KUNG FU – die komplette TV – Serie auf DVD (Pidax)

Natürlich erinnern sich alle, die es miterlebt haben, an den Song „Kung Fu Fighting“ und bringen ihn unmittelbar mit der David Carradine Serie in Verbindung. Der Song von Carl Douglas hatte aber eigentlich gar nichts mit der Reihe zu tun und wurde nur in der deutschen Version im Nachspann gespielt.

Worum geht es in der TV-Serie?

Kwai Chang Caine tötete während einer ungewollten Auseinandersetzung ein Mitglied der
chinesischen Kaiserfamilie. So ist er gezwungen, China zu verlassen und macht sich auf den Weg nach Amerika.

In jeder Folge wird uns eine Art „Western“ präsentiert, denn diese Serie handelt im „wilden Westen“. Es gibt Schießereien, Kopfgeldjäger und alle möglichen anderen Typen, denen man auch in anderen Westernserien begegnen kann. Doch dadurch, dass Caine ein
buddhistischer Mönch ist, bekommt diese Serie ihre spezielle Note: Da, wo „echte
Revolverhelden“ längst die Knarre gezogen hätten und ihr feindseliges Gegenüber über den Haufen geschossen hätte, erinnert sich Caine an eine Lehre aus seiner Zeit in der
„Klosterausbildung“ und wendet seine damaligen Lehren unmittelbar an.

So erscheint er bisweilen auf den ersten Blick zu passiv, ja, fast feige, doch gibt es genug
Situationen, in denen er sich dazu gezwungen sieht, sein Kung Fu – Können anzuwenden,
dann zum Erstaunen der Betroffenen und der Zuschauer. Als buddhistischer Mönch brüstet er sich jedoch nie damit, wie toll er die Ganoven zusammenschlagen kann – das Gegenteil ist der Fall. Eine friedliche Lösung hätte er vorgezogen.

Ihr seht schon, diese „Western – Serie“ ist anders als die anderen. Ein friedliebender Mönch im wilden Westen, das hatte eine Menge Unterhaltungswert – damals (1972 – 1975) wie heute.

„Kung Fu“ ist eigentlich die chinesische Bezeichnung dafür, etwas – eine Fähigkeit etwa –
durch harte Arbeit erreicht zu haben. Der Begriff wird in China für alle Künste verwendet. Im Westen jedoch bezeichnet der Begriff eine Reihe von Kampfkünsten, wie das „Wing Tsun (Kung – Fu)“ oder das „Shaolin Kung – Fu“.

Die Serie sorgte für große Begeisterung an asiatischen Kampfkünsten im Westen.
In der seinerzeit sehr beliebten und erfolgreichen Serie traten große Stars auf, darunter
Harrison Ford, William Shatner, Jodie Foster und Leslie Nielsen.

Gesamtbox

Es ist wieder einmal PIDAX zu verdanken, dass die Serie jetzt in einer Gesamtbox vorliegt.
Ungekürzt und in wirklich guter DVD – Qualität. Die früher nicht gezeigten Szenen wurden deutsch untertitelt.

Caine (c) Pidax

Als Bonusmaterial findet sich:

„From Grasshopper to Caine“ – Wie Kung Fu entstand, „

„Tao of Caine“ – Hinter den Kulissen“

„Zen & Now“: Ein Dinner mit David Carradine und Freunden.

Die Gesamtbox kann man aktuell zu einem Preis von 49,90 EUR erwerben. Sie beinhaltet
insgesamt 11 DVDs.

https://www.pidax-film.de/Serien-Klassiker/Kung-Fu-Komplettbox::2405.html

Kung Fu – wie es weiterging

Mitte der 1980er Jahre gab es einen Kinofilm, „Kung – Fu: der Film“, in dem ein gealteter Kwai Chang Caine seinen Sohn trifft. Und den Vater desjenigen, den er seinerzeit in China getötet hatte und der nun auf Rache aus ist.

Die TV- Serie „Kung Fu: Im Zeichen des Drachen“ wurde in den 1990er – Jahren im TV
gezeigt und war eine spannende Serie, in der es um den Enkel von Caine (aus der ersten
Serie) geht. Er unterstützt seinen Sohn Peter, der Polizist ist. Jedoch begegnet er nicht nur
üblichen Ganoven, sondern auch Personen, die sich in der „Shaolin Mystik“ auskennen.
David Carradine ist natürlich auch hier wieder in (s)einer Hauptrolle zu sehen.

Die Serie hatte einen ganz eigenen Charme, jedoch wurde in Deutschland bisher nur die
erste Staffel veröffentlicht und ist aktuell nicht mehr (neu) erhältlich.

