sofort Robert Crawley (aus der Serie „Downtown Abbey“) oder dessen Darsteller, Hugh Bonneville, vor Augen hat, stellt hier Major General F.T. Floyd dar, einen schneidigen Befehlshaber der alten Schule. Räuker, der u.a. auch sämtliche Sherlock Holmes Geschichten für Audible eingesprochen hat, kann man einfach gut zuhören.

Eine weitere, bekannte Stimme

Erwähnt werden muss auch Bernd Stephan, der Mr. Whiteside – einen weiteren Lehrer der Akademie – spricht, denn dieser übernahm die Synchronisation von Dr. Watson in den letzten zwei Staffeln der bekannten Serie aus dem Hause „Granada TV“.

Die weltberühmte Serie, die Mitte der 1990er Jahre endete, wurde – dank Koch Media – Anfang dieses Jahrhunderts endlich deutsch synchronisiert. So wie Holger Mahlich seinerzeit Jeremy Brett´s nachlassende, aber immer noch gute, Schauspielkunst durch seine Stimme aufwertete, erhielt Hardwicke dort mit Bernd Stephan endlich eine würdige, passende Stimme. Er ist also kein Neuling in Sachen „Sherlock Holmes“ und den Fans des Genres ein angenehmer Auftritt.

Die üblich professionelle Produktion des Hörspiels, mit all seinen Hintergrundgeräuschen und der eingespielten Musik, lassen das Kopfkino entsprechend schnell in Fahrt kommen.

Charakter – Entwicklungen!

Schön zu hören ist übrigens auch Lutz Harder´s Inspector Lestrade. Wie in der Spin-Off-Reihe um den Inspector, schwimmt sich der Kriminologe auch in diesem Hörspiel von seiner durch Conan Doyle etablierten Fassung des „Einäugigen unter den Blinden“ frei und nimmt dabei gleich seine rechte Hand, Inspector Dash (Michael Pink), mit, der hier Lob und Anerkennung von Holmes erfährt sowie Dr. Watson bei einer speziellen Untersuchung zur Seite steht.

Aber auch Holmes und Watson entwickeln sich hier weiter, denn wo sie noch in den frühen Originalen einander etwas reservierter und fremder begegneten, kennen sie sich hier schon so gut wie ein altes Ehepaar, was man ihnen auch – und sei es durch manch kleine Dialoge – anmerkt. Es ist eine logische Fortsetzung der Charaktere, die sich hier – wie leider auch deren Sprecher – in ihren späten Jahren befanden.

Fazit

Die Auflösung des Krimis ist nicht vorhersehbar, so dass auch einem spannenden Abschluss nichts im Wege steht.

In der Summe ein schönes Hörspiel aus der Feder von Andreas Masuth, unter der Regie von Gerd Naumann. Natürlich sind auch weitere tolle Stimmen dabei, weswegen ich sie hier aufliste:

Sherlock Holmes: Christian Rode
Watson / Erzähler: Peter Groeger
Inspector Lestrade: Lutz Harder
Inspector Dash: Michael Pink
Major-General F. T. Lloyd: Erich Räuker
Mr. Whiteside: Bernd Stephan
Joseph Ellis: Jürgen Kluckert
Aidan Rutledge: Martin Sabel
Norman Walsh: Tobias Nath
Ian Patterson: Nils Rieke
Lawrence Brooker: Nicolai Tegeler
Mrs. Hudson: Arianne Borbach

Zu beziehen beispielsweise hier:

https://www.romantruhe.de/serien/krimi-thriller/sherlock-holmes/sherlock-holmes-die-neuen-faelle/sherlock-holmes-neue-faelle-cd-46-fuer-koenigreich-und-vaterland-18870

Holmes & Watson Mysterys: Die ersten drei Hörspiele der neuen Serie!

  1. Es beginnt unheimlich…

Es regnet. Jemand beginnt mit einer kratzenden Feder auf raschelndes Papier zu schreiben. Es ist John. H. Watson, langjähriger Begleiter von Sherlock Holmes, der hier verfügt, dass die beiligenden Aufzeichnungen nach seinem Tode vernichtet werden sollen. Alleine zur persönlichen Aufarbeitung jener unfasslichen Fälle existierten jene Notizen und es wäre ihm nicht recht, wenn der Ruf des größten Detektivs aller Zeiten unter diesen, teils unglaubwürdig scheinenden, Berichten leiden würde.

Ein Spruch des Londoner Detektivs kennt so ziemlich jeder Fan:

„Wenn man das Unmögliche eliminiert entspricht das was übrigbleibt, so unwahrscheinlich es auch sein mag, der Wahrheit.“
(Holmes in „Das Zeichend er Vier“ von Sir A.C.Doyle)

Dieser Ausspruch sollte natürlich nicht die Bedeutung haben, dass Geister existieren, wenn dies die übriggebliebene Wahrheit ist, denn gegen solcherlei Dinge verwahrte sich der Logiker Sherlock Holmes immer. Das war auch immer schön beruhigend. Natürlich reizten unheimliche Fälle wie „Der Teufelsfuß“ oder der berühmte „Hund der Baskervilles“ umso mehr, denn die wissenschaftliche Erklärung musste es ja am Ende geben – egal wie unwahrscheinlich dies auch war!

Aber welcher Leser der Original-Romane und Stories hat sich nie insgeheim gedacht: Was wäre wenn…? Was wäre, wenn Holmes, der Logiker, der große wissenschaftliche Beobachter, wirklich mal mit „Geistern, Monstern, Mutationen“ zu tun bekäme? Ein gedankliches Spiel, dass durchaus seinen Reiz hat.

Natürlich müssten solche Geschichten glaubwürdig sein, wo es geht. Der Charakter müsste immer noch als Holmes erkennbar sein – mit der einzigen Ausnahme, dass er dem Übersinnlichen und dem Unglaublichen aufgeschlossen ist, wenn er sein obiges Zitat zur Anwendung bringt. Als Hörspiel müssten diese Geschichten mit guten Sprechern besetzt werden, mit einem dichten Klangteppich im Hintergund und symphonischer, gruseliger Musik.

02 Grusel und Holmes ?

Auf https://www.hm-audiobooks.de/ sind die ersten drei Hörspiele der neuen Serie „Holmes & Watson Mysterys“ erschienen, die genau die von mir genannten Voraussetzungen erfüllen. Wer kein Holmes – Purist ist, sich hier einen freien Geist bewahrt hat und zudem dem angenehmen Gruseln nicht abhold ist, findet hier unterhaltsamste, schauerliche und spannende Fälle.

Marcus Meisenberg schrieb die drei Hörspiele:

01 Die Kutsche des Todes

Man beachte auch die schönen Cover von Dorothe Wouters – Copyright by hm-audiobooks

Die Straßen Londons werden von einer schwarzen Kutsche heimgesucht. Ohne Kutschfahrer rast sie durch die Straßen der Großstadt und lässt Tote und Verletzte hinter sich. Tagelang kann das Gefährt, von unbändigen Vollblütern gezogen, nicht aufgehalten werden. Da Scotland Yard nicht mehr weiter weiß, wendet sich schließlich Inspektor Lestrade an Sherlock Holmes und Doktor Watson. Gemeinsam versuchen sie, hinter das Geheimnis der gespenstischen Kutsche zu kommen. Doch das, was sie in Erfahrung bringen, sollte besser nicht an die Öffentlichkeit gelangen.

 

https://www.hm-audiobooks.de/product_info.php?info=p107_holmes—watson-mysterys-01—die-kutsche-des-todes–datei-.html

02 Das Themse Monster

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Zunächst sind es nur fragwürdige Zeitungsartikel, die von einem Monster in der Themse sprechen. Erst als Lestrade Sherlock Holmes und Doktor Watson ins Leichenschauhaus bittet, stellt sich heraus, dass tatsächlich ein „Ungeheuer“ sein Unwesen treibt. Zu allem Überfluss bleibt es aber nicht nur bei einem Vorfall und Lestrade muss zusehen, wie er die Bestien einfängt. Währenddessen versuchen Holmes und Watson, den oder die Drahtzieher dahinter ausfindig zu machen. Ein Unterfangen, das ihnen schon bald zum Verhängnis wird.

 

https://www.hm-audiobooks.de/product_info.php?info=p108_holmes—watson-mysterys-02—das-themse-monster–datei-.html

sowie

03 Das Verschwinden des Dr. Steels

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Miss Fairchild, eine junge und selbstbewusste Frau, bittet um die Hilfe Sherlock Holmes. Sie wurde vom Allgemeinmediziner Doktor Steels als Krankenschwester und persönliche Assistentin angestellt. Doch von einer Nacht auf die andere fehlt von dem Arzt jede Spur. Da Ganze ist umso erstaunlicher, als dass der Mann durch einen Reitunfall beide Beine verloren hat und stets auf die Hilfe seines Butlers Jonathan angewiesen ist. Der Diener jedoch scheint sich keinerlei Sorgen zu machen und lehnt eine Untersuchung seitens des Detektivs ab. Ist Jonathan womöglich an einer Entführung beteiligt und behindert daher die Ermittlungen? Oder steckt etwas ganz anderes hinter dem Verschwinden Doktor Steels?

https://www.hm-audiobooks.de/product_info.php?info=p109_holmes—watson-mysterys-03—das-verschwinden-des-dr–steels–datei-.html

03 Wer spricht?

Holmes wird hier von Tim Gössler gesprochen. Der Komponist, Sprecher und Sounddesigner, wie er sich auf seiner Facebook – Seite vorstellt, kann alles: Von arrogant bis loyal – freundlich, so wie man Sherlock Holmes eben kennt. Auf seiner Website – https://tim-goessler.de/ – kann man viel wissenwertes über den talentierten Mann erfahren.

Marc Schülert, der mit den großen EUROPA – Hörspielen aufgewachsen ist, stellt sich u.a. auf dieser Website vor: https://www.stimmgerecht.de/sprecher/1862/Marc-Schuelert.html

Seine sympathische Darstellung des Watson mag ein wenig an den guten alten Nigel Bruce erinnern. Grund genug für manche Sherlock Holmes Fans mit den Augen zu rollen, für andere jedoch noch interessierter zu werden. Ich persönlich finde ihn sehr gut getroffen, da er einerseits etwas „begriffsstutzig“ spielt, andererseits aber auch ganz den treuen „Soldaten“, Arzt und Freund an Holmes Seite stimmlich überzeugend darstellt.

Auch alle anderen Stimmen wurden gut gewählt. Sie unterscheiden sich markant und heben sich so hörbar und spannend voneinander ab. Mein persönlicher „Star“ der ersten drei Hörspiele – wobei sie alle gut sind! – ist Peter Kirchberger im zweiten Fall (Das Themse Monster).

Die Hintergrundmusik, ich erwähnte es schon, wurde tatsächlich symphonisch eingespielt (wie ich meine) und tut das, was auch im Film ein guter Soundtrack tut: Sie unterstreicht die Stimmung.

04 Persönlicher Gesamteindruck

Die ersten drei „Holmes & Watson Mysterys“ fesselten mich von der ersten Minute an. Wo sie unglaubwürdig waren, fesselte mich die Stimmung, die Musik oder die Dialoge und sorgten dafür, dass ich „dran blieb“. Insgesamt wirkt diese Hörspiel – Serie auf mich wie eine Mischung der alten H.G. Francis Gruselserie von EUROPA und eben „Sherlock Holmes“.