Fazit zur ersten „Kung Fu“ – Serie

In meiner Kindheit in den 1970er Jahren gehörte diese Serie zu einer, die mich stark beschftigte. Auf dem Schulhof wurde zwischen uns Jungs natürlch nur mit angeblichem Kung Fu – gerade aus der Serie „gelernt“ – angegeben. So halbherzige Tritte oder etwas in der Art… Aber was mich beschäftigte, waren die Lehren, an die sich Caine in den Rückblenden erinnerte. Sie waren oft fremdartig und ich habe festgestellt, dass ich viele davon erst heute verstehe.

Kung Fu brachte eine fremde Kultur in einem als „Western“ getarnten Gewand in unsere Familien. Die Serie war mein erster Kontakt mit asiatischer Kampfkunst. Als ich später Judo, Karate, Jiu – Jiutsu und auch Wing – Tsun kennenlernte, schwebte der „Geist“ von Caine irgendwo mit mir, bildhaft gesprochen. Es ist weniger das coole als das weise, was mich stets an diesen Kampfkünsten beeindruckt hat. Es geht nicht nur um „Muskeln“, auch darum, die innere Energie klug einzusetzen, innerlich wie äußerlich biegsam zu sein wie ein Baum im Wind und geschickt die Kraft des Gegners gegen ihn selbst zu verwenden. Das wurde auch in dieser Serie schon ganz gut veranschaulicht.

Die Serie hat also einen nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht und als ich sie nun wieder gesehen habe, faszinierte sie mich eher noch mehr als damals. Freilich ist das Kung Fu von David Carradine nicht den wirklichen Shaloin – Mönchen würdig, aber das ist vielleicht auch gar nicht so wichtig.

Sie atmet die 1970er Jahre und ist gleichzeitig zeitlos. Ein eigenwilliges Juwel in der endlos scheinenden Weite an TV-Serien. Man sollte sie kennen.

Sherlock Holmes – die geheimen Fälle… Nr. 51: Was das Feuer übrigliess

Am Anfang dieses Hörspiels wird sich der eine oder andere Sherlock Holmes Fan die Augen reiben – oder besser die Ohren spitzen, denn anfangs wirkt er verblüffend ähnlich zu der Kurzgeschichte „Das Haus bei den Blutbuchen“ von Sir Conan Doyle, in der eine Hausangestellte – hier weiblich – exakt nach ihrem Äußeren ausgesucht wird und dies, wie sollte es anders sein, aus niederen Motiven.

Doch gerade als ich anfing zu glauben, dies sei eine Homage, Persiflage oder sonstige Variation der genannten Kurzgeschichte, da erinnerte sie mich glatt entfernt an Robert Louis Stevensons „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“.

Die Geschichte, die Marc Gruppe verfasst hat, wird dann jedoch erfrischend eigenständig und führt das hörende Publikum in einen spannenden Fall, bei dem Holmes und Watson sich viel Mühe geben müssen, um die schlimmste Greueltat zu verhindern. Ob sie es schaffen?

Dies kann man am Besten erfahren, wenn man sich das Titania – Hörspiel „Was das Feuer übrigliess“ aus der Reihe „Sherlock Holmes – die geheimen Fälle des Meisterdetektivs

Der 51. Fall, der hier mit Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes und Detlev Bierstedt als Dr. Watson vertont wurde, ist wie gewohnt mit zahlreichen Effekten und Musik unterlegt, womit sich wahres „Kopfkino“ einstellen kann. Dafür ist diese Reihe ja bestens bekannt.

Ich hatte großen Spaß mit dem Hörspiel und überlege noch, ob das daran liegt, weil oder trotzdem mir der Anfang so verdächtig bekannt vorkam. Vermutlich liegt es am Ehesten am spannenden Ende.

https://titania-medien.de/album/folge-051-was-das-feuer-uebrigliess

 

 

Merlin – die neuen Abenteuer

Worum es geht

Auf ganze fünf Staffeln hat es die britische NBC / BBC Serie aus den Jahren 2008 – 2012 namens „Merlin – die neuen Abenteuer“ gebracht. Merlin (Colin Morgan) ist natürlich der Zauberer aus der Artus – Legende. Jedoch ist er hier erstmal nur ein junger Mann, der seine Zauberkräfte verbirgt, weil König Uther das zaubern verboten hat. Wer zaubert, wird geköpft.