So ist diese Serie, sofern es die ersten drei Folgen betrifft, als sehr gelungen zu bezeichnen, denn es geht ja um nichts anderes als um „gute Unterhaltung“. Und die bekommt man hier.

Die Hörspiele gibt es erst im September im CD – Format. Jetzt schon kann man sie auf der Website des Herstellers sowie auf Audible.de als Download für unter 5€ erwerben.

Ab September erscheinen auch weitere Folgen, über die ich gerne abermals berichten werde.

Inspector Lestrade – Ein Fall für Scotland Yard Nr. 9 – Kainsmal

Der von allen geachtete Inspector Stanley Hopkins wird plötzlich zum Verbrecher. Was für seine Kollegen und Scotland Yard immer unvorstellbar war, scheint nun bittere Gewissheit. Lestrade und sein Kollege Dash stoßen in ihren Ermittlungen in ein Wespennest aus Verrat, Mord und Erpressung. Mehr und mehr zweifelt Lestrade an der Schuld seines Kollegen. Liegen die Dinge doch anders, als es den Anschein hat?

Kainsmal“ ist eines jener Hörspiele, bei denen man gut aufpassen muss. Nichts ist so, wie es am Anfang scheint. Die Story entwickelt sich so rasant, dass ich mich an die TV Serie „24“ erinnerte fühlte. Gleichzeitig hat die Story etwas Hitchcock – haftes, wenn man an das Hauptmotiv der Story denkt, aber ich will nicht zu viel verraten. 

Begleitet von fetzigen Rhytmen aus der Feder von Christian Bluthardt, die irgendwie an die alten Edgar Wallace Filme und einen Hauch an „James Bond“ erinnern, wandelt sich Lestrade hier endgültig vom „Einäugigen unter den Blinden“ in den Sherlock Holmes Storys zum „Star“ unter den Scotland Yard Beamten. Mit coolen Sprüchen und stets bereitem Schießeisen, respektiert und geneckt von Kollegen, ist er es, der Licht ins Dunkel bringt.

Schade ist, dass Lestrade in einem Nebensatz von „seiner Sherlock Holmes Zeit“ in der Vergangenheitsform spricht. Ich habe mir immer gerne vorgestellt, dass dies eben die Fälle sind, in denen er dem (Christian Rode) Holmes und dem (Peter Groeger) Watson eben mal nicht zur Seite steht, diese aber imaginär nocht existieren.

Vielleicht war es aber auch an der Zeit, die Vergangenheit in dem Sinne ruhen zu lassen als das sie der Entwicklung des Charakters im Wege stand. Dies ist ein Lestrade, wie er „nach Holmes“ wurde. So kann er aus dem Schatten der Berichte von Dr. Watson steigen und größer werden als sein literarisches Vorbild.

Als „Scotland Yard“ – Abenteuer aus der Feder von Andreas Masuth funktioniert dieses Hörspiel und macht einfach Spaß. Neben der wundervollen Stammbesetzung (u.a. Lutz Harder, Michael Pink, Tino Kiessling und Bodo Wolf) ist u.a. Lutz Mackensy zu hören. Seine Stimme kennt jeder Hörspiel – Fan der letzten gut 40 Jahre. Ich persönlich liebte seine Darstellung des „Flash Gordon“ in der gleichnamigen Europa – Hörspiel – Reihe. Aber ich freue mich immer, wenn ich seine Stimme höre. Schön und durch die „neuen Fälle“ des Sherlock Holmes bekannt, ist die Cover – Zeichnung von Lidia Beleninova. Eine Holmes – Übersetzung mit ihren Zeichnungen wäre sicher schön anzusehen…

Schade finde ich nur, dass die „viktorianisch anmutende Atmosphäre“ allmählich sehr in den Hintergrund gedrängt wird. Es gibt noch Pferdegetrappel, aber gelegentlich fragte ich mich beim Anhören, ob dieses Hörspiel nicht auch in unserer Zeit stattfinden könnte. Und die Musik, die ich bereits lobend erwähnte, unterstreicht zwar stilsicher die Coolness des Falles, aber weniger die nebelverhangene Atmosphäre, in der unheimliche Orchesterklänge möglicherweise mehr Positives erreichen könnten. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Insgesamt aber ein tolles, spannendes Hörspiel, dessen innere Logik funktioniert und das, bei allen Wirren, mit einem ungeahnten Ausgang ein passendes Ende findet.

Schön, dass es die Reihe gibt!

Inspector Lestrade – ein Fall für Scotland Yard – Fall 8: Der Geist von Old Hall

„Der Geist von Old Hall“ weist wieder eine Menge typischer Ideen auf, die ein Hörspiel schauerlich – schön machen, denn wenn Inspector Lestrade und Seargent McKinstry die „Besserungsanstalt für junge Damen“ besuchen ist nicht alles so, wie es scheint.

Ein altes Gemäuer, in dem es offnbar gruselt? Selbst Lestrade ist sich schließlich nicht mehr sicher, ob er seinem Verstand glauben kann. Dabei soll diese Anstalt doch eine der modernsten ihrer Art sein!

Ein gruseliges, spannendes Verwirrspiel, dass man sich (nicht nur) bei Regenwetter genüßlich zu Gemüte führen kann.

Die Sprecher, die Musik und die Stimmung passen einfach. Dieser Lestrade hat sich längst von Holmes und Watson abgenabelt und führt ein Eigenleben, dass zu verfolgen zunehmend Spaß macht.

https://www.romantruhe.de/serien/krimi-thriller/inspector-lestrade-ein-fall-fuer-scotland-yard/inspector-lestrade-cd-8-der-geist-von-old-hall-20856

Preis: 9,95 €

Sherlock Holmes – „Die neuen Fälle“ – Die Glocken des Teufels

Sherlock Holmes´ Freund und Kollege Dr. John Watson wird zu einer Lesung der von ihm dokumentierten Kriminalfälle nach Kingston upon Thames eingeladen. Holmes begleitet ihn widerwillig, doch als ein Vorstandsmitglied des Literaturclubs unerwartet verstirbt, ist der kriminalistische Spürsinn des Meisterdetektivs geweckt. Als der Rechtsmediziner des Ortes unter mysteriösen Umständen verschwindet, führt die Spur zur geheimnisvollen Anora Black, die mit ihrem Hexenbrett seherische Fähigkeiten beweist, von denen sie schließlich auch Inspector Lestrade überzeugen kann.

Gerade in unseren unsicheren Zeiten ist es schön, wenn auf jemanden Verlass ist. Oder wie sagte doch Holmes einmal zu Dr. Watson?

Good old WatsonYou are the one fixed point in a changing age.“

Auf eine eigene Weise könnte man das auch von der Maritim – Reihe um die neuen Abenteuer des Sherlock Holmes sagen. Verlässlich war denn auch die Veröffentlichung von Fall 44 der „neuen Fälle“: „Die Glocken des Teufels“.

Wieder einmal überzeugen Rode und Groeger als Holmes und Watson und der Fall ist durchaus einfallsreich. Sowohl an sonnigen Quarantäne – Tagen als auch verregneten kann man dieses Hörspiel wohlig genießen.

Neben Rode und Groeger sind auch Lutz Harder als Inspector Lestrade sowie Achim Buch, Robert Missler, Jannika Jira, Dirk Müller, Kerstin Draeger, Kaspar Eichel und Tobias Nath mit von der Partie.

Alles in Allem findet sich mit „Die Glocken des Teufels“ ein solides, gutes Stück Hörspiel, welches Anhänger des berühmten Teams aus viktorianischen Zeiten zu unterhalten weiß. Und das ist doch immerhin etwas. Zumal in diesen unsicheren Zeiten, die durchaus zermürben können.

Bestellbar ist das Hörspiel u.a. hier:

https://www.romantruhe.de/serien/krimi-thriller/sherlock-holmes/sherlock-holmes-die-neuen-faelle/sherlock-holmes-neue-faelle-cd-44-die-glocken-des-teufels-18465

Bleiben Sie gesund!

Mayerling – Sherlock Holmes Hörspiel Nr. 41 aus dem Hause Titania

„Die geheimnisvollen Fälle des Meisterdetektivs Sherlock Holmes“ aus dem Hause Titania wurde jüngst um ein weiteres Hörspiel bereichert. Der Fall „Mayerling“ fängt, wie so viele Fälle, in den Räumlichkeiten der Baker Street 221 B an. Holmes und Watson sitzen beieinander, wobei es Holmes wurmt, dass Mrs. Hudson seinen Kumpanen so sehr verwöhnt. Schließlich rückt er mit einer Einladung heraus: Es soll nach Wien gehen, wo Wagners „Ring der Nibelungen“ gegeben wird. Watson kann der großzügigen Einladung nicht widerstehen und so finden sich die beiden Herren bald in der österreichischen Hauptstadt.

Holmes und Watson sind in diesem Hörspiel vor Allem eines: Nämlich Zeugen! Entsprechend historisch interessierten Lesern wird „Mayerling“ ja ein Begriff sein und sie werden auch wissen, was dort tatsächlich geschah: Am 30. Januar 1889 begingen – auf dem damaligen Jagdschloß „Mayerling“ – der Kronprinz Rudolf (einziger Sohn von Kaiser Franz Josef I. und seiner Frau, der Kaiserin Elisabeth) – zusammen mit seiner Geliebten, Mary Vetsera, Selbstmord.

Für dieses Hörspiel bzw. dessen literarischem Vorbild wurden minutiös die Umstände – soweit bekannt – aufgearbeitet. Durch Sherlock Holmes und Dr. Watson, die hier in die politischen und persönlichen Hintergründe involviert werden, erfahren wir „die Wahrheit“, wobei es tatsächlich keine definitive Erklärung dafür gibt, was in jener Nacht geschen ist.

Durch hervorragende Stimmen (ganze 25 ! Sprecherinnen und Sprecher sind im Einsatz) und die fulminanten Hintergrundgeräusche sowie geschmackvoll ausgewählter Hintergrundmusik kann der Hörer – gemeinsam mit Holmes und Watson – das alte Wien besuchen und Zeuge jener Geschehnisse werden, die dem Hörspiel den Titel gaben.

Diese 157minütige „Zeitreise mit Holmes und Watson“ – frei nach Sir Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile – ist als solche großartig gelungen. Wer freilich einen irgendwie herkömmlichen Fall erwartet, der wird möglicherweise enttäuscht sein. Ich persönlich bin begeistert von der atmosphärischen Dichte. Wer einen Faible für entsprechende Historie hat, wird hier sicher auf spannende Weise unterhalten. Auch musste ich das ein oder andere mal über Holmes und Watson lachen. Die Chemie zwischen den Sprechern Bierstedt und Tennstedt funktioniert eben auf ihre eigene Weise sehr gut. 

Insgesamt ein wahrer Opus, der hier geschaffen wurde.

Für nur 12,19€ bei Amazon erhältlich:

https://www.amazon.de/gp/product/3785781415?pf_rd_p=8997cce2-05c4-4359-bdb7-10e52332d836&pf_rd_r=0B3GPMZNH74JF633XK0B

Weitere Informationen:

https://www.titania-medien.de/cms/hoerspiele/sherlock-holmes/823-sherlock-holmes-folge-41-mayerling.html?rCH=2

Jeremy Brett´s Sherlock Holmes – eine Erinnerung

Es war irgendwann in den 1980er Jahren. Meine sherlockianische Brieffreundin Daniela K. aus Bonn hatte mir in einem Brief geschrieben, dass es demnächst die tolle Sherlock Holmes Serie mit Jeremy Brett und David Burke auch im deutschen TV gäbe.