So schickt ihn seine Mutter aus seinem Dorf, weil er dort sonst zu sehr auffällt und vielleicht einmal verraten wird. Das will sie natürlich verhindern. Sie schickt ihn daher zu einem Freund, nämlich zum alten Gaius (Richard Wilson), der früher einmal selbst gezaubert hat, nun jedoch – „geläutert“ – am Hofe von König Uther den Heiler gibt.

Da Merlin seine Zauberkräfte kaum beherrscht und zudem Gaius vor den Folgen eines Sturzes von einer Leiter retten möchte, wird Gaius sehr schnell Zeuge seiner Fähigkeiten. Jedoch verrät er ihn nicht. Im Gegenteil. Das zaubern wird ihr gemeinsames Geheimnis. Merlin soll sich möglichst unauffällig in Camelot verhalten, so der Rat von Gaius.

Schon bald jedoch stößt Merlin ausgerechnet mit dem Kronprinzen, Arthur (Bradley James) zusammen und fordert ihn sogar zum Kampf heraus, weil er dessen arrogante Art mit anderen umzugehen nicht leiden kann. Wer jedoch hätte gedacht, dass Merlin schon bald die Möglichkeit dazu erhält – und sie auch nutzt – ihm, Artus, das Leben zu retten? Aus Dankbarkeit dafür, dass er das Leben seines Sohnes gerettet hat, setzt er ihn als Diener von Arthur ein.

So kommt es, dass Artus, der eigentlich nicht auffallen sollte, nun täglich bei Hofe seinen Dienst verrichtet. Dabei lernt er auch die freundliche Ziehtochter von Uther, Morgana (Katie McGrath) und deren Dienerin Gwen (Angel Coulby) kennen.

Wer die Original – Sage kennt, wird spätestens jetzt stutzig werden. Gwen, soll das etwa Guinever aus der Sage sein? Ist es nicht seltsam, dass sie hier eine Dienerin ist?

Und genau da beginnt der eigentliche Spaß der Serie.

Die Arthur – Legende einmal anders

Die Stützpfeiler der Arthur – Legende werden während der Serie durchaus eingehalten und so steht im Prinzip auch schon vieles fest, jedoch wird mit den Charakteren der Sage hier gespielt. Das sorgt für ein gewisses Element der Unsicherheit. Im Prinzip weiß man, was geschehen wird, so man die Sage kennt, aber hier kann es doch alles ein klein wenig anders ausfallen.

Was ebenfalls zur außerordentlichen Spannung der Serie beiträgt ist, dass diese Serie uns die Sage um König Artus und die Ritter der Tafelrunde so erzählt, wie wir sie uns vielleicht, mehr oder minder, als Kinder ausgemalt hatten, ehe wir sie – meist durch eine Hollywood – Verfilmung – kennenlernten. Sagen wir es frei heraus: Die Original – Sage ist, besonders in der alten Version von Chretien de Troyes, nicht unbedingt zeitgemäß erzählt. Ehren sollte man sie für die Grundzüge der Geschichte und dafür, dass die Sage überhaupt überliefert wurde zu einer Zeit, wo kaum jemand schreiben konnte. Die wohl origialgetreueste Version von Artus im Film findet man in John Boormans „Excalibur“, der sowohl das faszinierende zeigt als auch das, was uns heute merkwürdig an der Originalsage vorkommt.

Stellten wir uns als Kinder jedoch nicht immer Drachen, Ungeheuer, Kobolde, Hexen und Zauberer vor, wenn wir von den „Rittern der Tafelrunde“ erfuhren? Wo sind die Heldentaten, in denen wir unsere Helden gegen echte Gefahren antreten sehen? Diese Serie hat all das. Speziell ein Drache wird zu einem Weggefährten von Merlin. Er teilt ihm auch mit, dass Merlins Aufgabe darin besteht, das Leben von Arthur zu schützen.

Das ist der dritte Punkt, der diese Serie so großartig macht. Merlin wird zum geheimen Lebensretter von Arthur – und das nicht nur einmal. Dabei gelingt es ihm immer wieder völlig teilnahmslos am Geschehen und zuweilen gar nutzlos zu erscheinen.

Dennoch entwickelt sich eine rauhe Freundschaft zwischen Merlin und Arthur, die mit der Zeit viel tiefer geht. Oberflächlich gibt es stets „dumme Sprüche“, aber eigentlich halten sie eine Menge voneinander.

Man hat sich bewusst dafür entschieden, Menschen mit dunkler Hautfarbe mit einzubauen. Sogar Gwen fällt darunter. Im Mittelalter gab es in Europa vermutlich keine Menschen mit dunkler Hautfarbe (zumal als Ritter). Insofern nimmt sich die Serie eine gewisse Freiheit, passt sie auch in dieser Hinsicht – neben der erzählerischen – unserer Zeit an.