Ich war erfreut und skeptisch gleichermaßen. Ich hatte doch schon „meinen“ besten Sherlock Holmes: Basil Rathbone! Die Originalgeschichten kannte ich nur teilweise und aus diversen Übersetzungen. Die große Haffmans – Übersetzung gab es noch nicht. Bekannt war mir die teils gekürzte Ullstein – Übersetzung, in der sich die Zimmernachbarn Holmes und Watson Duzen, was meiner Vorstellung völlig widersprach.

Schließlich war ein Freund so nett die erste auf dem DDR – Fernsehen ausgestrahlte Folge für mich aufzunehmen. „The speckled Band“. Wir sahen sie uns gemeinsam an und ich muss sagen, dass mir das Setting zwar außerordentlich gut gefiel, aber der Holmes! Mein Gott, was für ein blasierter, eigenwilliger Mensch! Pomade im schwarzen Haar, voller Ticks und mit einem merkwürdigen Gebaren. Erstmal wusste ich nicht recht, was ich von ihm halten soll. Das war so was von „KEIN RATHBONE“, dass ich abgeschreckt war.

Einen gewissen Reiz hatte die Serie dennoch und so ist es kein Wunder, dass ich dran blieb. Teils fand ich die Folgen etwas lahm („Die einsame Radfahrerin“ z.B.), dann auch wieder höchst spannend („Der griechische Dolmetscher“ z.B.).

So die einzelnen Folgen ver-folgend wurde ich automatisch zu einem Fan dieses schrulligen Detektivs. Die Haffmans – Übersetzung, die wohl die akkurateste von allen deutschen Übersetzungen bis zum heutigen Tage ist – zeigte mir (zu meiner Überraschung) keinesfalls einen Basil Rathbone (den ich aber auf ewig bewundern und im  Herzen tragen werde), sondern einen Jeremy Brett! So bekam auch Brett einen Ehrenplatz auf meiner imaginären Tribüne, zu der sich später noch Geoffrey Whitehead, Christopher Plummer und viele mehr gesellen sollten…

Autogramme und Erinnerungen…

Als Brett und der spätere Watson (Edward Hardwicke) auf Tour gingen (Wynhdams Theater, „The Secret of Sherlock Holmes“) war ich leider noch zu mittellos und unsicher, um mir einen Trip nach London zuzutrauen. Ein Freund brachte mir ein T-Shirt, ein Plakat und Flugzettel der Show mit.

Zu dieser Zeit schrieb ich auch an Granada TV und bat um ein Autogramm von Jeremy Brett und Edward Hardwicke. Zurück kam der „Sherlock Holmes Granada Companion Nr. 1“ mit einer tiefen Entschuldigung dafür, dass die Darsteller aktuell nicht „under contract“ seien, weil sie ja ihr Bühnenstück aufführten. Der Companion sei ein kleines Trostpflaster. Es war ein großes 😉

Dennoch schrieb ich – unermüdlich – an das Wyndhams und erhielt eines Tages einen Brief, gerichtet an „Matthias Wieprecht, Esq.“ aus London. Inhalt waren ein Autogramm von Jeremy Brett (leider schrieb er mit dunkelblauer Tinte auf schwarzen Hintergrund, aber sei es drum) und einen jener Wyndhams Flugzettel mit einem Autogramm von Edward Hardwicke. Meine Freude war maßlos. Hätte ich geahnt, dass Jeremy Brett bereits zum BESTEN Holmes im Fernsehen geworden war, hätte ich mich vielleicht sogar noch mehr gefreut.

Jeremy Brett´s Autogramm: Nur für geübte Augen erkennbar, aber immerhin!

Ich bestellte mir den Soundtrack beim damals noch existierenden „Cinema Soundtrack Club“ und sah mir alle Folgen an, die folgen sollten, bis ich Brett und Holmes für kurze Zeit in einer wilden, schrägen Phase meines Lebens aus den Augen verlor.

Etwa 1994 kamen die letzten Langfilme mit Brett auf Tele5 und ich war so erfreut wie erschrocken. Jeremy Brett wirkte krank und war extrem dick geworden, aber auch die Handlungen von „The last Vampyre“ und „The eligible bachelor“ waren verwirrend, verstörend und den Originalgeschichten wie dem wunderbaren Darsteller unwürdig! Alleine „Der Erpresserkönig“ vermochte noch zu überzeugen.

Im Zivildienst las ich 1995 in einem Detektiv – Magazin wieder von Jeremy Brett, dort, ich war bestürzt, von seinem Tod. Ich las die ganze Geschichte um seine Krankheit und seinen Tod. Depression, falsche Medikation, Probleme mit dem Herzen… Schrecklich!

Viel später in meinem Leben schrieb ich Edward Hardwicke, weil ich seine aufgenommenen Hörbücher (Sherlock Holmes Stories) entdeckt hatte. Ein spätes Wiederhöhren mit Watson 😉 Der Mann antwortete nicht nur mit einem Autogramm, sondern mit einem langen, handgeschriebenen Brief, in dem er ebenfalls bestätigte, wie sehr er Jeremy jeden Tag vermisse.

Traurig enden meine Erinnerungen damit, dass ich irgendwann auch von dem Krebs-Tod Edward Hardwicks (2011) las.

Wie der Original-Holmes werden auch Brett, Burke und Hardwicke nie vergessen sein!

Wassili Liwanow´s Sherlock Holmes auf DVD

Wassili Borissowitsch Liwanow wurde 1935 in Moskau geboren. Zwischen 1979 und 1986 erschienen fünf Filme mit ihm als Sherlock Holmes. Dr. Watson wurde von Witali Solomin gespielt (1941 – 2002).

Für seine Darstellung als Sherlock Holmes erhielt der russische Darsteller den „Order of the british empire“, einen Ritterorden, der für besondere Dienste im Bereich Wissenschaft und Kultur vergeben wird. Er ist der einzie Russe, dem diese Ehre zuteil wurde. Die Tochter von Sir Arthur Conan Doyle (Jean Conan Doyle) meinte einmal, ihr Vater würde die Holmes – Darstellung Livanows sicherlich gutheißen.

Pidax brachte die drei Doppel – Folgen auf DVD heraus, die aktuell mit deutscher Synchronstimme vorliegen:

Der Hund von Baskerville (1981), allseits bekannt und geschätzt…

Der Schatz der Agra (1983), der – im Gegensatz zu „Der Hund von Baskerville“ – neben dem Hauptfall (hier: „Das Zeichen der Vier“) auch noch „Ein Skandal in Böhmen“ in Szene setzt.

Sherlock Holmes im 20. Jahrhundert (1986) wiederum setzt das Schlusslicht der erfolgreichen Serie. Gleich vier Erzählungen fanden hier Eingang: „Der Daumen des ingenieurs“ (selten verfilmt!), „Der zweite Fleck“, „Die Bruce-Partington-Pläne“ und „Seine Abschiedsvorstellung“ (ebenfalls selten verfilmt).

Was wir nicht auf deutsch und somit bei Pidax zu sehen bekommen, da keine deutsche Synchronisation vorliegt, sind die Folgen:

Sherlock Holmes und Dr. Watson (1979), in dem die „Studie in Scharlachrot“ sowie „Das gefleckte Band“ verarbeitet wurden.

und

Die Abenteuer von Sherlock Holmes und Dr. Watson (1980). Hier wurden der Fall „Charles Augustus Milverton“, „Das letzte Problem“ und „Das leere Haus“ verwendet.

Aber wie gefielen mir die Verfilmungen? Ganz ehrlich gesagt gefallen sie mir „ganz gut bis recht gut“. Sie reichen meiner Ansicht nach keinesfalls an Jeremy Brett und Co. heran, dafür ist die Serie visuell zu sehr zwischen „ein wenig zu unenglisch“ und „offensichtlich russisch“ angesiedelt. Dann wieder ist es den Produzenten doch gelungen hier und da London aus den Mauern russischer Städte erstehen zu lassen. Man arbeitete z.B. mit Fotos des „Elizabeth Towers“ (Big Ben), um dann z.B. im Beispiel der Themse-Verfolgungsjagd in „Der Schatz der Agra“ einen sehr ähnlichen Fluss mit sehr ähnlichem Ufer zu zeigen. Eine „Fast Themse“. In der Verfilmung mit Jeremy Brett, die ja auch die 80er Jahre durchzog, konnten die Produzenten natürlich die echte Themse verwenden, was eindeutig ein Vorteil war. Auch sah der „Wilde“ (Tonga) im britischen Pendant eindeutig „wilder“ aus als der des russischen Vetters.

Liwanow als Sherlock Holmes im „Hund von Baskerville“ (c) Pidax

Die Personen verhalten sich, vom Temperament her, teils weniger „steif“ als man das von britischen oder sogar amerikanischen Verfilmungen kennt. Henry Baskerville z.B. wirkt wie die „Karikatur“ eines großspurigen Cowboys, den es nach England verschlagen hat. In „Der Schatz der Agra“ kommt es zu einem witzigen Moment, in dem sich Holmes verkleidet hat und Lestrade dies zunächst nicht bemerkt. Danach lachen sich alle Beteiligten beinahe „tot“, wobei Lestrade heftig gesikuliert. Er gestikuliert überhaupt ständig, wenn er spricht.

Die Spielfreude der Schauspieler ist dabei jedoch, trotz aller Befremdlichkeiten, offensichtlich. Alle sind mit Herzblut dabei! Sie haben auch keine Vorgänger, an denen sie sich unbedingt hätten messen müssen, wie das automatisch bei britischen oder amerikanischen Darstellern / Produktionen der Fall gewesen wäre. Nicht nur ließen sie sich merklich unbeeindruckt von schauspielerischen Vorgängern wie Basil Rathbone und Douglas Wilmer, es wurden auch mitunter weitgehend unverfilmte Geschichten produziert.

Die frischen Gesichter mit ihrem frischen Herangehen kommen mit einer Art „Unschuld“ daher. Am Ende könnten dies tatsächlich Holmes und Watson sein, denn sie sind ganz anders und gleichzeitig genau so wie in den Werken von Sir Arthur Conan Doyle. Die Reihe zeugt jedenfalls von Einfallsreichtum und einer ganz deutlichen Liebe zu den Originalwerken.

Solomin´s Dr. Watson hat einen eigenen Charme (c) Pidax

Es gibt auch einige Situationen, in denen Holmes – sei es wörtlich oder mittels gekonnter Kameraeinstellung samt Musik – als Held gefeiert wird und andere, in denen der Zusammenhalt von Holmes und Watson noch viel klarer im Vordergrund steht als selbst im literarischen Original. Gefragt, ob er bereit wäre aktiv zu werden, ggf. auch kriminell zu werden, steht er sofort parat, ohne Fragen zu stellen. Die beiden Darsteller spielen ihre tiefe Verbundenheit so überzeugend, dass ich davon ausgehe, dass sie sich auch im realen Leben sehr gut verstanden haben.

Das man verschiedene Originalgeschichten miteinander verwoben hat ist, meiner Meinung nach, eine geniale Idee. So wurden lange Filme gedreht, die aber doch keine Pastiches sein müssen, weil sie die Originale erzählen. Auch hat die Serie einen ganz eigenen Humor, etwa, wenn Mycroft Holmes zwischen lauter klingelnden Telefonen sitzt, die er – im Gespräch – abnimmt und wieder auflegt, weil er sich ja im Gespräch befindet.