Und warum auch nicht? Sicherlich hat auch manch „farbiges“ Mädchen und manch „farbiger“ Junge einst davon geträumt, Ritter oder Königin in Camelot zu sein und findet sich nun in dieser Serie wieder.

Erste Staffel zu Ende sehen! Der Rest kommt von selbst!

Sämtliche Schauspieler vermögen zu überzeugen. Zusammen sind sie einfach großartig. Die Chemie zwischen allen Protagonisten stimmt einfach.

Dennoch muss man die Serie erst kennenlernen, ehe sie so wirklich Spaß macht. Die ersten Folgen der ersten Staffel sind für sich zwar spannend und witzig aber sie fühlen sich noch nicht nach „Epos“ an, noch nicht nach großer, gewaltiger Legende, die einen nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Weinen zu bewegen vermag. Aber all das kommt im Laufe der folgenden Staffeln. Man bekommt in manchen Episoden sogar richtig großes Kino geboten

Wer die Original – Sage kennt, wird die Serie mit der Zeit umso mehr zu schätzen wissen, da sie gekonnt dafür sorgt ganz anders, aber trotzdem genauso zu sein. Es ist ein wenig als würde man eine „wahre Geschichte“ sehen. „So war es wirklich“.

DVDs, Soundtracks, Figuren…

Wer skeptisch ist, kann sich die Folgen auf Netflix ansehen. Polyband hat jedoch auch dankenswerter Weise sämtliche Staffeln auf DVD veröffentlicht. Diese DVDs sind für „wahre Fans“, denn sie beinhalten nicht nur die Serie, sondern auch einen Haufen Zusatzmaterial. Eine Menge Interviews, „Behind the scenes“ und Making of´s laden dazu ein, die Entstehung der Serie und die darin vorkommenden Schauspieler besser kennenzulernen.

https://polyband.de/ceemes/page/show/964/search=merlin

Eine halbe Staffel auf DVD kostet etwa 15 EUR beim bekanntesten Internet – Kaufhaus.

Merlin (c) Polyband, NBC, BBC

Zudemist zu den ersten vier Staffeln der Soundtrack von Rob Lane und anderen veröffentlicht worden. Angeblich sei die Filmmusik für Staffel 5 alleine aus dem bestehenden Material entstanden, daher gab es nie einen fünften Soundtrack. Während sich die physischen CDs nur noch zu erhöhten Preisen finden lassen, kann man die MP3s z.B. bei Amazon für rund 10 EUR bekommen.

Seinerzeit kamen auch eine Handvoll Figuren auf den Markt, die an jene von Hasbro zu Star Wars erinnern. Diese findet man ggf. auf Ebay.

Fazit

„Merlin – die neuen Abenteuer“ erfreut sich einer großen Fangemeinde, die immer noch hofft, dass es nach dem Ende der Serie doch noch weitergeht. Ich persönlich hatte immer das Gefühl, dass die Serie wirklich gut durchgeplant worden ist – von Anfang bis Ende. Und das Ende ist stimmig. Es zahlt sich doch immer wieder aus, eine Geschichte komplett zu kennen, ehe man sie verfilmt, nicht wahr, DISNEY! (-> Star Wars Sequels!)…

Eine Fortsetzung der Serie macht meiner Ansicht nach weniger Sinn. Spannend wären allerdings Kinofilme, die die Geschichten zwischen den Staffeln erzählten. Hier könnte man noch mehr von den Abenteuern der Ritter der Tafelrunde erzählen. Aber daran scheint kein Studio Interesse zu haben. Schade eigentlich.

So bleibt mir nur, die Serie immer wieder mal von vorne zu sehen, die mittlerweile in einen in Vergessenheit geratenden Edelstein mutiert , weswegen ich dieser fantastischen Serie hier diese Zeilen widme und vor so viel Kreativität und Liebe zu Handlung, Setting und Charakteren nur den Hut ziehen kann.

Für Camelot!

Totengesang – Nachwort einer Liebesgeschichte

Diese kleine Geschichte dachte ich mir um 1998 aus. Im übertragenen Sinne gibt es biografische Ähnlichkeiten. Vor Allem aber faszinierte mich die Szenerie und das Ende… Wie man hören wird, ist dies ein – gewollt! – dramatische Stück.

Dies ist mein zweiter Versuch einen Text in dieser Form zu präsentieren und der erste mit einem so vergleichweise langen Text. Beim Anhören höre ich selbst viele Stelle, die ich besser hätte einlesen können…. Vielleicht, eines Tage 😉

Danke an Pixabay, für die tollen, freien Fotos! Für dieses Gedicht gilt, wie immer: (c) Matthias Wieprecht. Also nur nach Absprache mit mir nutzen, falls!