Die Synchronisation, speziell vom „Hund von Baskerville“, ist teilweise nur schwer zu ertragen, was die Hintergrundkulisse und Geräusche angeht. Etwa wenn geschossen wird, Rauch aus der Pistole steigt, aber kein Knall zu hören war. Die verwendeten Hintergrundgeräusche bleiben minimal. Im Wohnzimmer hört man gemütlich eine Uhr ticken, aber nicht den Kamin mit seinen knisternden Holzscheiten und auch das absetzen eines Cognakglases ist nicht zu vernehmen. So hat man damals zuweilen „synchronisiert“, aber teils ist das schon gewöhnungsbedürftig.

Last but not least war es für mich – als langjährigen Fan – immer schon eine große Frage, was sich hinter der legendären Serie mit Wassili Liwanow und Witali Solomin, verbirgt. Pidax sei Dank können wir deutschen Fans nun die deutsche (DDR-)Synchronisation auf DVD erstehen. Niemals im Leben hätte ich geglaubt, dass ich das mal tun könnte.

Sich ein eigenes Bild der Filme zu machen rate ich jedem Sherlockian(er) im deutschsprachigen Gebiet an. Es ist auf jeden Fall eine interessante Erweiterung des Bildes von Mr. Sherlock Holmes, Baker Street 221B. Übrigens besuchte Liwanow die Original – Baker – Street! Im russichen TV wurde seinerzeit berichtet. Ein Bild vom Liwanow – Holmes vor der Tür des Sherlock Holmes Museums ist dort auch heute noch zu erstehen.

Die DVDs jedoch, von denen dir Rede ist, könnt ihr hier erhalten:

https://www.pidax-film.de/advanced_search_result.php?keywords=sherlock+holmes

Sherlock Holmes grösster Fall (A study in Terror, 1965), auf Blu – Ray

Der bestialische Mord an fünf Prostituierten sorgt im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts für Aufsehen. Als der als Jack the Ripper bekannte Täter weitere Morde ankündigt, schaltet sich Londons berühmtester Detektiv in den Fall ein: Sherlock Holmes. Zusammen mit seinem Kollegen Dr. Watson folgt er der blutigen Spur des Serienkillers bis in adelige Kreise und in das von den Morden aufgeschreckte Armenviertel von Whitechapel. Das Aufeinandertreffen zweier Legenden der britischen Kriminalgeschichte scheint unausweichlich…

„Sherlock Holmes grösster Fall“ ist seit einiger Zeit als Blu-Ray bei Koch erschienen. John Neville verkörpert in dieser Variante eines Aufeinandertreffens von Sherlock Holmes und Jack the Ripper, den Meisterdetektiv. Ihm zur Seite steht Donald Houston als schneidiger Dr. Watson, der dem der Originalgeschichten ähnelt, kluge Beiträge liefert und auch mal mit Hand anlegt, wenn es zu einer Rangelei kommt. Ganz der Soldat, der an sich im Burenkrieg eine Verwundung zugezogen hat, aber im Herzen immer noch wagemutig geblieben ist.

(c) Koch Media. Mycroft Holmes, Dr. Watson, Sherlock Holmes und Lestrade

Weitere Darsteller sind z.B. John Fraser als Lord Carfax, der dem männlichen Schönheitsideal der späten 60er entspricht (der Film stammt von 1965), Anthony Quale als Doctor Murray, Frank Finlay, der hier – wie auch in dem „Holmes-Ripper-Film“ Mord an der Themse (1979) – Inspector Lestrade darstellt, eine sehr junge Judy Dench als Sally sowie der Charakterdarsteller Robert Morley als Mycroft Holmes.

Wer die Zeichnungen von Sidney Paget zu den Originalgeschichten von Sir Conan Doyle kennt, der wird erkennen, wie frapant ähnlich Robert Morley dem älteren, untersetzten Bruder des Meisterdetektivs aussah!

Lange Zeit hatte ich Schwierigkeiten mich diesem Film zu öffnen, was in meinem Fall vor Allem an den vielen Gesangseinlagen im Pub lag, die mich immer wieder abschreckten (manchem gefällt das ja, aber ich fand sie zu lang und auditiv wenig ansprechend).

Als alter Holmes – Fan musste ich mir den Film aber natürlich wenigstens einmal ansehen und sei es nur, um eine Meinung dazu zu haben. Da kam mir die Blu-Ray von Koch gerade Recht. In der Tat wirkt der Film inden nunmehr brillantenFarben und mit einem weit besseren Bild auf der Blu-Ray viel reizvoller alsl je im Fernsehen.

(c) Koch Media. Frank Finlay in seiner ersten Darstellung Lestrades

Das ich ihn mir nunmehr auch ganz ansehen „konnte“ war durchaus zu meinem Vorteil: Der Film ist gut, spannend und hat auch die eine oder andere unerwartete Wendung. Vor Allem aber zeigt sie ein glaubwürdiges, tolles „Holmes – Watson – Gespann“. Gewisse Kameraeinstellungen und Frisuren erinnern etwas an die 60er Jahre (bzw. sind „typisch“ für diese Zeit) und auch der Ablauf der Ripper – Morde ist nicht korrekt dargestellt (kein Opfer wurde in Wirklichkeit je in einem Wassertrog gefunden…z.B.), dennoch kommt ein positiver Gesamteindruck auf und man bewegt sich geistig im Vor-vorigen Jahrhundert auf den Straßen Londons. Was will man als Sherlock Holmes Enthusiast mehr?

(c) Koch Media. Doctor Murray: Ist er Jack the Ripper?

Die – sehr zu empfehlende – Blu-Ray (klasse Bildqualität, guter Ton!) beinhaltet obendrein noch eine Bildergalerie und einen Trailer. Regie zu dem Werk, das seinerzeit noch härter und stimmungsvoller wirkte als in unseren Zeiten, wurde vom Regisseur James Hill verfilmt.

Hier bekommt ihr die Blu-Ray:

https://www.amazon.de/Sherlock-Holmes-gr%C3%B6%C3%9Fter-Fall-Blu-ray/dp/B074W99R21/ref=sr_1_2?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=sherlock+holmes+gr%C3%B6%C3%9Fter+fall+blu+ray&qid=1578485096&sr=8-2

 

Sherlock Holmes – Die goldenen Jahre (Pidax-DVD)

Das diese Filme überhaupt deutsch synchronisiert auf den Markt kamen, ist wieder einmal Pidax zu verdanken.

Christopher Lee spielt Holmes und er tut dies zum zweiten Mal, denn schon in dem an Edgar Wallace erinnernden Holmes – Film „Halsband des Todes“ gab er den Meisterdetektiv, während er in der Hammer-Verfilmung des „Hund von Baskerville“ mit Peter Cushing lediglich / immerhin den Henry Baskerville gab. Lee (1922 – 2015) wurde, wie ein guter Wein, mit den Jahren immer besser und galt in den letzten Jahren vor seinem Tod als großer Charaktermime, was er auch seinem Mitwirken in den Star Wars Prequels als auch in den „Herr der Ringe“ – Filmen zu verdanken hatte. Oder besser: Wir müssen ihm danken, denn seine Leistungen überzeugten , so viel ich weiß, jeden Kinogänger.

Dr. Watson wird in den „goldenen Jahren“ (es handelt sich um zwei gesonderte Fälle) von Patrick McKnee (ebenfalls 1922 – 2015) gespielt. McKnee ist den (mindestens) mittelalten Lesern speziell von der fabelhaften Serie „Mit Schirm, Charme und Melone“ bekannt. Wer ihn dort erlebt hat, nimmt ihm jederzeit den Watson ab. Aber er spielte auch den Watson schon ein anderes Mal: In dem Film „Sherlock Holmes in New York“ mit Roger Moore.

Bei den „goldenen Jahren“ geht es um späte Fälle von Holmes und Watson, die nicht von Sir Arthur Conan Doyle erdacht wurden, sondern „Sherlock Holmes und die Primadonna“ (SH and the leading Lady) von H.R.F. Keating und Bob Shayne, welcher für „Sherlock Holmes und der Stern von Afrika“ (Incident at Victoria Falls) Gerry O´Hara an seiner Seite wusste.

Bob Shayne dürfte vielen indirekt bekannt sein, denn er schrieb u.a. für die bekannten TV – Serien „Hart, aber herzlich“, „Welcome Back, Cotter“, „Knight Rider“ und „Magnum“. Auch war er der „supervising producer“ des auf meinem Blog vorgestellten TV-Films „Eine Pfeife in Amerika“.

Der „erste“ Fall – „Primadonna“ – handelt im jahre 1910. Hier eine kurze Zusammenfassung von Pidax.de:

Mycroft Holmes bittet seinen berühmten Bruder, Meisterdetektiv Sherlock Holmes (Christopher Lee), und Dr. Watson (Patrick Macnee) um Hilfe. In Wien sollen die beiden sowohl gestohlene Pläne, als auch den Prototyp eines Bombenzünders finden. Bei Sherlocks Nachforschungen tut sich ein Abgrund auf: Er bekommt es mit Terroristen vom Balkan zu tun und kann ganz nebenbei auch noch das Leben Kaiser Franz Josephs bei einem Besuch in der Oper retten. Dort trifft Holmes auch Irene Adler wieder, die er von früher kennt …

https://www.youtube.com/watch?time_continue=43&v=zojptkDbUpg

Und hier eine Zusammanfassung des „Sterns von Afrika“:

Ein Spezialauftrag erreicht Meisterdetektiv Sherlock Holmes, der sich eigentlich auf sein Altenteil nach Sussex zurückgezogen hat, um Bienen zu züchten. Die Bitte von seiner Majestät, König Edward, kann er jedoch nicht abschlagen: Der renommierte Ermittler soll einen Diamanten sicher von Südafrika ins Vereinigte Königreich bringen. Bevor Sherlock und sein Freund Dr. Watson die ehrenvolle Aufgabe jedoch übernehmen können, wird der wertvolle Edelstein gestohlen. Dies geschieht trotz zahlreicher Sicherheitsvorkehrungen, die sogar mehrere Duplikate umfassten. Holmes startet seine Ermittlungen und hat bald eine Vielzahl Verdächtiger, die auch aus höchsten Kreisen kommen …

Die Filme warten mit Schauspielern wie Jenny Seagrove (Mary Morstan in der „Jeremy Brett“ – Verflmung von „Das Zeichen der Vier“), Joss Ackland (Jephro Rucastle, ebenfalls in der Granada-Holmes-Reihe u.a.), Richard Todd (Robin Hood, Sanders in Dr. Who aus den 80er Jahren) uva. auf.

Beide Filme erstrecken sich auf jeweils zwei große Folgen, man könnte also zurecht sagen, dass es sich um eine Miniserie handelt.

Erwarten darf man ein eher geruhsames, spätes Gastspiel zweier reifer Schauspieler, die uns an vier Nachmittagen, bei Tee und Gebäck, mit Witz, Charme und Cleverness zu unterhalten vermögen. Es handelt sich eben um die sprichwörtlich „goldenen Jahre“, gespielt von zwei älteren, liebgewonnenen Schauspielern. Wer das weiß, wird viel Freude an diesen Verfilmungen haben. Die beiden Hauptcharaktere, von Lee und Macknee gespielt, sind die Anschaffung der Filme schon wert, zumal zu einem Preis von nur rund 15 EUR für BEIDE Filme!

Hier günstig zu erwerben:

https://www.pidax-film.de/SONSTIGES/Sherlock-Holmes-Die-goldenen-Jahre-Gesamtedition::1025.html