Mel Brooks – Dracula – Tot, aber glücklich!

Mel Brooks

Der 1926 in Brooklyn, New York, geborene Mel Brooks ist wohl allen ein Begriff. Komödien wie „Frankenstein Junior“, „Spaceballs“ und „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ gingen in die Filmgeschichte ein. Sein Humor ist speziell, sein Wortwitz  allseits bekannt, wobei er auch ein Freund von Doppeldeutigkeiten ist. Er produziert also genau die Art von Filmen, bei denen man abschalten kann und was zu lachen hat.

Schon „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ kam nicht zufällig gerade mal zwei Jahre nach der Costner – Verfilmung des bekannten Stoffs auf dem Markt, auch „Dracula – Tot aber glücklich“ (1995) bezieht sich auf einen seriösen Publikumsmagneten, nämlich Francis Ford Coppolas „Bram Stokers Dracula“ (1993).

Kein großer Erfolg – aber deshalb schlecht?

„Dracula – tot, aber glücklich“ war bisher Mel Brooks letzter Streich. Sehr erfolgreich an den Kinokassen, speziell in Amerika, war dieser leider nicht, obschon Leslie Nielsen hier voller Spielfreude in die Rolle des rumänischen Vampirs schlüpft.

In Deutschland allerdings war der Film offenbar erfolgreicher als im „Rest der Welt“, wenn man Kino.de (laut Wikipedia) glaubt:

Dracula auf Blu-Ray bei (c) Pidax

„Für Mel Brooks Verhältnisse ist seine aktuelle Witzmär überraschend verhalten ausgefallen, finden sich doch ungewohnt wenige jener Geschmacklosigkeiten, mit denen sich der Blödelmeister einen Namen gemacht hat. […] Zudem hält Brooks die Gagfrequenz überraschend niedrig. Dafür kann der Altmeister mehr Treffer verbuchen als in seinen letzten Filmen. Während sich die Begeisterung in den USA in Grenzen hält, ist Mel Brooks „Dracula – tot, aber glücklich!“,  nach dem
Riesenerfolg von „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ (2,1 Mio. Zuschauer) im
kalauervernarrten Deutschland eine todsichere (Blut-)Bank.“

Die Cinema und das Lexikon des internationalen Films gehen etwas pessimistischer mit diesem Film ins Gericht. Aber wie gut ist der Film wirklich? Durch die Veröffentlichung bei Pidax auf DVD und Blu-Ray konnte ich mir (noch einmal – nachdem ich ihn seinerzeit im Kino gesehen hatte) ein Bild machen.

Ich persönlich kann sagen: Ich  wurde gut unterhalten, da ich die persifilierten Vorlagen sehr gut kenne. Nicht nur den Coppola, sondern auch den 1931er Fim mit Bela Lugosi. Kennt man diese gut, weiß man auch, worauf angespielt wird und die ohnehin witzigen Slapstickeinlagen bekommen eine Prise Witz mehr, wenn man weiß welche Originalszene auf den Arm genommen wird.

Seltsame Gestalten und ganz viel Knoblauch (c)Pidax

Problematisch finde ich, dass viele der großen, überraschenden Gags schon im Trailer des Kinofilms verbraten wurden. Daher habe ich hier auch keinen solchen verlinkt. Wenn man dem Film neu begegnet, hält er durchaus ein paar Schenkelklopfer parat. Es ist aber speziell Leslie Nielsens Schauspiel, welches das Grinsen im Gesicht hält, weil er es einfach drauf hatte wie kein anderer, solche Rollen mit einer eigenen Art paradoxen Tiefgangs zu versehen. Dieser Dracula ist aus dem selben Stoff wie „die nackte Kanone“.

Die Synchronisation ist übrigens auch äußerst gut gelungen. Welche andere Stimme als jene von Horst Schön könnte Leslie Nielsen angemessen synchronisieren? Van Helsing, der von Mel Brooks selbst gespielt wird, wurde von Wolfgang Völz synchronisiert, einer weiteren legendären Synchronstimme.

Die Bildqualität der Blu-Ray ist sehr gut und in den Extras erleben wir u.a. einen witzigen, gut gelaunten Leslie Nielsen, der in seiner Role offenbar sehr aufging (auch hinter der Kamera) und – gemeinsam mit seinen Kollegen – eine gute Zeit am Set hatte.
Den schaurig – witzigen Spaß bekommt man bei Pidax oder z.B. Amazon für rund 10 EUR.